Tokyo Magnitude 8.0 (2009)

東京マグニチュード8.0

Rezensionen – Tokyo Magnitude 8.0

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Tokyo Magnitude 8.0“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Takashiyo#1
Die Welt zerbricht für Mirai und ihren kleinen Bruder Yuuki binnen weniger Sekunden, als ein Erdbeben der Stärke 8.0 auf der Richterskala Japan heimsucht und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Meine anfängliche Skepsis gegenüber der audiovisuellen Inszenierung eines solchen Szenarios verblasste schon nach der ersten Episode. Hier bekommt man ein erstklassiges Drama geboten, mit einem interessanten Szenario und authentischen Charakteren, die ihrer Situation entsprechend handeln.


Die Inszenierung des Erdbebens, der Nachbeben und der daraus resultierenden Zerstörung, scheitert an keiner Stelle und wirkt sehr realistisch. Das Opening besteht aus Schwarz-Weiß-Skizzen, die Teile des nun in Trümmern liegenden Japans darstellen. Wie würde es rund um das Gebiet von Tokyo nach einer solchen Naturkatastrophe aussehen? Wie verhalten sich die Überlebenden nach einer solchen Tragödie und wie gehen die Hinterbliebenen mit dem Tod ihrer Angehörigen um? Diese Fragen versucht Tokyo Magnitude 8.0 zu beantworten, wirkt aber vereinzelt an manchen Stellen etwas zu „lieb“. Hier hätte man mehr auf das Leiden der allgemeinen Bevölkerung eingehen können. Dieser Einblick wird dem Zuschauer allerdings nur oberflächlich gewährt, wohl hauptsächlich wegen der geringen Anzahl an Episoden. Diese Serie hätte mit den richtigen, dramatischen Schicksalsschlägen um vieles besser sein können. Wobei es dann gegen Ende doch noch geschafft wird, mit unvorhersehbaren Wendungen nochmals eine spannende Atmosphäre zu erzeugen, die bis zum Schluss aufrecht gehalten wird und einen grandiosen, wenn auch kitschigen, letzten Eindruck hinterlässt.

Neben der sehr gelungenen Inszenierung kann Tokyo Magnitude 8.0 ebenfalls mit äußerst sympathischen Charakteren aufwarten. Das besondere Augenmerk richtet sich auf die Psyche der Charaktere, die sich nun in einer ihnen vollkommen fremden Umgebung zu recht finden müssen. Verzweiflung und Angst nagen ständig an ihren Nerven, die absolut blank liegen. Sowohl die Ungewissheit ob es den Menschen gut geht, die sie lieben, als auch die ständige Konfrontation mit dem Tod und dem Leid der Hinterbliebenen machen ihre ganze Situation auch nicht gerade erträglicher.

Fazit:
Ein sehr realistischer Drama-Anime, der die Auswirkungen einer verheerenden Naturkatastrophe darstellt. Sympathische und authentische Charaktere, in Kombination mit einer großartigen Inszenierung einer derartigen Naturkatastrophe, machen Tokyo Magnitude 8.0 zu einem empfehlenswerten Anime, den man als Liebhaber von anspruchsvollen Dramen gesehen haben sollte. Besonders interessant ist hier wohl, dass Tokyo Magnitude 8.0 in einem sehr realitätsnahen Setting angesiedelt ist. Das große Beben wird kommen. Die Frage ist nur noch — Wann?
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Ein Katastrophenfilm der etwas anderen Art. Nicht nur, weil es sich um eine Serie handelt, die naturgemäß mehr Zeit hat sondern auch weil man einen anderen Schwerpunkt setzt und man sich statt auf katastrophale Ereignisse lieber auf die Gefühle der Überlebenden und ihre Zeit direkt nach dem Beben konzentriert. Weitgehend unaufdringlich und in der Darstellung der sich wandelnden Gefühle der Protagonisten überzeugend, präsentiert sich Tokyo Magnitude 8.0 als weiterer gelungener Serie des für seine mitunter abseits des Mainstreams liegenden Anime bekannten Noitamina-Zeitslots von Fuji TV.


Nicht das Erdbeben an sich sondern die emotionale Belastung für die Überlebenden steht hier im Vordergrund. Wie es in einem Land wie Japan realistisch erscheint, das über genug Mittel und Organisation verfügt was Katastrophenhilfe nach Erdbeben angeht, ist die Bevölkerung nach dem Beben nicht auf sich allein gestellt sondern wird sofort vom Militär und anderen Einrichtungen unterstützt. Wogegen man hingegen wenig schnell Hilfe bieten kann ist der Schock über die Zerstörung und die Opfer, sowie die Angst über das ungewisse Schicksal der Angehörigen. Genau hier setzt Tokyo Magnitude an. Wie ergeht es Geschwistern, deren Eltern am anderen Ende der Stadt waren? Wie ergeht es einer Mutter, die nicht weiß wie es ihrer kleinen Tochter geht? Die Protagonisten erleben eine emotionale Berg- und Talfahrt, in der auf Zeiten der Ruhe und Zuversicht beim Anblick von fremden Schicksalen wieder der Absturz folgt und man versucht sich gegenseitig zu trösten, was auch sich auflösende Familienbande wieder erneuert.

