AsaneRedakteur
#1In diesem Anime, der eigentlich eine Serie hätte werden sollen (siehe Kurzbeschreibung), geht es um Dracula, der aus Gründen, die Opfer meines schlechten Gedächtnisses geworden sind, Transsilvanien verlassen musste und nach Japan geflüchtet ist. Mitsamt seiner süßen Tochter Chocolat. Mit von der Partie sind auch sein treuer Diener Igor und, wie könnte es anders sein, der holländische Vampirjäger van Hellsing.
Zur Zeit der Niederschrift dieses Beitrags hat der Anime bei den Bewertungen ungefähr gleich viele "abgebrochen" wie "abgeschlossen" zu verzeichnen. Und das hat gute Gründe, wie ich als Bewunderer von Tezukas Werken eingestehen muss. Die Prämisse ist ja ganz nett und sie hat auch Potential. Aber das wird nicht genutzt, zumindest in diesen 8 verfügbaren Folgen. Das liegt wohl nicht mal am optischen Ersteindruck. Der ist, was die Hintergründe betrifft, gar nicht mal so übel, aber der Rest ist eher bescheiden. Die ziemlich staksige Animation ist noch voll in den 70ern, während die Musik mehr die 50er Jahre heraufbeschwört.
Es liegt eher an der Comedy und deren optischer Präsentation. Denn vom Charakter her liegt eher eine Nonsense-Komödie vor. Der Slapstickanteil ist immens, und er ist wie dafür geschaffen, alles, was man als festen Grund für eine Realität, die der Komik Halt und Sinn gibt, ansehen könnte, nach Strich und Faden zu zerstören und in den Dreck zu treten.
Daran haben auch die Gegenspieler ihren Anteil, in erster Linie also van Hellsing. Der nämlich wird von Anfang an konsequent und jedes Mal als Knalltüte dargestellt, als jemanden, den man nicht ernstnehmen kann und der dazu verdammt ist, ständig den Clown zu geben. Damit nimmt man dem Anime jegliche Chance auf Spannung und auch die Möglichkeit, kleinere plausible Handlungsstränge einzuflechten.
Letzteres wird in den letzten beiden Folgen versucht, und prompt entwickelt sich der Anime zu etwas, was unversehens Tiefe und Weite gewinnt, mit durchaus ernstzunehmenden Fragen nach dem Wert des Lebens und nach der Einsamkeit eines mutterlosen Kindes. Aber anstatt diesen Ansatz auszudehnen und in die Comedy einzuflechten, werden diese Chancen in bester Slapstick-Manier übergangen und zertrampelt.
Gute und schöne Momente sind vorhanden, zum Beispiel in der Erzählhaltung, als nach kaum 3 Minuten die 4. Wand krachend in sich zusammenfällt, da sich Chocolat an den Zuschauer wendet und mit ihrem unbezwingbaren Charme ihr Publikum bestürmt. Vor allem aber beim Zusammenspiel von Vater und Tochter, das so ähnlich funktioniert wie bei »Jarinko Chie«, nur eben nicht auf diesem Niveau. Einige gute Pointen überraschen (Papa: "Das Wort 'unmöglich' existiert in meinem Wortschatz nicht!" – Tochter: "Das Wort 'Lüge' aber schon"), können aber die ganze Veranstaltung, die viel zu einseitig angegangen wird, auch nicht retten.
Schade, denn rein aufgrund des Covers hatte ich mir mehr erhofft. Bleibt am Ende nur die Frage, warum das taffe Mädel dort rothaarig ist …
[Edit]
Aber Tezuka wäre nicht Tezuka, wenn er nicht auch ein paar schönen Frauen sein Augenmerk geschenkt hätte.
Zur Zeit der Niederschrift dieses Beitrags hat der Anime bei den Bewertungen ungefähr gleich viele "abgebrochen" wie "abgeschlossen" zu verzeichnen. Und das hat gute Gründe, wie ich als Bewunderer von Tezukas Werken eingestehen muss. Die Prämisse ist ja ganz nett und sie hat auch Potential. Aber das wird nicht genutzt, zumindest in diesen 8 verfügbaren Folgen. Das liegt wohl nicht mal am optischen Ersteindruck. Der ist, was die Hintergründe betrifft, gar nicht mal so übel, aber der Rest ist eher bescheiden. Die ziemlich staksige Animation ist noch voll in den 70ern, während die Musik mehr die 50er Jahre heraufbeschwört.
Es liegt eher an der Comedy und deren optischer Präsentation. Denn vom Charakter her liegt eher eine Nonsense-Komödie vor. Der Slapstickanteil ist immens, und er ist wie dafür geschaffen, alles, was man als festen Grund für eine Realität, die der Komik Halt und Sinn gibt, ansehen könnte, nach Strich und Faden zu zerstören und in den Dreck zu treten.
Daran haben auch die Gegenspieler ihren Anteil, in erster Linie also van Hellsing. Der nämlich wird von Anfang an konsequent und jedes Mal als Knalltüte dargestellt, als jemanden, den man nicht ernstnehmen kann und der dazu verdammt ist, ständig den Clown zu geben. Damit nimmt man dem Anime jegliche Chance auf Spannung und auch die Möglichkeit, kleinere plausible Handlungsstränge einzuflechten.
Letzteres wird in den letzten beiden Folgen versucht, und prompt entwickelt sich der Anime zu etwas, was unversehens Tiefe und Weite gewinnt, mit durchaus ernstzunehmenden Fragen nach dem Wert des Lebens und nach der Einsamkeit eines mutterlosen Kindes. Aber anstatt diesen Ansatz auszudehnen und in die Comedy einzuflechten, werden diese Chancen in bester Slapstick-Manier übergangen und zertrampelt.
Gute und schöne Momente sind vorhanden, zum Beispiel in der Erzählhaltung, als nach kaum 3 Minuten die 4. Wand krachend in sich zusammenfällt, da sich Chocolat an den Zuschauer wendet und mit ihrem unbezwingbaren Charme ihr Publikum bestürmt. Vor allem aber beim Zusammenspiel von Vater und Tochter, das so ähnlich funktioniert wie bei »Jarinko Chie«, nur eben nicht auf diesem Niveau. Einige gute Pointen überraschen (Papa: "Das Wort 'unmöglich' existiert in meinem Wortschatz nicht!" – Tochter: "Das Wort 'Lüge' aber schon"), können aber die ganze Veranstaltung, die viel zu einseitig angegangen wird, auch nicht retten.
Schade, denn rein aufgrund des Covers hatte ich mir mehr erhofft. Bleibt am Ende nur die Frage, warum das taffe Mädel dort rothaarig ist …
[Edit]
Aber Tezuka wäre nicht Tezuka, wenn er nicht auch ein paar schönen Frauen sein Augenmerk geschenkt hätte.
Beitrag wurde zuletzt am 11.03.2024 18:48 geändert.
Kommentare