Canaan (2009)

カナン

Rezensionen – Canaan

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Canaan“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Ein gut inszenierter Action-Anime, aber letztendlich eben nur ein nahezu reiner Action-Anime, weshalb man die üblichen Schwächen wie schwache Story und trotz mancher Bemühungen blasse Charaktere in Kauf nehmen muss. Sieht man über diese aber hinweg, wird einem von Anfang bis Ende kurzweilige Unterhaltung geboten.


Die erste Episode zeigt einem eigentlich schon den Grund warum man sich die Serie ansehen soll, bietet sie doch sicher eine der besten Actionszenen, die ich bisher in Anime gesehen habe. Zwar hat man sich für diesen Einstieg besonders viel Mühe gegeben, doch kommt man auch im späteren Verlauf in diesem Punkt auf seine Kosten. Was folgt lässt sich letztendlich am besten als actionastiges Popcornkino im Hollywoodstil beschreiben, also gut inszenierte, blutige Kampfeinlagen, eingebettet in eine eher einfallslose, auf das Duell zweier Widersacher hinauslaufende Geschichte, bei der man mehr schlecht als recht versucht ein wenig Tiefgang hineinzubringen. Die beiden Protagonistinnen auf der „guten“ Seite, Canaan und Maria, ähneln als emotionsarm-übermenschlich bzw. überdreht-anhänglich stark ihren Pendants in Bakuretsu Tenshi, samt dem ebenfalls vorhandenen homoerotischen Unterton, sind jedoch sicher sympathischer als diese. Auf der Gegenseite ist mit Alphard ebenfalls eine Sympathieträgerin zu finden, die trotz ihrer erbarmungslosen Taten irgendwie nicht wie das ultimative Böse wirkt und sich mit ihrem etwas zwiespältigen Charakter auch wohltuend von ihrer zu stark überzeichneten, sadistisch-wahnsinnigen Gefährtin Liang Qi abhebt. Da wirkliche Tiefe bei einer Geschichte über einen Killervirus nicht recht entstehen will, versucht man das durch diverse Identitätskrisen bei den Hauptfiguren zu kompensieren, wobei man zwar allzu große Fehlgriffe vermeidet, was aber mangels Einfallsreichtum letztendlich nur ein schmückender Aufputz ist, der nicht wirklich Interesse erweckt sondern nur kommentarlos hingenommen wird. Ähnlich ergeht es den Nebenfiguren, denen man zwar zu Teilen ebenfalls einen kleinen Hintergrund spendiert hat, die aber ebenso wenig hervorstechen und in ihren Reihen auch so manch nerviges Exemplar haben.

Fazit:
Canaan ist ein Anime für Zeiten, in denen man sein Hirn nicht wirklich einschalten will sondern schlicht das Bedürfnis nach einer flotten Geschichte hat. Die Figuren sind durchwegs sympathisch, die Action regelmäßig und überzeugend und die Geschichte und Charaktertiefe zumindest ausreichend für einen derartigen Anime. Kein herausragendes Werk, aber sicherlich einer der besseren Vertreter aus dem Genre der reinen Action-Anime.
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Avatar: Hamu-Sumo#2
Anspruch:viel
Action:viel
Humor:wenig
Spannung:viel
Erotik:wenig
Mmmmmmhhhhhh... Type-Moon. *sabber*


So in etwa bin ich an CANAAN ran und wurde nicht enttäuscht. Gewiss hat Kinoko Nasu schon komplexere Geschichten geschrieben, aber bei 13 Episoden kann man nicht an jeder Stelle tief ins Detail gehen - außer vielleicht man möchte seine Abschlussarbeit als Literaturwissenschaftler darüber schreiben, weil der Otto-Normal-Gucker gar nichts mehr versteht. Doch auch wenn nicht ein umfassendes Werk vorliegt, bleiben die Fragen am Ende nicht aus. (Wer was anderes behauptet, soll sich bitte bei mir melden, danke!)

Nicht ganz unschuldig ist daran das starke Anziehen der Geschehnisse ab der zweiten Hälfte. Nicht selten ertappte ich mich beim Bearbeiten eines neuen Fakts als schon der nächste "So ist das"-Moment kam. Doof.

Generell war ich mit der zweiten Hälfte nicht ganz so zufrieden. Vermutlich bekam einfach Liang Qi, der für mich absolut nervigste Charakter seit langem, mit ihrer komischen, wenn auch frischen, Persönlichkeit zu viel Zeit, so dass CANAAN etwas in die "Schräg"-Kategorie abdriftete. Darüber kann man sich sicher streiten, doch war es für mich ein kleiner Bruch mit dem ernst-normalen Verlauf zur ersten Hälfte.

Doch wenn wir schon bei den Charakteren sind, so muss ich doch schmachtend seufzen, was Nasu-san sich wieder hat einfallen lassen. So war für mich die (real existierende!) Synästhesie total unbekannt und somit sehr angetan einen Charakter, dass damit ein Charakter erschaffen wurde. Doch auch auf Hakkos Problem muss man erstmal kommen. Und generell sind ganz Nasu-typisch Stereotype quasi nicht vorhanden und dennoch die Personen so real gehalten (bis auf vielleicht Liang Qi), dass sie deine Nachbarn sein könnten!

Technisch gibt es auch nichts zu meckern. Die Hintergründe sind wirklich sehr detailreich, vor allem die Stadtaufnahmen und die Animationen wirken nie abgehackt. Absolut begeistert bin ich von den Machern, dass sie bis zu vier Sprachen eingebaut haben! Neben Japanisch hört man quer durch die Serie verstreut auch Chinesisch (klar, spielt ja auch in Shanghai), Englisch (richtiges Englisch! Kein Engrish!) und in einer Folge gar Deutsch (zwar von einer Japanerin gesprochen, aber dennoch klar hörbar!). Respekt! Da passt es, dass das Ending stark an James Bond erinnert: Eine hingebungsvolle Sängerin, die teilweise in das Mikro haucht und im Hintergrund nur Frauen oder Pistolen.

Fazit: Wie gesagt, Nasus größtes Werk ist es nicht, aber wer daher meint, man bekommt leichte Kost, der irrt. Mich persönlich freut es, dass es Nasu-san auch schafft abseits seines Universums gute Geschichten abzuliefern - vor allem, wenn sie Politik miteinbezieht. Gerne hätte man den ein oder anderen Fakt nach vorne ziehen können, doch der Hochwertigkeit der Serie tut dies keinen Abbruch und jeder, der Action (in der aktuellen Zeit als Hintergrund) nicht abgeneigt ist, sollte CANAAN Beachtung schenken. Sollte Universum Anime die Lizenz bekommen, so ist der DVD-Kauf für mich klar!
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#3
Canaan

Du möchtest dir Canaan anschauen? Na dann, fassen wir zunächst einmal die Kurzbeschreibung zusammen: Ein mysteriöser Virus, der eine ganze Stadt vernichtete; eine Attentäterin mit einer besonderen Begabung und Terroristen, die unseren Helden auf den Fersen sind. Klingt das nach Innovation? Nein, aber das macht Canaan nicht weniger unterhaltsam


