Monster (2004)

モンスター

Rezensionen – Monster

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Monster“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
Avatar: DeBaer#1
Manchmal kommt es vor dass man am Ende einer Serie so tief beeindruckt ist das es schwer fällt die richtigen Worte zu finden. In Fall von Monster geht es mir im Moment ganz genauso denn dieser Anime ist wahrhaftig schon fast unbeschreiblich gut. Wie viele Animes gibt es wohl bis dato die sich dem Horror-Genre unterordnen aber dabei außer expliziter Gewaltdarstellung im Großen und Ganzen den wichtigsten Faktor vermissen lassen? Die Rede ist von jenem Faktor der dafür sorgt dass der Zuschauer mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend gebannt auf den Bildschirm starrt und das er mit wild klopfendem Herzen unter größter Anspannung die Luft anhält, in schon fast quälender Ungewissheit dessen was wohl als nächstes passieren mag. Im Gegensatz zu so manchem Möchtegern-Horror verzichtet Monster völlig auf grafische Gewalt und nimmt sich allein der Aufgabe an die gerade beschriebenen Gefühlsregungen im Publikum wachzurufen. Ob das bei jedem einzelnen Zuschauer geklappt hat ist mir zwar nicht bekannt aber ich für meinen Teil weiß nur eins: Selten hat mich eine Story so mit Haut und Haaren verschlungen und fasziniert wie diese, selten war ich so ungeduldig zu erfahren wie die Geschichte weiter- und ausgeht, noch NIE hat mich eine derart schaurige Atmosphäre so gefangen genommen und in eine Geschichte abtauchen lassen. Eins ist klar: Monster ist ein waschechter Thriller und in dieser Form absolut einzigartig im Anime-Universum. Ein absolut faszinierender Plot geht Hand in Hand mit nicht minder faszinierenden Charakteren und beides verbindet sich zu einem düsteren Cocktail aus Thrill und Psychodrama der den Zuschauer auf eine Reise in die schwärzesten tiefen der menschlichen Seele schickt, gepaart mit authentischer Gesellschaftskritik und an die Moral appellierenden Themen die einen offenen Verstand und viel Aufmerksamkeit erfordern. Und Konzentration ist angesichts der Komplexität des Handlungsverlaufs auch dringend von Nöten da Monster nicht nur unheimlich viele Handlungsstränge spinnt sondern auch in seiner Erzählstruktur absolut nicht linear ist. Der Zuschauer wird vor die Aufgabe gestellt eine Unmenge an in die Handlung einfließende Informationen zu verarbeiten und einzuordnen. Monster ist in dieser Hinsicht wie ein erstklassiger Krimi bei dem man sich im Laufe der Geschichte von immer mehr Fragen umringt sieht auf die man unbedingt Antworten haben will. Doch auf jede neue Antwort folgt schon das nächste Rätsel und die Jagd nach den Puzzleteilen die jede Episode offenbart geht unvermindert weiter, bis sich am Ende ein Gesamtbild präsentiert das einen völlig auf dem falschen Fuß erwischt und schockiert. Genau SO muss ein Thriller sein und Monster erfüllt diese Anforderungen nicht nur tadellos sondern in einer Perfektion die völlig neue Maßstäbe setzt. Monster ist spannend, intelligent, verzweigt und anspruchsvoll, so anspruchsvoll das ich diesen Anime nur Leuten empfehlen kann die geistig bereits eine gewisse Reife besitzen. Wer nicht gerne nachdenkt und in der Lage ist viel Text und Dialog zu verarbeiten, der wird große Schwierigkeiten haben Monster auf einer unterhaltsamen Ebene zu genießen. Für alle anderen ist dieses Meisterwerk einfach nur knallharte Pflicht! Monster ist ein Anime der von der ersten bis zur letzten Episode zu begeistern weiß und jeder der endlich mal wieder eine großartige Serie sehen will kommt an Monster niemals vorbei!!!

Animation

Insgesamt geben die Animationen ein ziemlich gutes und vor allem zur Atmosphäre der Serie passendes Gesamtbild ab. Viele dunkle Farbtöne dominieren in den Episoden und tauchen sie in ein unbehaglich schummriges Ambiente was besonders in spannenden Situationen positiv zum Tragen kommt. Monster beinhaltet keine turbulenten Actionszenen oder ähnlich flashiges Zeug mit dem sich die Animationen sonderlich auszeichnen können, dafür aber unheimlich viel Liebe zum Detail. Besonders die Hintergründe sind damit nur so gespickt und sogar an weit entfernten Bauten sind noch kleine Feinheiten wie Uhrzeiger oder Fensterläden zu erkennen. Hinzu kommen viele schöne Szenerien die fast fotorealistisch wirken aber dennoch perfekt mit den Charakteren verschmelzen. Das Design selbiger kommt ohne riesige Glubschaugen und Stupsnasen aus und geht mehr in eine authentische Richtung. Sonderlich ansehnlich ist es allerdings nicht und Figuren die wirklich hübsch gezeichnet sind (Anna & Johan zB) machen sich rar. Dicke Backen und Knollennasen dominieren hier deutlich und dürften Ästheten, die großen Wert auf schöne Charaktere legen, zu Beginn wohl ziemlich zu schaffen machen. Ansonsten gibt es in dieser Kategorie kaum Anlass zur Kritik.

Sound

Beim Opening hat man sich für einen instrumentalen Track entschieden, der der Serie wie auf den Leib geschneidert ist: Schummrig, schaurig, mysteriös, gänsehauterregend. Das 1. Ending weist eine ähnlich gruselige Melodie auf aber mir gefällt der Gesang absolut nicht. Selbiges gilt für Ending 2. Die BGM bietet genau das was man von einer Serie dieser Natur erwarten kann und klingt über weite Strecken düster und beklemmend. Besonders dieses eine Geräusch (welches man kaum beschreiben und eigentlich gar nicht als “Musik“ bezeichnen kann) das oft bei besonders spannenden Szenen zu hören ist, treibt die Anspannung in unermessliche Höhen. Die Soundeffekte überzeugen ebenso und sind absolut realistisch. Wer meine Reviews kennt der weiß das ich mich eher selten zu den Seiyuus äußere aber hier muss ich unbedingt ihre großartige Leistung würdigen. Eigentlich sind alle super aber besonders Johans Sprecher macht seine Sache absolut herausragend, seine Stimme ist stets ruhig und gleichzeitig eiskalt. Er bringt diesen Charakter einfach perfekt rüber. Insgesamt kann man mit der Vertonung und musikalischen Untermalung von Monster sehr zufrieden sein, auch wenn ich irgendwie das Gefühl habe das sie noch einen Tick besser hätte sein können.

Story

Die Story von Monster ist absolut großartig in ihrer Struktur und Erzählweise. Es ist am Anfang so wie als ob man eine leere Mosaiktafel vor sich hat, deren Stücke über die gesamte Handlung verstreut sind und deren Offenbarung von Episode zu Episode ein mehr und mehr klar werdendes Bild ergeben. Der Plot zieht sich an Unmengen von Fragen hoch die den Zuschauer der unbedingt Antworten haben will beschäftigen und ungemein dazu anspornen die mysteriöse Story mit großer Spannung und Erwartung weiter zu verfolgen. Wie für einen erstklassigen Krimi üblich spielen viele Plottwists mit dem Publikum und wissen immer wieder auf dem falschen Fuß zu erwischen und auch die nicht lineare Anordnung der vielen geknüpften Handlungsstränge trägt ihr übriges dazu bei. Das macht die Story von Monster unheimlich komplex und undurchdringlich und erfordert ein Höchstmaß an Konzentration vom Zuschauer der sich viele Details merken muss um bei dem Versuch das Puzzle selbst zusammen zu setzen nicht in einer Sackgasse zu enden. Nichts scheint so wie es zu sein scheint und das Suchtpotential von Monster zieht daraus seine extrem hohe Ansteckungsgefahr. Kenzou Tenmas Reise zu verfolgen wird mehr und mehr faszinierend so weit man in die Geschichte abtaucht und lässt dank eines grandiosen Skriptd, welches bis ins letzte Detail intelligent durchdacht ist einfach nicht mehr los. Es ist verblüffend wie perfekt alles was sich im Lauf der Geschichte ergibt ineinander fließt und wie es am Ende ein absolut makelloses, einem Kunstwerk gleichkommendes Gesamtbild ergibt. Ohne Zweifel eine der besten Storys der Anime-Geschichte!

Charaktere

Neben der genialen Story zählt der Cast von Monster ganz ohne Zweifel zu den absoluten Prunkstücken der Serie. Selten, oder besser gesagt noch NIE habe ich so dermaßen gut durchdachte und tiefe Protagonisten gesehen, die sich so perfekt und harmonisch miteinander verbinden und dazu noch so tief und realistisch sind. Besonders beeindruckend ist das, neben den 5 Figuren die ständig einen festen Platz in der Handlung haben, so gut wie jeder einzelne Nebencharakter (und das sind EINIGE) der während dem Verlauf der Serie in die Handlung eingefügt wird nicht nur stets seine eigene Geschichte mitbringt, die dafür sorgt das man sich von der jeweiligen Figur am Ende ein komplettes Portrait erstellen kann und genau weiß was in dieser Figur vorgeht, was sie denkt, was sie fühlt und welche Ideale sie verfolgt, sondern auch ein absolut unerlässliches Zahnrad im Uhrwerk des Plots darstellt. Selbst die scheinbar unwichtigste Figur taucht urplötzlich wieder auf der Bildfläche auf, sorgt für Twists und lenkt die Handlung somit in völlig neue Richtungen. Man kann da eigentlich schon gar nicht mehr von NEBENcharakteren reden. Besonders gefallen haben mir in der Hinsicht Richard, Grimmer und Martin die allesamt großen Eindruck hinterlassen und einfach toll ausgearbeitet sind. Was die Hauptfiguren angeht ist ebenso eine besser als die nächste. Angefangen bei Kenzou Tenma der schon direkt am Anfang eine drastische Entwicklung durchmacht die ihn zu einer folgenschweren Entscheidung verleitet welche eine Kette von Ereignissen auslöst die sein Leben für immer verändern. Ein wirklich starker Charakter der zeigt dass man trotz eines grausamen Vorhabens im innern doch noch menschlich bleiben kann ohne seine ehrenwerten menschlichen Werte aufzugeben. Ebenso toll ist Nina, die eine äußerst tragische Rolle spielt und von vielen Fragen umringt ist auf deren Antworten man die gesamte Zeit über gespannt wartet. Auch Inspektor Lunge und Eva verdienen Erwähnung, auch wenn ihre Persönlichkeiten eher abstoßend sind, sie stellen wie fast jede andere Figur ein wichtiges Teil im Puzzle dar auf das man nicht verzichten kann. Doch auch wenn diese Charaktere alle einfach genial sind, gegenüber Johan verblassen sie alle. Johan ist mit Abstand das faszinierendste Individuum der gesamten Geschichte. Er hat im Vergleich zu den anderen Figuren zwar nur wenig Screentime aber trotzdem ist seine Präsenz immer zu spüren. Zu versuchen diesen Charakter zu ergründen und herauszufinden was ihn ihm vorgeht ist völlig unmöglich, egal wie viel Informationen man auch über ihn erhält, er bleibt undurchdringlich. Eine Figur die einem Schauer über den Rücken laufen lässt und Gänsehaut verursacht. Er ist skrupellos, ein messerscharfer Manipulator, zeigt keine Gefühle und ist ständig umgeben von einer eiskalten Aura, wahrhaftig ein echtes Monster! Fazit: Auch in dieser Kategorie ist Monster wahrhaft meisterlich und ich habe bisher noch keinen Anime gesehen der auch nur einen annährend so tiefen und gut durchdachten Cast aufweist. Schlichtweg genial!

