Arjuna (2001)

Chikyuu Shoujo Arjuna / 地球少女アルジュナ

Rezensionen – Arjuna

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Arjuna“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Chiron#1
Ein Meisterwerk meiner Meinung nach, wird hier sehr eindringlich darauf gepocht, mehr Acht auf die Umwelt und sich selbst zu geben. Dies wird auch sehr anschaulich begründet, so dass die Handlungen von Juna als relativ einleuchtend dargestellt werden. Stellenweise wurde allerdings doch etwas übertrieben.

Junas Freund Tokio kann man als ihren Gegenpol bezeichnen, der als negative Vorbildfunktion fungiert und im Laufe der Serie immer weiter "umgepolt" wird. Leider hat das Konzept der Raaja überhaupt nicht in den Animé gepasst, diese dienten nur zur Veranschaulichung der Problematik der Umweltverschmutzung.

Die Rolle der früheren Greenpeace-Aktivistin (Name vergessen °_°) passt hingegen gut ins Konzept, da an ihr gezeigt wird, welche Problematiken die Umweltverschmutzung auch für den Menschen selbst tragen und wie er/sie (sic) verunstaltet wurde.

Zu der sehr gelungenen Atmosphäre und der sehr guten deutschen Synchronisation kommt ein genialer Soundtrack, der heute noch zu meinen "Most Played" gehört.
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Avatar: resdayn
Freischalter
#2
Juna Ariyoshi ist ein ganz normales Großstadtmädchen, das in den Tag hineinlebt und sich nicht groß Gedanken um die Welt um sie herum macht. Doch plötzlich erhält sie die Fähigkeit zu sehen und zu fühlen welchen Preis die Natur zahlen muß, um den Zustand den wir Zivilisation nennen zu erhalten...

