Ghost in the Shell - ein Meilenstein des Cyberpunk, ob man ihn nun mag oder nicht.
So gut wie jede/r kennt diesen Film und doch gibt es hier nichtmal eine Hand voll ordentlicher Reviews zu ihm... versuchen wir also mal diesen Umstand zu ändern, ohne die Bedeutung des Filmes für alles was danach kam überzustilisieren:
GitS spielt im Jahr 2029, vom Veröffentlichungsjahr des Anime also rund 35 Jahre in der Zukunft, vom Manga sogar noch mehr und dennoch wirkt das Setting nicht übermäßig futuristisch, wie es üblicher Weise in Science Fiction Literatur der Fall wäre. Herkömmliche Wochenmärkte, Plattenbauten, gewöhnliche Feuerwaffen, normale Autos ohne irgendwelches Hover-Zeug... die einzige Ausnahme in Bezug auf Gegenwartsnähe stellt der Einzug der Kybernetik in Mensch und Alltag dar, womit wir auch schon beim Kernthema des Anime wären.
Dieser Film beschäftigt sich vordergründig vor allem mit künstlicher Intelligenz und zunehmender Technisierung des menschlichen Körpers, sowie den daraus erwachsenden Problemen und ethischen Gesichtspunkten. Die totale Vernetzung und Digitalisierung bringt natürlich nicht nur positives mit sich, sondern ruft mit ihren Möglichkeiten auch Verbrecher auf den Plan. Gegen diese "Cyber-Kriminellen" und die Bedrohung der allgemeinen Ordnung durch Super-Hacker stellt sich nun die Polizei-Sondereinheit Sektion 9 um den Cyborg Motoko Kusanagi, den zu großen Teilen mechanisch aufgepeppten Batou und den noch relativ frischen Togusa. Hinter den Kulissen ziehen korrupte Politiker die Fäden und so ergibt dies alles in der Gesamtheit einen spannenden Cyber-Polit-Krimi mit gut ausgebauten Figuren, der sowohl anthropologische als auch philosophische Denkansätze liefert. Eine Meinung zum Thema wird einem aber dennoch nicht aufgedrückt und so bleibt während und auch nach der Lektüre viel Raum und Bedarf für eigene Gedanken.
Weit bedeutender als die nette Story und ihre Umsetzung ist bei Ghost in the Shell aber die Präsentation, denn hier wurden definitiv neue Maßstäbe für die Welt des Animationsfilms gesetzt. Dies ist einer der ersten Anime in denen in hohem Maße CG-Animationen eingebunden wurden und das auch noch auf absolut großartige Weise, sodass sie perfekt zu den Zeichnungen passen. In puncto Detailgrad und Hintergründe machen bis heute ebenfalls nur wenige Titel GitS etwas vor... absolut "state of the art". Hinzu kommt noch ein dem Thema des Films wie auf den Leib geschnittenes Charakterdesign, über das man aber natürlich auch geteilter Meinung sein kann. Kurz: Optisch einfach eine Augenweide.
Weiterer großer Pluspunkt von GitS ist der Soundtrack aus der Feder von Kenji Kawai, der meiner Meinung nach bis heute einer der besten überhaupt ist. Düster, kalt und mysteriös zeichnen die Tracks den Film nach und brillieren durch die subtile Verbindung von klassischen asiatischen Instrumenten und synthetischen Klängen. Vor allem der Titeltrack "Making of a Cyborg" ist unheimlich atmosphärisch und wurde schon zahllose Male von Musikern der Techno- und Breakbeat-Szene gesampled und adaptiert. Die deutsche Synchro hingegen ist leider grottenschlecht und in nahezu allen Rollen völlig fehlbesetzt, was sowohl für die alte, als auch die neue Version gilt. Fast alle Stimmen wirken vollkommen lustlos und wirklich Spaß macht der Film zumindest mir so nicht. Ich bin daher wirklich froh, ihn die ersten Male auf englisch gesehen zu haben, denn damit fährt man imho deutlich besser.
Kurz:
Sollte jeder Anime-Konsument der etwas auf sich hält mindestens ein mal gesehen und eigentlich auch im Regal stehen haben. Wie Akira ist GitS meiner Meinung nach ein Stück Filmgeschichte, an dem auf Dauer niemand vorbeikommt. Trotzdem nicht der beste Film der Welt...
