Gunbuster (1988)

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Rezensionen – Gunbuster

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Gunbuster“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
Gunbuster ist ohne Zweifel und unbestritten einer DER Mecha-Klassiker der späten 80er. Auch wenn dieses OVA im Vergleich zu den heutigen Serien dieser Art stellenweise extrem kitschig und corny wirkt so strahlt es dennoch den typischen Charme damaliger Science-Fiction-Opern, mit all den Riesenrobotern und menschenfeindlichen Aliens die die Welt vernichten wollen, aus. Da verzeiht man schon mal das in Gunbuster storymäßig das pure Klischee regiert oder das der ein oder andere Charakter selbigem zum Opfer fällt, man kann sich trotzdem gediegen zurücklehnen und diesen Anime in vollen Zügen genießen wähhrend man genüsslich auf der Wolke der Nostalgie schwebt.

Animation

Für damalige Verhältnisse absolut in Ordnung und für eine OVA-Serie ebenfalls sehr zufriedenstellend. Heute entlockt einem Gunbuster natürlich kaum mehr ein müdes Lächeln in dieser Kategorie doch in den späten 80ern galten diese Animationen als absoluter Maßstab.

Sound

Kaum erklingt das Opening, das sooo typisch für einen Mecha-Anime der alten Schule ist, wird man nostalgisch. Auch die BGM ist 80er Jahre Standard, bietet aber dennoch toll komponierte Space-Melodien die einfach passen da kann man sagen was man will.

Story

Auch hier ein typisches Szenario für einen Olk-Skool-Mecha: Die Außerirdischen sind sauer auf uns und wollen, wie immer, die Erde zu Konfetti verarbeiten. Doch die Menschheit weiß sich zu wehren und lässt kurzerhand die Mechas auf die fiesen Aliens los. Hier gibts absolut nichts was man nicht schon irgendwo gesehen hat. Das einzige was dem Storyverlauf etwas Pfeffer gibt ist die sehr gut gelungene Idee der Zeitverschiebung im Weltall, dadurch kommt es zu ein paar dramatischen Situationen. Immerhin...

Charaktere

Hauptcharakter Noriko ist das Mädchen das zuerst klein und schwach und weinerlich ist aber später Selbstbewusstsein erlangt um die Welt und ihre Liebsten zu beschützen, dann haben wir noch eifersüchtige Rivalinnen die ihr all das nicht gönnen was sie erreicht hat etc etc... Doch trotz des immensen Klischeefaktors habe ich die Charaktere sehr sehr lieb gewonnen, ich weiß auch nicht genau wieso. Wahrscheinlich weil ich ein Faible für tragische Figuren habe die für dramatische Situationen sorgen die einem manchmal fast die Tränen in die Augen treiben, denn in Gunbuster gibt es genug davon.

Wert

Re-Watch sowie DVD-Kauf sind IMO ein knallhartes MUSS! Gunbuster ist ein Klassiker da gibts kein Wenn und Aber und besonders Fans von Mecha und Science-Fiction müssen dieses OVA in ihrer Sammlung haben, da gibts nix!
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Avatar: Wetter#2
Anspruch:mittel
Action:viel
Humor:mittel
Spannung:sehr viel

Das Wort Gigantismus reicht nicht, ihm diese Serie ausreichend zu beschreiben.

Diese Serie ist quasi das Vorbild schlechthin für die heutigen Serien a la Aim for the Top! Gunbuster 2 und Maiking Break-Through Gurren-Lagann. Wer erkennts? Genau, Gainax hats erfunden .

Und meine Güte, was ist das für eine geile OVA?
Die Charakter sind mir sofort sympathisch, ich fiebere von Anfang an mit und bin von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach nur begeistert

Sicherlich, ein wenig Klischeehaft ist die Story schon. Aber wayne?
Man darf auch nicht den Fehler machen und es mit "heutigen" Animes vergleichen.
Die Serie spielt in einer anderen Zeitrechnung. Damals war es ultimativ.
Diese butterweichen Handgezeichneten Animationen... die Perfektion in jedes Einzelne Bild, jedes Detail stimmt, alles "lebt" und scheint echt zu sein (Handzeichnertechnisch) und und und.. - da ist man von Nostalgie und Hingabe einfach nur überwältigt.