Inhalt: "In dem Fluß der unendlichen Zeit entspricht die Geschichte des Menschen kaum mehr als einem Wimpernschlag." Wow. Im Prolog zur ersten Episode wird gleich mal klargemacht wo es langgeht. Hier wird die ganz große Moralkeule ausgepackt.
Die Serie transportiert einige unbequeme Wahrheiten und stellt diese bewußt sehr plakativ dar. Die Grundlage der hier vorgebrachten Zivilisationskritik stellt die Aussage dar, daß sich der Mensch auf Umweltveränderungen nicht mehr durch Evolution adaptiert sondern durch technische Innovation gezielt und schnell reagiert. Er ist damit nicht mehr "in tune" mit seiner Umwelt.
Als Großstadtkind, dazu noch ziellos und ein bißchen trantütig, hat Juna von alledem keine Ahnung. Das ändert sich nach einem Verkehrsunfall schlagartig. Obwohl eigentlich schon tot, bekommt sie vom mysteriösen Chris eine zweite Chance, da sie die Inkarnation der Zeit und damit als Einzige in der Lage sei, diesen Planeten zu retten. Aus Juna wird Arjuna, die fortan in der Lage ist, alles aus dem Blickwinkel der Natur wahrzunehmen. Kaum verwunderlich, daß sie das immer wieder in tiefe Sinnkrisen stürzt, als ihr bewußt wird wie rücksichtlos der Mensch die Bequemlichkeit der modernen technisierten Gesellschaft durchsetzt.
Im Laufe der 13 Folgen wird sie mit immer neuen Aspekten der gestörten Mensch-Natur-Beziehung konfrontiert - es ist ein großes Puzzle, daß sich langsam entwickelt und erst ganz zum Schluß gelingt es Juna die Teile zusammenzusetzen und endlich zu verstehen, was sie zu tun hat um ihre Aufgabe und ihr Schicksal zu erfüllen...
Kurze Randbemerkung: ich halte die FSK 16 Bewertung aufgrund der behandelten Thematik für angebracht. Wenn man bedenkt, daß die Folge "Vor der Geburt", die u.a. das heiße Eisen Abtreibung anpackt, in Japan zunächst nicht ausgestrahlt wurde, wird die Einstufung umso nachvollziehbarer.
Technik:
Der Zeichenstil variiert sehr stark. Exzellente CGI-gestützte Sequenzen wie Tokio's Motorradfahrten, daneben extrem detailarme und schlecht animierte Sequenzen, die aber dankenswerterweise eher kurz bleiben (manchmal sieht Juna's Gesicht völlig anders gezeichnet aus - da wäre mehr Sorgfalt angebracht gewesen). Wenn dann zunächst in den Endings und später auch innerhalb der Serie (Appare Genki-Werbespots) Realfilmsequenzen auftauchen und einige der Epiloge in Wasserfarben gemalt sind, wird vollends mit alten Sehgewohnheiten gebrochen. Experimentell und interessant? Vielleicht, aber auf jeden Fall Geschmackssache.
Ich will hier nicht verschweigen, daß Bilder auch öfter mal wiederverwendet werden - bei zwei, drei Sequenzen ist mir das wirklich sauer aufgestossen (die kurze Sequenz mit dem aus der Puppe schlüpfenden Insekt sieht man z.B. glaub ich drei- oder viermal).
Im Schnitt würde ich die Animationsqualität noch als gut bezeichnen, mit Ausreißern nach oben und unten. Die Szenen, in denen Arjuna sich mit der Erde synchronisiert sind echtes Eye Candy und überdies sehr fantasievoll gestaltet.
Der Soundtrack ist herausragend, man hört vom ersten Ton an, daß hier Yoko Kanno wieder gezaubert hat. Ein musikalisches Opening gibt es nicht, dafür gleich mehrere verschiedene Endings. Besonders hervorheben möchte ich das der ersten und der letzten Folge, Mameshiba und Saigo no Mameshiba, schwungvoller JPop, der sich in den Gehörgängen festbeißt. Ansonsten ist der Soundtrack mit viel Pianoeinsatz eher ruhig gehalten und wird atmospärisch ansprechend eingesetzt. Er verleiht einigen Szenen erst die rechte Würze. Exemplarisch seien hier Didn't it Rain in der Szene im Tempel (Folge: "Die unsichtbaren Worte") und One (Folge 13, vor der Schlußsequenz) genannt.
Zu den deutschen Synchronstimmen: Juna, Chris und Tokio sind gut besetzt, Cindys penetrant quäkige Kleinkinderstimme hat mir dagegen überhaupt nicht gefallen. Die Übersetzung ist größtenteils sauber gelungen.
Charaktere:
Juna kann nerven. Man kann das gar nicht oft genug wiederholen. Die Hauptprotagonistin stellt sich manchmal himmelschreiend dumm an und trifft viele falsche Entscheidungen. Dann kommt sie wieder wie eine Öko-Fanatikerin daher (z.B. wenn sie mal wieder versucht, Tokio zu "bekehren"). Gerade das macht aber den Reiz der Figur aus, macht sie menschlich nachvollziehbar. Die ungewollte Gabe zu "sehen" hat ein Chaos aus Gefühlen und Gedanken in ihr hervorgerufen, das sich in ihren unentschlossenen Handlungen manifestiert und es ihr oft sogar unmöglich macht, ihren normalen Alltag mit Schule und Freunden zu meistern. Um das Richtige zu tun braucht sie immer wieder mal einen Schubs von außen.
Ihr Counterpart Tokio bleibt in der Charakterentwicklung lange Zeit sehr statisch, er ist aber enorm wichtig, weil er Juna immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt wenn diese sich wieder mal in die Vorstellung versteigt es wäre doch so einfach die Welt zu ändern wenn alle nur an einem Strang ziehen würde. (Tokio: "Wenn alle so denken würden wie du würde bald niemand mehr leben!").
Cindy ist wiederum zwar ein interessanter Charakter, entwickelt sich aber gar nicht, genausowenig wie Chris. Teresa kommt leider zu selten vor und wird nur in einer Folge intensiver behandelt. Für mich neben Juna die reizvollste Figur. Schade daß man ihr keinen größeren Part zugeteilt hat.
So bleibt der wesentliche Entwicklungsprozeß Juna überlassen, der dafür aber umso vielseitiger und eindringlicher dargestellt wird, der restliche Cast repräsentiert dabei quasi Facetten aus Junas Gedanken- und Entscheidungswelt dar zwischen denen sie hin- und hergerissen ist.
Gesamteindruck:
Der am häufigsten vorgebrachte Kritikpunkt an dieser Serie ist, daß sie ihre Öko-Botschaft dem Zuschauer zu aufdringlich unter die Nase reibt. Man kann es aber auch so sehen: Selbst eine Person wie Juna, die plötzlich mit der Gabe ausgestattet ist, all dies zu sehen, ist zunächst nicht in der Lage etwas zu tun oder auch nur zu verstehen was da um sie herum tatsächlich vorgeht. Die Serie erhebt meiner Meinung nach gar nicht den Anspruch den Zuschauer bzw. dessen Denkmuster grundlegend verändern zu wollen. Der Appell der von ihr ausgeht ist vielleicht ein bißchen bewußter durchs Leben zu gehen oder "Im Hier und Jetzt zu leben" wie es Juna sagen würde.
Wer auf der Suche nach einem Anime ist, der sich durchaus ernsthaft mit schwierigen Themen auseinandersetzt und dabei atmosphärisch zu überzeugen weiß, sollte zu Chikyuu Shoujo Arjuna greifen.
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Avatar: Mikamika#3
Anspruch:10
Action:7
Humor:1
Spannung:7
Animation:8
Arjuna ein standard Magical Girl Anime?
Wer das glaub hat weit gefehlt.
Ganz im Gegensatz zu den normalen Vertretern dieses Genres, in denen sich hübsche Mädchen in bunten sexy Kostümen jedem bösen Dämon tapfer und mutig entgegenstellen, geht es in dieser Serie um viel mehr.

