Stimme des Herzens: Whisper of the Heart (1995)

Mimi o Sumaseba / 耳をすませば

Rezensionen – Stimme des Herzens: Whisper of the Heart

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Stimme des Herzens: Whisper of the Heart“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Gendo#1
Whisper of the Heart gehört zu den schönsten Filmen, die ich bis jetzt gesehen habe. Die Handlung des Films basiert auf einem Manga von Aoi Hiiragi, aber der Film weicht an einigen Stellen von der Vorlage ab. Gerade zu Beginn des Films erscheint die Handlung völlig normal und uninteressant. Aber im Laufe des Films entwickelt sich eine wunderschöne Geschichte, die mitten aus dem Leben kommt, so dass sie für wirklich jeden zugänglich ist. Sehr schön ist auch die Eröffnungssequenz des Films in der man Bilder einer Großstadt zusehen bekommt.


Die Charaktere im Film sind kurz gesagt wundervoll. Allen voran die Hauptprotagonistin Shizuku, die man einfach gern haben muss. Sie liest unheimlich gerne Bücher und übersetzt nebenher für ihre Klassenkameradinnen und Freundinnen englische Lieder ins japanische. Der andere Hauptcharakter ist Seiji. Shizuku bewundert ihn weil er schon so einen genauen Plan von seiner Zukunft hat, während sie sich selbst noch nicht sicher ist was später einmal aus ihr werden soll. Ansonsten erhält man durch die weiteren Charaktere einen guten Einblick in das Familienleben von Shizuku und natürlich gibt es auch wieder die üblichen Probleme in der Schule.

Bei den Animationen sind vor allem die traumhaften Hintergrundzeichnungen zu nennen. An einigen Stellen (zum Beispiel in dem kleinen Laden) machen sie einen fast photorealistischen Eindruck. Auch die restlichen Animationen sind makellos und übertreffen die damaligen Animationsstandards bei weitem.

Die Musik ist nicht wie üblich von Joe Hisashi, sondern von Yuuji Nomi. Deshalb scheint die Musik auch nicht ganz so klassisch wie in anderen Ghibli Filmen zu sein, sondern sie macht einen verspielteren Eindruck (zum Beispiel während der Katzen-Verfolgungsjagd). Dies passt aber hervorragend zum Film und den Charakteren. Als Intro wurde für den Film das englische Lied "Country Roads" verwendet, das im restlichen Verlauf des Films noch eine wichtige Rolle spielen wird und immer wieder im Film verwendet wird.

Regisseur Yoshifumi Kondo ist hier ein wunderschöner Film gelungen indem einfach alles zusammen passt. Kondo hatte bereits vorher an einigen anderen Ghibli-Animes, insbesondere an Filmen von Isao Takahata, mitgearbeitet, zum Beispiel als Charakterdesigner in Die letzten Glühwürmchen. Bei Whisper of the Heart, seinem ersten und leider auch einzigen Film als Regisseur, wurde er tatkräftig von Hayao Miyazaki unterstützt, der nicht nur das Drehbuch schrieb und die Storyboards zeichnete, sondern auch noch in den Fantasie-Szenen aus Shizukus Buch Regie führte. Diese Szenen verwenden sehr schöne Zeichnungen von Inoue Naohisa, die man auch im "Kunstfilm" Iblard Jikan bewundern kann. Leider ist Kondo bereits 1998 im Alter von nur 47 Jahren an einer Krankheit gestorben.

Whisper of the Heart ist ein Film, der beim Thema "Ghibli" nur allzu gerne vergessen wird, obwohl er das wirklich nicht verdient hat. Zusammen mit Nausicaä gehört er zu meinen persönlichen Ghibli-Lieblingen. Ghibli-Fans, die auch auf Fantasy verzichten können, sollten unbedingt in diesen schönen Film hineinschauen.
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Avatar: Conny#2
Mein 300ster Anime!

Und da dies auch gleichzeitig mein 300stes anisearch Review ist, wollte ich dieses Review einen ganz besonderen Anime widmen.

