Man braucht sich nur die erste Episode von „Saint Seiya“ anzuschauen um zu dem todsicheren Schluss zu kommen, dass man es hier mit einem reinrassigen Fighting-Shounen zu tun bekommt, bei dem ausnahmslos alle gängigen Elemente des Genres durch die Bank weg enthalten sind. Vom ambitionierten, jungen Mann der als geborene Kämpfernatur dazu auserwählt wird für den Frieden der Welt zu kämpfen, bis hin zu seinem nach und nach anwachsenden Mitstreiterkreis und den wie Pilze aus dem Boden springenden Fieslingen die sich dem Heldentrupp in regelmäßigen Abständen in den Weg stellen, bekommt man hier die gewohnten Genregrundkonzepte vorgesetzt. Die Unterschiede zwischen „Saint Seiya“ und anderen Vertretern seiner Gattung liegen einmal mehr im Detail und so wird die Story in diesem Fall mit einem Schuss griechischer Mythologie angereichert und die Figuren kabbeln sich mit Zuhilfenahme von kosmischer Energie (dem sog. „Cosmo“), welche obendrein von Rüstungen verstärkt wird die vom Aussehen her allesamt einem Tier des Tierkreiszeichens bzw. des Horoskops gleichen. Das mag sich vielleicht gar nicht mal sooooo unkreativ anhören, jedoch sollte man seine Erwartungen lieber stark drosseln, denn das Niveau der Präsentation des Ganzen schrumpft schon nach wenigen Episoden stark zusammen. Denn wer jetzt erwartet hat das die Handlung eigentlich sehr interessant verlaufen müsste, hat man hier doch die griechische Mythologie als Vorlage mit der man den Plot neben den üblichen Keilereien ordentlich anreichern kann, der sieht sich spätestens dann getäuscht wenn die Serie an einem Punkt angelangt ist wo sich so ziemlich alles immer und immer wiederholt und das bis zum sprichwörtlichen Erbrechen. Und damit meine ich nicht einmal das Schema nach dem die einzelnen Storyarcs verlaufen, denn das ist für einen Fighting-Shounen absolut normal, sondern viel mehr der Ablauf der Kämpfe, das Verhalten der Charaktere, die „Twists“, die Dialoge, die Techniken etc. etc. Wenn man die ersten paar Arcs hinter sich hat, wird ALL DAS für jede nachfolgende Arc schamlos recycelt und das ohne auch nur den kleinsten Anflug neuer Ideen. „Saint Seiya“ leidet diesbezüglich derart stark an Kreativitätsmangel, das einem die Tränen kommen wenn man die Serie mit seinen Artverwandten vergleicht (vor allem „One Piece“, OMG Himmel und Hölle waren nie weiter von einander entfernt!). Die dadurch aufkommende Monotonie und eklatante Durchschaubarkeit sorgt dafür das jegliche Art von Spannung komplett abstinent ist und alles zu einem lahmen Trott verkommt bei dem das Ankündigen von Geschehnissen ruck zuck zur Routine des Zuschauers wird. Es ist wahrlich erschreckend. Einfallslosigkeit in diesem Ausmaß gab es nicht einmal bei „Dragon Ball Z“ und das will was heißen! Zusätzlich gibt sich „Saint Seiya“ beträchtliche Mühe dank eines erschreckend hohen Schmalzfaktors beim Publikum auf Ablehnung zu stoßen. Dieser zieht sich vom Anfang bis zum Ende durch die Serie und macht sich durch haufenweise, extrem kerniger Szenen und Dialoge deutlich bemerkbar. Egal ob die Charaktere allesamt anfangen zu heulen weil ihre verzweifelten Anstrengungen endlich von Erfolg gekrönt wurden oder ob sie mit von völlig abgedroschenem Pathos strotzenden Phrasen über Gerechtigkeit und Unrecht um sich schmeißen, es kommt alles so kitschig daher das es nur noch gänsehaut- und würgreflexerregend ist. Das sorgt dann wiederum für die komplette Entwertung von Szenen die ansonsten Potential gehabt hätten emotional mitzureißen und obendrein trägt es dazu bei das man den Charakteren nur wenig bis gar keine Sympathien entgegen bringen kann. Ebenso enttäuschend fällt eines der Elemente aus mit denen ein FS-Anime unter anderen steht und fällt: Die Kämpfe. Diese sind viel zu geradlinig ausgefallen und der Umstand dass die Protagonisten jeweils nur 1 nennenswerte Attacke ständig einsetzen, spielt der Monotonie noch zusätzlich in die Karten. Die in die Jahre gekommenen Animationen helfen da selbstverständlich nicht und tun der Unterhaltung zusätzlich Abbruch. Fazit: Ich bin zwar ein großer Fan von Fighting-Shounen, aber wenn ich in einer Serie dieses Genres weder abwechslungsreiche Kämpfe, noch kreative und spannende Storyarcs, sowie Protagonisten mit denen ich mitfiebere serviert bekomme (war für mich absolute Herzstücke sind), dann hört selbst bei mir die „Fanfreundschaft“ auf.