Tokyo Magnitude überzeugt, denn man bekommt den Eindruck, dass sich ein derartiges Schicksal wirklich ohne weiteres ereignen könnte. Die Figuren sind plausibel dargestellt, wobei vor allem die in der Pubertät steckende Mirai hervorsticht, die, wie in der ersten Episode gelungen dargestellt, versucht ihre Kindheit hinter sich zu lassen und dabei genervt ist von ihrer Familie und der Anhänglichkeit ihres Bruders, das Angesichts der Ereignisse aber beginnt zu überdenken. Durch die Darstellung eines „Massenschicksals“ wird auch auf allzu reißerische Entwicklungen verzichtet, wobei in der Einbindung der die Protagonisten persönlich betreffenden Dramateile noch am ehesten die Schwäche des Anime liegt. Vermisst man hier zunächst ein wenig Mut bei den Produzenten, ist es letztendlich vielleicht mehr die Art wie es eingebunden ist bzw. dass es am Ende ziemlich schmalzig ist, was gewöhnungsbedürftig ist. Alles in allem ist Tokyo Magnitude 8.0 ein gelungener, gefühlvoller Drama-Anime, der es einem durch sein realistisches Setting und seine gelungenen Figuren schwer macht kein Mitgefühl zu entwickeln.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Mit Tokyo Magnitude hat Bones einen Anime erschaffen, der sich gleich in mehrfacher Hinsicht von der Masse abhebt. Die Charaktere verhalten sich glaubwürdig, die Geschichte kommt ohne Überzeichnung aus und das Setting "Katastrophenfilm" ist für die Animewelt mehr als ungewöhnlich. Die Serie ist also alles andere als ein typischer Anime. Neben dem Inhalt sind auch Animationen und Inszenierung ganz wie von Bones gewohnt auf einem hohen Niveau; es stimmt also eigentlich so gut wie alles. Trotzdem finde ich den Anime insgesamt gesehen nur "gut".

Das kommt daher, dass ich mit dem Setting nicht wirklich viel anfangen kann, obwohl Tokyo Magnitude es mir da schon etwas leichter gemacht hat als der typische Katastrophenfilm. Während normalerweise die Katastrophe (samt spektakulärer Effekte) und Melodramatik im Vordergrund stehen, ist es bei diesem Anime Mirais Schicksal bzw. ihr Umgang mit der Katastrophe. Das hat mich dann doch bei der Stange gehalten.

Gut ist auch, dass die Serie relativ leise Töne anstimmt und man von übertriebener Theatralik und Melodramatik verschont bleibt. Fast, muss ich dann aber leider dranhängen, denn die letzte Episode ist sehr kitschig und passt absolut gar nicht zum Rest. Aber was soll's, sie ist nicht so schlimm, dass sie die Serie runterzieht.

"Normale" Charaktere bringen manchmal auch Nachteile mit sich und so ist es auch bei Tokyo Magnitude. Die Figuren sind zweifelsohne interessant und verhalten sich wie gesagt stets plausibel, aber so richtig sympathisch finde ich sie nicht. Eben weil sie für meinen Geschmack schon wieder zu normal sind. Mit anderen Figuren hätte der Anime aber andererseits auch nicht funktioniert. Im Mittelpunkt steht jedenfalls Mirai, die am Anfang der Geschichte wohl gerade die Auswirkungen der Pubertät zu spüren bekommt und deswegen eine recht negative Einstellung an den Tag legt. Um ihre Entwicklung geht es und das gelingt der Geschichte auch sehr gut, obwohl es in den wenigen Tagen die der Anime abdeckt vielleicht fast schon ein wenig übertrieben ist, wie schnell sie lernt. Wenn die Charaktere schon ein gewisses Niveau haben, bin ich da auch mal etwas anspruchsvoller, obwohl mich diese rasende Entwicklung jetzt nicht extrem gestört hat. Immerhin gefällt mir der Anime gerade weil er ein Charakterdrama und nicht wie üblich ein Action-Melodram ist.
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Avatar: Gennosuke#4
´Tokyo Magnitude 8.0 ist ein ziemlich aufregender und dramatischer Anime, der von Erdbeben bis zu Dramatik alles perfekt inszeniert. Dieses Werk ist etwas Spezielles und Außergewöhnliches. Ein Anime, der sehr realitätsgetreu gestaltet wurde und auch überzeugen kann. Mit einer ziemlich simplen Story, gut beschrieben Charakteren sowie hervorragenden Animationen hat Bones ein wahres Katastrophen-Meisterwerk erschaffen, das die Sommer-Saison 2009 richtig zum „Schütteln“ brachte.


Story 9/10

Die erste Episode, die dafür bestimmt war, eine Geschichte aufzubauen und die Charaktere vorzustellen, war zunächst natürlich nicht so berauschend. Jedoch begann noch in der gleichen Folge der ganze Krimi, der den gesamten Plot sofort dramatischer und aufregender machte. Zudem wird bei diesem Anime eher die Situation nach dem Beben beschrieben, die wirklich sehr gut und realistisch inszeniert wurde. Viele Szenen waren von Dramatik und Spannung überhäuft, das nie seinen Reiz verlor. Darüber hinaus wurde das Charakterverhalten von bestimmten Personentypen rübergebracht, das man so wie es präsentiert wurde vollkommen akzeptieren (und auch nachvollziehen) kann: Viele Menschen waren ziemlich egoistisch, versuchten jedem aus dem Weg zu gehen, beleidigten jemanden, wenn dieser einen Fehler machte und waren voller Angst, Wut und Ratlosigkeit; manche jedoch waren für Hilfe und Fürsorglichkeit aus. Dieser Kontrast kam sehr überzeugend rüber. Auch zu benennen, ist die Vielfalt der kritischen Situationen, die nicht mit nur zwei, drei lausigen Nachbeben gestaltet worden, sondern auch alles in anderen Bereichen ausdehnte (z.B. Feuerbrände oder Einsturz von riesigen Gebäuden). Des Weiteren muss man noch über die Realität schreiben, auf die ich schon öfters in meinem Kommentar kurz eingegangen bin, denn diese ist einfach meisterlich.

