Initial D: Second Stage (1999)

Initial D Second Stage / 頭文字D Second Stage

Rezensionen – Initial D Second Stage

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Initial D: Second Stage“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
Die 2. Stage knüpft nahtlos an die 1. Stage an und es hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges getan. Besonders erfreulich ist die Tatsache das, mit der deutlichen Verbesserung der Animationsqualität, einer der großen Schwachpunkte ausgemerzt wurde und sowohl das Charakterdesign als auch die CG-Animationen um einiges augenfreundlicher ausfallen. Die “Entenschnäbel“ gehören Gott sei Dank der Vergangenheit an und die aufgemotzte CGI-Technik verhilft den Rennen dazu noch realistischer und rasanter zu wirken als es noch beim Vorgänger der Fall war, was für noch mehr Spaß beim Zuschauen sorgt.

Was Story und Charaktere angeht bewegt sich die 2nd Stage nach wie vor auf eher transparentem Untergrund aber auch hier sind kleine Besserungen zu erkennen. Die Handlung bietet zwar immer noch keine Überraschungen und alles wird dem Zuschauer praktisch zum “bereits im Voraus selbst zusammen reimen“ auf dem Präsentierteller kredenzt aber die Wartezeit zwischen den Rennen (und das ist nun mal nach wie vor das geilste an Inital D) hat sich stark verkürzt und das sehe ich in diesem Fall als Vorteil.

Ebenso willkommen war mir das man dieses mal erstmals kleine tiefere Einblicke in Takumis Charakter gewährt bekommt und auch seine Beziehung zu Natsuki hat mich um einiges mehr interessiert als es noch bei Stage 1 der Fall war.

Das einzige was sich in meinen Augen, oder besser gesagt Ohren, etwas zurückentwickelt hat ist die musikalische Untermalung. Die Mucke rockt zwar immer noch derbstens aber ich sah mich deutlich weniger mitwippen als bei Stage 1 und insgesamt gab es keinen einzigen Track der mir großartig in Erinnerung geblieben ist.

Trotzdem ist das was Inital D ausmacht nach wie vor die fette Renn-Action und was diese angeht bleibt einmal mehr kein Auge trocken: Neue Gegner, neue Autos und neue Techniken setzen den Asphalt in Brand und bringen das Adrenalin einmal mehr zum kochen.

Nachdem die letzte Episode der 2. Stage vorüber war wurde mir eins klar: Ich bin süchtig nach Initial D und dem Kick den mir dieser Serie immer wieder aufs Neue verschafft. Auf zur nächsten Stage!
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Avatar: akira86#2
Anspruch:wenig
Action:mittel
Humor:mittel
Spannung:viel
Erotik:nichts
Nach der turbulenten und fesselnden „First Stage“ geht Initial D nun in die Zweite Runde. Kann die „Second Stage“ ebenso fesseln oder enttäuscht sie eher? Dieser Frage wird im folgendem nachgegangen.

Als erstes fällt einem die „verbesserte“ Animationsqualität ins Auge. Die verbesserte CG-Animation der Autos macht die Rennen, von denen Initial D ohne zweifel lebt, um einiges anschaulicher und bietet somit was fürs Auge. Die Qualität der gezeichneten Szenen (Charaktere und Hintergründe) hat sich ebenfalls sichtlich verbessert. Allerdings wurden die Charakterdesigns nicht getreu der ersten Stage übernommen und man muss sich an die eigentlich schon bekannten Charaktere neu gewöhnen. Schon nach wenigen Folgen hat man sich an die neu interpretierten Gesichter gewöhnt.

Was gibt die „Second Stage“ inhaltlich und spannungstechnisch her? Die „First Stage“ hat in dieser Hinsicht die Messlatte sehr hoch gesetzt. Klar ist, dass storytechnisch nichts anspruchsvolles geschieht doch die Spannung wird fast ebenso hoch gehalten wie in der vorherigen Staffel. Ja... „fast“! Insgesamt gesehen wirkt die „Second Stage“ ein wenig statisch und steif was sicherlich auf die weniger lebendige Zeichenqualität und den weniger peppigen Soundtrack zurückzuführen ist.

Fazit:
Fans der Serie können sich ohne Bedenken in diese recht kurze Staffel stürzen und werden nicht enttäuscht. Die „First Stage“ wird zwar nicht getoppt, doch wird man trotzdem gut Unterhalten.
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Avatar: Alfadas#3
Ungewöhnliche Dinge geschehen, jedes Mal wenn Takumi ein Rennen fährt!