Was gibt es schöneres als das 300ste Review für das Studio zu widmen, was man einfach vergöttert und liebt.
Genau die Rede ist von Studio Ghibli.

Ich habe mir Whisper of the Heart bis zum heutigen Abend aufgehoben, weil ich den bewusst als meinen 300sten Anime sehen wollte.

Und ohne zu übertreiben, ist Whisper of the Heart (wie viele andere Ghibli Filme) einfach ein atemberaubendes Meisterwerk. Dieses warme, schöne Gefühl ums Herz hat auch hier wieder eingesetzt.

Man kennt das ja aus dem eigenen Leben. Der Tunnel des Lebens, nur sieht man manchmal kein Licht am Ende des Tunnels.
Pubertät, Selbstzweifel und Selbstfindung. Das sind so die Hauptthemen in Whisper of the Heart.

Der Film hat es tatsächlich geschafft, dass der Oldy "Country Roads" zu meinen absoluten Lieblingsliedern geworden ist. Der Text von dem Song passt aber auch einfach wie die Faust aufs Auge zu dem Song.

Die Charaktere spielen hier so überzeugen, wie ich es zu letzt nur bei Koi Kaze gesehen habe. Man nimmt ihnen ihre Träume, ihre Ängste, ihre Gefühle einfach ab.

Die Animationen sind natürlich absolute Elite. Ich liebe den Ghibli Style einfach und bin immer wieder aufs neue, allein von den Animationen und dem Zeichenstil fasziniert und beeindruckt.

Bleibt mir abschließend nur noch zu sagen :

"Lebt und denkt nicht an Morgen ;)"

Fazit : Wunderschöner Slice of Life Anime. Ganz sicher einer der besten Ghibli Filme die ich gesehen habe!

9/10
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Avatar: stockely#3
Tja... im Gegensatz zu den bisher von mir gesehenen Ghibli - Produktionen, konnte "Stimme des Herzens" mich nicht so recht überzeugen.
Auch wenn die Zeichnungen, wie gewohnt, einen sehr hohen Standard haben, will der Verlauf der Geschichte mir nicht so recht gefallen. Es ist nicht das Problem, dass die Story sehr ruhig ist und einfach so dahin gleitet... die Umsetzung hat mir einfach nicht so zugesagt.
Die Charaktere sind alle ganz nett designt, aber nicht überzeugend... etwas aufgesetzt und unrealistisch für ein "Slice of life" Setting. Hinzu kommt noch dieses schreckliche - wirklich schreckliche - Lied, welches sich durch den ganzen Film zieht ("country road"). Könnte auch sein, dass "Stimme des Herzens" mir aus diesem Grund so unsympathisch ist ;)
Aber Hauptgrund ist das Ende... was war denn das bitte??? Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich hier noch einmal etwas Innovatives und Kreatives aufzeigt, so wie ich es von Ghibli gewohnt bin... aber nein die Story endet so wie man es von einem zweitklassigen Liebesfilm erwartet... alles zielte von Anfang an darauf hin. Happy end schön und gut, aber ein bischen weniger Kitsch hätte es dann auch getan. Aber das Gefühl hatte ich den ganzen Film über.