Wert

Das man sich Monster meiner Meinung nach ansehen MUSS ist angesichts der Genialität dieses Werkes einfach nur knallharte Pflicht. Monster ist in seiner Art und Weise einzigartig und setzt neue Maßstäbe für jeden anderen Anime der sich in Zukunft im Thriller-Genre versuchen will. Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings: Da Monster von der Spannung und Ungewissheit des Zuschauers lebt und dank der vielen Mysterien dazu verlockt eine Episode nach der anderen zu verschlingen, kann man an dieser Serie bei einem Re-Watch nicht mal mehr halb soviel Spaß haben wie beim ersten Mal. Traurig aber wahr… Dennoch hoffe ich auf einen DVD-Release hierzulande, eine solche Top-Serie darf in meiner Sammlung einfach nicht fehlen! Nochmal: ANSCHAUEN IST HIER PFLICHT!!!!!
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Avatar: ryuri#2
Nachdem ich mich endlich mal wieder an die ersten Folgen dieses episodenstarken Animes herangewagt habe, muss ich sagen die Handlung zieht sich wie ein Kaugummi in die Länge und man bleibt daran kleben.

Wenn man die "ersten" Folgen zwischen 10 und 20 geschafft hat ist man eindeutig süchtig und kann nicht mehr davon lassen, ohne das Wieso, Weshalb und Warum der Serie zu ergründen. Ja das soll eine Warnung sein, fangt diesen Anime nicht ohne ein großes Zeitbudget an!

Was mir an diesem Anime besonders gefällt ist seine Komplexität, seine hervorragenden Charaktere und sein konsequenter Realitätsbezug. Während er den Zuschauer durch die Sümpfe von Korruption, Prostitution, Kindesmissbrauch und so vielem mehr zieht, dass ich es aufgebe, alles aufzuzählen, bringt er dennoch immer wieder positive, lebensbejahende Anklänge ein, ohne irgendwie kitschig zu werden.
Mutig sind in meinen Augen die Macher gewesen, einen so brisanten Stoff in so einer, sagen wir mal für Japaner, so exotischen und fremden Gegend der Welt darzustellen und sich in all diesen Folgen so tief in die deutsche und tschechische Mentalität hinein zu versetzen, die dann doch recht gut getroffen wurde.
Natürlich finden deutsche Haarespalter, wie ich und Mediziner höchstwahrscheinlich ebenso, diverse Fehler und übertriebene Klischees, aber da kann man wohl getrost ein Auge zudrücken und darüber hinweg sehen.
Es ist für die Zahl der Episoden schon erstaunlich, was für eine enorme, kontinuirliche Spannung in einem so realistischen Anime aufgebaut und zunehmend gesteigert wird.
Bei der Zahl der Episoden ist es fast schon negativ zu erwähnen, dass man häufig nach dem Episodenende fast automatisiert die nächste Folge anstellte, um gespannt die Nächste zu durchleben.

Der Vorspann konfrontiert einen erst einmal sofort mit der düsteren Stimmung voller Desorientierung und all den Symbolen die man erst nach der Serie zuordnen kann. Ähnlich ist es im fürs erste etwas verwirrenden Abspann, der erst einmal gar nicht zum Rest passen will.

Alles in Allem ein wirklich gelungener Anime, der schlicht weg ein wenig zu lang geworden ist.
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Avatar: ZeRaTuL#3
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:sehr viel
Erotik:nichts
Da ich mich in letzter Zeit besonders durch die Toplist von anisearch schaue, bin ich nicht umhin gekommen, von diesem episodenstarker Anime Notiz zu nehmen. Ich hab mich aber gerade wegen seiner Länge lange Zeit nicht an ihn herangetraut. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass ich es nicht bereut habe, ihn mir anzusehen.
Hauptperson der Geschichte ist der Gehirnchirug Kenzo Tenma, der von Japan nach Deutschland gezogen ist. Eines Tages bekommt er einen Patienten mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung eingeliefert und entscheidet sich, dessen Leben zu retten. Er ahnt jedoch noch nicht, dass er damit eine Tragödie gewaltigen Außmaßes lostritt...

Die Story von Monster hätte vielfältiger und ausschweifender nicht werden können. Ganze 74 Folgen jagt Tenma dem Phantom Johan nach und doch kommt nicht auch nur eine Minute Langeweile auf. Die Spannung dieses Animes wird die ganze Zeit über beibehalten und man fiebert der Lösung des nächsten Rätsels entgegen, nur um danach mit weiteren ungeklärten Fragen konfrontiert zu werden. Wer ist Johan? Woher kommt er? Was ist mit ihm passiert?
Was mich hierbei fasziniert hat, waren die vielen verschiedenen Personen, die auf ihre ganz eigene Art und Weise mit dieser Geschichte verwoben sind, obwohl man anfangs oft keinen blassen Schimmer hat, was diese mit dem Fall zu tun haben. Jede Person hat ihren eigenen Hintergrund, der jede Handlung durchaus verständlich macht. Trotzdem hat man immer das mulmige Gefühl, dass es einen "Mastermind" hinter der ganzen Geschichte gibt, der alle Fäden in der Hand hält und seine Puppen tanzen lässt. Die düstere Horroratmosphäre dieses Animes ist ständig greifbar und lässt einen regelrecht am Bildschirm kleben. Atmosphärisch ein absolutes Meisterwerk!

Die Animation von Monster ist sehr detailreich ausgefallen. Da der Anime größtenteils in Deutschland spielt, ist mir diese Detailverliebtheit besonders aufgefallen: Zeitungsartikel, Strassenschilder, Supermarktketten, Beschriftungen von Gebäuden usw. usw. alles ist sehr gut recherchiert worden und (größtenteils) fehlerfrei im Anime zu sehen. Auf die Architektur wurde viel Wert gelegt und man findet immer wieder Kleinigkeiten, die einen schmunzeln lassen, wenn man sie wiedererkennt. Monsters Charakterdesign ist gewöhnungsbedürftig, man wird hier kaum absolute Schönheiten antreffen, wie es meistens in Animes der Fall ist. Mir hat diese Abwechslung aber gut gefallen. Passend zum Stil der gesamten Serie ist die Farbgebung sehr dunkel und schmutzig wirkend ausgefallen, was das generell sehr dunkle Flair unterstreicht. Hier ist ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet worden.

Der Soundtrack von Monster ist passend gewählt worden. Egal welche Situation - die Musik stimmt einfach und besonders in Horrormomenten treibt sie die Spannung bis an den Siedepunkt. Weder mit dem instrumentalen Opening noch mit den beiden Endings der Serie konnte ich mich zu Anfang besonders gut anfreunden, aber mit der Zeit habe ich mich tatsächlich beim Mitsummen erwischt und irgendwann haben sie angefangen mir gefallen. Ob das an der Länge des Animes liegt? Wer weiß... Findet es am besten selbst raus! Es ist auch eine ziemliche Überraschung gewesen, herauszufinden, was die Bilder der Endings bedeuten - das hat mich zu Beginn nämlich total verwirrt!
Aber zurück zum Thema: ^^ Monsters Soundtrack ist schlichtweg genial!

Fazit: Es ist schwer, einen solchen Anime passend zusammenzufassen. Viele dürfte die große Episodenzahl abschrecken, weshalb diese Serie sich nicht derselben Popularität erfreut, wie andere Serien der Top 10. Anderen dürfte vielleicht das Setting nicht gefallen. Hat man sich jedoch einmal darauf eingelassen, kommt man von Monster nicht mehr los und man wird auf der Jagd nach Johans Geheimnissen mitgerissen und mit einem großartig inszenierten Thriller konfrontiert. Besonders deutsche Animefans sollten diese Hommage an unser Heimatland nicht verpassen. In meinen Augen das größte Meisterwerk der Animegeschichte, mit dessen komplexer Story nicht einmal Death Note mithalten kann - Top!
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Avatar: Death-Note#4
Als ich anfing Monster zu schauen war ich mir stets bewusst das mit den 74 Folgen eine ziemliche Wucht auf mich wartet. Ich wusste auch das mich mit Monster eine spannende und komplexe Story erwartet, die seines gleichen sucht. Und soviel sei gesagt, alles was ich im Vorfeld erwartet hatte wurde vollkommen erfüllt.

