AsaneRedakteur
#1Diese halbstündige OVA enthält eigentlich alles, was es braucht, damit ich sie mögen muss. Oldschool, Vintage, Retro – und Shoujo. Daß es dann am Ende anders kommt, liegt vor allem am Handlungsfaden. Denn der ist nicht nur dünn, sondern auch verworren, knotig und etwas verfilzt. Grade noch gut genug, um ein Kätzchen spielerisch damit zu beschäftigen: »Le chat, c'est moi«.
Für eine eher anspruchslose Produktion der frühen 90er ist das Artwork ganz ordentlich geraten. Die Bewegungen und Szenenschnitte sind phantasievoll und geben wenig Anlass zur Klage, selbst beim Motorradrennen (die Bösen fahren Benz), was daran liegt, daß alles von Charme überlagert wird, und da wird man als Zuschauer gnädig und bestechlich. Es macht einfach Spaß zuzuschauen, wenn die Protagonistin Mio Gefühle zeigt.
Vieles an dieser kleinen OVA ist knuffig, unfertig, trivial und unbeholfen. Gemessen am Entstehungsjahr ist sie ein Kind ihrer Zeit, verbindet den Charme – und vor allem die Musik – der 80er Jahre mit Merkmalen der 90er Jahre. Die fitzeligen Fönfrisuren weichen gestriegeltem glatten Haar, bei den Jungs sowieso, Zopf und Hoodies sind wieder in.
Das Cover verspricht leichte, heitere Shoujo-Comedy, vielleicht in der Art von »Marmalade Boy« von der gleichen Mangaka, gibt sich sehr girliehaft und östrogengetränkt (Gürtelschnalle in Herzchenform!). Ganz so kommt es dann leider nicht. Und das liegt an dem, was man erzählen möchte und sich nicht traut: eine etwas verzwickte Liebesgeschichte, verwoben mit angedeuteten Identitätsproblemen, Zukunftsfragen und widerstreitenden Gefühlen. Der zugrundeliegende Manga umfasst 9 Bände, da kann man getrost davon ausgehen, daß die nicht in 37 Minuten als Anime umgesetzt werden.
Es ist aber auch nicht so, als sei dieser Anime die Kirsche auf der Torte; eher ein etwas zu lang geratener Trailer für das, was der Manga bietet. Die Geschichte selber ist schnell erzählt: Eine Bande von 5 Oberschülern will einen Film produzieren und den ins Fernsehen bringen. Da Mio schon Dreherfahrung hat, wird sie von Jungregisseur Ichiya darum gebeten, die Hauptrolle zu spielen, und obwohl der Schnösel es gewagt hat, wenige Tage zuvor "ihre Gefühle zu verletzen", indem er ihr Acting kritisiert hat, sagt sie erfreut zu. Natürlich kommt es dann noch zu Problemen, die aber nur dazu da sind zu zeigen, wie wichtig Teamgeist und Durchhaltevermögen sind.
Um sie wieder ein bisschen aufzubauen, gehen die beiden ins Kino, wo er kundig erklärt, was eine "Handsome Kanojo" sei; die Herzensfreundin Aya, die als Idol agiert, steuert noch ein paar intime Details bei, weil man eine Hintergrundgeschichte braucht, Mio ist seitdem noch mehr in Ichiya verknallt, der sich aber weiterhin desinteressiert und spröde gibt. Um dem ganzen noch gehörigen Schub zu verpassen, wird Drama gepusht, und man sitzt förmlich auf glühenden Kohlen ob der Frage, ob sie dennoch mit ihrem Traumprinzen zusammenkommt. Das wird hier natürlich nicht verraten, schließlich will ich nicht spoilern.
Diese ganze kleine Geschichte gestaltet sich leider etwas lückenhaft; man könnte meinen, hier sei das Filmteam des Animes selber am Werk gewesen. Was auch daran liegt. daß es gar nicht um Mio selber geht, es geht vorwiegend um die Gefühle von Mio. Entsprechend wirr verläuft denn auch der Plot.
Fazit:
Ganz passabel.
