Evangelion: 2.22 - You Can (Not) Advance. (2009)

Evangelion Shin Gekijouban: Ha / ヱヴァンゲリヲン新劇場版:破

Rezensionen – Evangelion: 2.22 - You Can (Not) Advance.

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Evangelion: 2.22 - You Can (Not) Advance.“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: raito-kun#1
Als Anfang der 80er Jahre eine bestimmte Gruppe Studenten/SF Fans um Hideaki Anno, Mahiro Maeda, Yoshiyuki Sadamoto und Shinji Higuchi davon träumten, eigene Anime zu produzieren, ahnte noch niemand, in welchem Ausmaß sie Anime in den folgenden Jahrzehnten mit Titel wie Honneamise, Gunbuster, Nadia, Neon Genesis Evangelion, Karekano, FLCL und Gurren Lagann beeinflussen und verändern würden, nicht nur durch direkt, sondern auch indirekt durch die Studios, die sie gegründet haben (Gainax, Gonzo, Khara) und die vielen Talente, die sie entdeckt haben. Erstmals seit vielen, vielen Jahren kommen sie wieder zusammen um an diesem Projekt namens „Rebuild of Evangelion“ zu arbeiten, das „Anime mit der Zukunft verbinden soll“, ein durchaus ehrgeiziges Ziel, aber wenn das jemand verwirklichen kann, dann sie. Während man sich bei Evangelion 1.0 noch auf viele Nicht-Gainax Angehörige und Newcomer verließ (weil zu dieser Zeit Gainax mit Gurren Lagann beschäftigt war) und relativ genau von der Serie übernahm, hat man sich bei 2.0 deutlich stärker von der Serie abgewandt (entsprechend dem Titel "Division") und den Großteil von Grund auf neu gestaltet (komplett neues Storyboard). Neben den vielen Talenten, die Gainax über die letzten 20 Jahre hervorbrachte, hat Hideaki Anno auch wieder allerlei fähige Leute von außerhalb mit an Bord geholt, wodurch sich der Projektstab von Evangelion 2.0 beinahe wie eine Auflistung der besten Anime Regisseure und Animatoren Japans liest. Dementsprechend besitzt die Inszenierung und Animation von Evangelion 2.0 eine Qualität, die man so fast noch nie gesehen hat, technisch perfektioniert und visuell vollendet in jeder Hinsicht.

Dass Hideaki Anno einer der besten Regisseure ist, die je in der japanischen Animationsindustrie tätig waren, hat er mit diesem Film mehr als eindrucksvoll bewiesen, so gut wie er verstehen nur sehr wenige andere dieses Medium, was natürlich auch von seinem unglaublichen Talent als Animator herrührt. Eva 2.0 besticht mit einer Intensität, die man von Anime so gut wie nicht gewohnt ist, sowie intensive Szenen, die weit jenseits von dem liegen, was man sonst heutzutage in diesem Bereich geboten bekommt. Vieles von dem, was Eva 2.0 vor allem hinsichtlich Action bietet, würde man in einem anderen Umfeld oder mit anderen Leuten wohl auch gar nicht verwirklichen können. Das Storyboard und die Komposition an sich sind schlichtweg fantastisch, man merkt eindeutig, dass die drei Regisseure Anno, Tsurumaki und Masayuki bei den Layouts (grundlegender Bildaufbau) die Finger mit im Spiel hatten, so verblüffend realistisch, eingängig und kraftvoll fühlt sich Eva 2.0 an. Und auch abseits davon waren die Regisseure an vielen Aspekten der Produktion beteiligt - von Storyboard über Design bis hin zur Animation - wodurch sie die haargenaue Realisierung ihrer Vision sicherstellten, was sich sichtbar in der unglaublich tiefgründigen Ästhetik niedergeschlagen hat.

