AsaneRedakteur
#1Die 80er Jahre waren eine gute Zeit für gepflegten Schrott. Man konnte schlechte Anime produzieren, die dennoch unterhalten, und man konnte schlechte Anime produzieren, die unterhalten, weil sie so erbärmlich miserabel sind. »Nora« schafft es, beide Wege zu gehen, und man fragt sich, was die Produzenten getrieben hat, solch einen Müll in die Welt zu setzen.
Der erste Teil dieser OVA ist eigentlich gar nicht so übel. Sie handelt von Nora, einer unbekümmerten und etwas kindlichen jungen Frau, die auf dem Weg ist zur Raumstation Frontier (oder "Frontia", wie die Beschriftung meint) ist und dort auf den berühmten Professor Zakariasen trifft. Dort angekommen, geraten einige Dinge allmählich außer Kontrolle, was sich darin niederschlägt, daß immer öfter die künstliche Gravitation ihren Betrieb einstellt. Dahinter steckt natürlich mal wieder einer der üblichen verrückten Wissenschaftler, der mit Hilfe seiner KI, die auf den Namen "Artifiend" hört, die Weltherrschaft zu erlangen sucht. Natürlich geht das böse nach hinten los, weil die KI recht bald ein ethisches Bewusstsein entwickelt und daher zum Wohle der Welt zu handeln beginnt – anstatt zum Wohle der Menschen. Es kommt also zu immer bizarreren Maschinen-Amokläufen, daher wendet man sich an Nora, die dieser KI den Hintern versohlen soll. Sie aktiviert also die Konsole und konfrontiert ihn mit ihrem Charme und ihrer unschlagbaren weiblichen Logik. Comedy vom Feinsten.
Alles an diesem Anime ist billig. Vor allem die Animationen, die gerade mal so die Mindestanforderungen erfüllen. Aber solange das unterhält, macht das ja nichts. Womit »Nora« aber punkten kann, ist zum einen die Hauptfigur selbst, die auch ein wenig an Maron aus »Assemble Insert« erinnert, und zum anderen der Humor, der sehr seltsam ist und sich ebenso unbekümmert gibt wie die Protagonistin.
Wer Nora ist, was sie hier umtreibt und worum es in dieser Geschichte überhaupt geht, bleibt unklar. Und vor allem kann man nicht mal sagen, ob dahinter ein Konzept steht oder ob bloß der Aufbau der Story verkackt ist bis zum gehtnichtmehr. Die Konstellation ist auch klar: auf der einen Seite ein Haufen Deppen (so ziemlich alle männlich und übergewichtig), auf der anderen Seite Nora, das knuffige Girlie, das es darauf anlegt, unterschätzt zu werden. Letztlich ist aber auch das egal, solange man damit seinen Spaß haben kann – und den hat man, denn wenn auch manches an den Haaren herbeigezogen ist, so ist es doch in sich selbst stimmig.
Anisearch hat sich, wie ANN, dazu entschieden, beide Folgen in einem Eintrag zusammenzuführen. MAL und aniBD jedoch haben das in einzelne Einträge aufgeteilt. Aus gutem Grund.
Der zweite Teil der OVA ist ein Dreivierteljahr später entstanden, und die einzigen Konstanten sind der Produzent und die Seiyuu von Nora. Alles an diesem Anime ist schrottig. Vor allem die Animationen, die nicht einmal die Mindestanforderungen erfüllen. Eigentlich sind das nicht einmal Animationen. Es sieht aus, als habe man einfach das Storyboard genommen und koloriert. Bei Stills und ruhigeren Szenen geht das noch gerade so, aber wenn es lebhaft wird, wenn Nora ihre Gegner zerlegt, nimmt man einfach die Keyframes, ohne sich um irgendwelche in-betweens zu kümmern. Die Framerate bewegt sich in solchen Szenen bei geschätzten 2-3 Bildern pro Sekunde. Ungelogen! Wer sich ein Bild von dieser Katastrophe machen will, möge sich auf Youtube umschauen.
Nora hat plötzlich irgendwelche Psi-Kräfte, kann sich unsichtbar machen, die Zeit manipulieren und anderen Krimskrams, der völlig unnötig ist, weil das weder für die Kämpfe noch für ihren Charakter von Bedeutung ist. Alles ist noch viel gröber geraten als bei der ersten Folge, und nicht einmal für Schatten war Zeit und Geld da, weswegen die Personen öfters mal undefiniert in der Gegend rumstehen.
Ort der Handlung ist diesmal eine Bergbausiedlung auf dem Wüstenplanet Dazzle, wo Nora als gnadenlos overpowerte Kopfgeldjägerin auftaucht. Wen sie dort jagt und was sie von wem dafür bekommt, bleibt ebenso ein Rätsel wie die Frage, um was es überhaupt geht. Ein Blick nach aniDB sagt mir, daß ich nicht der einzige bin, der damit Probleme hat: "Had a real hard time finishing the 29 min OVA. Had to do it in several tries, while skimming th[r]ough some of the awful parts" liest man da, und: "it's truly unwatchable".
Wenn man mal die Toplist durchgeht, um dort im Bodensatz nach den am schlechtesten bewerteten Animes zu suchen oder sich auf Youtube die dortigen Empfehlungen durchschaut, stößt man ja schnell auf das berüchtigte »Hametsu no Mars«. Die zweite Folge von »Nora« jedenfalls hat alles Zeug dazu, diesen fragwürdigen Titel für sich in Anspruch nehmen.
Wenn ihr das also unbedingt anschauen müsst, dann tut das wenigstens besoffen, damit ihr 1. das geistig überlebt – und 2. seid ihr dann mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lage, aufgrund der Trägheit des Gesichtssinns die fehlenden Frames selber zu interpolieren. Schaut es euch also an, aber gebt mir nicht die Schuld an den Nebenwirkungen!
