Flüstern des Meeres: Ocean Waves (1993)

Umi ga Kikoeru / 海がきこえる

Informationen

Beschreibung

Als der Oberschüler Taku Morisaki während der Ferienzeit gerade seinem Teilzeitjob in einem Restaurant nachgeht, ruft sein bester Freund Yutaka Matsuno an und bittet ihn, zur Schule zu kommen. Dort sieht Taku auch warum: Yutaka bekommt mit der hübschen Rikako Mutou eine neue Klassenkameradin und soll nun, aufgrund seines Amts als Klassensprecher, diese in der Schule herumführen. Rikako wird schnell zum Gesprächsstoff in der Schule und auch der Nachbarschaft, doch die einzige Person, die sich zunächst wirklich an die Neue herantraut, ist Yutaka.

Das ändert sich während eines Schulausflugs: Rikaku spricht Taku an, um sich Geld von ihm zu leihen, schließlich habe sie ihr eigenes verloren. Taku zögert natürlich, unterliegt aber letztendlich ihrem Charme, leiht ihr eine beachtliche Summe und soll ja nichts davon verraten. Als sich die Rückzahlung dann immer weiter verzögert und über die beiden Gerüchte in Umlauf geraten, strapaziert das nicht nur Takus Verhältnis zu Rikako, sondern auch seines zu Yutaka, denn der scheint erheblichen Gefallen an seiner Klassenkameradin zu finden.
When high school student Taku Morisaki is working part-time in a restaurant during the holiday season, his best friend Yutaka Matsuno calls and asks him to come to school. There, Taku finds out why: Yutaka gets a new classmate, the pretty Rikako Mutou, and is now supposed to show her around the school because of his position as class president. Rikako quickly becomes the topic of conversation at school and in the neighbourhood, but the only person who really dares to approach the new girl at first is Yutaka.

This changes during a school trip, during which Rikaku approaches Taku to borrow money from him; after all, she has lost her own. Taku hesitates, of course, but eventually succumbs to her charm, lends her a considerable sum and is told not to tell anyone. When the repayment is delayed and rumours start circulating about the two of them, it strains not only Taku’s relationship with Rikako but also with Yutaka, who seems to take a considerable liking to his classmate.
Texto de presentación:
Muto, una chica de Tokio acaba de ser trasladada a una de las escuelas superiores de la ciudad de Kochi. Es guapa, buena en los deportes y en los estudios, pero de algún modo no consigue adaptarse a la vida social de la escuela. A ese mismo colegio pertenecen Taku Morisaki y Yucata Matsuno, dos grandes amigos, el primero de los cuales empieza a interesarse visiblemente por la recién llegada..
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Rezensionen

Avatar: b-s-v#1
Oceanwaves ist ein kleiner, leicht sentimentaler Film aus dem Hause Ghibli. Eher ungewöhnlich an diesem ist, dass sich sein Setting sehr urban gestaltet und demzufolge Fantasy in diesem Werk keine Rolle spielt.


Im Wesentlichen geht es hier um eine Art Dreiecksbeziehung (ohne Beziehung) zwischen den beiden High School Jungs Taku und Yutaka, sowie der Transferschülerin Rikako. Viel mehr als diese sehr feinschrittig und ungewiss ausgearbeitete Konstellation findet man in diesem Film zwar nicht vor, doch irgendwie wirken diese drei stillen Figuren doch sehr realitätsnah und damit interessant. Eine nette und streckenweise leicht melancholische Lovestory - nicht mehr und nicht weniger.

Was hier allerdings wirklich hervorsticht, ist die absolut hervorragende Optik, die sich trotz des eher minimalistischen Charakterdesigns keinerlei Blöße gibt. Vor allem die Hintergründe und Peripherieobjekte wissen hier wahrlich zu gefallen und machen es schwer, das Alter dieser Produktion zu schätzen. Auch die Animationen sind durchgängig auf Top-Niveau.