Auch gibt es neben den witzigen Momenten, auch etliche Traurige, Emotionale Stellen und Mech-Action zum Anhimmeln.

Dazu der tolle 90ziger Sound, den man SOGAR bei Aim for the Top! Gunbuster 2 zum Teil wieder hören wird!

Und noch was zum Gigantismus: Selbst Gurren Lagann hats in der letzten Episode von Gunbuster kaum eine Chance... was da abgeht spottet jeglicher Beschreibung.

Für Mecha-Fans ein "Must have"... da führt nicht ein Millimeter dran vorbei. Es lohnt sich.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Ich hab mir Gunbuster eigentlich nur deswegen angeschaut um die Hintergründe von seinem Nachfolger besser zu verstehen und meine Ansprüche hielten sich dementsprechend in Grenzen, doch ich wurde überrascht. Die Space Opera ist trotz ihres Alters und der klischeehaften Geschichte sehr unterhaltsam.


Die Handlung von Gunbuster könnte kaum klischeehafter sein, handelt sie doch vom klassischen Kampf zwischen guten Menschen und bösen Weltraummonstern. Das ist allerdings so gut und spannend inszeniert, dass man darüber hinwegsehen kann. Wie DeBaer schon geschrieben hat, ist der Versuch physikalisch etwas korrekter als andere Sci-Fi-Anime zu sein das einzige, was die Story vom Standard unterscheidet. Natürlich gelingt das nicht wirklich; muss es auch nicht bei einem Action-Anime. Bei dem zählt die Action und davon bekommt man bei Gunbuster einiges geboten. Sie ist so gut, dass sie sich selbst heutzutage noch sehen lassen kann. Im Gegensatz zu Gunbuster 2 ist die Handlung die ganze Zeit über ernst und dadurch, dass die OVA nur 6 Episoden hat, wird die Geschichte natürlich sehr schnell durchgerattert (was in diesem Fall aber sogar ein Vorteil ist).

Die Charaktere stehen der Handlung in ihrer Klischeehaftigkeit in nichts nach. Die Heldin Noriko entspricht dem typischen Shounen-Standard (Entwicklung vom unselbstbewußten, weinerlichen Mädchen zur entschlossenen Weltretterin) , ist aber trotzdem genauso sympathisch wie die meisten ihrer Kollegen. Die anderen Figuren sind im Vergleich zu Noriko alle sehr blaß - allenfalls Amano Kazumi und der Coach zeigen ein wenig Farbe. Auch in diesem Fall liegt's vor allem an der Länge des Anime; in 6 Episoden ist für Charakterentwicklung einfach keine Zeit.

Natürlich merkt man dem Anime sein Alter an. Zeichnerisch kann er nicht mit den modernen Anime mithalten - mit Ausname der flüssigen und detaillierten Charakteranimationen (immerhin wurde hier der Gainax Bounce geboren). Musikalisch bekommt man das für das Genre typische Sci-Fi-Orchester geboten. Manche der Stücke - besonders das Gunbuster-Thema - sind so genial, dass sie sogar im Nachfolger wiederverwendet wurden.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Lässt man sich von der ersten Episode nicht abschrecken, die einem gleich einmal vor Augen führt, dass sich die Animeindustrie in vielen Dingen doch weiterentwickelt, bekommt man schlussendlich einen für sein Alter durchaus gelungenen Anime zu sehen, der zwar wenige Klischees auslässt, aber ein interessantes Konzept hinsichtlich Weltraumkämpfen bietet.


