Tico: Ein toller Freund (1994)

Nanatsu no Umi no Tico / 七つの海のティコ

Informationen

  • Anime: Tico: Ein toller Freund
    • Japanisch Nanatsu no Umi no Tico
      七つの海のティコ
      Typ: TV-Serie, 39 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 16.01.1994 ‑ 18.12.1994
      Adaptiert von: Originalwerk
    • Englisch Tico and Friends
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: ?
    • Deutsch Tico: Ein toller Freund
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 11.02.1998 ‑ 06.04.1998
      Publisher: KSM Anime
    • Synonyme: Tico and Nanami, Tico of the Seven Seas

Beschreibung

Nanami Simpson war zwei Jahre alt, als ihre Mutter starb. Zu dieser Zeit hat sie sich mit dem Orca Tico angefreundet, und zusammen mit ihrem Vater, dem Meeresbiologen Scott, und Al, dem Maschinisten und Besitzer des kleinen Schiffes, bereisen sie seit sieben Jahren die sieben Weltmeere, immer auf der Suche nach dem legendären leuchtenden Wal. Recht schnell stoßen die unternehmunglustige Cheryl Melville und ihr Butler James hinzu, da erstere momentan wenig Lust verspürt, ständig nach der Pfeife ihres angesehenen und vermögenden Vaters tanzen zu müssen. Einige Zeit später komplettiert der kleine Thomas das Team, der es ebenfalls bei seinem Vater nicht mehr aushält. Zwar ist der schüchterne Stubenhocker alles andere als seetauglich, dafür kennt er sich umso besser mit Computern aus.

So begeben sie denn auf große Fahrt und erleben allerlei gefährliche Abenteuer, bis sie auf die ersten Spuren des leuchtenden Wals stoßen. Doch auch die wissenschaftliche Crew einer mächtigen Organisation ist auf der Suche nach diesem geheimnisvollen Wesen, denn von der Substanz, die das Leuchten bewirkt, erhofft sie sich große Macht und ist zu allem bereit, um in den Besitz dieser Substanz zu gelangen. Nach Monaten der Suche sind Nanami und ihr Vater ihrem Ziel näher als je zuvor, doch auch ihre Gegner haben den leuchtenden Wal schon aufgespürt. Nun geht es darum, dieses wunderbare Wesen vor dem Zugriff der skrupellosen Wissenschaftler zu schützen … und wer weiß, vielleicht gelingt es ihnen sogar, das tiefe Geheimnis zu lüften, das diesen Wal umgibt.
Nanami Simpson is a young girl. Her mother dies when she is young, and she goes to live with her Father, Scott Simpson, on board a Marine Research Vessel , the Peperonchino. Her Father is a Marine Biologist, and he is in search of a creature known as the Glowing Whale. When He finds the bones of one of these, he is saddened, and resolves to change his mission towards preserving and caring for the creatures. Nanami befriends an Orca which she names Tico, and She goes swimming with it every day. Eventually, she learns to breathe Underwater which astounds her Father. Nanami nearly drowns one day, and one of the glowing whales saves her from certain death and returns her to the vessel, where her Father finally gets to see it.
Source: ANN
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Ganz nett.

Doch, wirklich!
Na gut, ausführlicher also. – Es folgt ein gepflegter Verriss, garniert mit gelegentlichen Einsprengseln von aufrichtiger Bewunderung. Erstmal muss man als Studio die nötige Chuzpe aufbringen, dem Publikum im Rahmen des World Masterpiece Theater eine Produktion aufzutischen, die weder "World" noch "Masterpiece" ist. Nicht weil der zugrundeliegende Roman so dermaßen indiskutabel wäre, sondern weil man sich beim Thema Kinderbuchvorlage dazu entschlossen hat, auf selbige völlig zu verzichten. Und dennoch segelt das unter der WMT-Flagge. Was einen etwas an Loriot erinnert: »Brat' fettlos mit Salamo Bratfett ohne«.

Das hält die Produzenten jedoch nicht davon ab, einen durchaus soliden Kinderanime auf die Beine zu stellen, mit all den bekannten Stärken und Schwächen, die das Genre so zu bieten hat. Vor allem von letzterem ist reichlich vorhanden, dafür bürgt schon die Teilnahme von Kouzou Kusuba beim Storyboard sowie als Episodendirektor bei insgesamt 12 Folgen. Für einfallslose, streng generische, klischeebeladene Storyentfaltung und Dramaturgie ist somit schonmal gesorgt.

