Haibane Renmei (2002)

灰羽連盟

Rezensionen – Haibane Renmei

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Haibane Renmei“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
Avatar: DeBaer#1
Nun ich muss sagen das mich Haibane Renmei zu Beginn neugierig gemacht hat. Ein interessantes Setting und ungewöhnliche Story haben mich aufhorchen lassen. Auch die erste Episode war sehr vielversprechend und hat Lust auf mehr gemacht. Leider wars das dann auch fürs Erste. Mit den darauffolgenden Episoden schwand meine Euphorie zusehends da ich hilflos mit ansehen musste wie die Story sich von da an im Sande verläuft. Die Episoden waren extrem langweilig und völlig ohne jeden Höhepunkt, die Story schien einen Stillstand erlitten zu haben und alles schlich träge vor sich hin so dass ich mich durch die ein oder andere Episode regelrecht kämpfen musste. Ab Episode 8 jedoch nimmt der Verlauf etwas an Fahrt an und ich gewann wieder etwas mehr Interesse da bisher alles irgendwie ins Nirgenwo zu führen schien. Von dem Punkt an wird mehr auf die, bis zu dem Zeitpunkt, völlig flachen und uninteressanten Charaktere eingegangen. Trotzdem hat mich Haibane Renmei nicht richtig packen können und ist mehr oder weniger an mir vorbei gelaufen. Ich finde es Schade das am Ende soviele Fragen offen gelassen werden, ich weiss immer noch nicht was ein Haibane eigentlich ist oder was zum Teufel sich hinter dieser ominösen Mauer verbirgt, das war übrigens noch einer der Hauptgründe warum ich diese Serie unbedingt bis zum Schluss sehen wollte... Ich hatte mir am Anfang viele Hoffnungen gemacht die aber leider durch unglücklich gehandhabte Figuren sowie einer zähen und laschen Story zunichte gemacht worden sind. Haibane Renmei war wohl einfach nicht mein Typ von Anime.

Animation

Die Animationen sind ok, nichts was man hoch preisen könnte und auch die Wahl der Farben beschränkt sich auf triste Töne, aber ich muss sagen das das alles zum Ambiente dieses Animes passt.

Sound
Auch hier zufriedenstellend. Der Soundtrack ist ziemlich Klassik lastig. Von Violinen bis Geigen oder Orgeln ist alles vertreten und auch Krichgesänge und Chöre bekommt man zu hören. Bin kein Fan davon aber die Musik passt zur Stimmung und verleit diesem Anime das gewisse Etwas.

Story

Der Storyverlauf ist zäh wie Gummi und bis Episode 8 tut sich im Großen und Ganzen gar nichts. Unser Hauptcharakter wird langsam in die Welt der Haibane eingefährt und verichtet in den ersten Episoden hier und da kleinere Arbeiten und lernt ihre Kollegen kennen. Klingt nicht sehr interessant was...? Später gewinnt der Storyverlauf an Fahrt aber nicht so gravierend das es mich vom Stuhl gehauen hätte. Es kommt zwar auch zu tragischen Wendungen und Ereignissen, diese jedoch haben mich KOMPLETT kalt gelassen. Ich denke ich hab wohl eine Überdosis Fruits Basket und FMwS abbekommen und bin abgehärtet...

Charaktere

Flach und uninteressant, das zieht sich hin bis Episode 8 wo man sich dann wohl kurzerhand (endlich) entschlossen hat die Vergangenheit von Reki aufzuklären. Reki war mir von Beginn an sowieso schon ins Auge gefallen und ist wohl der einzige halbwegs interessante Charakter in Haibane Renmei mit einer ebenso interessanten Vergangenheit. Rakka ,unsere Protagonistin, war mir ziemlich schnell egal und es hat mich nur noch Reki angesprochen. Rakka ist außerdem eine Heulsuse und das typische Beispiel des netten Mädchens von nebenan das krampfhaft versucht allem und jedem zu helfen. Das hat mich angeödet, muss ich ganz ehrlich sagen. Die restlichen Figuren sind größtenteils unwichtig und so tief wie Teller. Die Kids von der verlassenen Fabrik haben mich zuerst aufhorchen lassen doch auch hier wurde ich enttäuscht.

Wert

Diesen Anime werde ich mir in meinem ganzen Leben wohl nie wieder anschauen und kaufen erst recht nicht. Für so ein langweiliges Werk ist mir mein Geld zu Schade. Nur was für Sammler oder Leute die sich besser in diesen Anime hineinversetzen konnten als ich.
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Avatar: Gendo#2
Haibane Remnei ist eine sehr ruhige, teilweise lockere, aber auch nachdenkliche und melancholische Serie. Die Ausgangssituation der Serie ist sehr mysteriös und man bekommt nur wenige Hinweise und keine definitiven Aussagen, was das Ganze zu bedeuten hat. Nach einer wunderschönen Eröffnungssequenz wird man in die kleine Welt der Haibane eingeführt, danach folgen Informationen über die verschiedenen Charaktere, wo sie arbeiten usw. Erst danach entwickelt sich die Handlung und schließlich wird die Serie zu einem gelungenen Ende geführt, welches aber noch jede Menge Fragen offen lässt. Die Serie schafft es dabei gerade so der Langeweile zu entgehen, da kurz bevor sich wirkliche Langeweile einstellen könnte, die "richtige" Handlung der Serie einsetzt.


Bei den Charakteren beschränkt sich die Serie zum größten Teil auf die Haibane, die im "Old Home" leben, also Rakka, Reki, Kuu, Kana, Hikari und Nemu. Von diesen stehen Rakka und Reki, die beiden interessantesten Charaktere, in der zweiten Hälfte der Serie besonders im Vordergrund. Ansonsten gibt es noch ein paar interessante Nebencharaktere z.B. der Washi des Haibane-Verbands oder die Haibane aus der verlassenen Fabrik. Die Charaktere basieren auf Designs von Yoshitoshi ABe und erinnern deshalb optisch an Charaktere aus anderen Serien an denen ABe mitgearbeitet hat, z.B. NieA_7 oder auch Lain.