Animation
Dem Alter entsprechend haben die Animationen nicht mehr als DBZ-Niveau, was im Klartext heißt das in Action-Szenen überwiegend von Standbildern Gebrauch gemacht wird, im ständigen Zusammenspiel mit, mit Speedlines verzierten Backgrounds vor denen die Figuren bei rasanten Szenen durch die Luft fliegen bzw. angeflogen kommen. Bewegungsabläufe die aus extrem wenigen Frames bestehen sind ebenso an der Tagesordnung und lassen die Prügeleien dementsprechend nur selten abwechslungsreich daher kommen. Da es, wie es bei einer so langen und alten Serie üblich ist, ja nicht ohne recycelte Szenen geht werden die Posen des Angreifenden die vor jeder Spezialattacke eingenommen werden und deren Ausführung stets wiederverwertet. Die Hintergründe bewegen sich in Sachen Detailreichtum immerhin auf einem noch zufrieden stellenden Niveau, driften aber nicht allzu selten in Richtung matte und verwässerte Alibizeichnungen ab. Das Charakterdesign ist recht ansehnlich und geizt nicht mit reihenweise, langhaariger und mitunter sehr feminin anmutenden Bishis. Weibliche Charaktere sind hier überdeutlich in der Minderheit, machen optisch aber auch nicht viel weniger her. Gefallen hat mir auch das Design der verschiedenen Rüstungen. Besonders gelungen ist wie die Charakteristiken der verschiedenen Tierkreissymbole bei diesen zur Geltung kommen (gilt hauptsächlich für die Cloth’ der Gold Saints). Unterm Strich ist das was man hier präsentiert bekommt aber kaum mehr dazu in der Lage heute noch vom Hocker zu reißen und da die Serie zu 99 % aus Kämpfen besteht, ist das ein gravierender Schwachpunkt.
Sound
Die 2 Openings sind in ihrem Klang rasant und passen sich dem actionlastigen Inhalt der Serie gut an. In beiden Fällen ertönt zwar im Refrain ein sehr kerniges „Saint Seiyaaaaa!“, aber ich muss zugeben dass die Songs nicht allzu schlecht sind und Ohrwurmniveau besitzen. Endings gibt es ebenfalls 2 und diese schlagen deutlich seichtere Töne an. Nett aber kaum erinnerungswürdig. Es gibt auch noch 2-3 Insertsongs, die auch nicht übel sind und einzig und allein wegen ihren kernigen Lyrics (die von Mut, Kampfgeist und Liebe handeln…) negativ aufstoßen. Die BGM ist überraschenderweise ziemlich vielseitig, was weiß Gott nicht die Regel bei einem über 100 Episoden umfassenden Fighting-Shounen ist. Es gibt viele verschiedene Stücke zu hören mit Gitarren, Streicher, Blas- und Trommelinstrumenten, die auch ab und zu schönen, mythisch klingenden Frauengesang begleiten. Ab und an jedoch erschien mir die musikalische Untermalung aber eine Spur zu überdramatisch, was aber hauptsächlich daran liegt das die emotionalen Szenen aufgrund des immensen Kitschfaktors überwiegend ins Lächerliche abdriften und den guten Liedern somit keinen Tribut zollen. Die Seiyuus legen sich gut ins Zeug und schreien, keuchen und stöhnen wie man es von Menschen erwartet die einen kräftezehrenden Kampf ausfechten müssen. Nur Shuns Sprecher sägte an meinen Nerven, weil er viel zu übertrieben weichgespült klingt. Insgesamt aber eine gelungene Vertonung.