Zu Beginn muss man schon fast zwangsläufig die Augen verdrehen. Eine Mädchenschule für zukünftige Mechapilotinnen wo sie alle brav gemeinsam Turnübungen in ihren Trainingskampfmaschinen machen. Dann noch die typische Hauptheldin Marke unerfahren und wenig Selbstvertrauen, das Schulidol/Pilotenass und der Trainer der das Potential der Heldin erkannt haben will. Nachdem diese Grundkonstanten der Story festgelegt waren, war meine Erwartungshaltung dementsprechend gering. Umso positiver wurde ich schlussendlich noch überrascht, denn nachher entwickelt sich der Anime um einiges besser weiter. Der typische Grundplot der Menschen im Kampf gegen Außerirdische bleibt zwar und bietet wenig Überraschungen, doch fand ich den Versuch der Einflechtung physikalischer Theorien in die Story interessant, besonders die der unterschiedlich schnell laufenden Zeit, deren Dramapotential im Anime immer wieder bemerkbar wird. Action ist ebenfalls genug vorhanden und setzt sich aus Weltraumschlachten ganzer Raumflotten sowie typischen Einsätzen Mecha vs. Alien zusammen, wobei man bei letzteren wieder etwas das Alter des Animes bemerkt, denn das Herausschreien eines möglichst dramatischen Namens einer Attacke findet man heutzutage nur noch sehr selten.

Bei den Charakteren braucht man sich nicht viel erwarten, wobei für die Kürze des Animes ausreichend Charakterentwicklung umgesetzt wurde. Noriko beschreitet den typischen Weg hin zur heldenhaften Hauptfigur mit Herz, während die anderen Charaktere eher vernachlässigt werden, nur Amano und dem Coach hat man noch ein bisschen was spendiert.

Fazit:
In manchen Punkten muss man wohl das Alter des Animes berücksichtigen, doch hat Gunbuster für mich schon allein durch die Idee mit der Zeit genug Charme. Auch entwickelt sich die Handlung nach anfänglicher Schwäche in eine positivere Richtung und verpackt schlussendlich doch Einiges in die sechs Episoden.
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Avatar: resdayn
Freischalter
#5
Der Titel Top wo Nerae! (="Aim for the Top!") verrät es bereits: wir bekommen es hier mit einer Ganbatte-Story zu tun. So ist eine gewisse Vorhersehbarkeit der Geschichte zwangsläufig gegeben, die Erlebnisse der jungen Noriko werden aber nichtsdestotrotz packend erzählt.

Ihr großer Traum Raumpilotin zu werden verwandelt das anfänglich ungeschickte und von Selbstzweifeln geplagte Mädchen im Laufe der Zeit zur mutigen Heldin. Hierbei werden Tugenden wie Freundschaft und Opferbereitschaft hochgehalten, Schicksalsschläge und Kummer überwunden.


Obwohl damit so manches Klischee ausgelotet wird, wird die Hauptfigur überaus menschlich und nachvollziehbar dargestellt, eine echte Identifikationsfigur eben. Dass im Gegensatz zu ihr in den Nebenrollen vergleichsweise wenig Charakterentwicklung stattfindet muss man aufgrund der Kürze der OVA wohl in Kauf nehmen. Dafür verknüpfen die sechs Folgen gekonnt emotionale, spannungsgeladene und actionreiche Momenten zu einer höchst kurzweiligen Mischung. Ging es zu Beginn beim Training auf der Erde noch relativ beschaulich zu, wird bei den Weltraummissionen nicht mehr gekleckert sondern geklotzt und spätestens wenn die Anzahl der Feindschiffe in Milliarden(!) angegeben wird weiß der Action-Freund was ihn erwartet. Am Anfang ist zwar auch noch eine Prise Humor im Spiel, mit der Beendigung des Trainings und dem Eintritt in unmittelbare Kriegshandlungen wird es aber im wahrsten Sinne des Wortes ernst. Ein besonderes dramatisches Element entsteht daraus, dass die jungen Pilotinnen sich durch die Reisen mit Lichtgeschwindigkeit nicht nur räumlich sondern auch zeitlich von ihren Freunden auf der Erde entfernen.

Epische Mecha-Action diesen Kalibers findet man sonst eigentlich nur noch bei TTGL und Gunbuster 2, das in dieser Hinsicht noch eine Schippe draufpackt. Da der Nachfolger viele Anspielungen auf Gunbuster enthält, sollte man ihn am besten erst danach schauen (und die letzten zwei Minuten von Gunbuster 2 kann man ohne Kenntnis des Vorgängers unmöglich kapieren).
Technisch muss das 20 Jahre alte Werk sich heutigen Produktionen geschlagen geben, aber nicht so deutlich wie man annehmen könnte. Die bombastisch inszenierten Schlachten entfalten nämlich dennoch ihre Wirkung, so dass als wesentlichster Unterschied zur Gegenwart das typische Charakterdesign der 80er Jahre auffällt (das mir persönlich sehr zusagt).