Fazit: Nicht der gelungenste Ghibli Movie aber dennoch einen Blick wert.
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Avatar: goodnews#4
Whisper of the Heart erzählt über einen relativ kurzen Zeitraum von eigentlich nur wenigen Wochen aus dem Leben der Tsukishima Shizuku.
Der geneigte Zuseher begleitet dabei die ausgesprochen sympathische Hauptfigur auf dem Weg zum Erwachsensein und erlebt dabei mit ihr die unscheinbaren, aber wichtigen Momente im Leben einer jungen Heranwachsenden. Oberflächlich betrachtet könnte man sagen: Wir beobachten Shizuku bei den alltäglichsten Dingen, wie einkaufen, Radfahren, lesen oder der Hausarbeit, was soll daran schon groß interessant sein? Aber trotzdem strahlt der Film eine Ghibli typische Magie aus, der man sich einfach nicht entziehen kann. Die knapp zwei Stunden vergehen wie im Flug und das Ende kommt beinahe schon zu rasch.
Whisper of the Heart verleitet zum Lachen, zum Nachdenken und zum Träumen und vermittelt zudem auch noch eine schöne, aber nicht allzu aufdringliche Botschaft. Was bitte kann man von einem Film mehr verlangen?
Die Zeichnungen, wie auch die Hintergründe sind allesamt wunderschön und zwingen beinahe zum mehrmaligen Ansehen, denn auf Grund ihrer Detailgenauigkeit kann man auch leicht etwas übersehen. Sämtliche Protagonisten sind durchwegs sympathisch, so dass es einem schwer fällt den Film loszulassen und in die Realität zurückzukehren.
Der Song Country Roads von Olivia Newton-John, den ich zuvor eigentlich schon fast nicht mehr hören konnte, gefällt mir seither wieder ausgesprochen gut, vor allem die japanische Version am Ende des Films. Wie überhaupt der gesamte Soundtrack als überaus gelungen bezeichnet werden muss.
Für mich ein absoluter Pflichtfilm. Unbedingt ansehen!
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Avatar: Mimi90#5
„Stimme des Herzens – Whisper of the Heart” ist nicht gerade eines der Aushängeschilder von Studio Ghibli. Das mag unter anderem daran liegen, dass dies ein Alltagsdrama ohne die für Ghibli typische Magie ist. Es handelt sich bei diesem Werk- passend zum Titel- um einen sehr ruhigen Film, der wie ein leises Flüstern daherkommt.
Ich selbst bin kein großer Fan von Alltagsdramen. Konnte mich der Film dennoch überzeugen- oder war anstatt der Stimme des Herzens eher die Stimme der Langeweile zu hören?

Story
Die 14-jährige Shizuku ist ein etwas verträumter Bücherwurm.
Eines Tages entdeckt sie einen Laden, der sie sofort fasziniert. Mit dem Inhaber, einem älteren Herren, versteht sie sich auf Anhieb gut. Shizuku erfährt außerdem, dass der Enkel des Herren Seiji, ein Junge aus ihrer Schule, ist. Seiji hat alle Bücher, die sie sich aus der Bücherei ausgeliehen hat, ebenfalls gelesen.
Der Junge hat den Traum, Geigenbauer zu werden. Shizuku bewundert ihn dafür, da sie selbst noch nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Aber schließlich nimmt sie sich vor, eine Geschichte zu schreiben…

Dies ist wirklich ein Alltagsdrama durch und durch. Es gibt nur ein paar wenige Fantasy-Szenen, die den Inhalt von Shizukus Geschichte darstellen. Der Film hat eine ruhige, unspektakuläre Story, die man, wenn man gemein sein will, auch als ziemlich dahinplätschernd bezeichnen kann.

Wie gesagt, Alltagsdramen sind eigentlich nicht mein Fall und daher hat mich auch die Story nicht gerade vom Hocker gehauen.
Mein größter Kritikpunkt war die Art und Weise, wie Shizuku den Laden von Seijis Großvater findet. Sie sieht im Zug einen Kater und als der aus dem Zug rausläuft, folgt sie ihm, bis sie dann irgendwann diesen Laden entdeckt. Ich frage mich: Wieso ist Shizuku dem Kater so hartnäckig gefolgt? Was war an dem nun so besonders, dass sie ihm unbedingt hinterherlaufen musste? Ich hätte diese große Neugier ja vielleicht noch bei einem sehr kleinen Kind verstanden, aber bei einer 14-jährigen?

Was ich aber mochte: Wie das Dasein als Teenager dargestellt wurde. Vor allem die Verlegenheit im Bezug auf das andere Geschlecht wurde sehr realistisch wiedergegeben. Ich glaube, ich habe noch nie einen Anime gesehen, in dem die Charaktere so oft erröten!
Und auch Shizukus Konflikte mit ihrer älteren Schwester und ihren Eltern fand ich lebensnah. Und: Ich denke, viele Leute wussten als Teenager, genau wie Shizuku, noch nicht, was sie später machen wollen. Man kann sich also durchaus gut in das Geschehen hineinversetzen.

