Spieleverfilmungen sind selten etwas, wenn sie nicht Ableger eines Visual Novels, einer Dating Sim oder eines Eroge sind, was partiell daran liegt, dass der interaktive Teil besagter Spiele sich meist aufs Weiterklicken beschränkt. Und gerade Animeumsetzungen von Namco-Spielen wollte ich eigentlich nur noch mit einem spitzen Stock anfassen. Nun begab es sich aber, dass ich erst vor kurzem wieder Tales of Destiny gespielt habe, in dem der namensgebende "Tower of Druaga" als Bonusdungeon und Spiel im Spiel neu eingebaut wurde.
So packte mich also doch die Neugier, wie man eine Animeumsetzung aus einem Arcadespiel mit nur wenig mehr Story als Pacman und der frustrierenden Eigenschaft, ohne Strategy Guide nicht lösbar zu sein, machen kann.
Es stellt sich heraus: Gar nicht. Die "Handlung" des Spiels wurde als Geschichte abgehakt, wir spulen 80 Jahre vor und finden uns in einem neuen Turm von Druaga wieder. Scheinbar gibt es nichts, dass mehr "Böse" sagt als eine gewaltige, in den Himmel reichende Zitadelle of Doom, die gleich mehrere Städte beinhaltet und von diversen Abenteurergruppen nach Reichtümern abgegrast wird. Und was Millionen Menschen dazu bringt, in diversen MMOGs ihre Zeit durch den Kamin zu jagen kann nicht schlecht sein, oder? Falsch.
Denn Spiele unterscheiden sich sehr massiv von einem reinen Konsum- und Expositionsmedium wie einer Animeserie. Bei einem typischen J-RPG genügt es, einen Charakter mit sehr dünnem und lückenhaftem Background zu haben, denn die unzähligen Stunden die man ihn spielt genügen, um Immersion und Charakteridentifizierung zu schaffen. Was ich damit sagen will: Die Charaktere von Tower of Duruga wären in einem Spiel hervorragend aufgehoben, in einer Animeserie scheitern sie. Es gibt schlicht zuviele Charaktere für zu wenig Plot, die meisten von ihnen kann man anhand ihrer "Charakterklasse" und einem typischen Charakterattribut definieren und die wenigsten haben tatsächlich ein klares Motiv dafür, warum sie sich in Lebensgefahr begeben. Während ich den Magier, der eine Sammlung Zauberstäbe in einer Golftasche von einer Gothic-Loli als Caddy rumschleppen lässt noch recht gelungen finde ist über den Hauptprotagonisten durch die Beschreibung "idealistisch-naiver Newbie-Tank" schon alles gesagt.
Und während eine gut erzählte Geschichte eine Serie, die am Charakteraspekt krankt, manchmal wieder aus dem Sumpf ziehen kann tritt hier die Story noch einmal ordentlich nach. Über den Sinn und Unsinn des Settings kann man sich streiten, die Story ist jedoch komprimiert gesehen nicht sehr viel gehaltvoller, als einem Freund dabei über die Schulter zu sehen, wie er sich durch eine Instanz in seinem Lieblings-MMOG grindet. Bevor die ersten Briefe mit Rasierklingen eintrudeln eine Klarstellung: Ich möchte damit nicht sagen, dass es keine Höhepunkte gibt oder dass sich die Handlung vollställig auf Kämpfe konzentriert. So kurz nach dem Ende der Serie kann ich mich aber an nichts wesentliches mehr außerhalb des recht kurzen roten Fadens erinnern.
Denn es wird sich überhaupt nicht kozentriert. Die erste Folge versucht, diverse Eigenschaften von RPGs, Animes, Fantasy etc. mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich zu karrikieren, ließ aber bei mir aufgrund der Erzählstruktur und der abgehackten Schnitte den Verdacht aufkommen, dass jemand meinen Tee mit LSD versetzt hat. Die zweite Folge schließlich ist der tatsächliche Beginn der Serie und verhält sich bierernst, während spätere Episoden immer wieder versuchen mit mäßigem Erfolg Comedyelemente einzubauen, allerdings hat nur Folge 5 bei mir wirkliche Lacher hervorgerufen. Eine Folge beschränkt sich sogar ausschließlich darauf, das ursprüngliche Spiel aufs Korn zu nehmen, was aber wohl bei den meisten Zuschauern wie eine Parodie wirkt, deren Original man nicht kennt. Teilweise witzig aber ob es wirklich ankommt ist eine andere Sache. Am schlimmsten ist jedoch, dass diverse Folgen den Dungeoncrawl unterbrechen, um den Charakteren Zeit zur Entwicklung und Exposition zu geben - setzten ihn aber just dann fort, wenn man meint, im nächsten Moment tatsächlich etwas über den Charakter erfahren zu können.