Die Animationen bieten vor allem schöne Hintergrundzeichnungen, aber auch die Charakteranimationen sind insgesamt relativ gut. An wenigen Stellen werden sehr dezente CGI-Elemente verwendet (z.B. die Windmühlen), die sich aber relativ gut ins Gesamtbild einfügen. Die Farben in Haibane Renmei sind sehr dezent gewählt, so dass die Serie, passend zur ruhigen Stimmung, keinen zu bunten optischen Eindruck hinterlässt.

Die Musik ist meist sehr ruhig und leistet so ihren Beitrag zur Atmosphäre und Stimmung in der Serie. Sehr schön ist vor allem das Opening. Auch das Ending der Serie ist ganz nett anzuhören.

Diese doch sehr ungewöhnliche Serie ist sicherlich nicht für jedermann geeignet, aber Freunde von ruhigen, nachdenklichen Serien sind bei Haibane Renmei genau richtig. Es gibt zwar keine definitiven Aussagen, aber doch genug Hinweise, so dass man seine eigenen Antworten finden kann. Oder man stört sich nicht an den offenen Fragen und genießt einfach die Stimmung in der Serie...
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Haibane Renmei ist ein geheimnisvolles und einfühlsam erzähltes Charakterdrama, dessen symbolische Handlung den Zuschauer einlädt, selber mitzurätseln.

Die erste Hälfte des Animes zeigt das Alltagsleben der Haibane und ist dementsprechend ruhig und unspektakulär, aber schon hier entwickelt der Anime eine märchenhafte Atmosphäre, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Nachdem dann ab ca. Episode 7 die Handlung anzieht, entfaltet der Anime sein ganzes Potenzial - ein hervorragendes Charakterdrama mit einer Auflösung, die nicht besser hätte ausfallen können. Als kleinen Bonus ermutigt Haibane Renmei den Zuschauer zu rätseln, was hinter der Geschichte der Haibane steckt. Es werden einige Andeutungen gemacht, aber letztendlich bleibt es der eigenen Phantasie überlassen, als was man den Anime versteht.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind die beiden Charaktere Rakka und Reki; ihre Entwicklung steht im Vordergrund und sie machen den größten Reiz des Animes aus. Das heißt aber nicht, dass die anderen Figuren zu bloßen Statisten verkommen. Auch sie haben ihren Platz in der Geschichte und laden dazu ein über ihre Hintergründe zu spekulieren. Passend zur Qualität des Dramas sind alle Charaktere nur wenig überzeichnet.
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Avatar: TrNBK#4
Meine Meinung:
Ein wirklich exzellenter und außergewöhnlicher Anime. Es fängt schon beim liebevollen Stil an. Alles wirkt wie aus einem Guss. Die schönen Landschaften und Häuser, die Charaktere und überhaupt das Szenario selbst. Alles ist mit schönen Details ausgeschmückt und wirkt äußerst schön. Der Anime hat allerdings schon einige Jahre am Buckel. Also sollte man kein Effektfeuerwerk beziehungsweise so etwas wie Elfen Lied erwarten. Neben den schönen Animationen fällt auch gleich der erstklassige Soundtrack auf. Dieser ist wie der Anime selbst auch, äußerst ruhig und melodisch gehalten. Vor allem das Opening ist herausragend. Die Story ist relativ ruhig inszeniert und plätschert so vor sich hin. Spannend wird es erst gegen Ende ein wenig. Das schönste an Haibane Renmei ist definitiv die zauberhafte Welt in die man geworfen wird. Man sieht so viel einzigartiges das man sonnst noch nie gezeigt bekommen hat. Dabei wird immer ein warmes wundervolles Feeling erzeugt. Die Charaktere sind allesamt irrsinnig liebevoll und herzlich gestaltet. Es scheint als hätte sich der Kauf der DVD Box (welche auch sehr schön gestaltet ist) also absolut gelohnt.

10/10
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Ich gebrauche den Begriff nur äußerst selten, aber für mich ist Haibane Renmei wirklich schon fast ein Meisterwerk. Diese Serie, die so unscheinbar beginnt, entpuppte sich als das schönste und bewegendste Drama, das ich bisher in Animes gesehen habe.


Zu Beginn lässt sich die Tiefgründigkeit der Geschichte noch wenig erahnen, es sei denn, man beachtet das Opening, das ebenso ruhig beginnt und sich an Intensität immer weiter steigert und damit die Stimmung des Animes schon vorwegnimmt. Als Rakka in die Welt der Haibane geboren wird, fällt zunächst nur die ruhige und liebenswürdige Art der Serie auf. Die verschiedenen Charaktere werden einem langsam vorgestellt und man wird in die Besonderheiten dieser phantastischen Umgebung eingeführt. In diesem Abschnitt dominiert das Slice-of-Life Element und die Handlung verläuft eher ruhig aber sympathisch. Ca. ab der Hälfte beginnt der Anime dann sein wahres Potential zu entfalten. Die Informationen und Andeutungen über die Hintergründe der Haibane beginnen sich langsam zu mehren und setzen damit den Startpunkt zu einem Charakterdrama, wie ich es bisher noch nicht schöner gesehen habe. Unaufdringlich und unscheinbar wird das dunkle Schicksal mancher Charaktere offenbart, an dem man als Zuschauer schnell Anteil nimmt. Kein Anime ist mir in diesem Punkt bisher so nahe gegangen und ich gebe es offen zu, es ist der Einzige bei dem ich wirklich Tränen in den Augen hatte, weil die Geschichte einfach so tragisch und gleichzeitig so wunderschön ist, ohne in übertriebenen Kitsch abzudriften.