Beim Soundtrack verhält es sich (imho ghiblitypisch) leider etwas anders und so gibt es die meiste Zeit über nur eher unbedeutende Kurzthemen zu hören. Diese erzeugen zwar immerhin eine etwas entspanntere Atmosphäre, als man es vom Handlungsverlauf her erwarten dürfte, doch für den Romance-Anteil hätten es da doch etwas öfter die Streicher sein dürfen. Die SFX stechen nicht groß hervor, was ich jetzt weder als gut noch schlecht beurteilen möchte.

Kurz:
Sehr 'laid back' und nicht so leicht voraus zu ahnen wie viele andere Romanzen. Kann ich zumindest jedem mal nen Blick empfehlen.
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Avatar: Enklave#2
Ocean Waves ist ein handwerklich solides slice of life-Drama, das sich weder durch besondere Spannung noch ausschweifende Romantik auszeichnet. Für Fans subtiler Erzählungen sind die 72 Minuten aber durchaus einen Versuch wert.


Inhalt: Wie so häufig bei school-settings geht es inhaltlich auch hier um die Entwicklung einer Jugendliebe, die einige Zeit braucht. Anders als der Durchschnittsanime wird man bei Ocean Waves aber nicht mit der x-ten Kopie von „Standardloser erobert Campus-Schönheit“ abgespeist. Auch die Konstellation zweier bester Freunde und einem Mädchen führt nicht zum klassischen Dreiecks-Konflikt wie man am Anfang noch vermutet. Vielmehr geht es um zwei Freunde, von denen sich zunächst lediglich einer für eine neue Schülerin interessiert. Rikuko ist gerade von Tokio auf die Schule in der kleinen Stadt Kochi gewechselt und eckt trotz ihrer guten Leistungen und ihres Aussehens mit ihrer Überheblichkeit bei den restlichen Schülern an. Während Yutaka versucht sich Rikuko anzunähern, wendet sich diese auf einer Klassenfahrt mit einem Problem aber an seinen Freund Taku. Dieser hilft ihr zwar, lässt sich aber nicht weiter auf sie ein um Yutaka nicht vor den Kopf zu stoßen. Rikuko hingegen hat für beide „Dorfjungs“ nicht viel übrig und will am liebsten zurück nach Tokio. Durch einen Zufall wird Taku sie dahin begleiten, was allerdings nicht zum Urlaub seines Lebens wird...

Wert: Die wesentliche Stärke von Ocean Waves liegt daran, dass die Beziehungen zwischen den Figuren recht realistisch ausgearbeitet wurden. So muss man nach den wahren Motiven und Gefühlen häufig eher zwischen den Zeilen als mitten in den Dialogen suchen, so wie im realen Leben eben auch. Die Handlungen der Charaktere wirken manchmal auf den ersten Blick widersprüchlich, werden aber im weiteren Verlauf glaubhaft, wenn man die widersprüchlichen Beweggründe der Figuren entdeckt hat.
Allerdings hätte man aus diesem Thema in meinen Augen mehr machen können. Insgesamt bleiben die Charaktere zu blass als dass man sich mit ihnen identifizieren könnte. Auch die Story hätte den ein oder anderen dramatischen Twist durchaus verkraften können, ohne dadurch gleich zu einem Klischee-Romance-Drama verkommen zu müssen. In gewisser Weise habe ich das Gefühl, dass hier jemand versucht hat, seine eigenen Erlebnisse mit einer schwierigen Person als Anime aufzuarbeiten. Dabei wurde aber vergessen, dass jemand der nicht in einer sehr ähnlichen Situation war, hierin wenig Dramatik sehen wird. Dazu trägt auch die spröde Ghibli-Animation der Figuren bei, die mir persönlich überhaupt nicht zusagt, weil ich da immer an alte Heidi-Comics erinnert werde. Auch sountrack-technisch wird hier nicht viel gerissen.