Also: Spannend im klassischen Sinne auf jeden Fall nicht, aber doch ganz charmant.

Charaktere
Shizuku war mir recht sympathisch. Sie wirkte auf mich sehr natürlich, da sie zum Beispiel auch mal kräftig flucht, wenn sie sich über etwas ärgert. Da ich auch gerne lese und schreibe, hat sie bei mir sowieso schon mal einen Stein im Brett.

Seiji, das Love Interest des Films, neckt Shizuku am Anfang zwar, entpuppt sich dann aber doch als netter Junge. Im Gegensatz zu Shizuku weiß er, was er beruflich machen möchte. Zu diesem Charakter fällt mir nicht viel ein. Er war okay, hat aber keinen großen Eindruck bei mir hinterlassen.

Tatsächlich fand ich Shizukus Interaktionen mit ihrer besten Freundin Yuko interessanter. Yuko ist verliebt, aber der Junge ihres Herzens schwärmt ausgerechnet für Shizuku. Yuko wirkt mädchenhafter als Shizuku und auch ein wenig eitel. So beschwert sie sich über ihre Sommersprossen (zu Unrecht, meiner Meinung nach).

Seijis Großvater ist auch definitiv ein netter, wenn auch nicht gerade vielseitiger Charakter.

Der streunende Kater, der immer wieder auftaucht und von Seiji „Mond“ genannt wird, kam mir etwas überflüssig vor. Ich hatte das Gefühl, als hätte man einfach krampfhaft versucht, eine tierische Figur in den Film einzubauen. So nach dem Motto: „Es ist ja ein Ghibli-Film, da muss einfach ein tierisches Maskottchen dabei sein!“

Insgesamt fand ich die Charaktere gut und natürlich, auch wenn sie nicht zu meinen Favoriten im Ghibli-Universum gehören.

Zeichenstil
Wie fast immer bei Ghibli top. Vor allem die Hintergründe sind einfach herrlich anzusehen! So schön und vor allem wahnsinnig detailreich! Dadurch wirkt die ganze Welt sehr lebendig.
Die Menschen sind sehr klassisch gezeichnet und wirken ganz normal und ungekünstelt. Und der Kater, obwohl er mir überflüssig vorkommt, ist auch ganz putzig mit seinem betont mürrischem Gesichtsausdruck.
Dass der Film mittlerweile mehr als 25 Jahre alt ist, sieht man ihm zwar an, aber das gibt dem Film auch etwas Liebenswürdiges.

Musik
Die Hintergrundmusik empfand ich als ruhig und passend.
Was bei diesem Film sehr stark auffällt: Was für eine große Rolle das Lied „Take Me Home, Country Roads“ (im Original von John Denver) spielt. Man hört es am Anfang des Films in einer Version von Olivia Newton-John, während des Films singt es die Figur Shizuku in einer japanischen Version und am Ende hört man es auch noch mal in der Version von Shizukus Sprecherin Yoko Honna. Ohrwurmgefahr!

Fazit
Auch als Nicht-Fan von Alltagsdramen hat mir dieser Film recht gut gefallen. Die Story ist zwar nichts Bahnbrechendes und war mir ehrlich gesagt für 111 Minuten Laufzeit auch etwas zu dünn. Aber die Charaktere sind nett und lieb, ihre Probleme durchaus authentisch und nachvollziehbar. Die schönen Zeichnungen sorgen zusammen mit der Bodenständigkeit, die der Film ausstrahlt, für eine angenehme Atmosphäre.
Gehört nicht zu meinen persönlichen Lieblingen von Studio Ghibli, aber durchaus eine Empfehlung wert. Und wer ein Faible für ruhige Dramen hat, wird hier sicher voll auf seine Kosten kommen!
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