Fazit:
Wunderschön! Verzeiht mir meinen vielleicht schwärmerischen Kommentar, aber ich hatte mit Haibane Renmei das Glück einen Anime zu finden, der völlig meinem Geschmack hinsichtlich Drama und Gefühle entspricht, was eher schwer zu beschreiben ist. Ich weiß, dass das nicht bei jedem der Fall ist, erscheint die Geschichte doch zunächst eher unspektakulär und viele Dinge und Hintergründe sind nur angedeutet und bleiben der Spekulation des Zuschauers überlassen. Haibane Renmei strotzt nur so von Interpretationsmöglichkeiten und bietet dadurch weit mehr als die Serie auf den ersten Blick vermuten lässt. Wer also Wert auf eine komplett aufgelöste Geschichte legt, der wird mit dem Anime sicher seine Probleme haben.
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Avatar: Enklave#6
Im Grunde genommen sehe ich es ähnlich wie DeBaer: Haibane Renmei beginnt extrem ambitioniert, lässt den Zuschauer mit den aufgeworfenen Fragen am Ende aber allein...


Inhalt:
Haibane Renmei erzählt uns die Geschichte von Rakka, einem Mädchen, dass als haibane aus einer Art Kokon schlüpft. Haibane unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von Menschen bis auf ihre kleinen Engelsflügel und ihren "Heiligenschein". Andererseits ist da der merkwürdige Umstand, dass Rakka nicht als Baby sondern als ca. 14jähriges Mädchen zur Welt kommt, das auch bereits alle entsprechenden Fähigkeiten vom Sprechen bis zum Fahrradfahren besitzt. Dazu kommt das unbestimmte Gefühl, irgendein Leben hinter sich gelassen zu haben, an das sie sich aber nicht mehr erinnern kann. Zu allem Überfluss lebt sie auch noch in einem Bezirk, der von einer riesigen Mauer umgeben ist und in dem niemand einen blassen Schimmer hat, was dahinter liegt. Genau das interessiert Rakka aber natürlich, genauso wie die Frage was haibane eigentlich sind und wozu sie hier in diesem alten Gebäudekomplex außerhalb der Stadt der Menschen existieren...

Positiv:
Sehenswert ist Haibane Renmei sicherlich vor allem wegen seines interessanten Settings, das den Zuschauer zum Nachdenken über den Sinn des Lebens, Freundschaft, den Umgang mit Verlust und weiteren tiefgehenden Fragen anregt.
Ungewohnt aber überzeugend ist auch die Mischung aus dem leicht melancholischen Grundton des Animes und der stellenweisen Auflockerung durch einen dezenten Humor, der mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Last but not least sind die in romantischem Stil gehaltenen Hintergrundanimationen zu erwähnen, die dem sanften, ruhigen Charakter des Animes einen passenden Rahmen verleihen.

Negativ:
Das Hauptproblem von Haibane Renmei ist, dass die eingangs aufgeworfenen Fragen nicht wirklich beantwortet werden. Vielleicht hat man es bewusst so konzipiert, dass sich der Zuschauer seinen Teil allein denken soll, aber ein paar mehr Interpretationshilfen hätten in meinen Augen nicht geschadet. Am Ende gewinnt die Handlung zwar noch einmal an Fahrt und über den zweiten zentralen Charakter, Reki, werden einige Antworten gegeben, aber die oben erwähnten grundlegenden Fragen bleiben weitgehend offen. Ich persönlich hatte sogar das Gefühl, als würde die zweite Hälfte, in der der Fokus weg von Rakka auf Reki verlagert wird, nicht so richtig zur ersten Hälfte passen, so dass man es fast mit zwei unterschiedlichen storylines zu tun hat.

Vielleicht bringt ein rewatch mehr Klärung, der eher schleppende Handlungsverlauf gibt allerdings wenig Anreize dafür. Ob das eher die Schuld des Animes ist oder des action-verwöhnten Zuschauers (in dem Fall meine Wenigkeit), sei hier mal dahin gestellt.

Trotzdem an dieser Stelle mal ein (vorläufiger) Interpretationsversuch:
Zu Beginn wird Rakka (und der Zuschauer) mit der Nase auf die offensichtlichen Fragezeichen gedrückt - was soll die Mauer und was ist dahinter, was bedeutet die Existenz der haibane, was machen diese haibane-renmeiusw. Am Ende findet Reki aber Erlösung ohne irgendeine dieser Fragen beantwortet zu haben..
Vielleicht ist aber genau das die Antwort: Während der Mensch stets "irgendwo da draußen" nach den Antworten auf unsere existentiellen Fragen, nach unseren Zielen und seiner Bestimmung sucht - also hier hinter der Mauer, in den renmei etc. - findet man diese letztlich doch nur in uns selbst. In diesem Fall liegt die Erlösung für Reki nicht in ihrem Traum, ihrem realen Namen oder im Rat des renmei sondern in der Einsicht, dass sie trotz schlechter Erfahrungen Vertrauen zu anderen aufbauen muss um glücklich zu werden...


Insgesamt ist haibane renmai sicherlich sehenswert, besonders für Fans von nachdenklicheren Animes die auch mal etwas tiefergehenden Fragen aufwerfen. Letztlich bestimmt sich der Unterhaltungsfaktor - hier mehr als bei jedem anderen Anime - durch den Zuschauer selbst und was er mit den aufgeworfenen Fragen anfangen kann, bzw. ob er vielleicht irgendetwas von seiner eigenen Geschichte darin wiedererkennt.

(rewatch-Faktor: gering)
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Avatar: animus
Admin
#7
Dieser Anime ist mit Abstand die wohl menschlichste und melancholischste Serie die mir bisher untergekommen ist.


Haibane Renmei bietet zuerst einen sehr trägen Einstieg. Der Hauptplot beginnt nach einigen einleitenden Episoden, die dem Zuschauer einen Einblick in die Welt der Haibane und jeden einzelnen Charakter bringt. Auch wenn diese Einführung in das Leben der engelsgleichen Wesen recht flach und uninteressant erscheint, muss ich im Nachhinein zugeben, dass es dem Anime einen guten Einstieg gebracht und das Ende besonders hervorgehoben hat. Denn ab der 6. Episode vollzieht Haibane Renmei eine regelrechte 180°-Wendung. Der Anime gewinnt stark an Spannung und die vorher geschickt verteilten Puzzlestücke beginnen sich gegen Ende nahtlos miteinander zu verbinden.

