Chihiros Reise ins Zauberland (2001)

Sen to Chihiro no Kamikakushi / 千と千尋の神隠し

Rezensionen – Chihiros Reise ins Zauberland

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Chihiros Reise ins Zauberland“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: deunan#1
Es ist "natürlich" schon eine ganze Weile her, daß ich den Film gesehen habe, aber trotzdem war das erste Mal für mich ein wichtiges Erlebnis.
Ich würde sogar sagen: Chihiro's Reise ins Zauberland ist der Film, der mich zum Anime-Fan gemacht hat.

Das liegt allerdings nicht nur am Film selbst - ich hatte vorher schon Blue Submarine No. 6 und Armitage III im Fernsehen gesehen, allerdings hatte ich da garnicht darüber nachgedacht - das waren für mich eben Science Fiction für ein spezielles Publikum.


Damals kam ich aus dem Kino und dachte: "Wow, so einen bildgewaltigen Film hast Du noch nicht erlebt!" Mir war von Anfang an klar, daß ich die meisten Bezüge nicht kenne/verstehe, vermutlich auch viele nicht einmal als solche wahrnehme.
Der Film hat mich so beeindruckt, daß ich in der Folgezeit nach und nach die meisten Ghibli-Filme gesehen. Und obwohl zumindest Hayao Miyazakis Filme doch viele wiederkehrende Themen haben, muß ich sagen: Ich habe nicht einen bereut.

Ich habe den Film - für mich - nie als Kinderfilm klassifiziert, bin mir aber unsicher, ob ein Japaner das womöglich anders sieht. Für mich war die ganze Bildersprache mit ihren Andeutungen auf die japanische Kultur ja vollkommen neu; insofern als "erster" Kontakt mit dieser Kultur wertvoll. Aber das mag für einen Japaner halt ganz anders aussehen. Und nur, weil man auf die Kultur Bezug nimmt, ist ein Film noch lange nicht für Erwachsene "geeignet".
Bis heute denke ich, daß Chihiros Reise stärker von diesem Kulturbezug geprägt ist als andere Miyazaki-Filme, aber da bin ich sicher nicht ganz objektiv, weil es mein erster Ghibli-Film war.

Obwohl ich eigentlich kein besonders emotionaler Mensch bin, finde ich die Stimmung in Chihiros Reise (und eigentlich auch allen anderen Miyazaki-Filmen) sehr schön. Es hat zwar etwas von "Friede, Freude, Eierkuchen", aber die japanische Variante (oder: Miyazaki-Variante ?) davon ist eben doch ein bischen anders. Chihiro hat Angst, "kämpft" (im Rahmen ihrer Möglichkeiten), vollbringt (kleine) Heldentaten wie die Rettung des Flußgeistes und Hakus und "Ende gut, alles gut". Aber sie flennt nicht herum, ist nicht auf Yubaba wütend (oder gar schadenfroh, nachdem sie sie besiegt hat) - wie man das im europäischen/amerikanischen Kino erwarten dürfte. Ja, klar, einem europäischen/amerikanischen Helden stünde das schon irgendwo ganz gut zu Gesicht, aber die dürfen - Kinderfilme ausgenommen - ja nur Erwachsene sein (bevorzugt männlich) und "Strafe muß sein": Daß Chihiro aber Yubabas "Baby" rettet, obwohl Yubaba ihre Eltern quasi in Geiselhaft hält - nein, also das geht ja nun wirklich zu weit.

Eines fiel mir an der Geschichte bald auf: Gut und Böse sind weit weniger klar als in den meisten Geschichten. Einerseits ist die Hexe Yubaba, ein Kotzbrocken und Sklaventreiber. Andererseits ist sie doch irgendwie ehrlich und kein regelrechter Teufel. Oder das Ohn-Gesicht, welches einen großen Teil der Handlung anstößt: Erst erscheint es als armer Ausgestoßener, später frißt es einige Figuren (und wird dabei richtig hinterlistig) und tyrannisiert das ganze Haus mit seinem Hunger, und am Ende werden die Gefressenen doch wieder freigelassen und das Ohn-Gesicht erscheint wieder harmlos. Man könnte fast meinen, es wäre nur durch die Gier der anderen zum Bösen gekommen (was aber weder behauptet noch belegt wird). Und auch Chihiros Freund Haku begeht im Auftrag seiner Meisterin Yubaba Raubzüge, freilich wird behauptet, er könne nichts dafür, weil sie ihn kontrolliere. Außer Chihiro selbst, die nichts Böses tut, scheinen alle sowohl gut als auch böse zu sein - so, wie Menschen in der realen Welt, nicht aber in Märchen, eben sind.
Dieser Aspekt ist mir später bei anderen Animes wieder begegnet. Ich vermute, daß ist Teil der japanischen Philosophie / Mentalität.

