Humor: | viel |
Action: | mittel |
Spannung: | mittel |
F-Service: | wenig |
VorwortAch du meine Güte, wo soll ich hier bloß anfangen? Zu dieser Serie habe ich wirklich einiges zu sagen, den hier Bedarf es nicht nur ein einen Berg böser Vorahnungen abzubauen, sondern den Leser letztendlich davon zu überzeugen, dass "Magister Negi Magi" eine wirklich tolle Serie ist.
Ich glaube es war im Jahre 2006 als ich in der Kids Zone erstmals von diesem Anime gehört habe. Zwei Jahre später, als sich mir endlich die Möglichkeit des Internet offenbarte, habe ich mich mit der Serie nochmals genauer auseinandergesetzt den ich wusste, dass ich zu dieser Serie mal einen Artikel gelesen habe. Nach den ersten fünf Folgen die auf der ersten Volume enthalten waren wollte ich unbedingt wissen, wie die Serie wohl weiter geht. Mit Volume Zwei und zwei wunderschön aufgearbeiteten Digipacks die jeweils zwei weitere Volumes enthielten, hatte ich die Serie komplett. Gleiches galt auch für meine Begeisterung, den kein Anime hat mich bisher so begeistert, so zum lachen gebracht, mir so gezeigt, wie viel Liebe in einem Zeichentrick-Abenteuer stecken kann, welche unglaubliche Gesamtsumme unterm Strich bleibt. „Magister Negi Magi“ ist natürlich in erster Linie auf Spaß ausgelegt und verbindet zudem viele andere Themen wie Romantik, die erste Liebe, das Leben an sich, aber auch das Abschied nehmen und akzeptieren des Älter werden spielen eine große Rolle. Da fällt mir auf; sind dass nicht alles irgendwo ernste Themen?
KritikZu aller erst ein kurzer Charakterguide zur Hauptperson. Negi Springfield: Klein Negi ist gerade mal 10 Jahre alt und muss nach Abschluss der Magierakademie ein Praktikum als Lehrer in einer Hochschule machen, damit ihm sein Titel anerkannt wird. Dieser Tag ist nun gekommen. Negi fügt sich sehr schnell in seine Klasse, ist er doch einer der wenigen Jungs auf dem Mädcheninternat und zudem auch noch unbeschreiblich knuddelig, meistert er seine Aufgabe dennoch gut. Negi hat einen ruhigen Charakter und sorgt sich stets mehr um seine Schülerinnen als um sich selbst. Auch wenn der Schulalttag als Lehrer sehr stressig ist, hält ihn nichts davon ab, sein Ziel zu verwirklichen, den sein Vater war ein berühmter Magier, dem er nun nachkommen möchte.
So, genug der großen Worte, gehen wir ans Eingemachte! Was sich bei "Magister Negi Magi" wohl kaum absprechen lässt, sind die total durchgeknallten und maßlos überzogenen Charaktere der Serie. Negis Klasse besteht aus herrlich schrägen Figuren, angefangen bei dem Vampirmädchen Evangeline, dem Roboter-Girl Chachamaru, dem schüchternen Bücherwurm Nodoka, die heimlich in Negi verliebt ist, schwertschwingende Samurai- und andere kriegskunstbeherrschende Schülerinen wie Setsuna und Kaede, den Zwillingen Fumika und Fuka, die mit Negi lieber knuddeln, anstatt Unterricht zu machen, und zudem Oberhaupt im Club der Spaziergänger sind und zu guter Letzt die Hauptfigur Asuna, die sich mit Negi wortwörtlich immer prügelt. Hier bekommt man viel Klischeegrütze aufs Butterbrot geschmiert, die bei 30 Schülerinnen, von denen fast alle in einzelnen Episoden genauer vorgestellt werden, ordentlich ausfällt, ohne dabei den roten Faden der Geschichte zu verlieren. Für Begeisterung und Enthusiasmus ist sicherlich gesorgt. Der geilste Charakter der Serie ist ganz sicher Camo. Camo war wie Negi auch ein Zauberer, der aufgrund von Missachtung bestimmter Regeln in einen Hermelin verwandelt wurde. Die beiden haben sich vor einigen Jahren kennen gelernt und als Camo erfährt, dass Negi auf eine Mädchenschule geht, ist er Feuer und Flamme. Der Hermelin taucht glücklicherweise schon recht früh auf und sorgt zwischendurch, nein, eigentlich die ganze Zeit für gute Laune, inklusive cooler Sprüche aller erster Sahne! Zwar betont er sein plötzliches Auftauchen in Japan, weil er Negi sehen wollte (Negi kommt aus Wales), in Wirklichkeit aber hat er eine Anklage wegen Diebstahl von Frauenunterwäsche am Hals. Rauchen tut er auch noch, geil, und die deutsche Stimme von Gerald Schaale (Sprecher unter anderem von Pinocchio aus Shrek - Der tollkühne Held und Mudflap aus Transformers - Die Rache) passt wie die Faust aufs Auge. Außerdem kassiert er für jeden Pactio-Vertrag (dazu unter mehr) den Negi eingeht viele Hermelindollar.
