Macross Frontier (2007)

マクロスfrontier

Rezensionen – Macross Frontier

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Macross Frontier“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Fulminant inszenierte Space Opera und gleichzeitig in vielen Dingen bester Anime aus dem Macross Universum, der mit einem großartigen Soundtrack aufwarten kann. Für jeden Macross Fan sowieso ein Muss, aber auch für Neueinsteiger ohne Probleme verfolgbar.


Gleich vorweg sei noch einmal gesagt, dass man für diesen Anime eigentlich kein Vorwissen über das Macross Universum haben muss. Manche Anspielungen entgehen einem zwar dadurch, jedoch handelt es sich um eine eigenständige Geschichte, der man auch als Neuling ohne Probleme folgen kann. Die einzigen Hintergrundinformationen die ich für ein besseres Verständnis vielleicht für nötig halte sind im folgenden Spoiler zu finden:
Bevor die Zentradi mit den Menschen in Kontakt kamen, waren sie eine rein auf Krieg ausgerichtete Gesellschaft und kannten keinerlei Kultur. Deshalb wurden sie besonders stark davon beeinflusst und sind immer noch sehr empfänglich für kulturelle Errungenschaften, wie sie etwa Musik darstellt.

Die weibliche Hauptperson des ersten Macross Animes heißt Lynn Minmay. Sie startete eine Gesangskarriere und rettete schlussendlich die Erde, indem ihre Musik die Zentradi auf ihre Seite zog.

Was die Qualität von Macross F ausmacht, ist die nahezu perfekte Mischung aus allem was zu einer Space Opera dazugehört, bei gleichzeitig gelungener Inszenierung. An Action mangelt es durch den Konflikt mit den insektenartigen Vajra, samt der diversen Intrigen innerhalb der Führungsriege der Raumschiffe, schon von Beginn an nicht und die Weltraumkämpfe zählen sicher zu den Highlights der Serie. Nicht nur sind sie flott und actionreich inszeniert und mit entsprechendem Aufwand animiert, sie werden auch gleichzeitig durch den packenden Soundtrack unterstützt, der eng mit dem zweiten Teil der Handlung verknüpft ist, der Dreiecksgeschichte zwischen Alto, Ranka und Sheryl und den Gesangskarrieren der zwei Rivalinnen in Liebesdingen. Ebenso wie der ganze Anime startet auch die zwischenmenschliche Handlung im hohen Tempo und schon bald sind die Grundlagen dieses Handlungsparts etabliert: Sheryl der Star, Ranka, die aufstrebende Sängerin und der Kampfpilot Alto als Objekt der Begierde, hin und hergerissen zwischen diesen zwei unterschiedlichen Persönlichkeiten. Die Darstellung ihrer Beziehung ist zunächst ebenso gelungen wie der Rest der Handlung, doch tauchen mit der Zeit doch langsam Kritikpunkte auf. So ist Ranka – und das mag durchaus auch auf persönlicher Präferenz beruhen – zu verspielt, nett, kurz gesagt kindisch dargestellt, schon fast als ob man vor allem moeverliebte Otakus ansprechen wollte, ohne zu berücksichtigen, dass es nicht völlig zum Rest des Animes passt. Im Gegensatz dazu ist das Verhältnis zwischen Alto und Sheryl das erwachsenere und schlussendlich auch weit interessantere. Leider kann man einen Qualitätsabfall dieses Handlungsteils gegen Ende nicht bestreiten, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass es zu tiefgreifenden Entwicklungen bei den Charakteren kommt, diesen aber nicht mehr Zeit zur Verfügung gestellt wird um dieseVeränderungen auch glaubhaft darzustellen. Besonders in den letzten Episoden fällt dieser Umstand schmerzlich auf. Leider schafft es auch das Finale nicht mehr dieses Manko auszugleichen, weshalb der zwischenmenschliche Part eher unbefriedigend beendet wird. Aber auch allgemein ist die letzte Episode wohl die schwächste des ganzen Animes und befremdet durch eine vergleichsweise naive Auflösung, der man den Zeitdruck unter dem man stand auch anmerkt. Vereinzelt bleiben auch Nebenhandlungsstränge offen und man kann gespannt sein, ob in diesem Punkt der inzwischen angekündigte Macross F Film Auflösung bringen wird.

Soundtrack:
Ungewöhnlich ausführlich muss diese Kategorie bei Macross F ausfallen, denn man bekommt es hier mit einem der besten – meiner Meinung nach sogar dem besten – Soundtrack zu tun, den es bisher in Animes gegeben hat und der wohl nahezu jeden, der nicht gerade eine besondere Abneigung gegen J-Pop hegt ansprechen sollte. Musik ist im Anime allgegenwärtig und trägt zu dessen Qualität soviel bei, wie es nur äußerst selten in Serien der Fall ist. Durch nicht weniger als zwei Sängerinnen unter den Hauptpersonen ergeben sich natürlich massenhaft Möglichkeiten für entsprechende Gesangsauftritte, sei es in Form von spektakulären Konzertszenen oder als musikalische Untermalung zu den fulminanten Weltraumschlachten, die durch dieses Stilmittel zu einem atmosphärisch besonders gelungenem Ereignis werden. Mastermind des Soundtracks ist Yoko Kanno, die zu den Veteranen der Industrie zählt und auch schon für die Musik in Animes wie Cowboy Bebop, Ghost in the Shell SAC, Vision of Escaflowne oder Wolf’s Rain verantwortlich war. Neben den diversen J-Pop Songs, vorgetragen zumeist von May'n (Sheryl) und Megumi Nakajima (Ranka), beeindruckt ebenso die Vielzahl von stimmungsmäßig packenden orchestralen Musikstücken, die die Inszenierung gemeinsam mit der gelungenen Animation geradezu zu einem Meisterwerk machen. Um noch einen Eindruck von der Popularität und damit vielleicht auch Qualität des Soundtracks zu geben: Das erste Macross F Album war der erste Anime Soundtrack seit elf Jahren (End of Evangelion), der es in die Top 3 der japanischen Album Charts geschafft hat und das zweite Album erreichte sogar Platz 2. Alle bisherigen Single Auskoppelungen aus dem Anime, "Triangler", "Diamond Crevasse", "Seikan Hikō" und „Lion“ stiegen in den Top 5 der Single Charts ein, drei von ihnen sogar auf Platz 3.

