Die letzten Glühwürmchen (1988)

Hotaru no Haka / 火垂るの墓

Rezensionen – Die letzten Glühwürmchen

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Die letzten Glühwürmchen“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
Avatar: Jabba#1
„Schicksal“. Selten hat sich ein einziges Wort so deutlich in Verbindung mit einem Anime gebracht wie in Hotaru No Haka. Ein bestimmter und unveränderlicher Lebensweg ist es nämlich, dem die beiden Geschwister Seita und Setsuko ausgeliefert sind. In der Erzählung der Geschichte setzt Isao Takahata dabei bereits zu Beginn ein deutliches und gleichzeitig unglaublich emotionales Ausrufezeichen. Den unvorbereitenden Zuschauer treffen die Konsequenzen der Tragödie, gleich zu Anfang wie donnernde Paukenschläge. Schnell wird dann klar, dass die folgende Geschichte ein einziges Hinführen auf dieses vorweggenommene Ende ist. Und doch folgte ich mit hoher Aufmerksamkeit der nun kommenden Story.

Der eigentliche Krieg und dessen Ereignisse nehmen im Verlaufe der Geschichte nur eine Nebenrolle ein und sorgen eigentlich nur für die entstehende Notsituation. Und das ist auch gut so, denn so fokussiert sich der ganze Film auf diese Notlage und die Handlungen der Menschen, welche versuchen in dieser Situation zu überleben. Besonders werden natürlich der beide Geschwister betrachtet. Somit ist Hotaru No Haka kein Antikriegsfilm im herkömmlichen Sinn, sondern zeigt eher die Veränderungen, welche Menschen in solchen Notsituationen durchleben. Und diese Veränderungen sind drastisch. Ich habe mich des Öfteren bei dem Gedanken ertappt: „Das würde ich auch machen, vielleicht sogar noch weiter gehen.“ Isao Takahata zeigt absolut schonungslos die charakterlichen Veränderungen, wenn es um das eigene, nackte Überleben geht. Der Einwand von DevilDoll ist dabei aber vollkommen richtig. Dies ist ein Film von Japaner für Japaner und nur wenn man sich in die Kultur und Denkweise der Japaner hineinversetzt, werden einige Handlungen verständlich. Doch mit dem Hineinversetzen in diese Lebensanschauung wird einem noch schneller die Ausweglosigkeit der Situation, in der sich die beiden Geschwister befinden, bewusst. Unterstrichen wird diese Ausweglosigkeit natürlich von einer phantastischen Bildgewalt. Schnelle und ruhige Szenen fließen nahezu ineinander, damit keine Eintönigkeit entstehen kann. Und auch die permanenten körperlichen Veränderungen der beiden Geschwister wurden hervorragend, da kaum spürbar, in Szene gesetzt. Den Höhepunkt stellt aber, wie so oft, die musikalische Begleitung dar. Nie aufdringlich, verstärkt sie die Emotionalität der Bilder ungemein und dies ganz besonders bei den letzten Szenen. Und obwohl ich die Konsequenzen seit Beginn an kannte, hat es mich getroffen und bewegt.

Doch hat es mich leider nicht so sehr bewegt wie ich es mir gewünscht und der Film auch verdient hätte. Ich habe lange mit mir gerungen, welche Wertung ich ansetze. Für mich ist die Erzählvariante einfach „unglücklich“ gewählt. Durch den fehlenden Spannungsbogen fehlte mir die berühmte „Faust im Magen“, dieses absolut elende Gefühl eines so tragischen Ausgangs. Somit muss ich einfach einige Punkte abziehen. Nichtsdestotrotz bleibt Hotaru No Haka ein unglaublich schöner und sehr bedeutender Film. Ja, sogar einer der besten Filme die ich je gesehen habe und ich kann jedem nur raten, sich diesen Film mindestens einmal anzusehen.
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Avatar: Season#2
„Die letzten Glühwürmchen“ gilt als einer der erschütterndsten animierten Zeichentrickfilme überhaupt und ist unter den Hayao Reihen einer meiner Lieblingsanime. Die gut gewählte Animationen und Musikbeilagen, die sehr passend zu den Hintergrundsszene verlaufen, erzeugen eine sehr traurige und fast verzweifelte Atmosphäre. Die Handlung setzt unvermittelbar ein und versetzt deshalb das Publikum in die damalige Situation hinein, weshalb man als Zuschauer die Emotionen der Personen nachempfinden kann. Der Inhalt basiert auf einer wahren Geschichte, weshalb man die Handlungen der Personen in der Geschichte gut nachvollziehen kann.

Die Geschichte erzählt von einem hoffnungslosen Kampf eines noch sehr jungen Knaben Seita und seine kleine Schwester Setsuko um das Überleben in einer zerstörten Stadt in der Nachkriegszeit. Schon der krasse Anfang erzeugt bei den Zuschauern ein Entsetzen. Der Hauptperson stirbt unbemerkt in einer dunklen Bahnhofswartehalle. Vor seinem Tod werden die Zuschauern in einer Rückblende versetzt:

Durch den Tod ihrer Mutter gelangen die Geschwisterpaare auf ihre Tante. Wegen der schlechten Behandlung der Tante beschließen die Kinder, in einem alten Bunker zu ziehen und sich selbst zu versorgen. Seita versuchte anfangs Gemüse von fremden Felder zu stehlen um seine Schwester, die an einer Krankheit leidet, und ihn selbst zu ernähren. Da er bei einem Diebstahl erwischt und verhauen wurde, beschloss er sich bei einem Bombenangriff Häuser auszurauben, um den Diebesgut später zu verkaufen. Tragischerweise hatte er keinen Erfolg beim Wiederverkauf, weshalb die Nahrungsmittel für ihn und seine Schwester immer knapper wurde. Letztenendes stirbt das Mädchen an einer Unterernährung. Kurz davor hat er zufällig erfahren, dass sein Vater im Krieg gestorben ist. Dies hat schließlich sein Lebensmut genommen.

Die Geschichte hat einen sehr guten historischen Hintergrund. Die gehäuft vorkommene Bilder der Zerstörung macht den Film noch realistischer. Auch versetzten diese Bilder die Leute in Wut und Mitleid (bei mir war das so). Der Film zeigt uns, wie schwer das Überleben in der Nachkriegszeit waren. Vor allem Kinder waren sehr stark davon betroffen. Der Film endet zwar dramatisch dennoch nachvollziebar.