Initial D First Stage, ein Anime der trotz furchtbarem Charakterdesign, miserabler Animationsqualität und einer total vorhersehbaren Storyline aufgrund der Vorfreude auf die absolut genialen Rennen (die nur so genial waren, weil der Soundtrack mit der Serie einfach göttlich zusammengepasst und harmoniert hat und immer genau zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wurde) trotzdem hervorragend punkten konnte.

Da das Konzept relativ einfach war, könnte man meinen es wäre leicht einen noch viel besseren Nachfolger zu produzieren, der auf den selben Grundsteinen aufbaut, denn die Animationsqualität der Serie hat sich im Vergleich zum Vorgänger verbessert und auch das Charakterdesign ist schöner geworden. Die Storyline ist etwas besser ausgearbeitet und im Vergleich zum Vorgänger etwas besser und trägt aufgrund der Vorfreude die aufgebaut wird die Serie wie im Vorgänger zu einem großen Teil. Die Tatsache dass der Anime auch nur 13 Folgen hat, scheint die Handlung zudem etwas zu beschleunigen, sodass man nicht mehr 3-4 Folgen auf ein Rennen warten muss. Außerdem ist Itsuki bei weitem nicht mehr so unglaublich nervig wie im Vorgänger, zwar ist er immer noch nervig, aber bei weitem nicht mehr so oft.

Warum also ist Initial D Second Stage trotz besseren Animationen, besserem Charakterdesign, besserer Storyline und mehr Rennen (und einem weniger nervigen Itsuki) und wohlgemerkt auch etwas mehr Charakterentwicklung trotzdem schlechter als sein Vorgänger Initial D? Nun, wäre Initial D Second Stage der erste Teil der Serie, so wäre er zweifellos besser bewertet worden, denn der Soundtrack der Serie und das Feeling sind immer noch Hervorragend. Vor dem Hintergrund des ersten Teils aber, ist der Soundtrack zwar immer noch um Klassen besser als der vieler anderer Serien, gegenüber den fetzigen Eurobeats des ersten Teils aber gelinde gesagt „bescheiden“. Nicht ein einziger Titel der hängen bleibt oder einen Ohrwurmfaktor besitzt, auch Opening und Ending sind um einiges schlechter als die des Vorgängers.

Normalerweise würde man jetzt vergleichen und feststellen, dass die positiven Aspekte gegenüber dem Vorgänger überwiegen und müsste der Serie wohl eine bessere Wertung geben, aber bei Initial D ist das eben nicht so ohne weiteres möglich. Es ist in meinen Augen einfach Tatsache das die komplette First Stage fast ausschließlich von dem genialen Feeling welches nur durch den – wie nun schon mehrmals gesagt – genialen Soundtrack der mit dem richtigen Timing an den richtigen Stellen präsent war getragen wurde. Das Feeling ist zwar noch da, aber das für mich unbeschreibliche Gefühl der ersten Stage fehlt einfach oder einfacher gesagt, es ist einfach viel schwächer vorhanden.

Wenn man dann doch mal an der ein oder anderen Stelle ist, an der nochmal ein spannendes Rennen mit einem guten Soundtrack zusammenfällt und das alte Gefühl wieder hochkommen will, fällt einem auf, das der ohnehin schwächere Soundtrack dann auch noch „gefühlt“ viel häufiger von Gedankengängen der Fahrer unterbrochen und in den Hintergrund geschoben wird, wie auch schon im ersten Teil, aber mit schlechterem Timing. Bei Initial D First Stage hatte ich nie das Gefühl abrupt aus einem guten Rennen geworfen zu werden, weil der Soundtrack unterbrochen wurde allerdings kommt dieses Gefühl wohl auch hauptsächlich dadurch zustande, das man wenn man Initial D First Stage gesehen hat, ununterbrochen daran erinnert wird, das der Soundtrack stark nachgelassen hat und man nach alten Stärken sucht.