Insgesamt habe ich mich aber trotzdem ganz gut unterhalten gefühlt, und allein die Tatsache, dass man hier eben nicht die hunderste Standard-Lovestory serviert bekommt, macht Ocean Waves schon irgendwie sehenswert. Allerdings sollte man nicht mit großen Erwartungen an den Film herangehen, da hier nichts Spektakuläres geboten wird. Am ehesten werden vermutlich jene auf ihre Kosten kommen, die schonmal in einer ähnlichen Situation wie Taku waren und gerne an bittersüße Erlebnisse aus ihrer eigenen Schulzeit zurückdenken. Alle die Spannung und Action brauchen um unterhalten zu werden, können getrost einen großen Bogen um diesen Anime machen.

[rewatch-Faktor: gering]
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Avatar: PhryneMandelbrot#3
Unaufgeregt und angenehm wirklichkeitsgetreu erzählt der im Jahr 1993 veröffentlichte Film „Flüstern des Meeres“ eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Familien- und Schulkonflikte und letztlich auch über die Liebe. Was nicht besonders außergewöhnlich klingt - schließlich beschäftigen sich zahllose Anime mit dieser simplen Thematik - entpuppt sich im Meer der Übertreibungen und Klischees als der vielleicht lebensnahste Film, den die japanische Animationskunst je hervorgebracht hat.


Untypisch für einen Film aus dem Studio Ghibli lassen sich in diese Film weder Fantasyelemente noch mystische Darstellungen oder dergleichen auffinden. Dies mag darin begründet sein, dass Miyazaki nicht an der Produktion beteiligt war. Es gibt keine Kriegsszenarien, keinen Kampf Mensch gegen Natur, keine große Botschaft, die den Zuschauer am Ende des Films zum Nachdenken anregen soll.
Stattdessen wird der Alltag in einer Oberschule der Hafenstadt Kochi, oftmals in Form von Rückblenden, erzählt. Anfangs erinnert die Geschichte ein wenig an Schulkomödien aus den 60ern, zeigt sich dann aber keineswegs so humorvoll und auch nicht so sentimental wie man es erwarten könnte. Der einzig kitschige Moment wird vom Protagonisten auch als solcher persifliert. Er komme sich vor wie in einer Seifenoper, sagt er. Abenteuerlust, Streitereien und wilde Romanzen werden normalerweise, besonders in Fiktion, mit dem Erwachsenwerden assoziiert. Keiner dieser inflationär verwendeten Darstellungen wird sich hier bedient. Szenen wie der morgendliche Spaziergang in Tokyo, das Treffen der Schulklasse nach dem Abschluss oder die Titelgebende Sequenz am Meer sind es, die den Film von der Masse abheben, Szenen, die man in der Regel eher in einem Manga von Jiro Taniguchi erwarten würde. Und die große Romanze mündet nach Paukenschlag und lauten Geschrei, peinlichen Bekenntnissen und dem obligatorischen Geständnis in das bereits von der ersten Minute an ersichtliche Happy End. Nein, so ist es ganz bestimmt nicht. Es ist eben ein Flüstern, ein leises Flüstern, kaum zu hören und doch schicksalsträchtig.


Fazit:
Zugegeben, als Freund von experimentellen Anime lege ich kaum Wert auf realistische Charaktere und leicht nachvollziehbare Handlungsstränge. Doch das „Flüstern des Meeres“ stellt den japanischen Alltag so lebensnah und beinahe frei von Klischees dar, sticht genau deshalb aus der Masse hervor, weshalb ich hier mein Lob aussprechen möchte. Zumindest, wenn man sich dem ruhigen Tempo der Erzählung anpassen kann - denn hier wird sich keiner reißerischen Mittel bedient, um Spannung zu erzeugen – dann ist der Film für jeden Anime wie nicht Animefan zu empfehlen, vielleicht sogar eher für letzteren.
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Avatar: Luziferian#4
Handlung

Als die hübsche neue Mitschülerin Rikako aus Tokio in das kleine Städtchen Kochi kommt, bringt sie das Leben der Freunde Yutaka und Taku gehörig durcheinander. Mit ihrer arroganten und verwöhnten Art hat es das Mädchen schwer sich in der neuen Klassengemeinschaft zu integrieren, doch die beiden Jungs stehen ihr bei. So kommt es, dass Rikako den ahnungslosen Taku dazu bringt während der goldenen Woche mit ihr nach Tokio zu fliegen. Das sorgt für jede Menge Gerüchte und passt dem in Rikako verliebten Yutaka natürlich überhaupt nicht…