Wie üblich bei den Hayao Reihen so enthält auch dieser Film einen tiefen Sinn. Dieser Film zeigt uns wie sinnlos ein Krieg ist und welche schlimme Folgen dieser Krieg mit sich bringt.
Dieser Anime ist ein Antikriegsfilm und ist meiner Meinung nach nicht für jüngere Leute unter 16 gedacht, wegen der vielen brutalen und krassen Szenen.

Zwar kein absolutes „Muss“ für einen Animefan, dennoch sollte man diesen Meisterwerk, wenn man Zeit hat, mal ansehen. Dramatik pur und deshalb für mich ein 9.5
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Avatar: sensi#3
Dieser Film gehört zu den ersten Anime die ich gesehen habe und als ich mir damals den Film auf Video kaufte wusste ich noch nicht, was mich erwartete. Ich war schon damals ein Fan von Dramen aber dieser Film hat auch für mich neue Maßstäbe gesetzt. Ein durchgehend trauriger Film der es einigen, auch Erwachsenen Zuschauern, nicht leicht macht ihn bis zu Ende zu gucken. Das liegt bei diesem Film weniger an brutalen Szenen als viel mehr an der dichten Atmosphäre die dieser Film bietet und dem Zuschauer ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bereitet. Inzwischen habe ich diesen Film schon sehr oft gesehen und auch mit vielen verschiedenen Personen und eine Sache war immer gleich: Am Ende des Films herrschte immer eine bedrückende Stille um das gesehene zu verarbeiten.

Animationen

Für einen Film der 1988 gemacht wurde sind die Animationen absolut Top ,aber das ist man von Studio Ghibli auch nicht anders gewohnt. Vor allem die Landschaften im Film sind sehr schön Animiert worden, seien es die Überreste einer niedergebrannten Stadt oder ein See mit vielen Pflanzen und Tieren. Alles ist gut und flüssig animiert worden und kann mit so einigen neueren Anime noch gut mithalten. Auch die Charaktere sind ordentlich dargestellt und die Emotionen kommen immer sehr realistisch rüber. Insgesamt kann man also sagen, dass dieser Film animationstechnisch auf höchstem Niveau ist.

Soundtrack

Spitze! Dieser Soundtrack geht so unter die Haut und trägt damit einen großen Anteil an der Atmosphäre des Films. Der Soundtrack ist, passend zum Film, eher traurig gehalten und untermalt sehr schön und nicht zu aufdringlich die Geschehnisse im Film.

Story

Die Story von „Die letzen Glühwürmchen“ ist sehr traurig und nicht unbedingt etwas für nah am Wasser gebaute Personen. Es beginnt damit, dass die Hauptfigur, der Jugendliche Seita, sagt „Am 21. September 1945 bin ich gestorben“ und kurz darauf sieht man wie er in einem Bahnhof liegt und tot zusammensackt. Danach wird die Zeit zurückgedreht und man sieht wie es dazu gekommen ist. Das ganze wird von dem Geist von Seita beobachtet, so als ob er dem Zuschauer diese Geschichte erzählen wolle. Es beginnt mit einem Bombenangriff auf die Stadt in der Seita mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester Setsuko wohnt. Bei diesem Angriff wird die Mutter tödlich verletzt und die Stadt komplett zerstört sodass die beiden Waisen nun zu ihrer Tante in eine andere Stadt fliehen müssen wo sie zunächst unterkommen. Dort gibt es dann allerdings Probleme da sich Seita nicht der Situation anpassen will und er zieht mit seiner Schwester in eine Höhle etwas außerhalb der Stadt und versucht dort alleine auszukommen. Allerdings leidet kurz darauf seine kleine Schwester an Unterernährung und geht daran schlussendlich zu Grunde.
Die Geschichte zeigt, wie es der Zivilbevölkerung während des zweiten Weltkrieges ergangen ist und bleibt dabei ganz neutral ohne eine Bewertung zu dem Krieg selbst abzugeben. Aber es zeigt auch die Einstellung der Japaner die bis zum Schluss daran geglaubt haben das sie den Krieg gewinnen können. Es ist einer der wenigen „Anti-Kriegsfilme“ die sich nicht auf die Geschehnisse an der Front beschränken sondern auf das Elend in der Bevölkerung, welches durch den Krieg hervorgerufen wird. Eine sehr gut erzählte Geschichte die wohl keinen Zuschauer unberührt lässt.



Charaktere

Auch bei den Charakteren wird alles richtig gemacht. Jeder der vorkommenden Personen hat seine eigenen Charakterzüge und unterscheidet sich so von den anderen. Außerdem möchte ich betonen, dass die 4-jährige Setsuko so realistisch rüberkommt wie kein anderes so junges Mädchen in einem anderen Anime. Mit 4 Jahren ist ein Kind sehr launisch und weint auch mal häufiger und genau das tut Setsuko auch in diesem Film. Sie versteht nicht alles was um sie herum passiert und hält sich deshalb immer an ihren großen Bruder und will ihm nicht mehr von der Seite weichen. Auch Seita verhält sich altersgemäß sehr realistisch. Er will zeigen, dass er schon in der Lage ist für sich selbst zu sorgen und scheitert dabei auf tragische Weise. Alles in allem eine sehr gute Charakterdarstellung in diesem Film.

Gesamt

Insgesamt es hervorragender Film der sehr realistisch dargestellt ist und die grausame Seite des Krieges gut wiedergibt. Jeder sollte diesen Film zu mindest einmal gesehen haben denn dieses Meisterwerk hat es definitiv verdient. Meiner Meinung nach der beste Anime-Film den ich bis jetzt gesehen habe.
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5× Empfehlungen erhalten
Avatar: b-s-v#4
Der beste Ghibli aller Zeiten? Sicher nicht, aber schon ein relativ ordentlicher Film über die Zustände in Japan während des zweiten Weltkrieges.


So wahnsinnig viele Anime über dieses Thema gibt es ja nun wirklich nicht und dieser hier beleuchtet ähnlich wie der etwas ältere Barfuß durch Hiroshima das Schicksal, mit dem Kinder zu jener Zeit zu kämpfen hatten - besonders die, die ihre Eltern verloren haben. Retrospektiv folgen wir der Lebensgeschichte von Seita, der sich mit seiner kleinen Schwester Setsuko nonkonform durch diese schwierige Zeit kämpft, bis er schlussendlich ausgebrannt und allein seinen letzten Atemzug tut.