So gut wie jede/r kennt diesen Film und doch gibt es hier nichtmal eine Hand voll ordentlicher Reviews zu ihm... versuchen wir also mal diesen Umstand zu ändern, ohne die Bedeutung des Filmes für alles was danach kam überzustilisieren:
GitS spielt im Jahr 2029, vom Veröffentlichungsjahr des Anime also rund 35 Jahre in der Zukunft, vom Manga sogar noch mehr und dennoch wirkt das Setting nicht übermäßig futuristisch, wie es üblicher Weise in Science Fiction Literatur der Fall wäre. Herkömmliche Wochenmärkte, Plattenbauten, gewöhnliche Feuerwaffen, normale Autos ohne irgendwelches Hover-Zeug... die einzige Ausnahme in Bezug auf Gegenwartsnähe stellt der Einzug der Kybernetik in Mensch und Alltag dar, womit wir auch schon beim Kernthema des Anime wären.
Dieser Film beschäftigt sich vordergründig vor allem mit künstlicher Intelligenz und zunehmender Technisierung des menschlichen Körpers, sowie den daraus erwachsenden Problemen und ethischen Gesichtspunkten. Die totale Vernetzung und Digitalisierung bringt natürlich nicht nur positives mit sich, sondern ruft mit ihren Möglichkeiten auch Verbrecher auf den Plan. Gegen diese "Cyber-Kriminellen" und die Bedrohung der allgemeinen Ordnung durch Super-Hacker stellt sich nun die Polizei-Sondereinheit Sektion 9 um den Cyborg Motoko Kusanagi, den zu großen Teilen mechanisch aufgepeppten Batou und den noch relativ frischen Togusa. Hinter den Kulissen ziehen korrupte Politiker die Fäden und so ergibt dies alles in der Gesamtheit einen spannenden Cyber-Polit-Krimi mit gut ausgebauten Figuren, der sowohl anthropologische als auch philosophische Denkansätze liefert. Eine Meinung zum Thema wird einem aber dennoch nicht aufgedrückt und so bleibt während und auch nach der Lektüre viel Raum und Bedarf für eigene Gedanken.
Weit bedeutender als die nette Story und ihre Umsetzung ist bei Ghost in the Shell aber die Präsentation, denn hier wurden definitiv neue Maßstäbe für die Welt des Animationsfilms gesetzt. Dies ist einer der ersten Anime in denen in hohem Maße CG-Animationen eingebunden wurden und das auch noch auf absolut großartige Weise, sodass sie perfekt zu den Zeichnungen passen. In puncto Detailgrad und Hintergründe machen bis heute ebenfalls nur wenige Titel GitS etwas vor... absolut "state of the art". Hinzu kommt noch ein dem Thema des Films wie auf den Leib geschnittenes Charakterdesign, über das man aber natürlich auch geteilter Meinung sein kann. Kurz: Optisch einfach eine Augenweide.
Weiterer großer Pluspunkt von GitS ist der Soundtrack aus der Feder von Kenji Kawai, der meiner Meinung nach bis heute einer der besten überhaupt ist. Düster, kalt und mysteriös zeichnen die Tracks den Film nach und brillieren durch die subtile Verbindung von klassischen asiatischen Instrumenten und synthetischen Klängen. Vor allem der Titeltrack "Making of a Cyborg" ist unheimlich atmosphärisch und wurde schon zahllose Male von Musikern der Techno- und Breakbeat-Szene gesampled und adaptiert. Die deutsche Synchro hingegen ist leider grottenschlecht und in nahezu allen Rollen völlig fehlbesetzt, was sowohl für die alte, als auch die neue Version gilt. Fast alle Stimmen wirken vollkommen lustlos und wirklich Spaß macht der Film zumindest mir so nicht. Ich bin daher wirklich froh, ihn die ersten Male auf englisch gesehen zu haben, denn damit fährt man imho deutlich besser.
Kurz:
Sollte jeder Anime-Konsument der etwas auf sich hält mindestens ein mal gesehen und eigentlich auch im Regal stehen haben. Wie Akira ist GitS meiner Meinung nach ein Stück Filmgeschichte, an dem auf Dauer niemand vorbeikommt. Trotzdem nicht der beste Film der Welt...