Wer dieses Anime zu schauen beginnt, dem fällt als aller erstes das, ich sag mal eigenwillige, Charakterdesign auf. Es hebt sich sehr vom Anime-Einerlei ab und bietet ein bisschen Abwechslung. Anfangs fand ich die Zeichnungen einfach nur hässlich, im Laufe des Animes fängt man allerdings an sich an diese zu gewöhnen und schaut man dann noch ein bisschen weiter stören sie nicht mehr, im Gegenteil sie verleien dem Anime einen Charakter, etwas einzigartiges. Ich jedenfalls kenne bis jetzt noch keinen anderen Anime der so gezeichnet wurde. Lichteffekte sind vorhanden, wenn sie auch nur sparsam eingesetzt werden. Zu Bemängeln habe ich lediglich die manchmal etwas leblos wirkenden Hintergründe hier hat man schon was besseres gesehen auch wenn der Anime schon 2004 startete.

Die Begleitmusik ist immer angenehm und abwechslungsreich, passend zur entsprechenden Stimmung die der Anime versucht auszudrücken. Das Opening ist leider nicht so mein Fall, der Song ist völlig passend zum Anime, gefällt mir aber nicht. Die Bilder, die im Opening verwendet werden sind stimmig. Im Verlauf des Animes wird man merken das sie eine tiefere Bedeutung haben und wesentliche Teile der Story zeigen, wie man sich aber erst später bewusst wird, was die Szenen bedeuten. Das Ending hingegen übertrumpft meiner Meinung nach das Opening bei weitem. Beide Endings passen zu Monster und die Zeichnungen hierzu sind genial :)

Eine so geniale und durchdachte Story findet man selten, das hab ich ja schon oben geschrieben, wie ich finde kann Monster in dieser Beziehung am Meisten punkten. Die Story ist der von Death Note absolut ebenbürtig, wenn nicht sogar einen ganz kleinen Tick besser. Nun gut, sagen wir sie sind gleich spannend. Denn Spannung kommt bei Monster immer auf in so gut wie jeder Folge. Es werden viele Geheimnisse gestreut und deren Antworten nur sehr schleichend dem Zuschauer mitgeteilt werden. Wer sich diese Geschichte ausgedacht hat? Da kann man nur noch auf die Knie fallen und danke sagen. Denn der Anime beeinhaltet mehr als nur die Geschichte eines Monsters, Suche nach der Vergangenheit, Selbstfindung und Moral werden dem Zuschauer präsentiert. Man ist zwischendurch so beeindruckt das einem die Worte fehlen, wie die Geschichte seinen lauf nimmt, welche Wendungen auftreten. Mit jedem Schritt der der Lösung des Rätsels näher kommt steigt die Faszination die von Monster ausgeht und am Ende ist man einfach nur sprachlos ...

Eine Vielzahl von Charakteren wird dem Zuschauer angeboten, einige bleiben nur ein paar Folgen lang, die anderen tragen maßgeblich zur Story bei und haben wichtige Rollen. Unwichtige (Haupt)Charaktere gibt es in Monster ohnehin nicht, weil jeder seinen Platz hat und dazu beiträgt das das Gesamtbild von Monster das eines Meisterwerks wird. Die große Anzahl an Episoden bietet jedem Charakter das Potenzial sich zu entfalten, und das mit einer Tiefe, die man woanders vergeblich sucht. Die Charaktere die am meisten herausstechen sind natürlich Johann und Tenma, neben ihnen möchte ich auch noch Lunge und Grimmer positiv hervorheben, da sie für mich eine wichtige Rolle gespielt haben und darin absolut überzeugen konnten.

Atmosphärisch gesehen ist Monster ganz weit oben anzusiedeln. Jeder sollte sich davon selbst überzeugen und am eigenen Leib erfahren wie er in den Bann gezogen wird und nicht mehr aufhören kann es zu sehen. Ein Muss für jeden der sich Anime-Fan schimpft. Für mich ganz klar zurecht unter den besten 10. Man sollte sich von der hohen Anzahl der Folgen nicht abschrecken lassen, aber auch nicht zu lange brauchen um es durchzusehen, da man leicht viele der versteckten Hinweise vergessen oder übersehen kann. Am Besten alles so schnell wie möglich ansehen und man wird einfach nur begeistert sein.
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Avatar: ShaitakoTashi#5
Eines ganz vorweg, dieser Kommentar spiegelt ganz alleine meine eigene Meinung wieder:

Auch dieser Anime hat mir sehr gefallen und liegt bei mir in meiner persönlichen Oberliga. Einen ganz persönlichen inhaltlichen Hauptgrund gibt es dafür auf den ich jetzt gleich zu sprechen kommen werde und zwar das von Herrn Urasawa in diesem Anime oft wiederholte jedoch facettenreich variierte Thema von


Schuld und Sühne

(ich habe fast den Eindruck, Herr Uraswa sei von Herrn Dostojewski inspiriert worden, kann das allerdings nicht belegen, da ich dieses Werk noch nicht gelesen habe).

Darf man z. B. einem Menschen der viel übles getan hat, nun aber bereut, sich zurückzieht und ein ehrenhaftes der Gesellschaft wohlwollendes Leben führt und sich noch obendrein sozial engagiert. Darf man einem solchen Menschen seine Schuld erlassen?
Dies ist nur eine Variante, eine andere, die mir sehr zugesagt hat, (und nicht nur mIr), ist die Episode 09 (bereits mindestens 5 mal gesehen) oder auch um ein letztes Beispiel aufzuzeigen und um meine These zu untermauern, Episode 18). Inhaltlich möchte ich es dabei bleiben lassen. Auch hier verweise auf die zahlreichen und hilfreichen anderen Kommentare/Rezensionen.

Ein Charakter der mir besonders gefallen hat, ist Dr. Reichwein. Warum? Nun es ist ja fast heutzutage gang und gäbe jeden im Flim/Fernsehen fiktiven Psychologen/Psychotherapeuten ebenfalls mit irgendwelchen (extremen) seelischen Gebrechen auszustatten. Nicht aber bei diesem Charakterprofil. (Man könnte fast meinmen, man gehe hier "back to the roots"). So einen liebevollen Psychololgen/Psyhotherapeuten habe ich selten erlebt. Wenn ich könnte, würde ich mich persönlich sofort in seine Behandlung begeben.

Auch die Charakter-/Plotentwicklung von Herrn Runge/Lunge hat mir sehr gesagt ebenso wie Herr Grimmer.

Übrigens ist mir eine These zu dem Herrn Inspektor in einem amerikanischen Anine-Hauptforum untergekommen, auf die ich in der deutschen Anime-Community noch nicht getroffen bin, mir aber auch sehr zusagt. Besteht nicht anfänglich doch vielleicht eine Änhlichkeit zwischen Herrn Runge/Lunge und Mr. Spock. Vom rein äußerlichen (bis auf die Ohren) sicherlich zumindest doch, oder?. Auch wie er immer wiederversucht logische Gedankengänge zu verknüpfen. Ob das nun feingespinnte Ironie sein soll, kann ich beim besten Willen nicht entscheiden.

Besonders beeindruckt und fast zu Tränen gerührt hat mich in der allerletzten Episode die Szene
im Hospital bei der Mutter
Dito ging es zuletzt auch mit der Beziehung Nina/Anna <-> Johan.
Ich bin mir immer noch nicht sicher ob von seitens Johan dies eine reine Ausnutzungsbehziehung war oder ob trotz des "kalten Herzens" eine gewisse (genetische) Zuneinung herrschte (warum sollte er dennn dann Hand-in-Hand (fast schon wie bei Hänsel und Gretel habe ich gedacht) mit ihr zur Grenze fliehen. Nur ein Gesichtspunkt).
Dieser Konfliktsituation könnte mich ebenfalls zu Tränen reizen. Vielleicht bin ich aber auch zu feinfühlig.

Über die andern Hauptpersonen möchte ich hier jetzt nicht eingehen, dazu ist in den anderen Kommentaren Genüge getan wurden.

Die Animation hat mir bis auf die Zinkennasen zugesagt. Auch bezgl. der schon oft zitieren deutschen Realismus-Wiedergabe.

Soundmäßig hat mir das OP und 1. ED nicht so gefallen, jedoch die Backgroundmusik und das 2. ED schon eher.

Was mir micht so gefallen hat:
- Das doch ziemlich hektische Rumgereise von Herrn Dr. Tenma in Europa am Ende (auch hier merkte man wieder, dass man zum Schluss kommen musste).
- Der Charakter Heckel hat mir überhaupt nicht zugesagt. Sollte sicher zur (humoristischen) Auflockerung dienen, hat bei mir aber gänzlich versagt. Ebenso unsympathisch "The Baby". Aber wie ich schon oft formuliert habe, sollte der wahrscheinlich auch nicht gefallen.
Man war ich froh als der das Zeitliche gesegnet hat


Von mir jedenfalls (wie sagen die Amerikaner dazu so schön): Highly recommended

Allerdings muss ich auch eingestehen, dass ich nach dem 3. Durchlauf (bis auf meine Spezialfolgen (s. o. und u.) erst einmal gesättigt bin und ich für ein wiederholtes Ansehen erst einmal einer längere Pause benötige.
Allerletzter Hinweis: Episode 47 habe ich mir auch mehrmals angeschaut. Besonders wegen des Hauchs von Theatralik und wegen des Themas (man höre und staune) "Schuld und Sühne" (ihmo) (Ich fand die einfach (wie bereist andere Episoden auch) grandios).
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Avatar: odesue#6
Wir wissen ja alle: Jede Serie braucht zu Beginn immer etwas Zeit um den Zuschauer in irgendeiner Form anzusprechen und das Interesse für den weiteren Verlauf zu wecken. Wie lange das nun tatsächlich dauert hängt nicht nur von der Serie, sondern in erster Linie vom Zuschauer selber ab, dabei ist jede vorstellbare Zeitspanne möglich. Bei manchen Leuten dauert es nur ein paar Minuten und sie bleiben dran hängen, wie ein Junkie an seiner Nadel, andere hingegen (sofern sie masochistisch veranlagt oder hoffnungslose Optimisten sind) schauen sich trotz anfänglicher Bedenken die gesamte Serie an und müssen am Ende feststellen, dass es noch endlos so weiterlaufen könnte und trotzdem würde sich nichts bei ihnen regen (Bei Hentais gelten natürlich andere Regeln). Warum ich das anspreche? Nun, im Falle von Monster hat es bei MIR mehr als 20 Episoden gedauert, bis der Anime MICH richtig gepackt hat. Da fragt man sich natürlich ob es sich letztendlich wirklich gelohnt hat? MEINE Antwort: Ja!