Abschließend lässt sich sagen das Initial D Second Stage immer noch einen extrem hohen Spaßfaktor hat, der zwar etwas weniger von dem Soundtrack aber etwas mehr von der Story und der daraus entstehenden Vorfreude auf das was kommt, auch wenn es vorhersehbar ist, resultiert. Würde man den zweiten Teil nicht vor dem Hintergrund des ersten Teils mit dem fantastischen Soundtrack sehen, würde man die Serie zweifellos besser bewerten. Initial D bleibt für Fans zweifellos eine gute Serie die sich trotzdem noch zu den „guten“ wenn auch nicht mehr „sehr guten“ wie Initial D First Stage zählen kann.
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Avatar: Dayshi#4
Die Handlung der ersten Staffel geht fließend in die der Zweiten staffel über, wodurch unnötige Wissenslücken vermieden werden.
Es sind deutliche Verbesserungen zu erkennen, wobei einige Apekte wiederum - verglichen mit dem Vorgänger - leider etwas enttäuschend sind.

Story:
Neben dem klaren Hauptthema "Autorennen" befasst sich diese Staffel des Animes mehr mit den zwischenmenschlichen Beziehungen.
Besonders auf Takumi und Natsuki wird näher eingegangen, was frischen Wind in den zuvor einseitigen Verlauf der Story bringt.
Die einzelnen Rennen sind nachwievor spektakulär, wobei sich die Gesamtstruktur nicht wirklich verändert hat. Während weiterhin immer bessere Gegner auf unseren Hauptcharakter treffen, muss dieser sich ebenfalls richtig ins Zeug legen und sein Können beweisen.
Durch die geringere Folgenanzahl verkürzt sich die Zeitspanne zwischen den einzelnen Rennen, was die Spannung aufrecht erhält und der Langeweile keine Chance lässt.

Ein weiterer Punkt, der mir positiv auffiel, sind die Konflikte, welche sich im Laufe der Serie auftun und für willkommene Dramatik sorgen.
Allerdings bleiben überraschende Wendungen auch hier auf der Strecke, wodurch die Handlung von vorne bis hinten vorhersehbar bleibt.

Charaktere:
Dadurch, dass sich die Serie diesmal mehr mit den Personen als solche auseinandersetzt wird einem der Charakter von Takumi näher gebracht, welcher nicht nur im Bezug auf Natsuki so einiges durchmachen muss.
Auf Natsuki und die Anderen Charaktere wird ebenfalls näher eingegangen, was sich allerdings auch nur nebenbei abspielt, da sich das Hauptthema immer wieder in den Vordergrund drängt. Ungeachtet dessen wirken sich diese Begebenheiten deutlich auf das Verhalten der Charaktere aus, was demnach auch gleichzeitig die Handlung beeinflusst.

Zeichenstil/Animation:
Hinsichtlich des Vorgängers hat sich - im Hinblick auf den Zeichenstil - in der zweiten Staffel so einiges getan. Das Charakterdesign ist differenzierter und die schnabelähnlichen Münder haben ein Ende genommen. Durch die deutliche Veränderung der Haarfarben sind die einzelnen Charaktere nun noch leichter auseinanderzuhalten.

Die CG-Animationen sind nicht mehr so kantig und denmach angenehmer anzusehen. Die Rennen und die Autos wirken realistscher, was den Spaßfaktor beim Schauen deutlich erhöht.

Musik:
Obwohl ich nicht unbedingt sagen möchte, dass die Soundtracks schlecht sind, wurde ich hinsichtlich der Musik doch ein wenig enttäuscht. Die Rennen werden natürlich auch dadurch wieder gekonnt in Szene gesetzt, kommen aber im Gesamten nicht an den Vorgänger heran.
Mir fehlt die Begeisterung, die ich bei der ersten Staffel spüre, wenn die Autos beginnen zur Musik zu Driften.

Fazit:
Im Großen und Ganzen ist und bleibt Initial D immer noch ein fantastischer Anime, welcher sich in der zweiten Staffel in nur einzelnen Aspekten verschlechtert hat und einen positiven Gesamteindruck hinterlässt.
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Avatar: AnimeChris#5
Initial D The Second Stage
- ein ganzes Stück ernster macht Initial D genau da weiter wo zuletzt aufgehört wurde –



Die erste Staffel von initial D hat Freunde des Autosports restlos begeistert und war so etwas wie die Großmutter von The Fast and the Furious – nur besser. Um keine Risiken einzugehen, hat Shin´ichi Masaki beschlossen einfach so weiter zu machen wie bisher. Guter Move!


In der Tat ist es meist schwierig eine Serie gescheit fortzuführen ohne es zu verschlechtern was man bereits an einer Serie liebt. Deshalb dachte sich das Team um Masaki, dass man einfach die Kleinigkeiten, die bei der First Stage gestört haben besser machen muss und dann wird das Ergebnis noch besser als der Vorgänger. Das stimmt jedoch nur bedingt.