Nach einem schweren Motorradunfall scheint das Leben Arjunas, ein typisches Großstadtmädchen, schon vorbei zu sein. Doch auf dem Weg ins Jehnseits begenet sie dem kleinen Jungen Chris, auch T11 genannt, der ihr die Möglichkeit bietet weiterzuleben. Im Gegenzug muss sie nun als Reinkarnation der Zeit für die Organisation S.E.E.D gegen die dämonhaften Raaja, die scheinbaren Weltzerstörer kämpfen. Doch Arjuna weiß mit ihren neuen Kräften nichts anzufangen, scheint mit ihrem neuen Ich nicht fertigzuwerden und droht an iherer Aufgabe zu scheitern. Doch im laufe der Serie wird sie sich ihrer Verantwortung bewusst, beginnt ihr neues Ich zu akzeptieren und begreift wie sie den Planeten retten und beschützen kann.
Ja, so betrachtet scheint sich Arjuna nicht groß von der Masse abzuheben, wären da nicht die vielseitige und hintergründige Behandlung der Umweltzerstörung, die sich wie ein roter Faden durch den Anime zieht und ihn damit zu einem anspruchsvollen gesellschaftskritischem Werk macht.
Durch die Konfrantation eines typischen Großstadtmenschen Arjuna mit den unbequemen Wahrheiten und Problemen der Umweltverschmutzung, Massentierhaltung und falschen Bodenbewirtschaftung wird auch an den Zuschauer appeliert. Eindrucksvoll wird mit Hilfe von künstlerischen Mitteln wie Realfilmsequenzen, gut eingesetzten CGI-Effects und rasannten Kamerfahrten versucht den Zuschauer für das Thema zu sensibilisiert und es schweint ganz deutlich, wie groß das Anliegen um ein bewussteres Leben MIT der Natur für die Macher ist. Dieses Enagemant ist bewundernswert und verdient Anerkennung. Trotzdem stellt sich in der großen Stärke des Werks auch dessen größte Schwäche. So mitreißend Arjunas Kampf mit sich selbt und ihrer Umwelt und der leidensvoller Weg zur Erkenntnis ist umso nerviger erscheint Nebencharakter T11 mit seiner Gewalt-ist-keine-Lösung, Ich-weiß-alles-aber-verate-nichts und ich-bin-über-alles-erhaben Art. Zu einwandfrei kommt er daher, wird zum Moralapostel mit erhobenem Zeigefinger und macht es dem Zuschauer schwer das Thema Rund um die Natur-Mensch-Beziehung nicht leidig zu werden teilweise etwas schwer. Weiteres Manko ist Arjuna als Reinkarnation der Zeit, die allzu grell und bunt erscheint und aus dem sonst recht realistisch gehaltenem Design negativ ins Auge springt. Ansonsten sind die Charaktere mit viel liebe gestaltet und ein besondere Freude ist die musikalische Untermalung von Yoko Kanno, der schon für Serien wie Cowboy Bebop komponierte. Mit seinem Gespür für stimmungsvolle Klänge und eindringlichen Gesang vermag er es vielen Szenen erst die rechte Atmosphäre und Eindringlichkeit zu verleihen.
Ein tiefgründiges ausnahme Werk, das auch Nicht-Umweltschützer erfreuen und nachdenklich stimmen wird.
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Avatar: b-s-v#4
Anspruch:6
Action:5
Spannung:6
Optik:8
Sound:9
Mein 800. Anime und leider mal wieder eine Mogelpackung.


