Dieser Film wurde nach der Ausstrahlung von Episode 81 von »
Dragon Ball Z« veröffentlicht. Kurz zu dieser Episode: Auf Planet
Namek tobt der Kampf gegen
Freezer.
Piccolo hat sich mit
Nehl fusioniert und ist nun stark genug, um es mit der
zweiten eingeschränkten Form von Freezer aufzunehmen.
Da passt es doch ganz wunderbar, dass in diesem Film Bezug auf die namekianische Rasse genommen wird. Auch wenn er anfangs noch ganz mystery-like eine Kapuze trägt, erkennt man recht einfach und schnell, dass
Lord Slug ein Namekianer ist. Dieses offene Geheimnis wird erst in Minute 39 gelüftet, da »unsere Helden« bis dahin etwas auf der Leitung stehen. Bei einer grünen Visage kann es sich ja nur um einen »Grünling« – wie Piccolo manchmal bezeichnet wird – handeln, auch wenn das Grün beim alten Lord Slug mehr in Richtung
Gatsch geht. Das Alter kann so grausam sein …
Die Story ist etwas seltsam. Lord Slug und seine Untertanen wollen die Erde zu einem Planeten-Raumschiff terraformen. Nach ein paar Filmen ist es wohl nicht mehr interessant genug, wenn die Bösewichte einfach nur grundlos die Welt erobern oder alles in Schutt und Asche legen wollen. Die Vorstellung eines herumdüsenden Planeten ist eigentlich ganz witzig. Vielleicht zusätzlich noch mit einer coolen Sonnenbrille auf:
Planeten-Raumschiff
Passend zum Namek-Thema kann Piccolo hier so richtig auftrumpfen. Er spielt hier zwar wieder Son Gohans Retter – was sich mit der Zeit zum Running Gag entwickelt hat –, doch er macht noch viel mehr, z. B. einen Kampf zu gewinnen, was relativ unüblich ist, wenn man in einem »Z«-Film mitspielt und nicht Son Goku heißt. Sein Kampf gegen Dorodabo ist vielleicht der coolste im ganzen Film. Zur Coolness trägt auch der Schauplatz bei. Üblicherweise wird in einer felsigen Umgebung gekämpft, hier jedoch ausnahmsweise in einer Stadt. Der Kampf in dieser menschenleeren, verwüsteten Stadt hat fast schon etwas Postapokalyptisches an sich. Die Charaktere können zwar ganze Planeten zerstören oder innerhalb kürzester Zeit umkreisen, doch die Kämpfe funktionieren auch auf etwas engerem Raum, z. B. in einem Haus. Wenn man sieht, wie ein (hässlicher) Außerirdischer sich vor einem anderen (etwas hübscheren) Außerirdischen versteckt und auf eine gute Möglichkeit für einen Angriff wartet, fühlt man eine Beklemmung und Angespanntheit, die es sonst nur in Horrorfilmen gibt.
Die typischen drei bis vier Schergen sind hier zu viert. Aber eigentlich zu sechst, zählt man die Wissenschaftler Gyoshi und Kakuja auch dazu. Aber weil diese – genauso wie Raisin und Lakasei aus dem Vorgängerfilm – komplett gleich aussehen, zähle ich auch diese nur als eine Person, weshalb hier also nur fünf der insgesamt drei bis vier Schergen vorkommen. Einer von ihnen wird aber schon in der Szene, in der er auftaucht, gekillt.* Zählt er also überhaupt? So kompliziert kann »Dragon Ball« sein …
*Bei dieser Szene sollte man übrigens sehr aufmerksam sein, sonst verpasst man die Comedy. Lord Slug stellt Gyoshi die Frage, wie lange das Terraforming wohl noch dauern wird. Seine Antwort – 10 Tage – stellt ihn nicht zufrieden, weshalb Lord Slug ihn tötet. Instant, also während Gyoushi im Begriff ist, tot auf den Boden zu fallen, kommt Kakuja wie ein Pfitschipfeil angerannt und ersetzt Gyoshi. Wenn man nicht genau hinsieht (so wie ich die letzten 20 Jahre), denkt man vielleicht, dass Gyoshi und Kakuja ein und dieselbe Person seien und Gyoshi sich einfach nur rucki zucki erholt habe, so schnell geht das. Kakuyas Antwort – »3 Tage, allerhöchstens!« – stellt Lord Slug dann zufrieden. Die ganze Szene erinnert an einen Teil von Michael Mittermeiers Programm »Zapped!«:
Kirk: »Scotty, wie lange dauert es, das Schiff zu reparieren?«
Scotty: »Captain, das dauert mindestens 3 Tage.«
Captain: »Scotty, ich geb dir 3 Stunden.«
Scotty: »OK, Captain, ich mach‘s in zwei.«
Dieser Film ist aus einem ganz besonderen Grund sehr interessant, und das kann man sogar mit nur einem Wort erklären: »super«. Damals, als der Freezer-Arc lief, drehte sich alles um die Legende des Super-Saiyajin.
In diesem Film bekommt man eine ganz spezielle Verwandlung von Son Goku zu sehen, die man weder vorher noch nachher jemals wieder gesehen hat: den »
Pseudo-Super-Saiyajin«. Es ist eine Form, bei der Son Goku den Super-Saiyajin noch nicht zur Gänze geschafft hat. Diese Form ist für den Super-Saiyajin ungefähr das, was
Ultra Instinkt »Omen« für den
Ultra-Instinkt ist, nur langweiliger. Diese Form besitzt nämlich keine Besonderheiten, sondern ist lediglich ein stinknormaler Kraftschub. Hat man sich damals den Film angesehen, bevor man gewusst hat, wie ein Super-Saiyajin überhaupt aussieht, dann hat man hier einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen. Die gelbe Aura ist vorhanden, die gelben Haare aber noch nicht.