Story
Die Basis der Story ist simpel: Seiya und seine Mitstreiter sind so genannte Bronze Saints die auf den Plan treten sobald die Welt in Gefahr ist und kämpfen im Namen der (reinkarnierten) griechischen Kriegsgöttin Athene gegen jeden der den Frieden ins Wanken bringt. Jede Storyarc gestaltet sich dementsprechend so dass es einen Hauptfeind gibt, der von einer Vielzahl von Schergen umgeben ist und Seiya & Co. losziehen und sich im Beat em Up-Gameprinzip durch die Handlanger bis zum Oberboss durchprügeln. Während es in anderen Fighting-Shounen stets eine längere Einleitung gibt bevor es in einer Storyarc zu den obligatorischen Prügeleien kommt, so geht es hier direkt (im wahrsten Sinne) Schlag auf Schlag los und kaum ist der letzte Gegner besiegt, steht auch schon der nächste auf der Matte. Man kann also sagen dass hier jede Arc von der Start- bis zur Endepisode aus nichts als Fights besteht ohne große Atempausen. Die Handlung zieht sich dadurch natürlich ewig in die Länge, besonders da jedes Mal alle 5 Mitglieder der Heldentruppe mehrere Kämpfe bestreiten müssen die im Schnitt 3-4 Episoden einnehmen. Darüber hinaus sorgt eine schwere Armut an Twists für zusätzliche Langeweile und die wenigen die sich einstellen sind zu leicht vorauszusehen. Was dem Fass den Boden raus haut ist die Tatsache das diese Twists gleich mit in die nächste Storyarc verfrachtet werden. Wenn in Storyarc A z.B. ein Charakter kurz davor ist besiegt zu werden und dann plötzlich ein anderer Charakter auftaucht und ihm aus der Patsche hilft, dann kann man sich sicher sein das dies auch in Storyarc B und C passieren wird (es gibt noch einige Beispiele mehr..). Der Mangel an Kreativität zeigt sich auch in der Ausgangsituation der letzten zwei Storyarcs die genau dieselbe Ausgangssituation der vorangegangen Arc aufweisen (Athene ist in Gefahr, Seiya und Co haben nur so und soviel Zeit um alle Gegner platt zu machen um sie und obendrein natürlich die Welt zu retten). Aus dieser Einfallslosigkeit wird natürlich große Monotonie geboren, die zwangsläufig gähnende Langeweile nach sich zieht.