Earth Girl Arjuna ist eine Serie für Hardcore-Ökos, Veganer, Straight-Edger und solche die es werden wollen. Nobler Grundgedanke, doch so plakativ wie sie daher kommt, kann und will ich mit der Geschichte eines Mädchens, welches ein zweites Leben geschenkt bekommt und dafür die Retterin der verkommenen Welt spielen muss, nicht sympathisieren. Vor allem anfangs ist dieses Grundkonzept zwar noch sehr packend und lässt auf tiefgreifende Botschaften hoffen, doch je weiter die Serie voran schreitet, um so mehr verrennt man sich im bloßen Anprangern von ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Missständen, entfernt sich immer weiter von der eigentlich interessanten Thematik und zieht das ganze mehr oder minder ins Lächerliche. Lösungsansätze für die angesprochenen Probleme werden zwar gelegentlich sogar offeriert, allerdings bringen diese nur so viel durchdachte Informationen mit wie eine Schlagzeile in der BILD. Phrasengedresche par excellence also und ganz ehrlich wird man mit der Zeit auch zusehens tauber diesbezüglich, da die kontinuierlichen Schläge mit dem Sozialkritikdampfhammer auf Dauer das Interesse schlichtweg abtöten.

Kommen wir am besten mal weg vom mageren Inhalt und widmen uns den wirklich sehenswerten Dingen in Arjuna: Optik und Sound. Erstere muss man wohl neidlos als über die Maßen gelungen einstufen, denn vor allem beim Thema Hintergründe/Peripherie und Animation machen diesem Anime nicht viele etwas vor. Erstklassige Farbgebung, sehr sauber und stets flüssig. Auch das Charakterdesign ist sehr hübsch anzuschauen und der Detailgrat macht ebenfalls was her. Leider aber gibt es mal wieder Unmengen an schlechten CG, die nur in wenigen Fällen wirklich gut ins Bild passen und mir so doch etwas den Spaß an der Visualisierung genommen haben.