Was den Handlungs-"Ort", das Geisterreich, betrifft, bin ich mir nicht im klaren: Auf den ersten Blick scheint es eine schöne, bunte Fantasy-Welt zu sein. Aber Geister sind für den Japaner im Allgemeinen (soweit ich weiß) durchaus realer als für unsereins, Badehäuser dürfte es wohl auch geben ... und vielleicht auch ein Geisterreich, daß so unähnlich unserer Welt nun auch wieder nicht ist ?


Für mich ist und bleibt Chihiro's Reise ins Zauberland einer der schönsten Filme, die ich kenne. Ein bildgewaltiges Märchen, das einem viel japanische Kultur zeigt - und einen Konflikt, der ohne Boshaftigkeiten geklärt wird. Und das ganze geht - zumindest meiner Meinung nach - mit etwas Tiefgang und ohne große Lacher, die mich bei Walt Disney immer nerven (aber wer weiß: vielleicht denkt ein Japaner ja ganz ähnlich mit umgekehrten Vorzeichen ?).
Was nun irgendwelche Botschaften oder erzieherische Untertöne betrifft (sowas mag ich meistens garnicht): Das kann man Miyazaki schon unterstellen. Aber er macht es so subtil, daß man es auch ignorieren/übersehen kann.

Domo arigato, Miyazaki-sama !
(Sorry, aber ich kann halt kein Japanisch - ich denke, ihr versteht's trotzdem)
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Avatar: Season#2
„Chihiros Reise ins Zauberland“ ist mit Abstand Hayao’s berühmtester Zeichentrickfilm weltweit, nicht nur wegen der zahlreichen internationalen Preisen. Wie auch erwartet von einem Ghibli-Film, versetzt Hayao seinen Publikum durch das richtige Einsetzen von gut gelungenen Animationen direkt in das Filmgeschehen ein. Auch ist die Musikeinlage, die meisten sehr beruhigen auf den Zuschauer wirken, sehr gelungen. Die Handlung in der Geschichte ist sehr einfach zu verstehen und deshalb für jederman geeignet.

Die Geschichte fängt an, als das junge Mädchen Chihiro mit ihren Eltern sich auf dem Weg zu einem neuen Bleibe verfahren haben. Durch einen geheimnisvollen Tor gelangt die Familie auf einen verlassenen Vergnügungspark, welcher sie eigentlich nicht betretten dürfen. Von gutem Essen angelockt, entdeckt das Elternpaar ein Restaurant, wobei sie unerlaubt auf das bereitgestellte Essen stürtzen. Mit schlechten Gewissen erkundschaftet Chihiro den Park und trifft den Jungen Haku. Dieser warnt sie, rechtzeitig vor Einbruch der Nacht von dieser Gegend zu fliehen. Währenddessen wurde ihre Eltern zu Schweine verwandelt, da sie das Essen von den Göttern gegessen haben.

Hauptsächlich geht es in der Geschichte um die Rettung der beiden Elternteile vor dem sicheren Tod bzw. vor dem Schlachten. Um sich selbst zu schützen, muss Chihiro in einem Badehaus für den Göttern arbeiten. Yubaba, eine Hexe und gleichzeitig die Herrin des Badehauses, nimmt Chihiro ihren richtigen Namen und gibt ihr den Namen Sen. Ein Mensch, der sich zu lange in dieser zauberhaften Welt aufhält, vergisst seinen wirklichen Namen. Dadurch kann er nie wieder in die wirlickliche Welt zurückkehren. Natürlich bekommt sie von anderen Mitarbeiter Unterstützung, wie Kamaji der sechsarmige Heizer des Badehauses und Lin, eine normale Angestellte, die die Mutterrolle für Chihiro in dem Badehaus einnimmt. Auch spielt Haku, die rechte Hand und den Zauberlehrling der Hexe Yubaba, eine wichtige Rolle (was heißt hier wichtig... er nimmt die führende Rolle ein...das ist eher besser) in Chihiros Leben. Nicht nur weil sich Chihiro in ihm verliebt ist. Haku bewahrt Chihiro vor der größten Gefahr, nämlich das Vergessen des eigenen Namens, welcher er selbst schon bereits vergessen hatte. Sein vollständiger Name wird erst am Ende des Filmes bekannt gegeben.
Bevor sie ihre Eltern zurückverwandeln und dem Reich der Hexe entfliehen kann, muss Chihiro schwer arbeiten und zudem auch eine Menge Abenteuer überstehen, wie z.B der Kampf gegen das Ohngesicht oder die Begegnung mit Yubabas Zwillingsschwester Zeniba.