Die Welt, in der sich Nanami* bewegt, ist eine kindgerecht aufgeräumte, die Erwachsene an die Grenzen ihrer Logiktoleranz führen kann, Kinder aber sicherlich begeistern wird. Also sollte man diesbezüglich Abstriche machen und das Ganze aus anderer Perspektive betrachten. – Zugegeben, das gelingt nicht immer.
*(Nanami = 七海 = "sieben Meere")

Dieser Anime folgt dem bekannten und beliebten Schema der Tierfreund-Serie, wie man es aus »Flipper« oder natürlich auch »Lassie« kennt: Im Mittelpunkt steht eine unverbrüchliche Freundschaft von Tier und Kind, und um diese herum gruppieren sich Abenteuer aller Art. Gerne mit gerissenen Bösewichten, denen das Handwerk gelegt werden muss. Das funktioniert natürlich nur unter der Prämisse, daß sowohl die Bösewichte als auch die guten Erwachsenen sich trottelig genug anstellen, daß die Kinderhelden mutig und furchtlos eingreifen können – und sollte das nicht hinreichen, ist da immer noch der tierische Freund, der ebenfalls mutig und furchtlos in die Bresche springt und den Guten den Arsch rettet.

So funktioniert das auch hier bei »Tico«. Der grobe Aufbau der Serie ist ebenfalls leicht zu durchschauen. Zuerst etabliert man bei den einstelligen Folgen eine Reihe Abenteuergeschichten, meist mit den eben erwähnten und sehr generischen Bösewichten, um die Kleinen vor dem Bildschirm erstmal anzufixen, damit sie späterhin bei Laune bleiben und brav den Rest der Serie schauen. Alsdann wird unauffällig ein Storypunkt gesetzt, der leitmotivisch präsent bleibt, um dann in einer Reihe Filler (oder Slice of Life) Raum zu bieten für Hintergrundinformationen und Charaktervertiefung. Und natürlich, um dann neue, noch gefährlichere Bösewichte im Zusammenhang mit der neu ausgerichteten Storyentwicklung einzuführen. Diese Entwicklung wird dann konsequent vorangetrieben, bis es zum ultimativen Showdown kommt.

Letzteres ist im großen und ganzen auch recht gut gelungen. Abhängig davon, ob man es geschafft hat, einige Kröten zu schlucken. Da wird man als Erwachsener mit Dingen konfrontiert, die sich kaum noch in die Schublade »Anime-Physik« stopfen lassen. Fahrverhalten ist so ein Thema. Und zwar vor allem das von Schiffen (aber auch von Flugzeugen). Erstaunlich ist jedenfalls, wie weit die Technik schon ist! Schiffe starten (und halten) mit ähnlichem Grip und ähnlichen Beschleunigungswerten wie Autos auf der Straße. Gleiches gilt selbstverständlich auch für das Verhalten der Tauchkapsel. Aber auch für Tico selbst: das Tier muss irgendwo Bremsklappen installiert haben. Zum großen Glück für das Animationsstudio ändert sich das Verhalten von Haaren unter Wasser nicht. Wieder an Land, sind diese augenblicklich trocken, so daß sich der Animationsaufwand auch hier in Grenzen hält. Und das größte Glück ist wohl, daß man es geschafft hat, die Folgen immer zu einem Zeitpunkt zu produzieren, als das Wasser außerordentlich ruhig und die See glatt wie ein Blatt Papier war. Blaue Farbe rein, und fertig ist die Laube!
(Zugegeben: in einige dramatischen Momenten darf man sich auch an wild aufwogenden Meereswellen erfreuen. Wenn auch eher selten, dann aber recht ansehlich und von beeindruckender Realitätsnähe.)

Wenig Überraschendes gibt es daher auch im Bereich der Gut-Böse-Dichotomie. Graubereiche sind Mangelware. Zuverlässige Orientierung bieten da die Designs der Verkehrsmittel. Schnittige, weiße Jacht im XXL-Format? Eindeutig böse! Klappriger, verrosteter Seelenverkäufer, der gerade so sich über Wasser hält? Eindeutig gut!