Es gibt Momente im Leben, in denen man eine Entscheidung trifft, welche den Verlauf der Dinge vollkommen verändert. Welche nicht nur das eigene Leben in neue Bahnen lenkt, sondern auch das von anderen Menschen.
Dr. Kenzo Tenma, ein aufstrebender Gehirnchirurg mit einer glänzenden Zukunft und der Hauptcharakter von Monster, muss so eine Entscheidung treffen. Denn er wird vor die Wahl gestellt, entweder das Leben eines kleinen Jungen mit einer Kugel im Kopf zu retten oder das des Bürgermeister, der nach einem Schlaganfall, in Tenmas Klinik eingeliefert wurde. Tenma entscheidet sich gegen den Willen des Klinikchefs, mit dessen Tochter Eva er verlobt ist, für den Junge. Mit fatalen Folgen, nicht nur für sein Leben sondern auch das von vielen anderen...

Wie schon erwähnt braucht Monster seine Zeit bis er so richtig in Fahrt kommt. Atmosphärisch sind die ersten Episoden aufjedenfall, aber so richtig Spannung will zunächst nicht aufkommen. Der Anime springt zwischen ein Dutzend Handlungssträngen und Zeitebenen hin und her, die zunächst wenig Sinn ergeben und zu mindestens bei mir im ersten Moment einen verwirrten Eindruck hinterlassen haben. Denn Monster verlangt dem Zuschauer einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit ab und wer für einen kurzen Moment nicht aufpasst dem entgehen meistens wichtige Informationen, vor allem in den ersten Folgen.
In der Anfangsphase zeigt der Anime auch ein paar "fillerartige" Episoden, die nicht wirklich zur eigentlichen Story dazugehören, aber dem Zuschauer einen tieferen Blick in die Seele und den Charakter der Protagonisten gewähren.
Als langatmig würde ich den Anime zwar nicht bezeichnen, aber zu Beginn ist der Erzählfluss doch gemächlich und das wirkt im ersten Moment ein wenig abschreckend, vor allem wenn man sich die Episodenzahl vor Augen führt.

Für mich gab es aber drei Gründe diesem Anime trotzdem eine Chance zu geben.
Erstens: Ich droppe grundsätzlich keine Serie, gehöre daher zu den erwähnten Leuten mit einer masochistischen Veranlagung, auch wenn ich diese (zum Glück) noch nicht gründlich genug ausleben durfte.
Zweitens: Ich war schon lange auf der Suche nach einem "richtigen" Thriller ohne Fantasy- und Science-Fiction-Elemente und hier hat mich der Anime auch nicht enttäuscht.
Und Drittens: Die Charaktere.
Und ich muss sagen das Monster in dieser Hinsicht, die meisten Animes sowohl quantitativ wie auch qualitativ locker in die Tasche steckt. Man könnte sagen, ein wahres Paradies für Leute, die mit Stereotypen nichts anfangen können.

Dem Zuschauer werden im Laufe der Geschichte eine fast schon gigantische Menge an verschiedenen Haupt-und Nebencharaktere präsentiert, die aber alle ihren Teil zur Story beitragen und nicht einfach nur lieblos in die Handlung geschmissen werden. Jeder Charakter besitzt einen dramatischen und tragischen Hintergrund und der Anime lässt sich auch hier viel Zeit um dem Zuschauer diese näher zubringen und allen Figuren somit genug Tiefe und Authentizität zu verleihen.
Und genau das macht deutlich, warum Monster die erwähnte Anlaufzeit bitter nötig hat. Denn nur so ist es den Machern überhaupt möglich die Grundkonstruktion dieses komplexen, vielschichtigen und spannenden Werkes aufzubauen und so auch den gewünschten Effekt beim Zuschauer zu erzielen.

Denn ist diese Hürde erst einmal genommen, zieht der Anime die Spannungskurve spürbar an. Die Story kommt richtig in Fahrt und überrascht immer wieder mit interessanten Wendungen, die den Zuschauer bei der Stange halten. Der Anime entfaltet nun seinen volle Wirkung und ich kann euch sagen, die hat es wirklich in sich.
Monster beginnt mit einem leichten Nieselregen, aus dem sich ein Sturm entwickelt, der schließlich zu einem emotionalen Orkan wird, welcher mich ohne Gnade gepackt und nicht mehr losgelassen hat.

Vor allem ab dem Zeitpunkt an dem Johan, sicherlich die interessanteste Figur in Monster, mehr Screentime bekommt, stieg die Spannung und das Interesse bei mir ins Unermessliche. Denn sobald er auf dem Bildschirm erscheint, entsteht eine morbide Atmosphäre, die mit einem Blick in sein Gesicht noch intensiviert wird. Ein Gesicht mit einem charmanten Lächeln, das eigentlich nur kühle Fassade ist. Denn dahinter versteckt sich ein dunkles Geheimnis, welches nicht nur Johan antreibt, sondern auch gleichzeitig den Zuschauer, der durch die Neugier nach Erkenntnis, immer mehr in die Story und ihre grauenhaften und schrecklichen Ereignisse hineingezogen wird.

Denn Monster ist wahrlich ein Horrortrip in menschliche Abgründe. Dabei spielt sich vieles im Kopf des Zuschauers ab, auf exzessive Gewaltdarstellung wird weitestgehend verzichtet. Durch die intelligente Inszenierung schleicht sich das Grauen durch ein Hintertürchen in das Gehirn des Zuschauers und wird durch die intensiven Schockmomente und Storytwists nachhaltig gesteigert.

Bei den Zeichnungen fällt auf, dass man sich hier meistens nur auf die Protagonisten konzentriert hat und die Hintergründe daher, trotz einiger interessanter Einfälle und den wirklichkeitsgetreuen Umgebungen, eher blass und detailarm rüberkommen.
Was jetzt im ersten Moment nach einem Negativpunkt klingt, entpuppt sich nach einiger Zeit als klugen Schachzug der Macher, die durch die reduzierte und realistische Optik die Konzentration und Aufmerksamkeit des Zuschauers vollkommen auf die Story und die Charaktere lenken.

Ähnlich verhält es sich mit der Musikuntermalung. Die ist auch sehr spärlich ausgefallen, aber setzt immer in den entscheidenden Momenten ein, um die Spannung und Dramatik zu verstärken.
Während sich das Opening als Instrumentalstück präsentiert und durch seine mysteriöse Klang- und Bildersprache gut auf die Serie einstimmt, entpuppen sich die zwei Endings als düstere und melancholische Gesangstücke, die vor allem durch ihre Textpassagen den Anime perfekt abrunden. Vor allem aber das erste Ending von David Sylvian schafft es auf unbeschreibliche Art und Weise die Stimmung des Animes einzufangen und durch die passenden Lyrics wird das ganze noch verstärkt. Sicherlich eines der Endingsongs, welches mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:
Wem kann man Monster also empfehlen? Nun, sicher ist: Ungeduldige Menschen, die mit einem etwas bedächtigen Erzählrhythmus nicht viel anfangen können und schon bei der kleinsten Verzögerung nervöse Zuckungen bekommen, sollten die Finger von diesem Anime lassen, außer natürlich sie sind Thrillerfans. Denn für diese ist Monster eigentlich Pflicht, vor allem weil es in diese Genre nicht viele Animevertreter gibt.
Man muss sich aber auf Monster einlassen und bereit sein etwas Zeit dafür zu opfern, denn sonst verliert man sich schnell in der komplexen und verworrenen Geschichte und kann ihr nicht mehr folgen. Daher empfehle ich auch, diesen Anime in einem Rutsch anzusehen um wirklich auch alle Zusammenhänge erkennen zu können.
Das ist natürlich bei einer Anzahl von 74 Folgen leichter gesagt als getan. Doch wer ein Faible für realistische Storys und glaubwürdige Charaktere hat, sollte einen Blick riskieren. Denn zumindest eines ist sicher: Monster hat in diesen Bereichen ganz klar neue Maßstäbe gesetzt, an denen sich die nachfolgenden Animes messen lassen müssen.
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Avatar: Telperion#7
Komplexität:8
Emotionale Resonanz:7
Humor:1
Spannung:7
Rewatch Chance:3
Monster, ein Anime der, so kann mal wohl sagen, aus derm manchmal etwas einseitigen "Anime-Genre" ausbricht, und es zudem in vielen Punkten schafft überzeugend und stimmig zu wirken.

Das (für einen Anime) ungewöhnliche Setting, in Deutschland/Tschechien anfang der 80 bis Mitte der 90 kann grundlegend überzeugen, auch wenn ich sagen muss das die teilweise etwas sehr hässlich gezeichneten Europäer mich ein wenig gestört haben sind sämtliche Zeichnungen/Animationen im Rahmen ihrer Möglichkeiten überaus realistisch.

Die Geschichte ist insgesamt relativ komplex, auch wenn sie rückwirkend betrachtet simpler wirkt als es anfangs schien. Dennoch haben die vielen Charaktere, welche alle auf verschiedenste Art und Weise miteinander interagieren, alle ihre persönlichen Eigenheiten, welche mitunter sehr detailliert dargestellt werden. Oftmals führt dies sogar dazu das für ein bis zwei Episoden die "Hauptgeschichte" mal kurz beiseitige gelegt wird, ein neuer Charakter eingeführt wird, und dieser schliesslich mit der "Hauptgeschichte" verknüpft wird.

Emotional gesehen gibt es nur wenige Szenen die besonders emotionell sind, dennoch schafft die Geschichte es zu den meisten Charakteren eine gewisse Bindung aufzubauen, was mitunter der Tatsache zu verdanken ist das jedem Charakter ein wenig "extra" Zeit zur Verfügung steht.

Humor dagegen ist nur wenig vorhanden, er wäre aber in zu grossen Mengen auch gänzlich deplatziert, weswegen dies kein nennenswerter Verlust ist.

Die Spannung ist das Kernelement des Animes, und hier hat man sich durchaus angestrengt, was aufgrund der durchgehenden Geschichte und der Episodenanzahl auch notwendig war. Ich persönlich habe so manchen Abend eine ganze Reihe episoden verschlungen um schliesslich zu merken wie spät es eigentlich schon ist.