Sowohl visuell als auch inhaltlich lassen sich für jeden Gainax Fan leicht diverse Parallelen herstellen, man sieht die Einflüsse der ganzen Abstammungslinie, ob Gunbuster und Gurren Lagann in der Action oder FLCL und Karekano in den leichtherzigen Szenen, Evangelion 2.0 vereint viel von dem, was die ganz großen Anime der letzten 20 Jahre ausgemacht hat und verschmilzt diverse Genres in einer Perfektion, wie man schon von Annos und Tsurumakis vergangenen Werken kennt. Es sei jedoch gesagt, dass es nicht mehr so sehr Annos "persönliches" Evangelion ist (wie die Serie war), sondern auch Tsurumakis und Masayukis Evangelion, also merkbar actionorientierter und temporeicher, was wohl für Unmut bei einigen Langzeitfans sorgen könnte. Der Film ist jedoch für Kenner des Originals als auch für Neueinsteiger gleichermaßen interessant wegen einiger gravierender Änderungen, die schlussendlich zu einem ganz neuen Evangelion führen. Doch auch schon vor diesen Abweichungen fühlt man viele Unterschiede zum Original, wie etwa den wesentlich reiferen Unterton vor allem was die Charaktere betrifft, welche durch die hervorragende Animation und grandiosen Synchronsprecher über ihre ganz eigene und ausgeprägte Präsenz auf dem Bildschirm verfügen.

Insgesamt wurde mit diesem Film eine fantastische Vision eines neuen Evangelion realisiert, die einen eindrucksvollen Beweis darstellt, wie weit die Japaner ihre Animation schon vorangebracht haben und zu was dieses allgemein als "Anime" bekannte Medium fähig ist. Die Ausgereiftheit, die sich in jeder Nuance dieses Films widerspiegelt, lässt die kommerzielle westliche Animation der letzten Jahrzehnte – welche sich nur durch lächerliche Konzepte und Figuren auszeichnet - einfach unglaublich alt aussehen.
Eva 2.0 stellt ein großes Comeback dieses legendären Franchise dar, und auch wenn es nie die Bedeutung und Einflussreichtum des Originals von 1995 erreichen wird, ist dieser Film zweifellos zu den ganz großen Anime Filmen dieses Jahrzehnts – wenn nicht sogar aller Zeiten - zu zählen.
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Avatar: Takashiyo#2
Rebuild of Evangelion 2.0 besticht durch eine außergewöhnlich hohe Animationsqualität und präsentiert sich erfolgreich als ausgetüfteltes Actiondrama. Ging man mit Veränderungen an der Geschichte beim Vorgänger gegenüber dem Original noch mit äußerster Vorsicht heran, so wurde hier ein beinahe vollkommen neues Evangelion erschaffen.


Ein innovatives Konzept beglückt den Zuschauer mit einer neuen Gewichtung der Schwerpunkte. Die psychologischen Aspekte des Originals wurden mit einigen Einschränkungen übernommen. Dadurch ist das realistische Verhalten der Charaktere zwar weiterhin erhalten geblieben, dafür fällt der längere, individuelle Fokus und die Auseinandersetzung mit den psychischen Problemen der Protagonisten kürzer aus. Dieser Umstand kommt vor allem Shinji zugute, der im Original teilweise durch sein penetrantes Auftreten nicht gerade als Identifiktationsfigur dient. Seine Persönlichkeit wird in Eva 2.0 passender behandelt, wodurch er insgesamt einen sympathischen Eindruck vermittelt. Darüber hinaus wird die gewonnene Laufzeit exzellent genutzt, die aus der abgeänderten Hauptthematik resultiert. Als Ersatz dafür treten atemberaubende Actionszenen in Erscheinung, die eine unglaubliche Dynamik an den Tag legen und visuell nahezu perfektioniert sind. Mit einer derartigen Qualität ist ein wahrer Meilenstein der Animationstechnik gelungen. Darüber hinaus wird mühelos an den richtigen Momenten eine beklemmende Atmosphäre erzeugt, die mit intensiver Dramatik aufwarten kann.