Natürlich kann man an eine WMT-Serie nicht die Maßstäbe eines normalen, zeitgenössischen Animes anlegen. Aber selbst unter dieser Maßgabe wirkt »Tico« eher wie eine Serie der späten 70er Jahre, da war sogar »Heidi« stellenweise besser. Hinzu kommt eine ungute, ziemlich überholte Vorstellung davon, wie sich ein Kind in Abhängigkeit von Erwachsenen aufführt und wie die Dialoge zwischen ihnen so ablaufen. Das ist in etwa so, wie man es aus entsprechenden Hollywood-Filmen der 40er- und 50er-Jahre kennt, wo alles aus der Perspektive der Erwachsenen gedacht ist. Mitte der 90er Jahre sollte man solchen Weltbildern eigentlich nicht mehr nachhängen. Allerdings bessert sich das im Laufe des Animes, wenngleich den Bösewichten der ersten Folgen sowie den galanten Vertretern der high society ebenfalls dieses 50er-Jahre-Flair zu eigen ist – so sehr, daß sich sogar die BGM danach richtet und Stücke einflicht, die durchaus auch in Filmen wie »Frühstück bei Tiffany« völlig unauffällig wären. (Was das anbelangt, wird der Zuschauer eh durch einige Höhen und Tiefen geführt. Stücke von unmittelbarer Drastik und hohem dramatischen Potential wechseln sich ab mit absolut blassem und nichtssagendem Nachmalen von Lokalkolorit – und gerade das allererste, das einem richtig ins Ohr geht, überrascht durch die Dreistigkeit, mit der man es aus Robert Schumanns »fröhlichem Landmann« geklaut hat.)

Trotz all der Kritikpunkte, die eher den technischen Aspekten entsprungen sind, berührt die Chemie der Charaktere untereinander, wie auch das Wesen der Charaktere an sich. Und was ich an dieser Serie mit am meisten bewundere, ist die Entwicklung so manchen Charakters, wie man es beispielsweise bei Cheryl beobachten kann. Sie, die sich mehr oder weniger selbst zum Mitglied der Crew befördert hat und die als Tochter eines einflussreichen und wohlhabenden Vaters ihre Unabhängigkeit sucht, auf naiv-kindliche Art auf Abenteuer aus ist und dennoch nichts als Flausen im Kopf hat, meistert die Herausforderung auf ganz erstaunliche Weise, ohne daß dazu speziell ihr zugedachte Wendepunkte inszeniert würden. Es geschieht einfach irgendwie. Zwischen ihrem standesgemäßen Auftritt, wo sie als überkandidelter Nervbolzen im pinken Hubschrauber angeflogen kommt, bis zu ihrem tapferen, selbstlosen Auftreten, als sie sich für die Ziele von Nanami und ihrem Vater einsetzt, liegen Welten. (Daß ihr Butler sein dienstbeflissenes Sprechen im Hohen Ton zu keiner Zeit los wird – praktisch an jedem Satz hängt ein de gozaimasu – befremdet allerdings einigermaßen.)

Ganz ähnlich Nanami. Gerade in den Folgen, die sich wie Filler anfühlen, wird einiges unternommen, um ihrer Persönlichkeit Tiefe und Facettenreichtum zu verleihen. in Nanamis Verhältnis zu Tico und zur Natur schlechthin spiegelt sich ein Selbstverständnis, das sich nicht auf "ein toller Freund" und "jeden Tag Spaß haben" reduzieren lässt, so wie die deutsche Fassung das will (man vergleiche nur mal den Text des deutschen mit dem des japanischen Openings), – es ist schlicht der Kern ihres Wesens. "Wasurenaide, Sea loves you!" heißt es da am Ende des Openings, und was das bedeutet und wie wörtlich das zu nehmen ist, offenbart aufs Schönste die Schlussfolge, die zwar unglaublich kitschig und klischeehaft gestaltet sein mag, aber durch ihr Ausschweifen ins Übernatürlich-Numinose sehr viel Wahres und Allgemeingültiges transportiert. Und das wiederum sollten sich nicht nur Kinder zu Herzen nehmen, gerade was das Verhältnis von Mensch und Umwelt in kritischen Zeiten wie diesen betrifft.

Der legendäre leuchtende Wal als Sinnbild nicht nur für eine intakte Umwelt, sondern auch für unser Selbstverständnis vom Leben, für menschliche Hybris wie für Fluch und Segen menschlichen Forscherdrangs. Für Erwachsene nichts Neues unter der Sonne, für Kinder aber vielleicht schon. Und in diesem Zusammenhang sollte die Geschichte in erster Linie gesehen werden, auch wenn die Animation nicht über die bereits breit ausgetretenen Pfade hinauskommt. Am Ende erweist sie sich als weitaus schlüssiger und sinnfälliger, als man zu Anfang der Serie hoffen konnte. Davor ziehe ich meinen nichtvorhandenen Hut!



