Anspruch: | wenig |
Action: | wenig |
Humor: | wenig |
Spannung: | wenig |
Erotik: | nichts |
Earl und FairyWahrhaft ein
Fantasy-Anime - und zwar insofern, dass man viel Fantasie braucht, um sich diesen Anime schön zu denken. Man könnte auch sagen, es handelt hierbei um einen Anime "
mit Potential", denn das, was er gebracht hat, war recht dünn.
Ich muss gestehen, ich habe mittlerweile eine etwas größere Palette an Anime&Filmen gesehen, bevorzuge persönlich die anspruchsvolleren Vertreter dieser Gattungen und mag deswegen eine gewisse
Unzufriedenheit verspüren, aber selbst als Anime-Einstieg würde ich Earl und Fairy
NICHT UNBEDINGT empfehlen. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber Mitmenschen, die sich hieran beglücken können, sind mir nur wenig verständlich. Umso enttäuschter war ich diesmal über einen best. Kommentar, der diesem Anime vergeben wurden, lese ich doch immer vor dem Konsum von Anime, was das verehrte anisearch-Kollektiv über ebendiese schreibt. (Erotik=6? wohl eher 0)
Verdammt, ich seh gerade, dass sich hier noch ein weiterer Kommentar befindet, der meinen Ansichten viel näher kommt... -.-'
Wie dem auch sei, hier mein persönlicher Erlebnisbericht:
Zu den leider
zu kurz gekommenen 'positiven' Aspekten gehört wohl der Zeichenstil (alle Männer sehen 'genretypisch' aus) und auch die Protagonistin sieht ansehnlich aus. Ebenso zähle ich die solide Animation zu den Pluspunkten. Bis hierhin ist alles Standard. Was noch positiv war? Vielleicht, dass man hin- und wieder einen Witz vernehmen konnte... So ist z.B. der Ausklang der Serie recht amüsant gestaltet (Aber damit lässt sich das Versäumte auch nicht mehr großartig retten).
Hinsichtlich Musik, ist mir nichts sonderlich aufgefallen...
Nicht so schön fand ich das ungenutzte Potential des Settings und der Protagonisten, sowie die wirre Handlungsentwicklung...
Worum geht's?
Großbritannien - so ungefähr 18 Jh.: Es gibt eine Feenwelt und eine "Normale", doch davon wissen Leute, die keine Feendoktoren etc. sind nichts. Der Aufpasser der ganzen Fee-Kreaturen ist der sogenannte
Blue Knight Earl, dessen Titel von Generation zu Generation weitergegeben wird. Durch abstruse Umstände ist der letzte Earl aber von der Bildfläche verschwunden und die männliche Hauptperson (nachfolgend "Mann"), die eigentlich nicht mit den Earls verwandt ist, möchte den Titel übernehmen und sich mit der damit verbundenen Macht am Prinzen rächen, der samt Familie, Handlangern und Freunden praktisch die Sippe des Bösen darstellt und dem jeder, der sich zu den Guten zählt, in den Arsch treten will. Weil Mann aber nichts mit Feen am Hut hat, braucht er "Frau", die
Feendoktorin (jemand der Feen etc. sehen und mit ihnen kommunizieren kann). Soweit klingt das gar nicht so übel, wäre das Ganze nur nicht so enttäuschend von schwächelnden Charakteren rübergebracht worden.
Komplett-SPOILER, für alle die sich den Anime NICHT ansehen möchten hier in Kürze die Handlungsetappen:
1. Mann braucht das "edle" Schwert, um als Earl anerkannt zu werden. Holt es sich unter
Wasser von Fischfrau.
2. Leute wollen Mann in den Hintern treten, weil sie denken, er stecke mit dem bösen Prinzen unter einer Decke. Mann holt Schwert raus - Friese, Freude...
3. Dann kommt die Botin der Feenkönigin angeflogen und teilt mit, dass die Königin den Earl heiraten will - nichts da, Mann schnappt sich stattdessen seine Feendoktorin.
4. Am Ende taucht ein echter, aber böser Verwandter der Earls auf, aber er ist auch genauso schnell wieder außer Gefecht - ENDE (ohne das dem Prinzen die Leviten gelesen wurden)
Der Anime bietet im Grunde wenig, was von Interesse sein könnte, auch nicht für die weibliche (Ziel-)Zuschauerschaft... Viel Romantik ist nicht. Läuft eher nach dem Prinzip
Mann:"Ich lieb dich!" - Frau:"Ich glaub dir nicht!" ab.
Alles, was irgendwie zusätzliche Spannung aufbauen könnte, wird leider nur flüchtigoberflächlich gezeigt/erwähnt. Es hat den Anschein als hätten die Handlungsträger nur dem Schein nach Charakter und Vergangenheit. Dabei hatte "Mann" einen ziemlich
guten Start... Aus "Frau" hätte man ebenso viel mehr herausholen müssen, immerhin ist sie ja die Figur, mit der man sich identifizieren soll...
Nebenfiguren, die hin und wieder benötigt werden, erscheinen und verschwinden scheinbar
willkürlich. Einige bekommt der Zuschauer gar nicht zu Gesicht. Abgerundet wird das Ganze durch allgegenwärtige stümperhaft-anmutende
Soft-Action. Ganz zu schweigen von der Bombardierung mit Begriffen wie "Kelpie", "Banshee"...
FAZIT:
Der Anfang war nicht schlecht. Die Idee auch nicht. Am Zeichenstil lag's auch nicht. Habe nach den ersten Folgen 5/10 vergeben. Aber die
Umsetzung ist schlecht. Die wichtigen Szenen kommen zu kurz, das Unwichtige wird überbetont. Die Schwerpunkte sind größtenteils falsch gesetzt und der Anime beißt sich dadurch ins eigene Fleisch. Nachdem ich alles durchgeguckt hatte und mich für eine Komplett-Bewertung entscheiden musste, hab ich mich an den vorgegebenen Adjektiven orientiert.
EDIT: Ich hab den Anime zwar erst mit 2 gewertet und einen bösen Kommentar verfasst, aber das scheint mir rückblickend ein klein wenig unfair zu sein. Der Anime war
IMHO zwar wirklich nichts, das man gesehen haben müsste, aber es gibt weitaus schlimmeres. Dieser hatte wenigstens hin und wieder einige Szenen mit Potential, einen netten Start und die Animation war auch nicht übel - deswegen gibt's 4 von Kalito Kain.