SlaughtertripV.I.P.
#1Dieser Film ist von der Schulbehörde empfohlen. Wir haben es hier also mit einem locker-flockigen und ganz harmlosen Filmchen zu tun, bei dem keinem Hund ein Haar gekrümmt wird. Man will die kleinen Kinder ja nicht für ihr Leben lang traumatisieren.* Ich würde zwar »Dragon Ball« empfehlen, aber mich fragt ja keiner …
*In der Grundschule durften wir mal einen Film ansehen. Das war noch zu Zeiten der VHS. Ein Mitschüler brachte einen Film aus dem Hause Disney mit. Inhaltlich ging es darum, dass Pluto von einem Hundefänger gejagt wurde. Das war dann der Lehrerin doch zu brutal und der Filmvormittag nahm ein jähes Ende. Was wäre nur aus mir geworden, hätten wir den Film zu Ende ansehen dürfen …?
Trotz des Filmnamens ist Junkers nicht der Protagonist, sondern nur ein narratives (Fantasy)-Element. Ich scheine wohl wirklich eher der Katzenmensch zu sein, denn obwohl es der Film nicht drauf anlegt, sieht Junkers meiner Meinung nach in manchen Szenen unheimlicher aus, als es dem Film guttut. Die Geschichte dreht sich um die kleine Hiromi, die mit schlimmen, aber ganz alltäglichen Problemen konfrontiert ist. Im Großen und Ganzen geht es um Liebe – um ganz unschuldige Verknalltheit in einen erwachsenen Mann, aber auch um das mögliche Ende einer langjährigen Beziehung.
Wenn so ein junger, attraktiver Mann wie Keisuke als ihr Nachhilfelehrer eingestellt wird, sorgen die verrücktspielenden Hormone in ihr, an eine unmögliche Beziehung zu hoffen. Sie weiß zwar selbst, dass eine Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen illusorisch ist, kommt jedoch nicht drum herum, sich ein paar schöne Szenen in ihrem Kopf auszumalen. Verständlich. Ich tu das ja sogar heute noch.
Auch die Haushälterin Fumie ist in Keisuke verknallt, obwohl sie schon viel älter ist und »es« eigentlich besser wissen sollte. Es wird zwar nie direkt gesagt, dass sie Interesse an Keisuke hat, jedoch gibt es ein paar dezente Anhaltspunkte, die darauf hindeuten. Die Szenen mit Fumie gehören auch zu den wenigen, die für eine etwas aufheiternde Stimmung sorgen, ohne in übertriebene Comedy-Gefilde abzudriften, die hier ohnehin völlig fehl am Platz gewesen wären. Ähnliches kann man über die Schülerlotsin sagen, die Junkers öfter mal sprechen hört und deswegen immer ganz von der Rolle ist.
Etwas ernster wird es, wenn Hiromis Mutter »das Gespräch« mit ihr führt. Nein, nicht das Gespräch über Sex, sondern das über eine mögliche Trennung ihrer Eltern. Die Mutter ist mit der Arbeit beschäftigt, der Vater ist mit der Arbeit beschäftigt … und irgendwie klappt alles nicht mehr ganz so, wie man es sich einst erhofft hatte. Eine Lösung muss her – wortwörtlich.
Während Hiromi sowohl mit aufkommender Liebe auf der einen als auch mit abflauender Liebe auf der anderen Seite zu kämpfen hat, kommt es zu einer Reihe von Missverständnissen, die ganz putzig mit anzusehen sind. Hiromi ist in ihrem Alter zwar noch sehr unreif, etwas naiv und arm an Erfahrung, aber auch Erwachsene könnten sich bei diesem Anblick etwas Falsches zusammenreimen.
Wenn nichts mehr hilft, muss man Hilfe beim Übernatürlichen suchen, und glücklicherweise ist ihr Hund eine Art pelziger Djinn und kann ihr drei Wünsche erfüllen. Heutzutage würde man diese Prämisse vermutlich für ein Fantasy-Feuerwerk allerhöchster Güte benutzen, doch dieser Anime gibt sich außergewöhnlich geerdet. Nur am Ende wird es etwas fantastischer. Natürlich gilt auch in diesem Film die alte Weisheit: »Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.« Ganz so schlimm wie bei »Wishmaster« kommt es aber nun doch nicht. Interessant ist hierbei, dass Junkers sich nicht daran erinnert, wenn er Hiromi einen Wunsch erfüllt hat. Junkers scheint zwar im ersten Moment ein Garant für Hiromis Glückseligkeit zu sein, doch bald schon stellt sich heraus, dass Hiromi sich nur immer weiter in die Misere reitet und auf Junkers nicht so viel Verlass ist, wie sie anfangs gedacht hat. Das bringt etwas Spannung in diese Geschichte hinein, die bis auf die mögliche Trennung der Eltern fast völlig frei von Konflikten ist.
Äußerlich sieht der Film vielleicht etwas älter aus, als er tatsächlich ist. Auf besonders hohe Detaildichte hat man hier verzichtet. Stattdessen strahlen vor allem die Hintergründe, die ganz ohne Outlines auskommen und wie mit Wachsmalstiften gezeichnet zu sein scheinen, eine gewisse Wärme aus.
Dieser Film ist das, was man gemeinhin als »für zwischendurch« bezeichnet. Das gewöhnliche Leben eines kleinen Mädchens mit gewöhnlichen Problemen wird durch einen magischen Köter aufgepeppt. Dramaturgisch planscht man hier in seichten Gewässern. Der Film wäre dann vermutlich auch nicht von der Schulbehörde empfohlen, sondern vom Lehrer konfisziert worden – wie damals der tolle Disney-Cartoon.