Kurzreview

Anders als in den meisten Ghibli-Filmen gibt es hier keine fantastischen Elemente, große Konflikte oder Umweltthemen. Wie etwa bei dem Fernsehfilm „Stimme des Herzens“ auch, ist die Geschichte eher bodenständig und dreht sich um das Highschoolleben der drei Hauptfiguren Rikako, Taku und Yutaka. Es geht ums Erwachsenwerden, Liebe und Freundschaft. Auch dies sind natürlich zentrale Themen der Filme des Studio Ghibli. Die Romanze – wenn man sie denn so nennen möchte – hält sich eher im Hintergrund und wird subtil erzählt. In erster Linie würde ich den Film als „Slice of Life“ einordnen. Der Film erzählt die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive des sympathischen aber manchmal vielleicht etwas begriffsstutzigen Taku. So ist er auch der einzige Charakter, dessen Gedanken der Zuschauer gelegentlich als Offtext zu hören bekommt. Also wechseln sich Ich-Erzähler und Beobachterperspektive ab. Diese Erzählweise funktioniert prima und die Perspektivwechsel fallen überhaupt nicht auf.
Die zentralen Charaktere sind in ihrer Konstellation durchaus interessant, wobei die beiden Jungs relativ blass bleiben. Yutaka ist der etwas cleverere der beiden Jungs und blickt ziemlich schnell hinter Rikakos arrogante Fassade und verliebt sich in sie. Viel mehr bekommt der Charakter leider nicht zugstanden. Die zentrale Figur Taku hingegen ist zwar nicht dumm, tut sich aber schwer damit Rikakos Verhalten zu deuten. Obwohl er von ihrer Seite ziemlich viel abbekommt ist er trotzdem sehr interessiert und möchte ihr helfen. Das fand ich auf den ersten Blick ziemlich verwunderlich, da die neue Mitschülerin Rikako sich die meiste Zeit alles andere als sympathisch präsentiert. Sie ist arrogant, greift auch mal zur Ohrfeige und lässt fast alles ungefiltert verbal raus. Aber hinter all dem verberben sich eigentlich nur Unsicherheit und die Wut und Trauer über ihren Vater und ihren Umzug von Tokio nach Kochi. Heute würde man ihr Wohl das Label Tsundere verpassen, auch wenn der Charakter etwas vielschichtiger zu sein scheint als es das Label in heutigen Serien verspricht. Die Ganze Situation und die Geschichte hat zwar ein paar Logiklöcher oder zumindest fragwürdige Situationen – würde ein Oberschüler mal eben mit nach Tokio fliegen, 400 Dollar locker flockig an wen fast fremdes verleihen und so viel Geld überhaupt mit auf eine Klassenfahrt nach Hawaii(?) nehmen? – aber erscheint sehr aus dem Leben gegriffen. Denn Menschen sind nicht unbedingt rational und wann sie sich in wen verlieben ist nicht immer unbedingt nachvollziehbar und kann die kleinsten Auslöser haben. Das Ende des Films finde ich rückblickend inzwischen auch gar nicht mehr so schlecht. Es passt zum Ton des Films. Das größte Problem des Films war in meinen Augen die recht kurze Laufzeit von 75 Minuten. Mit ein wenig mehr Zeit hätten die Charaktere mehr Zeit gehabt sich zu entfalten, was dem Film sicherlich gutgetan hätte.
Optisch kann sich der Film von 1995 auf jeden Fall sehen lassen. Die Zeichnungen haben den typischen Ghibli-Look, lassen auf Grund des Settings aber nicht den Raum für fantasie- und liebevolle Details. Das Charakterdesign erinnert eher an das Königreich der Katzen als an Klassiker wie Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise oder Totoro. Abseits der Figuren gibt es in den Bildern allerdings recht wenig Bewegung, dafür kommen komplette Standbilder gar nicht vor. Die deutschen Sprecher machen auch einen guten Job und wurden gut gewählt, das hat man bei Anime definitiv schon unpassender gehört. Lediglich der Soundtrack ist nur… zweckmäßig. Den empfand ich manchmal als etwas nervige Mischung zwischen „Fahrstuhl-Gedudel“ und „Pornomusik“.

