AsaneRedakteur
#1Düstere Endzeitthemen dominierten die Jahre 1998 bis 2002. Auf diesen Zug wollte auch »Tsui no Sora« aufspringen, ist aber hart auf die Fresse gefallen. Man sagt ja: es gibt Hentais, die sind so schlecht, daß sie schon wieder gut sind; – aber der hier ist so schlecht, daß er einfach nur schlecht ist. Wozu man hier Sex braucht, ist noch eine ganz andere Frage. Der nämlich ist ein ziemlicher Abtörner. Und lustig ist er auch nicht.
Das könnte man so als Fazit stehen lassen und sich um die Rezension drücken, aber ich möchte noch etwas ranten. Als Entschädigung dafür, was mir dieser Hentai angetan hat.
Folgender zierliche Dialog begegnet einem am Ende des finalen Ficks [äußerst frei übersetzt]:
Der Einstieg verspricht mit seinen verstörenden disharmonischen Klängen noch einen Horror-Anime mit heftiger Psycho-Komponente, dann aber sieht man die ersten Bilder, und man will gar nicht glauben, was da auf einen zukommt. Die Hintergründe sind offensichtlich vom gleichen Künstler, der auch für South Park verantwortlich zeichnet. Das Charakterdesign entspricht zwar ästhetisch dem Stand der früher 2000er Jahre, ist aber so grob und skizzenhaft, daß es der Sau graust. Das Timing ist durchweg scheiße, macht aber nix, die Animationen sinds auch, und die bewegen sich bestenfalls auf dem Level der frühen Achtziger. Wie man an den klaren, hellen Farben erkennen kann, bedient man sich schon der digitalen Animation, aber was macht man daraus? Gequirlte Kacke macht man daraus. Kommt bloß nicht auf die dumme Idee, während der Dialoge auf die Gesichter zu schauen! Denn Lippensynchronität ist abwesend, die Latenzzeit bewegt sich im Sekundenbereich. Aber eventuell hat man gar keine Gelegenheit, das zu würdigen, denn die Stimmen sind sowas von daneben, das lässt sich nicht beschreiben. Die Jungs jedenfalls hören sich an, als seien sie von einem Endvierziger mit schwerem Alkoholmissbrauch gesprochen worden.
Storytechnisch springt man ohne Vorwarnung in irgendwelche Flashbacks, reichert deren Sinnlosigkeit mit Sexszenen an, die davon zeugen sollen, wie ein Knaller erster Güte sich die Mädels gekrallt hat, wohl auch aufgrund des (von ihm lancierten?) Geredes über den Himmel am Ende der Welt und über Seelenwanderung. So fickt er sie, als gäbe es kein Morgen. Und tatsächlich gibt es auch kein Morgen, für sie jedenfalls, denn nun steht sie an der Kante des Schuldaches und vertraut den Kräften der Vorsehung. Zurück in der Realität, liegt also auch schon die erste Leiche unterhalb des Schuldaches, ähnlich wie bei Lain.
Nachdem Yukito von seiner Kindheitsfreundin Kotomi liebevoll geweckt worden ist (noch ohne Sex!), kann er also diese saumäßig mies gezeichnete Bettstatt verlassen, die jeder Idee von Perspektive Hohn spricht, und sie gelangen zusammen an die Schule, wo schon einiger Betrieb herrscht, da man die Leiche von Zakuro, Takujis erstem Opfer, gefunden hat. Hier muss man entsetzt zur Kenntnis nehmen, daß nicht nur die Gebäude eine Zumutung sind, sondern auch diese Autos, die ausschauen, als hätte der Dickie vom Kinderspielplatz auf seinen Sandkuchen getreten. Es steht zu befürchten, daß das ernst gemeint ist.
