Nun, eins ist mal sicher: Sollte man vor "Kekkaishi" auch nur einen einzigen anderen Shounen-Anime gesehen haben, so wird einen die Zusammensetzung dieses Animes wohl kaum aus den Pantinen reißen. Wir haben den kleinen, naiven aber irgendwo doch sympathischen Torfkopp mit besonderen Kräften der aus einer ganz bestimmten Motivation heraus, ein gewisses Ziel verfolgt, dabei auf immer stärker werdende Gegner sowie Verbündete trifft und in folge Dessen selbst stetig eine Stufe nach der anderen zur "ultimativen Kraft" erklimmt. Wie immer liegen die Unterschiede im Vergleich zu anderen Shounen-Serien im Detail und dieses Mal dürfen sich sogenannte "Kekkaishi" mit Zuhilfenahme sogenannter "Kekkais" gegen haufenweise bösartige Geister, sogenannte "Ayakashi" zur Wehr setzen. Das klingt nicht interessant genug? Nun, dann sollte ich vielleicht nicht erwähnen das der Hauptcharakter menschliche Geister sehen kann wie ein gewisser I**igo und die Ayakashi teilweise aussehen als währen sie aus "I**yasha" entsprungen? Huch? Schon geschehen! Na dann wollen jetzt sicher alle lauthals *Billige Nachmache" und "Kein Bock auf den selben Mist" schreiend den Raum verlassen oder? Mein Tipp: Lasst das besser bleiben meine Freunde! Zwar hört sich das alles so an als wäre "Kekkaishi" das fünfte Rad am Wagen eines Autoreifentransporters, aber wenn man sich auf den Anime einlässt wird man trotz der etlichen Similaritäten irgendwann zu der Erkenntnis kommen das "Kekkashi" gar nicht so enfallslos ist wie es an der Oberfläche scheint, und sich alle Mühe gibt auf eigenen Füßen zu stehen und obendrein sogar das ein oder andere Novum in das Genre mit einbringt. Erfrischend ist vor allem, dass die obligatorischen Kämpfe nicht nach dem herkömmlichen "1 gegen 1-Prinzip" ablaufen, wo sich 2 Kontrahenten abwechselnd beharken, sich erst der eine aufpowert, dann der andere etc. etc, sondern zu einem Großteil Teamwork der Schlüssel zum Sieg ist. Von 2 gegen 1-Konfronatationen bis hin zu Gruppenkämpfen mit bis zu 4 Teilnehmern auf beiden Seiten, reicht hier die Palette und es ist durchaus spaßig dabei zuzusehen wie sich die Kontrahenten gegenseitig helfen und dadurch auch mal die ein oder andere Strategie bei herum kommt. "Oooi, "One Piece "und "Naruto" haben doch auch Gruppenkämpfe!" hör ich da jemanden plärren. Ja mag sein, aber in "Kekkaishi" wirkt das ganze um einiges "harmonischer" und "natürlicher" um es mal irgendwie in Worte zu fassen. Gut, "Kekkashi" hat damit unterhaltsame Kämpfe, allerdings ist das bei einem Shounen bekanntlich nur die halbe Miete, wenn die Emotionen nicht hochkochen, man nicht mitfiebert und sich Sachen denkt wie "HAU DEM SACK AUF'S MAUUUUUL!". *hust* Nun, zumindest bei mir ist das so und deshalb fällt "Kekkaishi" diesbezüglich in meiner Gunst ein wenig ab, da die Serie fast ewig braucht bis sie an einem Punkt angelangt ist wo die Fights durch im Vorfeld geschehene Dinge von Emotionen, Brisanz und Spannung getragen werden. Diesbezüglich muss man bis Episode 36 (!) warten und es dürfte durchaus verständlich sein wenn man da auf Dauer eine gewisse Ungeduld an den Tag legt. Hat die Serie diese Hürde genommen, ist der Damm/Bann dann aber auch endlich gebrochen und ich untertreibe nicht wenn ich sage das "Kekkashi" von da an alles bietet was mein Shounen-Fan-Herz höher schlagen und mein Blut in Wallung geraten lässt. Im Zusammenspiel mit den Charakteren, die trotz ihrer archetypischen Präsentation, irgendwann beim Zuschauer einen Stein im Brett haben und ein paar recht ordentlichen, wenn auch nicht weltbewegenden, Twists in der Handlung schwingt sich "Kekkashi" im letzten Viertel sogar fast zu einem meiner Favoriten dieses Genres auf. Den Stolperstein, diesbezüglich liefert leider das Ende. Zwar hat "Kekkashi" einen durchaus gelungenen Abschluss, das gilt allerdings nur wenn man in "Storyarc-Dimensionen" denkt. Sagen wir es mal so: Stellt euch einfach vor "One Piece" oder "Naruto" wären nach den ersten 2 Storyarcs zu Ende. Eine schreckliche Vorstellung? Na dann, wisst ihr jetzt welcher Gefühlstumult euch am Ende von "Kekkaishi" erwartet...Fazit: "Kekkashi" ist auf den ersten Blick ein langweiliger "Baukasten-Shounen", bessert sich aber kontinuirlich und hält mit vielen spaßigen Kämpfen und Charaktervorstellungen bei der Stange bis es dann zum großen Knall kommt, der am Schluss leider viel zu schnell wieder verhallt...