Technisch ist Haibane Renmei zwar kein Meilenstein aber durchaus angenehm anzuschauen. Einige sehr dynamische Animationssequenzen und das Charakterdesign konnten weitestgehend punkten, generell ist die technische Umsetzung eher durchschnittlich, lenkt daher aber auch nicht von dem vordergründigen Geschehen ab. Die Farben sind sehr gedeckt gehalten und die häufige Unschärfe der Konturen wurde als Stilmittel genutzt, um dem depressiven Charakter der Serie leben einzuhauchen.
Außerdem beginnt Haibane Renmei mit einem der schönsten klassischen Musikstücke die ich bisher aus Animeserien kenne. Ein an Folk erinnerndes Stück, das keinen Gesang enthält aber sehr stimulierend wirkt und den Titel Free Bird trägt.

Die Vielschichtigkeit ist es, die mich bei Haibane Renmei überzeugt hat. Vieles was auf dem Bildschirm abläuft, hat in der Serie später eine Bedeutung und gegen Ende werden alle Storyfäden miteinander verknüpft, deren Zusammenhang man schwer erahnen konnte.
Vorsicht ist bei denjenigen geboten, die nicht genau wissen, was sie hier zu erwarten haben. Die Serie weiß genau was sie will und zieht die Handlung ohne Umschweife durch, allerdings setzt sie dabei weder auf Action noch auf theatralische Dramatik oder atemberaubende Spannung. Das hat der Anime auch nicht nötig, denn wenn man Haibane Renmei am besten beschreiben möchte, ist die Serie vor allem eine einzige und gut durchdachte Charakterstudie.
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Avatar: Neal#8
Zugegeben, ich gehöre nicht gerade zu der Sorte Mensch, die sich sonderlich leicht beeindrucken lässt.
Eine der Ausnahmen jedoch bildete dieser Anime.


Alles beginnt mit einem Mädchen, das wortwörtlich aus den Wolken fällt. Es ist dabei kein Geheimnis mehr, dass es im Verlauf der Serie nicht erklärt wird woher dieses kommt oder wer sie ist. Auch sonst fehlen der Serie viele Elemente, welche einen Otaku normalerweise an einem Anime faszinieren würden. Anstelle brutaler Kämpfe erlebt man hier höchstens einmal einen Streit, beschauliche Stadtspaziergänge statt Onsenausflüge, ja nicht einmal die obligatorischen Mini-Seifuku's bekommt man präsentiert. Lediglich bieder anmutende wadenlange Röcke werden den Fans angeboten. Was macht nun diese Serie aus, die doch auf den ersten Blick so wenig besitzt?
Die Antwort ist ganz einfach: Es braucht solche Hascher nicht - denn ABe hat es geschafft, eine Serie zu kreieren, die mehr als alle anderen, ihre Faszination aus der Geschichte der Protagonisten selber erzielt. Wer hier nur einen weiteren 08/15 Anime sehen möchte, der wird wohl keinen größeren Gefallen an ihm finden. Man muss die Haibane schon regelrecht konsumieren, erst dann offenbaren sie ihre ganze Schönheit. Und es lohnt sich! Daraufhin nämlich erlebt man eine Geschichte so lustig wie traurig, aber auch voller Wärme, die zum träumen einlädt. Eine Geschichte um ein paar Wesen welche, früh aus ihrem Leben gerissen, nun ein Neues führen können. Vordergründig stehen dafür Rakka und Reki, die sich in schon geschwisterlicher Freundschaft immer wieder helfen, bis hin zu einem wunderschönem Finale.
Dazu verhilft nun auch das Setting mit seinem ruhigen Charakter: Warme, zurückhaltende Farben dominieren in einer kleinen beschaulichen Welt. Die Musik hält sich meistens im Hintergrund und unterstreicht mit ihren sanften Tönen zusätzlich die Stimmung. Das Chara-Design ist, ABe-typisch, äußerst realistisch, im Gegensatz zu anderen Produktionen, wie bspw. Serial Experiments Lain, wurde hier jedoch ein höheres Augenmerk auf grafische Qualität gelegt.

Fazit: Die Haibane mit ihrer freundlich-friedvollen Art konnten mich mehr in ihren Bann ziehen, als es je eine andere Serie zuvor geschafft hat. Allen, die nicht nur irgendeinen Anime suchen, empfehle ich diesen uneingeschränkt. Es ist keine Serie für einen lauschigen Abend mit Freunden. Man sollte sie schon alleine genießen. Auch vermag der Anime es nicht, jeden zu begeistern, einen Versuch ist es aber mehr als wert.
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Avatar: resdayn
Freischalter
#9
Was sind Haibane eigentlich? Was befindet sich jenseits der alles umfassenden Mauer? Fragen, die sich nicht nur der Zuschauer, sondern auch die Charaktere dieses Anime selbst stellen.

Das Mädchen Rakka wird in dem Bewusstsein, dass sie einmal ein früheres Selbst besaß, aber ohne Erinnerungen an dieses, in die Welt der Haibane neu hineingeboren. Mit Hilfe der anderen Haibane, allen voran Reki, der ältesten dieser Gruppe, lernt sie sich in dieser neuen Welt zurecht zu finden. Zu Anfang verläuft alles sehr harmonisch, vom warmherzigen Empfang des Neuankömmlings bis zu den kleinen Alltagsgeschichten, die sie in der Stadt erlebt. Schon bald setzen aber die ersten dramatischen Ereignisse ein, die das Rätsel um die Haibane immer komplexer werden lassen.


Haibane Renmei beginnt als Slice of Life-Anime mit märchenhaftem Einschlag und wandelt sich im Laufe der Zeit zu einer melancholischen Geschichte um Schuld und Vergebung - behält aber immer eine gewisse Leichtigkeit und wird nicht zu einem verkopften Drama.
Bis zum Ende bleibt sehr viel Freiraum für Spekulationen. Etliche Fragen, vor allem über die Natur und die Bestimmung der Haibane bleiben unbeantwortet. Wie bei einem guten Buch soll sich der Betrachter seine eigenen Gedanken machen und zu seinen eigenen Schlüssen kommen. Ob man nun eine tiefere Bedeutung hinter den Ereignissen um Rakka und Reki ausmacht oder sich einfach nur von der wunderschön erzählten Geschichte faszinieren lässt - der Anime eröffnet beide Möglichkeiten. Wer sich am Ende dennoch völlig allein gelassen fühlt, dem sei der recht gute Wikipedia-Artikel zum Anime ans Herz gelegt, der eine mögliche (die meiner Meinung nachvollziehbarste) Interpretation darlegt.

