Princess Tutu (2002)

プリンセスチュチュ

Rezensionen – Princess Tutu

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Princess Tutu“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
“Es war einmal vor langer Zeit….“ Der traditionelle Satz der die Erzählung eines Märchens einleitet und mit eben diesem startet der Anime Princess Tutu. Somit ist schon nach den ersten Sekunden klar das man mit diesem Anime ein Märchen erzählt wird mit allem drum und dran: Prinzen und Prinzessinnen, Ritter und Monstren, alle Elemente die ein Märchen so brauch und Princess Tutu macht davon nach allen Regeln der Fabel- und Geschichtenwelt gebrauch. Ein malerisches, fiktives deutsches Städtchen dient als Kulisse vor der sich haufenweise seltsame Figuren tummeln und eine fantastische, dichte Märchenatmosphäre legt sich bereits nach wenigen Minuten wie ein seichter Schleier über die gesamte Serie. Doch ebenso schnell und deutlich wird dem Zuschauer klar das Princess Tutu im Herzen ein waschechter Mahou-Shoujo-Anime ist der sich zwar auf innovative Weise ein bisher völlig neues und unberührtes Setting zu Nutze macht aber trotzdem nicht von den typischen Magical-Girl-Marotten gefeit ist. Spätestens nach der ersten Verwandlung der Heldin in ihr Alter-Ego und dem standesgemäßen episodischem Storyverlauf, der sich genregetreu so darstellt das in einer ganzen Reihe von Episoden die Handlung fast still steht und die Protagonistin in monotoner Manie den Tag rettet, kann Princess Tutu dem erfahrenden Anime-Gucker nichts mehr vormachen. Dieses Mal geht der weibliche Hauptcharakter allerdings nicht mit Zauberstab und Mondsteinen zu Werke sondern löst jede unbehagliche Situation mit einer eleganten Balletteinlage. Jepp, richtig gehört: Ballett, und der gesamte Anime ist davon geprägt. Innovativ oder der komplette Kitsch, das ist hier die Frage und die kann nur jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. In meinem Fall schwankte meine Ansicht eher dazwischen denn zum einen hilft dieser Umstand dem magischen Ambiente der Märchenstory aber zum anderen ist es doch hier und da einfach ein klein bisschen zu krass mädchenhaft und drückt dem Anime mit Nachdruck den Stempel “For little Girls ONLY!!!“ auf. Weitere Schwächen von Princess Tutu finden sich im Storyverlauf und neben dem bereits angesprochenem episodischem Verlauf ist die Story stets von einigem Märchenklischees durchzogen was sie all zu oft durchschaubar werden lässt, was der Spannung ein Bein stellt die sich beim Anschauen aufbauen sollte. So originell und innovativ die Story auch sein mag, ich hatte ehrlich gesagt nie das Gefühl von ihr in irgendeiner Weise gepackt worden zu sein und mein Interesse daran wie die Geschichte weiter bzw. ausgeht hielt sich, besonders in den ersten 13 Episoden, arg in Grenzen. In der 2. Hälfte steigert sich Princess Tutu zwar, und es kommt zu einigen überraschenden Twists, aber es war am Ende in meinen Augen auch nicht unbedingt der ganz große Wurf und ließ mich wenig euphorisch zurück. Die Charaktere ließen mich ebenfalls über weite Strecken der Serie eher kalt. Eine zum knuddeln, niedliche Protagonistin dürfte dem ein oder anderen Mädel wohl genügen aber für mich reicht das nicht und auch die restlichen 3 Figuren auf denen der Fokus des Animes liegt konnten mich nicht übermäßig überzeugen. Alles in Allem ist Princess Tutu, in meinen Augen, nicht mehr als ein durchschnittlicher Mahou-Shoujo-Anime der zwar mit einigen Innovationen glänzt die frischen Wind in das Genre bringen aber ansonsten nichts bietet das mich in großartige Begeisterung versetzen konnte. Eine Unterhaltungsgarantie gibt es hier nur für kleine Magical-Girl-Fangirls die noch nicht das 16. Lebensjahr erreicht haben oder Liebhaber von Märchen aller Art. Alle anderen sollten sich ein paar Episoden anschauen und dann selbst entscheiden ob dieser Anime es wert ist weiter verfolgt zu werden oder nicht. Ich zumindest konnte in Princess Tutu nichts entdecken das die leuchtenden Lobeshymnen von den meisten Leuten hier rechtfertigt.