Charaketere 8/10

Die Charaktere dieses Animes sind ziemlich interessant und auch gelungen. Ein Mädchen aus der siebten Klasse, namens Mirai, wirkt zunächst ziemlich eingebildet und war auch nervig bis zum geht nicht mehr. Jedoch wurde sie von zeit zu zeit immer verantwortungsvoller und immer netter. Sie versuchte immer ihren kleinen Bruder Yuuki zu beschützen. Dieser Junge gehört zu denen, die immer etwas Neues entdecken und Niemandes Last sein wollen. Dazu kommt, quasi als Leader/in, eine Frau, namens Mari, die auch eine ziemlich interessante Person ist. Besonders hier ist die Charakterkonstellation gelungen und das Verhalten der Personen ist oft nachvollziehbar.

Fazit 8.5/10

Tokyo Magnitude ist ein Anime, der erst ruhig und plötzlich Spannung ins Spiel bringt. Tolle Animationen und auch ziemlich interessante Charaktere sind die Stärken dieses Werkes. Außerdem besitzt es eine simple Story, die besonders Dramatik in den Vordergrund stellt. Mir hat der Anime gefallen und ist für jeden, der etwas Anderes sehen möchte, zu empfehlen.
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Avatar: Firo#5
Tokyo Magnitude 8.0 ist ein feines Coming-of-Age-Drama, dessen Katalysator ein starkes Erdbeben ist, das Tokio verwüstet.


Wie man es sich nun denken kann, konzentriert sich der Anime nicht auf die Darstellung der Verwüstung und Naturgewalt, die nebenbei erwähnt nur mittelprächtig inszeniert wurde, sondern voll und ganz auf die Opfer der Tragödie. Insbesondere die drei Protagonisten: ein Geschwisterpaar, das an dem Tag zufällig alleine einen Ausflug zur Robotermesse unternimmt und eine junge Mutter, die ihnen dort begegnet. Eine schicksalhafte Begegnung, wie sich im späteren Verlauf der Handlung herausstellt. Das Leitmotiv ist aber vor allem das Erwachsenwerden Mirais, der älteren Schwester. Diese befindet sich am Anfang ihrer Pubertät und steht zwangsläufig im Konflikt zu ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder und eigentlich der ganzen Welt. Die Ausarbeitung ihres Charakters unter nachvollziehbaren Rahmenbedingungen ist eine der ganz großen Stärken der Serie - wobei die anderen Charaktere ihr in der Hinsicht in kaum etwas nachstehen.

Übersteht man den gestreckten und teilweise langweiligen Mittelteil der ohnehin nicht allzu langen Geschichte, und sieht auch noch über die unglaubwürdige Prämisse einer 5-Tage-Reise für knappe zehn Kilometer hinweg, so bekommt man ein sehr gut erzähltes Drama mit einem ungewöhnlichen Plot und einem sehr emotionalen und etwas überraschenden Finale präsentiert. Ein schöner Anime, der auf übliche Überzeichnungen und Klischees verzichtet, somit eine Bereicherung zum alternativen Massenmarkt darstellt.
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Avatar: Hamu-Sumo#6
Anspruch:mittel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
"Tokyo Magnitude 8.0" - ein Titel, der mal sagt, was Sache ist und auch wer kein Experte für Naturkatastrophen ist, erkennt an der Höhe der Zahl eine ziemliche Intensität, die jedoch im Anime ein wenig anders vermittelt wird als vermutet.


Selbst in Japan sind größere, schwerwiegende Beben selten und demnach ist eine Stärke von 8,0 schon ein immenses Ausmaß doch der Anime wirkt trotz des Megarummes eher harmlos, zeitweise sogar naiv. Zwar darf der Tokyo Tower umkippen, den Zuschauer erspart man jedoch Blut, Leichen und Elend.

Etwas irritiert ist der Mitteleuropäer auch, wenn kurz nach dem Initialbeben die Menschen scheinbar gelassen rumsitzen und auf Hilfe warten anstatt panisch zu versuchen sich selbst zu helfen, was naheliegender wäre. Sind die Japaner wirklich so locker oder hätte man es nur gerne so?

Trotz all der, sagen wir, "Verniedlichung", hat der Anime dennoch seinen Reiz. Zum einen kommt er ohne Moe und Sex sells aus, zum anderen ist das Szenario sehr frisch, was bei genauerer Überlegung überrascht schließlich leidet Japan mit am meisten an den Reibereien der Erdplatten. Zudem ist zwar Tokyo oftmals Schauplatz, aber meist in einem Zukunftsszenario. Tokyo Magnitude 8.0 hingegen spielt im Hier und Jetzt und das besagte Riesenbeben könnte morgen schon passieren.

Die Persönlichkeiten der Hauptcharaktere sind prima gelungen und sehr nachvollziehbar. Das junge Mädchen, welches aufgrund der Pupertät erwachsener sein möchte als sie ist, der junge Bruder, der vor Lebensfreude sprudelt und die Mutter, die sich ständig fragt, wie es ihrem Kind geht. Realitätsbezogener kann man womöglich fiktive Charaktere kein Leben einhauchen.

