The Sky Crawlers (2008)

Sky Crawlers / スカイ・クロラ

Rezensionen – The Sky Crawlers

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „The Sky Crawlers“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Auldale
V.I.P.
#1
Rostock vs Lautern


The Sky Crawlers handelt zwar nicht wirklich von einem zweitklassigen Fußballspiel zweier deutscher Bundesligamannschaften, wie man vielleicht bei dieser Überschrift vermuten könnte, aber zumindest dient auch hier im weiteren Sinne die Auseinandersetzung zweier Parteien zu Unterhaltung Dritter. «Rostock» und «Lautern» sind nämlich zwei große Flugzeugsfirmen, die einen scheinbar nie enden wollenden Kleinkrieg am Himmel über Europa führen. Die Piloten der Flugzeuge sind so genannte «Kildren», Menschen, die für ihr ganzes Leben im Körper eines Kindes gefangen sind, also quasi nicht altern und auch nicht eines natürlichen Todes sterben können. Die kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Firmen werden live im Fernsehen übertragen; dies dient aber nicht nur, wie bereits erwähnt, um die Menschen zu unterhalten, sondern soll diese auch stets wachsam halten, sodass man Frieden nicht als garantierten Alltagszustand annimmt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Kannami Yuuichi, ein junger Pilot, der gerade auf dem Flugplatz einer Staffel von «Rostock» angekommen ist und fortan dort seinem Dienst nachgeht. Der Erzählstil von Sky Crawlers ist sehr ruhig gehalten. Manche mögen gar sagen, dass das Geschehen teilweise zu langatmig vorgetragen wird, aber wer bereits andere Filme des Direktors dieses Anime (Mamoru Oshii) kennt, der wird sich im Klaren sein, dass The Sky Crawlers keinen rasanten Actionfilm darstellen will, sondern das die Handlung viel mehr durch Dialoge vorangetrieben wird, sodass die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten im Mittelpunkt des Geschehens stehen und dabei unter anderem die Frage aufgeworfen wird, was diese «Kildren» wirklich ausmacht. Sowohl das Wesen der «Kildren» als auch die Beweggründe für das Führen der Kriege kann man hierbei durchaus auch auf unsere heutige Gesellschaft projektieren. Die immer wieder eingestreuten Actionszenen sind sehr gut mithilfe von CGI- Effekten animiert und zeigen eindrucksvoll, wie spannend man Luftkämpfe zwischen Propellerflugzeugen inszenieren kann. Nur ab und zu konnte ich ein paar Unfeinheiten erkennen; so wirkt der Anflug auf die Rollbahn am Anfang des Firmes doch ein wenig, wie aus einem veralteten Flugsimulator entnommen. Das Charakterdesign mag auf dem ersten Blick etwas detailarm und ungewöhnlich erscheinen, fügt sich aber im Laufe der Zeit wunderbar in die Gestaltung der Hintergründe ein. Ein besonderes Augenmerk möchte ich auf die Musik von Sky Crawlers werfen, die größtenteils, dem Ambiente entsprechend, sehr ruhig und besinnlich wirkt, aber auch die rasanten Luftkämpfe musikalisch wunderbar zu untermalen weiß.
Wer also etwas Geduld mitbringt und einer dialogreichen und mitunter tiefgründigen Geschichte nicht abgeneigt ist, sollte in The Sky Crawlers ruhig einmal reinschauen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Ein Krieg, ein Flugplatz und diverse Piloten. Während die Ausgangssituation sowohl für einen Action/Kriegsfilm als auch für ein Charakterportrait geeignet wäre, fällt Sky Crawlers vor allem durch die Tristesse des Alltags der Piloten auf, die man leider vergisst durch interessante Charaktere oder eine Interesse erregende Hintergrundgeschichte aufzupeppen.


Wenn der Film mit einem rasanten Dogfight zweier Kampfflugzeuge beginnt, dann vermittelt das schnell einen schlussendlich falschen Eindruck des nun kommenden Inhalts. Kämpfe führen hier ein Schattendasein, leider, denn sie sind mittels CG optisch ansprechend und actiongeladen inszeniert. Natürlich könnte man das leicht verschmerzen wenn der Anime bei den Charakteren oder bei der Geschichte brillieren würde, doch dem ist leider auch nicht so. Die Hauptcharaktere wirken affektuell gedämpft, was sich sowohl auf ihre Profession als auch auf den Umstand als Kildren nie altern zu können und damit auch mit einer gewissen Ziellosigkeit im Leben belastet zu sein, zurückführen lässt. Als Yūichi Kannami als neuer Pilot antritt bemerkt er schnell, dass über das Schicksal seines Vorgängers ein Mantel des Schweigens ausgebreitet wurde, besonders seitens seiner Vorgesetzten Suito Kusanagi. Den Rest des Films kann man als langsames Aufdecken dieses Geheimnisses bzw. auch als Aufbauen einer Beziehung zu Kusanagi beschreiben, die mit Motoko Kusanagi aus Ghost in the Shell nicht nur den Nachnamen und das ähnliche Aussehen gemein hat. Der Erzählstil ist sehr ruhig gehalten und viele Szenen werden vom Schweigen der Protagonisten dominiert. Grundsätzlich ließe sich mit diesem sehr ansprechenden Stil ein bedrückendes Charakterdrama inszenieren, doch scheitert dieses an der Distanz, die nicht nur zwischen den Charakteren selbst sondern auch seitens des Zuschauers herrscht. Der Anime scheitert leider auch darin die Hintergrundgeschichte wirkungsvoll aufzubauen und damit Spannung zu erzeugen, wobei manche Szenen auch gekürzt wirken. Schlussendlich werden einem wieder quasi philosophische Ansichten über den Krieg und die menschliche Seele geliefert, doch bleibt man als Zuschauer davon eher ungerührt und der Anime endet kurz gesagt ziemlich wirkungslos.

