#1Was wäre eine Gundam-Saga ohne eine Sidestory? Diesem Grundsatz bleibt man mit “Stargazer“ treu und verfrachtet das Geschehen dieser 3 recht kurzen Episoden an den Anfang der GSD-Timeline unmittelbar nach dem Junius 7-Colonydrop der abtrünnigen Coordinators. Es sollte also zuerst gesagt sein das ein wenig Vorwissen, bezüglich der Geschehnisse in Gundam Seed DESTINY, nicht unbedingt hinderlich ist um dieser ONA (Original Net Animation) inhaltlich besser folgen zu können. Ich für meinen Teil hatte zwar keine Probleme damit die Geschehnisse einzuordnen aber die Story von Stargazer hinkt trotzdem und konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Potential ist ganz sicher vorhanden aber was Stargazer plagt sind die typischen Abstriche die man bei einer nur wenige Episoden umfassende ONA machen muss und das sind zum einen die nicht ausreichende Zeit die man als Zuschauer hat um den Plot richtig zu verinnerlichen und zum anderen das viel zu rasante Tempo des selbigen. Der sprunghafte Verlauf drosselt jeden Anflug von Spannung und erstickt die hier und da aufflackernde Dramatik im Keim, was hauptsächlich darauf zurück zu führen ist das es den Übermittlern dieser Dramatik, sprich den Charakteren, nicht vergönnt ist sich so weit zu entfalten das man als Zuschauer in der Lage ist sich ihnen nahe zu fühlen. Die Geschichte von “Stargazer“ nimmt 2 Figuren in den Fokus die beide ihre eigenen Pfade beschreiten bis sich diese irgendwann kreuzen. 2 Figuren klingt nicht besonders viel aber das ist es angesichts der Länge von gerade mal 3 x 15 Minuten, sehr wohl und schon sind wir wieder bei der Problematik mit der nicht ausreichenden Zeit für ordentliche Präsentation und Entwicklung. Ein paar wenige Einblicke in Svens Vergangenheit werden einem zwar gegönnt und man kann diese Figur auch recht gut und schnell erörtern, aber in der Summe schafft er es nicht Eindruck zu hinterlassen. Für Selene gilt fast das Gleiche nur bekommt man in ihre Vergangenheit noch nicht mal einen klitzekleinen Exkurs. Es ist schade dass diese 2 Figuren so den Bach runter gehen, denn das Potential für emotionsgeladene, tragische Helden tragen sie durchaus in sich. Es hätte eben nur ein paar Episoden mehr gebraucht, die sich näher mit ihnen befassen, sie gründlicher darstellen und zeigen was in ihnen vorgeht. Von der technischen Seite enttäuscht “Stargazer“ nicht: Die Animationen sind sehr gut gelungen und die musikalische Untermalung ist so großartig wie man es von einem Gundam aus dem SEED-Universum gewohnt ist, aber das kann leider nicht über viel zu oberflächliche Story und Charaktere hinwegtrösten. Ich brauche es wohl eigentlich kaum noch einmal zu sagen aber “Stargazer“ scheitert ganz einfach an seiner Kurzlebigkeit.