Woran das liegt? Zum einen sind da die ohne jeden Zweifel genialen und stylischen Actionszenen, die einfach nur Spaß machen und die sympathischen Charaktere. Diese haben mich nämlich, neben den schon angesprochenen Actionszenen, zu denen Chips und Cola perfekt passen und man eigentlich nur noch „Pam Bam Bam BAAM“ denkt und... Oh, ich drifte ein wenig ab.
Also, die Charaktere; die haben mir allesamt durch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten gefallen, die vom scheinbar gefühlslosen Beschützer über den naiven, liebenswürdigen Freund bis zum totalen Irren reichen. Obwohl sich deren Einfallsreichtum in Grenzen hält, machen sie gute Laune. Also keine Sorge; niemand in Canaan wird eine tiefe emotionale Wandlung durchmachen, bei der so etwas wie Empathie oder sonstiger geistiger Einsatz nötig wären.
Um noch auf ein paar andere Dinge einzugehen: Die Story ist, wie schon angedeutet nur Beiwerk und brauch auch keine großartige Beachtung .Die gesamte musikalische Untermalung, die es schon geschafft hat einige Animes unvergesslich und einzigartig zu machen, ist mir zu keinem Zeitpunkt aufgefallen. Im Gegensatz dazu steht allerdings die atemberaubende Optik , die immer ihre Qualität behält, auch wenn es mal wieder mit der überwältigenden Action...*räusper*

So, nochmal in Kurzform:
Wenn du Action willst und keine tiefsinnige Story brauchst, dann schnapp dir 'nen paar Freunde, genügend zu knabbern, fahr dein Gehirn runter und schau dir Canaan an.
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Avatar: Luziferian#4
Anspruch:mittel
Action:viel
Humor:mittel
Spannung:mittel
Shanghai. Ein buntes Fest belebt die Straßen und merkwürdige Gestalten treiben sich herum. Mitten im Getümmel sind auch Maria und Minoru, ihres Zeichens japanische Fotografen und Journalisten. Die beiden verlieren einander in der Menschenflut und Maria gerät an die sonderbaren Gestalten. Wie aus dem nichts taucht die namesgebende Canaan auf. Ein silberhaariges Mädchen und zudem eine alte Freundin von Maria.
Die beiden flüchten vor den angreifenden Gestalten und die Hatz beginnt. Sie ist der Startschuss für eine Geschichte um Freundschaft, eine verschwundene Stadt, geheime Experimente, Mutanten und eine Terrororganisation namens "die Schlangen".
Auf der Suche nach Antworten treffen unsere drei Helden neue Freunde und weitere Feinde. In der klar auf Action ausgelegten Handlung stellen sich dem Zuschauer immer mehr Fragen, die erst im letzten Drittel allmälich beantwortet werden.
Was mir sofort besonders ins Auge fiel, waren die meiner Meinung nach sehr schön gezeichneten Hintergründe. Die Charaktere können sich ebenfalls sehen lassen und sind relativ abwechlunsreich gehalten. Der Cast ist für meinen Geschmack gut gelungen. Vom süßen Mädchen von nebenan, über die sexy Schönheit und die gestörte Sadomasochistin bis zur gefühlskalten Terroristin bekommt der Konsument eine Palette an netten weiblchen Charakteren geboten. Die männliche Garde ist eher etwas Schwach besetzt, was aber nicht weiter stört. Als kleines Bonbon wäre hier vielleicht einer der coolsten Animetaxifahrer in einer kleinen aber immer wieder auftauchenden Nebenrolle zu erwähnen.
Es gibt zwar einige dramatische Elemente, aber in einer actionorientierten auf lediglich 13 Folgen beschränkten Serie bleibt nicht viel Raum für stark ausgefeilte Charaktere und ihre Entwicklung, was im Fall von Canaan dafür aber ausreichend geboten wird.
Eingeramt wird jede Folge von einem poppig rockigen Opening, welches mir gut gefallen hat, und einem sehr ruhigen Ending.

Fazit:
Wer einen schicken Actionausflug mit stylischen Kämpfen, sympathischen Charakteren und einer eher leicht verdaulichen Story für zwischendurch sucht, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.
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Avatar: DonnerAlexej#5
Man kann 1000 unterschiedliche Einleitungen schreiben, ich schreibe keine.^^


Allgemeines:
Die Produzenten machen wirklich alles richtig. Ehrlich gesagt sogar ein bisschen zu viel. Dadurch bietet die Serie keine besondere Einzigartigkeit, was sie auch nicht sehr bekannt macht.

Action taucht zwar in jeder Folge auf, doch ist diese nie darauf ausgelegt, dem Zuschauer einen ich nenne es mal so "wow" Effekt zu verpassen. Das freut mich in diesem Punkt sogar umso mehr als wenn es die Macher doch versucht hätten, aber dann gescheitert wären. Somit bleibt es immer nur ein schöner Genuss.

Qualität:
Aber das was sie macht, macht sie ausgezeichnet gut. Es stimmten wirklich alle Punkte überein. Musik, Bildqualität und Charaktere passen alle herrlich zusammen und bilden einen großen Pluspunkt in meiner Bewertung.

Chararktere:
Man gewinnt finde ich im Verlaufe der Serie ein gewisses Gefühl zu den Hauptcharakteren, dass ich so nur selten kenne. Es hat mich wirklich sehr faszieniert, wie eine so schlichte und nahezu kitschige Story mich so sehr packen konnte.

Alles angefangen bei "Canaan" die die Hauptcharakterin innerhalb der Story bildet. Diese passt perfekt in die Rolle und bietet den Hauptchar den man sich auch als erstes wünschen würde. Auch "Maria" die mit Canaan ein ungleiches Duo abgibt, fügt sich im Verlaufe der Zeit zu einem gut in die Geschichte passendem Char.

Auf einige Nebenchars wird nicht näher eingegangen, was garnicht schlimm ist, denn somit geht der Faden zu der Story nicht verloren.

Plot/Story:
Anfangs dachte ich, dass die Serie mit Black Lagoon vergleichbar wäre, also düster und der Wirklichkeit entsprechend, doch im Verlaufe entwickelt sich die Story zu einem fest strukturiertem kitschigem Drama, wie man es kennt.

Trotzdem saß ich bei jeder Folge vor Vorfreude dran und wollte unbedingt wissen wie es weitergeht. Dies liegt insbesondere daran, weil alles so unglaublich gut inszeniert wurde und ich das Gefühl hatte, so etwas noch nie gesehen zu haben. Die Atmosphäre wird besonders gegen Ende der Serie immer besser.

Wie es sich einem Drama gehört, wird zum Schluss noch ein vollkommenes Ende geliefert ohne Fragen offen zu lassen.

Zusammenfassung:

+
-gutes Zusammenspiel von Bild und Musik
-geniale Atmosphäre
-tolle Charaktere
-Serie prägt sich gut ein
-abgeschlossenes Ende

-Actionszenen liegen irgendwo zwischen gut und schlecht. Da dies eine subjektive Frage ist, muss der Zuschauer selbst entscheiden. Der eine wirds mögen (so wie ich), der reine Actionfan wird sich langweilen.

-
-keine einfallsreiche Story
-weder eine gute Komödie, noch ein besonders trauriges Drama

Fazit
Auch wenn sich über die Serie nicht gut philosophieren lässt, ist sie definitiv lohnenswert und gehört ab jetzt auf meine Liste. Wenn ich sie irgendwann mal in 10 Jahren im Laden sehe und schon orgendtliches Geld verdiene, würde ich sie mir garantiert kaufen. Ich kanns kaum noch bis zur zweiten Staffel abwarten!
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Avatar: Adad-Nirari#6
[offtopic] Ein kurzer sarkastischer Einwurf an Kelvens Aprilblog ;) "Der Anime ist anspruchsvoll" :p[/offtopic]


Empfehlung: befürwortet


CANAAN schafft das, was Black Lagoon nicht geschafft hat. Nämlich eine actiongeladene Hollywoodgeschichte mit Charaktertiefe zu inszenieren und sich somit fernab von allen Actionanimes abhebt. Bombastische Action von Anfang bis Ende lassen jeden Fan zelebrieren und mit fiebern. Dass diese Szenen auch noch mit Highendanimationen geschmückt sind und Production I.G. mit P.A. Works damit wohl das animationstechnisch höchste Niveau der Neuzeit erklommen haben und dadurch den Next Generation Animes eine neue Messlatte aufgesetzt haben, ist es umso spannender, was uns die Zukunft der Actionanimes darbieten wird. Ich bin in den astralischen Animationsgenuss gekommen und werde jeden Actionanime, der einem späteren Produktionszeitraum entsteht sehr kritisch begutachten. Meine Empfehlung geht natürlich an alle, die Action in Hollywoodstyle lieben und schon Animes wie Black Lagoon gut heißen. CANAAN ist wirklich der Inbegriff von Action.