Optisch macht Haibane Renmei einen durchweg gelungenen Eindruck: Die verschiedenen Zimmer in Old Home, die wie ein idyllischer Ort in der Toskana anmutende Stadt, der mysteriöse Westwald - alles sehr schön gestaltet und voller versteckter Einzelheiten. Um jede Feinheit zu bemerken ist da schon ein zweiter Durchgang vonnöten.

Der hauptsächlich aus ruhigen Stücken (Piano und Streicher) bestehende Soundtrack trägt viel zur Stimmung bei, besonders erwähnenswert ist aber das Opening. Zuerst sind nur Violine und Gitarre zu hören und nach und nach setzt der Rest des Orchesters ein, während man noch einmal Rakkas Fall in ihr neues Leben als Haibane mitverfolgt, die gleich einer Sternschnuppe über der Stadt erscheint. Für mich eine der bewegendsten Eröffnungen die ich je gesehen habe.

Fazit:
Ein sehr poetischer, einfühlsam erzählter Anime, der mit seiner Atmosphäre verzaubert und zum Nachdenken anregt. Man muss sich aber auch die Zeit nehmen die Geschichte auf sich wirken zu lassen - definitiv kein Titel, den man sich schnell zwischendurch anschauen kann, sondern bei dem man mit Herz und Verstand dabei bleiben muss.
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Avatar: EnBe2909#10
Anspruch:mittel
Action:wenig
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Haibane Renmei, meines erachtens ein Wunderschönes Märchen. Überwiegend behandelt die Geschichte den slice-of-Life Bereich der sogenannten "Haibane", menschenähnliche Wesen, mit kleinen Engelsflügeln und einem Heiligenschein.

Story:
Die Story beginnt mit einem Mädchen das vom Himmel fällt, begleitet von einer Krähe, die versucht ihren Sturz aufzuhalten. Während des Sturzes verliert das Mädchen ihr Bewußtsein und kommt wieder in einem Kokon zu sich ohne Erinnerung wer sie ist, oder wo sie ist. Später stellt sich heraus, dass sie sich in einer Art Studentenwohnheim verpuppt hat, dem "Old Home", dass von weiteren Haibane's besiedelt wird, zudem dieses Mädchen ebenfalls von nun an angehört. Sie nennen sie "Rakka", die fallende, da alle Haibane einen Namen tragen, der von Ihrem Traum im Kokon abhängt. Die Geschichte tritt nun von dem mystery-Stadium in den Slice-of-Life-Bereich, wo Rakka alle Haibane des Studentenwohnheims und einige Menschen, die sich in diesem unbekannten Ort befinden, näher kennenlernt. Man wird mit kleinen Informationshäppchen gefüttert, über die große Mauer die die Stadt umgibt, und die Menschen "Beschützt" (oder gefangen hält), über die Toga, den einzigen Personen, denen es gestattet ist, die Stadt zu verlassen und mit anderen Toga, die von außerhalb der Mauer kommen, Handel treiben. Über gewisse Riten und dem Leben der Haibane allgemein. So ab Folge 6 herum, fließen nun Dramaelemente in die Geschichte hinein und kehrt so allmählich wieder in den Mystery-Bereich zurück, in dem neben den Gefühlen von Rakka auch das Leben von Reki (was Kieselstein bedeutet), der Haibane die Rakka's Kokon entdeckt hat, näher beleuchtet wird.

Die Story ist zu Anfang wunderschön und ruhig erzählt. Sicher wird sich der eine oder andere in diesem Stadium langweilen. Ich fand es großartig, da dies das Stadium ist, in dem der Zuschauer eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen kann. Wenn der Zuschauer in dieser Phase keine Symphatie für die Figuren entwickelt, wird auch der weitere Storyverlauf mit den Drama-Elementen sicher nicht mehr sonderlich mitreissen können.

Charaktere:
Über dem Bildschirm laufen während der Zeit, unheimlich viele Charaktere über den Bildschirm, die einen sofort ans Herz wachsen können. Zumindest der Alltag eines jeden Charakters wird einem gut rüber gebracht. Ab Folge 8 herum löst sich der Fokus allerdings auf sämtliche Figuren, und fixiert sich speziell auf Reki, die eine Art Mutterrolle bei den Haibane einnimmt, und Rakka. Alle anderen Figuren sacken von Ihrer Nebenfigur-Rolle, weiter hinab in einer kaum wahrnehmbaren Rolle. Es ist allerdings nicht Negativ aufzufassen. Den in den Drama-Element geht es nun mal speziell nur um die beiden letztgenannten.

Also hier alles liebenswerte Charaktere, in dem ich die Nebenfiguren allerdings im nachhinein als ein wenig Oberflächlich ansehe. Dennoch machen sie in dieser kleinen Folgenanzahl ein recht gutes Gesamtbild aus. Es gibt sicher bessere Charakterstudien, aber auch wesentlich schlechtere.

Sound:
Ich sage ja eigentlich immer, Musik ist Geschmackssache. Opening und Ending sind ein wenig Klassik-lastig. Wer mit dieser Art von Musik nichts anfangen kann, der wird wahrscheinlich auch die Stimmung die der Anime eigentlich verbreiten will, nicht eingefangen werden können. Aber gerade die Stimmung die die Musik ausmacht, ist bei Haibane Renmei der große Pluspunkt. Mich persönlich hat es gepackt und nicht mehr losgelassen.