Neue Wege werden beschritten, auch hinsichtlich der Handlung wurde keine Ausnahme gemacht. Langzeitliebhaber der Serie werden ihr Evangelion nicht wiedererkennen, denn beinahe das gesamte Storyboard wurde einer Überarbeitung unterzogen und das Resultat überzeugt. Reichlich neuer Stoff wird geboten und dementsprechend ist Eva 2.0 mehr, als lediglich eine aufpolierte Nacherzählung der Serie, zumal die Ereignisse in eine vollkommen andere Richtung laufen.

Fazit:
Sowohl für Neueinsteiger als auch für Fans ist Rebuild of Evangelion 2.0 ein äußerst empfehlenswertes Werk mit bewegender Bildgewalt. Dieser Film wirkt erwachsener als das Original und überzeugt durch einen tiefgreifenden Handlungsbogen. Der Spagat zwischen einer temporeichen Erzählung, in Kombination mit rasanten Actionszenen und ruhigen Momenten für das Charakterdrama, wird mit Erfolg umgesetzt. Zwar wird die Zukunft des Mediums „Anime” durch diesen Film nicht so beeinflusst, wie es die Serie vermochte, aber dennoch lässt sich Rebuild of Evangelion 2.0 zu einer der besseren Filme der letzten Jahre zählen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#3
Evangelion sah noch nie besser aus… allerdings war es schon mal besser. In ihrem zweiten Teil stellt die Filmreihe deutlich unter Beweis, dass man mehr sein will, als eine Nacherzählung der bekannten Geschichte. Für den Fan bedeutet das mehr Spannung, viel Unterhaltung, aber leider auch Abstriche machen in nicht unwesentlichen Bereichen.


Noch vor den rasant inszenierten, spektakulären Actionszenen, ist das Interessanteste am Film sicherlich das komplette Abgehen von der Handlung der Serie, was der Filmreihe nun erst wirklich ihre Berechtigung verleiht. Durch den neuen Verlauf kommt hier nun im Gegensatz zum Vorgänger wirklich Spannung auf, wobei man auch nicht darauf vergessen hat weiterhin einzelne altbekannte Szenen neu umzusetzen, wenn auch oft etwas abgewandelt. Rechnet man beim Betrachten der neuen Handlung nun aber den „Neu und damit spannender“-Faktor weg, trübt sich das Bild ein klein wenig. Man bekommt etwas den Eindruck, als ginge es den Produzenten manchmal zu sehr darum die Ursprungsserie zu übertrumpfen, was sich besonders gegen Ende in einer gewissen Gigantomanie in der Handlung äußert. Um diesen Bereich aber wirklich beurteilen zu können, muss man wohl den nächsten Teil und die Weiterführung der Geschichte abwarten.

Wo der Film wie schon sein Vorgänger schwächelt ist bei den Charakteren. Für ein intensives Eingehen auf die Figuren ist hier weder Zeit, noch legt man es darauf an und man begnügt sich damit ihre Grundcharakteristika darzustellen. Die Ergebnisse sind unterschiedlich. Bei Shinji funktioniert es ganz gut, was auch daran liegt, dass er schon im ersten Teil präsent war und damit mehr Zeit für ihn da war. Wo es schon weit weniger funktioniert ist Asuka. Durch das Wegfallen der allmählichen Wandlungsprozesse in ihrem Verhalten, wirkt die Darstellung ihrer Persönlichkeit unrund, was sie in der Folge auch spürbar unsympathischer macht als in der Serie. Als positive Überraschung stellt sich hingegen Rei heraus, der nun erstmals so was wie eine Persönlichkeit gegeben wurde und die nun deutlich mehr Potential hat.