Was diesen Film auszeichnet ist die Ausarbeitung des Konflikts, in dem Seita sich befindet: Setsuko eine heile Welt vorgaukeln und ihr ein so kindgerechtes Leben wie möglich zu ermöglichen, während er auf der anderen Seite seine eigene Kindheit dafür opfert, ethische Grundsätze über Bord schmeißt und in der Konsequenz einige falsche Entscheidungen trifft, die als Resultat (nicht nur) sein eigenes Leben zerstören. Bedrückend kommt das allemal rüber und die Charaktere wirken so weit man das beurteilen kann recht authentisch, doch ein Meisterwerk macht es nicht aus diesem Film. Dafür wäre meiner Meinung nach deutlich mehr Tiefgang von Nöten gewesen und auch auf moralischer Seite hat "Die letzten Glühwürmchen" klare Defizite. Zu wenig Bewertung, zu wenig Kritik, zu wenig Atmosphäre und zu wenig Einblick in die Hauptfiguren.

Optisch hingegen präsentiert sich der Film grundsolide und zählt auf diesem Gebiet sicher zu den besten Produktionen seiner Epoche. Flüssige Bewegungen, weiche Zeichnungen, schöne Umgebungsgestaltung und das altbekannte Charakterdesign. Ghibli in gewohnter Form, auch wenn man den Stil dieses Studios meiner Meinung nach nicht mögen muss.

Musikalisch ebenfalls sehr vernünftig, nicht so aufdringlich wie andere Werke aus diesem Hause und die Titel werden ausnahmsweise auch mal sanft ein- und ausgeblendet, statt einfach bei Szenenwechsel abgehackt zu werden. Die umgebende Geräuschkulisse wie beispielsweise Fallgeräusche von Bomben oder Explosionen klang ebenfalls sehr gut.

Fazit:
Nicht so schockierend wie Barefoot Gen, nicht so eindringlich wie Barefoot Gen, nicht so tragisch wie Barefoot Gen. Trotzdem allemal sehenswert.
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Avatar: Kakashilover#5
Japan 1945. Das Land steht kurz vor der Kapitulation, Hungersnöte und Bombenangriffe kosten viele Leben unter der Bevölkerung. Zwei Waisenkinder, der 14jhährige Seita und seine kleine Schwester Setsuko, versuchen verzweifelt, in dieser Welt zu überleben.

Isao Takahatas zutiefst bewegender Antikriegsfilm Die letzten Glühwürmchen wurde bei Vorführungen in aller Welt von der Kritik hoch gelobt. Nachdem ihre Mutter gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in den Bombenangriffen auf Tokio umgekommen ist, sind der jugendliche Seita und seine kleine Schwester Setsuko sich selbst überlassen. Ihr Vater dient fern der Heimat in der kaiserlichen Marine. Anfänglich leben die Geschwister bei einer Tante, die ihnen aber wenig Liebe entgegenbringt und ihnen Zeit und Kosten vorhält, die sie verursachen. Die zwei Kinder richten sich in einer Höhle bei einem Bach häuslich ein, aber ihre mageren Vorräte sind bald aufgebraucht. Um seine Schwester versorgen zu können, ist Seita gezwungen zu stehlen. Trotz seiner Bemühungen stirbt sie am Ende an Unterernährung. Betroffen und geschwächt kehrt Seita in die verwüstete Stadt zurück und stirbt umbemerkt in einem überfüllten Bahnhof.


Nachdem mich das Studio Ghibli schon mit einigen seiner Werke enorm erfreuen konnte und ich die vielen positiven Kritiken über den Film las, wusste ich, dass ich den Film unbedingt sehen musste!
Der Film hat mich deratig gepackt und bewegt und beim Abspann wusste ich, dass ich gerade ein Meisterwerk gesehen hatte. Mich ließ der Film auch die folgenden Stunden und Tage nicht ganz los und ich dachte noch viel über ihn nach. Heute muss ich sagen, durch den Film sehe ich die Welt mit anderen Augen.

Dazu muss ich erwähnen, dass ich auch etwas überrascht von seiner enormen Intensität und Traurigkeit war, da die anderen Ghibli-Werke wie Laputa, Mononoke, oder Chihiro zwar ebenfalls großartige Werke und intelligent durchdacht sind, aber Glühwürmchen der erste wirklich dramatische und schockierende Film.

Ich denke, den Film sollte jeder sehen, wenn er dazu bereit ist so viel Leid in 80min zu sehen. Man muss Animes nicht mögen, um den Film zu mögen, aber man sollte sich den Film nicht ansehen, um sich zu erheitern.

Er rührt zu tränen und ist wunderschön, kann man jedem einfach nur weiter empfehlen.
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Avatar: Conny#6
"Der Krieg und deren Kinder" (Vorsicht - Review enthält Spoiler!)

Mit "Hotaru no Haka" wurde ein absolutes Meisterwerk geschaffen. Kein Anime Film ging mir so sehr ans Herz wie dieses Werk.
Der Film zeigt Japan mitten im zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt steht ein Junge mit seiner kleinen Schwester, die durch die ganze Situation obdachlos werden. Hungernot, Krankheiten, Trauer und noch viel schlimmere Dinge begleiten die beiden Kinder, bis das ganze schließlich ein tragisches Ende nimmt.

Die Animationen sind für ihr alter wirklich gut gemacht. Wer den Style von Hayato Miyazaki bzw den Style von Ghibli liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Auch die Hintergrundzeichnungen und die Darstellung der Zerstörung, sind wirklich zeichnerisch grandios dargestellt worden.

Wie bereits erwähnt stehen im Mittelpunkt zwei Kinder. Was uns aber der Film sagen will, ist das es Millionen Kindern so ergangen ist, wie den beiden hier. Für mich ist und bleibt Hotaru no Haka ein ganz wichtiger Lehrfilm, den jeder Anime Fan gesehen haben MUSS.

Fazit : Für mich bleibt dieser Anime-Film unerreicht. Herzzerreißendes Drama mit viel Tiefgang und Dramatik.
Hotaru no Haka bekommt volle 10 von 10 leuchtenden Glühwürmchen.