Meiner Meinung nach ist der Film gelungen, wobei Hayao die Actionsszenen sehr sparsam eingesetzt hat. Einen richtigen Höhepunkt ist meiner Ansicht nach in dem Film nicht vorhanden. Auch wurde die Zwillingsschwester im Film sehr übertrieben böse characterisiert, wobei es überhaupt nicht stimmte. Actionliebhaber sollen sich lieber "Prinzessin Mononoke" ansehen. Dennoch bietet der Film eine gute Unterhaltung, weshalb ich den Film auch andere mit gutem Gewissen überlassen kann.

Der Film lässt sich in den Genre Adventure und Fantasy gut untergliedern, da man die typischen Merkmale von diesen Genre im Film gut erkennen kann. Der Film ist zwar für jederman geeignet, dennoch waren Hayao’s Zielgruppe hauptsächlich Familien. Wie bei vielen Werken von Hayao Miyazaki geht es auch bei diesem Film um Umweltschutz. Auch will er die Harmonie zwischen Mensch und Umwelt verdeutlichen.

Technisch gesehen ist der Film nicht zu bemängeln. Inhaltlich gesehen enthält der Film tiefgründige Handlungen, welche den Film die richtige Spannung verleiht.

Also für mich ist „Chihiros Reise ins Zauberland“ neben „Prinzessin Mononoke einer der wichtigsten animierten Film überhaupt. Also ganz klar wieder ein Meisterwerk von Hayao Miyazaki.
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Avatar: Gwendolin#3
Anspruch:viel
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:10
Erotik:0
Chihiros Reise ins Zauberland ist mein allererster Anime. Ich bin sehr begeistert und kaufe mir seitdem auch mehr Werke von Hayao Myazaki, dem macher dieses berühmten Werkes.

Die 10 Jahre alte Chihiro zieht n eine andere Stadt um. Als sie und ihre Familie zu dem Haus fahren, in dass sie bald einziehen werden, verfahren sie sich und gelangen in einen tiefen Wald. Als sie vor einem riesigen Haus mitten im Wald stehen bleiben, will der Vater unbedingt durch das große Tor, dass an der Fordefront des Hausesist, gehen. Chihiro wehrt sich, denn das Tor, dass sich wie ein schwarzes Loch auftut gruselt sie. Aber als sie doch alle zusammen durch das Tor gehen, befindet sich dahinter eine Zauberwelt...
Die Eltern von Chihiro verwandeln sich in Schweine, denn sie stürzen sich auf das Essen der Geister in dem Zauberland, welches, wie sich bald herausstellt,ein Erholungsort für die vielen Geister und Götter aus Japan ist. Ein Junge namens Haku hilft Chihiro, indem er ihr in dem Badehaus des Kurortes eine Stelle verschafft.
Denn wenn Chihiro nicht eine Arbeit findet, bekommt sie Probleme mit der Hexe, die den ganzen Kurort und insbesondere das Badehaus leitet.
Haku hilft Chihiro im Laufe der Geschichte ihren Namen zu bewahren, den die Hexe ihr stehlen will, einen gefräßigen Geist ohne Gesicht zu besiegen und ihre Eltern zurückzuverwandeln. Außerdem muss Chihiro nebenbei mit einem Flussgott und der Zwillingsschwester der Hexe fertig werden...
Doch bald stellt sich heraus, dass an Haku etwas seltsam ist, und Chihiro setzt alles daran ihn und ihre Eltern zu retten. Denn Haku ist nicht ganz feiwillig in dem großen Badehaus der 2. Chef unter der Hexe und hat noch ein paar mehr Geheimnisse...