Größter Pluspunkt der Serie dürfte wohl der omnipräsente Soundtrack sein, der einen oft trotz der kitschigen Weltverbessererhandlung mitten ins Geschehen reißt. Es gibt einen haufen hervorragender Stücke aus verschiedensten Genres, die SFX sind sehr gut gewählt und untergebracht und auch die Leistung der Seiyuus sollte hier lobend erwähnt werden. Ein Opening gibt es meistens nicht, dafür aber sind alle Ending-Songs große Klasse und passen zur Serie wie die Faust aufs Auge. Die englische Synchro erachte ich persönlich als eher mittelmäßig und daher rate ich zum japanischen Original.

In Kurzform:
Man kann mit Arjuna sicher einige Stunden gute Unterhaltung haben und die erste Hälfte ist auch ziemlich spannend. Fakt ist aber, dass dieser Anime über die Zeit stark abbaut und man eine hohe Toleranzschwelle für erzwungenes Umweltgeschwafel mitbringen sollte. Ich kaufe keine Eier aus Käfighaltung, verbrauche so wenig Wasser wie 'möglich', schaue kein Privatfernsehen und muss mir daher nicht von einer TV-Serie weiß machen lassen, dass jedwede Form von Annehmlichkeiten (zu denen wohl auch das vom Produktionsstudio gewählte Medium gehört) schlecht und verabscheuungswürdig ist. Das Ende von Arjuna ist übrigens auch eine ziemlich überhastete Frechheit. So, das wars...
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Avatar: goodnews#5
Ich habe diesen Kommentar noch einmal komplett überarbeiten, da er offenbar zu wenig aussagekräftig war.

Bei einem Motorradunfall mit ihrem Freund Tokio stirbt Arjuna und wird als Auserwählte zum Schutz des Planeten Erde und dessen Ökosystem wiedererweckt und zurückgesandt. Fortan kann sie fühlen, wenn es um Mutter Natur schlecht bestellt ist. Im Dienste der Erdsicherheits- und Schutzorganisation S.E.E.D. kämpft sie mit Hilfe des geheimnisvollen Chris, mit dem eine geistige Verbindung besteht, gegen die Zerstörung unseres Ökosystems.

Technisch bietet die Serie nichts aufregendes, aber die Animationen möchte ich doch als guten Durchschnitt bezeichnen, ebenso wie die Hintergründe. Vor allem die deutsche Synchro möchte ich speziell loben. Die Sprecher sind allesamt sehr passend gewählt und machen ihre Sache wirklich großartig. Sogar Cindy‘s gewöhnungsbedürftige Stimme passt prima zu ihrem nervigen Charakter.

Richtige Sympathieträger sind außer Arjuna selbst (mit Abstrichen) allerdings kaum auszumachen, dafür ist die Serie einfach zu ernst und keiner der übrigen schafft es wirklich einem ans Herz zu wachsen. Was wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt ist.

Wenn man sich auf die Serie etwas einlässt ist sie sogar ein wenig spannend und man will einfach wissen, wie es mit Arjuna weitergeht. Das Umwelt-Thema selbst wird schon sehr eindringlich dargestellt und wird mit Fortdauer der Serie vielleicht etwas anstrengend. Vor allem die tiefgründigen Gespräche über die weltweite Umweltverschmutzung oder den Sinn des Lebens zwischen den handelnden Protagonisten führen doch zeitweilig dazu, dass man sich selbst als richtig oberflächlich und blind für die Zerstörung unserer Umwelt fühlt. Manche wird dabei vielleicht auch ein wenig Langeweile befallen, da es mit diesen ernsten Debatten zuweilen gar etwas übertrieben wird.

Worauf ich hier noch speziell eingehen möchte ist der wirklich exzellente Soundtrack der Serie. Alleine für die unglaubliche Musikuntermalung müsste ich hier weit über 90% vergeben. Hier ist wirklich alles vertreten, Rockige Songs, sanfte Balladen, irische Klänge und noch viel mehr. Eine derartig hochkarätige Vielfalt ist mir so noch nicht untergekommen. Dabei haben die Songs eine durchgehend hohe Ohrwurmqualität. Die beiden OST-Alben, die ich mir sofort besorgen musste, gehören eindeutig zu den am häufigsten abgespielten Scheiben in meinem Player. Alleine die Musik lohnt daher schon das Ansehen der Serie. Hier wurde eindeutig alles richtig gemacht.