Noboru Mitsusawa hat mit dem ersten kapitel von Initial D genau in die Mitte des Autofan-Herzens getroffen. Alles hat gestimmt: Stimmung, Dialoge, Optik der Autos, Geschwindigkeitsgefühl und eine gute Portion Humor und Zwischenmenschlichkeit. Davon hat Masaki leider diesmal einige Faktoren auf der Rennstrecke gelassen. Die Geschichte ist düsterer, was an sich nicht schlecht ist und dem ganzen deutlich mehr Spannung für die begrenzte Episodenzahl gibt. Man spürt förmlich, dass Takumi diesmal an seine Grenzen stoßen wird. Doch das ganze reicht nicht aus um zu vertuschen, das ein bissl Menschlichkeit auf der Strecke geblieben ist. Das liegt nicht daran, dass deutlich weniger Charaktere als in der ersten Staffel auftauchen. Ihre Beziehungen sind einfach nicht so tief und herzlich ausgeschmückt. Außerdem fehlt durch die Ernsthaftigkeit und Serenität des Ganzen eine deutliche Portion Humor. Natürlich wird durch Takumis besten Freund wieder der eine oder andere Lacher gekonnt plaziert, aber deutlich weniger als zuvor.

Das ist aber auch schon alles was schlechter ist. Optisch hat sich wirklich was getan und Initial D wurde gepimpt. Das gilt für sämtliche Elemente der Animation. Die CGI Fahrzeuge passen noch besser in die gezeichnete Umgebung, doch was wirklich schön ist, ist dass man sich einen Schritt weiter vom Manga entfernt hat und die Figuren ein wenig ansprechender gezeichnet hat. War das bei Staffel eins teils wirklich derb, wenn auch lustig, so sieht es jetzt immer noch nicht blendend aber einfach ein Stück besser aus.

Der Soundtrack war bei der englischen Verison von Initial D in der ersten Staffel schon schlechter als bei der japanischen Vorlage, doch endlich hat man gemerkt, dass man wenigstens stellenweise das japanische Original lassen kann. Dafür bin ich sehr dankbar, denn vor allem bei den Rennen war ein deutlicher Unterschied in der Spannung zu verzeichnen. Auch den Titelsong und Endingsong haben sie irgendwann während der zweiten Staffel komplett übernommen. Danke!

Weiterhin auf gutem Niveau ist auch die englische Synchronisation. Man hat alle Sprecher der ersten Staffel wieder vereint und sie so motivieren können, dass sie stellenweise sogar noch bessere Vorstellungen abliefern als zuvor. Auch die japanische Version sei immer noch wärmstens ans Herz gelegt. Sie ist weiterhin spitzenmäßig.

Ein ganz wichtiger Punkt der Verbesserung ist der Held selbst. Takumi reift unheimlich in dieser Staffel und wird ein ganzes Stück menschlicher. In der ersten Staffel hatte man immer wieder das Gefühl einen fast emotionslosen Typen vor sich zu haben mit dem man einfach nicht richtig warm wird. Das ist wirklich anders in Staffel 2 und man fühlt und leidet tatsächlich zum ersten mal mit ihm.

Wer bereits mit Initial D angefangen hat wird hier glücklich weiter machen können. Es wird keinerlei Zeit auf Einführung verschwendet und wirklich nahtlos weiter gemacht. Die 13 Folgen fühlen sich nicht ganz so gelungen wie die erste Staffel an, bieten aber trotzdem tolle Unterhaltung mit spannenden Rennen und verbesserter Optik. Leider ist die zweite Staffel nicht in sich abgeschlossen wie die erste. Viele der Handlungsstränge werden bewusst offen gelassen und erst in späteren Staffel zu Ende geführt.
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Avatar: Slaughtertrip#6
In meiner Rezension zur ersten Staffel dieses Animes bin ich bereits ausführlich auf die alle Staffeln umspannende Haupthandlung eingegangen, weshalb ich mich hier etwas kürzer halten möchte. Eine kleine Auffrischung schadet aber nicht, daher: Autorennen.