10/10 - Meilenstein
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Avatar: Targon#7
Anspruch:10
Action:3
Humor:2
Spannung:7
Erotik:0
Ein Meisterwerk
Animes die sich mit dem Thema Krieg befassen sind nun wirklich selten. Einer dieser Animes ist "Die letzten Glühwürmchen", und zählt sicher zu einem der besten überhaupt!
Der vierzehnjährige Seita und seine kleine Schwester Setsuko leben in Japan zur Zeit des 2. Weltkriegs. Jeder Tag ist für die beiden ein harter Kampf ums überleben doch die Situation wird zunehmend schlimmer...
Animationen
Erst einmal ein Wort zu den Animationen. Diese sind, wie man das von Studio Ghibli kennt, wirklich ein Augenschmaus. Und da es halt ein Ghibli ist kann ich über die Animationen auch nicht viel mehr sagen.
Sound
Meist wird das Geschehen durch einen passenden soundtrack untermalt der oft auch auf die Tränendüse drückt Aber der Film ist halt schon etwas älter also darf man nicht einen Dolby sorround sound erwarten!
Charaktere
Sowohl Seita als auch Setsuko werden im verlaufe des Films sehr Symphatisch. Vor allem aber Setsuko, was dem Film wohl auch einen Teil der bedrückten Atmosphäre verleiht. Mann wird sich bewusst dass selbst kleine Kinder vor der Hölle des Krieges nicht sicher sind.
Story
Im Film wird nichts vom Krieg verherrlicht. Und das ist auch gut so. Doch anstatt mit der Dramatik masslos zu übertreiben wie man das meistens erwarten kann, werden die Dinge immer sehr Real dargestellt. Dadurch wird eine bedrückende Atmospähre geschaffen die auch mal zum nachdenken anregt. Wieso führt der Mensch Krieg? Wieso können wir nich einfach im Frieden Miteinander Leben? Und da der Film auch eine sehr tragische Geschichte erzählt wird man noch tagelang darüber nachdenken.
Fazit:
"Die letzen Glühwürmchen" ist ein aufwühlendes Drama über den Krieg dass den Zuschauer durch seine hochgradige Atmosphäre in seinen Bann zieht und ihn nich wieder loss lässt. Genauso angerührt wird man von der Thematik sein. Ein Meisterwerk in jedem Falle!
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Avatar: DIVERsity#8
SEID ALLE gegrüßt!

Ihr sucht ein Anime, der die Folgen des 2 Weltkriegs in Japan zeigt,dabei aber auch Drama groß schreiben tut, dann handelt es sich hier um Hotaru no Haka(eng.: Grave of the Fireflies). Ein emotionsgeladener dramatischer Movie, der nichts für schwache Nerven ist.

Story: Es geht um den 14jährigen Seita und um seine 4jährige Schwester Setsuko. ich möchte nicht zu sehr ins Detail eingehen. Was ich aber sagen kann, dass man als Zuschauer Seita bewundern tut, denn er kümmert sich sehr fürsorglich um seine kleine schwester. Sowohl Unterkunft,als auch Nahrung, werden Aufgaben sein, die Seita zu bewältigen hat.

Begeleitmusik: kann mich leider nicht mehr daran erinnern, weil ich den Movie vor einigen jahren gesehn habe.

ABER: Woran ich mich gut erinnern kann, ist, dass man auch hier starke Nerven haben sollte, weil der Movie so emotionsgeladen ist und wir als Zuschauer mit den Protagonisten mitfühlen.

Fazit: Jeder, der sich nach einem emotionsgeladenen,dramatischen Drama sehnt und dabei auch 2 Weltkrieg eine Rolle spielt, dem lege ich Hotaru no Haka ans Herz.

PS: Nachdem Movie hatte ich so einen riesen Hunger(das verstehen vielleicht nicht alle). Schaut ihn euch erst an !!! Deshalb mein Tipp: VESPER NICHT VERGESSEN
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Avatar: Graf Eisen#9
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:mittel
Erotik:nichts
"Die letzten Glühwürmchen" erzählt vom verzweifelten Kampf des vierzehnjährigen Jungen Seita und seiner vierjährigen Schwester Setsuko während des zweiten Weltkrieges in Japan. Dies war einer der ersten Anime Movies die ich gesehen habe welcher großen Eindruck auf mich gemacht hat. Wenn ich mich jetzt an einige Szenen erinnere bekomme ich immer noch eine Gänsehaut.
Vorneweg möchte ich gleich mal sagen das, dass kein Anime für schwache Nerven ist. Es fließt nicht übermäßig viel Blut, eher liegt es an der Story welche einem manchmal wirklich einen Schauer über den Rücken jagt im anbetracht dieser schreklichen Ereignisse.

Story
Eine packende Geschichte zweier Geschwister welche während Kriegszeiten ums Überlebn kämpfen müssen.

Charakterdesign
Ein anspruchsvolles Design.Wer natürlich auf bunte Farbenpracht abfährt ist hier falsch.Gedämpfte düstere meist grau gehaltene Coloration.

Animation
Dafür das der Anime schon etwas älter ist finde ich die Animation recht gut.

Musik
Der Sountrack unterstreicht gut die düstere Stimmung im Anime.

Fazit
Ich war damals tief beeindruckt von diesem Anime, allerdings auch sehr geschockt. Darum empfehle ich Leuten die ihn noch nicht gesehen haben, sich vorher nocheinmal gut zu überlegen um was genau es in diesem Movie geht. Denn das ist kein Anime, den man leichtfertig oder aus Zeitvertreib schauen sollte.
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Avatar: Mayumi-chan#10
Anspruch:viel
Action:wenig
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:nichts
"Die letzten Glühwürmchen" von Studio Ghibli
(Isao Takahata) ist ein sehr dramatischer Antikiegsfilm der zeigt wie die (einzelnen) Familien unter Krieg und/oder deren Folgen leiden.
Dies wird in diesem Film mehr als ausreichend vermittelt und gilt er daher auch als "erschütternster Zeichentrickfilm" überhaupt, wesshalb mir auch nicht ganz klar erscheint warum dieser Film eine FSK von 6 Jahren hat.