Allem Anschein nach hat keiner der Verantwortlichen auch nur den Hauch einer Ahnung, wie sich Jugendliche verhalten, deren Freund gerade Selbstmord begangen hat. Egal, jetzt kommt erstmal eine saftige Yuri-Einlage von Kotomi und ihrer Freundin. Warum? Keine Ahnung, vielleicht weil man im Kendou-Club immer dieses harte Holzschwert in der Hand hält. Aber das ist nur meine küchenpsychologische Vermutung. Dann geht das weiter, was keine Handlung ist, bis Kotomi, auf welche Weise auch immer, Bekanntschaft mit dem zwielichtigen Takuji machen darf, näher jedenfalls, als ihr definitiv lieb ist. Zwar geht der Drecksack nicht "zum Weibe", sondern er bemächtigt sich ihrer, und doch hat er "die Peitsche" nicht vergessen, wie einst von Nietzsche angeraten. An Stelle darf der Zuschauer die einzig sinnvolle Action dieses Animes bewundern, nämlich eine entschlossene gerade Rechte von Yukito in das Mahlwerk von Takuji.
Das gibt natürlich einen Belohnungsfick für den Helden, und man kann halbwegs zufrieden registrieren, wie tatsächlich auch mal die Kindheitsfreunde zusammen im Bett landen. Übrigens: wer jetzt glaubt, der Hentai würde wenigstens in seiner Kernkompetenz befriedigende Ergebnisse liefern, sieht sich enttäuscht. Drei bis fünf mäßig gezeichnete Frames als Dauerloop, das war's dann auch. Ist aber eh egal, wenn beispielsweise beim Doggy von den Knien bis hinauf zur Schulter alles verpixelt ist. Was heißt verpixelt – das sind bunte Flecken im Backsteinformat!
So bleibt als unvermuteter Höhepunkt nur die kleine, eingangs erwähnte postkoitale Dialogszene. Aber eines leistet dieser Hentai allemal: er ist derart mies, daß er noch lange im Gedächtnis haften bleibt. Wer also Lust hat auf ähnliche Schoten, dem kann ich »Ikenie« oder »Kouin Tenshi« empfehlen.
Das könnte man so als Fazit stehen lassen und sich um die Rezension drücken, aber ich möchte noch etwas ranten. Als Entschädigung dafür, was mir dieser Hentai angetan hat.
Folgender zierliche Dialog begegnet einem am Ende des finalen Ficks [äußerst frei übersetzt]:
Sie: "kimochi yokatta?" [War's schön?]
Er: "n, sugoku. Kotomi wa?" [Mhm, super. Und bei dir?]
Sie: "n, sugoku. Ne, mou ikkai?" [Mhm, super. Noch mal?]
Er: "ii no?" [Wirklich?]
Sie: "n. Kondo wa motto yukkuri." [Mhm. Aber diesmal nicht so stürmisch.]
Diese Meisterleistung lakonischer Komik ist auch das wirklich einzige Highlight, das diese OVA zu bieten hat. Der Rest ertrinkt in unterirdischer Scheußlichkeit. Man macht sich keinen rechten Begriff davon, denn es betrifft wirklich alle Teilbereiche, die auch nur im entferntesten mit Anime zu tun haben.Der Einstieg verspricht mit seinen verstörenden disharmonischen Klängen noch einen Horror-Anime mit heftiger Psycho-Komponente, dann aber sieht man die ersten Bilder, und man will gar nicht glauben, was da auf einen zukommt. Die Hintergründe sind offensichtlich vom gleichen Künstler, der auch für South Park verantwortlich zeichnet. Das Charakterdesign entspricht zwar ästhetisch dem Stand der früher 2000er Jahre, ist aber so grob und skizzenhaft, daß es der Sau graust. Das Timing ist durchweg scheiße, macht aber nix, die Animationen sinds auch, und die bewegen sich bestenfalls auf dem Level der frühen Achtziger. Wie man an den klaren, hellen Farben erkennen kann, bedient man sich schon der digitalen Animation, aber was macht man daraus? Gequirlte Kacke macht man daraus. Kommt bloß nicht auf die dumme Idee, während der Dialoge auf die Gesichter zu schauen! Denn Lippensynchronität ist abwesend, die Latenzzeit bewegt sich im Sekundenbereich. Aber eventuell hat man gar keine Gelegenheit, das zu würdigen, denn die Stimmen sind sowas von daneben, das lässt sich nicht beschreiben. Die Jungs jedenfalls hören sich an, als seien sie von einem Endvierziger mit schwerem Alkoholmissbrauch gesprochen worden.