Fazit: Ein wenig schwingt die Enttäuschung schon mit, wenn man den Titel liest und auf das Serienplakat sieht. Wie man flüchtet und im Hintergrund das Rot der Polizeiwagen leuchtet. Anstatt eine Apokalypse zu erleben, wird man Zeuge einer Heimreise. Das macht den Anime keineswegs schlecht, doch merkt man schnell, dass die Unterhaltung, entgegen der anfänglichen Vermutung, auf familienfreundlich getrimmt ist (dem entgegen aber gegen Ende doch eine Überraschung wartet). Positiv ist, dass die Sorgen und Nöte der Protagonisten real dargestellt werden und auf Übertreibungen verzichtet, was angesichts des modernen Anime-Portfolios doch mal ganz gut tut und mich zu einer soliden Wertung führt.
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Avatar: Conny#7
„Es rappelt im Karton!“


Ha, wer sagst denn? Es gibt eben doch guten Stoff, der das Katastrophen-Szenario in den Mittelpunkt stellt. Was so gut wie keinem Real-Film gelang, ist hier bei Tokio Magnitude8.0 vollkommen gelungen. Trotz der wenigen Folgenanzahl, schafft es der Anime, eine unglaubliche Tiefe gegenüber den Charakteren zu vermitteln. Dazu gibt es absolut sentimentale Momente, ohne das dabei künstlich auf die Tränendrüse gedrückt wird. Dieser Anime ist einer der realistischsten Animes die ich bisher gesehen haben und gleichzeitig auch einer der Traurigsten, die ich dieses Jahr gesehen habe.

Story

Es fängt wie ein stinknormaler Slice of Life Anime an. Ein Mädchen, dass mitten in der Pubertät steckt, muss sich mit ihren nervigen Eltern und ihren immer gut gelaunten Bruder auseinander setzen. Klar, dass man in diesem Alter auf nichts Bock hat, was einem die Eltern auftragen. Doch Mirai muss, wenn auch mürrisch, mit ihren kleinem Bruder Yuuki zur Roboter-Ausstellung in die Stadt. Doch dann passiert das Unfassbare. Ein gewaltiges Erdbeben zieht über Tokio her und mitten drin die beiden Kinder. Massenpanik breitet sich aus und somit beginnt ein schockierender Kampf ums Überleben. Dabei stoßen die Kinder auf Mari, welche ihnen in dieser schrecklichen Zeit beisteht. Ein packendes und herzzerreißendes Abenteuer beginnt, in denen sich die Drei durch-kämpfen müssen. Die Story ist recht vielfältig, man lernt viele interessante Figuren kennen, die aber meist nur für eine Folge präsent sind. Am Ende hinterlässt der Anime dann einen Tennisball großen Kloß im Hals und man wird kaum in der Lage sein, gegen die Tränen anzukämpfen.

Animation

Wundervoll! Tokio Magnitude ist einfach hochklassig animiert und gezeichnet. Ich konnte sogar einen ganz kleinen Ghibli-Touch erkennen. Mit Sicherheit gehört Tokyo Magnitude zur Elite, was ausgereiftes Charakterdesign und atemberaubende Hintergrundzeichnungen angeht. Jedes mal wenn ich im Hintergrund die zerstörerischen Ausmaße des Erdbebens sah, überkam mich immer ein widerlicher Schauer über den Rücken. Wenn ich nur die Animation und die Zeichnung bewerten müsste, wäre dies wohl eine klare 1.

Sound

Yeah, endlich mal wieder was von den Abingdon Boys School. Diese fantastische Band liefert uns hier wieder einmal, wie in jedem Anime wo sie mitwirken, einen super Song, der mit irren schwarz-weiß Bildern untermalt ist. Man bekommt schon beim Opening einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einen da erwartet. Auch das Ending geht in Ordnung, zwar stinkt es gegen das geniale Opening ab, aber das soll nicht heißen, dass der Song in irgendeiner weise schlecht ist. Große Gänsehaut bekam ich jedes mal beim Piano-Stück, welches immer kurz vorm Opening beim Einleitungssatz gespielt wird. Ab und zu bekommt man dieses sentimentale Stück auch mitten in der Serie geboten. Selbstverständlich muss ich auch hier wieder die Synchronsprecher loben, die allesamt eine solide Leistung abliefern.

Charaktere

Mit Mittelpunkt steht, wie bereits erwähnt, die mitten in der Pubertät steckende Mirai. Am Anfang fand ich sie ein klein wenig unerzogen und etwas überspitzt dargestellte (quasi nach dem Motto – ja jedes Mädchen das in der Pubertät steckt, hört nicht auf ihre Eltern oder hasst ihren Bruder). Doch als dem Zuschauer offenbart wird, wie Mirai wirklich tickt, entwickelt sie sich zu einem wirklich sympathischen und vor allem tiefsinnigen Charakter. Yuuki ist ein typischer kleiner Bruder, der seine Schwester manchmal ärgert, aber niemals den Bogen überspannt und auch immer wieder zeigt, wie gern er seine Schwester hat. Yuuki hätte man vielleicht noch mehr Zeit und Screentime widmen sollen, dann wäre sicherlich auch er zu einer sehr interessanten Figur geworden. So stand er mir zu oft im Hintergrund, und rückte erst gegen Ende so ein bisschen in den Mittelpunkt. Kommen wir zu meinem absoluten Lieblingscharakter. Mari ist mit Sicherheit die interessanteste und sympathischste Figur gewesen. Ihre Persönlichkeit ist einfach grandios, vor allem mit wie viel Fürsorge sie sich um unsere beiden Hauptprotagonisten kümmert. Ich finde Mari war von ihrer Art einfach grandios und von ihr sollten sich viele Menschen aus unserer Welt eine Scheibe abschneiden.

