Rurouni Kenshin (1996)

Rurouni Kenshin: Meiji Kenkaku Romantan / るろうに剣心 -明治剣客浪漫譚-

Rezensionen – Rurouni Kenshin

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Rurouni Kenshin“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Niru#1
Drama-Anteil(Serie):wenig
Action:viel
Humor:mittel
Spannung:mittel
Den Namen Kenshin werden viele wohl vor allem aufgrund der genialen OVA “Tsuiokuhen” positiv in Erinnerung haben. Auf sehr gelungene Weise wurde dem Zuschauer vor historischem Hintergrund die tragische Vergangenheit des halbfiktiven Protagonisten Himura Kenshin näher gebracht. Der viel hellere Kontrast, den nun die darauffolgende Serie in Sachen Zeichenstil, Cast und weiteren Aspekten darstellt wirkt angesichts von Kenshins positiv veränderter Lebenseinstellung und der friedlicheren neuen Zeitepoche auch gar nicht mal so fehl am Platze, doch selbst wenn man sich an diesen atmosphärischen Wechsel gewöhnt, kommt man nicht umhin, sich über die neu dazu gekommenen Mankos aufzuregen. Zu viele schlichtweg unnötige Episoden und Charaktere sowie eine immer uninteressanter werdende Handlung, verunstalten diese ansonsten so gelungene Serie zunehmend.


Cast:
Ein ursprünglich reinherziger Junge verliert in einer einzigen Nacht alle Menschen, die ihm etwas bedeuteten, wird dadurch zu einem scheinbar emotionslosem Massenmörder und zugleich zum berüchtigtsten Schwertkämpfer seiner Zeit, dem “Battousai”. Dass ein solcher Protagonist in Verbindung mit seinem tragischem Schicksal interessant sein kann, steht natürlich ganz außer Frage. Vor allem wenn dieser nun einen starken emotionalen Wandel durchmacht, der ihn zu einem überaus freundlichen und hilfsbereiten Charakter werden lässt, dessen Schuld fortan so schwer auf ihm lastet, dass er trotz seines Schwurs, das Schwert nur noch zum Beschützen der Schwachen einzusetzen, sein schlechtes Gewissen nicht lindern kann.
Doch trotz der früheren Gräueltaten kam ich einfach nicht umhin, den “neuen” Kenshin schnell zu mögen, da dieser in seiner überzeugend aufrichtigen und sympathischen Art nahezu einzigartig in der Animewelt ist. Sein ständiger innerer Konflikt mit der Bürde der Schuld wird zudem zwar subtil, doch auch interessant dargestellt.
Doch leider kommen wir damit auch schon zur kleinen Schwäche des Casts, denn neben dem eben beschriebenen tragischen Helden und dem ebenfalls sympathischem Mädchen Kaoru, das von Anfang an in der Serie auftritt, besteht die restliche Besetzung leider fast nur aus eher flachen, grob konstruierten Stereotypen, von denen nur wenige einigermaßen Unterhaltung ins Geschehen bringen.
Es ist zwar nicht so, dass alle Personen komplett uninteressant erscheinen doch für eine 95 Folgen Serie ist es einfach zu wenig, was hier an Charaktertiefe und Vielfalt geboten wird.


Story:
Die verschiedenen Abschnitte des Animes grenzen sich sowohl qualitativ als auch handlungstechnisch so klar voneinander ab, dass ich es hier ausnahmsweise für sinnvoll halte, diese Kapitel kurz einzeln zu beschreiben und zu bewerten.

Folge 1-27:
Diese aus kleineren Geschichten bestehenden ersten Folgen, geben einen guten Einblick darauf, inwiefern sich Kenshin verändert hat und zeigen zudem, wie ihn seine Vergangenheit in Form von früheren, mehr oder minder wohl gesonnenen Bekannten sowie den eigenen Gedanken immer wieder einholt. Natürlich werden auch einige andere Personen vorgestellt, sodass man dieses erste Kapitel trotz der ein oder anderen weniger überzeugenden Fillerfolge als insgesamt gelungen bezeichnen kann.