Der Sound ist wunderschön und gut eingesetzt.
Man kann auch schon mal einen Ohrwurm einfangen...^^

Die Zeichnungen sind sehr detailliert, wie in allen Filmen von Myazaki. Im Badehaus gibt es so einiges zu zeichnen und ab und zu kommen auch schon mal ein Drache oder ein Flussgott ins Spiel...die Bilder sind wirklich wunderschön!
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Avatar: Mikamika#4
Anspruch:9
Action:6
Humor:8
Spannung:10
Animation:10
Der Altmeister Hayao Miyasaki, dessen Name seit Prinzessin Mononoke für viele ein Begriff ist erfreut uns mal wieder mit einem vortrefflichen Märchen aus der japanischen Götter- und Geisterwelt.
Auf dem Weg in ihre neue Heimatsadt verfahren sich die kleine Chihiro und ihre Eltern und kommen an einen alten verlassenen Tunnel der der Zugang zu einem scheinbar verlassenen Vergnügungspark ist. In den Restarants allerdings stehen die herrlichsten Köstlichkeiten dampfend und frisch bereit und ohne darüber nachzudenken stopfen sich Chihiros Eltern auch schon den Bauch damit voll während das kleine Mädchen sich auf dem Gelände umschaut und dabei auf den Jungen Haku trifft. Der marnt sie eindringlich vor der Dämmerung den Park zu verlassen. Doch da ist es schon zu spät, denn als Chihiro zum Restaurant zurückkehrt entdeckt sie anstelle ihrer Eltern das Essen runterschlingend nur zwei fette Schweine und um sieherum tauchen merkwürdige Gestalten auf. Voller Panik rennt sie zum Ausgang, aber dort wo einmal der Weg zum Ausgang lag befindet sich ein schier unendliches Meer. Es folgt ein Pakt mit der bösen Hexe Yubaba, eine Menge Arbeit in deren Badehaus, eine Menge außergewöhnlicher Begegnungen und das Geheimnis um ihren Freund Haru.
Mit wunderschönen Bildern, tollen Animationen, liebevoll gestaltenen Charakteren und einer Menge Phantasie gelingt es dem Regisseur Miyasaki den Zuschauer in dieses für europäsche Augen etwas befremdlich aber nicht minder phantastische Zauberland voller Geister, Götter, Hexen und Zauberer zu entführen. Dabei wird nicht nur die japanische Geisterwelt thematisiert sondern auch nebeibei wieder der Umweltschutz und der Wunsch nach Einklang zwischen Mensch und Natur, wie schon zuvor in Prinzessin Mononoke, angesprochen. Der musikalische Beitrag von Joe Hisaishi trägt mit dazu bei, das aus Myiasakis Drehbuchvorlage solch ein zauberhaftes und lebendiges Werk werden konnte.
Zwar ist der Film weniger actionreich dafür aber umso farbenprächtiger, absolut mitreißend und das Herz kommt dabei auch nicht zu knapp. Alles in allem für mich absolut überzeugend und eins der ganz großen Werke das auch nicht Animefans begeistern kann.
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Avatar: Misaki-san#5
Anspruch:mittel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Da der Film von Studio Ghibli ist wundert es mich nicht sonderlich, dass der Film so beliebt ist. Denn wie auch die Meisterwerke Prinzessin Mononoke, Das wandelnde Schloss oder Das Schloss im Himmel ist auch Chihiros Reise ins Zauberland sehr, sehr gelungen. Der Film erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens das wegen ihren Eltern umziehen muss und noch nichtmal in der neuen Stadt angekommen, ihr warscheinlich größtes Abenteuer erlebt. Sehr süß erzählt, schön gezeichnet, schöne Musik... einfach ein zuckersüßer Film, den ich jedem gerne ans Herz legen möchte.

Story: Chihiro ist unglücklich. Denn wegen Ihrem Vater, der in einer anderen Stadt einen neuen Job gefunden hat, muss sie mit umziehen und all ihre Freunde zurück lassen. Auf dem Weg zum neuen Zuhause verfahren sich die Eltern allerdings und die drei landen vor einem Tunnel im Wald. Als sie die Gegend etwas erkunden möchten und durch den Tunnel gehen gelangen sie in eine sonderbare Welt. In einer kleinen Stadt angekommen, richt es wunderbar nach frischem Essen. Doch die Stadt ist Menschenleer. Ihre Eltern schlagen sich trotzdem den Bauch voll, während Chihiro die Stadt auf der Suche nach Leuten durchläuft. Als sie wiederkommt, traut sie ihren Augen kaum! Ihre Eltern sind zu Schweinen geworden und erkennen sie nicht wieder. Um sie zu retten, muss sie für eine böse Hexe in einem Badehaus arbeiten und ihren Namen ablegen. Nach kurzer Zeit vergisst aber auch sie, wie sie wirklich hieß. Doch da hilft ihr ein Junge namens Haku und ein Abenteuer beginnt, denn auch Haku hat ein Geheimnis!