Fazit:
Was die Charaktere angeht ist der Film abermals eine abgespeckte Version, die jedoch neue Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen schafft. Was die Handlung angeht bekommt man erstklassige Action serviert und eine Hintergrundgeschichte in typischer Evangelion-Manier, bei der sich allerdings noch zeigen muss, ob man hier nicht doch über das Ziel hinausschießt. Oberflächlicher als das Original, dafür schöner anzusehen und zweifellos mit hohem Unterhaltungswert.
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Avatar: Conny#4
„Die Offenbarung einer Legende!“

Das ist ja völlig unglaublich! Die erste „Wiedergeburt“ der Evangelion Saga war schon ziemlich gut, aber was dieser Film bietet ist einfach schwer in Worte zu fassen. Ab hier geht der Film einen komplett neuen Weg, ist um ein vielfaches dramatischer als der Klassiker und die Charaktere übertreffen sich alle selbst nochmal. Die Engel sehen noch beeindruckender aus und die Kämpfe sind nochmal bis zum geht nicht mehr aufgemotzt. Hinzu kommt eine komplett ausgereifte Charaktertiefe, die vor allem ihre aller größte Stärke bei Shinji vorweist. Er war ja schon vorher für mich, der absolut genialste Hauptcharakter, den es je in einer Mecha Serie gab, doch durch „You can (not) Advance“ ist er für mich noch um einiges genialer geworden und steigt rapide in meiner persönlichen Lieblingscharakteren-Liste. Zusätzlich darf man hier noch einen neuen Charakter bestaunen, welche ebenfalls einfach nur unglaublich kreativ entwickelt wurde. Zwar wirkt sie in diesem Movie noch ein wenig undurchschaubar, aber ich bin mir sicher, dass diese Figur in den weiteren Filmen noch eine entscheidende Rolle spielen wird. Aber auch Asuka gefällt mir hier noch viel besser, als in der Serie, zumal man hier auf hier doch recht bröckeliges Deutsch verzichtet hat. Nicht zu vergessen Rei, die nach wie vor der interessanteste Charakter, der gesamten NGE Saga für mich ist. Der Film endet mit einem riesigen Knall und am Ende hat man einfach nur noch ein dickes fettes WTF im Kopf.
Ach ja ganz ganz wichtig : Unbedingt die Szene nach dem Abspann gucken, die ist super super wichtig!


Fazit

Dieser Film grenzt an absoluter Perfektion und gehört mit zu den besten Anime-Movies, die ich bisher gesehen habe. Ein absolutes MUSS für JEDEN Anime-Fan!!!
You can (not) Advance bekommt 9,5 von 10 Strohhalme, die die Blöße bedecken.

9,5/10
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Avatar: Thratron#5
Also DAS nenne ich mal ein gelungenes Remake. Alle Teile sind zwar noch nicht draußen, aber ich muss jetzt einfach was dazu schreiben. >Evangelion 2.22 - You can (not) advance< ist der zweite von vier geplanten Filmen und was kann ich dazu sagen?
VERDAMMT WAR DAS GEIL!
So, jetzt erst einmal beruhigen...


1. Optik

Absolut hervorragend. Grandiose Animationen (sowohl zeichnerisch, als auch von der CGI-Seite her) und teilweise wirklich stylische Bilder. Die Kämpfe zwischen Engeln und Evas, die Beleuchtung, die Farbwahl. Da fehlen mir einfach die Worte und ich kann es nicht beschreiben. Muss man einfach gesehen haben. Nie war ein Regenbogen so düster eingesetzt.

2. Musik

Viele Tracks erinnern an die von der alten Serie, nur teilweise aufpoliert. Dennoch klingt es einfach gut und cool. Ach, rede ich nicht um den heißen Brei rum. Der Soundtrack ist episch. Punkt. Viele der Kämpfe werden von monomentalen Chören untermalt, doch auch von eher unkonventionellen Melodien (zumindest auf die jeweilige Situation bezogen), was aber oft einen schaurigen Effekt hat. Auch sonst ist die musikalische Untermalung hinreißend.