Animation
Animationstechnich bewegt sich "Kekkaishi" auf einem relativ konstant gutem Niveau und macht durchgängig einen weitaus polierteren Eindruck als die Optik vieler seiner (endlosen) Artgenossen. Besonders auffällig ist der hohe Einsatz von CGI-Effekten, die hauptsächlich bei der Darstellung der Kampftechniken angewandt werden. Mit Sicherheit das probateste Mittel um die Kekkai-Jutsu in Szene zu setzen, da es eine Technick ist bei der sich "Blöcke" nach Belieben verkleinern, vergrößern und verlängern lassen. Die CGI harmoniert insgesamt recht gut mit den Charaktermodellen und Hintergründen und der Eindruck das sie fehl am Platze ist ensteht zu keiner Zeit. Ebenfalls gute Arbeit hat man bei den Backgrounds geleistet, die einen hohen Detailgrad inne haben und so manches mal eine magische und auch düstere Stimmung aufkommen lassen, besonders Ura-samas Welt (herrlich, wirkt fast wie aus einem Ghibli) und das Schloss Kokuboro sind hier absolute Highlights. Negativ zu erwähnen sind in dieser Kategorie einzig und allein die Standardkritikpunkte die so gut wie jeder Shounen schon fast traditionell inne hat: Die Kämpfe sind nicht immer sonderlich aufwendig animiert und sowohl die altbekannten Standbilder als auch die ungeliebten Speedlines mit "Still in Motion", nehmen der Vorstellung häufig den Elan. Für den Shounen-Fan mit Sicherheit schon längst eine Gewohnheit und er wird's womöglich mit 'nem Schulterzucken hinnehmen. Was das Charakterdesign betrifft, so ist dieses alles in allem weit weniger individuell wie z.B. bei "Naruto" oder "One Piece", aber dennoch in Ordnung. Man hat sich auch beim Design von so manchem Chara wohl auch ein wenig bei anderen Shounen Inspiration geholt, also schön die Augen reiben. Gen ist nicht Monta aus "Eyeshield 21" und Kaguro auch nicht Shishio aus "Kenshin". ;) Die Ayakashis weisen in Sachen Design mal mehr und mal weniger ein ausgefallenes Äußeres auf. Meiner Meinung nach ist das Design von so manchem Fabelwesen ein wenig zu "brav" für meinen Geschmack und bei dem Ayakashi-Gekräusch werden zumindest Inuyasha-Fans das ein oder andere Deja vu erleben. Insgesamt überwiegen aber die positiven Punkte und die weit zahlreicheren optischen Leckerbissen, stellen die zu verschmerzenden Unsäuberlichkeiten locker in den Schatten.