"Die Serie ist klasse" habe ich bereits öfters in anderen Serien-Reviews erwähnt, bei "Magister Negi Magi" gibt es aber noch weitere tolle Merkmale, die ich hervorheben möchte. Der Hauptcharakter Negi Springfield ist einfach nur unglaublich goldig, den muss man lieben. Nicht nur, dass er unter dem pubertären Mädchen-Gesindel total überfordert ist, sondern auch noch die geilsten Fratzen zieht. Es bleibt aber nicht bei diesem Standard. Auch andere Charaktere geben im späteren Verlauf der Geschichte viel über ihre Vergangenheit Preis, die meistens gar nicht so schön ist, wie es zum Image der Serie passen sollte. Da fällt mir ein, der Großteil der Serie ist nicht nur auf Spaß ausgelegt, ganz zu schweigen von dem todtraurigen Finale, die Romantik steht ebenfalls im Vordergrund und versteckt sich nicht in letzter Reihe. Klar, auch dass ist ist irgendwo kitschig wenn sich eine schüchterne fünfzehnjährige in einen zehnjährigen Knirps verliebt aber hey, wir reden hier von Liebe, und wer vielleicht an seine erste zurückdenkt wird manches sicherlich auch belächeln.
In der Welt dieses Animes gibt es viel zu entdecken. Ein großes Schulgebäude mit unentdeckten Passagen, eine Bibliotheksinsel die tief ins Innere der Magierwelt reicht, ein sagenumwobener Legendenbaum der einem alle 100 Jahre die Liebe seines Lebens erfüllt, über fantastische Zeitreisen und Fabelwesen, bis hin zu bösen Amulett-Magiern ist alles vertreten was sich Fantasy-Fans wünschen. Wie in japanischen Schulen üblich bietet diese hier jede Menge Clubaktivitäten, dennen die Schüler nachgehen können. Zu den interessantesten zählen für mich neben den vielen Sportarten vor allem der Wahrsager- und Wissenschaftsclub. Zudem müssen Magier im Laufe ihres Lebens einen Partner finden, um mit diesem einen Pactio- Vetrag zu schließen. Dieser wird in Form eines Bannkreises mit einem Kuss besiegelt. Der Magier hat dann die Fähigkeit, seinen Partner mit Zaubersprüchen und Power-Ups zu stärken. Dies kann von hoher Bedeutung sein, den ein Zauberspruch entfaltet seine Wirkung nur dann, wenn er vollends ausgesprochen wurde. Vielmehr handelt es sich bei den Kämpfen zwischen den Fronten nicht nur um Feuerwerk-Ballerei a lá „Harry Potter und der Halbblut-Prinz“ (der Schriftzug des Covers soll schon einiges andeuten), sondern um das Verhindern von Zaubersprüchen. Natürlich tut sich unser Held mit dieser Aufgabe schwer, den schließlich ist er gerade mal 10 Jahre alt. Wie schön dass es Camo gibt, der ihm immer wieder eine andrehen will und sich über ordentliche Hermelindollar freut.
Was ich in Kritiken zu dieser Serie immer wieder gelesen habe, ist die Unterstellung, er sei nicht so freizügig gezeichnet wie im Manga. Hier muss ich ernsthaft widersprechen. Auch wenn sich der Anime ins Harem-Genre (Hahn-im-Korb-Prinzip) einordnen lässt, ist die Serie für ein jüngeres Publikum ausgerichtet und die wenigen Unterschiede die es im Manga gibt, sind marginal und finde es deswegen auch blöd, wenn man dies als Kritik anrechnet. Alternativen gibt es hierzu sicherlich genug wie beispielsweise He Is My Master, DearS, Ikki Tousen und wie sie alle heißen. Übrigens, der Manga erschien vor der Serie und geht nur in den ersten zehn Büchern vielleicht gemeinsame Wege. Danach spaltet sich die Geschichte immer mehr. Ab und zu werden in späteren Folgen wieder Geschichten aus dem Manga entnommen. Der Anime endet auch ganz anders aufgrund der Tatsache, dass der komplette Stoff, der bis heute nicht ganz abgeschlossen ist und mit bereits 30 Ausgaben, eine umfassende Story darstellt. Gleiches gilt auch für den Soundtrack. Ich finde es sind ein paar sehr schöne und vor allem auch traurige Titel enthalten, die man vielleicht separat anhören muss um Gefallen daran zu finden. Das Opening „Happy Material“ bescherte mir bereits einen wochenlangen Ohrwurm. Aber auch die orchestralen Stücke haben mich sehr überzeugt. Hier sollten vor allem die Titel „Time Passing“, „Ashita Na“, „Wakare no Ketsui, „Truth“ und „Amber Light“ hervorgehoben werden, die auch ohne Zusammenhang mit der Serie sehr melancholisch wirken.
Was ich vor einem endgültigen Fazit noch sagen kann, ist, dass die deutsche Veröffentlichung der Serie absolut großartig geworden ist. Die teils sehr bekannten Synchronsprecher passen hervorragend und verleihen den Figuren einen tollen Charakter, gerade deswegen, weil viele von diesen sehr freaky sind. Auch die deutsche DVD kann sich sehen lassen. Erschienen ist die Serie zu erst auf sechs einzelnen Volumes und später in jeweils drei wunderschönen Digipaks, inklusive informativem Booklet und einigen Pactio-Karten. Der neuste und wohl letzte Release ist eine Slimpackbox, die allerdings kein Merchandise enthält. Am Besten finde ich die Digipaks, da diese schön aufgearbeitet sind und einen guten Eindruck in der Sammlung abgeben.
FazitEs lässt sich zwar kaum abstreiten, dass es sich hier um typische Anime-Kost handelt, die dank der vielen positiv auffallenden Aspekte aber klar aus der Masse hervorsticht. Hier zeichnet sich ein großartiges und unverwechselbares Charakterdesign des Harem-Meisters Ken Akamatsu nieder, dass dazu mit der liebevoll aufbereiteten und emotional stark durchwachsenen Atmosphäre für bunte und gleichzeitig auch spannende, warmherzige und amüsante Momente sorgt. "Magister Negi Magi" ist nicht ohne Grund meine Lieblingsserie und daher auch eine klare Empfehlung meinerseits!