Animation

Insgesamt ist die Qualität der Animationen als gut zu bezeichnen. Die Hintergründe sind sehr malerisch gestaltet und bringen die märchenhafte Atmosphäre sehr schön zur Geltung, was besonders gut bei der Dorfkulisse gelungen ist. Hin und wieder sind ein paar Details auch mit CG modelliert worden, welche aber sehr schön mit den Hintergründen verschmelzen. Das Charakterdesign kommt fast durchweg niedlich daher und passt der Serie sehr gut (besonders Ahiru als kleines Entchen dürfte die weibliche Fan-Fraktion zum quieken bringen). Wenn die Charaktere am Tanzen sind sieht das meistens recht graziös aus aber wenn man genau aufpasst wird man merken dass sich die Bewegungsabläufe ständig wiederholen und auch einige Stillframes machen sich bemerkbar. Trotzdem ist Princess Tutu animationstechnisch sehr atmosphärisch ausgefallen und schön anzuschauen.

Sound

Opening ist sehr schön, Ending ist recht niedlich. Die musikalische Untermalung gibt sich komplett klassisch und passt der Serie wie ein Handschuh. Besonders die Balletteinlagen kommen dadurch sehr gut rüber und auch viele Szenen bekommen die passende Begleitmusik spendiert. Wird es hektisch so kommt die BGM pompös daher, wird es dramatisch so erklingen seichte, sanfte Töne. Zwar wurden viele (oder vielleicht sogar alle) Stücke geklaut (wie zB aus “Der Nussknacker“ oder “Schwanensee“) aber es ist nicht zu bestreiten das sie der Serie atmosphärisch mächtig auf die Sprünge helfen. Besonders Fans von klassischer Musik werden in dieser Kategorie auf ihre Kosten kommen.

Story

Der Story liegt ein eigenständiges Märchen zugrunde welches von einem fiktiven deutschen Märchenauthor namens Drosselmeyer geschrieben wurde aber durch sein vorzeitiges Ableben nicht zu Ende erzählt werden konnte. Nun soll die Geschichte aber ihr Ende finden und so kehrt er zurück um sein Werk fertig zu stellen. Und so beginnt die Geschichte von Princess Tutu und das Märchen lebt in einem kleinen deutschen Dörfchen wieder auf. Zu behaupten das das nicht äußerst innovativ ist wäre gelogen denn es gibt keinen einzigen Anime weit und breit der in dieser Kategorie etwas ähnliches vorzeigen könnte. Weniger originell stellt sich aber der Verlauf der Handlung dar, der von Mahou-Shouji-Einflüssen geprägt ist und durch einen obligatorischen, episodischen Verlauf leider die meiste Zeit über gehemmt wird. Die ersten 7 Episoden präsentieren sich in diesem Gewand und es wird schnell langweilig und eintönig. Danach kommt die Story zwar ins Rollen aber mitgerissen sah ich mich dennoch nicht wirklich. Das änderte sich auch nicht übermäßig mit dem Beginn der 2. Staffel ab Episode 13+, die aber wenigstens mit einem recht überraschenden Plottwist glänzt. Es wird etwas interessanter aber nach kürzester Zeit gibt sich der episodische Storyverlauf erneut ein Stelldichein und alles verfällt wieder in die Monotonie. Kurz vor Schluss fängt Princess Tutu dann noch einmal an eine unheimlich große Anzahl an Twists und überraschenden Ereignissen in den Topf zu schmeißen, doch da war es für mich schon längst zu spät da mich sowohl Handlung als auch der Ausgang der Geschichte längst nicht mehr interessierten. Fazit: Spannung kam nie in mir hoch und ich sah mich auch nie sonderlich motiviert unbedingt die nächste Episode schauen zu müssen um zu erfahren wie es weiter geht. Tja, eine innovative Basis macht leider noch lange keinen spannenden Plot…