Fazit:
Dramatische Weltraumschlachten, tragische Ereignisse auf persönlicher und nationaler Ebene, romantische Verwicklungen; Macross F hat eigentlich alles was es für eine großartige Space Opera braucht, setzt es nur leider trotz tollem Beginn nicht in konstant hoher Qualität um und wirkt besonders gegen Ende im zwischenmenschlichen Part zu gehetzt. Das hohe Potential der Dreiecksgeschichte wird nicht ausgeschöpft und auch bei den Nebencharakteren verlaufen die Beziehungen eher enttäuschend. Nichtsdestotrotz bekommt man es hier mit einem der besten Vertreter des Genres zu tun, dessen Inszenierung der Weltraumkämpfe sowie Soundtrack alleine schon ausreichen um sich die Serie anzusehen.
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Avatar: DeBaer#2
Eins ist sicher : Als alteingesessenem Fan der Macross-Saga, kann einem beim Anblick von "Macross Frontier" nur das Herz aufgehen. Nach der einen oder anderen eher enttäuschenden OVA und dem ziemlich verwursteten "Macross 7", hat man es hier nämlich endlich mal wieder mit einem Macross zu tun, das die Essenz der Kult-Space Opera in sich trägt und dem Publikum, sei man nun Macross-Fan oder nicht, auf einer pompös geschmückten Bühne einen Sci-Fi-Leckerbissen der gehobenen Klasse präsentiert. Macross erfindet sich mit "Macross Frontier" zwar nicht neu und einmal mehr dreht sich alles um den Kampf der menschlischen Rasse gegen eine mysteriöse, außerirdische Macht, die romantische Beziehung des Helden zu 2 Mädchen und natürlich spielt auch wieder die Musik eine tragende Rolle bezüglich Konfliktlösung und Medium positiver Gefühle, aber trotzdem oder besser gesagt gerade DESHALB ist "Macross Frontier" ungemein unterhaltsam. Der Fan bekommt somit das geboten was er sehen will und auch diejenigen die noch keinen Kontakt mit dem Macross-Universum hatten, dürften aufgrund der bombastischen Präsentation der Serie schon unmittelbar nach der ersten Episode mit weit nach unten gekippter Kinnlade da sitzen und gespannt dem weiteren Verlauf der Geschichte entgegenfiebern. Und dieser ist es durchaus Wert weiter verfolgt zu werden und neben den etlichen grandiosen Action-Szenen ein weiterer triftiger Grund an "Macross Frontier" dran zu bleiben.Mindestens genau so wie die Vielzahl an interessanten und sympathischen Charakteren, deren Werdegang dank der Prägung durch einige dramatische Entwicklungen und dem einen oder anderen Schicksalsschlag auf emotionaler Ebene über weite Strecken gut zu überzeugen weiß. Zur Perfektion reicht es am Ende bei beiden Kategorien allerdings nicht und es bleiben ein paar Wehmutstropfen zurück. Während die Story phasenweise ein wenig zu gemächlich voran schreitet und die Geduld des Zuschauers bezüglich der Klärung der Hauptfragen ein wenig zu sehr strapaziert, wirkt der Cast am Ende trotz seiner insgesamt guten Präsentation, wenn man die Anzahl der Figuren die tragende Rollen spielen in Betracht zieht, doch ein kleeeeein wenig ungeschliffen aus meiner Sicht. Das volle, vorhandene Potential wird nicht ganz ausgeschöpft, was aber IMO zu verschmerzen ist, denn als Entschädigung dafür bekommt man eine Menge absolut großartiger Space-Battles zu Gesicht die in ihrer Inszenierung für eine TV-Serie definitiv Maßstäbe setzen und in Verbindung mit dem nicht minder genialen Soundtrack zu einem Erlebnis werden, bei dem sich minutenlang am gesamten Körper die Haare auftrichten und die Tränen der Überwältigung in die Augen schießen! Zumindest HIER erreicht die Serie absolute Vollkommenheit! Fazit: "Macross Frontier" lässt so gut wie nichts aus, was nötig ist um als mehr als gelungene Space-Opera zu gelten. Macross hat definitv noch nie so gut ausgesehen und sich auch noch nie SO gut angehört! Und auch wenn man, ein paar kleine Abstriche beim Inhalt machen muss ist dieser Anime in seiner Gesamtheit nicht nur ein Muss für Macross-Fans, sondern auch für Liebhaber von Science-Fiction und Space Operas im Allgemeinen!

Animation

Auf den ersten Blick fällt es fast schwer zu glauben das man es hier "nur" mit einer TV-Serie zu tun hat, denn animationstechnisch übertrifft "Macross Frontier" so ziemlich alles bisher da gewesene und erreicht so manches Mal sogar die optischen Qualitäten eines "Macross Zero" bzw. Kinofilms. Die zahlreichen Action-Szenen kommen dank sehr ausgefeilter CGI-Technik so gut wie immer einem bombastischen Feuerwerk gleich und sind in punkto Rasanz und Effektgehalt so überwältigend das einem die Spucke mehr als einmal weg bleiben wird. Aber nicht nur die Action ist ein Hingucker, auch manch andere Szene ist dazu in der Lage den Zuschauer ehrfruchtsvoll inne halten zu lassen, wie z.B. ein Konzert von Sheryl bei dem man dank der vorzüglichen Arbeit mit Lichteffekten aller Art das Gefühl bekommt selbst Live dabei zu sein oder Szenen in denen die Kulisse voller Bildgewalt nur so strotzt. Die Texturen weisen einen extrem hohen Detailgrad auf und sorgen für ein harmonisches Zusammenspiel der CGI mit den Charaktermodellen, bei dem sich beide nicht allzu sehr voneinander abheben. Auch bei den Backgrounds vermisst man nicht das geringste Detail und selbst Objekte die sehr weit entfernt sind wurden mit genügend Sorgfalt gezeichnet bzw. modelliert. Allerdings muss man sagen das man in dieser Kategorie nicht durchgängig geklotzt, sondern hier und da auch etwas gekleckert hat: Nicht ausnahmslos alle Episoden bewegen sich animationstechnisch auf dem oben beschriebenem hohen Niveau und es wird stellenweise deutlich das man in manche Episoden weniger vom riesigen Budget hereingepumpt hat als in andere. Es schleichen sich einige Unsäuberlickeiten bei den Charakterzeichnungen ein, wie z.B. deformierte Gesichter oder Detailverlust bei Kleidung u.ä. und auch die CG-Animationen wirken hier und da weit weniger ausgereift als es z.B. in Ep 1 der Fall ist. Insgesamt lässt sich das aber verschmerzen und gerät beim Anblick der nächsten prächtigen Szene sofort wieder in Vergessehnheit. Insgesamt gesehen ist "Macross Frontier" in dieser Kategorie nicht durch und durch perfekt, sorgt aber dennoch zu Genüge dafür das der Zuschauer seine Fingernägel in die Couchlehne bohrt und dabei Sätze sagt wie "GEIL, EINFACH NUR GEIL! WIE OBERKRASS IST DAS DENN BITTE???"