Story: 24/30

Wohl das einzige Manko an CANAAN ist die für meine Augen kurze Episodenanzahl , denn Gesprächsstoff gibt es noch genug und Potential hätte CANAAN ohne hin. Am Ende bleiben sowieso noch Fragen offen und auch das offene Ende macht einem den Mund wässrig und lässt auf einen 2. Teil hoffen. Ansonsten bekommt man vom Plot her alles, was man sich wünscht, angefangen von einem konstanten roten Faden, dem man folgen kann bis hin zu einem guten und vor allem spannenden Actiondrama. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt und habe CANAAN regelrecht verschlungen. Ich hoffe wirklich auf einen 2. Teil.


Animation 20/20

Was hier Production I.G. wieder mal hergezaubert hat ist bahnbrechend. CANAAN hat durch seine Animationen wirklich eine neue Revolution geschaffen. Ob ultraflüssige Bewegungsabläufe, Actionkämpfe oder sogar nur der Hintergrund, es wurde an alles gedacht. 0 Standbilder und auch kein einziges mal auch nur ansatzweise Recycling Material und ein optisch sehr ansprechendes Charakterdesign setzen noch die Kirsche auf die Sahnetorte. Es gibt wirklich nichts an der Animation zu kritisieren. Wie schon gesagt. Eine Neue Messlatte wurde erzeugt und an der gilt es jetzt sich zu messen. Einfach Top!


Sound: 20/20

Tolle Animation und natürlich auch toller OST. OP ist Actiongeladen und zeigt jedem Softie sofort, dass es hier anders zu geht als bei einer Seifenoper. Das ED wiederum steht sehr im Kontrast und präsentiert sich mit einer Ballade sehr ruhig und lässt jede Folge still abklingen. Auch bei der BGM ist alles vertreten. Von flippiger und rockiger Gitarren Akustik bei den Kämpfen bist hin zu melancholischen Melodien während der Dramenperiode, alles sitzt und passt wie angegossen. Einfach nur gut.


Charaktere: 25/30

Actionanimes haben ja meistens die Krankheit, dass sie ihr Hauptaugenmerk nur auf Story und Action setzen und dabei den Cast völlig vernachlässigen und das zum Unwohl der Zuschauer. Doch CANAAN bessert sich da deutlich und schafft zwar nicht alles und jeden zu durchleuchten und es sind immer noch massig fragen über den ein oder anderen Charakter offen, aber wenigstens etwas an den Zuschauer zu vermitteln. Vielleicht liegt es nur am Genre "Drama", dass automatisch etwas MEHR für die Charaktere bietet. Fakt ist, dass es CANAAN auf jeden Fall gut getan hat und mich, der seine Werte auf eben diese legt sehr glücklich gemacht. Vielleicht wird die Krankheit endlich besiegt und wir können uns in der Zukunft auf Action UND Charaktertiefe freuen.
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Avatar: DeAngel#7
Story:6
Animation:9
Unterhaltungsfaktor:8
Charaktere:7
Soundtrack:9
Versucht sich an vielem, scheitert an einigem, befriedigt trotzdem im Gesamtpaket.

Canaan ist ein schwer zu kommentierender Anime. Die Geschichte dreht sich um einen Virus, mit dem die Leute eines Dorfes infiziert wurden, und wegen dem ohne Medikamente anfangen aus allen Körperöffnungen zu bluten. Klingt nicht nach besonders viel Story, und ist es auch nicht. Und obwohl man die Handlung in 10 Minuten erzählen könnte, ist sie trotzdem mehr als genug für diese Art Anime. Die Geschichte ist nicht zu kompliziert, einfach zu verstehen, hat nicht viele Lücken, und bietet dennoch für genug Wendungen in ihrem Verlauf.

Der Anime ist von Natur aus ein Mix verschiedener Genres, jedoch steht im Mittelpunkt oft die Actionszenen, die sehr flüssig und schön aussehen, und spannend anzusehen sind. Desweiterem gibt es etwas Humor drin eingemischt, der manchmal funktioniert, leider aber in einigen Fällen auch nicht, und definitiv so oder so nicht jedermanns Sache ist.

Die Charaktere sind zwar nicht sonderlich kreativ, und haben alle wenig Hintergrundgeschichte, sind aber trotzdem meistens Sympathisch anzuschauen. Es gibt zwar kaum Charakterentwicklung in den 13 Episoden, jedoch muss man auch feststellen, dass diese hier überhaupt nicht notwendig wäre. Desweiterem ist das wieder ein Anime, wo ich sehr bezweifle das man jeden Charakter mögen wird. Ich selber fand einige Charaktere schrecklich nervig, schon von ihrer Persönlichkeit her, die ja eh durch den Anime hindurch konstant bleibt.

Ein kleiner Minuspunkt sind die Konversationen. Obwohl einige sehr traurige und dramatische Momente sehr gut in Szene gesetzt werden, gibt es genauso viele übertrieben unnötige kitschige Momente, die echt nicht hätten sein müssen, vor allem nicht in diesem Masse.

Gezeichnet ist der Anime in einem sehr passenden Look, sieht gut aus, ist schön animiert, und hier kann man sich echt nicht beschweren.

Das gleiche könnte man über die Musik sagen. Der Soundtrack der Serie ist sehr gelungen, untermalt die Szenen oft fantastisch, und sorgt für gute Stimmung.

Viel mehr ist zu Canaan dann auch nicht mehr zu sagen.

Fazit: Gute Animationen, spannende Action, ausreichende Story, teils sympathische Charaktere die jedoch nicht sehr entwickelt sind, ein guter Soundtrack, und ein paar Momente sowie Filler-Folgen die man hätte auslassen können. Trotzdem ist, als Gesamtpaket betrachtet, Canaan ein ganz gut gelungener Anime, der Unterhält, jedoch nicht für allermann ist.

Ich würde jedem Action Genre-Fan, sowie sonst auch jedem Anime Fan vorschlagen, dass man hier wenigstens in die ersten zwei Folgen reinschaut. Wem die nicht gefallen, wird in diesem Anime wahrscheinlich auch später nichts für sich selber finden.
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Avatar: AnimeChris#8
Anspruch:wenig
Action:sehr viel
Humor:mittel
Spannung:mittel
Erotik:mittel
mit einem riesen produktionswert geht type moon hier in die vollen und hofft sich in das herz des zuschauers zu schiessen. trifft die weißhaarige top agentin oder geht der schuss ins leere?

man bekommt mit canaan nicht irgendeinen billigen action anime präsentiert, sondern ein actionfeuewerk das mächtig große geschütze auffährt. jede explosion, jeder schusswechsel ist atemberaubend und wenn canaan in aktion ist kann man nur über die tolle choreo staunen.

von der story her gibt canaan am anfang richtig gas und feuert eine salve nach der salve ab. das ganze geht bis folge 7 sehr gut. folge 6 und 7 sind sogar in sich so gut, dass ich allein diese folgen gerne wieder schauen werde. hier zeigt dieser anime was in ihm steckt und lässt so manchen actionkinofilm wie tele tubbies wirken.