Animation: Die Animationen sind im typischen Stil von Studio Ghibli gehalten. Deteiliert, aber nicht überfüllt. Allerdings finde ich, kann man mit der Technik heute mehr machen vom reinen Aussehen her. Jedoch sind alle Bilder und auch die schnellen Szenen sehr flüssig animiert, was es trotzdem schön anzusehen macht. Schade, aber das ist der unverwechselbare Stil von Hayao Miazaki! Da der Film ohne viel Blut ist (anders als Prinzessin Mononoke) ist der Film auch für Kinder geeignet, also eigentlich für die ganze Familie! Die Soundtracks sind auch alle sehr schön gestaltet.

Fatzit: Chihiros Reise ins Zauberland ist ein wunderschöner Film mit viel Fantasie gemacht. Füe jede Altersgruppe ist etwas dabei, wie ich finde. Meine trotzdem etwas schlechte Bewertung rührt daher, dass ich den Fim zu oft gesehen habe. Mir kommt er mittlerweile aus den Ohren, anders als zum Beispiel bei Prinzessin Mononoke, den ich um einige Male mehr gesehen habe. Daher bin ich etwas kritisch... Trotzdem ist der Film für alle, die ihn noch nicht gesehen haben (und sich daher diesen Kometar durchlesen) durchaus wirklich schön! Nicht umsonst wird er auch im deutschen TV gezeigt. Wer den Film noch nicht kennt, sollte das schleunigst ändern!!
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Avatar: AnimeChris#6
Spirited Away
- eine fesselnde Oscar premierte Reise in ein Land der Geister und Dämonen –

Da hat es doch endlich mal ein animierter Titel aus Japan geschafft einen Oscar abzuräumen. Ist das nun passiert, da man Princess Mononoke übergangen hat? Nein – denn Spirited Away ist eine wunderschöne zeitlose märchenhafte Geschichte über das heranwachsen.

Review:

Und wie könnte man besser heranwachsen, als durch Erlebnisse, die nur in einer Geisterwelt möglich sind. Na gar nicht. Also hat Miyazaki das perfekte Setting gewählt. Wir stolpern dabei selbst so unbeholfen und vorsichtig durch die Welt wie die Hauptfigur Chihiro. Dabei muss sie keine großen Kämpfe absolvieren oder ständig ihr eigenes Leben retten. Vielmehr muss sie zu sich und ihrer Familie finden.
Dass diese Reise wunderschön erzählt wird liegt zum einen an Regisseur Hayao Miyazaki und zum anderen an Studio Ghibli. Die Welt der Geister ist sowas von wunderschön gezeichnet mit viel Liebe zum Detail, Figuren, die man sich vorher nicht mal vorstellen konnten und mit einer typischen Ghibli-Atmosphäre versehen. Hier will man verweilen und saugt jedes Bild in sich auf.

Auch das Charakterdesign ist absolut gelungen und auch wenn einige Figuren sehr Ghibli typisch aussehen, haben sie alle ihre eigene distinkte Persönlichkeit mit großem Widererkennungswert. Genial muss man hier auch mal die Nebenfiguren hervorheben, wie zum Beispiel Aogaero den Frosch. Nur wenig Screentime und doch unheimlich knuffig und liebenswert oder Kamajii der Kesselheizer, der sowas von surreal ist und gerade durch seinen ruppigen Charakter etwas besonderes zurücklässt. Die Liste könnte noch länger sein, aber auch das Zusammenspiel der Hauptfiguren ist grandios, wobei Yu-Baaba eine hervorragende Bösewichtin abgibt. Schon fast Alptraumcharakter für kleinere Zuschauer ^^

Doch nicht nur Story und Design sind unglaublich toll sondern auch die Musik. Was Joe HISAISHI hier abliefert ist schon ganz großes Kino. Ähnlich wie bei Prinzessin Mononoke erhält man hier von ihm unvergessliche Melodien, die einfühlsam, süß und einfach klanglich wertvoll sind. Stellenweise hat mich das ganze an John Williams erinnert, aber eben mit einer zarten japanischen Note.

Auch die englische Synchro ist top. Nicht mit den größten Hollywood Namen besetzt, aber trotzdem mit wahnsinnig tallentierten Stimmen überzeugt die englische Version, die sich keinen Millimeter hinter dem Original verstecken muss.

Rewatch-Potential:

Bei mir wurde die DVD gleich zwei mal am ersten Abend nach der Bestellung geschaut. Unglaublich schön fesselt einen das erste Eintauchen in Chihiros Welt und jeder weitere Besuch macht immer noch genau so viel Spaß, denn eine Geschichte mit Herz wird so schnell nicht schlecht, wenn sie so gut und zeitlos wie hier erzählt wird.