Sound
"Sha la la la la la"... Argz...ich krieg es einfach nicht aus dem Kopf!!! Das Opening ist eines dieser Lieder die zuerst kaum den Geschmack treffen, später aber nicht mehr aus dem Ohr verschwinden wollen. Auch ein Verdienst der fehlenden Abwechslung, da man über die gesamten 52 Episoden nur dieses eine Opening zu hören bekommt. Irgendwie ist es mir zu..."happy" und..."corny" und besonders als die Stimmung der Serie später dramatischer und dunkler wird, wirkt das Geträller stark deplaziert. Die 3 Endings sind ein Mix aus fröhlichem Sound und Balladenflair. Nett, aber von mir bereits nach einmaligem Hören regelmäßig geskipt worden. Die BGM hat mich da schon mehr aufhorchen lassen. Hier gibt es viele Musikrichtungen zu hören, Pop und Rock und sogar Rap und Techno im Crossover. Gewöhnungsbedürftig, aber doch gar nicht mal so schlecht und weit weniger unpassend zur Untermalung des turbulenten Treibens während eines Kampfes als man zuerst vielleicht annehmen mag. Obligatorisch sind natürlich auch die seichten Klänge der Streich-und Tastinstrumente, die dramatische Momente gut begleiten. Negativ: Die Stücke wiederholen sich im Laufe der gesamten Serie immer und immer wieder. In Sachen Seiyuu-Performance gibt es nichts zu meckern. Hier ist viel Prominenz vertreten und das hört man auch. Besonders erfreulich für mich: Viele OP-Seiyuus in den Haupt- und Nebenrollen! ^^V Alles in allem ist die Vertonung von "Kekkaishi" gut gelungen. Nicht weltbewegend aber auf jeden Fall grundsolide!
Story
Wie jede Shounen-Story fängt auch "Kekkaishi" mit der Prämisse an, das ein kleiner Junge besondere Kräfte besitzt und sich mit seinen Freunden in ein Getümmel nach dem anderen stürzt. "Kekkashi" nimmt, ähnlich wie "Bleach" und "Inuyasha" das "Spirituelle" als Grundlage und in unserer Welt treiben Geister und Dämonen ihr Unwesen ohne das der Normalsterbliche davon etwas mitbekommt. Der Held und seine Kumpanen treten erst gegen viel Fallobst an, dann tauchen irgendwann immer stärkere Gegner auf, eine große Organisation gibt sich preis und hat auch standesgemäß den ultimativen Plan im Gepäck sich die ultimative Macht zu sichern. Man sieht, ein waschechter Shounen! Der Handlungsverlauf zieht sich genretypisch an vielen, vielen Auseinandersetzungen entlang und ab und zu werden zur Auflockerung auch mal ein paar Alltags-Episoden eingebaut, mit Comedy als Schwerpunkt. Viele dieser Episoden haben etwas fillermäßiges an sich, was aber angesichts der (gottseidank) völligen Abstinenz von langwierigen und nervigen Fillerarcs locker zu verschmerzen ist. Leider fungieren diese Eps auch als Euphoriekiller, denn es passiert ständig das man, gerade wenn man denkt das es nach den jüngsten Ereignissen jetzt endlich richtig los geht und die Handlung an Fahrt aufnimmt, eine solche Folge vor den Latz geknallt bekommt und schon ist der Wind raus. Überhaupt entwickeln sich die Dinge in "Kekkaishi" lange Zeit einfach viel zu langsam. Das Geheimnis um Karasumori ist zwar ein guter Dauermotivator um am Geschehen dran zu bleiben, aber man bereitet den Zuschauer fast schon ZU akribisch auf den großen Knall vor und in Folge dessen gehen über 30 Episoden ins Land bis der Damm dann endlich gebrochen ist. Aber sobald sich der erste dramatische und auch etwas schockierende Twist einstellt, tritt die Story sehr gehörig auf's Gas und es vergeht keine einzige Folge mehr ohne wichtige und mitreißende Ereignisse. Man fiebert dem alles entscheidenden, brisanzträchtigen Clash entgegen, während es einige Enthüllungen gibt auf die man lange warten musste die die Spannung antreiben und die Emotionen hochköcheln lassen. Sobald es ein Shounen schafft das ich das unbedingte Verlangen verspüre mir so schnell wie möglich die nächste Episoden reinzuziehen, bekommt er von mir den Ritterschlag. "Kekkaisi" hat dafür im Vergleich zu den meisten anderen Shounen zwar überdurchschnittlich lang gebraucht, ihn sich aber schlussendlich doch mehr als verdient. Da ist es natürlich außerordentlich schade, das die Serie nach 52 Episoden zu Ende ist, gerade zu einem Zeitpunkt wo man das Gefühl hat, dass die Geschichte nach diesen Ereignissen neue Wendungen nehmen und noch viel intensiver werden wird. Tja, schon wieder muss man zum Manga greifen um zu erfahren wie es weiter geht... -_-