Fazit:
Ich mochte den ruhigen, tristen Stil, doch der Stil alleine kann keinen außergewöhnlichen Anime hervorbringen. Sky Crawlers verleitet einen etwas dazu auf bedeutungsvolle Erkenntnisse oder Botschaften zu warten, die dann allerdings nicht wirklich geliefert werden und auch von den Charakteren erwartet man sich mehr als sie letztendlich zu bieten vermögen. Trotz der Schwächen ist der Anime aber in seiner Art und hinsichtlich Atmosphäre durchaus interessant, wenn es allerdings wohl auch beim einmaligen Anschauen bleiben wird.
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Avatar: Firo#3
Nicht weniger als ein Meisterwerk erwartete ich, als ich las, dass Production I.G. einen Film plane, mit einem der größten Regisseure seiner Zeit, Mamoru Oshi, und dem wohl besten Komponisten auf dem Markt, Kenji Kawai. Und trotz dessen, dass meine Erwartungshaltung nicht ganz erfüllt wurde, kann ich überaus positiv von dem Film berichten.

Sicher sind Oshis Filme, die Wissenschaft und Philosophie nicht nur verbinden, sondern auch zum Schwerpunkt der Thematik machen, nicht jedermanns Geschmack. Und auch dieser Film verschreibt sich philosophischen Fragen in einer, sich wohl parallel entwickelten, Welt, über das Sein, die Gesellschaft, den Krieg, die Gentechnik und das Leben allgemein. Dabei lässt sich Oshi gediegen viel Zeit, wie auch schon in Ghost in the Shell 2: Innocence, seine Ideen einzubringen und den Film auf den Zuschauer wirken zu lassen, was sich in vielen fast ewig währenden Szenen von Sonnenauf- und Untergängen, dem Wolkenhimmel u.v.m. widerspiegelt.

Womit wir auch schon bei der audiovisuellen Präsentation sind: Extrem detailliert gestaltete Hintergründe und rasant inszenierte wie animierte Dogfights am Himmel, stehen ebenso auf der Habenseite, wie das unterkühlte Charakterdesign aus dem Computer. Der geniale Soundtrack Kenji Kawais voller orchestraler und bis auf den Abspann überwiegend instrumentaler Klänge, bietet einem noch das I-Tüpfelchen. Dieser reißt den Zuschauer in eine melancholische Stimmung, was von der trübseligen Grundthematik her nicht passender sein könnte. Überhaupt ist die komplette Vertonung großartig gelungen, was bei einem Anime mit so vielen Flug- und Kampfszenen immens wichtig ist.

Der Film zeigt: Rar gesäte, aber toll inszenierte Action und intelligent geschriebene Dialoge müssen sich nicht per se ausschließen. The Sky Crawlers ist ein Film der nicht nur zum Denken anregen, sondern auch einer, an dem man Gefallen finden kann, wenn man sich auf diesen einlässt und über die teilweisen Längen hinweg sieht. Sicherlich sollte man auch beachten, dass der Film, dem Zuschauer einen gewissen Grad an Reife abverlangt.
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Avatar: Claython#4
Anspruch:10
Action:8
Spannung:7
Sound:10
Optik:10
Die ersten Minuten von Sky Crawlers können durchaus falsche Erwartungen wecken, die Luftkämpfe sind nämlich nur ein optischer Leckerbissen, soviel sei schonmal vorweggenommen.


Was einem bei diesem Film an Animationstechnik geboten wird ist atemberaubend, die CG Effekte fügen sich perfekt in das Gesamtbild ein und wirken zu keiner Zeit fehl am Platz oder störend.
Beachtlich sind auch die ganzen kleinen Details in der Ausstattung der Räume, Gebäude etc.
Auch sollte man die fulminate Soundkulisse mal auf sich wirken lassen, man kann eigentlich nur perfekt sagen, egal wie unwichtig einem die Situation erscheint die Geräuschkulisse ist super.
Ob es nun die Motorensounds oder die dumpfen Fußtritte auf dem Teppich sind, geht es eigentlich noch realistischer?

Sehr zur Atmosphäre trägt auch die "Fliegersprache" bei, die wie in der Wirklichkeit, Englisch ist. In dem Film wird eigentlich sehr viel englisch gesprochen, was aber nicht aufgesetzt wirkt sondern sich harmonisch einfügt.