wenn doch alles nur so toll weiter gegangen wäre. doch irgendwie hat die schreiber der serie an diesem punkt die kreativität verlassen. und das ist sehr schade, denn die grundidee der serie ist sehr gut. der IPS virus befällt in einem experiment der us army ein ganzes dorf und alle befallenen (die es überleben) sind mit super fähigkeiten ausgestattet. während der serie trifft man viele von ihnen und alle machen viel spaß. doch nach episode 7 will irgendwie auf der suche nach den hintergründen dieses virus keine spannung mehr aufkommen. nur die finale folge kann hier noch punkten. find ich schon sehr schade, denn 12folgen lang sollte man schon den zuschauer am bildschirm unterhalten können.

die charaktäre sind teils SEHR gut ausgearbeitet. mein liebling ist Minoru, der glückslose photograf, der durch seinen lustigen charakter für frischen wind sorgt und mich immer wieder zum schmunzeln gebracht hat.
von den weiblichen charakteren hat mir Liang Qi mit abstand am besten gefallen. hier haben sich die schreiber der serie verkünstelt und eine hübsche, diabolische und total irre bösewichtin geschaffen, die einfach nur abgefahren ist.

beide sind aber nicht die hauptcharaktere und das zeigt auch das problem. mit canaan kann man sich aufgrund ihrer emotionslosigkeit kaum identifizieren und gleiches gilt für ihr böses pendant Alphard. dabei finde ich es so wichtig entweder einen tollen main character oder einen klasse schurken zu haben... tja, der schuss ging daneben.

ich habe den anime zuerst auf deutsch gesehen und jetzt einen rewatch auf englisch gemacht. beide synchros haben mir gut gefallen bei der auswahl der sprecher, doch leider kommen beide nicht am skript vorbei. mehr als einmal dachte ich beim schauen, dass maria und Yunyun einfach nur nervig mit ihren stimmen sind, aber das ist es nicht. die sprecher machen ihre rolle gut und wie es das original vorgiebt und der charakter es ihnen aufzwingt. selten habe ich zwei characts so wenig gemocht wie diese zwei. und selten habe ich gedacht wenn ich noch einmal eine von den zwei "canaaaaan, canaaaaaan, canaaaaaaaaaaaan!!!!!!!!" rufen höre werden meine haare weiß und ich bekomm rote augen und kann "farben sehen" - vor allem ROT! also ging der schuss auch daneben trotz toller leistung der sprecher.

die endings und openings sind leider auch nicht die brüller, aber der soundtrack macht da einiges wieder gut und sorgt für die nötige atmosphäre, wenns richtig knallt oder auch mal ruhiger zur sache geht.

am ende der serie blieb ich auch beim rewatch wieder zwiegespalten zurück. da waren diese unheimlich tollen folgen (1,3,6 und 7) und so viele folgen, die mir einfach nicht gefallen wollten. doch der größte schuss der daneben ging traf mich tief in die magengrube nach dem abspann:
Alphard lebt? die serie KÖNNTE weiter gehen ... BITTE NICHT!!! ich mag keine fortsetzungen die erzwungen sind. Alphard stürzt mit abgeschossenem arm und dementsprechendem blutverlust gute 100 meter in die tiefe und sitzt am ende "fröhlich" am flughafen. ne ne ne so nicht mit mir!


trotzdem kann ich nicht von der serie abraten, denn sie ist auf hohem niveau produziert und so toll gezeichnet. aber für mich bleibt canaan ein schuss in den ofen. SCHADE!
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Avatar: Friedrich1712#9
Bereits in den ersten 10 Minuten, in welchen man Canaan schaut, wird einem eines Klar: Kinoko Nasu.
Jeder eingefleischte Type Moon Fan kann Nasus Federführung bei Canaan wittern, und das ist nichts schlechtes. 


Canaan, zunächst nur ein Zusatzchar aus einem Type Moon Spiel, hat mit "Canaan" einen eigenen Anime bekommen. Zu viel des guten? Nein. Canaan ist ein Meisterwerk, wie kann es anders sein, schließlich ist Nasu der Schöpfer. Doch ist es auch ein gutes Meisterwerk? Ich sage eindeutig, Ja, wenn man weiß worauf man sich einlässt.


Das Problem, welches viele mit dem Anime machen, ist dass sie einen Handlungsausgerichteten Anime suchen, das ist Canaan nicht, noch will Canaan es sein. Im eigentlichen Sinne ist Canaan nur eine Art "Extra" für die Menschen die das Spiel kennen/mögen. Und dafür ist Canaan verdammt gut... 

Die Animation ist auf höchstem Niveau und auch der Soundtrack ist stimmig, vor allem aber das Opening fesselt. Der Anime ist von Folge 1 bis Folge 13 fesselnd und Spannend. 
Klar, die "Hintergrundgeschichten" der Charakter werden kaum beleuchtet, doch das spielt keine Rolle. Canaan für mangelnde Charakterentwicklung Punktabzüge zu geben ist als würde man Jojo Bizarre Adventure schlecht bewerten, weil der Anime einen Mangel an Realitätsbezug hat. 
Kurzum; es hat keinen Sinn.

Canaan will nichts anderes als ein Genialer action Anime sein, und das ist er auch und verdient dafür glatte 10/10. Nicht nur sind die Animationen klasse, sondern auch das voice acting (als jemand der in Japan gelebt hat, meine ich das Beurteilen zu können). 
Wichtig bei Canaan ist aber auch wirklich, das man ihn im japanischen original schaut. Ich bin kein Feind von englischen Dubs, manchmal sind sie sogar besser als das Original, bei Canaan zerstört der Dub meines Erachtens jedoch in vielen Situationen die schwere der Situation/die Stimmung.

Zu den Charaktern: Hier liegt die Hauptstärke Canaans.

Nicht nur sind alle Hauptcharakter aus Canaan sympathisch, es gibt auch extrem lustige/verrückte nebencharakter, wie z.B einen verrückten Taxifahrer oder einen masochistischen "Gefolgsmann" der Antagonisten, die stets für Stimmung sorgen, ohne nervig zu werden. 
Viele Anime scheitern gerade dabei; vermeindlich lustige Charakter vorzuführen, welche nicht beginnen einen zu nerven. Canaan schafft das. Am Anfang nervt vielleicht Maria ein wenig mit der ständigen Wiederholung von "tsugoi", doch mit der zeit bessert es sich auch. Vor allem die Stimmen sind gut gelungen, vor allem Canaan und Alphard haben sehr gute voice acter. 

Bei Canaan und Alphard wird es am deutlichen, dass es sich um eine Type Moon werk handelt. Canaans Haarschnitt, als auch ihre Bewegungen/gelenkigkeit erinnern an Shiki. Auch Alphard erinnert an Shiki, vor Allem wenn Sie mit einem Messer kämpft. Natürlich wird dies nur Beinharten "Experten" des Type Moon genres bewusst und spielt eigentlich keine Rolle, ist jedoch ein interessanter Aspekt; so besitzt auch Canaan, ebenso wie Shiki aus Kara no Kyoukai, eine spezielle "Kraft", die etwas mit ihrer Art zu sehen zu tun hat. 


Es gibt im Anime geringfügige Charakterentwicklungen, doch keine großen; was auch gut ist, da alles andere unlogisch wäre, schließlich covert der Anime einen sehr kurzen Zeitraum von wenigen Tagen; kein Mensch durchlebt binnen weniger Tage eine 180 Grad Wanderung. 