Empfehlung

Für alle die durch sämtliche Katastrophenfilme geschädigt wurden : Angucken! Ihr werdet danach den Entschluss fassen, das man „genial“ und „Katastrophen-Genre“ tatsächlich in einem Satz benutzen kann. Ansonsten geht die Empfehlung an alle, die sehr auf eine realistische Story Wert legen und an die, die auf Hammer-Animationen und tollem Charakter-Design stehen.


Fazit

Tokio Magnitude 8.0 ist eine brillante Perle in der Anime-Szene, die locker jeden Katastrophenfilm, den es gibt, in die Tasche steckt. Absolutes Unikat!
Der Anime bekommt 9,5 von 10 aufblasbaren Camping-Toiletten.


9,5/10
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Avatar: Dah#8
Anspruch:9
Action:5
Humor:1
Spannung:9
Herzschmerz Faktor:10
Katastrophen"film" 2.0

Wer kennt sie nicht, die Katastrophenfilme, die Tag ein, Tag aus, vor allem auf einem bestimmten ungeliebten Privatsender, zu sehen sind, in der die Natur mit ihrem ultimativen Angriff, wie ein Endboss, bis zum Schluss des Filmes wartet, um durch den Masterplan des Protagonisten, der ihm genau eine Minute vor dem verheerenden Schlag einfällt, verhindert zu werden.

Diese Trashfilme, die nicht mal das Bild eines Katastrophenfilm 0.5 abgeben, werden von einer Serie aus Japan so was von in den Schatten gestellt und verbannt, dass man den Machern der Trashfilme ein dickes Fell wünscht.
Bei der Serie handelt es sich um Tokyo Magnitude 8.0, die ich auf Grund, der kürzlich geschehen Ereignisse, mir zu Leibe geführt habe. Und eins muss man feststellen, auch wenn sich keine Kernschmelze in diesem Anime ereignet und der Großteil der Schäden sich hier nur auf die Stadt Tokyo beschränken, konnten die Macher der Serie bereits damals realistisch Andeuten, was wohl bald und leider geschehen sollte.

Story
Die Story ist schlicht und daher auch sehr realistisch. In erster Linie geht es den Kindern Mirai und Yuuki darum, den Weg nachhause und ihre Eltern wieder zu finden, während ihre Welt, wie sie sie kannten, um sie zusammenbricht. Sie sind keine Professoren, die sich hier zu den Rettern der Menschheit mausern, sondern nur zwei von vielen Betroffenen Menschen mit ähnlichem Schicksal, in einer traurig-tragischen Geschichte.

Charaktere
Das Hauptaugenmerk liegt auf das Geschwisterpaar Mirai und Yuuki, die wie ich finde sehr sehr sympathisch sind und einem, trotz der Kürze der Serie, einem wirklich ans Herz wachsen.
Mirai, die rebellische Tochter, die die Schnauze voll davon hat, das sich ihre Eltern immerzu streiten und deshalb ihren Frust gerne an ihrem kleinen Bruder Yuuki auslässt, der trotz allem seine Onee-Chan über alles liebt. Mirai ändert sich rasch, als sie Merkt, dass selbst ihr kleiner Bruder nicht die Sorglosigkeit in Person ist und auch er zu kämpfen hat
Bei Yuuki fragt man sich echt, wie ein so großes Herz in einen so kleinen Jungen stecken kann. Yuuki ist einer der tollsten Charaktere, die ich je in einem Anime gesehen habe. Er ist erfrischend süß, nicht wirklich naiv und einfach ein toller Mensch - einfach fantastisch .
Zusätzlich gesellt sich zu unseren Hauptprotagonisten Mari, eine junge Erwachsene, die ein Kind hat und bereits vor dem Erdbeben den schmerzhaften Verlust ihres geliebten Ehemannes zu verkraften hatte. Sie wäre wohl die geeignetste Person, um sie als Protagonistin für einen der Trashfilme zu casten, doch auch sie rettet weder die Menschheit noch kann sie alle geliebten Menschen in ihrem Umfeld beschützen, deshalb wäre sie im Endeffekt wohl doch nicht für die Rolle geeignet, denn wer sieht denn schon gerne tragische Helden in einem Katastrophenfilm 0.25? Mari sieht es jedoch als ihre Aufgabe an, diese für sie fremden Kindern, sicher nachhause zu bringen, und auch ich finde, wie bereits ein anderer User in seinem Kommentar geschrieben hatte, dass sich viele an ihr ein Beispiel nehmen sollten. Eine absolut selbstlose Frau, die sich um fremde Kinder kümmert, obwohl sie nicht weiß, ob es ihrem eigenen Kind gut geht.

Animation und Musik
Zur Animation muss man nicht viel sagen - absoluter Hingucker. Das einzige Manko, ich bin kein Fan von CGI. Die so animierten Szenen und Figuren wirken einfach unecht, jedoch ist man mit der Technik sehr sparsam umgegangen, und war, aus diesem Grund, für mich leicht zu verkraften gewesen.
Zur Musik nur so viel, dass das Ending absolute Klasse ist. Sollte man sich mal komplett anschauen, vorallem nach der letzten Folge, sollte man es erst mal mit der Musik auf sich einprasseln lassen.