Fazit: Sowohl Plot als auch Präsentation mögen nicht mehr taufrisch sein, Gunbuster ist und bleibt trotzdem ganz großes Kino, das nicht nur für ältere Semester interessant sein dürfte, die sich hier einen schönen Nostalgie-Flash abholen können.
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Avatar: Conny#6
"So fing alles an!"

GunBuster hat wahrlich den absoluten Grundstein für das Gainax Universum gelegt. Serien wie Neon Genesis oder Tengen Toppa Gurren Lagaan haben diesem Klassiker, ihre Daseinsberechtigung zu verdanken. Ich habe sogar aus sehr verlässlicher Quelle erfahren, das GunBuster wohl sogar der erste Mecha-Anime war, wo lauter Frauen ans Steuer gesetzt wurden. Also ein Grund mehr wieso Gunbuster so wichtig für die Anime-Geschichte ist!
Nun war es für mich an der Zeit mich, als angehende Mecha-Liebhaberin, sich mit diesem Klassiker zu beschäftigen.
Es dürfte klar sein, dass GunBuster längst von anderen Animes von Gainax & Co überholt wurde. Dennoch muss man ihm ganz groß zu Gute heißen, was dieser Anime für eine Welle ausgelöst hat.
Natürlich, wenn man bereits so Serien wie TTGL, Gundam Seed oder Neon Genesis gesehen hat, wirkt dieser Anime von der Story her gesehen recht unspektakulär : Irgendwelche bösen Aliens im All greifen den Menschen an, da diese in den Augen der Aliens irgendwelche lästigen Parasiten sind. Es kommt zu einer großen Weltraum-Schlacht mit viel Action, vielen dramatischen Momenten und einem Ende, dass wirklich hervorragend diesen Klassiker abschließt.

Da dieser Anime von 1988/89 stammt, darf man hier keine hohen Ansprüche auf irgendwelche Animationen legen. Wie schon duzend-male erwähnt stehe ich total auf dieses klassische Design, weshalb mir die Grund-Optik wirklich gut gefiel. Ich liebe es eben, wenn ich noch alte Sachen aus purer Handarbeit betrachten darf, bevor die Computeranimationen den Platz voll machten.
Auch die Schlachten waren wirklich toll und wirkten auf einer gewissen art sogar optisch sehr episch.
Die letzte Folge hat einen ganze besonderen Stil, den ich jetzt nicht ganz verraten möchte, nur so viel : Es ist so gewollt!
Die Aliens empfand ich oft als sehr unheimlich und sahen, obwohl sie keinen Laut von sich geben – nein hier sieht man keine schwabbelige, schleimige und fauchende "E.T's" rumschleichen - sehr bedrohlich und eklig aus.

Das Opening, welches nicht in jeder Folge kommt, ist ein netter kleiner Song, der mich ein wenig an uralte Zeichentrickserien wie M.A.S.K. oder Captain Planet erinnerte. Ich hatte jedes mal bei dem Song ein nostalgisches Gefühl in der Brust.
Das Ending war ebenfalls ein recht munterer Song mit tollen Standbildern, die wohl aus der Rohfassung stammen.
Die Synchronsprecher leisten hier natürlich eine hervorragende Arbeit. Sie geben ihren Charakter wirklich das gewisse etwas und jeder ist voll drin in seinem Charakter. Das verleiht dem Ganzen eine ganz besondere "Augenweide" für die Ohren.

Mit der Hauptprotagonistin, Noriko, war ich mehr als zufrieden. Sie ist wirklich sehr interessant gestaltet und man bekommt sehr schnell Verständnis und Mitgefühl wegen ihres Charakters.
Lieblingscharakter von GunBuster war für mich der "Couchie". Er bildet für mich den interessantesten Charakter, da er überhaupt alles für Noriko ermöglicht. Er ist im Prinzip mein WAHRER Held dieser Geschichte!
Aber auch Kazumi, die von allen "Onee-San" genannt wird, ist ein wirklich toll kreierter Charakter. Sie wirkte auf mich immer sehr zielstrebig und Ehrgeiz. Später aber zeigt auch sie menschliche Gefühle und das fand ich einfach nur herzergreifend.
Jung Freude ist die starke "Rote" aus der Sowjetunion. Ich fand sie am Anfang etwas mürrisch, später allerdings konnte ich sie ganz gut Leiden und auch sie war perfekt gesetzt.