Kommentare
Endlich konnte ich mir diesen Film auch mal anschauen. Der Anime ist 1995 nach der Vorlage von Masamune Shirow erschienen, der den Manga produzierte. Der Film ist ein Klassiker im Bereich Science-Fiction und fühlt sich heute aktueller an denn je.
Es ist auch ein Remaster 2008 erschienen unter dem Namen 2.0, ich habe aber nur das Original gesehen. Die Handlung spielt in der Zukunft, es gibt Cyborgs, es geht um politische Machtspielchen und einen Hacker um es mal grob zusammenzufassen. Und ja, natürlich noch die weibliche Protagonistin. Ich fange mal mit der Animation an, klar, ist sie wohl nicht mehr die technisch aktuellste, ich muss aber sagen, dass sie mir auch heute noch sehr gefällt. Dieses düstere, das passt einfach gut. Der Sound ist wirklich stimmig, es gibt viele gute Lieder die gut zur Stimmung passen. Die deutsche Synchronisation ist auf allerhöchstem Niveau und alle Stimmen wurden sehr gut für die Charaktere getroffen.
Als Fazit möchte ich sagen, dass man diesen Film als Anime Fan unbedingt gesehen haben sollte. Er ist sehr spannend und man erfasst mit Sicherheit auch nicht gleich alles bei dieser Komplexen Handlung. Die Charaktere sind allesamt interessant und der Film hat mir echt Spaß gemacht. Zum Glück sind noch etliche Fortsetzungen erschienen, die ich mir auch ansehen werde.
(Fast) 20 Jahre nach Erscheinung und der Anime ist aktueller denn je.
Zugegeben 2029 ist ein wenig optimistisch geschätzt für Cyborgs aber vergessen wir nicht das "fiction" in "sci-fi".
Nun zum eigentlichen Film:
Mein Eindruck zu Beginn: Die Musik ist atemberaubend.
Eine wunderbare Komposition, die dem Bild und der Geschichte Leben einhaucht.
Es wird sehr viel mit der Darstellung gearbeitet, wobei immer Zeit zum nachdenken bleibt. Man hat das Gefühl der Regisseur will den Zuschauer zum philosophieren bringen.
Selten habe ich so wunderbar verpackte Denkanstöße gesehen.
Zur Handlung möchte ich nichts sagen außer eins: Sie hat mich in den Bann gezogen und die 79 waren gefühlt sehr viel weniger. Wer den Film noch nicht kennt: Auf jeden Fall schauen!
Die Action folgt stets der Handlung. Gewalt ist ein Mittel der Darstellung und nicht umgekehrt.
Am Bild merkt man doch vielleicht, dass dieser Film bereits (fast) 20 Jahre alt ist, was nicht heißen soll, dass er altmodisch wirkt. Nur gibt es mittlerweile detailreichere Animationen, was auch zu erwarten ist. Beispielsweise Fate/Stay Night: Unlimited Blade Works.
Zu letzt die Szenen, welche mich am meisten beeindruckten (Spoiler):
Batou ist auf dem Boot und Motoko kommt auf dieses vom Tauchen im Wasser, was für einen Cyborg gefährlich ist, weil dieser auf Grund seines Körpers immer sinkt. Motoko hält einen Monolog über das Cyborg Dasein und über das Problem des "Ichs".
Eigentlich unnötig das hier nachzuerzählen, wer diesen Spoiler liest hat den Film hoffentlich bereits gesehen.
Faszinierend hieran fand ich wie abhängig Motoko sich hier sieht und zwar in "Rente" gehen könnte aber dann nicht mehr sie selbst wäre, bei allem was sie zurückgeben müsste - inklusiver ihrer Erinnerungen. Ein sehr unschöner Gedanke.
Gefolgt davon.. Über eine Minute ohne Konversation um darüber nachzudenken. Wunderschön.
Die Aufzugszene mit Batou und Motoko:
Motoko fragt sich ob sie wirklich sie ist oder nur eine Kopie einer "realen" Motoko oder ob es dieses "reale" Ich nie gab. Sie sieht sich selbst als das was ihre Umwelt ihr erzählt und fragt sich ob ihr "Geist", womit sicher Seele gemeint ist, nicht auch generiert sein Könnte.
Die Alte Frage nach der eignen Existenz wird hier angewendet auf eine nahezu komplett Künstliche Lebensform. Etwas dem wir vielleicht wirklich ein Mal gegenüberstehen Könnten.
