Die japanische Mythologie kennt eine große Vielzahl an Göttern, Yōkai usw.. Der normale Mensch kommt mit diesen kaum direkt in Berührung, die wenigsten bekommen sie je zu Gesicht. Anders Natsume, der Protagonist von Natsume Yūjin-Chō. Er sieht diese Wesen und muss sich nach dem Tod seiner Großmutter, welche dieselbe Fähigkeit hatte, nun mit allerlei freundlichen wie unfreundlichen Vertretern der Geisterwelt auseinandersetzen, die auf die ein oder andere Art noch eine Rechnung mit Natsumes Großmutter offen haben.
Das japanische Verständnis von Geistern ist sehr viel breiter als das des gemeinen Mitteleuropäers, der darunter in erster Linie meist bösartige Seelen längst verstorbener Menschen versteht und genau daran knüpft auch die Optik des Animes an. Statt Geisterbahn-Look empfangen den Zuschauer schön gezeichnete, warm und hell kolorierte Bilder, kein Augenöffner, aber wie die Animation durchgehend auf angenehmem Niveau. Die Vertonung ist ebenso zurückhaltend, allerdings von hoher Qualität: die Synchronsprecher sind gut, teilweise hervorragend. Die Geräuschkulisse ist vielfältig und vor allem stets angenehm präsent. Läuft Natsume beispielsweise durch die sommerliche Landschaft ist die Luft erfüllt von Vogelgezwitscher und dem Surren der Zikaden. Sehr schön ist auch die BGM gelungen, die den Anime unauffällig und harmonisch untermalt. In ruhigen Momenten reicht ein leises Klavier, eine einzelne Oboe oder eine Gitarre aus, um die Atmosphäre zu verstärken. Wenn es denn mal turbulenter zugeht, kommen auch mal schnelle Taikorhytmen oder jazzige Einlagen zum Einsatz. Erwähnenswert in diesem Kontext noch das Lied aus dem Abspann: ebenfalls sehr ruhig, in seiner Art entfernt an gälische Balladen erinnernd, bei denen man auf dicken Pathos verzichtet hat.
Wie animus es bereits in ihrem Kommentar vorweggenommen hat, kann man den Anime ganz grob mit Mushishi vergleichen, doch schlägt Natsume Yūjin-Chō schnell eine andere Richtung ein, was aber nicht weiter tragisch ist. Man darf keine Abneigung gegen ruhig erzählte, episodische Serien haben, möchte man hier auf seine Kosten kommen. Hat man sich allerdings erst mal an das gemächliche Tempo, das Fehlen von Action, fingernagelzehrender Dramatik sowie eines ereignisreichen Haupthandlungsstrangs und schließlich den zunächst etwas spröden Protagonisten gewöhnt, wächst einem der Anime schnell ans Herz. Ein Grund dafür ist sicherlich die hier deutlich vertretene Comedy, eingebracht vor allem durch den arroganten und zu seinem Entsetzen in der Form einer hässlichen, fetten Katze festsitzenden Madara, der Natsume zur Seite steht.
Er sorgt dafür, dass man den eingangs eher abweisenden, kalten Natsume nicht gleich zum Unsympathen abstempelt. Mit der Zeit beginnt dieser sich nämlich zu öffnen und sein Gemüt hellt sich auf, der anfangs tief sitzende Hass auf seine besondere Gabe bekommt mehr und mehr Risse. Allerdings geht die Charakterentwicklung weg von der seit Geburt geistergeplagten Seele etwas schnell, was der Glaubwürdigkeit ein wenig schadet. Die Nebenrollen fallen noch nicht sonderlich auf, das könnte sich aber durchaus in weiteren Staffeln ändern.
Die Qualität der Folgen schwankt auf recht hohem Niveau. Einigen flauen Episoden stehen mehrere sehr sympathische, rührende Folgen gegenüber, die im geeigneten Moment auch für das ein oder andere Tränchen gut sind, wirklich dramatisch wird Natsume Yūjin-Chō allerdings nicht.