Ich empfehle GunBuster allen Nostalgikern, die immer mal wissen wollten wie so die Startversuche von Gainax aussahen. Selbstverständlich ist GunBuster auch für jeden Retro-Anime-Fan empfehlenswert.
Und das alle Mecha Fans diesen Anime sehen MÜSSEN steht wohl außer Frage, es wäre ja schon fast eine Sünde, wenn man diesen Anime als Mecha-Fan nicht gesehen hätte.

Fazit : Ein wahrer Klassiker, der einen auch Heute noch mitreißt. Nostalgie PUR!
GunBuster bekommt 8 von 10 riesige Zeitsprünge.

8/10
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Avatar: Andaer#7
Aim for the Top/Gunbuster

In der Euphorie, in der ich mich der letzten Folge befand, hätte es durchaus passieren können, dass ich Gunbuster noch mal ein paar Prozentpunkte verpasst hätte. Aber wenn ich noch mal alle sechs Folgen Revue passieren lasse, muss ich wohl oder übel zugeben, dass Gunbuster einen zwiespältigen Eindruck auf mich hinterlassen hat. So berauschend die letzten drei Episoden waren, so nervig waren die ersten drei.

Gunbuster ist ein Kind der 80er und dementsprechend klischeetriefend kitschig. Die typische Super Robot Geschichte, in der die anfänglich von Selbstzweifeln geplagte – in diesem speziellen Fall weibliche – Hauptfigur zum strahlenden Helden wird. Warum um alles in der Welt musste man aber die fast ausschließlich weiblichen Mechapilotinnen in Badeanzug-ähnliche Uniformen packen? Naja, nicht so tragisch, wäre bloß der Cast besser gelungen. Noriko, die angesprochene Hauptperson, gibt selbst zu ein absolutes „cry-baby“ zu sein. Damit mich niemand falsch versteht, bei mir muss es nicht immer ein souveräner, vor Männlichkeit strotzender Held mit Bad-Ass-Attitüde, Charaktere mit Minderwertigkeitskomplexen haben mir es durchaus auch angetan, aber bei Noriko geht es mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Zum Glück kommt gerade rechtzeitig der große Handlungstwist… (So, wenn ich mich jetzt bei allen Noriko-Fans unbeliebt gemacht habe, kann ich mit den anderen Charakteren weiter machen.) Amano, die immer nur Onee-sama genannt wird, schwankt zwischen hilfsbereiter Freundin und allen überlegene Musterschülerin, was sie auch nicht gerade sympathisch macht, wobei man ihre stellenweise ablehnende Haltung ja auch zum Teil nachvollziehen kann. Die dritte Pilotin im Bunde, Jung Freud ist aus heutiger Sicht ein Überbleibsel aus der, während der Entstehungszeit der Serie tatsächlich noch existierenden Sowjetunion. Die einzige vom Anfang bis zum Ende großartige Figur ist Coach, der heimliche Held von Gunbuster, der mit seiner Sonnenbrille einen echt verdammt coolen Anblick abgibt.

Da mir leider die Identifikation mit den Protagonisten gefehlt hat verschenkt Gunbuster in der ersten Hälfte einen großen Teil seines durchaus vorhandenen Drama-Potentials. Gerade das Konzept der verschiedenen Zeitebenen, das am Ende der Serie für große Emotionen sorgen kann, ist für ein Drama prädestiniert und mit Sicherheit das eigenständigste Element von Gunbuster.

Dass, Gunbuster aber tatsächlich noch so großartig wird, wie es ist, liegt weniger am Cast (der natürlich auch in Folge der Veränderungen sympathischer wird) als an der genialen Inszenierung! Angefangen beim mitreißenden Wendepunkt in der 4. Folge, bis hin zur experimentellen Gestaltung der letzten Folge
Manga-Style ftw!
welche auch in Sachen Gigantomie ganz oben mitspielt, erleben wir hier ein bombastisches Schauspiel, das auch anno 2010 noch weit über dem Durchschnitt liegen würde.