Kaum zu glauben, dass zwischen den ersten beiden Staffeln nur ein Jahr liegen soll. Während die 1998 ausgestrahlte erste Staffel wie eine 80er-Jahre Obskurität aussieht, erstrahlt die 1999 ausgestrahlte zweite Staffel in aufgemotztem End-90er-Jahre-Licht. Für meinen Geschmack etwas zu viel Licht. Die CGI-Karren hat der Computer hier vielleicht etwas detailreicher, leider aber auch wesentlich glatter ausgespuckt, weshalb die Autos noch viel eher nach einem Produkt aus einem 64-Bit-Videospiel aussehen. Hinzu kommt, dass man auch die Hintergründe durch billiges CGI verunstaltet hat, wodurch z. B. so einfache Konstruktionen wie Bäume nur unwesentlich besser aussehen wie die Dinger, die bei meinem alten 2000er Skispringen-PC-Game ebenfalls Bäume darstellen sollen. Vor allem bei etwas hellerem Kontrast wird die ganze Scheußlichkeit des zu Sehenden offenbart. In der Nacht sind alle Katzen schwarz, doch erst, wenn’s hell ist, erkennt man die Katzen etwas besser. Wenn’s hell ist, macht dieser Anime eine deutlich bessere Figur – wenn auch nicht immer.

Beim Charakterdesign hat man den sprichwörtlichen Quantensprung gemacht. Weg sind die Fischglubschaugen, die Dauer-Kussmünder und die Bleistifthälse. Weg ist aber auch ein Teil von dem, das den Anime ausgemacht hat: das Charakteristische und der Wiedererkennungswert. Die Figuren sind nun kantiger und etwas hölzern, wirken auf subjektive Weise viel unsympathischer und sehen wie aus einem Hentai entsprungen aus. Itsuki lag zwischen Staffel 1 und 2 wohl zu lange im Solarium, weshalb er nun aussieht wie ein schmieriger Schwerenöter, dem man seine Tochter nicht anvertrauen möchte. Die Figuren aus der ersten Staffel hatten noch einen Charme wilder Hingerotzheit, der nun leider hinfort ist.

Was die Atmosphäre anbelangt, ist die erste Staffel wie ein Energydrink in Form eines Animes. Man bekommt tatsächlich das Gefühl, als verleihe sie einem Flügel. Die erste Staffel ist die Geschichte über die Legende des Unbesiegbaren »White Ghost of Akina«. Sie gibt einem Mut und lässt einen daran glauben, das Unmögliche möglich machen zu können. Und nachdem man das geschafft hat, feiert man in der Disco zu fettem J-Euro-Beat. Die zweite Staffel gibt sich etwas erwachsener, mit einer Stimmung, die beinahe zu bedrückt ist für einen typischen Ganbatte – und das gleich aus mehreren Gründen. Es hilft leider nichts … Um näher darauf eingehen zu können, muss zuerst eine Spoilerwarnung ausgesprochen werden. Interessierte Leser mögen bitte im unteren Abschnitt weiterlesen. Von den vorsichtigen Lesern möchte ich mich hier verabschieden und wünsche noch einen schönen Tag.


Zuerst zum Zwischenmenschlichen. Der Lonely Driver bekommt ein weiteres Mal die Gelegenheit, seinem Single-Dasein zu entkommen. In der ersten Staffel ist Itsuki dabei noch grandios gescheitert. Obwohl dieser neue Versuch, endlich mal ein Mädchen abzuschleppen (Auto-Wortspiel), zunächst wie ein aufgewärmter Handlungsstrang aus der ersten Staffel wirkt, ist auch hier die Atmosphäre deutlich ernster. Man hat ja nicht wirklich damit gerechnet, dass aus Itsuki und der quirligen Saori, der es an Ausstrahlung, Persönlichkeit und Handlungsbezug fehlt, wirklich etwas wird. Sowohl für die beiden Teenager als auch für den Zuseher ist Episode 13 – »Itsukis erstes Date« – eine heitere, kleine Angelegenheit, die zusätzlich den Kopf frei von den ganzen Autorennen macht. Bei Kazumi jedoch hat man das Gefühl, dass aus ihr und dem braun gebrannten Tölpel doch tatsächlich etwas werden könnte. Der Bezug zu den Autorennen – ihr Bruder Wataru ist ein Hashiriya – ist vorhanden, weshalb auch Kazumi eine deutlich höhere Relevanz hat als einfach nur ihr Dasein als »Itsukis eventuelle Freundin«. Kazumi selbst hat jedoch wenig mit Autorennen zu tun. Sie wirkt etwas verloren, was den Szenen mit ihr einen Hauch von Coming-of-Age verleiht.