Im letzten Drittel schließlich fühle ich mich dann nicht mehr nur lau sondern tatsächlich gut unterhalten, denn die Handlung ist tatsächlich eine und die Serie nimmt sich selbst und die Zuschauer ernst. Doch dann, während die letzten Minuten ablaufen und man denkt, nun findet eine Serie mit mäßiger Einleitung ein verdientes Ende kommt der sprichwörtliche Tritt in die Weichteile in Form der Enthüllung durch einen Charakter, dass es erst Halbzeit ist. Das Ende ließ mich nicht nur mit der plötzlichen Erkenntnis zurück, warum auf dem "Tower of Druaga"-Filmposter im Vorspann 2009.07 steht, sondern auch blanker Wut. Eine solche Wendung in Verbindung mit einem Cliffhanger ist nichts besonderes, aber selbst in solchen Fällen hat man das Gefühl, dass ein Kapitel des Buches abgeschlossen ist, ein anderes beginnt und man nun gebannt wartet. Tower of Druaga hingegen ist wie eine Bahnfahrt, bei der man auf der Hälfte der Strecke aus dem fahrenden Zug geworfen wird mit dem sarkastischen Hinweis, dass der Nächste in einem Jahr vorbeikommt und man bitte am Bahnhof warten solle.
Nein, antworte ich. Nein Gonzo, ich lehne euer völlig hirnverbranntes Geschäftsmodell ab und werde nicht darauf warten, dass Sword of Uruk die Serie eventuell, vielleicht, möglicherweise abschließt, nachdem ihr mir hier nach 4 Stunden schon ein klares F*ck you an den Kopf geknallt habt.
Als Fazit: Diese Serie ist für sich genommen Zeitverschwendung und solange Sword of Uruk die Geschichte nicht definitiv abschließt kann ich jedem nur davon abraten, sie sich selbst bei größter Langeweile anzusehen. Diese Empfehlung mag sich freilich ändern, wenn das vollständige Menü vorhanden und einigermaßen schmackhaft ist - doch für mich ist hier nur verbrannte Erde übrig. Jetzt muss ich mich nur noch nächstes Jahr daran erinnern und diesen guten Vorsatz nicht zusammen mit den anderen nach Sylvester von der Straße fegen.
So packte mich also doch die Neugier, wie man eine Animeumsetzung aus einem Arcadespiel mit nur wenig mehr Story als Pacman und der frustrierenden Eigenschaft, ohne Strategy Guide nicht lösbar zu sein, machen kann.
Es stellt sich heraus: Gar nicht. Die "Handlung" des Spiels wurde als Geschichte abgehakt, wir spulen 80 Jahre vor und finden uns in einem neuen Turm von Druaga wieder. Scheinbar gibt es nichts, dass mehr "Böse" sagt als eine gewaltige, in den Himmel reichende Zitadelle of Doom, die gleich mehrere Städte beinhaltet und von diversen Abenteurergruppen nach Reichtümern abgegrast wird. Und was Millionen Menschen dazu bringt, in diversen MMOGs ihre Zeit durch den Kamin zu jagen kann nicht schlecht sein, oder? Falsch.
Denn Spiele unterscheiden sich sehr massiv von einem reinen Konsum- und Expositionsmedium wie einer Animeserie. Bei einem typischen J-RPG genügt es, einen Charakter mit sehr dünnem und lückenhaftem Background zu haben, denn die unzähligen Stunden die man ihn spielt genügen, um Immersion und Charakteridentifizierung zu schaffen. Was ich damit sagen will: Die Charaktere von Tower of Duruga wären in einem Spiel hervorragend aufgehoben, in einer Animeserie scheitern sie. Es gibt schlicht zuviele Charaktere für zu wenig Plot, die meisten von ihnen kann man anhand ihrer "Charakterklasse" und einem typischen Charakterattribut definieren und die wenigsten haben tatsächlich ein klares Motiv dafür, warum sie sich in Lebensgefahr begeben. Während ich den Magier, der eine Sammlung Zauberstäbe in einer Golftasche von einer Gothic-Loli als Caddy rumschleppen lässt noch recht gelungen finde ist über den Hauptprotagonisten durch die Beschreibung "idealistisch-naiver Newbie-Tank" schon alles gesagt.