Fazit

Flüstern des Meeres ist für mich einer der schwächsten Ghibli-Filme. Er ist weniger fantasievoll, dafür aber mitten aus dem Leben gegriffen. Die Charaktere hätten mehr tiefe verdient, was sie manchmal wohl auch etwas nachvollziehbarer gemacht hätte. Wenn man aber keine klassische Romanze erwartet, sondern eher einen Slice of Life-Film über das Erwachsenwerden, dann bekommt man einen ganz guten Film geboten, dem eine längere Laufzeit jedoch besser gedient hätte.
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Avatar: Mimi90#5
Ein eher weniger bekannter Ghibli-Film. Ich persönlich fand ihn nicht schlecht, kann aber dennoch verstehen, warum er eines der „Mauerblümchen“ des Studios ist.

Story
Taku und Yutaka sind gute Freunde. Sie bekommen eine neue Mitschülerin: Die attraktive Rikako, die aus Tokio stammt und obendrein eine sehr gute Schülerin ist. Das Mädchen verdreht vielen Jungs- unter anderem auch Taku und Yutaka- den Kopf.
Die Freundschaft der beiden wird auf eine Probe gestellt, als Taku Rikako bei einem (frustrierenden) Trip nach Tokio begleitet.

Die Story an sich ist nichts Besonderes, eine ruhige Jugendgeschichte eben. Da es am Ende auch noch ein Klassentreffen gibt, bei dem die Charaktere sich an die Schulzeit erinnern, hat der Film auch etwas sehr Nostalgisches.
Nichts Aufregendes und auch nicht gerade typisch für das Studio Ghibli, das ja eher für seine fantasievollen, verspielten Geschichten bekannt ist. Ich fand die ruhige Atmosphäre von "Ocean Waves" aber durchaus angenehm, zumal er sich aufgrund seiner Kürze (72 Minuten) gut zwischendurch weggucken lässt.
Etwas schade finde ich, dass die Freundschaft der beiden Jungs im Film gar nicht so sehr ausgebaut wird. Eigentlich soll es ja eine Art „Dreiecksgeschichte“ sein, aber der Fokus liegt doch sehr stark auf Taku und Rikako. Yutaka verkommt beinahe zum Stichwortgeber.

Charaktere
Oh, bei diesem Punkt muss ich leider einiges kritisieren!
Taku ist ein netter, gutmütiger Junge, aber viel mehr fällt mir zu ihm auch nicht ein. Bei seinem Kumpel Yutaka ist es noch schlimmer, der wirkt (bis auf ganz wenige Szenen) fast schon charakterlos. Ich finde es auch schade, dass Yutaka relativ wenig Screentime hat. Denn so merkt man, wie bereits erwähnt, nur ansatzweise, wie innig die Freundschaft zwischen den beiden Jungs ist.

Aber Rikako stellt die beiden eindeutig in den Schatten- und das leider im negativen Sinne! Sie ist unehrlich, herablassend und ihre Stimmungsschwankungen sind selbst für einen Teenager ziemlich extrem.
Ich verstehe ja, dass sie eine schwere Zeit durchmacht. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, was sicher nicht leicht ist. Aber muss man deswegen seine Mitmenschen, selbst wenn sie einem gar nichts getan haben, so von oben herab behandeln?
Zum Beispiel erzählt Rikako an einer Stelle Taku freiwillig von ihrer Familiensituation- meint dann aber urplötzlich, dass ihn das gar nichts angeht. Oder: Ein Junge gesteht Rikako seine Liebe. Daraufhin schnauzt sie ihn total an und äußert sich auch noch sehr abfällig über seine Heimatstadt- obwohl der Junge ihr gegenüber stets freundlich war!

