AsaneRedakteur
#1Ganze 6 Wörter umfasst die derzeitige Kurzbeschreibung. Aber mehr würden auch zu Spoilern führen. Diesen Part übernimmt daher die nun folgende Rezension.
Die Experimentalfilme von Tezuka sind gerne ähnlich lang wie ihre Titel. Dieser hier zeigt eine heitere Variante der biblischen Schöpfungsgeschichte, wie sie sich in der verspielten Fantasie des berühmten Mangaka darstellt, wäre Gott ein drogensüchtiger und etwas verpeilter Tunichtgut. (Bedeutende Teile des Alten Testaments legen durchaus die Vermutung nahe, daß … aber das gehört jetzt nicht hierher.)
Mit dem Titel 創世記 (Genesis) wird der Beginn des kleinen vierminütigen Films angekündigt, nur um kurz darauf durch ein lapidares … ではない ("ist es nicht") das Ganze zu relativieren und über den Haufen zu werfen. Als Hintergrundmusik muss dieses Mal der Beginn(!) von Carl Orffs "Carmina Burana" [Wikipedia] herhalten, was aufgrund der donnernden Epik zu erstem Stirnrunzeln führt, denn sowohl der Gestus der Musik als auch der Inhalt des Textes wollen hier so recht passen.
Die erste Tage laufen noch normal ab, folgen dem, was man aus der Bibel zu kennen gewohnt ist. Als aber vom Herr und Schöpfer die Tierwelt in Angriff genommen wird, treten erste irritierende Abweichungen zu Tage. Dieser Eindruck verfestigt sich mit der Erschaffung von Eva, bei der man gewisse Details ein wenig anders in Erinnerung hat. So geht das munter weiter. Demnach entstand Adam nicht etwa aus einer Rippe Evas, sondern aus … etwas anderem.
"Weil er aus mir gemacht ist, muss er auch mir gehorchen", lautet ihre patente Rechtfertigung für nun alles folgende. Er muss Geld verdienen, Essen kochen und sich im Bett nützlich machen. Der Mann sei dem Weibe untertan. Außerdem muss ja noch ein Sündenfall her, also nähert sich Adam dem bekannten Baum. Da sprach der Apfel: "wenn du diese Schlange isst, wirst du unbesiegbar sein". Die Werbung verspricht bekanntlich viel. Diesmal liegt sie leider richtig, denn was der Mensch, besonders der männliche, in der Nachfolge Adams anzustellen mag, wird eindrucksvoll in markanten Bildern ausgeführt. Da der Mensch unter Hinzuziehung geeigneter Hilfsmittel [Website] nun in der Lage ist, ein erstaunliches Alter (930 Jahre) zu erreichen und immer mal wieder die Welt gerettet werden muss, entscheidet Gott sich für ein Reset und fängt nochmal ganz von vorne an.
Fazit:
Eine muntere und wie gewohnt vor skurriler Fantasie sprühende Alternativfassung der Schöpfungsgeschichte, wie sie nicht mal die ähnlich fantasievollen Anhänger des Kreationismus auf die Beine kriegen. Obwohl bei der Verteilung der geschlechterspezifischen Rollen ein erfrischend neuer Ansatz verfolgt wird, ist dieses kleine Werk den Vertreter*innen des Feminismus nicht zu empfehlen. Wieso, wird nicht verraten.
Die Experimentalfilme von Tezuka sind gerne ähnlich lang wie ihre Titel. Dieser hier zeigt eine heitere Variante der biblischen Schöpfungsgeschichte, wie sie sich in der verspielten Fantasie des berühmten Mangaka darstellt, wäre Gott ein drogensüchtiger und etwas verpeilter Tunichtgut. (Bedeutende Teile des Alten Testaments legen durchaus die Vermutung nahe, daß … aber das gehört jetzt nicht hierher.)
Mit dem Titel 創世記 (Genesis) wird der Beginn des kleinen vierminütigen Films angekündigt, nur um kurz darauf durch ein lapidares … ではない ("ist es nicht") das Ganze zu relativieren und über den Haufen zu werfen. Als Hintergrundmusik muss dieses Mal der Beginn(!) von Carl Orffs "Carmina Burana" [Wikipedia] herhalten, was aufgrund der donnernden Epik zu erstem Stirnrunzeln führt, denn sowohl der Gestus der Musik als auch der Inhalt des Textes wollen hier so recht passen.
Die erste Tage laufen noch normal ab, folgen dem, was man aus der Bibel zu kennen gewohnt ist. Als aber vom Herr und Schöpfer die Tierwelt in Angriff genommen wird, treten erste irritierende Abweichungen zu Tage. Dieser Eindruck verfestigt sich mit der Erschaffung von Eva, bei der man gewisse Details ein wenig anders in Erinnerung hat. So geht das munter weiter. Demnach entstand Adam nicht etwa aus einer Rippe Evas, sondern aus … etwas anderem.
"Weil er aus mir gemacht ist, muss er auch mir gehorchen", lautet ihre patente Rechtfertigung für nun alles folgende. Er muss Geld verdienen, Essen kochen und sich im Bett nützlich machen. Der Mann sei dem Weibe untertan. Außerdem muss ja noch ein Sündenfall her, also nähert sich Adam dem bekannten Baum. Da sprach der Apfel: "wenn du diese Schlange isst, wirst du unbesiegbar sein". Die Werbung verspricht bekanntlich viel. Diesmal liegt sie leider richtig, denn was der Mensch, besonders der männliche, in der Nachfolge Adams anzustellen mag, wird eindrucksvoll in markanten Bildern ausgeführt. Da der Mensch unter Hinzuziehung geeigneter Hilfsmittel [Website] nun in der Lage ist, ein erstaunliches Alter (930 Jahre) zu erreichen und immer mal wieder die Welt gerettet werden muss, entscheidet Gott sich für ein Reset und fängt nochmal ganz von vorne an.
Fazit:
Eine muntere und wie gewohnt vor skurriler Fantasie sprühende Alternativfassung der Schöpfungsgeschichte, wie sie nicht mal die ähnlich fantasievollen Anhänger des Kreationismus auf die Beine kriegen. Obwohl bei der Verteilung der geschlechterspezifischen Rollen ein erfrischend neuer Ansatz verfolgt wird, ist dieses kleine Werk den Vertreter*innen des Feminismus nicht zu empfehlen. Wieso, wird nicht verraten.
Beitrag wurde zuletzt am 03.05.2023 11:32 geändert.
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