Und während eine gut erzählte Geschichte eine Serie, die am Charakteraspekt krankt, manchmal wieder aus dem Sumpf ziehen kann tritt hier die Story noch einmal ordentlich nach. Über den Sinn und Unsinn des Settings kann man sich streiten, die Story ist jedoch komprimiert gesehen nicht sehr viel gehaltvoller, als einem Freund dabei über die Schulter zu sehen, wie er sich durch eine Instanz in seinem Lieblings-MMOG grindet. Bevor die ersten Briefe mit Rasierklingen eintrudeln eine Klarstellung: Ich möchte damit nicht sagen, dass es keine Höhepunkte gibt oder dass sich die Handlung vollställig auf Kämpfe konzentriert. So kurz nach dem Ende der Serie kann ich mich aber an nichts wesentliches mehr außerhalb des recht kurzen roten Fadens erinnern.
Denn es wird sich überhaupt nicht kozentriert. Die erste Folge versucht, diverse Eigenschaften von RPGs, Animes, Fantasy etc. mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich zu karrikieren, ließ aber bei mir aufgrund der Erzählstruktur und der abgehackten Schnitte den Verdacht aufkommen, dass jemand meinen Tee mit LSD versetzt hat. Die zweite Folge schließlich ist der tatsächliche Beginn der Serie und verhält sich bierernst, während spätere Episoden immer wieder versuchen mit mäßigem Erfolg Comedyelemente einzubauen, allerdings hat nur Folge 5 bei mir wirkliche Lacher hervorgerufen. Eine Folge beschränkt sich sogar ausschließlich darauf, das ursprüngliche Spiel aufs Korn zu nehmen, was aber wohl bei den meisten Zuschauern wie eine Parodie wirkt, deren Original man nicht kennt. Teilweise witzig aber ob es wirklich ankommt ist eine andere Sache. Am schlimmsten ist jedoch, dass diverse Folgen den Dungeoncrawl unterbrechen, um den Charakteren Zeit zur Entwicklung und Exposition zu geben - setzten ihn aber just dann fort, wenn man meint, im nächsten Moment tatsächlich etwas über den Charakter erfahren zu können.
Im letzten Drittel schließlich fühle ich mich dann nicht mehr nur lau sondern tatsächlich gut unterhalten, denn die Handlung ist tatsächlich eine und die Serie nimmt sich selbst und die Zuschauer ernst. Doch dann, während die letzten Minuten ablaufen und man denkt, nun findet eine Serie mit mäßiger Einleitung ein verdientes Ende kommt der sprichwörtliche Tritt in die Weichteile in Form der Enthüllung durch einen Charakter, dass es erst Halbzeit ist. Das Ende ließ mich nicht nur mit der plötzlichen Erkenntnis zurück, warum auf dem "Tower of Druaga"-Filmposter im Vorspann 2009.07 steht, sondern auch blanker Wut. Eine solche Wendung in Verbindung mit einem Cliffhanger ist nichts besonderes, aber selbst in solchen Fällen hat man das Gefühl, dass ein Kapitel des Buches abgeschlossen ist, ein anderes beginnt und man nun gebannt wartet. Tower of Druaga hingegen ist wie eine Bahnfahrt, bei der man auf der Hälfte der Strecke aus dem fahrenden Zug geworfen wird mit dem sarkastischen Hinweis, dass der Nächste in einem Jahr vorbeikommt und man bitte am Bahnhof warten solle.
Nein, antworte ich. Nein Gonzo, ich lehne euer völlig hirnverbranntes Geschäftsmodell ab und werde nicht darauf warten, dass Sword of Uruk die Serie eventuell, vielleicht, möglicherweise abschließt, nachdem ihr mir hier nach 4 Stunden schon ein klares F*ck you an den Kopf geknallt habt.
Als Fazit: Diese Serie ist für sich genommen Zeitverschwendung und solange Sword of Uruk die Geschichte nicht definitiv abschließt kann ich jedem nur davon abraten, sie sich selbst bei größter Langeweile anzusehen. Diese Empfehlung mag sich freilich ändern, wenn das vollständige Menü vorhanden und einigermaßen schmackhaft ist - doch für mich ist hier nur verbrannte Erde übrig. Jetzt muss ich mich nur noch nächstes Jahr daran erinnern und diesen guten Vorsatz nicht zusammen mit den anderen nach Sylvester von der Straße fegen.