Doch der Anime ist nicht nur wegen seiner vielen Actionszenen empfehlenswert; nein, wenn man Will kann man sogar mehr in den Anime hineininterpretieren, aber nur wenn man möchte. Der Anime streift u. A das Thema des Fanatismus und der Nekrophilie und spiegelt wieder, wie wenig manche Politiker doch  hinter dem Stehen, was sie Proklamieren. 
Auch die "Hintergrundstory" des Anime, das Canaan "Siam" ihren Mentor, welcher von Alphard getötet wurde, rächen will, wird oft als "unvollendet" oder als ein "Manko" des Anime betitelt, weil angeblich die Gründe für den Mord nie klar werden. Aber auch das ist Falsch; die Gründe werden im Anime sehr wohl aufgezeigt, doch muss man selbst aufpassen und die Story und die Emotionen der Charakter verfolgen; wenn man genau wissen will was los war. Dann wird einem im Anime auch eine Antwort gegeben.

Und gerade das ist es, was für mich Canaan so gut macht, man kann nicht nur, sondern man muss zwischen den Zeilen lesen. Man kann den Anime anschauen und nur die Action mitnehmen und den Anime mögen, oder man kann den Anime anschauen und neben der Action auch versuchen zwischen den Zeilen zu lesen und über bestimmte Themen die im Anime angesprochen werden, wie etwa auch "Liebe über den Tod" eingehen.

Es ist letztlich einem selbst überlassen. 


So, nach all diesem gelobe sollte ich auch ein wenig Kritik ablassen, nun; zum einen wäre da der Charakter "Maria", welcher (mich persönlich), in den ersten 2-3 Folgen relativ genervt hat; da er zu dem Zeitpunkt noch eine, meiner Meinung nach Nervtötende Verhaltensweise an den Tag gelegt hat; obwohl sich das dann doch im laufe des Anime verbessert hat, wodurch ich auch sie liebgewinnen konnte.

Weitere Kritik fällt mir jedoch recht schwer; ich sage nicht das ich komplett zufrieden mit dem Anime bin; ich hätte sehr gerne mehr über Canaan und ihre Vergangenheit erfahren oder noch ein wenig mehr "Story" gehabt. Doch das wäre bei 13 Folgen definitiv nach hinten losgegangen. Der Anime ist gerade so gut, weil er so viel GUTE action szenen, kombiniert mit einer schlüssigen, guten Story hat. Das man am Ende mehr von dieser Story, mehr von diesen Charaktern haben und mehr über diese Erfahren will ist für mich kein Negativ, sondern ein Pluspunkt.

Zuletzt möchte ich dieses Kommentar noch missbrauchen um die Bewertungsmethode einiger User zu kritisieren
Spoiler
und adressieren; vorab: Fühl dich nicht angegriffen Pilop, ich werde ein wenig auf deinem Kommentar "rumreiten", aber das ist nicht böse gemeint, ich mag die meisten deiner Kommentare sehr gerne und freue mich wenn du Kommentare schreibst, es ist nur so das relativ viele Reviewer, du eingeschlossen, zum Teil meiner Meinung nach mit falschen Messlatten messen.

Ich muss deinem Kommentar zu Canaan, dass der Anime eine schwache Story hat, letztlich ganz klar widersprechen, wenn der Anime eines hat, dann ist es eine Gute, starke Story; zumindest im Anbetracht das es ein 13 Episoden kurzer actionlastiger Anime ist. Man kann keinen Story Anteil wie etwa bei Kara no Kyoukai erwarten; einem Anime bei welchem "Action" nur ein Teilgenre ist und welcher sich über 8 Filme + Epilog erstreckt.

Auch kann man nicht mit action Anime vergleichen, welche zwar auch stark actionlastig sind, jedoch über einen längeren Zeitraum gehen, nicht nur was die Episodenzahl sondern auch die Zeit angeht, welche im Anime an sich verstreicht; es verstreichen zwischen Episode 1 und 13 nämlich wie gesagt höchstens 2, eher 1 Woche und dafür hat der Anime doch eine gute Story. Zu den Charaktern noch mal, um auf deinen weiteren Kritikpunkt einzugehen: Die Charakter sind nur Blass, wenn man Sie so sehen möchte. Ich Persönlich habe die Charakter nie als Blass empfunden, im Gegenteil, das Voice Acting mancher Charakter hat mich zum Teil schwer beeindruckt und mich in die Charakter hineinversetzten lassen; klar, es ist nun nicht so gut wie das voice acting eines ghibli oder etwa von Kara no Kyoukai (einem Kinofilm), doch unter Anime Serien gehört es schon zum oberen oberen Drittel; man merkt, dass sich bei der Wahl der Synchronsprecher mühe gegeben hat. Die Synchronisation, aber auch das stumme Verhalten der Charakter sagt oft etwas über die Charakter und deren Persönlichkeit aus. Vor allem über Alphard kann man viel erfahren, wenn man genug aufpasst und zwischen den Zeilen liest. Auch Hakko scheint mir alles andere als Blass, bedenkt man ihre Rolle. Aber ich sehe den Anime wie gesagt auch in Relation zu seiner Laufzeit und seinem Genre. Würde ich einen 26 Folgen langen Mysterie Anime bewerten, würde ich für die Charakter wahrscheinlich nur 4,5/10 geben können; doch das tue ich nicht. Ich bewerte einen Actionanime, welcher nicht versucht etwas anderes als ein Action Anime zu sein. Daher 10/10 für die Charakter von mir. Und ohne nun jemanden auf die Schuhe treten zu wollen, jeder der den Charaktern nicht mindestens 7/10 zugesteht, misst einfach mit der Falschen Messlatte.

Um es philosophisch auszudrücken:

Die größte Ungleichheit entsteht durch die Gleichbehandlung aller.

Das trifft sowohl auf den Menschen zu, aber auch auf Bücher, Musik oder Anime.
Man bewertet keine Metal Musik schlecht weil sie laut ist, keinen Kant schlecht weil er kompliziert geschrieben ist und man bewertet auch keinen Porno schlecht, weil Hauptaugenmerk auf.. nun Erotischen Szenen liegt (bei Erotikfilmen (soft) kann man jedoch die Story kritisieren).
Das selbe gilt eben auch für einen Action Anime.
Deine Bewertung, 3 Sterne, heißt soviel wie "durchschnitt" und selbst wenn man kein "Fan" von Canaan ist, man muss Canaan schon zugestehen das es ein überdurchschnittlich guter Action Anime ist.

Klar, man kann nun entgegnen; Wenn man so viele Dinge bei der Bewertung mitbeachtet; wie etwa Episodenzahl, Genre, Zielgruppe, Serie/Film oder vielleicht sogar Budget, dann gäbe es zu viele 8/10 / 9/10 oder auch 10/10. Viele von euch scheinen zu glauben, ein 10/10 muss ein perfekter Anime sein; für mich hingegen sagt 10/10 das ein Anime alles richtig macht, was er innerhalb der gegebenen Laufzeit, im Rahmen des Settings richtig machen kann. Es muss aber kein "perfekter" Anime sein; es gibt einfach keinen Perfekten Anime. Ab einem bestimmten grad ist es einfach "Subjektiv"; daher Bewerte ich meine Anime z.B doppelt; ich versuche zunächst einmal den Anime "Objektiv" zu Bewerten und einmal "Subjektiv" genauer einzuordnen. Teilweise ergibt das ganz interessante Situationen, so habe ich manchen Anime z. B nur 3 Sterne oder 4 Sterne gegeben, welche ich persönlich jedoch lieber "rewatchen" würde als Anime denen ich 4 oder 5 Sterne gegeben habe; auch habe ich eine guilty pleasure, welche ich trotz schlechter Bewertung meiner selbst gerne ansehe. Ich denke, das eine solche Bewertungsweise nur Fair dem Medium gegenüber ist.