Sound

In keiner anderen Anime-Saga spielt Musik eine so große Rolle wie bei Macross und demnach ist der Soundtrack einer Macross-Serie schon fast dazu verdammt ein Ohrenschmaus zu sein. "Macross Frontier" nimmt diese Hürde mit noch größerer Leichtigkeit als seine "Vorgänger" und liefert ohne Zweifel einen Hochgenuss für jedes Höhrorgan ab. Nicht verwunderlich, schließlich zeichnet sich einmal mehr Yoko Kanno für die Komposition der Musik verantwortlich und drückt der Serie mit ihrem gewohnt mystisch, magisch klingenden Instrumentals ihren Stempel auf. Egal ob seichtes Streichorchester oder Bassline mit hoher Schlagfrequenz, die BGM gestaltet sich durchgängig abwechslungsreich und vermag es die Space-Atmosphäre zu jeder Zeit perfekt zu unterstreichen. Selbiges gilt für die Space Combats, die dank der musikalischen Untermalung zu einem absoluten verblüffendem, bewegenden Erlebnis werden bei dem man die Gänsehaut gar nicht mehr los wird. Veredelt wird das ganze noch durch Sheryls bzw. Rankas wunderschöne Gesangsstimme, die einen Top-Song nach dem anderen hevor bringt. Sämtliche Openings und Endings haben mir sehr gut gefallen, wobei ich vor allem "Lion" hervor heben muss. Nicht minder gelungen sind die vielen Insert-Songs, wo man mit "Aimo" das hat was bei "SDF Macross" das "Kyuun Kyuun Lied" und bei "Macross 7", "Planet Dance" war. Ein superschönes Lied, welches man zum Glück nicht so stark overplayed wie bei den beiden Vorgängern. Entgültig überwältigt wurde ich in Episode 25 als "Do you remember Love" gespielt wird, während sich auf dem Bildschirm ein Spektakel abspielt das seinesgleichen sucht! Da bekam die Gänsehaut sogar Gänsehaut und mir liefen die Tränen über die Backen! MEISTERLICH! In dieser Kategorie kann man eigentlich keine Kritik äußern. Auch die SFX sind super und die Leistungen der Seiyuus (unabhängig vom Gesang) sind nicht zu beanstanden. Hier wird in jeder Szene der richtige Einschlag erzielt. Insgesamt kann man die Vertonung von "Macross Frontier" nur als großartig bezeichnen und der OST zählt mal locker zur Creme de la Creme bis dato, überhaupt gar kein Zweifel!

Story

Die Story von "Macross Frontier" unterscheidet sich oberflächlich gesehen nicht großartig von den anderen Macross-Serien. Auch hier dreht sich alles um den Konflikt zwischen den Menschen und einer außerirdischen Rasse, die aus heiterem Himmel angreift und über die niemand Näheres weiß. Natürlich darf auch dieses Mal der junge Mann nicht fehlen der sich plötzlich im Mecha wiederfindet und nebenbei noch Bekanntschaften mit gesangstalentierten Mädels macht die später zum allseitsbeliebten "Macross-Love-Triangle" werden. Somit fährt die Story von Anfang an zweigleisig mit der Love-Story und dem Sachverhalt um die von Mysterien umgebenen Aliens. Beides ist spannend genug um den Zuschauer langfristig an die Serie zu binden, da vor allem letzteres eine Menge spannender Fragen aufwirft deren Klärung man entgegenfiebert. Allerdings wird man diesbezüglich ein wenig lange auf die Folter gespannt und die Handlung schreitet phasenweise etwas zu gemächlich voran. Davon das sie statisch ist kann man zwar nicht reden, aber es wäre dem Unterhaltungswert sicherlich zu Gute gekommen, wenn man dem Zuschauer frühzeitig etwas mehr Klarheit verschafft hätte, anstatt ihn mit einer Fülle an Informationen zu zuschütten und mit den Antworten so lange hinterm Berg zu halten. Auch hat man oft das Gefühl das nach den Geschehnissen in einer bestimmten Episode jetzt endlich aufs Gas gedrückt wird, ist dann aber etwas ernüchtert über die wieder einkehrende Trägheit die hier handlungstechnisch an den Tag gelegt wird. Zum Glück stellen sich später eine Vielzahl von Twists ein die die Geschichte an Dramatik gewinnen lassen und die Handlung in ungeahnte Bahnen lenken, auch wenn ein paar Wendungen doch ein klein wenig zu erahnen sind. Von substantieller Seite hat mich die Story von "Macross Frontier" nur mittelprächtig begeistert. Diesbezüglich hat mir "SDF-Macross" weit besser gefallen, was hauptsächlich darin begründet liegt das der Konflikt mit den Vajra bei weitem nicht so interessant ist wie die Auseinandersetzung der Menschen und ihrer Kultur mit den kriegerischen, kulturlosen Zentraedi. Überhaupt kommen die Vajra über weite Strecken nur wie das Mittel zum Zweck für den Bösewicht daher, wodurch das Ganze im Endeffekt zu herkömmlich und unoriginell wirkt. Auch der Abschluss der Geschichte wirkt ein wenig unrund, da am Ende noch ein paar Fäden in der Luft wehen und das kann auch die großartige Inszenierung der Schlusepisode nicht kaschieren. Insgesamt gesehen geht die Story aber trotz einiger Ecken und Kanten noch als zufriedenstellend durch und bietet gutes Entertainment.

Charaktere

Der Cast von "Macross Frontier" ist recht umfangreich für eine 25 Ep-Serie, wird aber dennoch gut präsentiert und entwickelt. Man lässt dem Zuschauer genügend Zeit die Figuren kennen zu lernen und Bezüge zu ihnen aufzubauen, was durch viele Figuren mit sympathischen Charaktereigentschaften und der Erörterung derer Hintergründe sehr gut gelingt. Vor allem die Beziehung zwischen den 3 Hauptpersonen, wird stetig ausgebaut und man kann gut verfolgen was ausschlaggebend dafür ist, wieso sie sich (immer mehr) zueinander hingezogen fühlen. Sie alle werden im Laufe der Serie an einen Punkt gestellt an dem sie eine große Entscheidung treffen müssen und bevor es soweit ist lässt man durch die verschiedensten Einflüsse Selbstzweifel in ihnen aufkeimen. Die Bewältigung des inneren Konflikts, das fassen eines Entschlusses und das zu tun was man wirklich will, diese Thematik wird durch sie transportiert und an den Zuschauer vermittelt was bei Ranka, Sheryl und Alto recht gut gelungen ist, bei so manch anderer Figur aber aufgrund von nicht ausreichender Screentime kaum zu fruchten vermag. Eine Enttäuschung stellen vor allem Brera und Grace dar. Vor allem Brera hatte viel Potential, aber am Ende geht man ziemlich halbherzig mit ihm um und verpasst ihm einen viel zu rasanten Persönlichkeitswandel. Grace ist für meinen Geschmack ein viel zu stereotypischer "Ich will Universum beherrschen HAR!!"-Charakter dessen Motiv mich nicht wirklich überzeugen konnte. Fast das Gleiche gilt für Leon. Auch ein paar der kleineren Rollen hätte ich gerne mehr im Fokus gehabt. Die Beziehung zwischen Michel und Klan Klan (<--- die ich übrigens lieeeebe ^^ ) z.B. ist da ein gutes Beispiel. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit für die beiden und am Ende hätten Tränen fließen können aber leider... :/ Na ja, wenn man mal über diese Schwächen hinweg sieht, hat man Alles in Allem immer noch einen guten Cast, dem man, bis auf wenige und auch gewollte, Ausnahmen kaum Antipathien entgegenbringen kann.