Und das Schlimme ist: Trotz ihres arroganten, oft auch nicht nachvollziehbaren Benehmens habe ich so das Gefühl, dass Rikako im Film die ganze Zeit eine Art „Traumgirl“ darstellen soll. Nur weil sie hübsch ist und gute Noten hat? Ja, in dem Alter sind viele Leute oberflächlich, aber trotzdem: Rikako ist so unsympathisch und nicht mal besonders interessant, man versteht als Zuschauer einfach nicht, was an diesem Mädel so unwiderstehlich sein soll.
Besonders lächerlich finde ich es, dass Taku am Ende des Films auch noch sagt, er wäre schon immer verrückt nach Rikako gewesen. Ich meine: Er hat sich während des ganzen Films (verständlicherweise!) über sie aufgeregt, sie gibt ihm während des Films zweimal (!) eine Ohrfeige, aber er war schon immer verrückt nach ihr? Sorry, das ist für mich völlig unverständlich.

Zeichenstil
Vielleicht nicht einer der allerhübschesten Ghibli-Filme, trotzdem fand ich die Hintergründe schön. Die etwas verwaschenen Farben geben dem ganzen Film etwas sehr Nostalgisches, was hervorragend zu seiner Stimmung passt.
Das Charakterdesign dagegen fand ich nur OK. Mal abgesehen davon, dass mir persönlich die Gesichter etwas zu füllig waren: Die Figuren sahen alle relativ ähnlich aus. Besonders im Falle von Rikako ist das störend, da sie ja eigentlich so eine Schönheit sein soll. Für mich hat sie unter den anderen Schülerinnen nicht groß herausgestochen.

Musik
Der Film wird sehr passend von ruhiger, freundlicher Pianomusik untermalt. Auch hier: Vielleicht nicht der allerbeste Soundtrack von Ghibli, aber ich mochte ihn.

Fazit
Die Farben, die Musik und auch die nostalgische Atmosphäre von „Ocean Waves“ haben mir gut gefallen. Selbst die sehr unspektakuläre Story hat mich nicht gestört. Das unsympathische Auftreten von Rikako hat den Gesamteindruck aber doch getrübt und mich ehrlich gesagt fast schon ratlos zurückgelassen.
Ein netter, ruhiger, kleiner Film- ich verstehe aber, warum er im Schatten von anderen Ghibli-Werken steht.
Beitrag wurde zuletzt am 26.02.2022 22:31 geändert.
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Kommentare

Avatar: Illusionmaker#1

Nach vielen Jahren habe ich mir diesen Film einmal wieder zu Gemüte geführt und muss sagen, dass er mir noch genau so gut gefällt wie "damals". Es muss einfach noch einmal betont werden - hierbei handelt es sich um einen wirklich oft unterschätzen (vielleicht sogar den unterschätztesten) Sprössling des Hauses Ghibli!

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Avatar: neo9000#2
Anspruch:8
Naja, unterhaltsam nicht mehr, da man einfach keinen höhe Punkt hat..., mir kommt das ganze wie der Beginn einer Serie, denn da wo gerade der Anime wirklich in der Gegenwart zu spielen beginnt, ist er auch schon zuende, ohne eine Ende zu haben.

Fazit:
Ist nur was für ganz große romantiker die auf Open End stehen, aber sich ihren teil denken können bzw. müssen...
Ein Anime den man sehen kann, aber nicht muss.

greetz
neo
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Avatar: Wetter#3
Man merkt nur aufn 2. Blick das dieser Anime von Ghibli stammt. Und zwar in Sachen Zeichenqualität.
Der Rest ist allerdings zwiespeilig. Die Liebesgeschichte kommt nicht wirklich in Fahrt, zumal Rikuko sehr unsympatisch rüberkommt und das bis zum Schluss. Aber es bedarf eben ein einzigen Moment um über die Gefühle im Klaren zu werden. Das fand ich wiederum süß *G*.
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