Ich würde mich Freuen wenn du/die anderen Bewerter hier das auch versuchen würdet; ich gebe nämlich zu das ich lange nicht so gute Bewertungen schreiben kann, wie beispielsweise du (Pilop) oder der Baer, doch glaube ich das mehr "bedacht" bei der Wahl der Messlatte eure Reviews noch einmal besser machen würde.
Und nun entschuldige ich mich bei dir, das ich auf deinem Kommentar öffentlich rumgeritten habe, ich hoffe nur, das der ein oder andere es sich zu Herzen nimmt :).

So und nun zurück zum eigentlichen Review.. und zum Abschluss:

Folglich ist mein größtes Problem mit Canaan, dass es keinen zweiten Teil gibt. Zwar hat der Anime ein Ende, doch will man trotzdem mehr. Aber wer weiß, Kara no Kyoukai hat nun auch einen weiteren Film bekommen, vielleicht kriegen wir in 3-4 Jahren dann auch Canaan 2.

Meine Bewertung:

Canaan: 10/10.

Canaan macht zwar einige kleine Fehler, die jedoch verziehen werden können. Das voice acting ist sehr gut, Story und Charakter erfüllen ihren Zweck mehr als ausreichend. Außerdem wartet Canaan mit einem guten Soundtrack auf. Für jeden, der einen kurzen Action Anime sucht ein absolutes muss!
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Ich Ordne alle Anime, welchen ich 10/10 gebe für mich selbst mehr oder weniger subjektiv in "Ligen" ein, um sie zu differenzieren (keine, bronze, silber, gold, platin, diamant, rubin). Jeder Anime, der es bei mir schafft in eine "liga" zu kommen ist an sich nen must watch, für die Einordnung in eine Liga finden bei mir jedoch Genre/Zielgruppe/Etc keine beachtung mehr, die Einordnung geschieht einzig und allein darauf, inwiefern sich ein Anime im Vergleich zu anderen Anime, welche für mich ebenfalls 10/10 Anime sind, schlägt. Wenn ich nun einen typischen Vertreter für jede dieser Ligen nennen müsste (damit man mein Gütesiegel besser verstehen kann): Bronze: Baccano, Silber: Steins Gate, Gold: Fate Zero, Platin: Nisha Rokubou no Shichinin, Diamant: Casshern Sins, Rubin Legend of the Galactic Heroes.
Natürlich ist diese Einordnung sehr biased.. ab einem gewissen "Level" an Qualität ist eine Objektive Einordnung eben unmöglich. Canaan bekommt von mir jedenfalls ein strahlendes:


     Bronze
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Avatar: TheWeirdOne#10
Ein actiongeladener Hau-drauf-Anime mit wenig Tiefe – gut aber nichts Besonderes. Zumindest auf den ersten Blick. Doch der Schein trügt in meinen Augen. Ich persönlich finde den Anime absolut großartig und er wird vermutlich einen Platz in meine persönliche Top20 finden. Aber ich denke auch, dass ich mit dieser Ansicht ziemlich alleine da stehen werde und das kann ich auch absolut verstehen. Zugegebenermaßen ist die Story nicht berauschend. Denn der Fokus wird hier eindeutig auf die Charaktere gelegt als auf die Ausarbeitung einer außergewöhnlichen Geschichte.

Handlung
Letztlich dreht sich die ganze Geschichte um einen Virus der Jahre zuvor in einer Stadt ausgebrochen ist und Mutationen bei der Bevölkerung verursacht hat. Dadurch weisen die Betroffenen nicht nur merkwürdige Male am Körper, sondern auch individuelle Fähigkeiten auf.
Die erste Folge beginnt aber in Shanghai, wo das Reporter-Duo Minoru Minorikawa und Maria Oosawa den damaligen Geschehnissen auf den Grund gehen. Dabei treffen sie auf Canaan, die eine alte Freundin Marias, sowie auf Alphard, die nicht nur Anführerin einer Terroristenorganisation ist, sondern obendrein noch eine gemeinsame Verbindung mit Canaan und dem Virus zu haben scheint. So erfahren wir, was es mit den damaligen Vorkommnissen auf sich hat.
Kurz gesagt, die Story ist nichts Besonderes. Wir haben durch einen Virus veränderte Mutanten schon des öfteren gesehen, genauso wie Terroristen, einen geheimen Plot, den Journalisten aufdecken müssen, usw.Trotzdem funktioniert die Story und ist in ihrer Ausführung durchaus komplex.

Charaktere
Im Fokus des Anime stehen eindeutig die Charaktere. Sie sind allesamt gut ausgearbeitet, auch wenn ich zu manchen Charakteren eine gute Hintergrundgeschichte vermisst habe. So wird zum Beispiel kaum bis gar nicht erklärt, wo Maria und Minoru eigentlich her kommen. Trotzdem kommen die Charaktere alle noch als Menschen rüber und nicht wie Charaktere aus einem Anime, was an den zwischenmenschlichen Szenen liegt. So oder so fand ich das persönlich nicht weiter schlimm, da sich die Geschichte um die gemeinsame Backstory von Canaan und Alphard dreht. Die wird im Laufe des Animes auch wirklich detailliert erklärt.
CANAAN setzt seine Attribute vor allem auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere und wie sie mit den Situationen umgehen. Und ich finde das ist es, was einen Anime ausmacht. Wer ebenso denkt wird hier sicher nicht enttäuscht werden und auf seine Kosten kommen.
Der Anime spielt sich mit den einzelnen Beziehungen der Charaktere zueinander und deren jeweiligen Emotionen, was ihm aus meiner Sicht erst den besonderen Charme verleiht.
So fand ich die Beziehung zwischen Canaan und Maria super, genauso wie die zwischen Alphard und ihrer jüngeren Schwester. Denn diese beiden Beziehungen stehen in klompletten Gegensatz zu einander. Wir haben Canaan und Maria, die eine gut funktionierende Freundschaft verbindet und auf der anderern Seite die beiden Schwestern, die eine nicht funktionierende Blutsverwandschaft verbindet, woran die jüngere schwester einfach zerbricht.
All das ist verdammt gute Charakterschreibe, allem voran Hakkou, die so ziemlich die krasseste Backstory von allen hat.
Zunächst wird sie uns nur als stimme Frau vorgestellt, doch dann kommt raus, dass durch den Virus ihre Stimme mutiert ist, so dass jeder, der sie hört stirbt.
Das ist echt hartes Zeug und ich finde das super. Echt klasse.

Pros & Contras
Fangen wir mit den Contras an. Was mich neben den teils recht flachen Charakteren wohl am meisten gestört hat war, dass der Anime viel zu viel Zeit damit verschwendet, uns als Zuschauer in kleinen Häppchen die Story zu präsentieren. Ich meine alle Charaktere, welche die Geschichte um das Virus erzählen könnten, sind von Anfang an da und könnten den großen Plot jederzeit auflösen. Zwar verstehe ich die Entscheidung der Autoren, dass dadurch die Spannung flöten gehen würde, aber es ist einfach zu offensichtlich, dass das der einzige Grund dafür ist, weswegen wir so lange damit hingehalten werden. Und dafür, dass der Anime seine Charaktere in den Vordergrund rückt, fand ich diese Problematik nicht gut gelöst.
Und damit will ich auch gleich zum nächsten Problem kommen. Denn ich finde, dass teilweise die Charaktere keine richtige Daseinsberechtigung hatten, da sie nicht wirklich am Lauf der Geschichte teilnehmen.
So haben wir zum Beispiel Minoru, welcher der Fish-out-of-water-Charakter ist, der langsam die Geschichte aufdeckt. Wenn man das Ganze aber von einem technischen Standpunkt betrachtet, tut er in meinen Auge genau das Gegenteil, denn er zieht den Plot in die Länge. Er wurde nur in die Geschichte implementiert, damit man die große Auflösung nicht schon in der 2. Folge hat sondern langsam erklärt werden kann. Und leider ist dieser Charakter auch dementsprechend flach gehalten. Er übernimmt keine wirkliche aktive Rolle, was ich mir echt gewünscht hätte. Zwar ist er dabei wenigstens die treibende Kraft, aber ich finde trotzdem, dass man das hätte eleganter lösen können.
Auch mit Maria habe meine Probleme. Denn auch sie ist ein recht schwacher Charakter. Aber zumindest erschließt sich mir bei ihr, warum sie in die Geschichte hinein geschrieben wurde. Ihr kompletter Charakter wird eig. nur dazu benutzt um Canaan zu ergänzen. Sie ist sozusagen das emotionale Pendant zu ihr, ihre Freundin, an die sie sich festhalten kann und diese Freundschaft ist letztlich ihr Antrieb, ihr Licht im Leben. Leider ist Maria aber auch nur das.
Trotzdem sind alle Charaktere wie gesagt gut ausgearbeitet und man hat seinen Spaß mit ihnen. Und damit möchte ich auch schon zu den positiven Dingen an CANAAN kommen.