Die Szene in der ein Cyborgkörper durch einen Unfall gefunden und getestet wird.
(kommt vor der Aufzugszene):
Der gefundene Cyborg Körper wird gefunden und enthält angeblich so etwas wie ein "ghost". Trotzdem wird dieser einfach zerlegt und getestet wie eine Maschine zerlegt. Eine sehr verstörende Vorstellung wenn die Cyborgs angeblich wie Menschen wahrgenommen werden.
ist wohl DER Anime der 90er., zumindest was Filme angeht.
Er ist dafür bekannt Anime in der westlichen Welt als Unterhaltundsmedium bekannt
gemacht zu haben.
GitS ist heutzutage ein Haushoher Name, basierend auf einen 3 Teiligen Manga,
einer Fortsetzung namentlich Innocence, einer zweistaffeligen Anime-Serie,
einer nicht ganz so tollen Neuauflage namens 2.0 und einem Quasi-Reboot namens Arise.
Doch der Bekanntheitsgrad fing hier an, beim Kinofilm, einfach "Ghost in the Shell" genannt.
Aber warum ist er so bekannt? Nun, er war einer der ersten richtig bekannten "Seinen" Anime,
welcher nicht Kinder als Zielgruppe hatte.
Eine erwachsene, dunkle und fast schon gruselige Zukunftsvision,
mit einer extrem dichten Atmosphäre, welche man nur hier finden kann.
Die Geschichte um Motoko Kusanagi, (einer Cyborg von der geheimen Polizeiorganisation; Sektion 9)
und dem Puppenspieler ist bis zum Ende mit Spannung gefüllt.
Doch man sollte nicht unbedingt einen sinnlosen Actionanime erwarten,
Ghost in the Shell ist langsam und verbringt viel Zeit damit die Welt zu präsentieren.
Doch dieser eher gemächige Fluss passt super zum Crime-Thriller,
als welcher GitS sich präsentiert. All das Warten bis zum 3. Akt zahlt sich voll aus
und es erwartet einen ein zum Kinnlade fallen lassender Showdown.
Dieser Anime war damals dafür bekannt, zum ersten mal CGI,
also Computereffekte mit traditionellen Zeichnungen zu kombinieren.
Das Endergebnis ist ein wunderschöner Anime,
welcher selbst Disney zur Zeit in den Hintern trat.
Die atmosfährische und schon fast gruselige Musik, in Kombination mit den wunderschönen
Zeichnungen und der butterweichen Animationen machen den Anime zu einem Meisterwerk.
Doch was ihn wirklich herausragend macht ist die spannende, erwachsene Story.
Ein absolutes Must Watch!
Entgegegen der kindlichen und märchenhaften Disney-esken Ghibli-Werke, steht GitS für den düsteren, stylischen Sci-Fi-Blockbuster, der das ernsthafte Bild eines Erwachsenen-Anime trägt. Die komplexe, verschachtelte Story und das einzigartige Art-Design lassen GitS wie einen realen Blockbuster anmuten; denn so betrachtet könnte der gesamte Film, Szene für Szene, ein real gedrehter Film, wie z. B. Blade Runner sein. Und dieser Faktor herrscht bei keinem anderen Anime vor, den es auf dieser Welt gibt. GitS stellt ein absolutes non plus ultra in der internationalen Animationskunst dar, welches den künstlichen Film dem Echten gleichzustellen vermag ( ein ähnliches Motiv wie im Film).
Technisch gesehen besitzt der Film die beste Animationskunst seiner Zeit und trumpft in Sachen Charakterdesign, Farben, Montagen, 2D-Animationen, Schnitte, Expositionen, Erzähltempo; alles was GitS zu einem echten Blockbuster macht. Hinzu kommen die philosophischen Inhalte, die maßhaltig das Sci-Fi-Genre durch Nachfolgewerke wie Matrix beeinflusst haben. Der Style und die herausragende Musik streuen dem Meisterwerk noch die gewisse Prise Kult dazu.
Mit Sicherheit, Studio Ghibli und Miyazaki sind tolle Filmemacher, Prinzessin Mononoke wäre der für mich sogar nächstbeste Animefilm. Dennoch entegegen dieser märchenhaften Träumereien bietet GitS einen legitim nahezu perfekten Film als Medium