Wert

Optisch ganz klar die beste Macross-Serie aller Zeiten, inhaltlich leider nicht ganz auf dem Niveau meiner Lieblings-Macross-Serie "SDF Macross". Trotzdem wird man hier als Fan großen Spaß haben und sich nicht nur wegen den vielen, genialen Homagen an ältere Macross-Titel gleich heimisch fühlen. Und selbst als Nicht-Fan ist hier reinschauen, alleine schon wegen der bombastischen Inszenierung gottverdammte Pflicht! Ich selbst brenne bereits darauf mir dir Serie nochmal anzuschauen und das mit fettem HIFI-Equipment, Beamer, ner überdimensionalem Leinwand und mehr Popcorn als in eine Oscar-Tonne passt!!!
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Macross Frontier stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass das Konzept des nun schon über 25 Jahre alten Originals auch heutzutage noch funktioniert und bietet alles was zu einer packenden Space Opera gehört: Eine spannende Handlung, hervorragend animierte Mecha-Action, ein bombastischer Soundtrack und eine Menge Romantik.

Obwohl der Anime im Prinzip keine Kenntnis des alten Macross voraussetzt, ist er letztendlich doch eine kleine Hommage an das Original und enthält deshalb sehr viele Anspielungen, die nur Macross-Kundige als solche erkennen werden. Macht aber nichts, zum Genuss des Animes ist es wirklich nicht notwendig dieses Hintergrundwissen zu haben, denn auch ohne das unterhält die Mischung aus Weltraumaction, Dreiecksromanze und Musikbusiness bestens. Während die spektakulären Weltraumschlachten und der grandiose Soundtrack keine Makel zeigen, findet man bei der Handlung Licht und Schatten vor. Einerseits glänzt sie durch einen überwiegend guten Aufbau, geschickt platzierte Cliffhanger und ineinander verwobene Handlungsstränge, aber andererseits sind gerade die wohl schon zu viel des Guten, denn deren Auflösung gelingt dem Anime mehr schlecht als recht. In den späteren Episoden hat man ständig das Gefühl, dass durch die Geschichte regelrecht gehetzt wird und die Serie mit der doppelten Zahl an Episoden besser bedient gewesen wäre. Aber letztendlich überwiegen die Stärken und so kann man über die kleinen Stolpersteine der Geschichte ohne weiteres hinwegsehen. Nicht zuletzt wegen der überragenden Kampfszenen, die perfekt mit dem Soundtrack harmonieren, der passend zur Thematik eine Menge gesungene Lieder samt Konzertszenen enthält.

Die Darstellerriege des Animes ist recht groß und die meisten handlungsrelevanten Figuren besitzen interessante Hintergründe und einiges an Potenzial zur Entwicklung, doch leider zeigt sich auch hier wieder das Problem, dass 25 Episoden zu wenig sind, um die Karten alle auszuspielen und deswegen bleibt ein Großteil der Cast relativ blass. Das gilt natürlich nicht für die drei Hauptfiguren, die gegenüber ihren Vorgängern aus dem alten Macross eindeutig die Nase vorn haben. Alto überzeugt als mürrische "Prinzessin" und die beiden musikalisch begabten Damen an seiner Seite haben zum Glück rein gar nichts von Minmeis (erstes Macross) Nervigkeit an sich. Beide sind auf ihre Art sympathisch; die eine wegen ihrer Niedlichkeit und die andere wegen ihres herben Charmes. Letztendlich wurde bei den Charakteren nicht viel falsch gemacht, sie sind zwar dem Genre entsprechend nicht besonders tiefgründig, aber auch längst nicht so platt wie im Durchschnitts-Action-Anime. Die Figuren hätten wie gesagt nur etwas mehr Zeit benötigt zur Entfaltung benötigt, was übrigens auch für eines der Standbeine der Serie - die Dreiecksbeziehung zwischen Alto, Ranka und Sheryl - gilt.
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Avatar: Mythos#4
Die erste Macross Serie lief 1982 über den Bildschirm. Aufgrund des Erfolgs wurden über die Jahre weitere Ableger produziert. Es gab gute Ableger wie Macross Plus oder Macross Zero, aber es gab auch Enttäuschungen wie Macross II und leider auch Totalausfälle wie Macross 7. Drei Jahre nach der letzten Macross Serie (Macross Zero) und pünktlich zum 25. Geburtstag, der Macross-Saga, schickt sich Macross Fontier an, das Erbe anzutreten.


Im Zentrum der Handlung steht die Dreiecksbeziehung zwischen Alto Saotome, Sherly Nome und Ranka Lee. Ranka fristet ihr Dasein als Serviererin und träumt davon es ihrem Idol Sherly nachzumachen und ein Superstar zu werden. Sherly ist wie gesagt, der Superstar überhaupt. Sie kann singen, ist hübsch, aber ihre Starallüren machen den Umgang mit ihr nicht gerade einfach. Alto ist ein Stuntman, der im Hintergrund von Sherlys Bühnenshow mit akrobatischen Luftnummern für Unterhaltung sorgt.

Aber das ist alles nur Fassade für die ersten Folgen, den kaum treten die außerirdischen Gegner, die Vajra auf den Plan. Nimmt die Macross typische Eigendynamik ihren lauf. So wird aus Alto ein Kampfpilot, Ranka entdeckt ihr Talent zum singen und wird dadurch zu einer Konkurrenz für die Pop-Queen Sherly.

Sich dieses Beziehungsdrama zwischen Ranka, Alto und Sherly anzusehen ist eine reine Freude.
Ich habe in den 25 Episoden regelrecht mitgefiebert, bei der Frage für wen der beiden sich Alto entscheiden wird. Episode neunzehn war dann auch für mich der emotionale Höhepunkt der Beziehungskiste, zu genial wie hier die Geschichte vorangetrieben wird.