Animation:
Die Animationen war großartig. Vor allen Dingen, weil ich das Gefühl hatte, dass sehr wenig technische Hilfsmittel benutzt wurden und überwiegend jede Szene Handgezeichnet wurde. Ein Animationsstil, von dem ich meine, in dem der Zeichner sehr viel Herzblut hinein gelegt hat. Allgemein sehr Detailreich. Wunderschöne Hintergründe und durchgehend konstant gehaltene Animationen (ich kenne da jede menge Top-Animes in dem die Zeichnungen teilweise abfallen in der Qualität). Es gibt sicher bessere Animationen, aber selten habe ich einen Zeichenstil gesehen, der sich hervorragend in eine gelungenes Gesamtbild eingefädelt hat wie hier.

Weder bei dem Sound noch bei dem Animationsstil, habe ich sonderlich was zu bemängeln, was irgendwie der Rede wert wäre. Ganz im Gegenteil, beides passt unheimlich und schmiegt sich förmlich in den Charme hinein, den Habane Renmei versprüht.

Kommen wir nun zu einem anderen Punkt:
Wo viel Licht ist, da fällt auch jede Menge Schatten. Nachdem die 13 Folgen vorbei sind, hatte ich ein unbefriedigendes Gefühl in der Bauchgegend. Das mag zum einen daran liegen, dass nicht annähernd die Hälfte der Fragen beantwortet wurden, die der Anime aufwirft. OK, vieles wissen die Haibane selber nicht, und wenn man eine Geschichte aus der Sicht der Haibane erzählt, kann man nicht erwarten, dass die Fragen beantwortet werden können. Vielleicht hätte man hier soetwas wie bei "Ergo Proxy" machen müssen. Einen Abspann, in dem der Autor die Fragen selbst beantwortet. Aber so bleibt einem nichts anderes übrig, als die Würfel als gefallen zu betrachten und hinzunehmen was man sieht. Ich hätte gerne gewußt, was die Haibane sind, was die Menschen hinter die Mauer gezwungen hat, Was die Mauer ist, und, und, und (Ich möchte nicht zu viele Fragen stellen, da sonst zu große Spoilergefahr besteht).

Fazit:
Ein Großartiger Anime, der es verpaßt, in den Olymp der Animes aufzusteigen, da er zuviele Fragen aufwirft die er nicht beantwortet oder beantworten will.
Noch was: Wer mit "Slice-of-Life" nicht viel anfangen kann, der wird sich über die Hälfte des Animes recht angeödet finden.
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Avatar: ShadowFlower#11
Anspruch:viel
Action:nichts
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Haubane Renmei ist ein Anime, der leider viel zu unbekannt ist, denn er ist besser, also so viele von den Anime, die fast jeder kennt. Haibane Renmei hat mir schon von der 1. Foge an gut gefallen, was daran lag, dass er eine äusßerst interessante Story bietet und eine schöne Animation. Die Charakterdesign der Figuren ist ruhig gehalten, aber sehr liebevoll und auch die HIntergründe vermitteln immer eine Ruhe und Behäbigkeit, die mir sehr gut gefallen hat.
Auch die ruhige Violinen- und Klavierhintergrundmusik ist wirklich gut, ebenso wie das etwas fröhlichere, aber rein instrumentale Opening. Nur das Ending hat mir nicht ganz so gut gefallen, aber ich muss sagen, dass es zum Anime gepasst hat.
Die Story hat mich sehr überzeugt, vorallem weil sie auch viele überraschende Wendungen genommen hat.
Am Ende bleiben viele Fragen offen, aber ich denke, dass die Macher von HR damit zum Nachdenken anregen wollen.

Und auch die Charaktere sind sympatisch und tiefgründiger, als man am Anfang vermutet.

Am meißten aber punktet Haibane Renmei mit viel Gefühl und der beruhigenden, manchmal aber auch traurigen Stimmug, und das ohne jemals kitschig zu wirken.
Für mich auf jeden Fall ein Anime, den es sich anzuschauen lohnt!
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Avatar: Qloim-Xun#12
Anspruch:sehr viel
Action:wenig
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:nichts
Ein unscheinbarer Anime, doch bis zur Mitte hin ein Anime, wo man unbedingt das Ende sehen muss. Da man so in der Mitte oder fast am Ende zu erfahren bekommt, dass diese Personen aus einem ganz bestimmten Grund dort anwesend sind. Der Grund, den man am Anfang nicht ahnte, erschütterte einen dann um so mehr, wo man ihn endlich begriffen hatte. Sehr trauriger Anime, aber auch sehr wegweisend auf dem Weg des eigenen Schicksals. Wenn man nah am Wasser gebaut ist, heult man mit Sicherheit. Im Positiven Sinne.

Die Adaption zwischen Anime und Musik ist einfach Perfekt untermalend. Die Musik ist schlichtweg wunderschön aber auch sehr Melancholisch, aber auch eine Art Hoffnungsschein am Ende eines Tunnels.

Nun, das Ende ist auch schön gestaltet worden, man kann nicht wirklich meckern. Aber es ist dennoch ein im Grunde genommen trauriges Ende.

Es ist halt ein sehr belehrender Anime, demnach einfach Sehenswert, man kann sich richtig in diesen Anime hineinversetzen, man möchte sogar am liebsten dabei sein, aber wenn man den Grund kennt wieso sie da sind, dann lieber doch nicht... Dieser Anime hat mich ziehmlich berührt und würde mir auch wünschen, wenn es so einen Platz auf Erden geben würde. Denn die Vorstellung das es sowas gibt, fände ich sehr beruhigend.

Wenn man sich dann später weiter mit diesen Charakteren auseinander setzt, wird einem allmählich klar, warum die jenigen dort sind und was mit ihnen eigentlich geschehen ist.
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Avatar: Eliholz
V.I.P.
#13
Anspruch:sehr viel
Action:wenig
Humor:wenig
Spannung:mittel
Soundtrack:9
Haibane Renmei ist ein Anime der ganz besonderen Art, denn er erzählt das Leben der Haibane, die in einer Stadt, fast vollständig abgegrenzt von der Außenwelt, leben. Niemand weiß warum genau sie dort sind, warum sie überhaupt existieren und wieso sie ihr Leben als Mensch vergessen haben.
Doch die Haibane stellen sich ihrem Schicksal, leben in der Stadt in speziellen Wohnheimen und arbeiten gemeinsam mit ihren menschlichen Mitbewohnern. Auf der Suche nach dem Sinn ihrer Existenz füllen sie ihren leeren Kelch mit der Essenz ihres wahren Seins.


