
Story:
Wieder einmal ist es die Comedy, die den stärksten Part des Animes darstellt. Tomoya gibt sich schon fast gnadenlos dabei, die Naivität der Mädchen auszunutzen, was bei deren Persönlichkeiten auch ohne Probleme möglich ist. Hier funktioniert die Charakterkonzeption einfach überaus gut und man erfreut sich an den diversen skurrilen Ticks und Eigenschaften der Mädchen. Sobald es aber an ernstere Themen geht, macht Clannad für meinen Geschmack die gleichen Fehler wie schon Kanon und Air, es versinkt stellenweise in Kitsch und Pathos. Zusätzlich erscheinen manche der Ereignisse auch schon etwas zu stark konstruiert oder wirken als eher einfallslose Kopie aus den Vorgängern. Was sich ebenfalls unangenehm bemerkbar macht sind die harten, man möchte schon fast sagen brutalen, Einschnitte zwischen den einzelnen Arcs. Ist ein Mädchen abgehandelt, wird ihre Rolle mehr oder weniger völlig abgewürgt, was oft nur durch einen spontanen Verhaltenswechsel bewerkstelligt werden kann, der meistens sehr unglaubwürdig erscheint. Clannad schafft es also nicht dieses allgemeine Problem von Game-Umsetzungen zu umgehen, sondern appelliert eher an den Zuschauer sich einfach damit abzufinden. Zusätzlich fällt auch die stark unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Arcs unangenehm auf. Manche wirken etwas gestreckt, während man bei anderen schon fast perplex ist, wie schnell diese nun abgehandelt wurden. Es bleibt auch abzuwarten, ob man noch eine Fortsetzung des Animes plant, denn einige Teile der Story sind derzeit sicher unbefriedigend abgeschlossen und lassen einen mit der Frage verbleiben, warum ihnen so viel Zeit gewidmet wurde.
Charaktere:
Was darf bei einem Anime mit Haremelementen einfach nicht passieren? Richtig, die Hauptcharakterin darf nicht von allen anderen überstrahlt werden, was bei Clannad leider der Fall ist. Sobald Nagisa in direkte Konkurrenz zu den anderen Mädchen tritt, zieht sie schnell den Kürzeren. Nur wenn sich die Handlung alleinig auf sie konzentriert, kann sie bedingt überzeugen und dieser „Trick“ der Regisseure rettet schlussendlich ihren Storypart. Das mag jetzt stark subjektiv klingen, ist es in Teilen sicher auch, nur stehe ich mit dieser Meinung immerhin nicht alleine da. Es läuft einfach etwas falsch, wenn man Gefahr läuft gegen die Hauptperson Antipathie zu entwickeln. Persönlich trauere ich etwa Kyou und Tomoyo nach, den für mich sympathischsten Figuren des Animes, denen leider zu wenig Zeit gewidmet wird. Tomoya als männlicher Hauptcharakter ist durchaus gelungen und bringt zur Abwechslung auch mal eigene Dramaelemente in die Story ein. Erfrischend ist auch, dass er mehr Ecken und Kanten hat als seine Vorgänger in Kanon und Air.
Fazit:
Clannad unterhält, sogar gut, mehr aber auch nicht. Für ein Drama sind sowohl Geschichte als auch die Charaktere nicht geeignet und selbst für ein modernes Märchen fehlt es hier an entsprechenden Story- und Stimmungselementen, wie sie etwa in Kanon vorhanden sind. Gewichte ich nach der Qualität, ist der Anime für mich eher eine School/Romance-Comedy mit Drama und Mysterypart, die einige Schwächen im Storyaufbau hat. Insofern ist es schade, dass der Anime sich selbst nicht unbedingt so sieht und sich gerne dramatischer gibt, wobei er einen eindeutig schlechteren Eindruck macht. Vielleicht gehe ich auch etwas kritisch an die Serie, da sie meiner Meinung nach etliches an Potential verschenkt, denn schlussendlich macht es aufgrund des Comedyparts und der sympathischen Charaktere einfach Spaß sich Clannad anzusehen, weshalb meine Wertung auch nicht schlecht ausfällt. Würde ich aber die Story und den Storyaufbau stärker gewichten, würde sich der Anime wohl eher im mittleren 70er Bereich befinden.