Für mich persönlich war es ein Novum, das eine Beziehungskiste in einem Anime mir so nahe geht, normalerweise interessiert es mich nicht sonderlich. Als nun schlussendlich feststand für wenn sich Alto entschieden hat, war ich allerdings maßlos enttäuscht.

Wer es jetzt wissen will, der kann im Spoiler nachlesen.


Der BAUER entscheidet sich für keine der beiden, bzw. wird die Antwort auf diese Frage offen gelassen.

Irgendwie traf es mich wie ein harter Schlag, am Ende habe ich Sherly favorisiert, aber gut ich hätte auch mit Ranka leben können. Das es in diesem Punkt aber keine endgültige Entscheidung gibt, sondern dass es komplett offen gelassen wird, war für mich äußerst unbefriedigend.

In meinen Augen war es einfach die schlechteste Entscheidung, die die Macher der Serie treffen konnten.

Hinter diesen drei verblassen leider die meisten Nebendarsteller, so hätte man zum Beispiel ein wenig mehr Zeit in die Brückencrew der Macross Quarter investieren können. Positiv ist die glaubwürdige Entwicklung von Altos Freunden Luca und Michael oder auch die von Rankas älterem Bruder, der so gar nicht einverstanden ist mit ihrem selbst gesteckten Ziel als Popstar.

Wer auch noch verblasst sind die fiesen Außerirdische Vajra.
Die bleiben leider ein wenig konturlos, konnte man in den alten Macross Serien noch auf Widersacher setzen, die ihre eigenen Motive und Ziele auch formulieren konnten. So entfällt dies bei den Vajra komplett. Käfer reden nun mal nicht. Um dies zu kompensieren hat man noch zwei menschliche Bösewichte eingebaut, die leider nie über ihr 08/15 Gehabe wie „Herrschaft über die Galaxie“ herauskommen, aber ihren Zweck sonst gut erfüllen.

Wenigstens explodieren die Vajra schön oder gehen sonst wie spektakulär Zugrunde.
Die Weltraumkämpfe sind solide inszeniert, CGI-Effekte drängeln sich nicht in den Vordergrund, sondern ergeben mit den 2D-Protagonisten ein harmonisches Bild. Allerdings sind hin und wieder auch CGI-Orgien zu beobachten, so dass der Zuschauer den Überblick zu verlieren droht.
Außerhalb des Weltraums machen die Figuren einen noch besseren Eindruck. Buttterweiche Animationen, detaillierte Hintergründe, aber die Farbwahl ist vielleicht einen Tick zu bunt ausgefallen,

Das Design der Raumschiffe ist für mich als alten Macross-Fan gewöhnungsbedürftig. Wieso sieht das Mutterschiff, in der die Menschen wohnen wie eine riesige Muschel aus? warum wurde das Konzept der alten Macross Trägerschiffe über Bord geworfen? jetzt sehen sie viel weniger wie Flugzeugträger aus und wenn sie sich transformieren sehen die Dinger potthässliche aus. Keine Spur der majestätischen Eleganz der Ur-Macross aus dem Jahr 1982. Schlimmer noch, statt schwerbehäbig durchs Weltall zu kreuzen, erreiche sie auf einmal die Agilität der kleinen Raumjäger. Zum Glück wurde beim Design der Valkyrie-Raumjäger nichts verschlimmbessert, die sehen einfach klasse aus.

In Macross Frontier wird auch viel gesungen, was ja für Macross typisch ist. Es artet aber nie zu einem Musical aus. Bis vielleicht auf eine Folge, in der jedes Lied noch einmal zum Besten gegeben wird. Um dem Ganzen, die Krone aufzusetzen hätte nur noch gefehlt, dass auch die Vajra anfangen mitzusingen. Bei den Gesangseinlagen muss ich Ranka eindeutig den Vorzug geben, ihr Englisch, bzw. ,das der Synchronsprecherin ist um einiges besser , als das von Sherly, ich sag nur „Lllleady“.

Meiner Meinung nach gibt es ein paar echte Ohrwürmer im Soundtrack, z.B. die beiden Openings „Triangular“ und „Lion“. Der Soundtrack wurde übrigens von Yoko Kanno komponiert. Die sich unter anderem auch für die Soundtracks von Cowboy Bebop, The Vision of Escaflwon und Ghost in the Shell-SAC verantwortlich zeigt.

Mit Macross Frontier endet eine der besten Macross Serien, die bis Dato produziert wurde. Ein Nachfolger wird es verdammt schwer haben Frontier zu toppen, obwohl bis dahin wieder ein paar Jahre ins Land ziehen werden. Was ich schade finde, den ich vermisse Macross Frontier schon jetzt .
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Avatar: poetman
V.I.P.
#5
A.D. 2059
Attention all passengers. This vessel will defold into the sagittarius spiral arm of the cluster shortly.
[...] so please make sure your seat belt is fastened.


Die Openerfolge von Marcoss F ist ein prachtvolles, buntes, lautes Prunkstück! Schon nach den ersten 6 Minuten haben wir fast alle wesentlichen Charaktere kurz kennen gelernt. Trotz dieser kurzen Zeit schafft es Ranka mit ihrer unglaublich freundlichen, leicht tollpatschigen Art unsere Herzen im Sturm zu erobern, während mit dem etwas düsteren Alto ein interessanter Gegenpol geschaffen wird.

Die Musik beginnt - Sherlys Auftritt und ihre Songs - ihr Auftritt verschnitten mit Raumkampfszenen - alles fließt zusammen.

Und dann... hat mich die unglaubliche, atemberaubend schnelle Aktion in meine Coutch gepresst! Spätestens jetzt ist mir klar geworden, warum wir zum "anschnallen" aufgefordert wurden. Die VF-25 Jets sausen in galaktischem Tempo über den Bildschirm. Die Explosionen, Raumsprünge, die Varja alles sieht hervorragend aus!

Genau wie Macross F, werde ich euch nicht mit langatmigen Ausführungen quälen, sondern halte es kurz. Die Animationen sind hervorragend, die Charaktere sehr sympatisch und nachvollziehbar, der Sound bombastisch, die Regie und Dramaturgie ausgeklügelt, die geboten Action unglaublich packend und die Story episch, denn es geht um nichts weniger als das nackte Überleben der Bewohner von Marcoss. Die Openerfolge von Marcoss F ist ein prachtvolles, buntes, lautes Prunkstück! Das schöne an Marcoss F ist, dass diese Qualitäten über den Verlauf des ganzen Animes gehalten werden können.

Und das alles kann ich sagen ich obwohl meine Erwartungen eher verhalten waren:
Macross F? Das ist doch so was mit Robotern, oder? Mecha-Genre, stimmts? Ich komme nämlich nicht aus diesem Bereich nach NGE ist das überhaupt erst mein zweiter Mecha-Anime und siehe da, nachdem ich meine Vorurteile beiseite geschoben hatte hats so richtig Laune gemacht!!! Popcornkino auf höchstem Niveau! Eine Spaceopera vom Feinsten.