Fazit: Ein sehr zu empfehlender Anime. Er ist zwar überaus ernst, und durch sein nicht-japanisches Setting vielleicht nicht für alle Anime Liebhaber geeignet. Die Rewatch Chance für Monster setze ich allerdings doch eher niedrig an, da der Anime viel von seinem Reiz verliert wenn man die Geschichte schon kennt (weswegen ich jedweden Spoiler vermieden habe).

P.S.: Deutschsprachiges Setting, Englische Subs und japanischer Ton waren eine durchaus amüsante Mischung.
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Avatar: thx4allthefish#8
Hello
and
welcome...

to the world of thrilling "long-distance anime"

mein erster wirklich langer Anime. Nachdem ehemals Death Note, Neon Genesis Evangelion und auch Tengen Toppa Gurren-Lagann zu meinen bisher längsten Seh-Erfahrungen gehörten, traute ich mich endlich an Monster. Grund war für mich in diesem Fall die hohe Platzierung in der Topliste und die guten und differenzierten Kritiken dazu - und natürlich meine Affinität zu guten Krimis.

Zuerst einmal die Antwort auf die Frage: "Hat es sich gelohnt?"
Ich bin der Meinung: Ja!


Monster gehört für mich eindeutig auf meinen bisherigen Spitzenplatz, sogar noch vor allen Staffeln von FMP (ich werde nicht müde zu erwähnen, daß FMP-Fumoffu mein Anime-Einstieg war). Um eines vorweg zu nehmen: hier fließt Blut - und das nicht nur optisch-animiert. Monster ist nichts für schwache Nerven oder eben "nebenbei schauen". Wer hier nicht versucht, mitzudenken und die Geschichte interessiert nachzuvollziehen, verpaßt ganz klar einen großen Teil der Qualitäten, die diesen Anime auszeichnen!

Worum es geht:
ein japanischer Neurochirurg namens Tenma, Anfang 30, lebt und arbeitet in Deutschland und wird unter der Hand die kommende nächste Kapazität eines größeren und renommierten Krankenhauses gehandelt. Seine deutschen Kollegen schauen zu ihm auf und bewundern seine Strebsamkeit und sein Können als Doktor und sind auch ein kleine bißchen neidisch: denn er geht mit der (nicht mehr ganz so blutjungen) Tochter vom Direktor aus. Außerdem ist er ein ziemlicher Einzelgänger - nicht von Natur aus, sondern eher aufgrund seines anstrengenden Jobs, der ihm auch diverse Bereitschafts- und somit Extra-Nachtschichten abverlangt. Kurz: er ist Arzt aus Überzeugung...


Nun ist es allerdings auch so gelgegen, daß der Direktor ihm in vollem Bewußtsein seiner beruflichen und privaten Machtposition dem ihm fachlich wohl weit-überlegenen Tenma ziemlich die Sporen gibt. Als Dr. Tenma sich während eines nächtlichen Notfalls für eine Not-OP an einem türkisch-stämmigen "Deutschen mit Migrationshintergrund" vorbereitet, der in Lebensgefahr schwebt, wird dieser vom Direktor von diesem Fall in letzter Sekunde abgezogen: er möge sich doch stattdessen lieber um die bei einem Unfall verletzten Stimmbänder eines bekannten Star-Sängers bemühen. Entgegen seiner Überzeugung überläßt er den armen Mitbürger seinen Kollegen, um der Weisung seines zukünftigen Schwiegervaters und Chefarztes nachzukommen.

Es kommt wie es kommen muß: der Star-Sänger behält seine preisgekrönte Stimme, der türkisch-stämmige Familienvater stirbt - und unser völlig ausgepowerte Doktor wird im halb-wachen Zustand nach einem kurz daher-zelebrierten Lob seines Chefs im Klinik-Gang mit der vollen Trauer und Verzweiflung der zurückgelassenen Witwe und ihres kleinen Sohnes konfrontiert, die beide zuvor noch volles Vertrauen in ihn gesetzt hatten.

Selbstzweifel und Gewissensbisse machen sich bei ihm breit und beschäftigen ihn gedanklich noch wochenlang bis es wieder zu einem ähnlich-gearteten Notfall kommt:
Zwei DDR-Aussiedler werden brutal erschossen aufgefunden, anbei ein im Kopf angeschossener bewußtloser kleiner Junge und seine etwa gleich alte durch den Schock verstörte und unansprechbare Schwester werden gemeinsam im Krankenhaus angeliefert. Zeitgleich kommt es zu einer Herzatacke beim städtischen Bürgermeister: Dr. Tenma wird von seinem Ziehvater und Scharfrichter dazu angewiesen, sich statt des Jungen lieber des für das Renomé der Klinik viel interessanteren Bürgermeisters anzunehmen. Aber hier reißt dem lieben und ansonsten viel zu zahmen Tenma die Hutschnur - Er beruft sich auf die einem jeden Arzt selbst auferlegte Verantwortung, sich nach eigenem Gewissen für eine Behandlung zu entscheiden und überläßt den Standard-Fall diesmal den mit Verständnislosigkeit und auch ein wenig Bewunderung reagierenden Kollegen, um sich selbst dem kleinen Auswanderer zuzuwenden. Kurz vorher trifft er noch auf dessen Schwester, die glähmt auf der Trage liegend nur ein einziges Wort immer wieder leise und mit furchtdurchtränger Stimme wiederholt: "Töten."

Wem das noch nicht als Appetitanreger reicht, hier kommt noch ein kleiner :

Die Operation gelingt, sogar der Bürgermeister überlebt seinen kleinen Infarkt mühelos. Allerdings kommt es zum Bruch mit der Freundin und mit seinem Chef: "Menschenleben seien nicht alle gleich wichtig bzw. kostbar." Diesen Satz seiner nun Ex-Freundin wird ihm noch lange in Erinnerung bleiben.

Ein paar Jahr später behandelt Dr. Tenma einen ehemaligen Verbrecher, der beschuldigt wird, mit anderen zusammen einen Mord begangen zu haben, etwa um die Zeit, als Tenma und seine Freundin auseinander-divergierten. Diesen plagen selbst nach erfolgreicher Operation Todes- und Verfolgungsängste, die sich später auch bewahrheiten, als Tenma eines Abends unfreiwillig Zeuge dessen "Exekution" in einer naheliegenden Bauruine wird. Der junge Mann am Abzug hat unheimliche Ähnlichkeit mit einem kleinen Jungen, Johann, dem er selbst einmal eine Kugel aus dem Schädel gezogen hatte - und obendrein wird er von ihm mit Namen und feinfühlig-ruhiger, aber kühler Stimme namentlich angesprochen.

Zuerst gelähmt durch diesen psychischen Schock, kehrt Dr. Tenma in seinen beruflichen Alltag zurück - jetzt jedoch als Hauptverdächtiger in einem Mordfall. Der Verdacht läßt sich nicht beweiskräftig erhärten und so kann er in seinen beruflichen Alltag zurückkehren - vorerst. Denn bald darauf wird sein ehemaliger Fürsprecher und Chefarzt ermordet aufgefunden. Tenma wird über Nacht zum Chefarzt der Klinik - jedoch nicht ohne Preis: Er steht nun wieder im Mittelpunkt einer Mordermittlung des BKA - diesmal mit dem Motiv des beruflichen Vorankommens. Der Chefermittler des BKA ist ein alter bekannter, der ihn auch schon für den Mord an dem unglücklichen Patienen, Jahre zuvor 'auf dem Kieker' hatte(...)


Spoiler Nr. 2 - der Verlauf (etwas allgemeiner gehalten, um die Spannung nicht vorzeitig zu zerstören)
Im Verlauf der Geschichte verändert sich die Umwelt des lieben Jung-Doktors sehr heftig. Als Verdächtiger in einem Mordprozess entreißt es ihm vom einen Tag auf den anderen sein Leben. Er nimmt reiß-aus, lernt außerdem, mit der konkreten Bedrohung seines eigenen Lebens und seiner Freiheit umzugehen. Aber zum Glück gibt es immer wieder die Möglichkeit, mit neuen Freunden und Bekanntschaften diese Misere gemeinsam durchzustehen. Aus einem bescheidenen aber selbständigen Einzelgänger wird ein getriebener, der alles daran setzt, seine Ideale und seine Umwelt wieder in Einklang zu bringen.
Alles dreht sich, so weiß er jetzt, um die originäre Identität eines bestimmten Jungen: "Johann".
Seine Suche nach Antworten führt ihn immer wieder quer durch Deutschland und halb-Mitteleuropa. Die Polizei dicht hinter ihm auf seiner Spur, mehrmals die tschechische Mafia, ehemalige Kräfte verschiedener Ost-Geheimdienste und reaktionärer deutscher Geldadel bedrängen ihn gleichzeitig auf vielen Fronten. Aber all diese Bekanntschaften sind notwendig, um dieses lückenhafte Rätsel seiner verkorksten Existenz endgültig aufzudecken. Seine einzigen Verbündeten: "Kollege Zufall", seine unvoreingenommene Art, schnell Bekanntschaften zu machen und die Beharrlichkeit, die ihn schon als angehenden Vorzeige-Arzt auszeichnen. Er und eine Hand voll involvierter und Freunde nähern sich Stück für Stück der Wahrheit, oder zumindest dem, was sie als "Wahrheit" hinter der nur bruchstückhaft erkennbaren Oberfläche vermuten.