Anhang:
Einige nette Beobachtungen, die ich nicht für umsonst mir notiert haben will.

  • Wie Nanami dazu kommt, ohne Anstrengung lange und tief zu tauchen und ohne Emboliegefahr rasch wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen, wird nie wirklich erklärt. Nur in der ersten Folge wird das kurz mal angesprochen. Ansonsten kann anhand der Rückblenden vermutet werden, daß sie durch ihr ständiges Zusammensein mit Tico (der genau so alt ist wie Nanami selbst) über all die Jahre diese erstaunliche Fähigkeit erworben hat.
  • Was mich absolut begeistert hat, war der Besuch in der Heimat ihrer Mutter in Ep. 26. Die Schwester treibt einen antiquierten Super8-Film auf, und die Szene mit der zweijährigen Nanami und ihrer Mutter gehören mit zum Ergreifendsten dieser Serie. Die Wackelkamera wirkt absolut authentisch, und auch das typische Knistern und Flimmern ist sehr gut getroffen.
  • Unglaublich, in welch kurzer Zeit sie eben mal die Kontinente wechseln! In Folge 10 geht es den Kongo hinauf, wo natürlich auch die Bösewichte lauern, die seit Rio de Janeiro hinter ihnen her sind. Immer mit Anzug und Sonnenbrille, selbst auf Äquatorhöhe. Da hat der geniale kleine Thomas einen genialen kleinen Plan: sie nehmen Boot samt Tico huckepack auf mehrere LKW und setzen vom Oberlauf des Flusses quer durch die Savanne in den Albert-See über! Wer sich das mal auf Google Maps anschauen will: Kongo → Aruwimi (Nizi) → Albert-See. Die angegebene Strecke stimmt (40 km) – aber die Topologie? eine Folge später sind sie schon im östlichen Mittelmeer. Die Katarakte des Nils? Kein Problem. Ist ja schließlich Anime.
  • Ach ja, die Subs. Und die »Straße von Calairs«. Nebenbei lernen wir auch etwas über den großen Seefahrer »Sir Francis Derek« – schon mal gehört?
  • Nanami schleicht sich im australischen Busch an eine Herde Kängurus an. Sicher, daß sie nicht entdeckt werden kann?
  • Das Animationsstudio hat nicht nur das Glück, daß die See meist sehr ruhig ist, auch im ewigen Eis der Antarktis sind praktischerweise überall diese Trassen planiert, die die allgemeine Animation doch sehr erleichtern. Das Fortkommen der Protagonisten sowieso.
  • Folge 32: hat jemand eine Ahnung, welches Betriebssystem hier abgebildet sein könnte? Für mich sieht das aus wie irgendwas zwischen MS Windows 3.0 und OS/2 1.3.
  • Mein Lieblingscharakter? Ganz überraschend das kleine und richtig taffe EskimoInuit-Mädchen Topia mit der süßen Stupsnase aus Folge 21, gesprochen von Akiko Yajima, die auch noch ganz ähnlich aussieht und die mich schon als Pino in »Ergo Proxy« sowie als Tsubasa in »Figure 17« verzaubert hat.
Beitrag wurde zuletzt am 11.12.2021 00:55 geändert.
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Kommentare

Avatar: RETROBOTER#1
Was soll ich sagen? Das ist ein Klassiker aus meiner Kindheit.

Der Anime ist für heutige Verhältnisse, wie auch viele andere aus der Zeit eher Minimalistisch an Effekten und Zeichenstil. Aber das macht nichts, die Serie weiß absolut mit ihrer Einfachheit und deren Werte, die sie vermitteln will zu überzeugen. Damals als Kind absoluter Hype für mich, heute, 25 Jahre später habe ich die Serie gerne wieder mal angesehen. Ich würde sie meinen Kinder zeigen und halte sehr viel von der Thematik Tierschutz/Umweltschutz. Pädagogisch wertvoller Anime der alten Schule mit top Intro Song!
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Avatar: MomokoShinzo#2
Ein Toptitel den ich mir auch gern auf DVD wünschen würde. Ich liebe einfach orcas deswegen hat die Serie schon mal nen dicken pluspunkt
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