Storytechnisch springt man ohne Vorwarnung in irgendwelche Flashbacks, reichert deren Sinnlosigkeit mit Sexszenen an, die davon zeugen sollen, wie ein Knaller erster Güte sich die Mädels gekrallt hat, wohl auch aufgrund des (von ihm lancierten?) Geredes über den Himmel am Ende der Welt und über Seelenwanderung. So fickt er sie, als gäbe es kein Morgen. Und tatsächlich gibt es auch kein Morgen, für sie jedenfalls, denn nun steht sie an der Kante des Schuldaches und vertraut den Kräften der Vorsehung. Zurück in der Realität, liegt also auch schon die erste Leiche unterhalb des Schuldaches, ähnlich wie bei Lain.
Nachdem Yukito von seiner Kindheitsfreundin Kotomi liebevoll geweckt worden ist (noch ohne Sex!), kann er also diese saumäßig mies gezeichnete Bettstatt verlassen, die jeder Idee von Perspektive Hohn spricht, und sie gelangen zusammen an die Schule, wo schon einiger Betrieb herrscht, da man die Leiche von Zakuro, Takujis erstem Opfer, gefunden hat. Hier muss man entsetzt zur Kenntnis nehmen, daß nicht nur die Gebäude eine Zumutung sind, sondern auch diese Autos, die ausschauen, als hätte der Dickie vom Kinderspielplatz auf seinen Sandkuchen getreten. Es steht zu befürchten, daß das ernst gemeint ist.
Allem Anschein nach hat keiner der Verantwortlichen auch nur den Hauch einer Ahnung, wie sich Jugendliche verhalten, deren Freund gerade Selbstmord begangen hat. Egal, jetzt kommt erstmal eine saftige Yuri-Einlage von Kotomi und ihrer Freundin. Warum? Keine Ahnung, vielleicht weil man im Kendou-Club immer dieses harte Holzschwert in der Hand hält. Aber das ist nur meine küchenpsychologische Vermutung. Dann geht das weiter, was keine Handlung ist, bis Kotomi, auf welche Weise auch immer, Bekanntschaft mit dem zwielichtigen Takuji machen darf, näher jedenfalls, als ihr definitiv lieb ist. Zwar geht der Drecksack nicht "zum Weibe", sondern er bemächtigt sich ihrer, und doch hat er "die Peitsche" nicht vergessen, wie einst von Nietzsche angeraten. An Stelle darf der Zuschauer die einzig sinnvolle Action dieses Animes bewundern, nämlich eine entschlossene gerade Rechte von Yukito in das Mahlwerk von Takuji.
Das gibt natürlich einen Belohnungsfick für den Helden, und man kann halbwegs zufrieden registrieren, wie tatsächlich auch mal die Kindheitsfreunde zusammen im Bett landen. Übrigens: wer jetzt glaubt, der Hentai würde wenigstens in seiner Kernkompetenz befriedigende Ergebnisse liefern, sieht sich enttäuscht. Drei bis fünf mäßig gezeichnete Frames als Dauerloop, das war's dann auch. Ist aber eh egal, wenn beispielsweise beim Doggy von den Knien bis hinauf zur Schulter alles verpixelt ist. Was heißt verpixelt – das sind bunte Flecken im Backsteinformat!
So bleibt als unvermuteter Höhepunkt nur die kleine, eingangs erwähnte postkoitale Dialogszene. Aber eines leistet dieser Hentai allemal: er ist derart mies, daß er noch lange im Gedächtnis haften bleibt. Wer also Lust hat auf ähnliche Schoten, dem kann ich »Ikenie« oder »Kouin Tenshi« empfehlen.
Beitrag wurde zuletzt am 05.09.2023 20:06 geändert.
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