Zum grafischen Eindruck:
recht realitätsnaher Zeichenstil, was die Hauptpersonen angeht - jedoch recht ähnlich wirkende Gesichtszüge bei vielen älteren typisch-deutschen/europäischen Charakteren - hier muß man sich erst einmal an die zur Differenzierung notwendigen Feinheiten gewöhnen - wird abermit der Zeit etwas leichter.
Die Umgebungen wiederum sind immer wieder mit sehr viel Liebe zum (wichtigen) Detail gearbeitet. In der mir vorliegenden deutschen Untertitelung in klassischem 4:3-Format und einer recht niedrigen Auflösung wirken die Hintergründe zwar auf dem ersten Blick etwas schwammig - sind es aber eigentlich garnicht. Klar die technische Feinzeichnung gewinnt somit keinen Blumentopf verglichen mit so manchen modernen Erzeugnissen in 720p oder gar 1080i/p.
Jedoch werden hier detrailreiche Handzeichnungen mit top-animierten Computer-Grafiken sehr flüssig und vor allem nahtlos und ohne erkennbare Absetzung sehr "homogen" zu einem ansehnlichen Ganzen zusammengefügt. Farben und Lichteffekte sowie -Stimmung sind meisterhaft komponiert und geben immer die richtige Kulisse zu einer Szene wieder. Wichtige Randdetails erkennt man spätestens beim zweiten Anschauen recht eindeutig - auffallen tun sie aber auch schon beim ersten Ansehen - wenn auch manchmal eher unbewußt und somit erst später erfolgenden Rückblick nach dem eigentlichen Ansehen.

der Aufbau / der Erzählstil an sich
Toll gemacht ist die ausgewogene Erzählweise: Jeder der Hauptcharaktere kriegt mehrmals für ganze Folgen den Fokus und erzählt somit seine ganz persönliche Geschichte. Manchmal dauert es allerdings mehrere Folgen, bis ein Handlungsstrang eines bestimmten Charakters fortgesetzt wird. Jedoch empfand ich keine einzige Folge jemals als falsch gesetzt oder gar unwichtig. Es gibt immer wieder neue Verbindungen zwischen den Charakteren, von denen sie selbst nicht einmal ahnen. Es klären sich viele Umstände und Fragen quasi "nebenbei" auf, weshalb ich keine Folge für Verschwendung halte. Überhaupt hat mich die Tiefe der Charakterpräsentation noch nie derartig überzeugt wie bei Monster. Also: wer denkt, es würde nur aus der Sicht eines eher langweiligen Gutmenschen und Arztes(Vorsicht: Cliché!) erzählt, der sollte dem Anime vielleicht doch etwas mehr Zeit geben als bloß die ersten 3-4 einführenden Episoden.
Eines kann ich Euch sagen: Wenn Ihr diesen Anime vorrangig abends schaut - und Thriller sowie Krimis Euch ohnehin interessieren - werdet Ihr wohl so einige ungeplante Nachtschichten am nächsten Morgen verfluchen - so spannend und einnehmend ist die Story, wenn man sich erst einmal in die Serie "verguckt" hat.

Das Drehbuch ist einfach nur sehr, sehr intelligent geschrieben und verlangt viel Aufmerksamkeit und Reflektionsvermögen vom Zuschauer. Schockierende und hoch-emotionale Momente lösen sich hier nahtlos einander ab, ohne aufgesetzt zu wirken. Das Ende ist ein geradezu makaber-gräßlicher und gleichzeitig epischer Show-Down, mit dem man in dieser Form erst ganz kurz vor Schluß anfängt überhaupt zu "rechnen". Ein echtes Happy-End - so viel sei verraten - sieht jedenfalls ganz anders aus.

Einordnung und Fazit
Dieser Anime ist zu Recht ein Meisterwerk. Erstaunt hat mich die Detailverliebtheit und die wirklich authentische Darstellung seiner Umgebung - er spielt zwar hauptsächlich aber nicht nur in Deutschland, jedoch kommen die Deutschen und anderen behandelten Völker und Gesellschaftsgruppen garnicht mal schlecht weg imho - sehr mutig, wenn man die Tiefe bedenkt, in der die jüngere deutsche Geschichte hier mit in den Plot eingewoben wurde. Man könnte ihm natürlich vorwerfen wie so vielen ein wenig zu sehr auf die Neo-Nazi - Problematik einzugehen und dieser Strömung somit mehr Spielzeit zu geben, als unbedingt gut tut - jedoch wird hier in geradezu vorbildlicher Unaufgeregtheit nicht ein weiters Cliché als Sprungbrett genutzt, sondern in sehr pragmatischer und objektiver Betrachtung geradezu meisterhaft im Sinne der Story auseinandergenommen . Toll.

Auch ist es immer gut für einen Anime (imho), wenn er mich zum Nachdenken anregt. Das tut Monster in vielfältigster Form und mit sehr unterschiedlichen Motiven, daß es eine Freude ist. Ja, die Geschichte ist zu großen Teilen einfach nur sehr düster und tragisch. Jedoch schafften es die Macher das Leitmotif Hoffnung immer wieder mit einfließen zu lassen, so daß man die Düsterkeit auch über die gesamte Länge problemlos verdauen kann. Mein Lieblings- 'controverse-male-character' stirbt leider kurz vor Schluß noch sehr tragisch, indem er ·
sein Leben fast unnötigerweise und in letzter Minute noch zum Schutz anderer Aushaucht
- aber naja, Schwamm drüber.

Ihr merkt: ich bin begeistert. Ich denke, Ihr seid es auch, wenn Ihr mit "Monster" durch seid!
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Avatar: GPAN#9
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:sehr viel
Erotik:nichts
Ein Anime, mit den ich immer noch nicht fertig bin, weill ich ihn ab und zu sehe. Ich habe bisher 27 Folgen gesehen und muss sagen: Genial!

Kurzreview

Monster ist eine außergewöhnlicher Anime.
Ein psychologischer Thriller mit geringen physischen Horror und Brutalität. Es gibt 2 Arten von Episoden: Die weiterführende Episoden und die Nebengeschichten. In dieser Serie gibt es viele Emotionen, eigentlich in jeder Folge. Es ist sehr langatmig (über 70 Folgen) und man muss höllisch aufpassen. Fast alle Dialoge sind wichtig. Nicht für Leute, die abschalten wollen. Sehr, sehr anspruchsvoll. Eine Kinoumsetzung ist geplant. Ich freu mich drauf.

Langreview

Notiz
Gesehen auf japanisch mit deutschen Fan-Subs.
Von mir Empfohlenes Alter: 16.

Allgemein
Viele Personen wird der Anime langweilen, da kaum Action, keine Comedy also im Großen und Ganzen ziemlich trocken ist. Das macht diesen Anime so interessant. Die Characktere sind so gut geworden, dass man sogar mit unangehmen Leuten wie Eva mitfühlt. Hier gibt es fast kein Gut und Böse. Die Story ist mit so vielen Details versehen und so verschachtelt, wie man es nur von Oscarfilmen oder Gewinnerfilmen der goldene Palme kennt. Die fast nur deutsche Kulisse macht schon fast eine Tatortstimmung. Doch die immense Länge dieses Kriminalfalls lässt Ballauf und die anderen wirklich alt aussehen.

Optik
Realistisch. Der Wechsel zwischen Hell und Dunkel ist immer passend. Die Detailtreue ist so erstaunlich. Werters Original, Schlecker Trucks und so viel mehr. Nur die Ampeln sind nicht die Originalen, sondern die Japanischen. Das alles macht eine faszinierend realistische Stimmung, die man wirklich selten bei Animes spürt. Das Opening und das Ending machen die richtige Atmosphäre (siehe Sound).

Sound
Das Opening ist so genial. Experimenteller, fast schon unrhytmischer Instrumental. Ich kriege immer Gänsehaut, wenn langsam das Monsterlogo erscheint. Das Ending finde ich passend. Der Gesang ist mal nicht japanisch sondern englisch.
In der Serie ist der Sound relativ einfach gestaltet, was aber in Ordnung ist, weil man den Dialogen folgen muss. Die Synchronisation ist auch sehr gut geworden, wobei das ganze in Deutsch wirklich noch atmosphärischer wäre. Die Japaner haben sich sehr viel Mühe gegeben, den Türken einen türkischen Akzent zu geben. Eine Sache ist aber trotzdem ein bisschen komisch: Kinderheim 511. Ich meine, wenn man Kinderheim schon deutsch ausspricht, dann kann man ja auch 511 deutsch aussprechen. Aber man kann ja mal ein Auge zudrücken.

Story
Was sich erst typisch Anime anhört (ein Monster das so stark ist und so weiter) täuscht gewaltig.
Johann ist ein Manipulator, der sogar so weit seinen psychologischen Fähigkeiten ausnutzt, um Andere zu kontrollieren, was verdammt realistisch ist. Hypnose durch Freundschaftsgetue und immer das sagen, was der ''Diener'' hören will. Um auf den Episoden Aufbau zurückzukommen:
Die weiterführenden Episoden beinhalten meistens Johann und eine Auflösung eines Rätsels, wo aber gleich wieder ein neues Rätsel erscheint.
Die Nebengeschichten behandeln die ganzen Nebencharacktere und wie Dr. Tenma sie wieder auf den richtigen Pfad bringt. Oft reagieren die Leute ein bisschen zu nett, obwohl sie manchmal wissen, dass Dr. Tenma ein Serienmörder sein soll. Oft auch schon bevor Tenmas wahres Ich, also das nette Ich, zu Vorschein kommt und die Leute überzeugt. Aber durch die Skepsis, die die Leute an den Tag legen, ist das nicht gravierend.
Oft sind die Folgen sehr langatmig, aber da muss man durch. Aber ich habe bisher keine Folge gesehen, wo die Langatmigkeit irgendwie unpassend war. Wer keinen psycholgischen Horror mag, vorallendingen realistischer, der sollte sich vielleicht einen anderen Anime suchen.
Naja, damit ich kein Spoiler-Männlein bin höre ich mal auf mit der Story. Seht es euch an und überzeugt euch selbst. Ich komme übrigens nur selten bei Monster durcheinander, obwohl ich sonst sehr oft damit Probleme habe, gerade mit den Namen. Ich denke das liegt an den einfacheren deutschen Namen und der genau erzählten Geschichte. Aber ab und zu muss ich doch Mal zu wikipedia.org gehen.

Fazit
Monster ist ein klassischer, aber anspruchsvoller, Mann-sucht-Mann- und auf-der-Flucht-Thriller, der wirklich verfilmt werden muss. Zu Recht ein Meisterwerk, das nicht für Jedermann ist. Viel Spass!