Fazit:

Miyazaki hat schon viele tolle Filme abgeliefert, doch Spirited Away gehört zu seinen größten Meisterwerken. Hier stimmt einfach alles und für zwei Stunden vergisst man alles um sich und taucht mit Chihiro in eine andere Welt ein, die einen nachhaltig verzaubert.
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Avatar: SabriSonne
Redakteur
#7
Nach reichlicher Überlegung habe ich mich entschieden - ich traue mich, diesen Kommentar zu verfassen!
Und ja, ich weiß, es gibt schon reichlich Kommentare zu Chihiro und ihrer Reise ins Zauberland, aber nur die 4-Sterne-Plus. Und ich habe mich jetzt dazu entschieden, mal die Stimme derer zu sein, die NICHT auf der Chihiro-Welle mitschwimmen.


zur Handlung
Eines vorweg: ihr wisst es sicherlich selbst, denn mit Ghibli-Filmen ist es immer eine Sache. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Selbst als eigentlich begeisterter Ghibli-Schauer gibt es immer wieder Filme, die einem nicht gefallen. Und was soll ich sagen, bei mir kratzt Chihiro leider das untere Ende meiner Animeliste.

Vielleicht lag es an den hohen Erwartungen an den Film, denn im Endeffekt war ich sehr enttäuscht. "Der erfolgreichste Film Japans" oder "Das Aushängeschild der japanischen Anime-Filme", so wird der Film beworben, und gerade deshalb hatte ich eine überschäumende Erwartung an den Film. Ich hatte wirklich gehofft, dass er mich mit einer wahnsinnigen Portion Phantasie vom Stuhl spülen würde, doch der Effekt blieb aus. Denn leider präsentiert sich die Handlung als lose Handlungsschnipsel, die irgendwie zusammengeschustert wurden und sich zwischendurch immer wieder ins Nichts verlieren.

Zu allererst hat mich die Grundhandlung des Films wirklich überrascht - und das nicht im positiven Sinn. Wenn ein Titel "Reise ins Zauberland" heißt, dann stelle ich mir persönlich etwas anderes vor als ein Mädchen, das gezwungen wird in einem Badehaus zu arbeiten. Ich hatte eine wirklich phantastische Reise erwartet, voller magischer Begegnungen und schönen Landschaften. Leider blieb dies aus, was mich insgesamt schwer enttäuschte.
Trotz Badehaus-Atmosphäre gab es dann doch die einen oder anderen magischen Begegnungen, die jedoch alle sehr unter ihren Möglichkeiten bleiben. Großes Problem des Films ist für mich, dass viele magischen Geschöpfe einfach aus der japanischen Mythologie entnommen wurden und dem deutschen Zuschauer der Hintergrund fehlt. Am ehesten fällt dies bei Kaonashi (Ohngesicht) auf, dessen erste Auftritte noch recht sympathisch und niedlich rüberkommen, das dann aber eine erschreckende Wendung Richtung Horror und Unlogik fabriziert, dass ich mich wirklich erschrocken habe. Und das nicht, weil die Bewohner des Zauberlands insgesamt schon relativ gefährlich und gruselig erscheinen, sondern weil mich der Sinneswandel in der Figur Kaonashi wirklich stutzig machte.

Wo wir gerade bei Unlogik sind, mich hat es wirklich gewundert, wie wenig Chihiros Eltern im Film behandelt wurden. Es kommt einem fast so vor, als wäre dieses Problem ganz beiläufig gelöst worden. Insgesamt kommt der Film sowieso sehr beiläufig daher. Jeder Zufall führt zum Nächsten, durch eine reine Verkettung von glücklichen Umständen kann Chihiro manchen Bewohnern helfen und am Ende in ihre Welt zurückkehren. Denn wirklich viel trägt Chihiro nicht zu ihrem eigenen Weg bei. Vielmehr nutzt sie die sich ihr ergebenden Möglichkeiten aus, um per Zufall immer in die richtige Richtung zu laufen. Und eine Handlung, die sich nur auf den Zufall verlässt, ist für mich einfach keine Handlung - es tut mir Leid, beim besten Willen nicht.


zu den Charakteren
Wie bereits erwähnt, enttäuschte für mich Chihiro mit wenig Eigeninitiative und fiel in der Handlung meist nur durch bloße Anwesenheit auf. Sie lässt sich von allen anderen mitschleifen und wartet immer darauf, dass sie von irgendwem in die richtige Richtung gestoßen wird. In anderen Ghibli-Filmen habe ich Protagonisten im gleichen Alter schon deutlich aktiver und selbstbestimmter erlebt.