Charaktere
Der Hauptcharakter ist laut, stur, hitzköpfig, denkt nicht gerne nach, weiß mit seiner überschüssigen Kraft nicht umzugehen, hat kein Glück bei den Mädels und... nimmt die Schule nicht ernst. Nein, nein Naruto hat sich nicht seinen orangenen Ninja-Anzug abgestreift und ist auf's Geisterjagen umgesattelt, DAS ist Yoshimori der Protagonist von "Kekkaishi". Dem Titel "Naruto-Klon" kann er sich allerdings gerade noch entziehen, da er keinen Ramen in sich hineinstopft als gäbe es keinen Morgen mehr sondern...leidenschaftlicher KUCHENBÄCKER ist!!! *lol* Ja, DAS nenn ich doch mal ein Novum! ^^ Er will auch nicht Hokage werden, sondern einfach nur das Mädchen seiner Träume beschützen und dafür sorgen das sie nie mehr (wegen ihm) in Gefahr gerät. Der älteste Grund der Welt für einen Mann stärker zu werden ist also seine Hauptantriebsfeder. Nichts Besonderes also, aber immerhin bekommt man bei Yoshimori zumindest das Gefühl das es ein Ziel ist das er trotz seiner negativen Charaktereigenschaften zu erreichen im Stande ist, nicht so wie bei einem gewissen blonden Nudelsuppenninja... Hinzu gesellen sich noch eine ganze Reihe an anderen im Mittelpunkt stehende Figuren, allen voran Tokine die endlich mal eine Shounen-Heroine ist die eine konstant gute Figur macht, nicht ständig entführt wird und dem Protagonisten ein Klotz am Bein ist. Ihre körperliche Schwäche gleicht sie mit ihrer Fähigkeit aus auch in heiklen Situationen ruhig zu analysieren, womit sie mit Yoshimori ein gutes Team bildet. Die Beziehung der beiden entwickelt sich extrem langsam und in Sachen "Liebesbeziehung" wird man hier kein einziges Rädchen in Bewegung sehen. Freunde von romantischen Beziehungen sind jetzt wohl enttäuscht aber hey, dieser Anime ist ein Shonen und da ist es völlig normal das Romantik nur die 3. bis 4. Geige spielt. Wer Liebesgeplänkel sehen will, der guckt Shoujo und fertig! Weitere erwähnenswerte Figuren sind Gen und Masamori. Ersterer ist zwar der ultimative Vegeta--Sasuke-Hiei-Archetyp in Reinstform, mit einer der herkömmlichsten Backstories die es nur geben kann, aber trotzdem ist er ein Charakter der Wellen schlägt und am Ende sogar schon fast der erinnerungswürdigste Charakter der ganzen Serie. Ein gutes Beispiel dafür wie man aus einem extremen Stereotyp etwas gutes machen kann. Masamori ist erinnerungswürdig weil...er einfach cool und stark ist und obendrein so ziemlich das genau Gegenteil von Zappelphillip Yoshimori. Außerdem hat er diese gewisse, mysteriöse Aura um sich. Da weiß man einfach das der Kerl irgendein Süppchen am kochen ist. Solche Figuren mag ich grundsätzlich. Auf der Seite der Bösen gibt es lange Zeit nichts Großartiges zu sichten, aber später stellen sich einige coole Badasses und ebenfalls geheimnisumwitterte Gestalten vor, die besonders kurz vor Schluss, auch dank ziemlich guter Backstories, Eindruck hinterlassen. Besonders Byaku, Aihi und Kaguro sind da besonders hervorzuheben. Auch unter den Nebenfiguren gibt es viele Sympathieträger, die auch hier und da mal das Zünglein an der Waage sein dürfen. Leider schlägt in dieser Kategorie auch das Ende der Serie negativ zu Buche: Es gibt am Schluss noch viele Charaktere mit Potenzial und es werden auch viele Fragen nicht beantwortet was so manchen Geheimniskrämer angeht. Manga.......
Wert
Ja ja ja, "Kekkaishi" ist Standard, soviel ist klar. Meiner Meinung aber auf jeden Fall GUTER Standard und auch nicht völlig ohne eigene Ideen, das muss man ganz klar sagen. Für mich als Shounen-Fan ist dieser Anime gute Unterhaltung gewesen. Anfangs noch nur "nett", später aber "mitreißend" und "spannend". Der größte Wermutstropen ist und bleibt, das die Serie nach Episode 52 nicht weiter geht, denn "Kekkaishi" hat am Ende durchaus das Potenzial gehabt zu einem meiner Shounen-Favs zu werden. Das mindert den Wert dieses Animes leider beträchtlich in meinen Augen und verhindert im Endeffekt auch ein höheres Rating meinerseits. Nichts desto trotz, halte ich "Kekkaishi" für eine gute Empfehlung an jeden Shounen-Liebhaber und wer weiß? Vielleicht wird der Anime ja irgendwann fortgesetzt. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich wäre auf jeden Fall wieder mit von der Partie!