Die Beziehung zwischen Takumi und Natsuki macht ebenfalls ein paar Schritte – vorwärts, rückwärts und in alle anderen Richtungen. Was man in der ersten Staffel vielleicht erahnen hat können, wird hier zur traurigen Realität: Der Mann, mit dem sie immer im Auto mitfährt und den sie »Papa« nennt, ist nicht ihr leiblicher Vater. Sie betreibt etwas, das sich Enjokousai nennt. Spätestens dann, wenn dem Zuseher ihr kleines Geheimnis enthüllt wird, erkennt man, dass sich das Drama in dieser Staffel nicht nur auf die Autorennen beschränkt. Natsuki sieht man dann nur noch selten mit Takumi, da sie versucht, ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen. Das hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl beim Zuseher, da sie einerseits den Mut hat, etwas zu ändern, andererseits jedoch ganz allein auf weiter Flur dasteht und die emotionale Verbindung zu Takumi ins Wanken zu geraten scheint.

»Zerstörung« ist vielleicht der Begriff, mit dem sich diese Staffel am besten mit nur einem Wort beschreiben lässt. Der Mythos des unbesiegbaren Takumi muss irgendwann zerstört werden, wenn man diese und alle weiteren Staffeln interessant halten möchte. Takumi verliert. Es ist ja abzusehen, wenn man am Anfang jeder Episode die Titel liest: »Angst zu verlieren« oder »Countdown zur Zerstörung« beispielsweise. Ein Titel wie »Eine regelwidrige Superwaffe« verheißt nichts Gutes, und »Enttäuschender Sieg« passt zur deprimierenden Stimmung besonders in der ersten Hälfte dieser Staffel. Takumi lässt man jedoch nicht deshalb verlieren, weil er schlecht fährt. Nein, er ist immer noch ein Naturtalent und ein wahres Genie, was das Autofahren betrifft. An dieser Tatsache wollte man nicht rütteln. Vielmehr hat man einen Grund für seine Niederlage gesucht, der nichts mit Takumi an sich zu tun hat: den AE86.

Ein schlechter Anime schafft es selbst dann nicht, beim Zuseher eine Gefühlsregung auszulösen, wenn eine Figur stirbt. Ein guter Anime schafft es, den Zuseher sogar dann zum Weinen zu bringen, wenn ein Gegenstand »stirbt«. Bestes Beispiel ist »One Piece«, als
man Abschied von der Flying Lamb genommen hat.
Ähnlich verhält es sich mit dem AE86. Das Rennen gegen Kyouichi hat Takumi aufgrund eines Motorschadens verloren. Doch selbst wenn der Motor durchgehalten hätte, wäre Takumi am Ende als Verlierer dagestanden. Die Zeichen standen einfach zu sehr auf Niederlage. (»Ich werde erst einen neuen Motor in das Auto einbauen, wenn Takumi verliert!« – So oder so ähnlich sagte es sein Vater.) Eine Niederlage war auch bitter nötig, damit Takumi sich weiterentwickeln konnte. Nachdem sein Vater den neuen Motor eingebaut hatte und der AE86 somit »wiederbelebt« worden war, musste Takumi lernen, damit umzugehen. Dazu war mehr nötig, als einfach nur mehr oder weniger Gas zu geben oder das Lenkrad anders handzuhaben. Glücklicherweise hat Takumi Mechaniker in seinem Freundeskreis (Natürlich hat er das. In Ganbatte sind alle Freunde und Bekannten des Protagonisten in der gezeigten Sportart involviert …) Am Ende erkannte Takumi, dass er keinen Tau von ein paar grundlegenden Dingen hat. Talent und jede Menge Tofu-Auslieferungen haben ihn ungeschlagen durch die erste Staffel gebracht. In der zweiten Staffel kam der Fall. Nach nun 39 Episoden dieses Franchise ist es endlich so weit, dass Takumi aktiv und bewusst sein Wissen vergrößern und seine Fähigkeiten verbessern möchte. Erst jetzt beginnt die wahre Legende.

Diese zweite Staffel zeigt, dass in diesem Anime mehr als nur Ganbatte steckt. So cool die erste Staffel auch war, der Schritt hin zu mehr Story- und Charaktertiefe, einer düsteren und oft deprimierenden Grundstimmung sowie menschlichem statt sportlichem Drama war für diese Staffel vielleicht genauso wichtig wie Neil Armstrongs erster Schritt auf den Mond für die Raumfahrt.
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