Charaktere
Ich weiß nicht wie es anderen Leuten geht, aber ich setze bei einem Fighting-Shounen grundsätzlich voraus das er Charaktere beinhaltet die mir sympathisch sind, mit denen ich mitfiebere und die ich aufgrund von coolen, einfallsreichen Techniken feiere. Bei „Saint Seiya“ hat sich das leider nie bei mir eingestellt, eher im Gegenteil. Irgendwann ging mir das übertrieben heroische Verhalten der Helden nur noch auf die Nerven. Immer wieder posaunen sie im Kampf hinaus das sie die Welt retten, das sie ihr Leben für Athene opfern und das sie ihre Kameraden niiiiiiiiiie im Stich lassen würden. Klar, in anderen Fighting-Shounen kommt das auch vor, aber nicht mit derartiger Penetranz wie hier. Es ist auf Dauer extrem kitschig und nervt höllisch! Die Entwicklung der Charaktere beschränkt sich erwartungsgemäß auf ein Minimum und läuft nach den ungeschriebenen FS-Gesetzen vom Stapel, d.h. derjenige der einst voller Hass auf die Welt war, lernt die gute Seite des Lebens wieder kennen und schließt sich der guten Seite an oder der friedliebende Junge der niemanden töten will und viiiiel zu gutmütig ist für sein eigenes Wohl, sieht irgendwann ein das er sich ein Herz fassen muss um im Kampf zu bestehen weil er sonst nur eine Last für seine Freunde ist, usw. usw.. Durch die eine oder andere Backstory erfährt man zwar Näheres darüber was gewisse Charaktere geprägt hat bzw. wie sie zu ihrer Einstellung gelangt sind, aber auch hier ist nichts dabei was besonders hervorsticht. In der Hinsicht hat mir nur die Geschichte der Tigerkrallenbrüder gefallen, denn diese ist die einzige die mit gelungener Dramatik überzeugen kann. Aber es ist schon irgendwie ein Armutszeugnis, wenn 2 Charaktere die nur für wenige Episoden auftauchen eine überzeugendere Backstory aufweisen als die die über die gesamten 114 Episoden im Mittelpunkt stehen. Ebenfalls sauer aufgestoßen ist mir die Handhabung von Charakteren die zuerst eine wichtige Rolle in der Story zu spielen scheinen, dann aber zu schon fast überflüssigen Statisten degradiert werden. Marin und Shaina z.B. werden in späteren Storyarcs nur noch eingefügt um sich entweder vom Feind zusammenschlagen zu lassen um danach als dessen Geisel zu fungieren oder halten als menschliches Schild her indem sie sich ständig vor Seiya schmeißen um für ihn einen Energieblast oder einen Pfeil abzufangen. Eines finde ich zum Schluss dann aber doch an den Helden beeindruckend: Sie erleiden in einer Tour fast tödliche Verletzungen, bei denen es nicht einmal mit einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt getan wäre, springen dann aber bereits in der nächsten Episode wieder durch die Gegend als wenn nix wäre und packen beim nächsten Gegner wieder ihre stärksten und energieraubendsten Techniken aus! Hut ab…
Wert
Hätte ich nicht meinen Ehrgeiz, der es mir frei nach dem Motto „Was angefangen wird, wird auch zu Ende geguckt!“ nicht erlaubt eine Serie abzubrechen, dann hätte ich „Saint Seiya“ schon nach ca. 10 Episoden auf ewig zu den Akten gelegt. Der Anime hat nichts von dem was ich als Fan gerne in einem Fighting-Shounen sehe und demnach empfehle ich die Serie noch nicht einmal großen Liebhabern dieses Genres. Für mich persönlich der schlechteste Fighting-Shounen den ich bis heute gesehen habe!
Animation
Dem Alter entsprechend haben die Animationen nicht mehr als DBZ-Niveau, was im Klartext heißt das in Action-Szenen überwiegend von Standbildern Gebrauch gemacht wird, im ständigen Zusammenspiel mit, mit Speedlines verzierten Backgrounds vor denen die Figuren bei rasanten Szenen durch die Luft fliegen bzw. angeflogen kommen. Bewegungsabläufe die aus extrem wenigen Frames bestehen sind ebenso an der Tagesordnung und lassen die Prügeleien dementsprechend nur selten abwechslungsreich daher kommen. Da es, wie es bei einer so langen und alten Serie üblich ist, ja nicht ohne recycelte Szenen geht werden die Posen des Angreifenden die vor jeder Spezialattacke eingenommen werden und deren Ausführung stets wiederverwertet. Die Hintergründe bewegen sich in Sachen Detailreichtum immerhin auf einem noch zufrieden stellenden Niveau, driften aber nicht allzu selten in Richtung matte und verwässerte Alibizeichnungen ab. Das Charakterdesign ist recht ansehnlich und geizt nicht mit reihenweise, langhaariger und mitunter sehr feminin anmutenden Bishis. Weibliche Charaktere sind hier überdeutlich in der Minderheit, machen optisch aber auch nicht viel weniger her. Gefallen hat mir auch das Design der verschiedenen Rüstungen. Besonders gelungen ist wie die Charakteristiken der verschiedenen Tierkreissymbole bei diesen zur Geltung kommen (gilt hauptsächlich für die Cloth’ der Gold Saints). Unterm Strich ist das was man hier präsentiert bekommt aber kaum mehr dazu in der Lage heute noch vom Hocker zu reißen und da die Serie zu 99 % aus Kämpfen besteht, ist das ein gravierender Schwachpunkt.
