Trinity Blood (2005)

トリニティ・ブラッド

Rezensionen – Trinity Blood

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Trinity Blood“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: akari#1
Anspruch:7
Action:8
Humor:8
Spannung:7
Ich finde am Anfang kommt die Story nur sehr schleppend voran. Es sind meist zwei Episoden, die ein abgeschlossenes „Abenteuer“ von Pater Nightroad erzählen und es fällt schwer eine übergeordnete Storyline zu erkennen.
Etwa ab Folge 10 wird es dann interessanter und die Folgen sind besser miteinander verbunden als vorher. Man fängt an mit den Charakteren mitzufiebern und wird richtig gehend von der Story gefesselt. Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Anime nicht zu früh aufgegeben habe. Es lohnt sich also die recht verwirrende Durststrecke am Anfang durchzustehen, denn man braucht die Informationen um die Handlung später zu verstehen.

Der Anime an sich ist keineswegs so düster wie der Plot vermuten lässt. Er enthält auch einige Comedy-Einlagen so hat Pater Nightroad zum Beispiel nie genug Geld um sich irgendetwas zu essen zu kaufen, wenn er auf einer Mission ist. Er kompensiert das dann, indem er eine Tasse Tee mit 13!!! Löffeln Zucker trinkt. Auch so wirkt er oft recht trottelig, wenn er sich zum Beispiel verläuft oder hinfällt.

Soundtrack
Besonders positiv aufgefallen ist mir das Ending: Broken wings von Tomoko Tane. In Folge 17 ist außerdem noch ein sehr schönes Lied von ihr mit dem Titel „Let me hear“. Meinlieblingslied allerdings ist der wunderschöne Requiem ~ Inori von Lisa aus der Folge 24.

Zur Story:
In diesem Anime geht es hauptsächlich darum, dass der Vatikan gegen Vampire kämpft. Sie versuchen jedoch gleichzeitig mit dem Königreich der Vampire Frieden zu schließen. Doch auf beiden Seiten gibt es jedoch radikale Gruppierungen, die einen Waffenstillstand verhindern wollen. Der Hauptcharakter ist Pater Abel Nightroad. Er ist ein Kresnik (engl. Fassung: Crusnik). In seinem Körper sind Nanomaschinen die ihn in eine Art Vampir verwandeln können, der sich von anderen Vampiren ernährt. Die meiste Zeit jedoch ist er ein ganz normaler Mensch.
Doch Pater Nightroad ist nicht der einzige Kämpfer für den Vatikan. Da sind zum Beispiel noch der Android Tres (Deckname: Gunslinger) oder Schwester Noélle Bor, eine Empathin und die sehr junge Schwester Esther Blanchett. Ihr Hauptgegner ist der Rosenkreuz Orden. Eine Organisation, die die herrschende Weltordnung zerstören will, und die auch im Vatikan ihre verborgenen Spione und Verbündeten hat.
Der Vatikan will jedoch im Grunde keinen Krieg mit dem Königreich der Vampire. Sie versuchen Frieden zu schließen. Es dauert nicht lange und er findet auch bei den Vampiren Verbündete mit denen er gemeinsam gegen den Rosenkreuz Orden kämpft.

Fazit: EIN DURCHAUS LOHNENDER ANIME.
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Avatar: b-s-v#2
Trinity Blood ist sicher kein Meilenstein des Vampir-Genres, alleine schon dadurch, dass die Serie wie ich finde sehr stark an Hellsing angelehnt ist und sich wie FrankEMeyer schon erwähnte an Persönlichkeitsbildern aus Trigun bedient.

Dennoch schaffen es die Macher hier durch sehr sympathische Charaktere, allen voran natürlich Hauptfigur Abel, und eine konstant spannende -wenn auch nicht übermäßig tiefgründige- Storyline, die sich im Wesentlichen um die Koexistenz von Menschen und Vampiren dreht, diesen Anime schwer empfehlenswert zu machen.


