Mit Detroit Metal City erleben wir eine schräge und witzige Komödie, für die man sich kein bisschen in der "Szene" auszukennen braucht. Der Humor zielt darauf ab, die Klischees aus Metal/Death Metal/Core Metal usw. in einen Topf zu werfen und mit 10 zu multiplizieren. Der Anime, der dabei heraus kommt ist eine der Krudesten und lustigsten Komödien, die ich je gesehen habe.
Setting:Wir begleiten einen Jungen Mann mit sanftmütig, nativem Charakter und einem Hang zu schmalziger Popmusik. Er zieht von einer ländlichen Gegend in die Großstadt, um zu studieren und seinem Traum nach zu jagen ein berühmter Popsänger zu werden.
Erstens kam es anders, zweitens als er dachte und drittens eskalierte das ganze wirklich schnell und hart, denn an Stelle der erträumten Karriere als Popsternchens wurde er der Frontmann der aufsteigenden Death Metal Indie Band "Detroid Metal City", kurz DMC, welche die „härteste“ Indie Band ist, welche die Death Metal Szene wohl je zu Gesicht bekommen hat.
So mutiert der friedliche
Soichi Negishi zum Bösartigen und aus der Hölle selbst entstiegenen
Johannes Krauser II, welcher vor nichts Respekt hat, alles und jeden der ihm in die Quere kommt entweder vernichtend blamiert, oder raped, oder beides in beliebiger Reihenfolge.
Animationen:Die Animationen und vor allem der Zeichenstil lassen einen die ersten Sekunden des Animes etwas zurückschrecken, da die Charaktere einen eher untypischen Stil haben. Aber an Stelle eines unterdurchschnittlichen Schmalz-Animes wird einem ganz plötzlich und unvermittelt ins Gesicht getreten, als sich das wahre Bild um
Negishi offenbart.
Die drei Bandmitglieder sind während der Auftritte wirklich hochwertig animiert, was dem ganzen Spektakel ein sehr authentisches Feeling verleiht. CGI kommt meiner Erinnerung nach sehr wenig bis gar nicht zum Einsatz. Was das Detail der Charaktere selbst angeht wurde eine klare und auffällige Grenze zwischen den normalen Menschen (Kleidung, Gesichtszüge usw.) und den Auftritten von DMC gezogen (darunter fallen Maskierung, Kleidung und Bewegung der Charaktere).
Charaktere:Die Charaktere machen in DMC den meisten Charme aus. Hat jeder der Charaktere zwei Gesichter.
„
Johannes Krauser II“(
Soichi Negishi), wie oben schon erwähnt ist eigentlich ein ruhiger und sanftmütiger, ja fast schon ängstlicher Zeitgenosse, welcher eine wirklich furchteinflößende und brutale Seite an sich hat, welche nur seine Managerin und Bandkollegen „
Alexander Jagi“(
Masayuki Wada) und „
Camus“(
Terumichi Nishida) kennen. Er ist als Hauptcharakter einfach ein wahrer Gewaltakt gegen die Lachmuskeln. Seine oftmals ungewollten Persönlichkeitswechsel, vor allem im Beisein seiner großen liebe „
Yuri Aikawa“ sind so unglaublich, dass einem als Zuschauer mehr als einmal der Mund offen steht. So wird zum Beispiel, als Soichi mit Yuri in einem Musikgeschäft ist im Hintergrund eines der Lieder von DMC gespielt und als er aus einer Laune heraus denkt, er könne Yuri seine Liebe gestehen verfällt er auf Grund des im Hintergrund laufenden DMC Songs in seine Krauser Rolle und ruiniert nicht nur sein Liebesgeständnis, sondern schockt auf humoristische Art und Weise den Zuschauer nachhaltig.
Auch die anderen beiden Bandmitglieder
Camus und
Alexander Jagi haben zwei Gesichter. So ist
Camus alter Ego ein Teufel an den Drums und im echten Leben ein stiller und perverser Mann der alle Klischees erfüllt, die es für die Metal-Szene zu erfüllen gibt.
Alexander Jagi hingegen ist nur auf der Bühne der böse Death-Metal Bassist, denn im echten Leben ist er ein Weiberheld und der wohl Normalste des Trios.
Gekrönt wird die Band DMC von der
Managerin. Diese Frau ist zwar auch ein blendendes Beispiel für Death-Metal Klischees. Der Unterschied liegt hier allerdings in der Häufigkeit und Intensität ihrer Ausraster.
Musik:Der Soundtrack ist sehr Metal lastig (logisch). Jeder Song der zu dem Anime gemacht wurde ist düster und stimmig mit dem Setting. Über die Texte lasse ich mich nicht aus, denn diese werden dem überzeichneten Tonus des Animes gerecht und handeln von Mord, Rape, Gewalt, Rape, Hass, Rape, Tod, Rape, Rape und Rape.
Wenn man über die Texte hinweg sehen kann (oder einfach kein Japanisch beherrscht/keine Übersetzung liest), dann bekommt man wirklich feinen Death-Metal zu hören, der wirklich zu unterhalten weiß.
Fazit:GO TO DMC! Eine Schräge und Schroffe Komödie, welche die Lachmuskeln eines Jeden strapazieren dürfte, der eine gute Komödie, Abseits des Mainstreames sucht. Hier wird man von Folge zu Folge mit stereotypischen und überzeichneten Charakteren in immer wieder neuen und erfrischenden Situationen konfrontiert, die Lustiger kaum sein könnten. Für dieses Schlachtschiff der Komik gebe ich
4,5 von 5 Sternen und Johannis Krauser II befiehlt euch jetzt auch diesen Anime zu sehen, sonst kommt er zu euch nach Hause und .... naja ihr wisst schon...