Der eigentliche Grund, warum mich CANAAN überhaupt interessiert hat ist - und das klingt vermutlich ziemlich banal - fast alle Charaktere, die eine tatsächliche Relevanz für die Story haben, sind Frauen. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht nicht Besonders, aber ich finde trotz allem, dass das auch in der Animewelt gar nicht so häufig vor kommt, vor allem in einem Action-Anime. Wer Lust hat, kann gerne mal die Top100 durchgehen und schauen, auf wie viele Action-Animes dieser Umstand zutrifft. Ich habe nicht viele gefunden. Meist ist es so, dass wir als Hauptcharaktere einen Mann und eine Frau haben, oder bei vielen weiblichen Charakteren meist einen Mann als Zentrale Figur (siehe Harem-Animes). Aber nur weibliche Charaktere ist eher eine Seltenheit.
Dazu muss ich sagen, dass gerade die Japaner uns westlichen Kulturen um Jahrzehnte voraus sind, wenn es darum geht Frauen in narrative Medien einzubinden. Ich für meinen Teil kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt ein Hollywood-Blockbuster-Movie mit einer zentralen, weiblichen Hauptfigur hatten, die eine gute Charakterschreibe hatte sowie eine große Hintergrundgeschichte. Das sind echt nicht viele. Insofern können wir uns glücklich schätzen, dass wir in Animes so viele verschiedene weibliche Charaktere haben. Genau das was für mich der ausschlaggebendene Punkt. Ich wollte sehen, wie die Autoren die Charaktere umsetzen und miteinander agieren lassen und ich finde es hat sich gelont. CANAAN liefert hier wirklich einen ordentlichen Job ab, der sich sehen lassen kann.
Ein weiterer Punkt hat mich dann gleich in der ersten Folge in den Bann gerissen. Denn dieser Anime macht so viele Dinge einfach anders und in meinen Augen besser als viele seiner Kollegen.
Nur um euch das nahezubringen: Ziemlich am Anfang, als Canaan und Maria sich nach Jahren wieder treffen, wird sofort etabliert wird, dass die beiden alte Freunde sind, sich lange nicht gesehen haben und nun durch Zufall aufeinander treffen. Doch ihr Wiedersehen währt nur kurz, weil Canaan weiter muss. Da ich solche Geschichten schon 100 mal gesehen habe, war mir sofort klar, wohin dieses Treffen führen wird: Maria will Canaan unbedingt wieder sehen, weil sie so viel mit ihr zu bereden hat und macht sich auf die Suche nach ihr. Weit gefehlt. Maria sagt Canaan lediglich in welchem Hotel sie wohnt und, dass sie sie doch mal besuchen kommen solle. Wenn nicht, wäre das aber auch nicht schlimm.
Klar kann man jetzt argumentieren, dass das kein natürliches Verhalten in so einer Situation ist. Aber das sehe ich auch anders. Maria weiß, dass Canaan in einer anderen Welt lebt und, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben können und sie akzeptiert das.
Im Umkehrschluss habe ich mir dann sofort gedacht, dass Canaan sich natürlich dessen auch bewusst ist und ihr eben das noch einmal klar macht. Aber auch hier habe ich mich getäuscht. Bereits am nächsten Morgen steht sie vor Marias Zimmer und will mit ihr etwas unternehmen.
Und auch hier weiß ich, dass Canaan Maria nicht in ihre gefährlichen Geschäfte einbinden will, aber die Tatsache, dass sie trotzdem Zeit mit ihrer Freundin verbringen möchte, macht sie so menschlich und sympathisch.
All das sind so kleine Dinge, die CANAAN anders macht und darin besteht die Genialität des Animes. Denn das zieht sich fast durch den ganzen Anime hinweg durch.
Ansonsten möchte ich noch zwei spezielle Szenen erwähnen, bei denen es mir leider nicht möglich ist, nichts zu spoilern. Wer den Anime also noch sehen möchte, sollte diese beiden Punkte überspringen.

Der erste Punkt betrifft Alphards Schwester gegen Ende des Animes.
Hier beziehe ich mich darauf, wie Liang Qi ihr Ende findet. Sie schiebt so einen Hass auf Canaan und deren funktionierende Beziehung zu Maria, dass sie sich selbst mit dem Virus infiziert um Canaan töten zu können. Dadurch verändert sich aber ihr Äußeres und sieht nun mit ihren weißen Haaren Canaan ähnlich. Als sie ihr eigenes Spiegelbild sieht, tickt diese Frau komplett aus.
Als sie dann tödlich verwundet wird, sieht sie nur noch ihr eigenes Spiegelbild und freut sich, weil sie glaubt Canaan sterben zu sehen.
Was mir daran einfach so gut gefällt ist nicht nur wie weit die Autoren das Ganze treiben, sondern vor allem, wie diese Szene inszeniert ist. Das war ein Meisterwerk für sich.
Der zweite Punkt bezieht sich auf die komplette Szene mit Santana und Hakkou in der Forschungseinrichtung.
Hier meine ich die Szene nachdem Hakkou ihren Geliebten Santana mehr oder minder aus Versehen umgebracht hat. Denn danach sehen wir die beiden noch einmal, wie Hakkou komplett nackt auf dem toten Santana liegt um mit ihm ihre letzten Minuten zu verbringen, während um sie herum die ganze Einrichtung einstürzt.
Diese beiden Szenen waren so genial, dass ich mir alleine dafür schon das Komplett-DVD-Set holen werde. Das war in meinen Augen auf Hellsing-Niveau und das soll bei mir einiges heißen.

Fazit
Ich finden CANAAN ist ein durchaus gelungenener Anime, der eine gewisse Genialität besitzt, auch wenn man sie nicht auf den ersten Blick erkennt. Und auch wenn zum Teil Dinge nicht ganz sauber ausgearbeitet sind oder besser hätten sein können, so versteht der Anime trotzdem worauf es wirklich ankommt und enttäuscht seine Zuschauer nicht.
Ich persönlich bin auf meine Kosten gekommen und der Anime wird es auf jeden Fall in meine DVD-Sammlung schaffen. Daher von mir solide 8/10 Punkte.
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Avatar: EndoOne#11
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Dt. Synchronisation
Als amtlicher Type-Moon-Fanatiker und Vergötterer von allem, was die Fate-Kreativschmiede jemals auch nur im Entferntesten angehustet hat, ist es unglaublich, dass ich Canaan bis vor Kurzem immer noch nicht gesehen habe. Deswegen wurde es allerhöchste Eisenbahn, sich die Serie mal zu schnappen und in einem gemütlichen Binge-Durchgang ordentlich zu genießen!
Canaan ist vor 13 Jahren das Passionsprojekt eines jungen, hoffnungsvollen Teams aus späteren Industrie-Schwergewichten gewesen: Eine junge Mari Okada durfte sich in einem ihrer ersten eigenen Anime-Drehbücher mit einem Setting von Type-Moon-Urgestein Kinoku Nasu austoben, während Masahiro Ando wie so oft in den kommenden Jahren das noch relativ jungfräuliche Studio PA Works bei seiner zweiten eigenständigen TV-Produktion anleitete. Schauen wir mal, ob der Mashup solch interessanter Akteure auch ein ebenso interessantes Ergebnis zutage gefördert hat oder Canaan eher in die Kategorie "Jugendsünde" fällt!