Die Visualisierung dieses Anime haben GONZO übernommen und gemessen an ihren anderen Arbeiten bis 2005 bietet Trinity Blood da schon einiges, wie beispielsweise detaillierte Umgebungsgestaltung, flüssige Animation und gute Hintergründe. Beim Charakterdesign hingegen gibt es sowohl sehr gut als auch eher unpassent gezeichnete Figuren und auch die häufigen Überbelichtungen (oder nennen wir's einfach "Milcheffekt") haben mich nicht sonderlich angesprochen. Der Soundtrack der Serie ist wie die Präsentation ziemlich passend bzw. eingängig und rundet den Anime gekonnt ab.

Leider ist allerdings wie bei so vielen Serien das Ende extrem dürftig und schreit lauthals nach einer Fortsetzung, die es aber wahrscheinlich niemals geben wird, was eine deutliche Abwertung des Gesamtwerks zur Folge hat.

Trotz dieser insgesamt eher negativen Kritik:
Kann und sollte man sich durchaus mal anschauen. Ein etwas anderer Vampir-Anime mit guter Action, nettem Setting und noch netteren Figuren.
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Avatar: AniFre4k#3
Beeindruckend schönes Charakterdesign und spannende Story ergeben Tinity Blood...


Kurzbeschreibung:
In der Zukunft müssen sich Menschen und Vampire die Erde teilen. Größtenteils gelingt dies friedlich, doch der Vatikan ist gegen die Koexistenz der Vampire. Auf deren Seite hat sich die Terrororganisation "Rosenkreuz" gebildet, die kompromisslos die Gesuche der Vampire durchzusetzen versucht. Doch auf beiden Seiten der ungleichen Gegner gibt es Geschöpfe, die von einem friedlichen Ausgang der Streitigkeiten und Anschläge ausgehen. Doch mit zunehmender Gewalt auf beiden Seiten schwindet langsam die Hoffnung, dass es eine Lösung geben kann, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Die düstere Atmosphäre von Trinity Blood erinnert an Hellsing, der ja bekanntlich auch von GONZO produziert wurde und steht diesem auch in nichts nach.

Was mir besonders an diesem Anime gefallen hat, war das beeindruckende Charakterdesign, die sehr stimmungsvolle Backround-Music, sowie das Intro und Outro der Serie. Da ich auch ein riesen Fan von Hellsing bin, musste ich mir Trinity Blood einfach anschauen. Die dunkle und düstere Atmosphäre ist meiner Meinung etwas, was diesen Anime noch interessanter macht.

Also für Fans von Vampiren, Dämonen und düsteren Gschichten kann ich Trinity Blood nur weiterempfehlen, da es aufgrund der Story und des Charakterdesigns ein sehr sehenswerter Anime ist.
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Avatar: Kakashilover#4
Ich liebe Trinity Blood, weil es einfach eine tolle umfangreiche Idee des Autors ist. Die Charas wachsen einem sehr schnell ans Herz.

Die Animation ist zum größten Teil wirklich sehr schön geworden, die Background-Music ist sehr stimmungsvoll und schön. Die Charaktere sind sehr liebenswert in Szene gesetzt und die Serie bietet auch ne Menge Humor sowie düstere Szenen. Es geht um Vampire! Also für jeden Vampir Fan empfehlenswert denke ich. Das ganze hat eine verdammt interessante Story.

zur Story: Seit jeher leben Menschen und Vampire nebeneinander auf der Welt und seit dem letzten Weltkrieg vor 500 Jahren leben die beiden Parteien argwöhnisch in dem Wissen,dass früher oder später die Heere der Finsternis und das Bollwerk der Menschen aneinander geraten werden.In letzter Zeit sind Terroranschläge von Vampiren häufiger geworden und der Vatikan mobilisiert seinen Geheimdienst AX.
In die Ereignisse wird der junge Abel hineingezogen,der vom Vatikan einen Auftrag bekommt.Abel besitzt die Fähigkeit,sich in einen Vampir zu verwandeln,der das Blut anderer Vampire trinkt.Doch woher nimmt er diese mysteriöse Kraft?
Dann sind da noch Ordensschwester Esther und ein Androide,der den Befehlen seiner Meister bedingungslos dient.
Gemeinsam werden sie in die Machenschaften des beängstigenden Bundes der Rosenkreuer hineingezogen.