28-62 Das Shishio Makoto Kapitel:
Hier wird dem Zuschauer nun das erste mal ein längerer Handlungsstrang präsentiert, welcher sich abgesehen von seiner anfänglichen Langatmigkeit, ebenfalls sehen lassen kann. Es wird wieder etwas dramatischer, ein gelungener Spannungsbogen ist gegeben und unser Protagonist droht wieder in sein altes Ich zurück zu fallen. Selbst die obligatorischen Antagonisten schaffen es zumindest teilweise richtiges Interesse zu wecken.

63-66 Filler:
Kurzer und nur für absolute Fans sehenswerter Fillerabschnitt, der vergeblich versucht mit überwiegend unorigineller Komik zu unterhalten.

67-94 Zwei recht lange und gleichermaßen enttäuschende Kapitel:
Was man hier zu sehen, oder besser zugemutet bekommt, sind 2 längere Handlungsabschnitte, welche sich aufgrund ihrer viel zu gedehnten unoriginellen Story als echte Geduldsprobe herausstellen. Ich jedenfalls habe schließlich etwa ab der 75. Episode das erste dieser beiden Kapitel übersprungen um dann vom 2. Kapitel ebenfalls enttäuscht zu werden. Ich empfehle also tatsächlich die Folgen 67-94 komplett zu überspringen(und das sagt jemand der es sogar ausgehalten hat sich sämtliche Naruto Filler anzutun) zumal es in den beiden Abschluss OVA’s diese Kapitel in gekürzter und dennoch wesentlich besserer Version zu sehen gibt.

Die letzte Folge ist glücklicherweise noch mal eine recht sehenswerte Abschlussepisode.

Insgesamt ist noch zu bemängeln, dass sich die Serie wegen des zu großen atmosphärischen Kontrasts nicht wie eigentlich gedacht als Mittelteil der Kenshin Reihe eignet. Außerdem zeigt die Serie einige gar nicht mal so schlechte Romantikansätze, welche aber leider viel zu kurz kommen.


Action:
Positiv fallen hingegen die für diese Zeit animationstechnisch guten Actionszenen auf. Auch Abwechslung gibt es durch die häufig wechselnden, unterschiedlichen Gegner und Kenshins geheime Spezialangriffe genug. Zudem sind gerade im Shishio Makoto Kapitel einige der Kämpfe von richtig fesselnder Spannung geprägt.


Zeichnungen:
Die Umgebungszeichnungen sind ebenfalls für das Jahr 1998 relativ detailliert ausgefallen, wodurch man ein einigermaßen ansehnliches Japan der Meiji Periode zu sehen bekommt. Das leider zu sehr von den OVAs abweichende Charakterdesign spricht dagegen wohl für sich….


Sound:
Das einzig Herausstechende sind hier die wirklich unpassenden Openings und Endings, die man sich eher als japanische Charthits der 90er vorstellen kann, statt als Soundtrack für ein Samuraianime.



Fazit:
Ohne ca. das letzte Drittel der Serie hat man es bei “Rurouni Kenshin”, besonders wenn man es in Verbindung mit Einführungs- und Abschluss OVAs zu den chronologisch richtigen Zeiten anschaut, mit einem nahezu meisterhaften Werk zu tun, welches mit bewegender Tragik, packender Samuraiaction und guter Inszenierung überzeugt. Darum kann ich an dieser Stelle auch jedem nur empfehlen, sich die Kenshin Reihe in dieser Form anzuschauen. Für sich allein genommen gibt es aber bei der Serie definitiv einen Qualitätsverlust zu bemerken, welcher größtenteils auf die vielen misslungenen Episoden und den insgesamt zu uninteressanten Cast zurückzuführen ist.
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1× Empfehlungen erhalten
Avatar: HotaruKiryu#2
Anspruch:viel
Action:sehr viel
Humor:sehr viel
Spannung:viel
Erotik:nichts
Nach dem ich Tsuiokuhen sah, wurde diese OVA ein wirkliches Meisterwerk in meinen Augen! Dann hörte ich von dieser Serie, und musste diese unbedingt schauen!


Hitokiri Battousai war einst ein gefürchteter Attentäter, doch das ist nun 10 Jahre her, und er schwingt seine Klinge nur noch für die, die seine Hilfe brauchen!

