Rumiko Takahashi Anthology (2003)

Takahashi Rumiko Gekijou / 高橋留美子劇場

Rezensionen – Rumiko Takahashi Anthology

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Rumiko Takahashi Anthology“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Rubina#1
Zuerst war ich sehr skeptisch, als ich hörte, dass jede Episode in sich abgeschlossen ist, eine eigene Geschichte aus dem Alltag der Bewohner von Tokyo erzählt und zudem immer völlig andere Charaktere beinhaltet. Ich dachte mir, dass man auf diese Weise doch keine vernünftige oder interessant-packende Handlung erzählen könnte. Doch da hatte ich mich weit geirrt. Jede Handlung hat es auf ihre Weise geschafft mich zu fesseln und schafft es sich so detailliert zu präsentieren, das ich am Ende überhaupt nicht den Eindruck hatte, dass jede Episode nur knapp 20min. lang war (Op und Ed abgezogen!).
Vor allem, das jede Episode sich in eine andere Extreme vorwagt (Sarkasmus, Irrationales, Thriller, typischer Nachbarstreit, Romantik,...) hat auch dafür gesorgt, dass es nie eintönig und langweilig wurde. Es hat immer für eine Überraschung gesorgt, da man nie wusste, was als nächstes auf einem zukommt.


Besonders hat mir an der Serie gefallen, dass wenn man genau aufpasst und seinen Blick auch mal auf das Geschehen im Hintergrund lenkt, man dort immer wieder Statisten erkennen kann, die in einer vorherigen Episode eine Hauptrolle gespielt haben. Manchmal kann man diese Statisten auch dabei erleben, wie sie genau dasselbe tun, was man in der vorherigen Episode schon gesehen hat. (Man kann sogar ein paar der beliebten Hauptrollen aus anderen Erfolgsserien von Rumiko Takahashi entdecken!) Auf diese Weise gelingt es der Serie doch noch eine kleine Verbindung zwischen den einzelnen Handlungen zu knüpfen, da der Eindruck entsteht, das alles parallel geschieht.

Es lohnt sich auf alle Fälle mal hineinzuschauen und da es alles Kurzgeschichten sind, eignet sich die Serie bestens für zwischendurch (wenn man beispielsweise mit dem Zug unterwegs ist).
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Avatar: Slaughtertrip#2
Rumiko Takahashi, bekannt geworden durch RTL2-Klassiker* wie »Inuyasha« oder »Ranma ½«, hat natürlich noch viele weitere Werke in ihrer Vita stehen. Viele davon sind in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die in animierter Form ihren Weg in diese Kompilation gefunden haben. Doch wer auch hier viel Action und Fantasy erwartet, der wird nicht enttäuscht – nein, denn dafür sind die Geschichten zu gut –, sondern überrascht sein. All diese Elemente müssen nämlich dem schnöden Alltag weichen. Es werden Geschichten erzählt, die – zumindest in ihrer Grundprämisse – in ähnlicher Form im Wohnzimmer von Nachbarn X oder von Nachbarin Y stattfinden könnten, jedoch immer wieder mit Besonderheiten aufwarten, sodass keine Langeweile aufkommt. Nur drei der dreizehn Geschichten verlassen das Terrain der Normalität und machen einen Abstecher Richtung Fantasy. Inhaltlich geht es hier meist um die einfachsten, aber wichtigsten Dinge des Lebens: um die Familie und um die Liebe. Und um Pinguine. Ja, hier gibt es auch Pinguine. Ich liebe diese watschelnden Frackträger einfach.

*Hach, das waren noch Zeiten. Da fühlt man sich irgendwie alt ...

Um vielleicht etwas konkreter auf die Geschichte einzugehen, ohne allzu ausschweifend zu werden:

Episode 01: Die Geschichte einer Familie, die eingewilligt hat, temporär auf ein Haustier aufzupassen, und einer Frau in der Mietervereinigung, welche die Regeln der Hausordnung, in der auch ein Verbot gegen das Halten von Haustieren niedergeschrieben ist, strikt befolgt.
Diese Geschichte ist wohl der optimale Einstieg, um bereits nach der ersten Folge einen durchaus guten Eindruck von der Atmosphäre dieses Anime vermittelt zu bekommen. Die Rollen sind hier klar verteilt: zum einen die Tierliebhaber, zum anderen die Tierhasserin. Oder doch nicht …?