Sollte man sich nicht entgehen lassen, wirklich ein Top Anime und sehr empfehlenswert.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Kurzweilige Episoden, sympathische Charaktere, dürftige Hintergrundgeschichte. Wer sich nicht allzu viel erwartet und sich mit unterhaltsamen Popcornkino zufrieden gibt, der wird bei Trinity Blood auf seine Kosten kommen.


Aufgeteilt in mehrere Handlungsabschnitte und ein paar Einzelepisoden wird die Geschichte rund um Pater Abel erzählt, der einer Vampirbekämpfungsabteilung des Vatikans angehört. Eingebettet ist das Ganze in ein postapokalyptisches Setting, in dem die vom Vatikan kontrollierten Gebiete im Konflikt mit dem Imperium der Vampire stehen. Doch recht schnell zeigt sich, dass nicht am zu erwartenden Schema Gut=Menschen, Böse=Vampire, festgehalten wird, sondern dass es in jeder Fraktion Mitglieder beider Gesinnungen gibt und so auch die Botschaft der Völkerverständigung nicht zu kurz kommt (und dem Zuschauer damit auch die Gelegenheit geboten wird unter den Vampiren sympathische Personen zu finden). Die Handlung besteht dabei im Wesentlichen aus den diversen Missionen die Abel und seine Kameraden zu erledigen haben und in deren Ablauf neben kurzweiliger Action auch eine gute Portion Comedy eingebaut ist, meistens getragen durch den leichtlebigen Abel. Es sei vielleicht anzumerken, dass der Anime in meinen Augen nicht unbedingt ein typischer Vertreter des Vampir-Genres ist, trotz des Settings. Klassische Kampffähigkeiten von Vampiren oder Handlungselemente wie Blutsaugen etc. sind hier eher spärlich gesät und werden durch SciFi/Fantasyelemente verdrängt.

Die größte Schwäche des Animes wird besonders am Ende klar ersichtlich: Er behandelt die allgemeine Hintergrundgeschichte und die Vergangenheit Abels mehr als nur stiefmütterlich. Während der einzelnen Handlungsabschnitte fällt das wenig auf, aber spätestens wenn es zum Finale geht und man außer Andeutungen noch immer wenig über die Beweggründe der einzelnen Personen weiß, macht sich ein unbefriedigendes Gefühl breit. Bis zur letzten Minute hofft man noch eine Erklärung geliefert zu bekommen, auf die man schlussendlich vergeblich wartet, was die Qualität des Endes neben dem Umstand, dass man den Anime allgemein zu überhastet abschließt, stark herunterdrückt.

Fazit:
Lässt man das unbefriedigende Ende mal Außen vor, bietet einem der Anime durchgehend gute Unterhaltung und scheut auch bei der Action nicht vor einem gewissen Brutalitätsgrad zurück. Gelungener Genremix bei dem man allerdings keine Tiefgründigkeit erwarten sollte.
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Avatar: Rune Vines#6
Anspruch:4
Action:7
Humor:1
Spannung:7
Erotik:0
zuerst mal zur Übersicht eine Kurzbewertung von 1-10

Charaktere 3 (Persönlichkeit)
Storyidee 7
Storyverlauf 6
Animation 8
Ending 5
Songs 10

Story:

Inhaltlich: tolle Ansätze, schlechte/nicht abgeschlossene Umsetzung.

Konzept: Bösewicht tritt als guter Engel auf, Held als böser Engel gabs schon in D.N.Angel, die Raumschiffsache in Trigun (extra hochgezüchtete Menschen, Verrat, Charakter Abel Nightroad als Pater tollpatschig, als "Held" also Cresnik total der Bringer, siehe Kenshin, wobei dieser damit wesentlich glaubwürdiger rüberkam, etc.


Spannung hält sich trotz Unstimmigkeiten und fesselt einen - trotz Vorhersehbarkeit - sofern man hierüber hinwegsehen kann.

Music:
Zuerstmal das positive: gefallen haben mir hervorragend die BGM, das OP und das ED, die waren wirklich gut und haben mich teilweise an Musik aus Wolfs Rain, Kurau erinnert, blieben mir lange im Sinn und ziehen einen richtig mit.

