Pale Cocoon (2005)

ペイル・コクーン

Rezensionen – Pale Cocoon

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Pale Cocoon“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
OVAs die nur eine einzige Episode umfassen und es dabei nicht nur schaffen mit Originalität zu glänzen, sondern obendrein noch zum Nachdenken anregen muss man förmlich mit der Lupe suchen. „Pale Cocoon“ ist ein Vertreter dieser Gattung und ein überaus gelungener obendrein. Zwar ist die Storybasis nicht unbedingt innovativ und wartet mit dem bekannten „Menschliche Dummheit führte zur Apocalypse und einer finsteren Zukunft“-Szenario auf, aber was „Pale Cocoon“ damit anstellt ist bemerkenswert und unheimlich involvierend. Mit gerade mal 2 Charakteren und ein paar wenigen Dialogen wird dem Zuschauer vortrefflich vermittelt wie es um die Menschen, die nicht wissen wie die Erde zur damaligen Zeit war, und ihre Gefühlswelt bestellt ist. Während der Hauptcharakter sich nach der alten Welt sehnt und versucht mit dem durchstöbern der Archive seiner grauen Realität zu entfliehen, haben andere längst aufgegeben und die Realität akzeptiert oder wünschen sich das es die Vergangenheit nie gegeben hätte. Ein wahrlich interessanter Konflikt der nachdenklich stimmt. „Pale Cocoon“ erzählt dem Zuschauer keine Geschichte die sich im Detail damit beschäftig verständlich zu machen wie es zur trüben Gegenwart dieser Welt gekommen ist, sondern setzt primär darauf aufzuzeigen wie die Menschen mit dem Bewusstsein umgehen das die Welt damals ein wundervoller Ort gewesen zu sein scheint, während sie mehr in einem Alptraum ihr Dasein fristen müssen. Ich zumindest fühlte mich von dieser Episode mehr und mehr eingenommen. Diese Interpretation einer für uns Menschen möglichen Zukunft hat mich fasziniert und am Ende mit einem wirklich merkwürdigen, schwer zu beschreibenden Gefühl hinterlassen. „Pale Cocoon“ schafft damit etwas was leider viel zu weniger 1 Episoden-OVAs schaffen und hinterlässt am Ende sogar mehr Eindruck als so manche Serie. Fans von anspruchsvoller Kost sollten sich dieses kleine Juwel nicht entgehen lassen!
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Avatar: animus
Admin
#2
Durch das massive Bevölkerungswachstum existiert unser grüner Planet seit langem nicht mehr so, wie wir ihn heute bevölkern.
Pale Cocoon spielt zu einer Zeit, in der die Menschen in einem Fluchtbunker untergebracht sind. Hier arbeitete man noch vor einigen Jahren daran, Videos und Dateien aus der Vergangenheit zu archivieren. Nach und nach kündigten aber die meisten Mitarbeiter, übrig geblieben sind unsere zwei Charaktere Riko und Ura. Ura liebt seine Arbeit und schwelgt in den Erinnerungen einer längst vergangenen Zeit, bis er eine mysteriöse Musikdatei erhält.


Die Spannung hängt von da an hauptsächlich von dieser Datei ab, ansonsten ist Pale Cocoon für mich sehr eindruckslos daher gekommen. Das Ganze ist ziemlich verträumt und hätte man 6 der 23-minütigen OVA gestrichen, wäre mir als Zuschauer eine lange Reihe von Situationsausschnitten erspart geblieben. So bekommt man also die Protagonisten auf einem Gitter liegend, im Fahrstuhl stehend oder an anderen Orten verweilend präsentiert…
Von ebenso unspektakulärer Musik begleitet, stellte mich Pale Cocoon nach kürzester Zeit auf eine harte Probe. Ich kann mit Stolz verkünden: Ich bin wach geblieben.

Überwiegend wurde in der OVA mit CG gearbeitet. Die Grafik ist hübsch gemacht und technisch eindrucksvoll. Die unterirdische Welt wurde sehr trist und dunkel gehalten, was auf der einen Seite zwar die bedrückende Stimmung unterstreichen könnte – da die bei mir aber nur in Maßen auf Verständnis traf, kam mir das alles aber einfach zu lieblos vor. Auch das Finale, untermalt von dem Titelsong "Aoi Tamago" von Little Moa, hat mich nicht überzeugt. Das Lied trägt entscheidend zum Einschlaffaktor bei und zerstörte den dramatischen Aspekt von Pale Cocoon, den ich mir so sehr erhofft hatte.

Nachdenklich macht Pale Cocoon durch die ernste Thematik und das relativ offene Ende auf jeden Fall, als OVA von dieser Länge habe ich allerdings auch schon besseres Material sehen dürfen.
Die 23 Minuten sind einerseits sehr gestreckt, andererseits hat es Pale Cocoon trotzdem nicht geschafft, eine schlüssige Story aufzubauen.
Wer drüber nachdenken will, bitte sehr.
Wer generell einen Anime zum interpretieren und philosophieren sucht, der würde gut daran tun sich ein Werk von Makoto Shinkai auszusuchen, die weitaus stimmiger in sich sind.
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Avatar: Lebbo
V.I.P.
#3
Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus? Diese Frage ist allgegenwärtig und auch „Pale Cocoon“ stellt sich jener Thematik. Dabei schafft es Studio Rikka, eine packende Stimmung zu erzeugen, die den Zuschauer mit allerlei Fragen konfrontiert und ihn am Ende nachdenklich zurücklässt.