Kurz: ein ruhiger, handwerklich schön gemachter allerdings wenig anspruchsvoller Anime rund um die Nahtstelle zwischen den Welten der Menschen und der Geister, der mehr Beachtung verdient hat. 2009 gibt es neue Folgen.
Das japanische Verständnis von Geistern ist sehr viel breiter als das des gemeinen Mitteleuropäers, der darunter in erster Linie meist bösartige Seelen längst verstorbener Menschen versteht und genau daran knüpft auch die Optik des Animes an. Statt Geisterbahn-Look empfangen den Zuschauer schön gezeichnete, warm und hell kolorierte Bilder, kein Augenöffner, aber wie die Animation durchgehend auf angenehmem Niveau. Die Vertonung ist ebenso zurückhaltend, allerdings von hoher Qualität: die Synchronsprecher sind gut, teilweise hervorragend. Die Geräuschkulisse ist vielfältig und vor allem stets angenehm präsent. Läuft Natsume beispielsweise durch die sommerliche Landschaft ist die Luft erfüllt von Vogelgezwitscher und dem Surren der Zikaden. Sehr schön ist auch die BGM gelungen, die den Anime unauffällig und harmonisch untermalt. In ruhigen Momenten reicht ein leises Klavier, eine einzelne Oboe oder eine Gitarre aus, um die Atmosphäre zu verstärken. Wenn es denn mal turbulenter zugeht, kommen auch mal schnelle Taikorhytmen oder jazzige Einlagen zum Einsatz. Erwähnenswert in diesem Kontext noch das Lied aus dem Abspann: ebenfalls sehr ruhig, in seiner Art entfernt an gälische Balladen erinnernd, bei denen man auf dicken Pathos verzichtet hat.
Wie animus es bereits in ihrem Kommentar vorweggenommen hat, kann man den Anime ganz grob mit Mushishi vergleichen, doch schlägt Natsume Yūjin-Chō schnell eine andere Richtung ein, was aber nicht weiter tragisch ist. Man darf keine Abneigung gegen ruhig erzählte, episodische Serien haben, möchte man hier auf seine Kosten kommen. Hat man sich allerdings erst mal an das gemächliche Tempo, das Fehlen von Action, fingernagelzehrender Dramatik sowie eines ereignisreichen Haupthandlungsstrangs und schließlich den zunächst etwas spröden Protagonisten gewöhnt, wächst einem der Anime schnell ans Herz. Ein Grund dafür ist sicherlich die hier deutlich vertretene Comedy, eingebracht vor allem durch den arroganten und zu seinem Entsetzen in der Form einer hässlichen, fetten Katze festsitzenden Madara, der Natsume zur Seite steht.
Er sorgt dafür, dass man den eingangs eher abweisenden, kalten Natsume nicht gleich zum Unsympathen abstempelt. Mit der Zeit beginnt dieser sich nämlich zu öffnen und sein Gemüt hellt sich auf, der anfangs tief sitzende Hass auf seine besondere Gabe bekommt mehr und mehr Risse. Allerdings geht die Charakterentwicklung weg von der seit Geburt geistergeplagten Seele etwas schnell, was der Glaubwürdigkeit ein wenig schadet. Die Nebenrollen fallen noch nicht sonderlich auf, das könnte sich aber durchaus in weiteren Staffeln ändern.
Die Qualität der Folgen schwankt auf recht hohem Niveau. Einigen flauen Episoden stehen mehrere sehr sympathische, rührende Folgen gegenüber, die im geeigneten Moment auch für das ein oder andere Tränchen gut sind, wirklich dramatisch wird Natsume Yūjin-Chō allerdings nicht.
Kurz: ein ruhiger, handwerklich schön gemachter allerdings wenig anspruchsvoller Anime rund um die Nahtstelle zwischen den Welten der Menschen und der Geister, der mehr Beachtung verdient hat. 2009 gibt es neue Folgen.
Kommentare
Nastume Yuujinchou muss man einfach gesehen haben.
Regt zum Nachdenken an!
Es ist bislangen einer meiner Lieblinge^^