Charakter:
Wunderschöne Zeichnungen!
Die Zeichnungen d. Charaktere waren extrem schön gemacht, sehr auf Ästhetik bedacht, so wie man sich das bei Vampiren & Co vorstellt, hierfür ein PLUS

Was jedoch Charakterentwicklung angeht, deutlich ein Minus, diese war sehr flach, grundsätzlich anfangs noch recht interessant, kam mir schon vor Ende der Hälfte die Hauptfigur nicht mehr stimmig vor, der Wechsel von "kann nichts" zu "Heldenmodus" kam mir zu heftig vor. Auch schienen sämtliche Figuren ab dem Zeitpunkt ihren "Zeitmodus" zu verlieren, mal eine Katastrophe im Augenblick d. Ausführens zu verhindern und nicht erst wenn sie passiert ist.
Da ich ein intelligentes Handeln bei gut durchdachten Charakterdesigns voraussetze, war ich hierüber unglücklich.


In Fakt: alle die tiefgründige Gedanken und Konversationen sowie mitdenkende Charas brauchen, sollten viel Geduld mit den Hauptfiguren mitbringen, da man diese ansonsten direkt vor der Hälfte schon erwürgen möchte. Trotzdem fesselt der Anime, auch durch die ästhetischen Bilder.

Auf jeden Fall bleibt das Ende offen (man versucht die ganze Geschichte Abels dann so in den letzten 5 Minuten beizubringen, ohne sie wirklich zu erklären- oder das ist mir völlig entegangen)




Wunderbare Zeichnungen, tolle Musik - ein absoluter Lieblingsfilm - leider schlechte Storyline und dümmliche Charaktere - aber ein absolutes MUSS für jeden Ästhetiker und Vampirfan!!