Doch hier geht es um Namekianer, und diese wollte man in diesem Film ebenfalls »super« machen. Deshalb wurde in diesem Film der Begriff »Super-Namekianer« kreiert. Anders als ein Super-Saiyajin ist ein Super-Namekianer keine Verwandlungsstufe, sondern einfach nur ein besonders starker Namekianer, weshalb es eigentlich unsinnig ist, dafür einen eigenen Begriff zu erschaffen. Krillin ist ja auch kein »Super-Mensch«, auch wenn sein nasenloses Aussehen wie eine Verwandlungsstufe aussieht. Das DB-Wiki schreibt:
DB-Wiki Super Namekians are not fundamentally a different type of Namekian, simply very powerful Namekians.
Dennoch ist Lord Slug – abgesehen von seiner überdurchschnittlichen Stärke – etwas Besonderes unter den Namekianern. Wobei es bei seiner Backgroundstory zwei verschiedene Versionen gibt. Im Original wurde er als Baby auf den Planeten Slug geschickt, um den katastrophalen Naturveränderungen auf seinem Heimatplaneten Namek zu entgehen. Aufgrund einer seltenen Mutation veränderte er sich, bis er ein rein böses Herz bekam. Das war die Geburtsstunde des Super-Namekianers. Im Funimation-Dub fanden er und andere Namekianer den metaphorischen Schlüssel, um eine höhere Bewusstseinsebene zu erreichen. So wurden sie zu Super-Namekianern. Gleichzeitig aber auch wurden sie machthungrig und missbrauchten ihre Kräfte. Mithilfe von Polunga wurden sie von Namek verbannt. Lord Slug ist der einzige Überlebende der Super-Namekianer von damals. Man kann sich aussuchen, was einem besser gefällt. Ich persönlich ziehe das Original vor. Die Version des Funimation-Dubs klingt schon etwas zu abenteuerlich, vor allem weil man nichts davon im Film sieht. Die anderen Super-Namekianer hat man übrigens nie irgendwo oder irgendwann zu Gesicht bekommen, weshalb sich die Frage nach ihrer Existenzberechtigung stellt.
Kampf-Spoiler:
Es ist lange her, dass man diese eine Spezialtechnik der Namekianer gesehen hat. Dabei ist sie doch so cool! Beim 23. Tenkaichi Budokai, also noch bei »
Dragon Ball« hat man diese Technik – die
Vergrößerung – zuletzt bzw. zum ersten Mal gesehen. Erst in »
Dragon Ball Super«, das viele Dinge hat wiederaufleben lassen, konnte man diese Technik erneut sehen.
Weil Son Goku auch bei Episode 81 von »
Z« keine neuen Techniken draufhatte, kommt es auch hier zum Einsatz der
Kaioken und der
Genkidama.
Der legendäre Super-Saiyajin, der nicht ganz so legendäre Super-Namekianer … was fehlt noch? Das legendäre »Cha-La Head-Cha-La«, das natürlich auch hier als japanisches Opening benutzt wird. Das japanische Ending ist das eigens für diesen Film komponierte »Ya na Koto ni wa Genki-Dama!!«. Die deutsche Tonspur ist opening- und endingmäßig wieder sehr berechenbar: »Cha-La Head-Cha-La« als Instrumental.
Auch dieser Film beglückt den Zuseher mit einem lustigen Insert-Song. Es wird zwar nicht gesungen und getanzt, aber gepfiffen. Son Gohan pfeift zusammen mit dem Haiya-Drachen, wobei das Geräusch, das dabei erzeugt wird, (leider wenig überraschend) überhaupt nicht natürlich klingt. AutoTune gibt es zwar erst seit 1996, aber durch ein ähnliches Programm muss das Pfeifen gejagt worden sein. Oder man hat Cher pfeifen lassen. Weil Piccolo das verständlicherweise auf die Nerven geht, erhält man gleich zu Beginn eine nette, kleine Comedy-Szene – und es wird Foreshadowing betrieben.
Dieser Film sollte nicht nur das Auftauchen und das Besiegen eines Bösewichtes reduziert werden, denn er erweitert die »Dragon Ball«-Saga um ein paar interessante, wenn auch nicht vollständig durchdachte Elemente.
Kommentare
Ich habe diesen zufällig bei Netflix gesehen und mir angeschaut und war einfach nur enttäuscht. Es gibt gute Dragonballfilme die einen unterhalten, dieser nicht.
Dieser Film hat nicht nur die Standard Story eines Fighting-Shounen-Movies, es war auch besonders schlecht umgesetzt. Ein neuer Gegner taucht auf besiegt beim ersten auf einander treffen mit dem Helden, diesen und wird zum Schluss vom Held doch noch besiegt. Zwischen durch gibt es noch eine paar Comedy einlagen.
Die meisten Figuren gehen ein nur auf die Nerven, selbst die lieb gewonnen Charaktere aus Dragonball Z, dies ist besonders deutlich an Krillin zu sehen. Nehmen ein paar dummen Sprüchen hat er nichts zu bieten.
ICh kann diesen Film keine empfehlen, dieser sehr Stumpf und man langweilt sich schnell. Es gibt definitiv bessere Dragonballfilme.
Handlung: Ein Namekianer namens "Lord Slug" will die Erde erobern. Son-Goku und seine Freunde stellen sich diesem entgegen.
Der Film hat auf mich kaum Eindruck gemacht. Die Handlung ist wie immer sehr simpel und die Kampfszenen können auch nicht überzeugen.
#: Nur für Fans.