Charaktere

In dieser Kategorie kann man sich von Anfang an schon mal nur auf 4 Charaktere konzentrieren: Fakir, Ahiru, Rue und Mytho. Um sie dreht sich in diesem Anime alles und der Rest des Casts besteht nur aus Statisten die so gut wie keinen Einfluss auf die Handlung haben (ich muss aber zugeben das mir Neko-sensei gut gefallen hat, auch wenn sein Running-Gag mit dem “Heiraten“ irgendwann schrecklich alt wird). Ich muss sagen das Ahiru ein wirklich sympathischer Hauptcharakter ist aber sie fällt dem Klischee des selbstlosen, lieben, aufopferungsvoll für seine Mitmenschen kämpfenden kleinen Mädel das mit einem Herz aus Gold gesegnet wurde nach allen Regeln der Kunst zum Opfer. Was ihre Gefühlswelt angeht so ändert sie sich im Großen und Ganzen überhaupt nicht und das einzige was wir immer mal wieder zu hören bekommen ist das sie sich existenzielle Fragen stellt, da sie ja eigentlich nur eine Ente ist und deshalb einiges nicht so eintreffen wird wie sie es gerne hätte, aber trotzdem glücklich ist wenn sie anderen zu ihrem Glück verhelfen kann. Der tiefste und interessanteste Charakter ist mit Abstand Fakir, er macht einige Entwicklungen durch und überwindet mit starkem Willen einen seiner Komplexe nach dem Anderen was sehr schön zu verfolgen ist und mir gut gefallen hat. Mytho und Rue hingegen tangierten mich eigentlich die ganze Serie lang überhaupt nicht und ich hab kaum einen Dreck auf diese 2 Figuren gegeben. Mytho ist zuerst eine leere Hülle und später ein fieser Mistkerl und Rue mimt die typische böse Gegenspielerin der Protagonistin. Diese 2 Figuren gewinnen zwar auch an Tiefe hinzu aber ihre Schicksale haben mich dennoch kaum berühren können. Was diese 4 Charaktere zusammen aber doch noch ziemlich interessant macht ist das ihre Rollen alle eng mit dem Märchen verbunden sind und man sich bis zum Ende wenigstens die Frage stellt wie das alles wohl enden mag. Trotzdem hielt sich meine Motivation, mehr über die Figuren zu erfahren, insgesamt arg in Grenzen.

Wert

Ich sehe in Princess Tutu keinen Anlass für einen Re-Watch, einmal reicht mir um ehrlich zu sein mehr als aus. Empfehlen kann ich diesen Anime nicht unbedingt, es sei denn man ist ein Mahou-Shoujo-Liebhaber oder jung und weiblich…
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#2
Princess Tutu vereint Märchen, Magical Girl und Ballet zu einem wunderschönen Anime. Was hier geboten wird liegt weiter über dem Niveau der typischen TV-Serien.

Die Schöpferin der Serie, Ikuko Itoh, hat sich berühmte Märchen und Ballete zum Vorbild genommen und obwohl der typische Ablauf eines Magical-Girl-Animes auch bei Princess Tutu noch durchscheint, wurde das Konzept ähnlich wie bei Utena kunstvoll erweitert und weiterentwickelt. Die märchenhafte Stimmung der Geschichte kommt sehr gut zur Geltung, wohl so gut wie bei keinem anderen Anime und nicht zuletzt auch deswegen, weil zu einem sehr authentischen Setting gegriffen wurde. Der Anime spielt nämlich in einer frühneuzeitlichen deutschen Stadt; sogar die Texte im Anime sind alle auf Deutsch (fast immer korrekt geschrieben). Bei Märchen denkt man natürlich sofort an die jüngeren Zuschauer und tatsächlich, zumindest gehe ich stark davon aus, richtet sich der Anime eher an Kinder bzw. junge Teenager.