Episode 02: Die Geschichte einer Besitzerin einer Zeremonienhalle und von zwei sich liebenden Personen älteren Semesters, deren bedingungslose Liebe zueinander Ersterer dabei helfen, sich ihrer wahren Gefühle für ihren Exmann im Klaren zu werden.
Hier ist 20 Minuten lang love in the air – und zwar die schönen, nicht so schönen und auch verwirrenden Seiten dieser starken Emotion, welche auch die am logischsten denkenden Menschen im Griff hat wie sonst nur was.

Episode 03: Die Geschichte eines mit Familienproblemen konfrontierten Mannes, der aufgrund eines Unfalls glaubt, 13 Jahre alt zu sein, und einer Oberschülerin, die irgendwie in diesen Unfall verwickelt ist.
Eine der wohl skurrilsten Geschichten. Der Hauptcharakter steht mitten im Leben und ist zu boden- und zu anständig, um im Affekt aus seiner deprimierenden Situation zu flüchten. Aufgrund des Unfalls erschafft er jedoch unwissend und ungewollt eine Scheinwirklichkeit, wodurch ein Szenario des Eskapismus entsteht.

Episode 04: Die Geschichte von zwei sich gegenseitig hassenden Frauen und einer weiteren Frau, die zuerst nur beobachtet, sich danach aktiv am Geschehen beteiligt und letztendlich die ganze Wahrheit über die beiden Frauen herausfindet.
Nachdem besonders in der zweiten Folge das Thema »Liebe« so ausführlich behandelt wurde, widmet man sich hier jener Emotion, die konträr ist zu dem fluffigen Gefühl, das einem Flugzeuge im Bauch beschert: Hass. Nicht nur aufgrund der Auflösung vermittelt diese Geschichte die wohl traurigste Atmosphäre aller Folgen.

Episode 05: Die Geschichte einer Familie, die alles verloren hat, und der Tochter, die aufgrund des merkwürdigen Verhaltens ihrer Eltern glaubt, dass diese einen Familienselbstmord planen.
Diese Folge ist ebenso skurril wie Episode #3. Die Atmosphäre ist insofern einzigartig, als hier ein Mystery-Setting gleich einer »Twilight Zone«-Folge kreiert wird. Der Zuseher wird bereits aufgrund der minimalistischen, aber dennoch nervenaufreibenden BGM in die richtige Stimmung gebracht, noch bevor dieser mit den Wahnvorstellungen der Tochter konfrontiert wird.

Episode 06: Die Geschichte eines tatkräftigen Mannes, der seine Anstellung verloren hat und seine kranke Frau auf ihrem Arbeitsplatz vertritt.
Was haben wir bisher gehabt? Liebe, Hass, Mystery … es fehlt noch ein bisschen Comedy – oder besser gesagt: sehr viel Comedy. Diese bekommt man hier.

Episode 07: Die Geschichte einer verstorbenen, alten Frau, die von den Toten zurückgeholt und mit Zauberkräften ausgestattet wird, um das schreckliche Schicksal, das zwei sich Liebenden widerfahren soll, abzuwenden.
Die erste Folge mit mehr als nur einer kleinen Prise Fantasy. Die Geschichte ist – zumindest im Vergleich zu den anderen Folgen – etwas verschachtelt, weshalb die Auflösung für den einen oder anderen durchaus überraschend sein könnte.

Episode 08: Die Geschichte einer herrschsüchtigen Mieterin, zweier Frauen, die sich gegen diese zur Wehr setzen, und einer weiteren Frau, die zwischen den beiden Parteien steht und sich nicht im Klaren darüber ist, welche Konsequenzen ihr blühen, wenn sie sich gegen Erstere auflehnt.
Wie auch schon in der ersten Folge ist hier der »große, böse Antagonist« kein Monster, das die Weltherrschaft an sich reißen möchte, sondern ein einfaches Mitglied der Mietervereinigung. Und wie in der vierten Folge ist ein gewöhnlicher Wohnblock der Ort des Geschehens. Kann es sein, dass Takahashi des Öfteren Probleme mit ihren Nachbarn hatte? Jedenfalls strotzt diese Geschichte nur so vor Konflikten, die manchen Zusehern mit ähnlichen Problemen nicht ganz unbekannt sein dürften.