Fazit
Ein Anime, der am Anfang spannend vorpräschert und dann plötzlich eine Wendung macht, wonach dann jede Minute einem eine Art Stich ins Herzen versetzt. Tokyo Magnitude 8.0, der zweite Anime, der es geschafft hat, mich zu Tränen zu rühren. Herzzerreißend und aufrichtig, so schön und so traurig, dass man noch lange nach dem Schauen ein mulmiges Gefühl im Bauch hat.
Im Übrigen habe ich die Serie kurz nach "Kimi ga Nozomu Eien" gesehen und dort konnte ich im Gegensatz zu TM 8.0, kaum mitfühlen oder gar Mitleid haben. Wer ein dramatischen Anime sehen will, in der auch was passiert und man nicht glaubt, viermal hintereinander dieselbe Folge gesehen zu haben, weil sich nichts bewegt, ist gut mit Tokyo Magnitude 8.0 bedient.
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Avatar: Mirrormantiz#9
Mit „Tokyo Magnitude 8.0“ erschuf Bones („Fullmetal Alchemist“, „Wolf's Rain“, „Soul Eater“) einen Titel, der neben seiner innovativen Story gleichzeitig auch mit glaubwürdigen Charakteren und realistischen Abläufen punkten kann. Basierend auf vielen Forschungen und Prognosen, den bekanntlich liegt Japan ja dort, wo es am meisten kracht, erzählen die Produzenten anhand eines solches Erdbebens die Auswirkungen auf das Land, zielen besonders aber auf die Perspektive zweier Kinder, die nach dem Ereignis zurück in ihre Heimatstadt wollen.


Sehr erfreulich hierbei dürfte sein, dass die Action eher im Hintergund steht. Diese fand ich ehrlich gesagt eher mittelmäßig im Gegensatz zu vielen anderen. Im Vordergrund stehen eine Hand voll Charaktere die wir auf ihrem Werdegang begleiten. Diese können auch fast immer überzeugen. Zum einen wird hier durchgehend auf Humor und Klamauk verzichtet, auf der anderen Seite aber fehlt es den Figuren etwas an Beständigkeit. Sie wirken teilweise etwas zu fade und die zwei Kinder bringen leider auch typische/ pubertäre Angewohnheiten mit sich, die so gut wie in jeder Folge zu hören sein werden. So fand ich die Schicksalsschläge vieler anderer Personen z.B. viel emotionaler, da ich zu diesen eine bessere Verbindung aufbauen konnte.

Sehr interessant war für mich auch, wie viel man in die Geschichte hineingepackt hat. Mit elf Folgen hatte ich die Befürchtung, dass einige Filler und Nebengeschichten den Handlungsfluss etwas trüben würden. Im Endeffekt hat es Bones aber ganz gut gelöst. Es werden zwar einige Nebengeschichten eingebaut und auch der rote Faden richtet sich durchgehend nach dem selben Prinzip, zu Langeweile wird es aber selten kommen. Ohne große Vorwände geht es schnell zur Sache und die emotional durchwachsenen Folgen, in ihrem Unterhaltungswert alle gleich hoch, haben mich teilweise echt berührt. Das Ende wartet mit einem bitterbösen Twist auf den man so nicht erwartet hätte.

Ob dieser Titel nun auch den Fans des Katastrophenfilms zu empfehlen ist, kann ich nur schwer beurteilen. Auf jeden Fall zeigt „Tokyo Magnitude 8.0“ dass, was ich in einem solchen Film auch sehen möchte. Nämlich keine übertriebene Action am laufen Band, sondern ein an sich realistisches Gesamtbild. Es hängt auch ganz davon ab, ob man mit diesem Genre etwas anfangen kann, den selbst mir waren die kindlichen Charaktere etwas zu nervig. Wer den Figuren gegenüber eine größere Sympathie aufbauen kann und sich vom Zeichentrick-Format nicht abschrecken lässt, der wird mit diesem Titel ganz sicher warm werden.

Fazit: Eigentlich bin ich recht zufrieden. Am Ende bleibt nur zu sagen, dass ich mir noch mehr Dramatik gewünscht hätte. Gerne hätten es noch ein paar tragische Nebenstorys sein können, die bereits gezeigten konnten nämlich allesamt überzeugen. Den Figuren hätte eine kleine Prise Ausgefallenheit nicht geschadet, aber dass ist reine Geschmackssache. Insgesamt ein guter Titel, der die Folgen einer Naturkatastrophe aus der Sicht von Kindern überzeugend In Szene setzt und durchgehend zu unterhalten weiß.
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Avatar: ZakuAbumi#10
Erdbeben sind zu Japan schon fast, wenn man es ganz ironisch will, eine nicht mehr wegzudenkende Assoziationsbrücke geworden, so alltäglich, wie sie für das Leben der japanischen Bevölkerung geworden sind. Aus eben diesem Anlass hat sich das Produktionsstudio BONES dazu entschieden, eine Original-Story um die Geschichte eines verheerenden Bebens der Stufe 8 auf der Richterskala zu stricken - nicht ein postapokalyptisches, reißerisches Popcornkino, sondern eine Abhandlung darum, wie die Bevölkerung auf einen solchen Notstand reagiert; und wie man ihn als Individuum selbst verarbeitet.


Zuallererst möchte ich anmerken, dass meine Erinnerung an Tokyo Magnitude 8.0 nicht die Frischeste ist und ich Dinge deshalb möglicherweise nur sehr verwittert wiedergeben kann. Auf meine Aussagen als solche möchte ich insofern keine Gewähr geben, bin aber in der Hoffnung, künftig dem ein oder anderen mit diesem Review eine gewisse Orientierungshilfe bereitstellen zu können.