Die Story beeindruckt und fesselt und wie in fast keinem Ghibli Film ist dieser hier sehr realitätsnah. Der Film rührt und dem Einen oder Anderen dürfte dabei schon mal eine Träne entgleiten. ;-)
Der Charackterdesigner hat ganze Arbeit geleistet und wenn ich die Animation veralgemeinere ist diese sehr zufriedenstellend und für einen Film dieser Art ausreichend und mit viel Liebe zum Detail. Manchmal empfand ich einige Farben jedoch als zu "grell" und diese passten dann auch meistens nicht recht in die Situation.

Die Musik und Soundeffekte waren passent und gut auf die jeweiligen Szenen abgestimmt bzw. wurden sehr gut synchronisiert.
Die Namen Setsuko und Seita finde ich sehr passent, da es auch keine "allerwelts Namen" sind.

Fazit: "Die letzten Glühwürmchen" ist ein hervorragendes Anime Movie den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ich persöhnlich bin ein sehr großer Fan des Studio Ghibli und wurde auch dieses mal wieder nicht enttäuscht.

(Auf die Erklärung der Story habe ich hier verzichtet, aufgrund der Tatsache dass man diese auch in der "Anime Kurtzbeschreibung" von Anisearch oder diversen anderen Seiten(z.B. Wikipedia) nachlesen kann!)
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Avatar: flumo#11
Wo "Ghibli" draufsteht, muss manchmal nicht zwangsläufig "Ghibli" drin sein. "Die letzten Glühwürmchen" fährt moralisch nur eine Schiene und entfaltet dadurch seine tragische Geschichte um das Schicksal zweier Geschwister im zweiten Weltkrieg. Ein hervorragender Film, der seine Wirkung erzielt.



Handlung:

Japan im Zeichen des zweiten Weltkriegs: amerikanische Flieger bombardieren die japanischen Küstenstädte. Die Menschen, verängstigt durch den ständigen Bombenalarm, flüchten mit ihrem Hab und Gut in den Schutzbunker.

Zu diesen schweren Zeiten lernen wir Seita, den 14-jährigen Bruder und Setsuko, die 4 Jahre alte Schwester kennen. Der Vater hat einen hochrangigen militärischen Dienstgrad bei der Marine inne und verteidigt das Vaterland auf der See, während sich die herzkranke Mutter um Seita und Setsuko. Das vermeintliche Familienglück nimmt ein vehementes Ende, als Seita's und Setsuko's Mutter bei einem Brandbombenangriff ums Leben kommt. Die Kinder finden Unterschlupf bei ihrer Tante, die erst bereitwillig, dann widerwillig die beiden in ihrem 3-Personen-Haushalt mit durchzufüttern versucht. Als es zu Spannungen kommt und sich auch der Vater bei der Marine nicht mehr meldet, entschließen sich Seita und Setsuko in einer Höhle am See unterzukommen, um auf ihren Vater zu warten.

Das tragische Schicksal der Protagonisten kündigt sich schon in der ersten Minute des Films an, als Seita sein Todesdatum mitteilt. Der erste Faustschlag in die Magengrube sitzt und man hat schonmal einen kleinen Einblick davon, was uns noch in diesem Film erwartet. Die traurige Geschichte erzielt seine Wirkung dadurch, dass uns Seita und Setsuko als ein normales Geschwisterpaar vorgestellt werden. Seita kümmert sich aufopferungs- und liebevoll um seine kleine Schwester und verdrängt dafür auch einen Großteil seiner Gefühle, um sie glücklich zu machen. Ihm wurde dies von seinen Eltern so beigebracht und er muss schnell feststellen das Setsuko das einzige ist was ihm in dieser Welt noch bleibt. Die kleine Setsuko hat ein typisch kindlich-naives Wesen, dessen Naivität später im Film geraubt wird: Seita hat Setsuko nie den Tod ihrer Mutter verraten, sondern immer wohlwollend abgeschweift. Als Setsuko ihm in eiserner Miene erklärt, dass ihre Tante ihr diese schlimme Nachricht mitgeteilt hat, fängt der bis dahin so besonnene Seita an zu weinen. Auch Setsuko begreift schnell das sie beide nur noch sich haben und verdrängt damit einen Großteil ihrer Kindlichkeit. Es ist diese Ungerechtigkeit, die den beiden während des Films zugefügt wird, die uns in die Magengrube schlägt. Sind es die Bombenangriffe im Allgemeinen, die Tante, oder das Pech das beide während ihrer Reise verfolgt - wir haben die Protagonisten von erster Minute an so gern, dass wir ihnen eigentlich nur alles Glück der Welt wünschen möchten.

Moralisch gesehen fährt der Film sehr eingleisig, indem er für Ghibli-Verhältnisse einen starken Gut-und-Böse-Kontrast herstellt. Das Böse, in persona die amerikanischen Flieger, die Tante im Allgemeine oder einige andere Charaktere im Film, haben zwar alle ihre berechtigten Gründe für ihr Handeln, dadurch das uns der Film direkt zu Beginn auf die Seite der Kinder stellt, ist ein objektiver Blick auf die Handlungen der Charaktere und der moralischen Ebene schwer möglich.

Natürlich lautet auch die Moral in diesem Film das der Krieg böse ist, was selbstverständlich seine Berechtigung hat. Allerdings gibt es einige Szenen im Film, die einen moralischen Grenzgang gehen. Zum Beispiel wird Seita im Laufe des Films die Glühwürmchen, die er für Setsuko fängt, um sie in ihrer Höhle als Beleuchtung zu nutzen, mit den Kampfbombern am Himmel vergleichen. Auch wird Seita jene Flugzeuge anjubeln, als er auf seinen Diebeszug durch die verlassenen Häuser nach Nahrungsmitteln für sich und seine Schwester sucht. Es sind diese euphemistischen Ansätze, die die moralischen Grenzen erweichen lassen, die aber auch dafür sorgen das sich die Tragik in uns selbst weiter genährt wird. Im Krieg gehen nicht nur Menschenleben verloren, die Menschlichkeit verliert sich schon viel eher.