Die Serie war auf dem ersten Blick absolut ungewohnt! Das ernste Bild das ich von Kenshin hatte, konnte ich also vergessen! Schon beim ersten "Oro?" dachte ich mir: WTF?! Ich habe echt nicht geglaubt, das dieser Kerl da wirklich Kenshin sein sollte! Doch das war nicht nur das erste, was ich nicht verstand ... Schon der Synchro-Cast gab mir zu schmunzeln, da Kenshin von einer Frau gesprochen wird, was man auch deutlich hört! Nach einer Weile gewöhnt man sich aber daran ...

Inhaltlich ist die Serie aber eigentlich ganz gut! Ich habe schon lange nichts mehr aus den 90ern gesehen, und habe ich auf diesen erfrischenden Humor eigentlich sehr gefreut! Natürlich war auch der Zeichenstil etwas anders als in Tsuiokuhen, aber nach und nach gefiel mir dieser immer mehr! Die anderen Charaktere passen eigentlich wirklich sehr gut in die Serie! Kaoru, Sanosuke und Yahiko fand ich eigentlich recht witzig, und ich schloss sie nach kurzer Zeit schnell in mein Herz!

Einige bemängeln auch die Filler, was ich eigentlich nicht ganz nachvollziehen kann! Ich fand diese eigentlich sehr gut! Die Action Szenen sind für die 90er auch wirklich sehr gut umgesetzt worden, aber ich habe für solch ein Spezialwissen leider nicht den Manga gelesen ...

Die Musik fand ich wirklich sehr geil! Viele finden diese nicht so toll, aber ich finde fast alle richtig gut! Die Openings haben mich nicht alle vom Hocker gehauen, aber die Endings waren dafür wirklich sehr toll!

Rurouni Kenshin ist für mich eine wirklich sehr abwechslungsreiche Serie aus den 90ern, die mich wirklich sehr gut unterhält! Im Gegensatz zum Klassiker Sailor Moon, saß ich nicht ständig da, und musste zahlreiche Filler abwarten, die absolut unspektakulär waren! Kenshin ist für meinen Teil, ein wirklich sehr interessanter Charakter, und einer der besten die ich für meinen Teil kenne! Diese Serie gehört für mich einfach dazu, wenn man mal wieder gute Klassiker schauen will!
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Avatar: TheWeirdOne#3
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Anspruch
Rurouni Kenshin ist mittlerweile ja doch schon ein alter Hase und ich denke ehrlich gesagt nicht, dass hier ein großes Interesse an einer allgemeinen und zusammenfassenden Rezession besteht. Viel mehr ist die Frage: was macht diesen Anime so besonders, dass man ihn trotz seines Alters heute noch ansehen sollte? Daher werde ich diese Rezession etwas anders gestalten als üblich.

Historische Genauigkeit
Der Anime ist angesiedelt in Japan um 1860 zu Beginn der sog. Meiji-Era. Für diejenigen, die sich in japanischer Historie nicht so auskennen, etwa 200 Jahre zuvor gab es im Land einen Regimewechsel bei dem der damalige Kaiser durch den Shogun (so etwas wie der oberste militärische Machtinhaber) entmachtet wurde. Damals wurde übrigens auch der Regierungssitz von Kyoto in das heutige Tokyo verlegt (damals Edo genannt, weshalb das Zeitalter auch Edo-Era heißt). Seit dem war Japan in zwei Sparten geteilt: in Shogun-Treue und in Kaiser-Treue, was an der Unterdrückung des gemeinen Volkes durch die Militärdiktatur lag. Immer wieder gab es Plänkeleien, denen viele Menschen zum Opfer fielen. Gegen 1850 gab es dann eine Revolution in der Kaiser-Treue sich aufgelehnt und die Macht wieder an sich gerissen haben. Diese Revolution wird Bakumatsu genannt, welche das Ende der Edo-Era und den Beginn der Meiji-Era einleutete unter Regentschaft des rechtmäßigen Kaisers Meiji. Zu dessen ersten Amtshandlungen gehörte es die Schwerter in Japan zu verbieten um die endlos anhaltenden Kämpfe und Morde auf offender Straße zu beenden.
In dieser Zeit spielt auch Rurouni Kenshin, der sich tatsächlich sehr genau an historische Ereignisse hält. So gab es die Hitokiri (Attentäter des Kaisers) tatsächlich genauso wie die Shinsengumi (Militäreinheit, des Shoguns), die den ersten Vorläufer einer Polizei darstellten. Selbst die Ishin-Shishi, eine kaisertreue Einheit, die als Sündenbock für nicht eingehaltene Anwerbeversprechen abgestempelt wurde, beruht auf überlieferten Tatsachen. Doch selbst einzelne Charaktere, wie Hajime Saito hat es wirklich gegeben. Daher ist dieser Anime nicht nur einfach ein Anime sondern eine Reise ist die Vergangenheit Japans.