Man muss sich nur den ersten Auftritt der GunBuster Maschine anschauen. Diese triumphal coole Pose, als der Super Robot aus dem Raumschiff austritt! Dieses absolut kultige Mechadesign, dem nur noch die Gundams Konkurrenz machen können! Dann sein erster Kampf untermalt von mitreißender Musik! Sein selbstzerstörstörerischer Einsatz gegen den stärksten Alien, die Schrecksekunde, mit den Großaufnahmen der Gesichter Protagonisten (das obercoole Blinken von Coach’s Sonnenbrille), dann sein Gegenschlag! Dann das Ertönen des zu Folgenanfang ausgesparten Openings beim Siegesfest!
Mal ehrlich, solche EPISCHEN Szenen gibt es heutzutage immer seltener!


Die Animationen sind für ihr Alter schlich unverschämt großartig. Das zeitlos klassische Charakterdesign, das legendäre Mechadsign, die wunderschönen Landschaftsbilder in Episode 5 und die teilweise Bildschirm füllenden, handgezeichneten Explosionen, die den CG-Feuerwerken von heute so viel voraus haben! Allein beim Fanservice ist man heutigen Standarts unterlegen.

Die Hintergrundmusik ist schlicht genial, das typische Weltraumorchester, das ich noch Ende der Folgen minutenlang nachgesummt habe. Das Opening kann nur aus dieser Zeit kommen, mit typischen Synths unterlegt einfach nur kitschig, aber doch so ein verdammt geiler Ohrwurm. Und dann noch der Cut in der Mitte jeder Folge: da erklingt auf unglaublich schwule Art „Gunbuster!“ zu einem rosa Schriftzug. Das ist so unvorstellbar kitschig, dass man es schon wieder lieben muss!

Ein Fazit? Ihr liebt Mechas, Space Operas, oder seid einfach nur Nostalgiker? Schaut euch Gunbuster an! Haltet bis zum Ende durch, egal was ihr vorher denkt, schaut es zu Ende und ihr werdet nicht enttäuscht werden!

PS: Die Beschreibung der Charaktere, bezieht sich auf den Eindruck den ich in den ersten 3 Folgen hatte.
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Avatar: AnimeChris#8
Anspruch:mittel
Action:viel
Humor:mittel
Spannung:mittel
Erotik:viel
Gunbuster stellt deutlich unter Beweis, dass auch 20 Jahre alte Animeserien immer noch top sind und das nicht nur weil sie Kultcharakter haben!

1988 erblickte die Sci-Fi Anime OVA Serie Gunbuster das Licht der Welt, doch ich muss gestehen, dass die Serie (absichtlich) von mir zwei Jahrzehnte lang übersehen wurde bis zum Jahr 2012. Grund dafür war, dass ich mich strikt gegen Serien gewehrt habe, die nicht englisch oder deutsch synchronisiert waren. Ich weiß, man sollte Animes im Original genießen, aber da ich ein audiovisueller Typ bin, war das bis dato einfach nicht meins. ABER aus dem alten AnimeChris ist ein bekehrter Jünger dank Gunbuster geworden und ich werde nun bestimmt des öfteren auch mal in die Originalkiste greifen – denn da stecken wohl noch einige Juwele drin, die nie das Licht der Synchronisation gesehen haben ^^

Doch Fokus nun auf Gunbuster! Gleich von Beginn hat die OVA mich abgeholt und auf einen tollen Trip mitgenommen. Mir gefiel, dass man sich Zeit nimmt und so selbst die Ausbildung von Noriko miterlebt, die eine Mischung aus Top Gun meets Rocky darstellt. Sehr witzig wird das ganze verpackt und die Serie macht zu Beginn einfach nur Spass ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. So kann man die ersten paar Folgen auch geruhig als leichte Kost betrachten (was sich allerdings später deutlich ändert).