Das Studio fährt handlungstechnisch nur eine Schiene, indem sie das Geschwisterpaar zum Überleben zwingt und jeder Menge Ungerechtigkeiten aussetzt. Das mag für einige sehr einfach gedacht klingen, das Resultat wird durch seine niederschmetternde Wirkung allerdings im vollsten Umfang erzielt. Die wechselnden Schauplätze und die vielen kleinen Lichtblicke die wir mit den Charakteren erleben (die Glühwürmchen e.g.) tragen ihr wesentliches dazu bei.

Das Ende des Films, obwohl schon vorher bekannt, trifft uns ganz tief. Die Hoffnungslosigkeit, die Ungerechtigkeit, die den beiden unschuldigen Kindern widerfahren ist, dürfte bei vielen für einige Tränen sorgen.

Charaktere:

Die beiden Hauptprotagonisten haben schon von Beginn an die Sympathien auf ihrer Seite. Sei es durch Seitas Hingabe zu seiner Schwester, oder Setsukos Kindlichkeit, die uns immer wieder ein kleines Lächeln auf dem Mund zaubert. Es fällt sehr schwer uns nicht auf deren Seite zu stellen. Die Nebencharaktere bekommen nur sehr wenig Screentime, sind aber maßgeblich für den Ton des Films mitverantwortlich. Sehr interessant ist hierbei der Charakter der Tante ausgefallen. Sie hat sich zu Zeiten des Friedens bereit erklärt die Geschwister bei einem Angriff aufzunehmen. Als dann die Lebensmittel und die Geduld der Mutter knapp werden, denkt sie nur an das eigene Überleben. Die Tante steht stellvertretend für den Verlust der Menschlichkeit, den jeden im Angesichts des Krieges passieren kann. Während das Geschwisterpaar für die Hoffnung steht, nämlich die Jugend, die mit solchen Ereignissen nicht hautnah konfrontiert werden sollte. In einer Szene schimpft die Tante über das Kinderspiel der beiden und sagt sie sollen weiter sein, da es nicht schicklich sei zu so schweren Zeiten zu lachen und Spaß zu haben. Die Tante ist keine wirklich böse Person, sie handelt nur aus Not heraus und wählt angesichts dieser prekären Situation die für sie einzig richtige Handelsweise.

Insgesamt eine gute Auswahl an Charakteren, die aufgrund der limitierten Laufzeit eines Spielfilms nicht die volle Entfaltung kriegt, was aber aufgrund der Qualität dieser Ausarbeitung nicht weiter erforderlich ist.

Zeichnungen:

Für einen Film von 1988 bietet der Film auch heute noch überraschend schöne Bildpaletten und sehr gute Animationen. Das eigentliche Highlight an sich sind die Charakteranimationen, speziell wenn Emotionen wie Spaß und Trauer gezeigt werden. Das hier Gezeigte darf man gerne als Genre-Referenz betrachten, so überzeugend wird den Charakteren Leben eingehaucht. Das Alter des Films merkt man kaum an, dafür versprüht es zuviel von diesem Zauber den das Studio Ghibli seit Jahrzehnten an die Zuschauer bringt.

Musikalische Untermalung:

Der Film besitzt mehrere herzzereissende Scores, welche an den passenden Stellen ihre volle Wirkung entfalten. Sei es der Score zu Beginn, wenn man Setsuko mit den Glühwürmchen sieht, oder der Score der bei den tragischsten Stellen gespielt wird, der Film wäre ohne die musikalische Untermalung nicht komplett gewesen. Die deutschen Synchronsprecher machen einen sehr guten Job. Speziell bei Setsuko bestand die Herausforderung darin, ihre Kindlichkeit kitschlos darzustellen, welches absolut gelungen ist. Eine wirklich herausragende musikalische Untermalung, mit einigen Scores die nicht nur im Anime-Genre herausragend sind.

Fazit:

Ein untypischer "Ghibli"-Film, dafür ein tieftrauriges und erschütterndes Dramen-Kleinod, welches den Zuschauer für mehrere Tage auf die Bretter legen kann. Wer im Rahmen eines Anti-Kriegsfilm-Themenabends Klassiker wie "Full Metal Jacket" oder "Apocalypse Now" zeigt, kann gerne mal diesen Genrebeitrag mit ins Boot nehmen, um die Audienz zu überraschen.
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Avatar: November 11#12
Kurz und knapp zu beginn: Der beste Animefilm den ich je gesehen habe.


Setting

Wie bei jedem Ghibli Film ist das Setting extrem gut gewählt. Details passen in diesen Film immer und auch der Zeichenstil ist einer, der sich immer von den anderer Studios abhebt. Allein schon die erschreckende Darstellung des Krieges lässt mich sogleich schaudern, als bin ich auch auf eine seltsame Weise unglaublich fasziniert. Es zeigt die Tragik des Krieges und zu was Menschen fähig sind bzw. was sie ertragen mussten/müssen...

Charakter

Die Wahl der Hauptrollen ist äußerst gelungen. Die Erzählung aus der Sicht von Kindern und einem Bruder der nach dem Tod der Mutter auf seine kleine Schwester aufpassen muss, ist ergreifend. Wie er versucht mit Hilfe von einfachsten Mitteln der Schwester auch in Zeiten dieses Leids Freude zu bereiten, ist meiner Meinung nach unglaublich und auch unglaublich gut und hautnah dargestellt.

Musik

Extrem passend und einprägsam, wie bei jedem Ghibli Film, den ich bis jetzt gesehen habe.

Was macht diesen Film so gut?

Was mir an deisem Film so extrem gut gefällt, ist der Unterschied zu den anderen, auch sehr guten Ghibli Filme. Ich liebe Fantasy, aber diese extreme und ehrliche Darstellung des Leiden im Krieg und diese Kritik an der ganzen Kriegsmaschinerie faszniert mich unglaublich. Ich liebe diese Ehrlichkeit, diese Echtheit und diese Emotionen... Für mich einfach nur der beste Animefile den ich je gesehen habe... :)
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#13

Einen Film wie Hotaru no Haka habe ich noch nicht gesehen. Es wird der Kampf ums Überleben eines Geschwisterpaars gegen Hunger und Krankheiten während und nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben. Man kann schon ahnen, dass hier weder Action noch Comedy im Mittelpunkt stehen. Einzig und allein zeigt der Film Gefühl und kontrastiert hierbei glückliche und traurige Momente in der schwierigen Lebensphase der Protagonisten.