Thematik
Hinzu kommt, dass sich die Serie wunderbar in die damalige Zeit eingliedert. So greift er nicht nur die Thematik der Nachkriegszeit auf, sondern befasst sich intensiv mit dem Setting, den Charakteren und was das Setting mit den Charakteren macht.
Als Hauptthema hat sich der Anime zum Ziel gesetzt, die Frage zu beantworten, in wie weit ein Mensch, der sein Leben lang nur den Krieg und das Kämpfen kennen gelernt hat, in der Lage ist, ein Leben in Frieden zu führen ehe ihn seine Vergangenheit einholt.
Wir sehen verschiedene Menschen, von denen jeder auf seine eigene Art versucht mit seiner Vergangenheit abzuschließen oder halt eben nicht.

Charaktere
Die Charaktere in Rurouni Kenshin sind der Hammer. Es ist unglaublich, wie sehr sich dieser Anime mit seinen Protagonisten, vor allem aber mit seinen Antagonisten auseinander setzt. Hier wird kaum ein Antagonist einfach fallen gelassen. Sie werden nicht einfach besiegt. Man befasst sich intensiv mit ihnen und versucht ihnen zu helfen. Und das geht z.T. so weit, dass es den Protagonisten nicht einfach nur ausreicht, besiegte Gegner ihrem Schicksal zu überlassen, sondern sie danach auch noch auf ihrem neuen Weg zu begleiten. Etwas derartiges habe ich noch nirgendwo anders gesehen und das macht diesen Anime definitiv zu einer Ausnahme.
Zudem sind Charaktere allesamt ursympathisch, allem voran der Hauptcharaker Himura Kenshin, der völlig konträr zu seinen vergangenen Gräultaten eine Freundlichkeit an den Tag legt, die seines Gleichen sucht und doch immer wieder eine unglaubliche Schuld und einen fast unerträglichen Schmerz durchscheinen lässt.

Schwertkämpfe
Es wundert mich ehrlich gesagt, dass hier noch niemand die Schwertkämpfe erwähnt hat. Dieser Anime besitzt welche der besten Schwertkämpfe, die ich je gesehen habe. Alleine der Kampf gegen Saito steht bis heute in meiner persönlichen Top 10. Dort steckt so viel Intellekt und Aufwand in der Choreographie, im Ideenreichtum, darin seine Umwelt mit einzubeziehen, was ich bisher nirgendwo sonst sehen durfte. Kenshin hat mir zum ersten Mal gezeigt, dass man Schwertkämpfe auch anders zeigen kann und oft ein einziger Treffer ausreicht um seinen Gegner zu besiegen, wenn man statt Kraft einfach mal sein Hirn benutzt.
Hinzu kommen die vielen anderen Nebenantagonisten, die ebenfalls über coole Gadgets verfügen und diese auch bewusst und mit Verstand einsetzen, was die Kämpfe unfassbar spannend und unterhaltsam macht.

Persönliche Meinung
Rurouni Kenshin ist bis heute einer meiner Lieblings-Anime. Besonders daran ist, dass sogut wie jeder Kampf nicht nur physisch und psychisch abläuft sondern stets eine mentale Zerreißbrobe für den Hauptcharakter darstellt, was die Serie zu einer der zynischsten macht, die ich kenne. Leider muss ich anmerken, dass der Anime mit zunehmendem Fortschreiten immer weiter an Qualität abnimmt. So enthält er vor allem später viele Filler, die letztlich nirgendwo hin führen, die Schwertkämpfe nehmen an Intelligenz ab ebenso wie der moralische Aspekt. Daher würde ich den Anime heute nur noch bis zum Abschluss der Shishio-Arc ansehen. Doch die übrigen Arcs davor wie die Oniwabanshu-Arc sind absolut fantastisch. Wer sonst noch Interesse an der weiterführenden Story hat, kann sich die OVAs ja noch ansehen.
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