Man erkennt es auf den ersten Blick: Endlose Beine, Wohlfühl-Bubbles – das muss ein waschechter Shoujo sein. Wer da noch auf der Suche ist nach Twists, Action oder Thrill, der ist hier völlig falsch.
Für eine eher anspruchslose Produktion der frühen 90er ist das Artwork ganz ordentlich geraten. Die Bewegungen und Szenenschnitte sind phantasievoll und geben wenig Anlass zur Klage, selbst beim Motorradrennen (die Bösen fahren Benz), was daran liegt, daß alles von Charme überlagert wird, und da wird man als Zuschauer gnädig und bestechlich. Es macht einfach Spaß zuzuschauen, wenn die Protagonistin Mio Gefühle zeigt.
Vieles an dieser kleinen OVA ist knuffig, unfertig, trivial und unbeholfen. Gemessen am Entstehungsjahr ist sie ein Kind ihrer Zeit, verbindet den Charme – und vor allem die Musik – der 80er Jahre mit Merkmalen der 90er Jahre. Die fitzeligen Fönfrisuren weichen gestriegeltem glatten Haar, bei den Jungs sowieso, Zopf und Hoodies sind wieder in.
Das Cover verspricht leichte, heitere Shoujo-Comedy, vielleicht in der Art von »Marmalade Boy« von der gleichen Mangaka, gibt sich sehr girliehaft und östrogengetränkt (Gürtelschnalle in Herzchenform!). Ganz so kommt es dann leider nicht. Und das liegt an dem, was man erzählen möchte und sich nicht traut: eine etwas verzwickte Liebesgeschichte, verwoben mit angedeuteten Identitätsproblemen, Zukunftsfragen und widerstreitenden Gefühlen. Der zugrundeliegende Manga umfasst 9 Bände, da kann man getrost davon ausgehen, daß die nicht in 37 Minuten als Anime umgesetzt werden.
Es ist aber auch nicht so, als sei dieser Anime die Kirsche auf der Torte; eher ein etwas zu lang geratener Trailer für das, was der Manga bietet. Die Geschichte selber ist schnell erzählt: Eine Bande von 5 Oberschülern will einen Film produzieren und den ins Fernsehen bringen. Da Mio schon Dreherfahrung hat, wird sie von Jungregisseur Ichiya darum gebeten, die Hauptrolle zu spielen, und obwohl der Schnösel es gewagt hat, wenige Tage zuvor "ihre Gefühle zu verletzen", indem er ihr Acting kritisiert hat, sagt sie erfreut zu. Natürlich kommt es dann noch zu Problemen, die aber nur dazu da sind zu zeigen, wie wichtig Teamgeist und Durchhaltevermögen sind.
Um sie wieder ein bisschen aufzubauen, gehen die beiden ins Kino, wo er kundig erklärt, was eine "Handsome Kanojo" sei; die Herzensfreundin Aya, die als Idol agiert, steuert noch ein paar intime Details bei, weil man eine Hintergrundgeschichte braucht, Mio ist seitdem noch mehr in Ichiya verknallt, der sich aber weiterhin desinteressiert und spröde gibt. Um dem ganzen noch gehörigen Schub zu verpassen, wird Drama gepusht, und man sitzt förmlich auf glühenden Kohlen ob der Frage, ob sie dennoch mit ihrem Traumprinzen zusammenkommt. Das wird hier natürlich nicht verraten, schließlich will ich nicht spoilern.
Diese ganze kleine Geschichte gestaltet sich leider etwas lückenhaft; man könnte meinen, hier sei das Filmteam des Animes selber am Werk gewesen. Was auch daran liegt. daß es gar nicht um Mio selber geht, es geht vorwiegend um die Gefühle von Mio. Entsprechend wirr verläuft denn auch der Plot.
Fazit:
Ganz passabel.
Man erkennt es auf den ersten Blick: Endlose Beine, Wohlfühl-Bubbles – das muss ein waschechter Shoujo sein. Wer da noch auf der Suche ist nach Twists, Action oder Thrill, der ist hier völlig falsch.
Beitrag wurde zuletzt am 29.09.2022 18:13 geändert.
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