Die Animationen sind alt (natürlich: 1988), haben es aber dennoch geschafft, mich zu begeistern. Besonders sind mir die Bilder der verwüsteten Städte und jegliches "Auftreten" der Glühwürmchen aufgefallen, welches wirklich traumhaft schön dargestellt wurde. Die Musik war wie man es von Ghibli gewohnt ist super, allerdings fand ich sie im Vergleich zu anderen Ghibli-Werken (bei denen die Musikstücke immer absolute Meisterwerke sind), etwas schwächer, beziehungsweise weniger auffällig und einprägsam, was aber auch beabsichtigt sein könnte, um nicht zu ablenkend einzuwirken.

Die Haupt-Intention des Filmes ist natürlich, auf die Grauen des Krieges aufmerksam zu machen, aber auch auf Seitas sturen Umgang mit der Situation, und beides gelingt auch tadellos. Man fühlt mit den Charakteren mit, leidet ein Stück weit mit und versetzt sich geistlich in ihre Lage. Dadurch wirft der Film zwangsläufig Fragen auf und zwingt einen, sich mit der Sterblichkeit auseinanderzusetzten. Auch überbrachte er für mich die Botschaft, dass wir für das, was wir besitzen, dankbar seien sollte, nicht ständig über Kleinigkeiten meckern sollten und unsere guten Rahmenbedingungen ausnutzen sollten, um ein "gutes" Leben zu führen.

Also definitiv kein "Popkorn-Kino", sondern ein trauriges Werk, auf das man sich einlassen muss und für das man in der richtigen Stimmung sein muss. Mich hat es sowohl in glücklichen Momenten als auch in traurigen berührt und letztendlich zum nachdenken gebracht. Dafür vergebe ich 4/5 Sterne.

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Avatar: Noa
V.I.P.
#14
Am einundzwanzigsten September 1945 bin ich gestorben..

Die letzten Glühwürmchen spielt in dem zerstörten Japan unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg und erzählt die Geschichte von Seita und seiner kleinen Schwester Setsuko. Im Inferno eines Bombeneinschlag verlieren die beiden ihre Mutter und sind fortan auf sich alleine gestellt. Ihr Vater ist vor langer Zeit zur Marine verschwunden. Seito, der selbst noch ein halbes Kind ist, muss dafür sorgen das beide Mäuler versorgt sich und schon bald sieht er keine andere Wahl als sich selbst ständig zu machen und von den Feldern zu stehlen. Auf eigene Faust zu überleben ist in solchen Umständen alles andere als leicht und als seine Schwester erkrankt, braucht er noch Geld für ihre Medizin..

Bei so einer klaren Botschaft ist es schwer diesen Film objektiv in gut oder schlecht einzuteilen, da er in erster Linie zeigt, wie die Verhältnisse vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg standen. Hinzukommt noch der Umstand das man, mit dem eingangserwähnten Zitat, genau weiß, welches Schicksal auf den Protagonisten warten wird. Auf die Tränen gedrückte Szenen mit falsch appelierter Moral dominiert den Film im Mittelteil und man wird von der dunklen und bedrückenden Atmosphäre eingesaut, erleben die kleine Momente des Glücks, welche wie Glühwürmchen kurz und hell am Firmament scheinen. All die Technische Liebe von Ghibli hilft nicht über das schlechte Drehbuch hinweg zu sehen.

Fazit:
Ein Film der nicht unbedingt was für schwache Nerven ist und ein unglaublich guten Soundtrack hat, welcher die Ambiente noch dunkler werden lässt. Ich empfehle an dieser Stelle den Film Hadashi no Gen, welcher ein ähnliches Szenario aufweist, jedoch besser inszeniert ist.
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Avatar: Macewar#15
WICHTIG!
Der folgende Kommentar/die Analyse beinhalten Informationen, die auch nachträglich die Filmerfahrung deutlich verändern. Das betrifft die notwendigen Spoiler nicht, diese werden "versteckt" und deutlich gekennzeichnet, ich empfehle aber aufgrund der Vollständigkeit der Kritik zum Zweck einer genauen Auseinandersetzung des Inhalts, alles zu lesen. Zu dem enthält die Kritik englischsprachige Ausschnitte, die ich nicht extra übersetzen werde!

Ich weis, um die Kontroverse diesen Film nicht zu mögen, auch dieser Umstand wird teil meiner Kritik sein. Ich kenne auch die Emotionalität, mit der oft geurteilt wird, deswegen bitte ich alle, die sich die Illusion bewahren wollen, "Die letzten Glühwürmchen" sei ein Anti-Kriegsfilm oder mit dem Umstand, dass es eben keiner ist, nicht sachlich umgehen können, nicht weiter zu lesen und auf eine "nicht hilfreich" Bewertung zu verzichten. Danke :)

Die Story
Zwei Geschwisterkinder versuchen in den Wirren des 2. Weltkrieges füreinander da zu sein und sich zu helfen.

Die "Charaktere"
Hier beginnen die Probleme des Films. Die Geschwisterkinder sind austauschbare Hülsen und dienen im Grunde genommen nur als Proxy. Im gesamten Verlauf des Films findet keinerlei Charakterentwicklung statt, sie überwinden keine Hürden, machen keine Erfahrungen und tragen absolut gar nichts aktiv zum Verlauf der Geschichte bei. Sie dienen als Spielball unveränderbarer Umstände. Die zahlreichen Montagen, in denen sie fröhlich sind, lachen, spielen etc., was eben Geschwister so machen, sind lediglich dazu da Emotionen beim Zuschauer zu wecken und haben sonst keinen anderen Sinn (Storyverlauf, Charakterentwicklung oder Konflikte). Hierzu lassen sich Mehrer Beispiele anführen

1. Der Bruder kümmert sich um die Schwester, weil sie seine Schwester ist, sie Spielen, albern herum etc. Das trägt nicht zum Handlungsverlauf bei, nicht zur Charakterentwicklung und auch nicht zum Aufbau von Konflikten oder Hürden.

2. Während die Geschwister bei ihrer Tante sind, hätte man dies gut für Charakterentwicklung und Konfliktaufbau nutzen können aber wieder bleiben beide Protagonisten Passiv, anstatt wenigstens in inneren Monologen oder im Gespräch untereinander ihre Gefühle zu eruieren.