Animation
Animationstechnich bewegt sich "Kekkaishi" auf einem relativ konstant gutem Niveau und macht durchgängig einen weitaus polierteren Eindruck als die Optik vieler seiner (endlosen) Artgenossen. Besonders auffällig ist der hohe Einsatz von CGI-Effekten, die hauptsächlich bei der Darstellung der Kampftechniken angewandt werden. Mit Sicherheit das probateste Mittel um die Kekkai-Jutsu in Szene zu setzen, da es eine Technick ist bei der sich "Blöcke" nach Belieben verkleinern, vergrößern und verlängern lassen. Die CGI harmoniert insgesamt recht gut mit den Charaktermodellen und Hintergründen und der Eindruck das sie fehl am Platze ist ensteht zu keiner Zeit. Ebenfalls gute Arbeit hat man bei den Backgrounds geleistet, die einen hohen Detailgrad inne haben und so manches mal eine magische und auch düstere Stimmung aufkommen lassen, besonders Ura-samas Welt (herrlich, wirkt fast wie aus einem Ghibli) und das Schloss Kokuboro sind hier absolute Highlights. Negativ zu erwähnen sind in dieser Kategorie einzig und allein die Standardkritikpunkte die so gut wie jeder Shounen schon fast traditionell inne hat: Die Kämpfe sind nicht immer sonderlich aufwendig animiert und sowohl die altbekannten Standbilder als auch die ungeliebten Speedlines mit "Still in Motion", nehmen der Vorstellung häufig den Elan. Für den Shounen-Fan mit Sicherheit schon längst eine Gewohnheit und er wird's womöglich mit 'nem Schulterzucken hinnehmen. Was das Charakterdesign betrifft, so ist dieses alles in allem weit weniger individuell wie z.B. bei "Naruto" oder "One Piece", aber dennoch in Ordnung. Man hat sich auch beim Design von so manchem Chara wohl auch ein wenig bei anderen Shounen Inspiration geholt, also schön die Augen reiben. Gen ist nicht Monta aus "Eyeshield 21" und Kaguro auch nicht Shishio aus "Kenshin". ;) Die Ayakashis weisen in Sachen Design mal mehr und mal weniger ein ausgefallenes Äußeres auf. Meiner Meinung nach ist das Design von so manchem Fabelwesen ein wenig zu "brav" für meinen Geschmack und bei dem Ayakashi-Gekräusch werden zumindest Inuyasha-Fans das ein oder andere Deja vu erleben. Insgesamt überwiegen aber die positiven Punkte und die weit zahlreicheren optischen Leckerbissen, stellen die zu verschmerzenden Unsäuberlichkeiten locker in den Schatten.
Sound
"Sha la la la la la"... Argz...ich krieg es einfach nicht aus dem Kopf!!! Das Opening ist eines dieser Lieder die zuerst kaum den Geschmack treffen, später aber nicht mehr aus dem Ohr verschwinden wollen. Auch ein Verdienst der fehlenden Abwechslung, da man über die gesamten 52 Episoden nur dieses eine Opening zu hören bekommt. Irgendwie ist es mir zu..."happy" und..."corny" und besonders als die Stimmung der Serie später dramatischer und dunkler wird, wirkt das Geträller stark deplaziert. Die 3 Endings sind ein Mix aus fröhlichem Sound und Balladenflair. Nett, aber von mir bereits nach einmaligem Hören regelmäßig geskipt worden. Die BGM hat mich da schon mehr aufhorchen lassen. Hier gibt es viele Musikrichtungen zu hören, Pop und Rock und sogar Rap und Techno im Crossover. Gewöhnungsbedürftig, aber doch gar nicht mal so schlecht und weit weniger unpassend zur Untermalung des turbulenten Treibens während eines Kampfes als man zuerst vielleicht annehmen mag. Obligatorisch sind natürlich auch die seichten Klänge der Streich-und Tastinstrumente, die dramatische Momente gut begleiten. Negativ: Die Stücke wiederholen sich im Laufe der gesamten Serie immer und immer wieder. In Sachen Seiyuu-Performance gibt es nichts zu meckern. Hier ist viel Prominenz vertreten und das hört man auch. Besonders erfreulich für mich: Viele OP-Seiyuus in den Haupt- und Nebenrollen! ^^V Alles in allem ist die Vertonung von "Kekkaishi" gut gelungen. Nicht weltbewegend aber auf jeden Fall grundsolide!