Fazit: Insgesamt bietet diese Serie ordentliche Unterhaltung mit ein wenig Anspruch.
Animation, deutsche Synchro und vor allem die geniale Musik der Serie entschädigen für allzu langes philosophieren über den schlechten Zustand unseres Planeten und ähnliche tiefschürfende Themen.
Für ein erneutes Ansehen braucht es aber wohl einen etwas größeren zeitlichen Abstand.
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Avatar: Deeleres#6
Ein Anime mit Botschaft, der nicht zur Selbstreflektion einlädt, sondern diese aufzwingt – nicht damit geizt den Zuschauer mit der Wirklichkeit zu konfrontieren – wenn man in der Lage ist überhaupt soweit zu denken und das auch möchte.

Kern der Serie ist ein ernsthaftes Grundthema, das eine heroisch Heldin präsentiert, sie aber nicht feiert. Im gutem Willen die Welt zu retten, macht sie dabei im Grunde nichts richtig und durch ihre Unwissenheit die Situation noch viel Schlimmer.


Charakterreflexion

Die beiden Hauptcharaktere Ariyoshi Juna und Oshima Tokio leben wie es jeder von uns derzeit tut. Der moderne Mensch lebt in der Stadt, Fernsehen, Computer, Handy, Motorrad, die Bäume im Park und das Meer vermüllt.

Mit ihrer Einführung sind Beide die beiden üblichen Figuren, mit denen sich der Zuschauer identifizieren soll, was ihre Charakteristik ohne Widerstand zu leisten auch zulässt. Das wird der Moment sein, wo der Zuschauer gefangen sein wird – er wird sich fortwährend damit auseinandersetzen müssen, zu welchem Preis das Leben als moderner Mensch geführt wird.

„An einem wunderschönen Sommertag… da bin ich gestorben!“

Ein Ausflug, um einen schönen Flecken Natur zu finden, endet in einem Unfall, an dessen Folgen Juna im Krankenhaus stirbt. Im Nahtod wird ihr von Chris das Angebot gemacht, ihr das Leben wiederzugeben, wenn sie fortan die Raaja auf der Welt reinigt.

Die Geschichte grenzt von Anfang an die erklärende Fantasy aus, überlässt die Protagonistin und neu erwachte Heldin mitsamt den Zuschauer der sich selbsterklärenden, aber unbequemen Realität. Das Ergebnis ist, dass Juna ihren Auftrag komplett falsch versteht. Sie wird direkt nach ihrem ersten vermeintlich erfolgreichem Einsatz mitten im Wald ausgesetzt und soll lernen, wie sie dort alleine zurecht kommt. Das sich der moderne Mensch in der freien Wildbahn nicht in seinem natürlichen Lebensraum befindet – es klingt lustig, wenn da nicht eine philosophische Frage dahinter stecken würde: „Weiß der moderne Mensch überhaupt noch wie man dort überlebt?“

„Wie findet er trinkbares Wasser?“, „Was kann er essen?“ und dann auch noch einen guten Platz zum Schlafen finden. Beantworten lässt sich das einfach, aber das muss man erst einmal umsetzen. Die Erkenntnis in der Serie kommt schnell, dass Juna das nicht schafft, aber gezwungenermaßen dem aufgeschlossen gegenübertritt. Ihr eigener Freund wird in der Geschichte gleichzeitig ihr Gegensatz, der mit seinem Umfeld vollends zufrieden ist und nichts daran ändern will – bis in der Geschichte die Grundlage des modernen Lebens entrissen wird.

