Anspruch: | wenig |
Action: | mittel |
Humor: | mittel |
Spannung: | mittel |
Erotik: | wenig |
Um es gleich von vornherein zu sagen: TMnI ist kein Meilenstein in der Geschichte des Anime, jedoch ein netter Vertreter des, wie von meinen Vorpostern schon angesprochenen, Popkornkinos.
Die Story mutet zu Beginn noch ziemlich interessant an, verliert jedoch relativ schnell den roten Faden. Wärend am Anfang noch Touma's und Index' Konflikt mit Necessarius im Vordergrund steht, reißt die Story ab und geht auf einmal nach dem Schema "Held trifft Mädchen mit Problem und rettet sie" weiter. Die Titelheldin Index wird praktisch aufs Abstellgleis geschoben und tritt (fast) nur noch als Comedyfaktor auf.
Die einzelnen Story Arcs sind zwar kurzweilig, die betreffenden Charaktere treten nach Abschluss jedoch auch stark in den Hintergrund und dienen nur noch dazu, gelegendlich humorvolle Einlagen einzustreuen. Hier wird eindeutig einiges an Potential verschwendet, was den Gesamteindruck der Serie ziemlich nach unten drückt.
Die einzelnen Charaktere sind alle recht sympatisch, vor allem Mikoto "Railgun" Mikasa fand ich persönlich ziemlich interessant. Leider wird den meißten, wie oben angesprochen, nach Abschluss des jeweiligen Arcs nur noch sehr wenig sowie größtenteils sinnlose Screentime gegönnt. Nur Touma und Index sind immer irgendwie präsent, letztere aber lediglich als Moe- und Comedyfaktor.
Störend ist auf jeden Fall die Tatsache, dass Touma vom Charakter her zwar nicht uninteressant, aber größtenteils doch ziemlich stereotypisch veranlagt ist. Sowohl sein Sinn für Gerechtigkeit, seine Hilfsbereitschaft dem vermeindlich schwachen Geschlecht und seine Unzulänglichkeiten in Sachen Romantik und Beziehungen, als auch sein Dasein als scheinbarer Versager, dem irgendeine geheimnisvolle Gabe in die Wiege gelegt wurde, sind keine Neuheiten. Hoch anrechnen muss man ihm aber, das er nicht wie andre "Helden" (z.B. Tomoharu aus Asura Cryin') eine Naivität an den Tag legt die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Von daher halten sich zumindest die "OMG was macht der da für einen Schwachsinn"-Situationen auf einem erträglich niedrigem Niveau.
Die Tatsache, das er auch nach seinem Gedächtnisverlust am Ende des 1. Arcs keinerlei größere charakterliche Veränderungen durchmacht, ist allerdings eine herbe Enttäuschung und zeugt von der mangelnden Charakterentwicklung, die sich in der ganzen Serie mehr oder weniger bemerkbar macht.
Zu Index kann man leider nicht viel sagen, sie ist zwar niedlich, aber das wars dann auch schon fast. Ihre, zugegeben recht witzigen, Comedyeinlagen täuschen nicht über ihren Fall in die Bedeutungslosigkeit in späteren Folgen hinweg.
Vor allem wärend der Folgen mit Mikoto, den "Sisters" und Accelerator tritt sie völlig in den Hintergrund.
Von den Nebencharakteren ist definitiv Railgun noch die interessanteste, da sie trotz ihrer Position als Level-5 Esper keinesfalls über den Dingen, die um sie herum passieren, steht und sich Gedanken um andere und deren Gefühle macht. Relativ deutlich wird das im Zusammenhang mit Mitsuki Unabara, dessen "Annäherungsversuche" ihr zwar ziemlich eindeutig unangenehm sind, sie ihm aber trotzdem nicht einfach vor den Kopf stoßen will.
Ihre relativ offensichtliche Zuneigung Touma gegenüber, welche ( leider )höchstwahrscheinlich wie es sich für weibliche Nebenrollen gehört, unerwidert bleiben wird, ist zwar auch ziemlich stereotypisch, aber meiner Meinung nach immernoch am realistischsten gestaltet. Der restliche weibliche Cast (Kaori, Aisa, Komoe, Index) zeigt zwar genau wie Mikoto mehr oder weniger romantisches Interesse an Touma, doch bleiben sie in dieser Hinsicht ziemlich spröde (bis auf Index' "Liebesgeständnis" an Touma's Krankenbett gegen Ende des 1. Arcs, welches scheinbar weder er noch sie überhaupt realisiert haben).
Der männliche Cast dient (bis auf Accelerator, welcher später doch noch ein wenig Entwicklung zeigt) entweder als "Futter" für Touma, oder nach der Prügelei (Kampf mag ich das nicht nennen was Touma da zeigt) als bekehrter Verbündeter.
Womit wir beim nächsten Punkt wären. Die Optik der Serie ist für mich persönlich kein gewaltiges Kriterium, solang sie gemessen am Alter der Serie ordentlich aussieht. Im Fall von TMnI hab ich nicht viel auszusetzen, die Charaktere sind ansprechend gezeichnet, die "Kämpfe" sehen nett aus, die Hintergründe sind der Situation gemäß gut gewählt und animiert. Die Brutalität der Animationen hält sich auf einem angenehm niedrigem Level (abgesehen von 1-2 Episoden), was zwar Geschmackssache ist, bei einem Anime der jedoch nicht ausschließlich für erwachsenes Publikum gemacht wurde stört der geringe Anteil an fliegenden Gliedmaßen und Leichenbergen jedoch nicht wirklich. Genauso verhält es sich mit den wenigen, aber keinesfalls störenden Ecchi/Fan-Service-Szenen. Nettes Beiwerk, keinesfalls "nötig" aber nett anzusehen.
Der Sound war durchgehend stimmig, die Openings haben mir gut gefallen, geben aber durch die recht düstere Optik ein falsches Bild von der Serie (welche sich trotz der dauernden Bedrohung durch feindlich gesonnene Esper und Magier ziemlich heiter gibt).
Als Gesamtfazit kann man also sagen das die Serie ziemlich viel Potenzial verschenkt, jedoch trotzdem gut zu unterhalten weiß wenn man keine durchgehende und geniale Story erwartet.
An dieser Stelle sei vermerkt das ich hoffe das die 2. Staffel in Bezug auf den roten Faden und Charakterentwicklung ein wenig mehr zu bieten hat.