Der überwältigende 2. Teil der Neuverfilmung übertraf in vielen Punkten die Erwartungen der Zuschauer. Nach 3 Jahren bahnt sich der lang ersehnte Nachfolger an, dessen Aufgabe, das bereits gebotene zu übertreffen, utopisch erscheint, aber machbar, zumindest für einen Regisseur wie Hideaki Anno. Das Ergebnis ist, und das kann man trotz aller Kritik nicht anzweifeln, etwas tatsächlich Neues im Evangelion-Universum.
Da eine baldige Veröffentlichung des Films in Deutschland zu erwarten ist, werde ich natürlich auf Spoiler verzichten.
Nach Evangelion 1.0 und 2.0 konnte man mehr oder minder abschätzen, wohin die Fahrt geht. Die psychologische Tiefe und Charaktergebundenheit der Serie und End of Evangelion wird weder erreicht noch angestrebt. Stattdessen beeindruckt die Serie mit hervorragender Qualität in Sachen Animation, Musik, etc. Dass aber die Charaktere, der wichtigste Faktor in EVAs Erfolgsrezept derart vernachlässigt werden, enttäuscht arg. In 90 Minuten gibt es kaum Interaktionen zwischen den Charakteren. Teilweise ist dies natürlich bebabsichtigt. Jedoch überzeugen z.B. die Vereinsamung Shinjis und dessen innere Konflikte im Vergleich zu End of Evangelion keineswegs. Die Charakterentwicklung von Rei, Asuka und Shinji im 2. Teil scheinen vollkommen umsonst gewesen zu sein. Trostlos ist die Welt in Evangelion 3.0. Slice-of-Life-Elemente zur Auflockerung gibt es nicht. Vielleicht wollte Anno, mit den Gefühlen der Zuschauer spielend, einem glücklichen Ende erneut den Riegel vorschieben wie er es in End of Evangelion getan hat. Nur dieses Mal lässt sich hinter dem Fatalismus und der Entfremdung der Charaktere kaum Sinn oder eine Intention des Regisseurs erkennen. Schwere Zeiten für Interpretationsfreudige Anime-Fans.
Was bleibt übrig, wenn Psychologie, Philosophie und Allegorie auf der Strecke bleiben? Die Handlung und was diesen Aspekt betrifft bietet 3.0 zahlreiche kryptische Geschehnisse, deren Bedeutung erst erarbeitet werden muss. Unmengen von Information werden vorenthalten, zum Leidwesen des Zuschauers. Auch das klingt nach End of Evangelion, ein Film, der nach etwas Denkarbeit und Interpretation der Allegorie Evangelions durchaus verständlich und nachvollziehbar ist. Mangels Allegorie, findet man hier nur auf eine Anhäufung rätselhafter Handlungselemente, deren Aufarbeitung weniger lohnenswert erscheint.
Fazit:
Es folgen an dieser Stelle keine Hasstiraden an Anno, wie sie von enttäuschten Fans des Öfteren zu hören waren. Lediglich ein enttäuschtes Seufzen. Über die Produktionsqualität ist kaum negatives zu berichten, aber das, was Evangelion zu dem machte, was sich in den Köpfen der Fans nach dem Finale der Serie, sei es positiv oder negativ, festgebrannt hat, ist hier nicht mehr zu erkennen.
Sate, kono tsugi mo sabisu?
Da eine baldige Veröffentlichung des Films in Deutschland zu erwarten ist, werde ich natürlich auf Spoiler verzichten.