Die Charaktere, allen voran unsere Heldin Noriko, die wie ihr Papa Weltraumpilotin werden will – ja, ganz Klischeefrei ^^ - ist nicht unbedingt in den Olymp meiner lieblings Animehauptcharaktere aufgestiegen mit Gunbuster. Sie macht zwar im Laufe der kurzen 6 Folgen eine mächtige Entwicklung durch, aber dennoch nervt sie einfach als mit Ansichten und dem was sie sagt. Aber da sie ja die gesamte Menschheit retten will, sei ihr vergeben ;)

Die Nebencharaktere erleben nur wenig Änderung und verhalten sich so wie man es von ihnen denkt. Wäre die Serie 12 Folgen lang gewesen (was meiner Meinung nach insgesamt auch vernünftiger bei dieser epischen Geschichte gewesen wäre), dann hätte man auch mehr für sie empfunden und auch mit ihnen gefiebert. Das bleibt so komplett auf der Strecke... schade...

Die Bösewichte in Gunbuster sind mal eine Klasse für sich. Aliens, die eine Art Antibiotikum im Universum darstellen sind unterwegs um die Menschen, also das böse ansteckende Virus im Körper des Universums, zu beseitigen. Betrachtet man allein unsere „kurze“ Geschichte der Menschheit kann man ja schon fast die Aliens verstehen, wenn man überlegt was wir wohl noch alles in Sinne der Menschheit anstellen, wenn wir erst mal in Zukunft unseren Blauen Planeten verwüstet haben. Von daher fand ich es echt klasse, dass sich auch die Charaktere in der Serie fragen, ob das Retten der Menschheit wirklich das Beste für das Wohl des Universums ist. Philosophisch wertvoll, finde ich!
Noch dazu sind die Aliens riesige Raumschiffe, die aus Sonnen geboren werden und schon irgendwie wie Bakterien und der Mikroskop ausschauen. Spooky, aber cool ^^

Ab und an gibt’s auch was für die Fanboys. Obwohl das ganze eine Sci-Fi Serie mit epischen Proportionen ist, in der irgendwann millionen von Raumschiffe in Schlachten verwickelt sind, gibt es zur Auflockerung und leicht fröhlichen Unterhaltung immer wieder guten alten 80er Jahre Fanservice. Da laufen die Mädels in (hübschen) sehr knappen Trainingsklamotten rum, es wird sich entblöst wo es nur geht (Umkleide und Badehaus) und selbst unsere Heldin zeigt am Ende einer Schlacht was unter ihrem BH steckt. Mich hats nicht gestört, aber vielleicht ist das nicht jedermanns Sache, zeigt aber auch, dass die Serie nicht unbedingt für die Jüngsten damals gemacht war.

Neben den fetzigen Trainingsanzügen war aber auch der Rest des Designs mehr als gelungen. Vor allem das Charakterdesign fand ich sehr schön und noch besser die Darstellung der Technik in der Zukunft, allen voran die Weltraumarmada! Gunbuster 1 und 2 haben mir jedoch nicht so gut gefallen. Ich glaube die Spielzeugfirma hat da ein Wörtchen mitzureden gehabt weshalb es ein sehr einfaches Mechadesign ist, woraus gut Actionfiguren gemacht werden konnten. Zu stark sind da die Ähnlichkeiten mit Transformers und Power Ranger. Gunbuster 3 fand ich da schon viel innovativer, und wenn sich Gunbuster 1 und 2 in Jäger verwandeln war das wenigstens sehr gut.

Bis zum Finale hin wird das ganze stetig ernster und epischer was Schlachten und Dramarturgie angeht. Passend fand ich die Idee, dass auf der Erde die Zeit anders vergeht als im Raum (erinnert mich stark an Voices of a Distant Star). Es ist schon echt rührend wenn man sieht wie Norikos Freundin altert, Kinder bekommt wohingegen Noriko nur ganz wenig gealtert ist und das Ende setzt dem noch gewaltig eins oben drauf, so dass man schon sehr gerührt ist, wenn die endcredits runter fahren.

Besonders schön fand ich, dass die Serie zwar Gunbuster heißt, es aber zum größten Teil gar nicht um die Mecha geht. Es geht um die Menschen, die sie steuern und das gibt der OVA die nötige Portion Herz, was auch zum Erfolg führt!

Ich empfehle jedem Animefan diese Serie, auch wenn sie deutlich einige Jahre auf dem Buckel hat. Ich finde sie muss sich deswegen nicht verstecken!!!
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