Alto:
"The sky is so low!"


Nicht mit Marcoss Frontier!
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Avatar: Bobo#6
Macross Frontier ist eine Space-Opera, die in erster Linie von einer Dreiecksbeziehung handelt. Der interstellare Konflikt, der über das Schicksal der Menschheit entscheidet, ist dabei nur Mittel zum Zweck und steht nicht im Vordergrund der Ereignisse.


Der Zuschauer verfolgt die Geschichte rund um den jungen Piloten Alto, der immer tiefer in die Geschehnisse hineingezogen wird. Er ist ein pflichtbewusster Soldat, der dazu prädestiniert ist, mehrfach das Leben der weiblichen Protagonistinnen zu retten. Zu diesen Damen, die öfters in Not geraten, zählt die kleine, naive Ranka, die davon träumt, Sängerin zu werden, und das hinter ihr noch viel mehr steckt, erfährt man erst im weiteren Verlauf der Serie. Ihr Idol ist Sheryl, eine erfolgreiche Sängerin und ein Megastar im Macross Universum, welche die zweite Dame wäre, die sich regelmäßig von Alto retten lässt. Aus dieser Konstellation entwickelt sich eine unterhaltsame Dreiecksromanze, von der man sich jedoch nicht allzu viel Tiefgang erhoffen kann.
Einiges mehr an Substanz hat hingegen der Gesang bzw. der Soundtrack, denn dieser bietet großartig gesungene, melodische Musikstücke, welche zu den Besten zählen, die ich bisher in einem Anime gehört habe. Überhaupt wird in Macross F sehr viel gesungen; es gibt keine Episode, in der nicht entweder Ranka oder Sheryl oder auch beide zusammen ein Ständchen halten. In den meisten Fällen geschieht dies als musikalische Begleitung zu den Kämpfen gegen den extraterrestischen Feind, der die Menschheit zu vernichten droht.
Das Animationsniveau der erwähnten Raumschlachten ist sehr hoch, die taktische Tiefe der Alien/Mensch Konfrontationen hingegen nicht; soll heißen, dass man keine raffinierten Flottenmanöver erwarten kann. Dafür darf man sich an zahlreichem Raketengewusel, bunten Laserstrahlen und gelungenen Actionszenen erfreuen, die für das menschliche Auge teilweise schon beinahe zu schnell und hektisch ablaufen. In Verbindung mit dem Gesang wird man das Gefühl nicht los, bei einem Musikvideo auf Mtv gelandet zu sein.

Die opulente musikalische Untermalung und die großartigen Animationen täuschen etwas über die dünne Story hinweg, insbesondere weil das Finale nicht gänzlich befriedigend ist. Letztendlich ist die technische Präsentation jedoch so gut, dass das Anschauen auch ohne tiefgründige Charaktere oder eine gehaltvolle Geschichte zum Genuss wird.

Besonderen Dank an TaZ, der mich bei der Vollendung dieses Kommentares beraten hat.
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Avatar: Shade#7
Eigentlich wollte ich ermutigt von den allgemeinen Lobeshymnen nur eine überdurchschnittlich gute Mechaserie sehen. Mit dem Macross-Universum hatte ich mich nicht zuvor befasst und bin daher ziemlich unbefleckt an die Sache herangegangen.

Die Story ist relativ einfach. Der Konvoi Macross Frontier wird plötzlich von den insektenartigen Vajra attackiert, die aufgrund ihrer Biotechnologie eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Saotome, der zufällig während des ersten Angriffs an der Abwehr beteiligt ist, schließt sich wegen seiner überdurchschnittlichen Pilotleistungen einer Spezialeinheit an und kämpft fortan an vorderster Front. Nach und nach wird jedoch klar, dass hinter den scheinbar wahllosen Angriffen ein System steckt, dessen Fäden von Personen aus dem Hintergrund gezogen werden.

Die erste Folge lässt sich,was Action angeht, sehr gut an. Die Animationen sind auf hohem Niveau und bei den Schlachtszenen schlichtweg atemberaubend. Danach machen sich aber immer mehr Mängel breit, die die Serie immer weiter runterziehen.

Dieses beginnt bereits bei den Actionszenen, die hier weitesgehend aus Massenschlachten bestehen. Einprägsame Einzelduelle, die das Mecha-Genre so faszinierend machen, sind kaum vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass die Vajra als Schwarmwesen dargestellt werden, wodurch interessante wiederkehrende Gegner ausfallen. Ständig wartet man vergeblich darauf, dass nach dem Kanonenfutter endlich die Eliteasse das Schlachtfeld betreten. Dadurch werden die Schlachten immer eintöniger und austauschbarer.

Dieser Trend setzt sich beim Cast fort. Bei einem Action-Anime erwarte ich nun wirklich keine nennenswerten Charakterisierungen. Macross F macht jedoch einen Grundfehler, da es nur Antagonisten aufbietet, die in anderen Mechas allenfalls in der C-Liga spielen und spätestens in der Mitte der Serie zur Zufriedenheit aller das Zeitliche segnen würden. Es entfaltet sich schlichtweg kein ernstzunehmendes Bedrohungspotential für die Protagonisten.

Diese bestehen bei den Piloten aus den üblichen Stereotypen. Hierdurch bleiben sie sehr blass und können den Mangel an interessanten Feinden nicht ausgleichen. Es kommt vielmehr noch schlimmer, da mit Ranka ein Nervcharakter dabei ist, der sich auf den ersten Platz meiner ewigen Hitliste der Hass-Charaktere drängt. Also ich hätte nie gedacht, dass es einen noch nervigeren Charakter als Flay geben würde. Doch Ranka bricht durch ihr dümmlich kindliches Gehabe alle Dimensionen, so dass ich mich nachher nur noch danach gesehnt hatte in einem anderen bekannten Mecha-Franchise zu sein.

Ein besonderes Kennzeichen von Macross ist der Einsatz von Musik. Das ist am Anfang auch recht gut gemacht, wie beispielsweise die Überblendung eines Konzertes mit einer Schlacht zeigt. Im Laufe der Zeit werden jedoch die Songs in das Geschehen reingepresst auch wenn dieses gar nicht passt. Gerade der Stützpunkteinsatz wirkt unpassend und schlichtweg unfreiwillig komisch. Nur damit Ranka endlich mal wieder singen darf wird sie in eine Befreiuungsaktion geschleppt. Damit nicht genug wird ein bestimmter Song gefühlte 10 Mal benutzt ("Aimo, aimo.."), so dass man sich nicht mal mehr über den Schallwaffeneinsatz im Weltall amüsieren kann.