Wie bei anderen Magical-Girl-Anime steht eine romantische Geschichte im Mittelpunkt der Handlung, aber dafür fallen die üblichen Monster-of-the-Day-Kämpfe weg. Fast, um genau zu sein, denn Kämpfe gibt es zwar nicht, aber Konflikte mit Gegenspielern schon. Anders als man es in diesem Genre gewohnt ist, muss die Heldin ihre Gegner aber nicht bekämpfen, sondern eher überzeugen und das nicht nur mit Worten, sondern auch mit Ballettänzen. Hier zeigt sich auch die einzige Schwäche des Animes: die Tänze bestehen überwiegend aus Standbildern. Die Geschichte aber ist wirklich sehr gut geschrieben und besitzt so manche überraschende Wendung, ohne dabei, wie es bei Märchen nun mal so ist, besonders anspruchsvoll zu sein.

Obwohl sich der Anime an Kinder richtet, sind die Charaktere weitaus besser ausgearbeitet als im typischen Late-Night-Anime. Sympathisch sind sie sowieso, vor allem die Heldin und tollpatschige Ente Ahiru, die mir auf Anhieb ans Herz gewachsen ist. Selbst die comic-relief-Charaktere sind diesmal keine Störenfriede; manche sogar wirklich lustig, wie z.B. Lilie, eine "Freundin" der Heldin, deren fast schon sadistische Persönlichkeit für ein Märchen recht ungewöhnlich ist. Weniger ungewöhnlich ist die Rollenverteilung, denn immerhin handelt es sich um ein Märchen und da dürfen bestimmte Archetypen natürlich nicht fehlen.

Zu guter Letzt muss ich noch etwas zum Soundtrack sagen. Princess Tutu hat sicherlich einen der besten Soundtracks, nicht nur weil es sich fast ausschließlich um berühmte klassische Stücke handelt (einiges aus Tschaikowskis Balleten z.B.), sondern weil die Szenen nahezu perfekt auf die Musik abgestimmt wurden.
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Avatar: AlainJohns#3
Märchen meets Mahou Shoujo (und Ballett)!
Das war so ziemlich mein erster Gedanke zu dieser Serie, der sich bis zur letzten Episode weitestgehend bestätigt hat, wenn auch die Märchenhaftigkeit letztlich leicht überwiegt. Denkt man ein wenig darüber nach liegt diese Kombination ja auch eigentlich auf der Hand, nutzen doch meist beide Genres überzeichnete Charaktere um eine fantastische Geschichte zu erzählen und bedienen sich dabei ganz typischer Handlungsabläufe mit viel Dramatik und Gefühl.