Thematik

Der Anime spricht in seiner Laufzeit von 13 Episoden auf sehr viele Punkte in Bezug zur Umwelt an. Es werden Themen wie „Umweltverschmutzung“, „Insektenvernichtung“, „Schwangerschaft“, „Genmanipulation“ und die „Abhängigkeit von Erdöl“ sehr kritisch behandelt – in seiner Kürze allerdings auch nur als Gegenstand eines grundlegenden Gedankens. Lösungsansätze und Standpunkte werden dabei der Philosophie, folglich dem Zuschauer überlassen. Der Anime versucht zu seinen Themen Stellung zu nehmen, kann sie aber in keiner kollektiven Antwort formulieren, da es so viele theoretische Ansatzpunkte gibt wie Plastik (und Sandkörner) am Meer.

Stattdessen werden verschiedene menschliche Eckpunkte angeführt, die einer Lösungsfindung im Wege stehen. Ein unausgesprochenes aber immer wieder wahrnehmbares Thema ist dabei die Ignoranz vieler Charaktere: Bei Juna z. B. eine Ignoranz als Episode, bei Tokio und seinem Vater eine Ignoranz als Disposition – eine Kritik, die direkt auf den Zuschauer übergeht, ob er will oder nicht.

Die Sache mit der Realität und Fiktion

Das Fantasy-Element in der Serie ist ein Mittel zum Zweck, um viele realitätsnahe und erklärungsintensive Elemente umgehen zu können. Der Anime hat dafür nicht die Zeit bekommen, ein komplexes und seiner Zeit experimentelles Thema ausführlich behandeln zu können.

Die Realitätsnähe wird jedoch fortwährend durch teilweise sehr detaillierte Zeichnungen und Realfilmelemente beizubehalten – für den verwöhnten Anime-Konsumenten wirken diese zusätzlich befremdlich, machen aber deutlich, dass dieses Thema sehr unbequem ist, weil es sich sehr nahe an der Wahrheit bewegt.

Schlusspunkt

Die sehr gute deutsche Synchronisation lässt mich Arjuna auch nach Jahren einem Thema stellen, das omnipräsent ist. Er ist aber viel zu kurz um einen tieferen Anspruch zu ermöglichen, zumal der Zuschauer durchgängig mit den realen Umweltproblemen der Welt konfrontiert wird. Die Hilflosigkeit der Menschen am Ende und die von Juna – es lässt den Zuschauer den bitteren Beigeschmack deutlich spüren.

Ich schätze Arjuna gerade deswegen, kann mich aber selber nicht dieser Bitterkeit stellen – und umging es damit, dass ich mir beide Soundtracks von Kanno Yoko gekauft hatte. Dieser untermalt durch seine Eigenart viele Handlungselemente und ruft diese für mich immer wieder in Erinnerung.
Persönlich gesehen, geht mir der Anime allerdings auch nicht weit genug, da mir Themen wie das Ozonloch, der Regenwald und Walfang fehlen würden – die letzten beide Punkte würden aber auch die japanische Seele direkt an den Pranger stellen.

Was diese Geschichte kann ist, die Materie den Gruppen nahe zubringen, die noch keinen Kontakt dazu hatten. Diejenigen, die sich schon „einmal davon gehört haben“, werden eher dazu neigen, die Scheune dicht zu machen.
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Avatar: SohnLokis#7
Tja Arjuna was soll man sagen. Das passiert wenn man mit hohen Erwartungen an einen Anime geht...



Das behandelte Thema ist ein sehr wichtiges wie ich denke. Doch wird es hier völlig falsch aufbereitet um wirklich ernst genommen zu werden. Das fängt bei einem kitschig bunten Magical Girl Dress an, geht über böse egelartige Umweltmonster und hört bei einem beschworenen Mech auf. Über diese "Nebensächlichkeiten" hätte ich ja noch hinwegsehen können, aber die dümmliche Arjuna hilft dem geneigten Zuschauer dann auch nicht bei eventuell aufkommenden Fragestellungen geschweige denn beim anbieten der Lösungswege aus unserem Dilemma. Die Fragen werden nämlich keineswegs beantwortet oder ein Fazit daraus gezogen und mit auf den Weg gegeben. Stattdessen werden sogar gleich mehrere Dinge behauptet, die schlicht unwahr sind. Wenn man sich nicht wissenschaftlich mit einem solchen Thema auseinander setzen möchte, sollte man keine biologisch-chemischen Halb- bzw. Unwahrheiten in so einem Anime verbreiten. Das führt letztlich dazu, das der geneigte und ggf. besser informierte Zuschauer sich blindlings verarscht vorkommt.