MfG

GPAN
German Pseudo Anime Nerd
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#10
Viel Gutes hab ich im Vorhinein davon gehört, einige Zweifel hatte ich nach den ersten Episoden und groß war die Freude, als der Anime mit der Zeit immer mehr seinem Ruf gerecht wurde. Monster schafft das, was vielen Animes schon allein aus Zeitgründen versagt bleibt: Es ergänzt die Haupthandlung durch viele Nebenhandlungsstränge und erschafft damit ein lebendigeres Bild der ganzen Geschichte.


In bester Detektivgeschichtenmanier wird die Jagd auf den Serienmörder Johann geschildert, mit dem Unterschied, dass hier kein professioneller Verfolger am Werk ist, sondern ein Arzt, der sich für dessen Taten verantwortlich fühlt, war er es doch, der Johann das Leben gerettet hat. Der von Johann begangenen Taten selbst verdächtigt, nimmt er nun die Suche nach ihm auf um seinen Fehler in der Vergangenheit zu korrigieren. Der erste Teil von Monster ist dabei vergleichsweise noch der schwächere. Nach den eher ruhigen Anfangsepisoden folgt zunächst ein Abschnitt, der schon fast an ein Roadmovie erinnert. Dr. Tenma begibt sich auf die Fährte von Johann, verfolgt seine früheren Taten nach und versucht so Hinweise auf seinen Verbleib und seine weiteren Pläne zu bekommen. Während dieser Odyssee durch Deutschland trifft er auf die verschiedensten Leute. Die Handlung verläuft hier stärker episodisch und ist mit vielen Nebengeschichten gespickt, die teilweise wenig zur Haupthandlung beitragen, sondern eher den Charakter von Tenma beleuchten, bzw. humanistische Botschaften vermitteln sollen. Johann ist hier nicht viel mehr als ein Phantom, das gejagt wird, ohne dass man es je zu Gesicht bekommt. Allgegenwärtig ist nur sein Wirken, das immer mehr Fragen über seine Beweggründe aufkommen lässt.
Der stärkere Teil der Handlung setzt dann ein, wenn Johann wirklich in Erscheinung tritt und man auch seine aktiven Handlungen zu Gesicht bekommt. Hier erfährt die Spannungskurve eine ordentliche Steigerung und kann ihr Niveau dann bis in die letzten Folgen halten. Johann als Meister der Manipulation, der ein Musterbeispiel eines Wahnsinnigen unter der Oberfläche eines perfekten Gentlemans darstellt, ist sicher der interessanteste Charakter des ganzen Animes. Er behält über alles die Kontrolle, niemand scheint ihm gewachsen zu sein und man beobachtet schon fast mit einiger Verzweiflung wie ihm eine Person nach der anderen zum Opfer fällt. Andere Leute sind für ihn nicht viel mehr als Spielfiguren in seinem Plan und er versteht es sich jedermann zu Nutzen zu machen. Tenmas Ermittlungserfolge sind nicht viel mehr als das, was Johann im zugesteht.
Ist der erste Arc mit Johanns aktiver Involvierung abgeschlossen, verläuft die Geschichte weiter mit hohem Spannungsniveau. Hier kommt dann der Luxus der aufgeteilten Handlungsstränge, den man sich auf Grund der hohen Episodenzahl leisten kann, voll zur Geltung. Immer mehr Parteien begeben sich angeregt durch Tenma auf die Suche nach Johann, jede aus ihren eigenen Motiven und man hat es hier verstanden sie alle geschickt zu verflechten. Das Geheimnis der Vergangenheit von Johann und seiner Zwillingsschwester wird langsam aufgedeckt, nicht ohne eine hohe Anzahl von Plottwists aufzuweisen, die die Spannung gegen Schluss immer höher steigen lässt, bevor einem schließlich alle Hintergründe dieser Geschichte von fast epischen Ausmaßen offenbart werden, die eine Vielzahl von dunklen Organisationen, Verschwörungen und grausamen Einzeltätern ans Tageslicht bringen.

Die Charaktere im Anime sind bei weitem zu viele, um jetzt auch nur auf alle bedeutenderen einzugehen, so beschränke ich mich auf kurze Anmerkungen zu den vier Personen, die von Beginn an eine wichtige Rolle spielen. Zu Johann brauche ich mich hier nicht weiter zu äußern, habe ich seinen Charakter doch schon beschrieben. Dr. Tenma unterstreicht leider wieder, dass die Widersacher den Protagonisten leicht die Show stehlen. Aus einem Arzt mit strikten humanistischen Grundsätzen lässt sich leider bei weitem nicht soviel herausholen wie aus einem Psychopathen. Johanns Zwillingsschwester Nina überzeugt wiederum vor allem durch ihre Amnesiegeschichte, bei der ihr durch die Jagd nach Johann ihre traumatischen Kindheitserlebnisse langsam wieder in Erinnerung gerufen werden, samt aller Auswirkungen auf ihre Psyche. Den zweitbesten Charakter stellt für mich allerdings Inspektor Lunge dar, als geradezu eiskalt berechnender Ermittler, der über seine Ermittlungen mit der Zeit nahezu alle Emotionen eingebüßt hat und sich verbissen an die Jagd nach Dr. Tenma macht. Er stellt ein wenig das Gegenstück zu Johann dar, indem er durch seinen hohen Intellekt und seine Kombinationsgabe als Meister seines Fachs gilt, einem jedoch den Eindruck vermittelt er könnte jederzeit dem Wahnsinn verfallen.

So gut Monster auch ist, völlig ohne Schwächen verläuft der Anime auch nicht. Zum einen trägt man bei der Hintergrundgeschichte und den Nebenhandlungen teilweise etwas zu dick auf und bedient sich nicht unbedingt origineller Geschichten, die schon an der Grenze zum Klischee wandeln. Auch das Finale erschien mir etwas zu übertrieben und unplausibel im Vergleich zum Rest der Handlung, auch wenn der Anime selbst passend abgeschlossen wird. Mein zweiter Hauptkritikpunkt sind die humanistischen Botschaften die man zu vermitteln versucht, oft mit etwas zu plumpen Mitteln. Da zeigen Verbrecher teilweise zu schnell Reue auf Grund von Tenmas Ansprachen und überhaupt wird er meiner Meinung nach zu offensichtlich als der gute Samariter dargestellt.

Fazit:

Ein Top-Anime, der einen nach einem langsamen Einstieg schlussendlich packt und bis zum Schluss fesselt. Der Erzählstil mit den diversen sich gegenseitig unterstützenden Nebenhandlungssträngen, Beleuchtungen der Vergangenheit einer Vielzahl von Personen und dem Verflechten all dieser zu einem funktionierenden Gesamtbild, wird hier nahezu perfekt umgesetzt und bietet eine Bühne für einen großen Cast voller interessanter Charaktere.
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Avatar: Roswell47#11
Es kommt äußerst selten vor, dass mich ein Anime von der ersten Minute an fesselt, doch Monster gehört genau zu dieser Sorte. Nachdem sowohl der Manga, als auch der Anime hochgelobt wurden, entschied ich mich dazu die Serie anzuschauen. Mit kleinen Zweifeln, 74 Folgen sind wahrlich kein Zuckerschlecken, stieg ich in die erste Episode ein und war direkt von Beginn an an den Bildschirm gefesselt.

Nach und nach wird man in eine sehr komplexe und anspruchsvolle, jedoch stets nachvollziehbare und geniale Story verwickelt, die meilenweit ihresgleichen sucht. Beginnt der Anime in den Anfangsepisoden schleppend und ruhig, entwickelt sich die Handlung mit fortschreitender Dauer zu einem reißenden Fluss, welcher wohl wirklich jeden mit sich reißt, der großen Wert auf gute Stories legt. Der Haupthandlungsstrang wird von zahlreichen Nebenhandlungssträngen ergänzt, die sich stets plausibel gegen Ende zusammenschließen und zu einem großartigen Finale führen. Die große Episodenzahl fällt hierbei kaum ins Auge, weil jede Folge für das Verständnis und die Klärung zahlreicher Fragen und Hintergründe immens wichtig ist.

Einen ganz großen Pluspunkt verdient die Atmosphäre, die sich durch den gesamten Handlungsverlauf zieht und Monster somit zu etwas ganz speziellem und einzigartigem macht. Die Mischung aus Psychothriller, Horror und Drama wurde in dieser Art, komplett ohne übertriebene Gewalt oder Splatterszenen, noch nicht dargeboten und macht seine Sache fast schon unübertrefflich gut. Jede Miene, jede Gestik, jede vermittelte Emotion verschmilzt mit der Atmosphäre zu einem regelrechten Juwel.

Auch im Charakterdesign präsentiert Monster ganz großes Kino. Schöne Klischeefiguren gibt es hier nicht. Stattdessen werden zeichnerisch realitätsnahe Charaktere gezeigt. Statt Kulleraugen und pinke Haare gibt es markante Gesichtszüge, „unförmige“ Körper und realistische Frisuren. Zeichnerisch perfekt und absolut passend für den „ernsten“ Plot des Animes.

Was die Charaktere angeht, so ist Monster für mich das absolute Nonplusultra aller bis jetzt gesehenen Animes. Noch nie habe ich einen so überzeugenden, gut durchdachten und vor allem realistischen Cast gesehen wie hier. Es wird eine so große Menge an Charakteren dargeboten, dass das nachträgliche Zählen schwer fällt. Jeder mit einzigartigen und stets nachvollziehbaren Eigenschaften. Jeder noch so scheinbar kleine Nebencharakter trägt wichtige Faktoren zur Story bei, mache sogar so immens viele, dass Monster mehrere Folgen lang ohne den Protagonisten über den Bildschirm flimmert, dabei jedoch nie stagniert und es immer wieder schafft die Langeweile fernzuhalten. Großes Lob hierbei an den Autor, welcher wirklich jeder Figur eine Hintergrundgeschichte geschenkt hat und diese somit um Längen wertvoller macht als 0-8-15-Figuren anderer Serien. Beispiel aus dem genialen Cast ist Johan Liebert, einer der interessantesten und packendsten Antagonisten aller Zeiten, dem in seiner Darstellung wohl nur Hamdo aus „Now and Then, Here and There“ Konkurrenz machen kann. Allein die ihm verliehene Stimme lässt dem Zuschauer einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Weitere geniale Charaktere sind Inspektor Lunge, der vor allem gegen Ende mächtig überzeugt, und Grimmer, der Sympathieträger schlechthin.

