"Basilisk" ist eine ziemlich blutige Action-Romanze, die mit einem ganzen Haufen Charaktere um sich wirft, nur um diese dann einen nach dem anderen sterben zu lassen.
Klingt erst mal trashig und abschreckend? Vieleicht, doch "Basilisk" macht aus dieser eher platten Rahmenbedingungen eine äussers unterhaltsame Ninja-Serie, bei der sogar für eine echte Romanze Platz ist, ohne das sich die Elemente gross in die Quere kommen.
Das Herzstück dieses Animes sind sicherlich die Charaktere und ihre speziellen Techniken. Wirklich tiefe Persönlichkeiten sind zwar praktisch nicht vorhanden, doch jede Person hat ein äusserst ausgefallenes Aussehen, das oft irgendwie mit seiner speziellen Fähigkeit in Verbindung steht. Nun besteht eigendlich fast die ganze Serie darin, diese Fähigkeiten vorzustellen, und zu zeigen, wie sie gegen die anderen Techniken eingesetzt werden. Das Ergebniss ist eine Art blutiges Schere-Stein-Papier-Spiel, ein wackeres Hin-und-Her zwischen den beiden Clans. Das unterhält und füllt die 24 Folgen extrem gut.
Der zweite Punkt, der sehr positiv auffällt ist die Beziehung zwischen den Personen und dem Zuschauer. Man hat zwar zwei Seiten, die sich bekämpfen, doch man kann dennoch nicht einfach sagen: Diese Familie ist die Gute, diese die Schlechte. Sympatie- und Antipatie-Punkte werden nicht an die Seiten sondern an die individuellen Mitglieder der Seiten vergeben. So hat man vieleicht eine Seite, die man favorisiert, und ist dennoch betroffen, wenn ein bestimmtes Mitglied der anderen Seite stirbt, gerade weil man sieht, dass jede einzelne Person in seinen Reihen Leute hinterlässt, die sie geliebt haben. Dieses Konzept ist zwar inzwischen auch nicht mehr neu, doch dieser Anime präsentiert es auf schon fast einmalig gekonnte Art und Weise.
Und der letzte Punkt, der diesen Anime positiv hervorhebt ist die unglaubliche Konsequenz und Brutalität. Dies mag jetzt etwas verstöhrend wirken, wenn ich es zu den positiven Punkten stelle, doch das hat seinen Grund. Dieser Anime scheut sich nicht, Personen sterben zu lassen, die durchaus noch Entwicklungpotential haben, oder eine ungeheuer coole Technik, auch wenn dies dem Zuschauer nicht umbedingt gefällt. Wo man aus anderen Serie noch die Tatsache kennt, dass die sympatischen und interessanten Personen extrem langlebig sind, und aus jeder noch so vertrackten Situation fliehen können, ist in diesem Anime das Leben einer Person zu Ende, wenn er halt das Pech hat auf einen stärkeren Gegner zu treffen. So ist es halt im Krieg, und so konsequent wird das hier auch gezeigt.
Das selbe gilt für das Thema Brutalität. Themen wie Vergewaltigung, Verstümmelung oder qualvolles sterben werden aufgegriffen und durchgezogen, ohne dies jedoch irgendwie gewaltverherlichend oder voieuristisch darzustellen. Es wird einfach gezeigt, weil es nun einmal zu diesem Setting dazugehört. Nicht ganz einfach und das werden wohl nicht alle gleich sehen, doch diesen Aspekt so zu behandeln wie es getan wurde ist meiner Meinung nach eher selten und durchaus vertretbar.
Doch auch in diesem Anime ist nicht alles Gold was glänzt. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist leider die Liebesgeschichte, vor allem gegen Ende. Diese ist zwar ordentlich erzählt und weiss eigendlich zu überzeugen, nur kann sie mit den Kämpfen und den ausgefallenen Techniken die gezeigt werden nicht mithalten. Zum Schluss nimmt die Action aufgrund der Romanze etwas ab und dort merkt man dann, dass die Romanze einfach nicht so ganz die Präsenz der Ninjakämpfe hat.
Und nicht nur das Ende ist etwas schwach geraten, auch der Einstieg ist etwas zäh. Und der Grund dafür war für mich relativ schnell klar: "Basilisk" hat wohl die hässlichste Besetzung aller Animes! Durch ihr, an ihre Techniken angelehntes Aussehen gibt es unter dem Cast ein paar richtig üble Erscheinungen. Später, wenn man die Personen ein bisschen kennengelernt hat, ist dies nicht mehr weiter schlimm, doch zu Beginn hat man dadurch unglaublich Probleme, irgendwo eine Sympatifigur, und somit einen Anknüpfpunkt zu finden.
Und eine letzte Kleinigkeit muss ich noch bemängeln, diese bezieht sich allerdings nur auf eine ganz spezifische Stelle und ist deshalb auch nicht so tragisch.
Aber die Tatsache, dass Hyouma sich im Kampfe gegen einen erblindeten Koshirou so ungeschickt angestellt hat, dass er getötet wurde... dass hat irgendwie so gar nicht zu den sonst so geschickten Ninjas gepasst...
Das ist aber auch schon alles, was ich an "Basilisk" bemängeln kann. Zeichenstil sowie die Musik sind sehr passend und der Unterhaltungswert sehr hoch.
Daher mein Fazit: "Basilisk" kann ich jedem empfehlen, der Action mag und sich auch vor einem gewissen Grad an Brutalität nicht abschrecken lässt. Der Anfang mag etwas zäh sein und das Ende eine Spur zu schwach, doch ansonsten ist dieser "Anime" eine wirklich rundum gelungene Sache und bisher einer meiner Toptitel, was Action-Animes angeht.