Schon in der ersten Folge spielt der Anime mit offenen Karten und eröffnet die Geschichte mit hollywoodartigem Bombast. Entsprechend erwartet uns hier also eine mustergültige Blockbuster-Geschichte, die auch direkt aus dem neuesten Michael Bay-Film stammen könnte: Gut, Böse und irgendwas dazwischen begegnen sich vor exotischer Kulisse in einem Komplott aus Verschwörung, Verrat, Liebe und Hass.
Obwohl der Plot auf dem Papier relativ simpel ausfällt, versteht Okada es exzellent, ihn dennoch spannend zu erzählen, indem wir immer nur genau so viele Informationen über das Geschehen auf dem Bildschirm erhalten wie unbedingt nötig.
Anfangs werden wir ohne viel Hintergrundwissen am laufenden Band mit geheimnisvollen Charakteren und prägnanten Situationen konfrontiert, noch ohne wirklich sagen zu können, was da jetzt eigentlich genau vor sich geht. Das bleibt auch erst mal eine ganze Weile lang so, allerdings bekommen wir in jeder Folge häppchenweise neue Informationen über die Vergangenheit und das Verhältnis der Charaktere, sodass wir die vorangegangenen Ereignisse nach und nach entschlüsseln können und sich das große Ganze slow and steady zusammenpuzzelt.
Obwohl es durch die Anzahl der Charaktere schon mal eine Weile dauern kann, bis ein angerissener Strang weitergeführt oder ein auftauchender Charakter genauer beleuchtet wird, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, auf dem Schlauch zu stehen und gar nichts mehr einschätzen zu können, so wie es z.B. in der zweiten Staffel von Re:Zero der Fall war. Die stets sehr stimmungsvollen Charakterinteraktionen und das liebevoll ausgearbeitete Mysterium im Hintergrund konnten mich durchgängig bei der Stange halten und die Menge an verfügbaren Informationen war perfekt dosiert.
Durch diese Erzählweise bewahrt sich der Anime davor, die Geschichte zu sehr in der spektakulären Action zu ertränken, sondern hält das Interesse an seinem Inhalt durchgehend aufrecht, was ebendieser Action natürlich einiges mehr an Gewicht verleiht als sie sonst gehabt hätte.
So werden auch die Stakes mit klassischen Blockbuster-Tropes immer weiter in die Höhe getrieben: Von Geiselnahmen über urbane Verfolgungsjagden bis zum klimatischen Showdown auf einem rasenden Zug könnten viele der einprägsamsten Bilder aus Canaan auch aus einem Michael Bay-Streifen stammen.
Nicht fehlen darf dabei natürlich auch die bedeutungsschwangere Erörterung großer Themen wie der Unterschied zwischen Abhängigkeit und Loyalität, wie politische Fehlentscheidungen von Erwachsenen Kinder ihre Zukunft rauben und Extremismus fördern, Familie und (klassisch Okada) eine kleine feministische Kritik an misogyner Abhängigkeit von Vaterfiguren und wie die emotionale Ausbeutung dieser eine Frau vollkommen zerstören kann.

Die inhaltliche Achillesferse des Animes ist meiner Meinung nach ebenfalls typisch Okada: Die Charaktere.
Während alle Figuren zwar eine ausgearbeitete Backstory mit sich bringen, ist sowohl diese als auch ihre Auswirkungen auf das Verhalten in der Gegenwart zu plakativ, zu gewollt, um wirklich greifbar zu sein.
So ist es mir trotz der hübschen Charakterdesigns von Type-Moon-Stammdesigner Takashi Takeuchi nie ganz gelungen, einen Draht zu Canaan, Maria und co aufzubauen. Die Charaktere fühlen sich wie Darsteller an, die ihre festgelegte Rolle in der Story verkörpern - meist ausschließlich auf ihre Backstory reduziert, die zwar oft heftig und dramatisch, aber für jemanden, der nicht in einem Kriegsgebiet aufgewachsen ist wenig greifbar ist. Charaktere und die Identifikation mit ihnen sind für den Zuschauer der Zugang zu einer Geschichte, der Fixpunkt, an dem wir mit einem Medium eine emotionale Bindung aufbauen. Zwar fungiert Maria als westliche Reporterin hier als junge naive Protagonistin, die gemeinsam mit uns die düstere Welt der Söldner und Terroristen entdeckt, aber im Zentrum des Dramas, dem emotionalen Kern der Serie, stehen doch Canaan und Alphard - zu Killermaschinen ausgebildete Waisenkinder mit "larger-than-life"-Persönlichkeiten, mit denen ich mich einfach nicht identifizieren konnte. Maria bleibt von Anfang bis Ende eine reine Beobachterin und bietet dem Zuschauer kaum Perspektiven, die dieser durch das Schauen des Animes nicht sowieso bekommt.
So konnte mich die Story des Animes nur in einer ganz bestimmten Situation in den letzten Folgen wirklich berühren. Ansonsten war ich zwar stets gefesselt und unterhalten, aber nie wirklich emotional bewegt, sodass zwar Begeisterung, aber kein wirklicher Hype entstehen konnte.

Das ist vor allem deswegen schade, da das damals noch junge Team bei einem aufstrebenden PA Works sämtliche Register gezogen hat, um mit Canaan zu zeigen, was es auf dem Kasten hat.
Regisseur Ando zeigt bereits hier seine Philosophie, wirklich jedem Shot eine einzigartige, funktionelle Kameraführung zu verpassen und lässt dies von einer starken Animatorenriege auch exzellent ausführen. Gerade am Anfang der Serie reiht sich so eine dynamische Actionszene an die nächste und wenn Canaan über die Häuserdächer wirbelt oder sich eine wahnwitzige Auto-Verfolgungsjagd abspielt, geizt der Anime nicht mit Bombast und Power und muss erst in den letzten Folgen animationstechnisch ein wenig auf die Bremse treten.
Canaan ist somit der perfekte Beweis dafür, dass Regie nicht immer experimentell oder ungewöhnlich sein muss, um zu funktionieren. Ando kombiniert bekannte Actionfilm-Elemente und ergänzt sie, wenn nötig, durch eigene kreative Einfälle die durch die Bank weg funktionieren und den Anime stilsicher und effektiv daherkommen lassen.

Fazit

Canaan fügt motiviert, gekonnt und durchdacht alle Bausteine zusammen, die gutes Popcornkino braucht: Eine trotz ihrer Einfachheit interessant erzählte Story, ein kleines bisschen Tiefgang und vor allem spektakuläre Action. Leider schwächelt der Anime ein wenig auf der Makro-Ebene, wenn es darum geht, emotionalen Zugang zu seinen Charakteren aufzubauen.
Somit bleibt die Geschichte emotional weit entfernt vom Zuschauer und das Tor zu den Figuren leider verschlossen.
Das alles ist jedoch Kritik auf extrem hohem Niveau, denn gerade für ein frühes Projekt aller Beteiligten ist Canaan eine extrem beeindruckende und stilsichere filmische Leistung und einem der besten Action-Anime, die ich jemals gesehen habe! Nicht nur für Type-Moon-Fans eine klare Empfehlung also!

8/10
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