Die Welt ist nicht mehr die, die sie einst war und befindet sich im Stillstand. Flora und Fauna, so wie wir sie heutzutage kennen, gibt es aus vielerlei Gründen schon lange nicht mehr und die Oberfläche scheint unbewohnbar. Die Menschen leben unterirdisch und versuchen die Vergangenheit zu archivieren. „Wenn wir wissen wollen, wohin wir gehen, müssen wir zuerst herausfinden, woher wir kommen“ lautet die Devise und so macht sich auch der Hauptprotagonist auf die Suche nach der Vergangenheit einer ihm unbekannten Welt, wobei er auf eine Datei stößt, die sein bisheriges Dasein komplett verändern wird.

Die Handlung wird lediglich von 2 Personen getragen — nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auf der einen Seite ein junger Mann namens Ura, Mitarbeiter des „Archive Excavation Department“, der für die Archivierung von Relikten aus längst vergangenen Zeiten zuständig ist, um so die Fehler der damaligen Menschheit besser nachzuvollziehen. Auf der anderen Seite steht seine Kollegin Riko, die bereits jegliche Hoffnung in die Zukunft aufgegeben hat, wie bereits so viele Menschen vor ihr. Dialoge zwischen den beiden sind rar gesät. Hier der enthusiastische Forscherdrang der eigenen, tristen Realität zu entfliehen und dort die Resignation in Anbetracht der ausweglosen Situation und der Unrühmlichkeit der menschlichen Taten sorgen für zusätzliche Spannung und tragen maßgeblich zur Unterhaltung bei.

Ansprechende CG–Effekte und die meist sehr dunkle und futuristisch anmutende Optik verleihen dem ganzen einen sehr ungewöhnlichen, aber durchaus melancholischen Touch. Auch die musikalische Untermalung passt sehr gut zum Ambiente und endet mit einem Song, der sehr geschickt in die Story eingebunden wird und hier eine entscheidende Rolle spielt. Ruhig erzählt und mit eindrucksvoller Optik präsentiert sich der Anime und erzeugt dabei eine sehr nachdenkliche Stimmung.

Der Titel selbst stellt ein großes Rätsel dar. Es ist unklar, wen oder was genau „Pale Cocoon“ wirklich darstellen soll. Der rostfarbene Kokon, der die Erde symbolisiert, den Mond oder die Menschen, die nur noch als eine Art Hülle in einsamer Monotonie ihrem tristen Alltag nachgehen? Konträr dazu steht der Song „Aoi Tamago“ am Ende des Animes, dessen Titel übersetzt soviel bedeutet wie „blaue Kugel“, was wiederum auf unsere Erde schließen lässt und dabei ein Gefühl der Hoffnung, zumindest beim Hauptcharakter, aufkommen lässt. Fragen über Fragen — einige davon werden beantwortet und mit manchen wird der Zuschauer alleingelassen, um für sich selbst die Antworten finden, wobei der Anime am Ende jedoch eine Überraschung zu bieten hat.

Fazit
Müsste man Pale Cocoon beschreiben, so kann man das auf verschiedenste Weise tun: Von einer kurzweiligen, atmosphärisch dichten Science-Fiction-Geschichte, einer postapokalyptschen Zukunftsvision, einer Gesellschaftskritik bis hin zu einer modernen Interpretation von Platons Höhlengleichnis. Doch die Frage ist vielmehr, wie sehr man sich auf die Thematik einlassen möchte und wie viel man in das Werk hineininterpretiert. Vielen mag die ruhige Erzählweise und die doch komplexe Story weniger zusagen, zu langatmig und verwirrend vorkommen. Mir selbst gefiel die Präsentation der Story jedoch außerordentlich gut und ich bin sogar der Meinung, dass das Werk Pale Cocoon eben genau diese Zeit von 23 Minuten braucht, um sein Potenzial vollends entfalten zu können. Wer Gefallen daran gefunden hat, über Probleme unserer Menschheit und deren Zukunft zu philosophieren, dem sei Eve no Jikan, das vom selben Animationsstudio stammt, sowie Hoshi no Koe empfohlen.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#4
Ein 24 minüte OVA die zum nachdenken anregen soll und gar für seine kurze Zeit bemerkenswert ist?  Gibt es sowas überhaupt? Klar! Pale Cocoon!


Man bekommt hier eine sehr hübsche Animation, für 2005, geliefert, welche auch heute noch aktuell ist.  Das Werk stammt von Yasuhiro Yoshiura der unter anderem für Time of Eve oder der Mitarbeit an Evangelion: 2.0 bekannt ist. Was macht sein Erstling so gut und sehenswert?

Es beschäftigt sich mit der universalen Frage der Menschen. Woher kommen wir und wie sieht unsere Zukunft aus? In einer Welt die nicht mehr das ist als wir sie kennen, ohne Flora und Fauna, leben die  Menschen unterirdisch und die Erdoberfläche scheint unbewohnbar zu sein. Die düstere Handlung wird von zwei Personen, Ura und Riko, getragen die für das "Archive Excavation Department" arbeiten. Eine Konversation zwischen den beiden sind rare und doch auch nicht von Nöten. Die OVA schafft durch seine musikalische Untermalung mehr Spannung aufzubauen als durch seine Gespräche. Die Inhalte werden durch Bilder gezeigt und hierbei wunderschön in Ambiente gezeigt.

Fazit: Schön anzusehen und zu hören. Was zum nachdenken und definitiv seine Zeit wert!
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