Nach Evangelion 1.0 und 2.0 konnte man mehr oder minder abschätzen, wohin die Fahrt geht. Die psychologische Tiefe und Charaktergebundenheit der Serie und End of Evangelion wird weder erreicht noch angestrebt. Stattdessen beeindruckt die Serie mit hervorragender Qualität in Sachen Animation, Musik, etc. Dass aber die Charaktere, der wichtigste Faktor in EVAs Erfolgsrezept derart vernachlässigt werden, enttäuscht arg. In 90 Minuten gibt es kaum Interaktionen zwischen den Charakteren. Teilweise ist dies natürlich bebabsichtigt. Jedoch überzeugen z.B. die Vereinsamung Shinjis und dessen innere Konflikte im Vergleich zu End of Evangelion keineswegs. Die Charakterentwicklung von Rei, Asuka und Shinji im 2. Teil scheinen vollkommen umsonst gewesen zu sein. Trostlos ist die Welt in Evangelion 3.0. Slice-of-Life-Elemente zur Auflockerung gibt es nicht. Vielleicht wollte Anno, mit den Gefühlen der Zuschauer spielend, einem glücklichen Ende erneut den Riegel vorschieben wie er es in End of Evangelion getan hat. Nur dieses Mal lässt sich hinter dem Fatalismus und der Entfremdung der Charaktere kaum Sinn oder eine Intention des Regisseurs erkennen. Schwere Zeiten für Interpretationsfreudige Anime-Fans.
Was bleibt übrig, wenn Psychologie, Philosophie und Allegorie auf der Strecke bleiben? Die Handlung und was diesen Aspekt betrifft bietet 3.0 zahlreiche kryptische Geschehnisse, deren Bedeutung erst erarbeitet werden muss. Unmengen von Information werden vorenthalten, zum Leidwesen des Zuschauers. Auch das klingt nach End of Evangelion, ein Film, der nach etwas Denkarbeit und Interpretation der Allegorie Evangelions durchaus verständlich und nachvollziehbar ist. Mangels Allegorie, findet man hier nur auf eine Anhäufung rätselhafter Handlungselemente, deren Aufarbeitung weniger lohnenswert erscheint.
Fazit:
Es folgen an dieser Stelle keine Hasstiraden an Anno, wie sie von enttäuschten Fans des Öfteren zu hören waren. Lediglich ein enttäuschtes Seufzen. Über die Produktionsqualität ist kaum negatives zu berichten, aber das, was Evangelion zu dem machte, was sich in den Köpfen der Fans nach dem Finale der Serie, sei es positiv oder negativ, festgebrannt hat, ist hier nicht mehr zu erkennen.
Sate, kono tsugi mo sabisu?
Kommentare
Nachdem mir die beiden ersten Filme als Evangelion-fan schon sehr gut gefallen haben, habe ich mir nun auch endlich den dritten Teil angesehen und ich muss sagen ich bin begeistert!
Der Name "Rebuild of Evangelion" wurde nicht umsonst ausgewählt, denn vor allem nach dem zweiten Teil sollte klar sein, dass es sich hier nicht nur um eine reine Kopie des alten Anime handelt, sondern um eine völlig neue Geschichte und besonders der dritte Teil, "Evangelion Q", macht dies sehr deutlich.
"Evangelion Q" bietet uns mit einer neuen Story, neuen Charakteren, unglaublich guter Musik und vielen neuen offenen Fragen einen sehr spannenden, actionreichen und wahrhaftig gut animierten Film.
Ich kann jedem Evangelion-fan, der offen für ein neues und ungewohntes Abenteuer ist, diese Filmreihe nur empfehlen!
Die Animationen sind wie immer meisterhaft.Allerdings war die Story viel zu sehr auf Shinji konzentriert, es haben meiner Ansicht nach einige wechsel In das Wille HQ gefehlt.
Aber was endgültig aus Evangelion, wird entscheidet der 4. Teil.
Vom optischen wie Ton ist es mal wie der obere Liger. Beim Inhalt ist es nicht so einfach zu erläutern finde ich. Es weicht sehr vom Original ab aber der neue Ansatz ist auch gleich ein neuer wind in der Geschichte. Ich finde das der 3. Teil nur der vorspann ist vom 4. Teil und nicht wie die ersten beiden Filme die für sich fast abgeschlossen waren, aber das macht die Sache wesentlich spannender.