Aber Optik und Sound sind leider nicht alles, trotz der Länge des Films kann sich die Story nicht ganz entfalten, auf einige Aspekte wird nur kurz eingegangen wie z.B. die"Kindersoldaten", auch könnten sich einige Leute an der kaum vorhandenen Mimik der Protagonisten stören, was Sie mehr wie Puppen wirken lässt.

Hier zeichnet sich aber auch ganz klar Mamoru Oshii's Handschrift ab. Ob es nun die minimalistischen Gesichter oder die Musikuntermahlung von Kenji Kawai ist, aber spätestens bei den Hundeszene müsste der Groschen fallen.


Kurz und kanpp kann man eigentlich sagen das es sich bei diesem Film um ein optisches und auch soundtechnisches Meisterwerk handelt, das bei der Story einige philosophische Fragen aufwirft, aber genug Spielraum für den Zuschauer lässt, sich eigene Gedanken zu machen.
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Avatar: Thratron#5
>The Sky Crawlers<. Da hat >Mamoru Oshii< mal wieder eine nicht leicht zu verdauende Kost serviert. Der Film ist auf jeden Fall äußerst ungewöhnlich, aber ganz sicher nicht massentauglich. Allein schon das Grundthema von der Handlung herauszubekommen erweist sich als problematisch.


1. Animation

Die Zeichnungen sind ungeheuer sauber und flüssig, mit sehr schicken Hintergründen. Gewöhnungsbedürftig ist das Design der >Kindpiloten<, das irgendwo zwischen minimalistisch und realistisch pendelt. Besonders beunruhigend ist übrigens auch, dass kaum jemand hier blinzelt, sondern die Meisten immer mit ihren Augen starr vor sich hinblicken. Ist allerdings kein Fehler sondern gewollt. Einfach atemberaubend sind die Luftkämpfe, bei denen man CGI benutzt hat. Wenn sich die Flugzeuge, deren Aussehen sowohl neuartig als auch leicht 40ziger Jahre mäßig wirkt, am Himmel beschießen, dazu mit genau getimten Zeitlupensequenzen, ist definitiv das Actionherz befriedigt. Dazu ist alles mit einer gewissen, altmodischen Trübe versehen.

2. Musik

>Kenji Kawai< setzt wie üblich seinen außergewöhnlichen Gesangchor ein, den man schon von >Ghost in the Shell< kennt. Dazu gibt es nun auch äußerst friedvolle Scores, die einen ziemlich gut einlullen und in den Film hineinziehen.

3. Inhalt

Der Film basiert auf eine Bücherreihe die gut fünf Bände umfasst und die soweit ich weiß nie in Deutschland erscheinen ist.
Wie die Vorlage also umgesetzt wurde, kann ich nicht sagen. Aber was ohne Zweifel feststeht ist, dass dieser Anime auf keinen Fall ein Kriegsfilm ist und wenn, dann höchstens im weitesten Sinne. Die Luftschlachten sind nämlich sehr sparsam eingesetzt.
Dafür wird mehr Wert auf die Handlung gelegt, deren langsamer Verlauf mit den nur schwer zugänglichen Charakteren und Dialogen nicht jedem gefallen dürfte. Dazu ist die Inszenierung wirklich sehr ruhig und langsam.
Erklärungen werden auch in kleinen Häppchen verteilt und die europäisch (größtenteils englisch) wirkende Welt mit dem Charme der Epoche des zweiten Weltkriegs wird kaum erläutert. Man bekommt nur mit, dass Firmen Luftkämpfe zwischen genetisch veränderten Piloten austragen um den Blutdurst der Menschen zu befriedigen und so den Weltfrieden zu wahren. Vieles andere wird dem Zuschauer überlassen.
Die fremdartige Atmosphäre lässt ein leicht unbehagliches Gefühl zurück und man bekommt viele Symbole zum interpretieren, wie der alte Mann auf den Stufen oder >der Lehrer<, ein Fliegerass, das man nie zu Gesicht bekommt, sondern mit seiner Maschine immer lauernd im Hintergrund wartet.
Tja und das Ende an sich ist dann auch noch ein ziemlicher Brocken, den man schlucken muss.

4. Fazit

Es ist schwer zu beschrieben wie ich mich am Schluss von >The Sky Crawlers< gefühlt habe und ich hatte auch große Probleme mit der Bewertung, da der Film einfach so anders ist und einem sehr verschlüsselt vorkommt.
Ich werde keinerlei Interpretation von irgendwas hier machen. Ich habe nur geschrieben was einem im groben erwartet. Mit was für Gedanken man am Ende zurück bleibt ist nicht meine Sache.
Ich persönlich fand es ziemlich faszinierend. Auch wenn die Geschichte größtenteils aufgeklärt wird, bleibt dennoch vieles zurück, über das man überlegen kann.
Eine Empfehlung ist zumindest schwer zu geben. Aber am Ende würde ich sagen, dass es durchaus wert ist mal hineinzusehen.
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