Ohne die Nebencharaktere würde der Film schlussletztendlich nicht funktionieren. So drückt gerade Haku die Handlung doch mehr als einmal in entsprechende Richtungen. Doch selbst von Haku war ich enttäuscht, da seine Auftritte als 2. Hauptfigur wirklich sehr spärlich verteilt waren. Mein storytechnisch mit Abstand schlechtestes Highlight war die Doppelrolle seiner Figur, die unglaublich schlecht eingeführt wird und die Chihiro mit ihrer erbärmlichen Reaktion nur noch weiter nach unten zieht.
Haku taucht nämlich als Drache auf, was für den Zuschauer vollkommen neu ist. Um diese neue Situation jedoch schlechter zu machen als sie auf den ersten Blick scheint, nennt Chihiro den auch für sie unbekannten Drachen kurzerhand "Haku", dass ich schon dachte, ich hätte was übersehen und zurückgespult habe. Als er sich schließlich zurückverwandelt, kommt von Chihiro nur ein "Ach, du bist ja tatsächlich Haku...!", waraufhin ich nur noch missmutig gelacht habe.

Einzige Erklärung wäre für mich, dass das japanische Wort "Hakuryuu" auf Deutsch "weißer Drache" heißt und "Haku" in diesem Kontext wohl eher als Abkürzung für "weißer Drache" gedacht war. Wer aber in Japanisch nicht ganz so gesegnet ist, der hat hier eindeutig keine Chance!!
Die Ober-Hexe fand ich schlicht und einfach furchterregend, die für mich nichts in einem Kinderfilm verloren hat. Die Rolle von dem Riesen-Baby und den 3 rollenden Köpfen (!!) blieb für mich bis zum Schluss ebenso ein Rätsel, ebenso Kaonashi.
Lediglich die kleinen schwarzen Fellbüschel mit den niedlichen Glubschaugen, die im Keller den Ofen anheizen, fand ich super knuffig^^


Fazit
Auch wenn mich wieder die Animation mega überzeugt hat, bin ich sehr enttäuscht von dem "Aushängeschild der japanischen Anime-Kunst". Ein Großteil der anderen Ghibli-Filme finde ich wirklich um Stufen - nein, um Treppenhäuser (!!) besser als dieses Werk aus zusammenhangslosen Handlungsideen, die sich mehr auf den Zufall verlassen als auf wirkliche Erzählkunst.

Beitrag wurde zuletzt am 16.10.2021 11:39 geändert.
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Avatar: TheWeirdOne#8
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Anspruch
Vorwort
Um hier vorweg zu sagen, ich mag Ghibli, ich mag die Filme von Miyazaki und ich mag irgendwo auch Chihiro’s Reise ins Zauberland. Trotzdem ist der Film in meinen Augen leider alles andere als gut und das möchte ich in dieser Rezession mal erklären. Ich fürchte allerdings, dass ich hierfür etwas weiter ausholen muss. Um das Ganze also nicht so lang zu gestalten, werde ich hier nicht auf die Animationen oder die Musik eingehen. Wie gut diese sind haben bereits andere zu Genüge beschrieben.

Mein generelles Problem mit Ghibli
Genauso wie Disney gibt sich auch Ghibli in sehr vielen Filmen extreme Mühe seiner Zuschauerschaft, die sich eig. an Kinder richtet, eine heile Welt zu vermitteln, in der alles schön und lustig ist. Ein Blick in die Zeitung oder in die Nachrichten zeigt allerdings, dass unsere Welt alles andere als heil ist. Es gibt viele schlimme Dinge wie Hunger, Armut und Krieg und ich bin mittlerweile der Ansicht, dass Kinderfilme eine gewisse Verantwortung gegenüber Kindern haben, diese auf die Welt vorzubereiten. Zwar sollte man nicht mit der geballten Faust zuschlagen, doch zumindest sollte man sie in die richtige Richtung führen und nicht sämtliche schlechten Dinge vor ihnen verbergen. Menschen sterben nun einmal und nicht jeder von uns hat ein perfektes Leben oder eine intakte Familie. Und auf diese Dinge, sowie dass alle Taten auch Konsequenzen haben, sollten Kinderfilme ihre Zuschauerschaft vorbereiten. Tatsächlich gibt es nur eine Handvoll Ghibli-Filme, die das tun wie Prinzessin Mononoke oder Nausika. Und Chihiro’s Reise ins Zauberland gehört leider nicht dazu.