Was die Handlung dieses Anime auszeichnet ist zunächst einmal der ruhige Beginn: sanft wird man anhand des Neuankömmlings Rakka in die märchenhafte Welt der Haibane eingeführt, um so eine Grundlage für den weiteren intensiven und dramatischen Verlauf der Geschichte zu haben.
Hier prallen Einzelschicksale aufeinander, es geht um Schuld und Vergebung, Einsamkeit, Mysterien um die Stadt Guri und dessen Mauer reizen den Betrachter zum Nachdenken, Fragen über Fragen entstehen und es werden einem eine Menge Ansätze für die Interpretation geboten.
Und ganz nebenbei gehen die Haibane ihrem täglichen Leben nach, philosophieren über die verschiedenen Dinge, denen sie dort begegnen und verbringen ihre Zeit in der Gemeinschaft. Es scheint als wäre dies eine wunderbare Welt. Doch als Rakka merkt, dass diese Welt nicht ohne Sorgen ist, nimmt der Plot so richtig an Fahrt auf und ich saß schließlich mehr als nur gebannt vor dem Bildschirm, nur Opening und Ending gewährten mir eine kleine Verschnaufpause.

Die Charaktere sind hierbei ein wahres Meisterwerk! Sie haben alle einen einzigartigen Charakter, könnten verschiedener nicht sein und doch harmonisieren sie perfekt. Jeder hat seine Interessen, denen er nachgeht, man tauscht sich aus, doch wird ebenfalls einiges verschwiegen. Dies und die Unwissenheit über ihre Bestimmung, über ihre Vergangenheit zeichnen diese Charaktere aus.
Die Geschichte wird dabei aus der Sicht Rakkas erzählt, in die sich der Zuschauer sehr leicht hineinversetzen kann, da auch für sie die Welt um die Haibane völlig neu ist, sie ist wie die anderen auf dem Weg ihrer Selbstfindung und man folgt mit großem Interesse ihren weiteren Weg in ihrem neuen Leben.
Nebenbei gibt es noch eine weitere zentrale Figur, der Rakka sehr nahe steht und dessen Schicksal sie stark beeinflusst.

Die Animationen sind für das Produktionsjahr herrlich gelungen, die Figuren sind tadellos gezeichnet und sie verschmelzen mit ihrer Umgebung, nichts wirkt hier disharmonisch. Passend dazu steht der Soundtrack, der diese Atmosphäre hervorragend vermittelt. Aber auch die Dramatik wird durch diesen klasse untermalt.
Die deutsche Synchronisation geht größtenteils in Ordnung, die japanische ist tadellos.

Insgesamt absolut empfehlenswert für Leute, die eine märchenhafte dramatische Geschichte mit Tiefgang suchen! Dennoch schade, dass es zu dieser wunderbaren Welt nicht mehr zu erfahren gibt, denn Potenzial ist hier noch jede Menge vorhanden.
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Avatar: Thratron#14
Das Erste was mir zu >Haibane Renmai< einfällt um die Serie zu beschreiben ist >minimal< und das meine ich jetzt im positiven Sinne. Der Anime ist halt nicht übertrieben, monströs, überzeichnet oder was weiß ich. Er ist einfach nur ruhig, inhaltlich perfekt und besitzt eine wunderbare Atmosphäre.


Animation:

Die Farben sind eher trübe und sorgen so für die leicht melancholische Stimmung die vorherrscht. Sonst sind die Animationen größtenteils nicht sehr berauschend und zu den Bewegungen: Bei einigen Stellen hatte ich kurz das Gefühl, dass das Bild irgendwie festgefroren wäre und auch sonst wirkt es leicht stockend und ruckartig. Doch dafür hat man an anderen Stellen oftauf viele Details und wirklich gute Einzelheiten geachtet und auch manche Hintergründe sind gelungen und erinnerten mich an alte Kinderbücher.

Musik:

Wie der Rest sehr Serie auch meistens ruhig, mit einem leicht altertümlichen Charme der in europäischer Richtung geht, traurig und bisweilen wirklich wunderbar in Klang bzw. auch Gesang. Bei manchen Szenen war die Musikauswahl zwar nicht optimal, aber dies nur an einigen Stellen und dafür ist das Ending eines der Schönsten die ich bis jetzt hören dürfte.

Charaktere:

Wenn man mal davon absieht, dass mir alle in diesem Anime etwas zu freundlich sind, kann man hier nichts Negatives sagen. Alle Personen sind sehr menschlich und vor allem realistisch dargestellt und unterscheiden sich voneinander ohne überzeichnet zu wirken.
Rakka ist die Hauptprotagonistin und zieht mit ihrer leicht schusseligen aber lieben Art sofort Sympathiepunkte für sich und ihre Charaktere erlebt im Laufe der Serie auch wirklich gut ausgearbeitete Wandelungen in denen vor allem Trauer und Erlösung eine wichtige Rolle spielen.
Sonst spielt noch Reki eine wichtige Rolle und eigentlich hat fast jede seine kleinen Momente.
Was man bei >Haibane Renmai< sieht sind keine komplexen Charakterbeziehungen oder Haufenweise Tragik, sondern wirklich das Leben selbst und wie man es führt und das bringen die Charaktere auch zur Geltung.
Wer auch noch erwähnt werden sollte ist Washi, dessen Weisheiten zwar nicht immer so rüberkommen wie sie sollten, aber insgesamt schon die Rolle das alten >Wegführers< gut erfüllt.