Sound
Die 2 Openings sind in ihrem Klang rasant und passen sich dem actionlastigen Inhalt der Serie gut an. In beiden Fällen ertönt zwar im Refrain ein sehr kerniges „Saint Seiyaaaaa!“, aber ich muss zugeben dass die Songs nicht allzu schlecht sind und Ohrwurmniveau besitzen. Endings gibt es ebenfalls 2 und diese schlagen deutlich seichtere Töne an. Nett aber kaum erinnerungswürdig. Es gibt auch noch 2-3 Insertsongs, die auch nicht übel sind und einzig und allein wegen ihren kernigen Lyrics (die von Mut, Kampfgeist und Liebe handeln…) negativ aufstoßen. Die BGM ist überraschenderweise ziemlich vielseitig, was weiß Gott nicht die Regel bei einem über 100 Episoden umfassenden Fighting-Shounen ist. Es gibt viele verschiedene Stücke zu hören mit Gitarren, Streicher, Blas- und Trommelinstrumenten, die auch ab und zu schönen, mythisch klingenden Frauengesang begleiten. Ab und an jedoch erschien mir die musikalische Untermalung aber eine Spur zu überdramatisch, was aber hauptsächlich daran liegt das die emotionalen Szenen aufgrund des immensen Kitschfaktors überwiegend ins Lächerliche abdriften und den guten Liedern somit keinen Tribut zollen. Die Seiyuus legen sich gut ins Zeug und schreien, keuchen und stöhnen wie man es von Menschen erwartet die einen kräftezehrenden Kampf ausfechten müssen. Nur Shuns Sprecher sägte an meinen Nerven, weil er viel zu übertrieben weichgespült klingt. Insgesamt aber eine gelungene Vertonung.
Story
Die Basis der Story ist simpel: Seiya und seine Mitstreiter sind so genannte Bronze Saints die auf den Plan treten sobald die Welt in Gefahr ist und kämpfen im Namen der (reinkarnierten) griechischen Kriegsgöttin Athene gegen jeden der den Frieden ins Wanken bringt. Jede Storyarc gestaltet sich dementsprechend so dass es einen Hauptfeind gibt, der von einer Vielzahl von Schergen umgeben ist und Seiya & Co. losziehen und sich im Beat em Up-Gameprinzip durch die Handlanger bis zum Oberboss durchprügeln. Während es in anderen Fighting-Shounen stets eine längere Einleitung gibt bevor es in einer Storyarc zu den obligatorischen Prügeleien kommt, so geht es hier direkt (im wahrsten Sinne) Schlag auf Schlag los und kaum ist der letzte Gegner besiegt, steht auch schon der nächste auf der Matte. Man kann also sagen dass hier jede Arc von der Start- bis zur Endepisode aus nichts als Fights besteht ohne große Atempausen. Die Handlung zieht sich dadurch natürlich ewig in die Länge, besonders da jedes Mal alle 5 Mitglieder der Heldentruppe mehrere Kämpfe bestreiten müssen die im Schnitt 3-4 Episoden einnehmen. Darüber hinaus sorgt eine schwere Armut an Twists für zusätzliche Langeweile und die wenigen die sich einstellen sind zu leicht vorauszusehen. Was dem Fass den Boden raus haut ist die Tatsache das diese Twists gleich mit in die nächste Storyarc verfrachtet werden. Wenn in Storyarc A z.B. ein Charakter kurz davor ist besiegt zu werden und dann plötzlich ein anderer Charakter auftaucht und ihm aus der Patsche hilft, dann kann man sich sicher sein das dies auch in Storyarc B und C passieren wird (es gibt noch einige Beispiele mehr..). Der Mangel an Kreativität zeigt sich auch in der Ausgangsituation der letzten zwei Storyarcs die genau dieselbe Ausgangssituation der vorangegangen Arc aufweisen (Athene ist in Gefahr, Seiya und Co haben nur so und soviel Zeit um alle Gegner platt zu machen um sie und obendrein natürlich die Welt zu retten). Aus dieser Einfallslosigkeit wird natürlich große Monotonie geboren, die zwangsläufig gähnende Langeweile nach sich zieht.