Oberflächlich betrachtet bietet einem Princess Tutu auch genau dies, denn es gibt alles was zu einem waschechten Märchen dazugehört: Eine herzensgute Protagonistin, einen Prinz in den sie verliebt ist, eine Rivalin, einen bösen Widersacher usw.. Und auch für das Magical Girl Genre stehen damit bereits die meisten Zutaten bereit die zusätzlich noch um die große Bedeutung von Gefühlen ergänzt wird. Betrachtet man das ganze genauer stellt man allerdings fest, dass Princess Tutu noch weit mehr ist als das. Vielmehr handelt es sich hier um eine der schönsten und besterzählten Fantasty-Geschichten, die ich kenne.
Princess Tutu ist eine Geschichte mit einer Vielzahl von Facetten was schon bei den Charakteren anfängt. Mögen diese anfangs noch recht stereotyp wirken so ändert sich dies recht schnell und man stellt fest wie gut ausgearbeitet die Persönlichkeit jeder einzelnen Figur ist. Selbiges gilt auch für die Geschichte an sich, die immer wieder mit neuen Verwicklungen und einem zeitweise mörderischen Tempo aufzuwarten weiß, dass einen stets gebannt vor den Bildschirm fesselt und die künftigen Ereignisse mit Spannung erwarten lässt. Einige der Episoden sind aufgrund der Herzsplitterthematik dabei recht episodisch gehalten und diese stellen zumeist auch noch die schwächsten des Anime dar, doch sei jedem, der einen zu episodischen Verlauf erwartet gesagt, dass diese Folgen nur einen kleinen Teil der Serie ausmachen und es sich größtenteils um eine kohärente Geschichte mit sehr viel Abwechslung handelt. Die Spannung die dieser Anime zu erzeugen weiß resultiert auch daraus, dass er trotz seines selbst in Kampfszenen bestehenden Fokus auf den Gefühle der Figuren, stets unvorhersehbar und in seiner Entwicklung dennoch glaubwürdig wirkt. So hat Ahiru zwar ein Herz aus Gold, doch reicht dies nicht, wie in einigen anderen Mahou Shoujo Anime, aus um jedes Hindernis zu überwinden. Daher hatte zumindest ich bis zur letzten Episode so gut wie keine Ahnung, wie die ganze Geschichte letztlich enden wird. Dennoch bietet Princess Tutu dem Zuschauer auch eine ganze Menge Interpretationsstoff, denn Andeutungen bezüglich des Wesens der Welt, der Geschichte, oder der Charaktere, über die man sich Gedanken machen kann gibt es zu genüge. Last but not least tragen auch die hervorragenden Dialoge einiges zur Qualität des Inhaltes dieser Serie bei. Durch ihre Natürlichkeit verleihen sie den ernsten Situationen die notwendige Atmosphäre und lassen den Dialogwitz so gut seine Wirkung entfalten, dass die meisten Komödien sich davon eine dicke Scheibe abschneiden könnten. Überhaupt ist Princess Tutu kein komplett ernster Anime. Immer wieder wird die eigentlich tragische Grundstimmung durch Running Gags und Dialogwitze aufgelockert.
Neben dem Inhalt ist zudem auch die Inszenierung bei diesem Anime rundum gelungen. An erster Stelle seien hier die Seiyuus, allen voran Nanae Katou die Sprecherin von Ahiru genannt, die in meinen Ohren einen schlicht überragenden Job abgeliefert haben. Selten hat mich ein kompletter Seiyuu-Cast mit so viel Emotionen und Leidenschaft überzeugt und gleichzeitig stets so natürlich gewirkt. Aber auch der Rest der Soundkomponenten muss sich nicht verstecken. Die Musik etwa ist stets ein wahrer Ohrenschmaus und unterstreicht Atmosphäre wie Humor quasi perfekt. Sie setzt sich aus klassischen europäischen, Werken zusammen und passt somit wunderbar zu den vielfach vorhandenen Referenzen auf europäische Märchen und Ballettstücke. Nebenbei sei hier angemerkt, dass man sich nicht für Ballett zu interessieren braucht um diesen Anime zu mögen (obwohl es wahrscheinlich einen zusätzlichen Reiz darstellen würde). Denn das Ballett spielt zwar eine nicht unbedeutende Rolle, wird aber stets so behandelt, dass es nicht groß stört, wenn man sich in diesem Bereich nicht auskennt. Zu guter Letzt darf natürlich auch eine Erwähnung der optischen Umsetzung nicht fehlen, denn diese steht der akustischen in nichts nach. Durch ein wunderbares Spiel mit Licht und Farben werden vor allem die bedeutenden und dramatischen Momente immer wieder wunderschön in Szene gesetzt und dabei teilweise auch Bezug auf das Ballett genommen, wenn etwa Charaktere mitten im Wald stehend mit einem Scheinwerferlicht in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt werden.