Story
Wie jede Shounen-Story fängt auch "Kekkaishi" mit der Prämisse an, das ein kleiner Junge besondere Kräfte besitzt und sich mit seinen Freunden in ein Getümmel nach dem anderen stürzt. "Kekkashi" nimmt, ähnlich wie "Bleach" und "Inuyasha" das "Spirituelle" als Grundlage und in unserer Welt treiben Geister und Dämonen ihr Unwesen ohne das der Normalsterbliche davon etwas mitbekommt. Der Held und seine Kumpanen treten erst gegen viel Fallobst an, dann tauchen irgendwann immer stärkere Gegner auf, eine große Organisation gibt sich preis und hat auch standesgemäß den ultimativen Plan im Gepäck sich die ultimative Macht zu sichern. Man sieht, ein waschechter Shounen! Der Handlungsverlauf zieht sich genretypisch an vielen, vielen Auseinandersetzungen entlang und ab und zu werden zur Auflockerung auch mal ein paar Alltags-Episoden eingebaut, mit Comedy als Schwerpunkt. Viele dieser Episoden haben etwas fillermäßiges an sich, was aber angesichts der (gottseidank) völligen Abstinenz von langwierigen und nervigen Fillerarcs locker zu verschmerzen ist. Leider fungieren diese Eps auch als Euphoriekiller, denn es passiert ständig das man, gerade wenn man denkt das es nach den jüngsten Ereignissen jetzt endlich richtig los geht und die Handlung an Fahrt aufnimmt, eine solche Folge vor den Latz geknallt bekommt und schon ist der Wind raus. Überhaupt entwickeln sich die Dinge in "Kekkaishi" lange Zeit einfach viel zu langsam. Das Geheimnis um Karasumori ist zwar ein guter Dauermotivator um am Geschehen dran zu bleiben, aber man bereitet den Zuschauer fast schon ZU akribisch auf den großen Knall vor und in Folge dessen gehen über 30 Episoden ins Land bis der Damm dann endlich gebrochen ist. Aber sobald sich der erste dramatische und auch etwas schockierende Twist einstellt, tritt die Story sehr gehörig auf's Gas und es vergeht keine einzige Folge mehr ohne wichtige und mitreißende Ereignisse. Man fiebert dem alles entscheidenden, brisanzträchtigen Clash entgegen, während es einige Enthüllungen gibt auf die man lange warten musste die die Spannung antreiben und die Emotionen hochköcheln lassen. Sobald es ein Shounen schafft das ich das unbedingte Verlangen verspüre mir so schnell wie möglich die nächste Episoden reinzuziehen, bekommt er von mir den Ritterschlag. "Kekkaisi" hat dafür im Vergleich zu den meisten anderen Shounen zwar überdurchschnittlich lang gebraucht, ihn sich aber schlussendlich doch mehr als verdient. Da ist es natürlich außerordentlich schade, das die Serie nach 52 Episoden zu Ende ist, gerade zu einem Zeitpunkt wo man das Gefühl hat, dass die Geschichte nach diesen Ereignissen neue Wendungen nehmen und noch viel intensiver werden wird. Tja, schon wieder muss man zum Manga greifen um zu erfahren wie es weiter geht... -_-
Charaktere
Der Hauptcharakter ist laut, stur, hitzköpfig, denkt nicht gerne nach, weiß mit seiner überschüssigen Kraft nicht umzugehen, hat kein Glück bei den Mädels und... nimmt die Schule nicht ernst. Nein, nein Naruto hat sich nicht seinen orangenen Ninja-Anzug abgestreift und ist auf's Geisterjagen umgesattelt, DAS ist Yoshimori der Protagonist von "Kekkaishi". Dem Titel "Naruto-Klon" kann er sich allerdings gerade noch entziehen, da er keinen Ramen in sich hineinstopft als gäbe es keinen Morgen mehr sondern...leidenschaftlicher KUCHENBÄCKER ist!!! *lol* Ja, DAS nenn ich doch mal ein Novum! ^^ Er will auch nicht Hokage werden, sondern einfach nur das Mädchen seiner Träume beschützen und dafür sorgen das sie nie mehr (wegen ihm) in Gefahr gerät. Der