3. Inhalt

Hier wurden zwar auch viele Episoden aus der Serie als Vorbild genommen, aber nicht mehr so stark kopiert wie im ersten Film. Stattdessen ist die Handlung wesentlich eigenständiger, ohne aber vollkommen in einer bloßen Aneinanderreihung von Actionsequenzen zu zerfließen.
Stattdessen bekommt man wieder die zahllosen Anspielungen an diverse Religionen und gehörige charakterliche Tiefe, gepaart mit einer Handlung die einem nicht alles zu 100% erklärt und zu Mindfuck neigt.
Natürlich kann man die Personen nicht mehr so ausführlich behandeln wie in einer Serie mit über 20 Folgen + abschließenden Film, aber dennoch wurde hier gute Arbeit gemacht und man hat sogar eine neue Piloten dazu genommen.
Sie alle haben ihre kleinen, kranken Ticks und eine… na ja… sagen wir mal labile Psyche. Es wurden zwar einige Personen etwas in den Hintergrund gedrängt, wie >Ritsuko Akagi<, aber dies kann man verschmerzen.
Shinji ist zwar noch immer ein verbohrter Emo, aber man kann ihn etwas besser ertragen als in der Serie und Rei zeigt dafür einige neue Seiten und ist im Allgemeinen interessanter.
>Mari< kommt fast schon gruselig rüber mit ihrer Art die Evas zu steuern und ergänzt den alten Cast wunderbar.
Das Einzige was ich zu beanstanden hätte, wäre dass >Asuka< - mein Favorit aus der Serie - gegen Ende nicht mehr viel zu melden hatte, aber es kommen ja noch zwei Filme.
Was auch hervorragend gelungen ist, ist der Ausgleich zwischen Witz, Action, ruhigen Momenten und krassen Bilderfluten, ohne eine einzige langweilige Sekunde.
Besonders das Finale haut ja richtig rein und kann es ohne viel Federlesen sogar mit den letzten Minuten von >End of Evangelion< aufnehmen.
Auch wurden so einige Sachen verändert oder ausgelassen, die mich in der Serie stark gestört haben (genaue Beispiele werde ich nicht geben, da es wirklich subjektiv ist und nur die hohe Wertung erklären soll)

4. Fazit

Eine absolute Empfehlung. Das ist einer der Filme, die man einfach gesehen haben sollte und wo man dann am Ende euphorisch dasitzt.
Wenn die Macher es irgendwie schaffen, das hier zu übertreffen, dann habe ich einen neuen Lieblingsfilm.
PS: Wartet auch den Abspann ab.
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Avatar: AnimeChris#6
Anspruch:viel
Action:sehr viel
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
neon genesis evangelion wagt einiges mit seinem film 2.22 und geht dabei einen ganz großen schritt in eine neue richtung. wird hier nur die berühmte milch(geld)kuh gemolken, oder ein neues erfolgreiches kapitel in der evangelion welt geschaffen?

vorweg sei gesagt, dass neon genesis evangelion einer der bahnbrechenden serien der 90er jahre war und wahrlich neue maßstäbe in storytelling und animation geschaffen wurde. die filme die darauf folgten waren für mich jedoch nicht befriedigend und hatten alle den charakter als wolle man noch möglichst viel geld mit dem franchise machen.

der film 1.11 hat allerdings vor ein paar jahren gezeigt, dass filme nicht nur zum geldverdienen gemacht werden, sondern weil viele fans die evangelion serie liebten und wohl auch teil des "neuen" produktionteams waren.
der film 2.22 setzt dabei noch einen drauf, denn er traut sich VIEL. die bekannte geschichte, die noch einen guten teil des ersten films ausmachte wird nun fast komplett über den haufen geworfen und man wagt es eine oft von der originalserie abweichende storyline zu bieten. und das ganze gelingt dann auch noch wunderbar muss man sagen ^^

von den ersten szenen ab bekommt so der zuschauer etwas "neues" geboten, auf technisch höchstem niveau, wie es sich für evangelion gehört. ganz klar zeigt der film schon hier in welche richtung er gehen will: das ziel ist ganz klar das beste in sachen evangelion dem zuschauer zu bieten.

so macht der zweite film alles richtig, was schon bei 1.11 gelungen ist. hammer 6.1 sound, der seinesgleichen sucht, ein soundtrack der vertraut und neu zugleich ist und perfekt passt, die englische synchro wie bei der originalserie (und die änderungen, die vorgenommen wurden sind nicht hörbar auf anhieb).