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Avatar: Schlopsi#7
Die Serie
Puh. Ich will ganz ehrlich sein: Einer der Gründe, warum es so ewig gedauert hat diesen Text zu verfassen, ist in dem simplen Grund versteckt, dass ich mich trotz großer Vorfreude auf die Serie doch sehr schwer mit ihr getan habe. Aber der Reihe nach.
[...]
Die Serie lässt sich als ziemlich schrullig bezeichnen. Pater Abel ist nicht nur verfressen wie sonst etwas, sondern auch ziemlich verwegen und tollpatschig. Man möchte kaum glauben dass er die Speerspitze der Eliteeinheit AX des Vatikans bildet, welche unter der Schirmherrschaft Herzogin Catherina Sforzas agiert.
Es ist am Anfang alles etwas arg überzogen dargestellt, und der Spagat zwischen Witz und reiner Absurdität kann nicht immer gemeistert werden. Wer sich damit nicht arrangieren kann, wird an den ersten paar Folgen ordentlich zu knabbern haben. Denn obwohl das grundlegende Handlungsgerüst früh ersichtlich wird, verliert sich Trinity Blood in den ersten 10-12 der insgesamt 24 Episoden in Monster of the Week-ähnlichen Fällen, auf die im weiteren Verlauf zwar immer mal wieder beiläufig zurückgegriffen wird, während die eigentliche Geschichte erst wesentlich später beginnt. Wer diesen holprigen und fahrigen Einstand allerdings überwindet, wird mit einem spannenden politischen Ränkelspiel mit religiösem Touch belohnt, welches durch nötigen Ernst überzeugt und gleichzeitig mit einer emotionalen Härte einschlägt, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Denn wie heißt es so schön? Man solle ein Buch nicht nach dessen Einband verurteilen. Der schrullige Abel mag vielleicht einen gemächlichen Ersteindruck hinterlassen, doch sobald Gefahr im Verzug ist, kann er auch ganz anders. Und weder Mensch, noch Vampir, noch die Geschichte selbst können ihn aufhalten. Und diese Geschichte ist von Macht getrieben, von Schuld und Sühne, von Gewinn und Verlust der Liebsten. Und ein fest verankerter Bestandteil der biblischen Kultur.
Vieles wird hier leider als gegeben betrachtet, wodurch sich der Zuschauer auf einiges selbst einen Reim machen muss. Dadurch wiederum wirkt das Setting zwar interessant, aber es bleibt auch größtenteils hinter seinen Möglichkeiten zurück. Denn was alles möglich gewesen wäre, hätte man von vornherein einen geradlinigen roten Faden gesponnen, zeigt sich im Highlight der Serie: Dem Mittelteil. Wenn die Reise nach Byzantium, genauer gesagt Konstantinopel, geht, einer Stadt in der die Vampire leben, dann wird dem Zuschauer wunderbar vor Augen geführt, wie detailliert und pfleglich das gesamte Wordlbuilding hätte aussehen können. Man verliert sich gerne in der Schönheit dieser von Nebel umgebenen Stadt und zugleich wirkt auch alles sehr viel flüssiger in der Erzählung. Hier finden sich so viele Höhepunkte, dass es einem schier den Atem verschlägt. Vielleicht verliert es sich zuweilen etwas im Kitsch, aber das sei verziehen, wenn die Geschichte endlich ihrem Weg folgt, ohne dabei in unzähligen Nichtigkeiten auszuschweifen. Ja, genau hier hat mich Trinity Blood dann doch packen können und bis zur letzten Folge nicht mehr loslassen wollen. Endlich werden nicht mehr zahlreiche Figuren neu eingeführt, endlich wird sich auf das besonnen, was erzählt werden soll und vor allem auch will. Da ist es schon fast wieder schade, wie überhastet sich dieser zwieträchtige Kampf zwischen Menschen und Vampiren, von denen einige gar nichts wissen wollen und sich nicht daran stören Seite an Seite mit der anderen Rasse zu leben, sein Ende findet.
Es folgt Twist auf Twist, Schlag auf Schlag und die sorgsam eruierten Ereignisse überschlagen sich völlig. Das große Finale, welches auf Pompös getrimmt ist, wirkt wie aus dem Ärmel geschüttelt und lässt unfreiwillig einen abhetzten Eindruck entstehen. Vielleicht sei dies der Light-Novel-Vorlage (Autor: Sunao Yoshida | Illustration: Thores Shibamoto) sowie der Mangavorlage (von Kiyo Kujō) geschuldet, die sich alle etwas unterscheiden und ich daher nicht genau zu sagen vermag, ob etwaige Antworten in den jeweils anderen Ausgaben zu finden sind. Doch hier bleibt ein fahler Beigeschmack am Ende und man hofft inständig auf eine Fortsetzung der Geschichte, um sie auch in ihren letzten Ausläufern einigermaßen nachvollziehen zu können.
Das Handwerkliche