älteste Grund der Welt für einen Mann stärker zu werden ist also seine Hauptantriebsfeder. Nichts Besonderes also, aber immerhin bekommt man bei Yoshimori zumindest das Gefühl das es ein Ziel ist das er trotz seiner negativen Charaktereigenschaften zu erreichen im Stande ist, nicht so wie bei einem gewissen blonden Nudelsuppenninja... Hinzu gesellen sich noch eine ganze Reihe an anderen im Mittelpunkt stehende Figuren, allen voran Tokine die endlich mal eine Shounen-Heroine ist die eine konstant gute Figur macht, nicht ständig entführt wird und dem Protagonisten ein Klotz am Bein ist. Ihre körperliche Schwäche gleicht sie mit ihrer Fähigkeit aus auch in heiklen Situationen ruhig zu analysieren, womit sie mit Yoshimori ein gutes Team bildet. Die Beziehung der beiden entwickelt sich extrem langsam und in Sachen "Liebesbeziehung" wird man hier kein einziges Rädchen in Bewegung sehen. Freunde von romantischen Beziehungen sind jetzt wohl enttäuscht aber hey, dieser Anime ist ein Shonen und da ist es völlig normal das Romantik nur die 3. bis 4. Geige spielt. Wer Liebesgeplänkel sehen will, der guckt Shoujo und fertig! Weitere erwähnenswerte Figuren sind Gen und Masamori. Ersterer ist zwar der ultimative Vegeta--Sasuke-Hiei-Archetyp in Reinstform, mit einer der herkömmlichsten Backstories die es nur geben kann, aber trotzdem ist er ein Charakter der Wellen schlägt und am Ende sogar schon fast der erinnerungswürdigste Charakter der ganzen Serie. Ein gutes Beispiel dafür wie man aus einem extremen Stereotyp etwas gutes machen kann. Masamori ist erinnerungswürdig weil...er einfach cool und stark ist und obendrein so ziemlich das genau Gegenteil von Zappelphillip Yoshimori. Außerdem hat er diese gewisse, mysteriöse Aura um sich. Da weiß man einfach das der Kerl irgendein Süppchen am kochen ist. Solche Figuren mag ich grundsätzlich. Auf der Seite der Bösen gibt es lange Zeit nichts Großartiges zu sichten, aber später stellen sich einige coole Badasses und ebenfalls geheimnisumwitterte Gestalten vor, die besonders kurz vor Schluss, auch dank ziemlich guter Backstories, Eindruck hinterlassen. Besonders Byaku, Aihi und Kaguro sind da besonders hervorzuheben. Auch unter den Nebenfiguren gibt es viele Sympathieträger, die auch hier und da mal das Zünglein an der Waage sein dürfen. Leider schlägt in dieser Kategorie auch das Ende der Serie negativ zu Buche: Es gibt am Schluss noch viele Charaktere mit Potenzial und es werden auch viele Fragen nicht beantwortet was so manchen Geheimniskrämer angeht. Manga.......
Wert
Ja ja ja, "Kekkaishi" ist Standard, soviel ist klar. Meiner Meinung aber auf jeden Fall GUTER Standard und auch nicht völlig ohne eigene Ideen, das muss man ganz klar sagen. Für mich als Shounen-Fan ist dieser Anime gute Unterhaltung gewesen. Anfangs noch nur "nett", später aber "mitreißend" und "spannend". Der größte Wermutstropen ist und bleibt, das die Serie nach Episode 52 nicht weiter geht, denn "Kekkaishi" hat am Ende durchaus das Potenzial gehabt zu einem meiner Shounen-Favs zu werden. Das mindert den Wert dieses Animes leider beträchtlich in meinen Augen und verhindert im Endeffekt auch ein höheres Rating meinerseits. Nichts desto trotz, halte ich "Kekkaishi" für eine gute Empfehlung an jeden Shounen-Liebhaber und wer weiß? Vielleicht wird der Anime ja irgendwann fortgesetzt. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich wäre auf jeden Fall wieder mit von der Partie!
Kommentare
Kekkaishi ist ein Fantasievoller Anime der zu Unterhalten weiß, reinschauen lohnt sich wirklich