Charaktere
Ich weiß nicht wie es anderen Leuten geht, aber ich setze bei einem Fighting-Shounen grundsätzlich voraus das er Charaktere beinhaltet die mir sympathisch sind, mit denen ich mitfiebere und die ich aufgrund von coolen, einfallsreichen Techniken feiere. Bei „Saint Seiya“ hat sich das leider nie bei mir eingestellt, eher im Gegenteil. Irgendwann ging mir das übertrieben heroische Verhalten der Helden nur noch auf die Nerven. Immer wieder posaunen sie im Kampf hinaus das sie die Welt retten, das sie ihr Leben für Athene opfern und das sie ihre Kameraden niiiiiiiiiie im Stich lassen würden. Klar, in anderen Fighting-Shounen kommt das auch vor, aber nicht mit derartiger Penetranz wie hier. Es ist auf Dauer extrem kitschig und nervt höllisch! Die Entwicklung der Charaktere beschränkt sich erwartungsgemäß auf ein Minimum und läuft nach den ungeschriebenen FS-Gesetzen vom Stapel, d.h. derjenige der einst voller Hass auf die Welt war, lernt die gute Seite des Lebens wieder kennen und schließt sich der guten Seite an oder der friedliebende Junge der niemanden töten will und viiiiel zu gutmütig ist für sein eigenes Wohl, sieht irgendwann ein das er sich ein Herz fassen muss um im Kampf zu bestehen weil er sonst nur eine Last für seine Freunde ist, usw. usw.. Durch die eine oder andere Backstory erfährt man zwar Näheres darüber was gewisse Charaktere geprägt hat bzw. wie sie zu ihrer Einstellung gelangt sind, aber auch hier ist nichts dabei was besonders hervorsticht. In der Hinsicht hat mir nur die Geschichte der Tigerkrallenbrüder gefallen, denn diese ist die einzige die mit gelungener Dramatik überzeugen kann. Aber es ist schon irgendwie ein Armutszeugnis, wenn 2 Charaktere die nur für wenige Episoden auftauchen eine überzeugendere Backstory aufweisen als die die über die gesamten 114 Episoden im Mittelpunkt stehen. Ebenfalls sauer aufgestoßen ist mir die Handhabung von Charakteren die zuerst eine wichtige Rolle in der Story zu spielen scheinen, dann aber zu schon fast überflüssigen Statisten degradiert werden. Marin und Shaina z.B. werden in späteren Storyarcs nur noch eingefügt um sich entweder vom Feind zusammenschlagen zu lassen um danach als dessen Geisel zu fungieren oder halten als menschliches Schild her indem sie sich ständig vor Seiya schmeißen um für ihn einen Energieblast oder einen Pfeil abzufangen. Eines finde ich zum Schluss dann aber doch an den Helden beeindruckend: Sie erleiden in einer Tour fast tödliche Verletzungen, bei denen es nicht einmal mit einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt getan wäre, springen dann aber bereits in der nächsten Episode wieder durch die Gegend als wenn nix wäre und packen beim nächsten Gegner wieder ihre stärksten und energieraubendsten Techniken aus! Hut ab…
Wert
Hätte ich nicht meinen Ehrgeiz, der es mir frei nach dem Motto „Was angefangen wird, wird auch zu Ende geguckt!“ nicht erlaubt eine Serie abzubrechen, dann hätte ich „Saint Seiya“ schon nach ca. 10 Episoden auf ewig zu den Akten gelegt. Der Anime hat nichts von dem was ich als Fan gerne in einem Fighting-Shounen sehe und demnach empfehle ich die Serie noch nicht einmal großen Liebhabern dieses Genres. Für mich persönlich der schlechteste Fighting-Shounen den ich bis heute gesehen habe!
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