3. Als die kleine Schwester stirbt, wird ein "Flashback" gezeigt der keiner ist, da der Bruder sich an Dinge erinnert die er selber nicht erlebt hat, so etwas gibt es filmtechnisch nicht! Die Montage besteht aus Szenen, in denen das Mädchen gezeigt wird, wie es allerlei Dinge tut, die kleine Kinder eben so tun. Und zeichnen damit kein realistisches Bild eines Charakters, sondern eines Kindes. Diese Szenen sollen auf plakativste Art und weise (salutier Szene) dem Zuschauer eine realistisches, emotionales Bild, eines jetzt ja toten Kindes, vermitteln. Wir sind traurig, aber nicht weil ein Charakter stirbt, der sich durch gute Drehbuch schreibe, einen emotionalen wert erarbeitet hat, sondern weil ein Kind stirbt. Das ist Demagogie, egal welche scheinbar gute Absicht hier verfolgt wurde.

Wer jetzt aber sagt, sie stehen doch vor Hürden, wenn sie nichts zu Essen haben oder in sonstigerweise unter den umständen des Krieges leiden. Nun ist das Leid, ja nicht der Persönlichkeit des "Charakters" geschuldet, sondern den äußeren umständen, und da Leid keine Charaktereigenschaft ist, bleibt er farblos. Niemand wäre in der Lage nach Ende des Films Ambitionen, verhalten oder Motivation der Charaktere anhand des Verlauf der Geschichte zu beschreiben und dies auch an konkreten Charaktereigenschaften festzumachen, etwas das ihre Persönlichkeit definieren würde. Nun steht ja klar die Frage im Raum, was den so falsch an Charakteren sei, die lediglich als Proxy purer Emotionen dienen. Die Antwort, kein guter Filmemacher würde das tun, denn es zeigt den Mangel mit gut ausgearbeiteten Charakteren, eine emotionale Geschichte zu erzählen. War es jedoch die ehrliche und gute Absicht dem Zuschauer lediglich das Grauen des Krieges vor Augen zu führen, scheint doch zumindest diese Absicht geglückt, oder ...

Die Wirkungsabsicht
Um an den vorangegangenen Gedankengang anzuknüpfen, auch diese Absicht, kann ganz sicher ausgeschlossen werden. "[The film] is not at all an anti-war anime and contains absolutely no such message." Isao Takahata in einem Interview 1988 in der aktuellen Ausgabe der "Animage". Bleibt also die Frage, was sollte das Ganze den dann? Dazu heißt es aus 映画を作りながら考えたこと [Things I Thought While Making Movies] (in Japanese). Tokuma Shoten. p. 471, "Takahata had intended to convey an image of the brother and sister living a failed life due to isolation from society and invoke sympathy particularly in people in their teens and twenties." Zu dem ist zu bemerken, das zu diesem Zeitpunkt keine Veröffentlichung außerhalb Japans geplant war (weder Buch noch Film). Mit dieser Aussage richtet er sich, als Kind dieser Zeit (geb. 1935), an die Nachkriegsgeneration der 60er und 70er Jahre, welche in relativem Wohlstand zur kriegsversehrten Generation aufwuchsen. Die Charaktere sind deswegen so ein weißes Blatt Papppier, damit sich die Jugendlichen der "Wohlstandsgeneration" auf die Charaktere projizieren können und im purem Ausbruch an Emotionen sich am Leid der Protagonisten schuldig fühlen. Der Schuldvorwurf als Wirkungsabsicht lässt sich anhand mehrere Szenen am Ende oder auch im Verlauf des Films festmachen.

1. Es wird eine wohlhabende Familie gezeigt, die nach Ende des Krieges wieder in ihr altes Haus am See zieht und feststellt das sogar ihr Grammofon noch das ist, während (klar als Kontrast gedacht) die Protagonisten an Hunger sterben.

2. Die Endsequenz, wo die vergeistigten Geschwister auf der Bank sitzen und auf das moderne Japan (70er Jahre) schauen (auch klar als Metapher zu verstehen, an wen sich folgende Nachricht richtet). Der Bruder schaut in einem fourth wall break den Zuschauer vorwurfsvoll an, als wolle er sagen "Habt Ihr das gesehen, das ist Eure Schuld, Ihr seid die Nutznießer unseres Leides."


3. Die allgemeine Kontrastsetzung der Armut der Protagonisten zu ihrer Umgebung z. B. die geizige Tante, die Kinder die sich über das Essen und die Lebensumstände der Protagonisten in ihrer Abwesenheit lustig machen oder der verständnislose Bauer, der den Bruder für seinen Lebensmitteldiebstahl zusammenschlägt.

Das Fazit
Was bleibt also am Ende noch vom "besten Ghibli aller Zeiten" übrig? Ein storytechnisch und erzählerisch schlechter Film mit hübschen Bildern und Animationen, aber von fragwürdigem Inhalt. Nie für den Westen produziert, ist es für uns eine Momentaufnahme einer Leidensgeschichte von japanischen Kindern im 2. Weltkrieg. Und berührt fernab von japanischer Sozialkritik einer verbitterten kriegsversehrten Generation, die Menschen im Westen als einer der besten "Anti Kriegsfilme" aller Zeiten. Ich kann für mich den Umstand nicht vergessen machen, dass es ein Japan exklusives, Demagogenmachwerk ist, das selbst abseits dieser Tatsache einer der am schlechtesten geschriebenen Filme (in Sachen Story und Charaktere) aller Zeiten ist. So bleiben für mich die einzig "guten" Dinge am Film, Bild, Animation und teile des Soundtracks. Wer jetzt für sich immer noch sagt, es ist ein Guter Anti-Kriegsfilm, den kann ich zwar nicht verstehen, will ihm aber ein gutes Filmerlebnis und/oder persönlichen Erkenntnisgewinn nicht schlecht reden. Ich wollte der Community meine Meinung/Kritik so gut und sachlich wie möglich vortragen und einer einseitigen Beurteilung des Films etwas entgegenwirken. Ich hoffe, es war hilfreich und hat niemanden beleidigt oder verletzt, denn wir lieben alle Animes und ich kann Emotionen zu dem Thema gut verstehen.

Danke für das Aufmerksame lesen!


Bei Kritik oder Anregungen bitte per PN (sachlich und grammatisch halbwegs korrekt versteht sich)
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