Auch der Storyverlauf wirkt sehr unfertig: Auf dramatische Folgen folgen oft ellenlange Leerläufe, wodurch in die Serie einfach kein Rythmus kommt.

Unterm Strich rettet nur die tolle Optik, die sich im laufe der Zeit auch noch abnutzt, die Serie vor dem Abgrund. Aber wahrscheinlich bin ich zu sehr von Gundam verwöhnt.
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Avatar: Conny#8
„Aimo Aimo.“

Dieses Macross Universum ist schon was Besonderes irgendwie. Nachdem mich damals „Do you Remember Love“ nicht vollends überzeugen konnte, dafür aber „Macross Plus“ bei mir eingeschlagen hat wie eine Bombe, war ich mir sicher, dass mich die Macross Saga nun doch noch in ihren Bann gezogen hat. Dann kam „Macross Zero“, welcher mich wiederum ein wenig enttäuschte. Nun war also „Macross Frontier“ dran, für Viele wahrscheinlich das fantastischste aller Macross Werke. Nun ich muss sagen, dass Macross F optisch im Vergleich zum ebenfalls optisch bombastischem Macross Zero noch mal ne ordentliche Schippe drauf gelegt hat. Auch was Story, Musik und den ganzen Rest angeht ist Macross F wirklich ein Glücksgriff. Leider leidet dieser Anime unter kleinen Schönheitsfehlern und wirkt bei manchen Sachen nicht vollkommen ausgereift, wodurch Macross F zwar ein Meisterwerk ist, aber aus meiner Sicht nicht gegen "Macross Plus" ankommt.

Story

Was wäre Macross, ohne die typischen Macross Zutaten? Zum einen haben wir es hier mal wieder, ähnlich wie bei „DYRL“, mit einer außerirdischen Spezies zu tun, die die Menschheit und die ganze Galaxie bedroht. Dann haben wir natürlich wieder, für Macross typisch, eine Dreiecks-Romanze. Anders als bei Macross Plus, wo eine erwachsene Frau zwischen zwei erwachsenen Männern steht, stehen hier zwei Mädchen im Teenie-Alter zwischen einem jungen Mann, ebenfalls im Teenie-Alter. Die wahrscheinlich wichtigste Zutat ist aber wohl die Musik in Kombination mit atemberaubenden Weltraumschlachten. Da brauchen wir uns wirklich nichts vormachen, hier toppt Macross F nicht nur alles, was das Macross Universum bisher hergegeben hat, sondern auch viele Andere, ähnliche Genre-Vertreter. Jedoch war mein Hauptaugenmerk immer bei der Liebes-Geschichte. Obwohl meine Sympathien klar verteilt waren und ich auch klare Favoriten hatte, wurde ich am Ende doch irgendwie enttäuscht. Zwar ist die finale Schlacht ein absolutes Glanzstück, welches für Optik – und Action-Freaks keinerlei Wünsche übrig lässt, jedoch fehlte mir letzten Endes doch irgendetwas. Es fühlte sich am Ende nicht wie eine abgerundete Sache an. Wobei ich hier auch sagen muss, dass dies wirklich mein einziger, wenn auch schwerwiegender, Kritikpunkt ist.

Animation

Yippie, hurra! Macross Zero war ja schon optisch ein Prachtexemplar, aber Macross F ist einfach unbeschreiblich. Hier harmonieren vor allem die CG Animation mit dem üblichen Charakterdesign wunderbar zusammen. Die Weltraumschlachten habe ich kaum in einem anderen Anime derart traumhaft animiert gesehen, wodurch Macross F sicherlich in die Top 10 der besten animierten Anime-Serien gehört. Auch das Charakter-Design lässt natürlich keine Wünsche offen, auch wenn Sheryl etwas zu „alt“ für 17 Jahre aussieht, bzw Ranka etwas zu „jung“ für 16, je nach dem aus welchem Blickwinkel man dies betrachtet. Beispielsweise Mao aus Macross Zero war ja erst 11 Jahre alt und wirkt nicht minder jünger als z.B. Ranka.

Sound

Wie bereits erwähnt ist die Musik in Macross absolutes Pflichtprogramm. Ohne Musik kein Macross, basta! Und somit hat selbstverständlich auch Macross Frontier traumhafte Lieder parat, wo ein Song schöner ist als der Andere. Das erste Opening ist gleichzeitig auch mein Lieblings-Opening. Nicht unbedingt weil es den besten Song parat hat (Opening 2 hat z.B. den etwas besseren Song), sondern weil Bild und Ton hier so gut miteinander kombiniert sind, dass man diese Kreation wirklich loben muss. Zwar sind die Bilder beim Opening erst mal für den Zuschauer völlig nichtssagend, doch im Laufe der Serie, werden die Bilder die dort einem vorgesetzt werden, ausführlich erklärt (teilweise sogar in einer 1:1 Übernahme). Zudem werden hier die wichtigsten Charakter sehr schön vorgestellt, was für mich zur Grundausstattung eines guten Openings gehört. Das zweite Opening ist wohl das schönste Duett der Anime-Geschichte. An dem Lied gibt es absolut nichts zu meckern, doch leider harmonieren hier Bild und Ton nicht so hervorragend zusammen wie im ersten Opening. Zumal sieht man hier kaum einen der sympathischen, oder auch nicht so sympathischen Nebencharaktere, wodurch dieses zweite Opening im Gesamtpaket etwas schwächer ist als das Erste. Das erste Ending, ist gleichzeitig auch mein absoluter Lieblingssong von Sheryl. Das Lied geht einfach direkt ans Herz und verursachte bei mir Gänsehaut so dick wie Elefantenpickel. Aber mein ultimatives Lieblingslied dieser Serie ist ganz klar „Aimo“. Gut, man bekommt dieses Lied in diesem Anime ziemlich häufig zu hören, wodurch es für einige Anime-Fans eventuell nach einziger Zeit zur Qual werden könnte. Ich jedoch freute mich jedes mal wenn diese traumhafte Ballade gespielt wurde. Nicht nur weil Ranka meiner Meinung nach die schönere Stimme hat, sondern weil dieses Lied auch von allen Songs den wunderbarsten Text hat.