Fazit:
Eine wunderschön inszenierte Fantasy-Geschichte, die insgesamt sogar eher an ein Märchen als einen Mahou Shoujo Anime erinnert. Princess Tutu hat alles was man sich von diesem Genre wünschen kann: Liebenswerte, interessante und glaubwürdige Charaktere, eine extrem spannende Handlung, fantastische Seiyuus und eine Inszenierung die klanglich wie optisch ein wahrer Genuss ist. Wer Märchen und Fantasy mag sollte hier unbedingt reinschauen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
"Mögen jene, die ihr Schicksal akzeptieren, glücklich werden; mögen jene, die ihm trotzen, Ruhm erlangen".

Ein musikalisches (Ballett)Märchen für Kinder, das sicher einzigartig ist im Anime-Bereich und auf seine eigene Art anzusprechen weiß, wenn dieser eigene Stil zweifellos auch nicht bei allen ankommen wird. Kreativ, sympathisch und unterlegt bzw. hier schon getragen von einem Soundtrack voll von Tschaikowsky und anderen Größen der klassischen Musik, schafft Princess Tutu im Gewimmel all der unzähligen Anime aber zumindest eines: in Erinnerung zu bleiben.


Eines sollte man in meinen Augen hinsichtlich dieser Serie schon noch einmal unterstreichen, um keine falschen Erwartungen zu wecken: sie richtet sich an Kinder und – was in seinen Auswirkungen verstärkend hinzukommt – ist eigentlich ein Märchen. Das schließt jetzt den Unterhaltungswert für ältere Semester in keiner Weise aus, aber damit verbunden ist eben eine gewisse Simplizität in der Handlung bzw. eigentlich mehr in der Ausgangslage, denn besonders in der zweiten Hälfte beginnt sich der Anime zunehmend gezielt über die klassischen Märchenspielregeln hinwegzusetzen. Das ist in meinen Augen neben seinem allgemein interessanten Stil auch seine große Stärke. Man nimmt das eingangs zitierte Motto der Serie ernst und thematisiert ausgehend von einem kreativen, sich erst im Verlauf völlig entfaltenden Setting, in kindgerechter Weise sowohl den Kampf gegen das eigene, mitunter bittere Schicksal, als auch das Arrangieren mit der eigenen Situation. Im Gegensatz zu haufenweise anderen Serien schafft man es hier auch beim Ende nicht nur zu überraschen, sondern auch vollkommen befriedigend zu sein und einen thematisch passenden Abschluss zu finden.

Gewöhnungsbedürftig werden in dieser Serie wahrscheinlich vor allem zwei Dinge sein: Ahiru und die Stilisierung mit Balletteinlagen. Ahiru ist an sich ein typischer Archetyp aus Shoujo-Anime, also ein positives, tollpatschiges Mädchen voller Enthusiasmus, was im Anime auch entsprechend überzeichnet dargestellt und besonders gerne für Comic-Relief genutzt wird. Sympathisch ist sie jedenfalls von ihrem ersten Auftritt an und im Verlauf macht sie auch eine gewisse Entwicklung durch. Ähnlich ergeht es den meisten anderen wichtigen Figuren. Sie wirken zu Beginn sehr oberflächlich, durchlaufen mit steigender Episodenzahl aber eine zunehmende Charakterentwicklung. Das Ballettelement wiederum begleitet einen die gesamte Serie und man mag es, oder mag es nicht. Stellenweise wird die Handlung dabei zu repetitiv, aber man überwindet das meist, bevor es wirklich störend wird.

Zum Soundtrack muss man natürlich auch einige Worte verlieren, wird es hinsichtlich Qualität der Stücke wohl keinen besseren geben im Animebereich. Aber das ist auch keine so große Kunst, wenn man sich neben dem hier dominierenden Tschaikowsky auch der Werke von Mussorgsky, Saint-Saens, Johann Strauss (Sohn) und anderen bedient. Die Kunst liegt hier dann mehr darin sie effektiv einzusetzen, was u. a. durch die Balletstilisierung aber ebenfalls gut gelingt und den Anime zu einem musikalischen Genuss macht.

Fazit:
Ohne Zweifel einer der interessantesten und erinnerungswürdigsten Anime, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Man punktet durch einen eigenen Stil und ein konsequent durchgezogenes Konzept, das aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist.
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