Inhalt:
Was man bekommt ist eine kleine, in sich kompakte Welt in der engelartige Wesen mit Flügeln und Heiligenscheinen geboren und Haibane genannte werden. Hier fängt auch schon die kryptische Symbolik an, die sich quer durch die Serie zieht. Es gibt viele Dinge die nicht erläutert werden aber eindeutig eine wichtige Rolle spielen wie die Raben, die stummen Händler, die Mauer, was hinter der Mauer liegt oder wie die Stadt entstand. Die fast oft poetischen Dialoge und inneren Monologe unterstreichen dies auch noch.
Antworten bekommt man nicht und vieles muss man sich selbst denken. Hier spielt wirklich alles in diesem kleinen Mikrokosmos in dem Selbstfindung unter den Haibane eine wichtige Rolle spielt.
Sie gehen ihrem Alltag nach und tun dies oft auch mit Freude. Allerdings ist dies wie man später sehen wird, nicht für alle Selbstverständlich und es kommen dann Dramaelemente hinzu. Die Atmosphäre von >Haibane Renmai< ist wunderbar und friedlich und die Geschichte ist dementsprechend erzählt und sehr stark charakterlich geprägt.
Wer allerdings es eher pompös mag und eine krassere Präsentation bevorzugt, wird diese Serie aber als äußerst zäh empfinden und da ich zum Teil auch zu dieser Gruppe angehöre, fand ich manche Abschnitte doch etwas träge.

Fazit:

Ich glaub, ich werde mit diesem Review >Haibane Renmai< nicht wirklich gerecht aber naja.
Für alle die wirklich eine sehr ruhige Erzählweisen bevorzugen, mit guten Charakteren und Story, sowie etwas Innovation werden hier mehr als glücklich und der Kultstatus, den diese Serie in manchen Kreisen hat ist wirklich gerechtfertigt.
Noch ein Vorteil ist auch halt, dass nicht alles extrem notwendige aufgeklärt wird und man seine Fantasy gebrauchen kann und zwar in einer gehörigen Tiefe (was bei mir aber irgendwie zu den abenteuerlichsten Überlegungen führt).
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Avatar: NeXu#15
"Haibane Renmei" oder auch "Der Verband der Aschflügelnen" ist ein Anime für reiferes Publikum, welcher scheinbar unspektalär eingeleitet wird, in Wirklichkeit aber mit einer beeindruckenden und herzbewegenden Geschichte auffährt. Zugleich richtet der Anime ein tiefgreifenden moralischen Appell an den Zuschauer und lässt Freiraum für eigene Interpretationen. Es geht um die Sünde und die Sühne... bei Verfolgung der Geschichte bekam ich mehrfach das Gefühl Parallelen biblischer Erzählungen zu begegnen. Ob es nun beabsichtigt war oder nicht, unabhängig davon wird man bei "Haibane Renmei" mit hoher Wahrscheinlichkeit gut unterhalten.


In der Handlung dreht sich alles um Engelsgestalten mit aschfarbenen Flügeln und einem Lichtreif über dem Kopf, die alle verhältnismäßig jung sind und sich die "Haibane" nennen. Sie lassen sich in der Stadt Guri unter den Menschen nieder, um dort ein wohlbehütetes und tugendhaftes Leben zu führen bis zu jenem besonderen Tag der Abreise. Die Stadt gleicht einem Paradies. Die Menschen dort sind freundlich und umsorgen die Haibane. Gleichzeitig jedoch ist sie wie ein Gefängnis und von einer mächtigen, unüberwindbaren Mauer umgeben, der sich die Haibane unter allen Umständen nicht nähern dürfen. Niemand der Stadtbewohner weiß, was sich hinter diesem kalten Vorgang verbirgt. Nur die Vögel können ihn frei und unbeschwert überqueren und wissen es...

Anfangs beginnt die Handlung sehr geklärt und verhalten. Der Zuschauer erfährt viel über die Welt der Haibane, vom Ablauf der Geburt bis zu ihrem geregelten Alltag. Beinahe jeder kleine Satz aus den Monologen bzw. Dialogen hat seine Bedeutung und einen Bezug. Nur langsam steigert sich die Handlung zunehmend in ihren Konflikt. Zahlreiche Fragmente in Form von Andeutungen und zunächst belanglos wirkenden Hinweisen fügen sich allmählich zusammen und formen eine in sich geschlossene Geschichte. Das Drama nimmt seinen Lauf und erzählt einfühlsam und sehr eingängig vom Schicksal der Haibane. Doch was sind die Haibane eigentlich und welche Bedeutung hat ihre Existenz? Woher kommen sie und wohin werden sie einmal gehen? Diese Fragen habe ich mir als Zuschauer immer wieder gestellt. Auch die Hauptfigur Rakka beschäftigt sich im Laufe der Handlung mit der Lösung selbiger. Der Zuschauer muss jedoch akzeptieren, dass bis zum Ende nicht alle Fragmente des Puzzles zusammengesetzt werden. Die Handlung von "Haibane Renmei" wirkt deshalb keinesfalls unvollkommen! Vielmehr wird der Zuschauer dazu aufgefordert selbst über Inhalte und deren Hintergründe nachzudenken und herauszufinden worauf es bei dieser Geschichte eigentlich ankommt und welche Botschaft letzten Endes damit vermittelt wird.

Das zunächst schlichte Erscheinungsbild von "Haibane Renmei" trügt. Schon bald entpuppt sich die Serie als tiefsinniges, kleines Meisterwerk der Unterhaltungskunst. "Haibane Renmei" ist wundervoll, anprechend und zu gleich mysteriös, setzt auf unterschwellige Spannung durch sein gelegentlich melanchonisches und finsteres Ambiente und wird von zahlreichen liebenswürdigen Charakteren getragen. Obgleich die Darbietung visuell nicht mehr auf dem neuesten Stand ist und mit verhältnismäßig schlichter Begleitmusik untermalt wird, all diese Kriterien lassen jedoch ein eigenes und spezielles Profil entstehen, das diesen Anime unverkennbar werden lässt. Besonders das Eröffnungslied "Free Bird" bezeichne ich als sehr gelungen. Es liefert eine bewegende Einleitung passend zum Stil des Animes und reißt den Zuschauer förmlich in die Welt der Haibane mit. An grauen, winterlichen Tagen wie die letzten zwei Wochen bot "Haibane Renmei" das perfekte Unterhaltungsprogramm. Von mir gibt's deshalb eine klare Weiterempfehlung... insbesondere an Zuschauer, welche ansprechendere Unterhaltung suchen, die man einfach auf sich wirken lassen muss!
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