Kommentare
junge junge, war ich überrascht als die erste folge rum war. sehr gute animation, absolut toller soundtrack, packende geschichte und ein humor den ich sonst nur bei school rumble oder kenichi genießen durfte. das gesamtpaket war einfach heldenhaft, so dass ich gestern an einem stück alle folgen geschaut habe und jetzt noch mehr überzeugt davon bin ein verstecktes juwel gefunden zu haben, das leider viel zu unterbwertet ist.
gebt der serie eine chance. jeder der einmal rollenspiele gespielt hat aller AD&D oder ähnliches wird diese serie mögen. wichtig nur: geht offen an die geschichte ran und erwartet eine ordentliche spur humor, denn DRUAGA überzeugt nicht nur auf drama-ebene sondern weiß sich als absolut formreiche serie zu behaupten.
für mich bleibt jetzt nur noch eins zu tun: nochmal von vorne schauen :)
Das besondere an diesem Anime ist, das Setting. Aufbauend auf einem uralten Videospiel nimmt die Geschichte ihren Lauf und lässt gekonnt und mit Absicht zig Fragen offen.
Die Erste Episode fasst die Geschehnisse des Videospiels zusammen und parodiert gleichzeitig sämtliche Anime. So in dieser Form gabs das noch nie...Genial!
Desweiteren entwickelt die Story sich sehr Langsam, was kein Nachteil ist, da die Serie von Anfang an auf mehrere Staffel ausgelegt worden zu sein scheint, denn am Ende gibts eine fette Überraschung!
Das RPG Element wurde bereits angesprochen, hier passt das super rein und die Charaktere sind alle eine Klasse für sich.
Meine absolute Lieblingsepisode ist die 5.
Ein Gag nach dem anderen und Total witzig!
Kurz: Anschauen!
Da in den letzten Folgen aber doch noch Spannung aufkommt, gebe ich noch ein paar Extrapunkte, wobei ich hoffe,
dass die Story in der Fortsetzung so fortgeführt wird, wie sie hier aufhört.
Die Animationen sind gut, aber nicht außergewöhnlich, über die Musik ist bei mir leider fast überhaupt kein Eindruck hängengeblieben, also nicht bemerkenswert(aber auch nicht schlecht) und schließlich die Charaktere, die wie schon gesagt bis zum Ende genau wie die Story sehr Flach und Stereotypisch sind(was erwartet man denn da schon groß von einer Spieleadaption, aber naja) ^^'
Die Serie ist kein Muss, denn es gibt bei weitem bessere Spieladaptionen( das habe ich zumindest gehört, denn die .Hack reihe sagt mir nun überhaupt nicht zu), aber wenn sich die Fortsetzung als viel besser herausstellen sollte, würde ich schon empfehlen, mal reinzuschauen( auch wenn sie schwach anfängt)
herrlichste parodie und comedy für alle die sich stundenlang mit solchen dingern beschäftigen konnten
für alle anderen, man versteht den ablauf des anime auch so, ist dann aber nich mehr ganz so schön
reichlich unterhaltung, vor allem im comedybereich, an der quali gibts eigentlich nix zu meckern, sowohl bild als auch ton
story wird sich noch zeigen, entspricht aber grob dem oben genannten spielabläufen plus ne kleine romanze
die charas haben sie jetzt zwar mal wieder nich unbedingt neu erfunden, sind aber trotzdem ansprechend und sorgen für den kleinen witz zwischendurch, wer wert auf tiefe liegt wird hier bisher leider nicht sehr viel davon finden, aber wer will schon tiefgründige charas in ner comedy sehen?
in kurz: wer fantasy rollenspiele liebte/liebt und gerne lacht kommt hier bestimmt auf seine kosten
2. Episode : Was ist den nun?! Ernste Animation, Eine Story baut sich auf?! ERNST ZU NEHMENDE KÄMPFE?!
Ich bin mir selbst noch nicht ganz im klaren darüber was der Anime uns nun sagen will, aber in der 2.Episode wurde der Comedy Anteil weit zurückgeschraubt, was einen ein bisschen verwirrt da die 1.Episode wiederum die Lacher gerade zu provoziert.
Dennoch egal wie verrückt! Das Intro knallt mich völlig ab :D :D
Hat einfach nichts mit den eigentlichen Anime zutun x'D
Dennoch:
Der Anime zeigt vorallem in der 2. Episode seine stärken:
Weiche und liebevolle Zeichnungen, tolle Animationen und untermalte zur Zeit passende Musik .
Doch muss man die 1.Episode einfach gesehn haben :D das ist ne Kunst für sich :D