Kinder als Hauptcharakter
Kinder in Filme einzubauen ist technisch gesehen immer ein Risiko. Kinder sind einfach jung, dumm und unerfahren und das ist auch irgendwo richtig, weil sie eben Kinder sind. Das Problem damit ist allerdings, dass aufgrund dieser mangelnden Erfahrung Kinder meist keinen richtigen Charakter oder eine vernünftige Hintergrundgeschichte haben. Und diese Tatsache wiederum führt dazu, dass man keine richtige Ausgangsbasis hat um dem Charakter eine Entwicklung durchleben zu lassen. Meist ist das nur eine Coming-Of-Age-Story über das Erwachsenwerden. Außerdem ist es schwer den Charakter wirklich sympathisch zu gestalten, was meist darin resultiert, dass der Charakter super mega nervig ist. Letzteres trifft auf Chihiro zwar jetzt nicht so zu, ersteres aber leider schon.

Zu Hayao Miyazaki
Wie anfangs schon erwähnt, mag ich Miyazaki, finde aber, dass er kein guter Regisseur ist. Was ich an ihm mag ist seine Liebe zum Detail. Gerade Filme wie Arietty, wo Tackernadeln als Leitern verwendet werden, will ich hier herausstellen, da so etwas einfach richtig coole Ideen sind, auf die man erst einmal kommen muss.
Als Regisseur allerdings verliert er sich ständig in irgendwelchen Nebengeschichten, die der Geschichte leider nicht dienlich sind. Und leider muss ich sagen, dass Chihiro’s Reise ins Zauberland ein Extrembeispiel hierfür ist.

Zur Handlung
Ich glaube, den meisten Leuten ist gar nicht richtig klar, worum es in der Geschichte eigentlich geht, bzw. was die Message des Films sein soll, weil das in dem Film gar nicht richtig rüber kommt. Der Film beginnt damit, dass Chihiro’s Eltern sich einfach des Essens bedienen ohne etwas dafür geleistet zu haben. Daraufhin werden sie in Schweine verwandelt und Chihiro muss in dem Badehaus für Geister arbeiten um ihre Eltern retten zu können. Daher lässt sich darauf schließen, dass es in der Geschichte darum geht, dass man um etwas zu bekommen, erst einmal eine Leistung erbringen muss. Das wird auch immer wieder durch verschiedene Elemente in dem Film verdeutlicht, wie dem fetten Baby, das von ihrer Mutter mit allem versorgt und verhätschelt wird oder dem maskierten Geist, der Chihiro’s Willen ständig mit billigem Geld auf die Probe stellt. Diese Storyline ist prinzipiell mal okay. Sie ist allerdings völlig falsch aufgezogen.
Damit der Hauptcharakter eine Entwicklung durchlaufen kann, hätte Chihiro von dem Essen nehmen sollen und als Strafe hätten die Eltern in Schweine verwandelt werden müssen. Es muss ihre eigene Schuld sein, damit sie etwas dazu lernen und am Ende besser machen kann. Auf diese Weise lernt leider weder Chihiro noch ihre Eltern etwas dazu. Selbst das Ende ergibt einfach nur keinen Sinn und trägt zu nichts bei.

Kommen wir zu den Nebenplots. Wir haben die Story mit der Schwester der Hexe, wir haben die Story mit Haku und beide Stories führen letztlich nirgendwo hin. Das sind komplette Sackgassen. Ein bisschen besser sieht es da mit fetten Baby, mit dem maskierten Geist und mit dem Schlammgeist aus. Trotzdem wird hierfür ein solch immenser Aufwand betrieben und alles nur der Message wegen, die beim Zuschauer einfach nicht ankommt, weil der Film falsch aufgezogen ist. Diese Botschaft mal außer Acht gelassen, ist der Film eine wilde Aneinanderreihung verschiedener Ereignisse, die am Ende überhaupt keine Konklusion erfahren und genau deshalb kann ich diesen Film einfach nicht gut nennen. Er ist zwar jetzt nicht schlecht, aber er ist definitiv unter dem Durchschnitt, auch wenn Animation und Musik herausragend sind und auch die Charaktere und die Abenteuer schön anzusehen sind. Aber wenn ein Film so massiv in der Handlung versagt, ist das einfach ein nicht zu rechtfertigender Kapitalfehler.
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