Der erste Teil dieser OVA ist eigentlich gar nicht so übel. Sie handelt von Nora, einer unbekümmerten und etwas kindlichen jungen Frau, die auf dem Weg ist zur Raumstation Frontier (oder "Frontia", wie die Beschriftung meint) ist und dort auf den berühmten Professor Zakariasen trifft. Dort angekommen, geraten einige Dinge allmählich außer Kontrolle, was sich darin niederschlägt, daß immer öfter die künstliche Gravitation ihren Betrieb einstellt. Dahinter steckt natürlich mal wieder einer der üblichen verrückten Wissenschaftler, der mit Hilfe seiner KI, die auf den Namen "Artifiend" hört, die Weltherrschaft zu erlangen sucht. Natürlich geht das böse nach hinten los, weil die KI recht bald ein ethisches Bewusstsein entwickelt und daher zum Wohle der Welt zu handeln beginnt – anstatt zum Wohle der Menschen. Es kommt also zu immer bizarreren Maschinen-Amokläufen, daher wendet man sich an Nora, die dieser KI den Hintern versohlen soll. Sie aktiviert also die Konsole und konfrontiert ihn mit ihrem Charme und ihrer unschlagbaren weiblichen Logik. Comedy vom Feinsten.
Alles an diesem Anime ist billig. Vor allem die Animationen, die gerade mal so die Mindestanforderungen erfüllen. Aber solange das unterhält, macht das ja nichts. Womit »Nora« aber punkten kann, ist zum einen die Hauptfigur selbst, die auch ein wenig an Maron aus »Assemble Insert« erinnert, und zum anderen der Humor, der sehr seltsam ist und sich ebenso unbekümmert gibt wie die Protagonistin.
Wer Nora ist, was sie hier umtreibt und worum es in dieser Geschichte überhaupt geht, bleibt unklar. Und vor allem kann man nicht mal sagen, ob dahinter ein Konzept steht oder ob bloß der Aufbau der Story verkackt ist bis zum gehtnichtmehr. Die Konstellation ist auch klar: auf der einen Seite ein Haufen Deppen (so ziemlich alle männlich und übergewichtig), auf der anderen Seite Nora, das knuffige Girlie, das es darauf anlegt, unterschätzt zu werden. Letztlich ist aber auch das egal, solange man damit seinen Spaß haben kann – und den hat man, denn wenn auch manches an den Haaren herbeigezogen ist, so ist es doch in sich selbst stimmig.
Anisearch hat sich, wie ANN, dazu entschieden, beide Folgen in einem Eintrag zusammenzuführen. MAL und aniBD jedoch haben das in einzelne Einträge aufgeteilt. Aus gutem Grund.
Der zweite Teil der OVA ist ein Dreivierteljahr später entstanden, und die einzigen Konstanten sind der Produzent und die Seiyuu von Nora. Alles an diesem Anime ist schrottig. Vor allem die Animationen, die nicht einmal die Mindestanforderungen erfüllen. Eigentlich sind das nicht einmal Animationen. Es sieht aus, als habe man einfach das Storyboard genommen und koloriert. Bei Stills und ruhigeren Szenen geht das noch gerade so, aber wenn es lebhaft wird, wenn Nora ihre Gegner zerlegt, nimmt man einfach die Keyframes, ohne sich um irgendwelche in-betweens zu kümmern. Die Framerate bewegt sich in solchen Szenen bei geschätzten 2-3 Bildern pro Sekunde. Ungelogen! Wer sich ein Bild von dieser Katastrophe machen will, möge sich auf Youtube umschauen.
Nora hat plötzlich irgendwelche Psi-Kräfte, kann sich unsichtbar machen, die Zeit manipulieren und anderen Krimskrams, der völlig unnötig ist, weil das weder für die Kämpfe noch für ihren Charakter von Bedeutung ist. Alles ist noch viel gröber geraten als bei der ersten Folge, und nicht einmal für Schatten war Zeit und Geld da, weswegen die Personen öfters mal undefiniert in der Gegend rumstehen.
Ort der Handlung ist diesmal eine Bergbausiedlung auf dem Wüstenplanet Dazzle, wo Nora als gnadenlos overpowerte Kopfgeldjägerin auftaucht. Wen sie dort jagt und was sie von wem dafür bekommt, bleibt ebenso ein Rätsel wie die Frage, um was es überhaupt geht. Ein Blick nach aniDB sagt mir, daß ich nicht der einzige bin, der damit Probleme hat: "Had a real hard time finishing the 29 min OVA. Had to do it in several tries, while skimming th[r]ough some of the awful parts" liest man da, und: "it's truly unwatchable".
Wenn man mal die Toplist durchgeht, um dort im Bodensatz nach den am schlechtesten bewerteten Animes zu suchen oder sich auf Youtube die dortigen Empfehlungen durchschaut, stößt man ja schnell auf das berüchtigte »Hametsu no Mars«. Die zweite Folge von »Nora« jedenfalls hat alles Zeug dazu, diesen fragwürdigen Titel für sich in Anspruch nehmen.
Wenn ihr das also unbedingt anschauen müsst, dann tut das wenigstens besoffen, damit ihr 1. das geistig überlebt – und 2. seid ihr dann mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lage, aufgrund der Trägheit des Gesichtssinns die fehlenden Frames selber zu interpolieren. Schaut es euch also an, aber gebt mir nicht die Schuld an den Nebenwirkungen!
Beitrag wurde zuletzt am 26.01.2024 00:52 geändert.
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