Findige Leser haben vielleicht schon gedanklich die Brücke zu einem anderen sehr bekannten Horroranime geschlagen. Da sich auch für Trinitiy Blood das Animationsstudio GONZO verantwortlich gezeigt hat, verwundert die Verbindung nun wirklich kein bisschen mehr. Denn vier Jahre vor dieser Serie gab es bereits einen Anime, der mit ähnlichen Motiven hantierte: Hellsing. Diese Einflüsse sind Trinity Blood nicht abzusprechen. Ein Vampir in den Diensten einer kirchlichen Institution, was einem Paradoxon entsprechen müsste, würden sich die beiden nicht so gut verstehen. Als Gegenspieler kommt eine unbekannte Gruppe ins Spiel, die ihre Motive erst nach und nach offenbart und einen Krieg zwischen beiden Gesellschaftsformen entfachen möchte. Die Darstellung der Gewalt, die sich sehr ähnelt – hier jedoch nicht zelebriert wird – sondern verstärkt passiv stattfindet, als reines Hilfsmittel zum narrativen Nutzen. Man könnte sich die Mühe machen und noch viel mehr Parallelen aufzählen, stattdessen halte ich aber lieber fest, dass diese frappierenden Ähnlichkeiten vorhanden sind, man sich nach kurzer Umgewöhnungszeit aber beinahe vollkommen vom Gedanken an besagte andere Vampirserie lösen kann. Trinity Blood schlägt vollkommen andere Töne an und lebt von der Welt selbst, in der es spielt und profitiert in der Hinsicht vom ganzen Drumherum, was es zu erzählen hat.
Die Animationen sind fluent, die Hintergrundzeichnungen in Ordnung. Ein Highlight der Animationswelt ist diese Serie für ihren Stand aus 2005 gewiss nicht, denn allein die vollkommen unnötigen 3D-Rendereien verderben jede noch so gute Szene. Dafür ist vieles auf pompös getrimmt, die Figurendesigns mit ihren Gothic-Lolita beeinflussten Klamotten wissen zu gefallen und vertreiben in jeder Szene die Gedanken an unzureichende Elemente. Die Charakterzeichnungen sind ebenfalls gelungen, auch wenn in der Fülle an Figuren zunehmend markante Merkmale wünschenswert gewesen wären, die für den feinen Unterschied gesorgt hätten um nicht vollends den Überblick zu verlieren…
Für die Musik zeigt sich Takahito Eguchi verantwortlich, der eine enorme klangliche Vielfalt einstreut. Von Orgelklängen und choralen Einschüben, welche stets das Kirchliche betonen, hin zu elektronischen Spielereien des Steampunkmotivs, bis hin zu bassig groovigen Tracks, die durchaus an den Fusionjazz eines Yasushi Ishiis und somit auch an den lässigen Vampir Alucard aus Hellsing erinnern, ist wahrlich alles abgedeckt, was in der unersättlichen Welt der hochtechnologisierten Welt vorzufinden sein könnte. Und das Schöne daran: Es ist einmal einer dieser wunderbaren Scores, die nicht das Bedürfnis verspüren, dem Zuschauer sämtliche Gefühlslagen diktieren zu müssen. Es gibt zwar zwei bombastische Leitmotive, welche immer wieder passend die Actionszenen ankündigen, aber ansonsten gelingt Eguchi ein schwelgerischer Soundtrack, der lediglich dem Sinn folgt, die Bilder mit passender Musik zu untermalen, was diesen Anime dankenswerter weise abzurunden vermag.
Kommen wir also zum letzten Punkt: Der Synchronisation.
Hier gibt es einige bekannte Stammsprecher zu hören und in den prägnanten Sprechrollen finden sich glücklicherweise passende Stimmen. Beispielsweise Claus-Peter Damitz, der mit einer unglaublich lockeren Art dieses unschuldige und unsichere eines Pater Nightroads spricht, oder die wunderbar tiefstimmige Tolilah Jonas als Herzogin Catherina Sforza, deren Stimme bereits im Anime Noir ein Ohrenschmaus war…
Auf der anderen Seite gibt es aber leider auch die ein oder andere Rolle, die etwas lustlos oder gar unpassend besetzt wurde. Auch bei den Kindern wird das Höhenlastige sehr strapaziert, aber gerade das hat man ja leider ohnehin viel zu oft, weswegen es auch gar nichts mehr bringt, hier zur Kritik anzusetzen. Was bleibt, ist eine durchwachsene Synchronisation, wie sie zu dieser ebenso durchwachsenen Serie ganz gut passt.
[...]
Fazit
Trinity Blood macht sich selbst das Leben schwer. Es wäre eine fabelhafte Kost gewesen, wäre es der Geschichte gelungen, sich nicht in zu vielen Einzelheiten zu verrennen, welche die Handlung gerade in der ersten Hälfte so undankbar ins Schlingern geraten lässt. Denn was alles möglich gewesen wäre, das offenbart sich erst nach einiger Mühe im Mittelteil, belohnt den Zuschauer dann aber wenigstens mit einer facettenreichen Erzählung und bombastischem Weltenbau, in dem man sich nur zu gerne verliert. Handwerklich hingegen überzeugt der Score auf ganzer Linie, sowie die sich aufgestaute emotionale Wucht, mit der diese Vampirsage einschlägt, nachdem sie doch erst einen leichtfüßigen Anime für zwischendurch versprach. Aber wir wollen mal nicht päpstlicher sein als der Papst, denn Trinity Blood bekommt noch die Kurve und mausert sich dadurch zu einer sehenswerten Serie. Zwar mit Abstrichen, aber dafür lockt die kontrastreiche Art dieser Serie doch zu sehr, als dass man einen längeren Groll gegen sie hegen möchte.
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