aber zu sagen evangelion 2.22 macht alles richtig was der erste film gezeigt hat reicht nicht. er setzt noch richtig einen drauf.
die neuen designs sehen super aus, neue charakäre sind klasse ausgearbeitet (auch wenn sie hier und da zu kurz kommen... aber man hat ja nur begrenzt zeit bei einem movie), die actioneszenen sind noch besser animiert und epischer als zuvor und die story sowas von spannend, dass meine popcorntüte am ende immer noch voll war, da ich vor lauter staunen vergessen hatte zu essen :)

auch in sachen drama fühlt man sehr stark mit den jungen helden des films und am ende des films steckt einem ein dicker klos im hals... traurig schön... oder schön traurig (das bleibt jedem zuschauer überlassen).

auch der schlussong "its only love" klingt mir immer noch im ohr und verleiht dem ganzen einen weiteren bitter süßen geschmack.

doch wie geht es weiter? die frage wird nach dem abspann in einer kurzen szene und dem folgenden trailer für 3.33 gezeigt und man bekommt sofort lust weiter zu schauen. ich hoffe, das warten ist bald vorbei auch wenn ich befürchte, dass es sehr schwer wird den zweiten film noch zu toppen! zwei daumen ganz steil nach oben für einen film für uns eva fans so wie wir ihn immer haben wollten ^^
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Avatar: Noa
V.I.P.
#7
Evangelion 2.22 hebt sich deutlich von der Serie und dem ersten Teil, 1.11, ab und schlägt eine Kerbe von gewaltigen Bildern und Effekten. Noch nie war EVA so schön aber kann es auch inhaltlich überzeugen?


In der zweiten Runde wird keine Zeit für Pause und Atemnot gelassen, es geht direkt ins Geschehen rein und feiert die Einführung oder doch Rückkehr von Asuka. Sie büßt, für unwissende oder jene die die Serie nicht gesehen haben, einiges an Charme ein, den man aber mit ein tollen Action-Szenen, besser als The End of Evangelion, wieder wett machen kann. Es werden viele andere Dinge gezeigt die man sich in der Serie immer gefragt hat. Wieso gibt es so wenige EVA-Piloten? Wie funktioniert die Politik in der Welt von EVA? Wie sah die Welt tatsächlich vor dem Second Impact aus? GAINAX bietet keine 100% Antworten, aber füttert den alten eingesessenen Fan mit tollen Bildern und neuen Informationen, wo das alte Evangelion Herz aufblüht. An die neue Charakterin, Mari, muss man sich noch gewöhnen und abwarten wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt.

Für eine teils Neuumsetzung und teils Remake ist EVA 2.22 sehr gut gelungen, doch auch er hat Schwächen. So ist man so sehr darauf fixiert die Geschichte von Evangelion neu zu erzählen, dass selbst alte bekannte Szenen aus der Serie verändert werden und man sich gezwungen fühlt sich diese anstelle der alten Szenen zu speichern. Mit der Zeit ging der Flair des Alten sicher verloren. Die Zeit ist aber der größte Gegner der Filme und wird daher auch sicher in den beiden kommenden Teile einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Man hat nicht die Möglichkeiten die Charaktere ihre Tiefe zu geben wie in der Serie, aber ich glaube das will Anno auch gar nicht. Er will etwas neues schaffen. Ein Echo das Evangelion noch stärker verhallen lässt. Gelungen finde ich hier aber, und das muss man loben, die Entwicklung von Rei Ayanami und Shinji Ikari!

Fazit: Nach wie vor empfehle ich es sich zuerst mit der Serie vertraut zu machen bevor man sich an die Neufassung wagt. Man bekommt hier aber weniger schwierige und leicht verarbeitete Informationen. Für Fans ein Muss und für Neueinsteiger, die wissen wollen was im letzten Jahrzehnt für Animes gefeiert wurden, sicherlich empfehlenswert aufgrund der neusten Technik und tollen musikalischen Untermalung, dennoch nicht unbedingt wünschenswert, bevor man nicht das Original gesehen hat.
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