Kommentar zur Bonus Episode Tomoyo-Hen
Wertung: 85%
Nicht nur für Clannad Fans ist diese OVA zu empfehlen, auch als eigenständiger Romance-Titel überzeugt sie in Anbetracht ihrer Länge. Wer mit dem Ende von Clannad nicht zufrieden war (und ich nehme an da gibt es nicht Wenige), der bekommt hier wie es für OVAs von Harem-Anime nicht unüblich ist eine alternative Version zu sehen. Im Unterschied zu anderen Titeln baut dieser hier allerdings nicht auf der Ursprungsserie auf sondern bedient sich nur deren Charaktere. So ist dieses Mal Tomoyo die Auserwählte und man bekommt die anderen weiblichen Hauptpersonen erst gar nicht zu Gesicht.
Was sich einem bietet ist nicht nur eine Romanze abseits des Haremgedankens, sondern im Gegensatz zu Clannad auch ein bodenständiges Drama, das um einiges realistischer wirkt und damit gleich viel eher überzeugt. Dass 24 Minuten eigentlich zu kurz sind steht von vornherein fest, jedoch spielt man die „Etappen“ der Geschichte trotzdem befriedigend durch, so dass man als Zuschauer am Ende mit einem guten Gefühl zurückbleibt. Im Gegensatz zur Serie tritt Tomoyo hier emotionaler und sanfter auf, was schon allein notwenig ist um das Tempo aufrecht erhalten zu können, was ihr aber sicher nicht zum Nachteil reicht.
Fazit:
Alle Kernpunkte einer gelungenen Romanze sind enthalten: Sympathische Charaktere, echte Romantik und Drama, das nicht auf (übernatürliche) Schicksalsschläge angewiesen ist. Wenn die Geschichte in Wirklichkeit auch ein paar Episoden mehr benötigt hätte, so spricht sie auch schon in nur 24 Minuten mehr an als die gesamte restliche Clannad-Serie.
Anime Kommentare
Zumal mir auch nicht mal bewusst war, dass ich mit diesem Genre etwas anfangen könnte.
Clannad ist eine Wundertüte aus (mMn) grandiosem Humor, Schnulze und ein, zwei Hieben mit der "Hab jetzt gefälligst Pipi in den Augen"-Keule.
Der Anime schaffte es, mich irgendwie immer, aufgrund des runden Zusammenspiels der oben genannten Faktoren, in eine angenehme Wohlfühlstimmung zu versetzen.
Und deswegen kann ich dem Anime auch ein paar Negativpunkte, wie z.B. langatmige Storyabschnitte, irgendwie voll und ganz verzeihen.
Insgesamt bietet Clannad für mich eine perfekte Basis für "Clannad After Story".
Dieser Anime fängt sehr gut an, man lernt die Charaktere kennen und lieben.
Ich musste sehr oft lachen und hatte beim gucken viel freude, doch ich musste auch viel weinen aufgrund der Traurigen ereignisse die den Charakteren die ich lieben gelernt habe wiederfuhren.
Der Zeichenstil ist sehr schön was eigentlich nurnoch von der wundervollen Musik getopt wird.
Diesen unglaublich tollen Anime werde ich auf jedenfall niemals vergessen und für immer in meinem Herzen bewahren sowie die liebenswerten Charaktere.
Sayounara Nagisa-chan (T.T)
Eigentlich bin ich persönlich ja ein Fan von Clannad und Clannads erste Staffel hat mir immer sehr gut gefallen aber ich habe nie den roten Faden finden können (was auch vielleicht daran liegt das ich ein kleines Kind war als ich Clannad geguckt habe). Die Charaktere sind alle sehr sympathisch und der Comedy Anteil war immer schön zum lachen. Jedoch hatte ich einige Dramen manchmal nie verstanden weshalb mir der Anime total komisch vorkam. Der Anteil am Drama ist eher etwas, was zum Slice-of-life Genre gehört (heißt: das Drama ist ziemlich leicht und nicht wirklich so... dramatisch) und es gab viele Stellen wo ich manchmal Langeweile hatte. Im anschluss muss ich aber sagen: es ist etwas was man sich anschauen kann und soll.