Episode 09: Die Geschichte einer verstorbenen Frau, die aus unbekannten Gründen als Geist im Diesseits verweilt, und ihres Mannes, der die Annäherungsversuche seiner Mitarbeiterin als Zeichen ihrer Liebe deutet und darin eine Chance auf eine neue Beziehung sieht.
Hier haben wir auch schon die zweite Fantasy-Folge. Das Konstrukt »älterer Mann, jüngere Frau« ist Stoff für viel Drama, welches man aber weder in dieser noch in den anderen Geschichten findet. Stattdessen bekommt man hier sympathisch-witzige Paarungen – sei es der Mann und seine Geisterfrau oder der Mann und die junge Dame, welcher er den Hof macht.

Episode 10: Die Geschichte eines Missverständnisses zwischen zwei Ehepaaren, welches eines der beiden Paare an den Rand der Verzweiflung treibt.
Die Prämisse lässt ein Szenario erwarten, welches durchaus eintreten könnte. Doch auch hier möchte ich gerne das Wort »skurril« in den Mund (oder in die Finger?) nehmen, da der Ursprung dieses Missverständnisses keineswegs alltäglich ist. Die Geschichte ist amüsant und die Charaktere sind sympathisch, jedoch möchte ich die Sinnhaftigkeit mancher Taten der handelnden Personen doch ernsthaft infrage stellen.

Episode 11: Die Geschichte eines mehr unglücklich als glücklich verheirateten Mannes, der auf einem Klassentreffen seine damalige Herzensdame wiedersehen möchte.
Es ist schon auffällig, wie oft Geschichten über Menschen mit Eheproblemen vorkommen. Das ist keineswegs negativ gemeint, denn das sind alltägliche Probleme, welche die Geschichten greifbar machen, und mit den Charakteren, die sich in einer solchen Situation befinden, werden sich manche Zuseher – leider? – identifizieren können.

Episode 12: Die Geschichte einer von einem Geist heimgesuchten Frau, die von ihrer Schwiegermutter für das Chaos, das in Wirklichkeit der Geist angerichtet hat, beschuldigt wird.
Fantasy-Story número tres. Ohne den Geist könnte man diese Folge auf die Geschichte vieler kleiner Missverständnisse zwischen Schwiegertochter und –mutter herunterbrechen.

Episode 13: Die Geschichte einer Familie, die eingewilligt hat, temporär auf ein Haustier aufzupassen (schon wieder), und eines Mannes, der seine Frau betrügt und dadurch ebenjener Familie ungewollt eine doppelte Last auferlegt.
Die letzte Folge hört sich wieder nach einer relativ gewöhnlichen Ausgangssituation an, doch die beiden Handlungsstränge fügen sich nicht zielgerichtet zusammen, weshalb man den Anime aufgrund dieser doch recht konfusen Umsetzung leider mit der wohl schwächsten Geschichte dieser Anthologie beenden muss.

Der Anime fährt schnurstracks die typische Takahashi-Schiene und macht zudem ein paar Abstecher in Mystery- und Slice-of-Life-Town. Doch sobald die abenteuerliche Fahrt durch dreizehn abwechslungsreiche Geschichten vorbei ist, hat man dennoch nicht das Gefühl, dass die Abstecher unnötig waren oder die Fahrt holprig war, denn am Ende hat man sein Ziel mit zufriedener Miene erreicht. Trotz der Sprünge von einem Genre zum anderen und von einer Stimmung zur anderen hat man hier ein homogenes Konstrukt vor sich. Erreicht wird das auch durch den charakteristischen und charismatischen Zeichenstil Takahashis, den man durchaus als oldschool bezeichnen kann.
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