Charaktere

Hier wurde beim Haupt-Cast einfach alles richtig gemacht. Zwar ist Alto jetzt nicht DER Hauptcharakter schlechthin, zumal man sein Typ schon in diversen anderen Animes gesehen hat, aber besonders genervt hat er nie. Ich glaube einfach, solch ein Charakter ist wie gemacht für solch eine Art von Anime. Nun stand aber das große Duell bevor. Ich glaube bei keinem anderen Anime lieferten sich Fans eine solche verbale Schlacht im Internet wie bei Ranka und Sheryl. Man warnte mich auch im Vorfeld, dass ich Sheryl hassen könnte, da sie eigentlich alle Zutaten besitzt für die Art Charakter, die mich zur Weißglut bringen. Doch ich wurde extrem überrascht. Ersteinmal : Ich mag Beide. Sowohl Ranka, als auch Sheryl sind einfach fantastische Charaktere die mir schon nach wenigen Folgen sympathisch waren. Ranka, weil sie mit ihrer lockeren, aber auch leicht naiven Art überzeugen konnte und Sheryl, weil sie einfach von allen Macross Charakteren die interessanteste Hintergrundstory hatte. Zusätzlich steht sie noch in Verbindung mit einem Charakter aus einer anderen Macross-Saga. Tatsächlich war es so, dass Sheryl für mich der absolut beste Charakter dieser Serie war, jedoch Ranka meine klare Favoritin bei der Liebesgeschichte war. Natürlich hat auch Macross F viele interessante Nebencharaktere wie zum Beispiel der Draufgänger Michael, der bei den Mädchen seinen Playboy-Charme spielen lässt. Klan Klan dürften vielen Anime-Fans von der Stimme her bekannt vorkommen, zumindest wenn sie in ihrer großen Form auftritt. Sie hat die selbe Synchronsprecherin wie Revy aus Black Lagoon, wodurch meine Ohren natürlich sofort hellhörig wurden. Aber es gibt natürlich ein paar nervige Charaktere wie zum Beispiel die widerliche Grace oder auch der absolut schleimige Leon (obwohl Leon von einem meiner Lieblings-Synchronsprecher gesprochen wird). Einziger wirklicher Schwachpunkt war Brera, der mir die ganze Serie über irgendwie zu blass wirkte. Mal ehrlich, ohne ihn hätte dieser Anime auch hervorragend geklappt. Es wurde einfach viel zu wenig aus diesem, am Anfang recht interessanten, Charakter heraus geholt.

Empfehlung

Meine Empfehlung lautet wie folgt : Wenn ihr vor habt Macross F nur wegen der Top-Bewertung zu gucken, lasst mich euch diesen einen Tipp geben : Schaut vorher wenigstens Macross Zero. Am idealsten wäre es allerdings vorher „Do you Remember Love“, dann „Macross Plus“ und schließlich „Macross Zero“ zu gucken, da man dann alle nötigen Hintergrundinformationen besitzen sollte. Zur Not könnt ihr euch auch in diversen Foren, oder von einem Macross-Fan in eurem persönlichen Bekanntenkreis die beiden Macross Abenteuer „Do you Remember Love“ und „Macross Plus“ zusammen fassen lassen. Nur „Macross Zero“ solltet ihr wie gesagt unbedingt gucken, bevor ihr euch diesem epischen Macross-Abenteuer stellt.



Fazit

Kleine Hänger hat Macross Frontier schon, insbesondere beim Ende, aber sei's drum. Macross F ist ein absolutes Must See, dass von Mecha, SciFi und Macross-Fans nicht verpasst werden darf!
Macross Frontier bekommt 8,5 von 10 grüne Frosch ähnliche Handys.


8,5/10
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Avatar: NeXu#9
Macross Frontier ist eine unterhaltsame Weltraum-Oper mit Sci-Fi-Elementen, die unter aufwendiger Visualisierung und actionlastiger Inszenierung ein gelungenes Schauspiel mit eindrucksvollen Mechakämpfen und eine szenisch-dramatische Handlung liefert...


Einblick in die Handlung

Wir begeben uns auf eine Reise in die ferne Zukunft. Die Menschheit war gezwungen ihren Heimatplaneten Erde zu verlassen und expandierte mit Kolonialisierungsflotten in den Weltraum, um die weitere Versorgung zu gewährleisten. Darunter ist die Frontier, ein vom Militär bewachter Konvoi bestehend aus riesigen, zivilen Raumschiffen, die sogar ein eigenes Ökosystem beherbergen. Auf der Suche nach neuen inhabitablen Planeten schweben sie quer durch die Macross Galaxy, was jedoch auch zur Begegnung mit anderen intelligenten Lebensformen im All führt. Einige davon sind den Menschen ähnlich und koexistieren nach einigen Konflikten schließlich friedlich mit ihnen - darunter die Zentradi. Andere sind von Natur aus ganz anders als die Menschen organisiert, besitzen jedoch die gleiche Anpassungsgabe - darunter die Vajra, welche sich zu ernsten Rivalen für die Menschen entwickeln. Der Zuschauer wird in dieser Serie Zeuge eines erbitterten Überlebenskampfes der letzten Menschenkolonien, in dem durchaus die Frage des Rechts auf Leben und Überleben anderer Lebensformen gestellt wird... Doch vor allem soll der Anime visuell und musikalisch unterhalten!

Eindruck

Im Prinzip basiert der Handungsaufbau von Macross Frontier größtenteils auf bewährten Mustern. Eine revolutionäre Geschichte ist hier also nicht zu erwarten. Der Anime verfolgt jedoch primär andere Ziele und überzeugt vor allem mit seiner Darbietung! Dem Publikum bietet sich hier ein kleines Meisterwerk der Animationskunst mit stark musikalischer Ausrichtung. Musik und Handlung verschmelzen zu einer Einheit und lassen eine rege und mitreißende Atmosphäre entstehen. Selbst in den Kampfsezenen spielt Lyrik und Gesang eine maßgebliche Rolle und stehen fast immer im Einklang zueinander. Viele der Melodien einschließlich des Eröffnungs- und Abspannlieds sind sehr eingängig und erwecken häufig den Drang zum Rhythmus mitzuwippen! Die ohnehin schon überzeugenden Animationen werden darüber hinaus von einer breiten Effektpalette unterstützt, die selbst den höchsten Ansprüchen gerecht werden, sei es bei den imposanten Gefechten und oder beim Auftritt der Pop-Idole im Rampenlicht der Bühne mit passender Kulisse zur Musik. Das Zusammenspiel dieser Elemente sowie die ausgezeichnete Perspektivenwahl lassen den Zuschauer häufig Teil der Szene werden. Die epischen Luftschlachten vermittelten oft den Eindruck selbst Verfolger oder Gejagder zu sein. Bei den Konzerten entstand zunehmend das Gefühl den Auftritt selbst hautnah mitzuerleben. Daher überlegt nicht lange, wenn ihr mit dem Gedanken spielt Macross F anzuschauen! Selbst wenn für euch noch kein Bezug zur Macross-Reihe bestehen sollte und sich der Inhalt anhand des Titels schwer einschätzen lässt, verrät schon ein erster Blick in die Serie schnell, dass es sich lohnt! Macross Frontier ist ein Augenschmaus für alle Anime-Fanatiker und verspricht nachhaltig langanhaltende Ohrwürmer!
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