Die Geschichte von TM 8.0 ist vergleichsweise simpel gehalten: Das junge, aus Pubertät und Kindheit heraus typisch zerstrittene Geschwisterpaar Mirai und Yuuki wird infolge eines Erdbebens von den eigenen Eltern separiert und schließt sich gemeinsam mit Mari, der einzigen Erwachsenen im Bunde, zusammen, um sich auf die Suche nach ihren Verwandten zu begeben. Was folgt, ist ein Drama, das die Konsequenzen des Bebens, seine Opfer aber auch die Möglichkeiten, derer man sich annehmen kann, ja gar muss, wenn man überleben will, behandelt.

Das Kernprinzip des Anime ist also so simpel, wie es genial ist: Mit dem stets beunruhigenden Wissen im Nacken, nicht mit den eigenen Geliebten in Kontakt treten zu können, treffen 3 Charaktere, die sich untereinander unterstützen, manchmal aber - verständlicherweise - auch behindern, auf viele Menschen und Dinge in dieser so außergewöhnlichen Situation und wachsen daran. Sie sehen Menschen, die Verluste erlitten haben, Menschen, die sich dem Geschehen anzupassen versuchen und mit jeder neuen Begegnung lernen sie dazu, nicht zuletzt darin, schätzen zu wissen, wie wichtig das eigene Leben ist.

Das sind alles gute Voraussetzungen für Charakterentwicklung, etwas differenziert betrachtet gelingt diese jedoch leider nur bedingt: Zu oft kehrt man zum Status Quo zurück, zu oft werden die Launen der beiden Geschwister schlicht und ergreifend nur als Aufhänger benutzt, um Konflikt- und Krisenmaterial zu schaffen und irgendwann nutzt sich solch redundantes und vor allem meist konsequenzloses Drama ab, bis es nur noch nervt. Die Ansätze der Serie sind zwar durchaus lobenswert und auch sehr eigen (interessanterweise wurde der Anime schließlich sogar als eine Erdbebensimulation mit dem Wissen, dass in den kommenden Jahren ein äußerst kritisches Beben anstehen würde, konzipiert), aber an der Umsetzung hakt es etwas, sie ist mit dem Fokus auf Miteinander auch etwas zu beschönigend geraten. Man muss einer Serie wie dieser sicher keine Leichenberge und makaber entstellte Menschen abverlangen, sollte von der grausamen Realität aber genauso wenig abkehren, gerade dann, wenn es am dringendsten nötig ist. Ob wir sie sehen wollen oder nicht: Katastrophen ziehen unweigerlich Tote nach sich und sie sind auch das, was Katastrophen ausmachen - indem solche Bestandteile in TM 8.0 fehlen, beraubt man das Drama etwas seiner Wirkung.

Der Werdegang der Hauptcharaktere ist auch etwas behelfsmäßig in die ganze Handlung um die erschütternden Konsequenzen des Bebens integriert, sodass ihre Reise und die eigentlichen Folgen der Katastrophe zu separiert scheinen. Da sich mit jeder Folge eine neue Thematik eröffnet (was im Sinne der Authenzität, Vielfältigkeit des Themas und Abwechslung nur gut und recht ist), fehlt dem Anime auch etwas das Stringente. Das hat durchaus Züge von einem episodischen Stationendrama.

Die "Mystizismus-Soße" gen Ende hin ist zwar auch nicht schlecht aufbereitet, ganz im Gegenteil sogar, aber im Sinne eines realistischen Anime wurde da alles andere als konsequent durchdekliniert. So bleibt es leider nur bei einem fantastisch interessanten Anime, der allerdings an seinen Mängeln zu viel Potenzial einbüßt und auch einen Ticken motivierender hätte sein können.
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Avatar: Thratron#11
>Tokyo Magnitude 8.0<. Beim Wörtchen Katastrophenfilm springen einem ja meistens sofort >Roland Emmerich< und diverse B-Movies sofort ins Gedächtnis, die normalerweise für seichte Unterhaltung stehen. Diese Serie hebt sich etwas davon ab, da man hier versucht etwa ernster an die Sache heranzugehen und wesentlich mehr auf die Charaktere einzugehen, anstatt möglichst viel Zerstörung zu zeigen. Das Erdbeben in Tokyo nimmt dabei nicht mal das Zentrum ein, sondern eher der Aftershock, also das danach.


1. Animation

Das Charakteredesign gehört zwar nicht zum Besten was ich je gesehen habe, ist allerdings auch nicht unsauber oder gar hässlich. Relativ gut, mehr nicht. Mehr Wert wurde dafür dann an die Hintergründe gelegt, damit das zerstörte Tokyo möglichst authentisch wirkt. Die eingeknickten Gebäude, Feuer in der Ferne, Risse in jeder Mauer, Rauch am Himmel, Staubwolken etc. Man merkt die Arbeit an dem Projekt.
Hinzu kommen große Menschenmengen, in denen es separate Bewegungen gibt und flüssig eingebundenes CGI, die meistens bei Fahrzeugen und Robotern eingesetzt wurde.
Insgesamt ist der Aufwand hier für eine Animeserie äußerst beachtlich.

2. Musik

Der Soundtrack ist etwas schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite wirkt er doch irgendwie sehr gewöhnlich und ruhig und gleichzeitig schafft er es dem Zuschauer zu packen und mittreiben zu lassen. Viele verschiedene Instrumente sind zu hören, wie mehrere Flötenarten oder südländische Trommeln. Doch am meisten bleiben die simplen Piano- und Violinenstücke hängen.
Nach etwas Überlegung kann wohl sagen, dass der OST grandios ist, auch wenn es zuerst nicht so scheint.