*In der Grundschule durften wir mal einen Film ansehen. Das war noch zu Zeiten der VHS. Ein Mitschüler brachte einen Film aus dem Hause Disney mit. Inhaltlich ging es darum, dass Pluto von einem Hundefänger gejagt wurde. Das war dann der Lehrerin doch zu brutal und der Filmvormittag nahm ein jähes Ende. Was wäre nur aus mir geworden, hätten wir den Film zu Ende ansehen dürfen …?
Trotz des Filmnamens ist Junkers nicht der Protagonist, sondern nur ein narratives (Fantasy)-Element. Ich scheine wohl wirklich eher der Katzenmensch zu sein, denn obwohl es der Film nicht drauf anlegt, sieht Junkers meiner Meinung nach in manchen Szenen unheimlicher aus, als es dem Film guttut. Die Geschichte dreht sich um die kleine Hiromi, die mit schlimmen, aber ganz alltäglichen Problemen konfrontiert ist. Im Großen und Ganzen geht es um Liebe – um ganz unschuldige Verknalltheit in einen erwachsenen Mann, aber auch um das mögliche Ende einer langjährigen Beziehung.
Wenn so ein junger, attraktiver Mann wie Keisuke als ihr Nachhilfelehrer eingestellt wird, sorgen die verrücktspielenden Hormone in ihr, an eine unmögliche Beziehung zu hoffen. Sie weiß zwar selbst, dass eine Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen illusorisch ist, kommt jedoch nicht drum herum, sich ein paar schöne Szenen in ihrem Kopf auszumalen. Verständlich. Ich tu das ja sogar heute noch.
Auch die Haushälterin Fumie ist in Keisuke verknallt, obwohl sie schon viel älter ist und »es« eigentlich besser wissen sollte. Es wird zwar nie direkt gesagt, dass sie Interesse an Keisuke hat, jedoch gibt es ein paar dezente Anhaltspunkte, die darauf hindeuten. Die Szenen mit Fumie gehören auch zu den wenigen, die für eine etwas aufheiternde Stimmung sorgen, ohne in übertriebene Comedy-Gefilde abzudriften, die hier ohnehin völlig fehl am Platz gewesen wären. Ähnliches kann man über die Schülerlotsin sagen, die Junkers öfter mal sprechen hört und deswegen immer ganz von der Rolle ist.
Etwas ernster wird es, wenn Hiromis Mutter »das Gespräch« mit ihr führt. Nein, nicht das Gespräch über Sex, sondern das über eine mögliche Trennung ihrer Eltern. Die Mutter ist mit der Arbeit beschäftigt, der Vater ist mit der Arbeit beschäftigt … und irgendwie klappt alles nicht mehr ganz so, wie man es sich einst erhofft hatte. Eine Lösung muss her – wortwörtlich.
Während Hiromi sowohl mit aufkommender Liebe auf der einen als auch mit abflauender Liebe auf der anderen Seite zu kämpfen hat, kommt es zu einer Reihe von Missverständnissen, die ganz putzig mit anzusehen sind. Hiromi ist in ihrem Alter zwar noch sehr unreif, etwas naiv und arm an Erfahrung, aber auch Erwachsene könnten sich bei diesem Anblick etwas Falsches zusammenreimen.
Wenn nichts mehr hilft, muss man Hilfe beim Übernatürlichen suchen, und glücklicherweise ist ihr Hund eine Art pelziger Djinn und kann ihr drei Wünsche erfüllen. Heutzutage würde man diese Prämisse vermutlich für ein Fantasy-Feuerwerk allerhöchster Güte benutzen, doch dieser Anime gibt sich außergewöhnlich geerdet. Nur am Ende wird es etwas fantastischer. Natürlich gilt auch in diesem Film die alte Weisheit: »Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.« Ganz so schlimm wie bei »Wishmaster« kommt es aber nun doch nicht. Interessant ist hierbei, dass Junkers sich nicht daran erinnert, wenn er Hiromi einen Wunsch erfüllt hat. Junkers scheint zwar im ersten Moment ein Garant für Hiromis Glückseligkeit zu sein, doch bald schon stellt sich heraus, dass Hiromi sich nur immer weiter in die Misere reitet und auf Junkers nicht so viel Verlass ist, wie sie anfangs gedacht hat. Das bringt etwas Spannung in diese Geschichte hinein, die bis auf die mögliche Trennung der Eltern fast völlig frei von Konflikten ist.
Äußerlich sieht der Film vielleicht etwas älter aus, als er tatsächlich ist. Auf besonders hohe Detaildichte hat man hier verzichtet. Stattdessen strahlen vor allem die Hintergründe, die ganz ohne Outlines auskommen und wie mit Wachsmalstiften gezeichnet zu sein scheinen, eine gewisse Wärme aus.
Dieser Film ist das, was man gemeinhin als »für zwischendurch« bezeichnet. Das gewöhnliche Leben eines kleinen Mädchens mit gewöhnlichen Problemen wird durch einen magischen Köter aufgepeppt. Dramaturgisch planscht man hier in seichten Gewässern. Der Film wäre dann vermutlich auch nicht von der Schulbehörde empfohlen, sondern vom Lehrer konfisziert worden – wie damals der tolle Disney-Cartoon.
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