Bei so einem Natur-Mensch-Mitwelt Anime hätte der Schwerpunkt auf die wirklich interessanten Fragen gelegt werden müssen. Was sind die sozialen oder emotionalen Beweggründe der Menschen? Es sollten unsere Gewohnheiten, Denkweisen, Einstellungen und Werte gegenüber der Umwelt hinterfragt werden. So könnte z.B. die Fragestellung Bezug auf unser Konsumverhalten nehmen (Was sind die tatsächlichen Auswirkungen meines alltäglichen Verhaltens, meines Lebensstiles? Warum schützen wir dieses oder jenes? Warum ökonomisches Wachstum? Wozu brauche ich was wirklich? Was ist Lebensqualität?). Welche Prozesse verändern die Erde stetig oder wie wirkt sich menschliches Leben bzw. unsere Gesellschaften auf die Erdentwicklung aus? Im Mittelpunkt hätte die Beziehung und Interaktion zwischen den Menschen und der Umwelt stehen sollen.

Interessanter als ein Kampf gegen Umweltmonster wäre hier vielleicht der Einblick in das Leben eines S.E.E.D Mitglieds (das ist die Organisation, die sich Arjuna annimmt und für Umweltschutz einsteht) gewesen, dass sich aufopferungsvoll für die Verbesserung der Verhältnisse zwischen Mensch und Natur einsetzt. Man hätte von den Hindernissen, dem Unverständnis vieler Menschen berichten können. Es hätte auch so tiefgründig oder spirituell werden können, wie in Ghost in the Shell. Man hätte sogar Lösungen für dich und mich anbieten können. All das hat man versäumt oder im Keim erstickt. Übrig bleibt ehrlich gesagt nicht viel, über das man nachdenken kann und will. Zu lächerlich ist die Verpackung dieses, ich wiederhole mich, wirklich wichtigen Themas.

Für erwähnenswert halte ich noch die Animationsqualität und vorallem den wirklich großartigen Soundtrack, dessen CDs noch heute häufig in meinem CD-Player rotieren.
Die Animationen sind überdurchschnittlich und passen entgegen anderer Meinungen hier sehr schön zusammen. Der wahre Glanz jedoch ist der Soundtrack dieses Animes. Gekonnt geht es durch allerlei gefühlvolle und vor allem mitfühlende Weltmusik in sorgfältiger Komposition von Yoko Kanno (Cowboy Bebop, Honey & Clover, GitS SAC, Escaflowne, Wolfs Rain, X, Macross und Gundam uvm.). Der Soundtrack passt wirklich gut zur Thematik, fühlt sich ein und weckt sofort Symphatie, aber der hier abgelieferte Anime ist schon fast eine Beleidigung für dieses Meisterwerk. Aber immerhin rettet er den Anime auf ein "durchschnittlich". Sonst hätte ich kaum mehr als "schwach" vergeben.

Schade, die Thematik bring soviel Potenzial mit sich.

Empfehlen kann ich den Anime eigentlich niemandem, ganz ehrlich. In den wunderbaren Soundtrack sollte aber jeder wenigstens kurz reingehört haben. Meine Anspieltipps hierfür wären.

Eher Einfühlsam und Ruhig:
Omega Blue,
2nd Life,
Early Bird,
Cloe,
Diamond

Etwas Aufregender:
Earth Resonance,
Girl with Power,
Asura Jittaika,
Yogensha
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