3. Inhalt

Ein gewaltiges Erdbeben ereignet sich unter Tokyo, als die Geschwister Mirai und Yuuki gerade einen Ausflug machen. Der Bruder geht dabei verloren und mit Hilfe der Erwachsenen Mari findet die Schwester ihn wieder.
Anschließend folgt eine lange Odyssee durch die verwüstete Stadt, ständig von der Hitze, Nachbeben und einstürzenden Gebäuden bedroht.
Wenn man davon absieht, dass in den ersten paar Episoden für mich ein paar zu viele Rettungen in letzter Sekunde vonstattengingen und anscheinend jedes Wahrzeichen der Stadt es sich in den Kopf gesetzt hat die Hauptprotagonisten zu töten, bekommt man hier eine erschreckend realistisch wirkende Darstellung eines Katastrophengebiets.
Sorge und Ungewissheit liegt in der Luft, zusammen mit einer starken Atmosphäre, die eine bessere Stimmung erzeugt als so mancher Endzeitfilm.
Rettungsmannschaften führen überall Arbeiten durch, Hubschrauber knattern in der Luft, Soldaten rufen über Megaphone Befehle und Zeltstädte werden errichtet. Themen wie Massenpanik durch dichte Menschenmengen und die Gefahr durch instabile Gebäude werden behandelt.
Durch dieses Chaos ohne Infrastruktur und jede Menge Schutt wandern die beiden Geschwister, die man als hervorragende Charaktere beschreiben kann. Mirai ist eine vom Leben leicht angefressene Teenagerin, die in der Phase >ich gegen den Rest der Welt< angelangt ist, während Yuuki ein aufgeweckter, lebensfroher und entdeckungsfreudiger Grundschüler ist.
Sie sind durch Sorgen und harten psychischen Stress gezeichnet, es kommt zu Konflikten und schließlich dann Annährung und Aussöhnung.
Der Kern der ganzen Serie ist sowieso die Verarbeitung eines solchen Ereignisses und auf ihrer Reise begegnen sie einer Reihe von Menschen, die auf verschiedene Art und Weise Verluste erlitten haben oder mit der Katastrophe umgehen.
>Tokyo Magnitude 8.0< ist sowieso mehr auf die emotionale Ebene fixiert (besonders in der späteren Hälfte) und wer asiatische Rührseligkeit und Dramaelemente mag – ich zähle mich dazu – wird hier so einige starke Szenen erleben, die wahrscheinlich jedem Menschen in irgendeiner Weise berühren werden.

4. Fazit

>Tokyo Magnitude 8.0< drängt sich nicht auf, wirft nicht mit Zerstörungsorgien um sich und bietet ein Setting, das ich bisher selten so gesehen habe.
Dank der guten Präsentation wird das Szenario mit dem nötigen Horror, aber nicht zu bombastisch in Szene gesetzt und es wirkt selten zu viel des Guten.
Der Fokus auf die Überlebenden, die versuchen nach Hause zu kommen, Angehörige zu finden oder schlicht nur trauern erweist sich als äußerst effektiv und teilweise auch sehr emotional.
Eine kurze, aber doch sehr intensive Serie.
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Avatar: RL86#12
Anspruch:mittel
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:wenig
Erotik:nichts
Eigentlich möchte ich der Serie, allein weil ich es witzig finde, 8.0 Punkte geben, aber die hat sie einfach leider nicht verdient. Vom Plot her hatte ich etwas im Format von "die letzten Glühwürmchen" oder "barfuss durch Hiroshima" gehofft und wurde enttäuscht.
Ich halte mich nicht damit auf ebenfalls alles zum Inhalt der Serie zu erklären und widerspreche meinen Vorkritikern sofort: die Serie ist mit 11 Folgen à 20 Minuten eindeutig zu lang, gerade weil sie die Zeit nicht nutzt, um die Charaktere zu beleuchten. Man hat die drei (zweifelslos liebenswerten) Hauptpersonen und schräg am Rand werden gerade mal noch die Schicksale von 2-3 anderen Leuten angerissen (bei über 200 Minuten...), die restliche Tokyoter Bevölkerung tritt entweder nur in der anonymen Opferrolle auf oder am Anfang noch als rücksichtslose und für die Einzelschicksale anderer uninteressierte Masse auf - wozu streng genommen unsere Protagonisten auch gehören, so lang es sie nicht betrifft. Statt an eine Unterhaltungsserie fühlte ich mich auch sporadisch gar an ein Schullehrvideo erinnert, die ja in jedem Land der Welt für ihre großartigen Charakterzeichnung und Emotionalität berühmt sind.
Die Serie hat sich zu viel Zeit genommen, um mit ihren "großen" Geschehnissen am Ende noch irgendwelche Gefühle bei mir auszulösen.
(SPOILER//Zuletzt lassen wir die Charaktere und Ereignisse links liegen, indem im Abspann alle einfach wieder zu ihren normalen, von einander getrennten Leben zurückkehren, als wäre nicht geschehen, bzw. unbedeutend gewesen. Dabei wird einem die Aufklärung des "tollen und überraschenden" Twists über drei Folgen hinweg drei mal eingehämmert.)
Als 100-Minuten-Film und ein wenig weiter durchdacht, hätte Tokyo Magnitude 8.0 ein würdiger Nachfolger der erwähnten Klassiker sein können, so ist die Serie nur ein Anime, das man im oberen Mittelfeld wiederfindet. Schade.
ansonsten, Animation: in Ordnung, aber was die Charaktermodelle angeht zu flach und lieblos.
dt. Synchro: gut, nur die Hintergrundschreie klingen oft zu blass und nicht mal annähernd glaubhaft ... eher lachhaft.
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