Das Ende der Story selbst lässt sich an Genialität kaum überbieten. Die Story von Monster führt unaufhaltsam zu dem wohl mit Abstand besten Showdown meiner Animekarriere mit einer der besten Szenen, die ich bis jetzt zu Gesicht bekam. Vom Ende selbst muss sich jeder sein eigenes Bild machen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Meinungen hier teilweise stark auseinander gehen. Selbst war ich jedoch tief beeindruckt und es verdeutlicht abermals welch qualitativ starken Anime man gerade gesehen hat.

Das Opening ist ein rein musikalisches Stück und vermittelt die Atmosphäre der Serie perfekt. An den schaurigen und beklemmenden Klängen gibt es nichts auszusetzen. Das erste Ending ist ebenfalls nicht schlecht und passt besonders textlich sehr gut. Das zweite Ending konnte mich jedoch nicht überzeugen. Zu unpassend ist der Gesang. Die BGM reiht sich nahtlos in die düstere Atmosphäre ein, bietet jedoch keine Besonderheit, die unbedingt erwähnenswert wäre. Mehr als passend ist hierzu nicht zu sagen.

Ein kleiner Abzug bekommt Monster nur, weil zahlreiche dramatische Szenen viel mehr Potential besitzen wie hier letztendlich umgesetzt wurde. So hätte man einzelne Szenen doch emotionaler inszenieren können, ohne jedoch in übertriebenen Pathos zu verfallen.

Abschließend ist zu sagen, dass hier jeder zuschlagen sollte, der großer Komplexität und dem Verarbeiten vieler informativer Dialoge nicht abgeneigt ist, sonst verpasst man eines der besten Juwelen, das die Animewelt zu bieten hat. Interessenten von „platter“ Action und Comedy sollten einen Bogen um diesen Anime machen. Für die oben genannten gilt: Definitiv ein Meisterwerk!
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Avatar: Link555#12
Lange habe ich mich vor Monster gescheut, dann doch mal angefangen, aber durch irgendwelche Gründe wieder beiseite gelegt. Nun nachdem ich den Anime endlich komplett gesehen habe ärgere ich mich richtig über meine Dummheit diesen Titel einfach nebenbei fallen gelassen zu haben. Monster hat mich letztendlich wirklich umgehauen. Dieser Anime besitzt besonders im späteren Verlauf eine unglaubliche Anziehung die einen geradezu zwingt weiterzuschaun. Zu Beginn mag der Anime etwas langatmig wirken, man weiß noch überhaupt nicht wie man die Dinge deuten soll. Man ist richtig unwissend, und versucht die wenigen Dinge die man weiß irgendwo einzuordnen. Stück für Stück bekommt man im Laufe der Handlungen kleine, für die Story wichtige Teile serviert, die man versucht nun irgendwo einzubauen damit alles einen Sinn ergibt. Doch man wird schnell merken, egal was man sich ausmalt man wird immer wieder ins kalte Wasser geworfen. In Monster ist nichts wirklich so wie es den Anschein hat. Immer wieder wird man überrascht, und das Bild das man sich erstellt hat zerfällt in tausend kleine Teile. Man wird immer wieder eines besseren belehrt, es ist fast nie so wie man denkt. Erst im späteren Verlauf beginnt langsam alles einen Sinn zu machen. Alle Ereignisse lassen sich plötzlich logisch einordnen, doch einem fehlt stets das letzte Teil das verhindert das man das genial konstruierte Rätsel löst. Monster spielt richtig mit dem Zuschauer, immer wieder bekommt man etwas vor die Füße geworfen, doch tief im Innersten weiß man genau, auch das wird einen nicht ans ersehnte Ziel bringen.
Neben der sehr komplexen Story sind die Charaktere eindeutig das Herzstück von Monster.
Unzählige Figuren stellen sich im Verlauf der Handlung dem Zuschauer vor, man könnte fast schon meinen man hätte mit der Anzahl der Personen übertrieben. Doch dies ist überhaupt nicht der Fall. Jede noch so unscheinbare Figur hat ihren Platz. Würde auch nur eine fehlen würde die Geschichte wohl zum Stillstand kommen. Jede Figur trägt letztendlich zur Haupthandlung bei, obwohl es manchmal zuerst überhaupt nicht den Anschein hat. Gleiches gilt für die vielen Nebengeschichten. Zuerst denkt man was das mit der eigentlichen Story zu tun hat, nur um bald zu merken das sie sich immer mehr in die Haupthandlung einbringen. Man merkt fast gar nicht wie sie immer mehr mit ihr verschmelzen. Was mich an den Figuren noch sehr fasziniert hat war ihr Auftretten, oder besser gesagt der Zeitpunkt des Auftritts. Schon längst vergessene Gestalten stehen plötzlich total überraschend wieder vor einem. Man dachte das sie ihren Dienst längst erfüllt haben, doch genau das Gegenteil ist der Fall, sie bieten mehr Geheimnisse als es zuerst den Anschein hatte.
Besonders drei Figuren möchte ich hier etwas näher erläutern.
Beginnen wir mit dem Hauptcharakter, Kenzo Tenma. Er ist der Auslöser der ganzen Geschehnisse die sein Leben wohl für immer verändert haben. Auf den ersten Blick macht er im Verlauf der Handlung einen verwahrlosten, hoffnunslosen, ja fast schon depressiven Eindruck. Doch trotz dieses Erscheinungsbild bekommt man als Zuschauer stets wieder Hoffnung auf ein gutes Ende der Geschichte wenn er in Erscheinung tritt. Es ist wirklich schwer zu beschreiben. Man hat fast schon den Anschein das er längts aufgegeben hat, doch genau das Gegenteil ist bei näherer Betrachtung der Fall, er ist ein Kämpfer. Er will das was er ausgelöst hat unbedingt stoppen, er kann mit dieser Last nicht leben, und bevor er dies geschafft hat wird er nicht ruhen. Toller Charakter.
Kommen wir zu Nr. 2, Heinrich Lunge, meinem persönlichen Liebling in Monster.
Da er in erster Linie gegen Tenma ist, ist es fast schon verwunderlich das ich gefallen an ihm gefunden habe. Doch der BKA Mitarbeiter hat mich wirklich immer wieder begeistert. Trotz seiner Jagd auf Tenma war er mir zu jeder Zeit höchst sympathisch. Er wirkt auf den ersten Blick sehr...eigen, fast schon leicht beängstigent. Doch bei näherer Betrachtung empfand ich ihn als netten, sehr in die Arbeit vertieften älteren Herr. Es hat Spaß gemacht seine Storyteile zu verfolgen.
Zu guter letzt noch ein paar Worte zu Johan, DEM Charakter in Monster.
Johan ist ruhig, sehr ruhig. Er redet nur wenn es sein muss, er tritt nur in Erscheinung wenn es sein muss. Doch bei jedem seiner Auftritte lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Allein wenn er einen nur Ansieht wird einem mulmig im Bauch. Er ist unberechenbar, man weiß nie was er als nächstes macht, was er als nächstes plant. Er ist neben Tenma der wohl wichtigste Charakter. Wenn ich ihn in einem Wort beschreiben müsste würde ''Böse'' wohl am besten treffen. Vergesst alle fiesen Typen die ihr aus anderen Animes kennt, Johan ist der Teufel persönlich. Ich würde nicht mal eine Sekunde mit ihm freiwillig einen Raum teilen, nicht eine!
Die vielen Nebencharaktere sind wie bereits zuvor erwähnt auch alles andere als schlecht ausgefallen, im Gegenteil, sie sind einsame Spitze. Es ist fast schon ein Unding auch nur einen als ''Nebencharakter'' zu bezeichnen. Viele sind weitaus besser ausgearbeitet als die Hauptcharaktere vieler anderer Animes. Monster hat hier echt den Vogel abgeschossen.
Was einige wohl vor Monster abschrecken dürfte ist der Zeichenstil.
Ging mir am Anfang genau so. Die ja fast schon hässlichen Figuren (für Anime Verhältnisse versteht sich) machen nicht unbedingt einen einladenden Eindruck, sie schrecken regelrecht ab. Doch man sollte sich hier mit einem Urteil wirklich hüten. Spätestens nach zwei, drei Folgen wird man merken das etwas anderes auch gar nicht zu Monster gepasst hätte. Der Stil ist einfach wie geschaffen für diesen Titel. Ich für meinen Teil kann mir Monster gar nicht mehr anders vorstellen. Es unterstreicht einfach nochmal zusätzlich die sehr ernste Einstellung der Serie.

Fazit:
Monster ist ein Anime der etwas Zeit braucht um sich voll zu entfallten. Zu Beginn tappt man noch mehr als im Dunkeln. Wer sich jedoch durchkämpft wird mit einer unheimlich spannenden Geschichte belohnt, die geradezu danach schreit weitergeschaut zu werden. Von der Spannung her kommt es für mich zwar nicht ganz an Death Note heran, doch es ist nach diesem Titel eindeutig das spannendste was ich bisher in Animes erlebt habe. Von der Komplexität her übertrifft Monster die Geschichte rund um das Todesbuch jedoch um Längen. Wer hier auch nur einmal nicht aufpasst, hat vielleicht ein entscheidentes Detail verpasst. Deshalb hier ein nett gemeinter Rat von mir. Schaut Monster nur wenn ihr den Kopf wirklich frei habt. Monster ist einfach ein Anime zum mitdenken. Zudem sei gesagt das es in den 74 Folgen zum größten Teil nur Gespräche abzuhandeln gibt.
Wenn ihr euch jedoch richtig darauf einlasst erwartet euch Unterhaltung der Extraklasse.
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Avatar: Washizu-sama#13
Monster:

Mit meinem Vorurteil, dass Anime-Serien mit mehr als 26 Folgen langweilig werden, hat "Monster" gründlich aufgeräumt. Diese Serie macht so gut wie alles richtig: Sie zieht einen von Beginn an in ihren Bann und lässt einen nicht mehr los. Bis zum Ende hin wird kontinuierlich an der Spannungsschraube gedreht, sodass die 74 Folgen im Nu verflogen sind.

Story:

Der in Deutschland tätige Neurochirurg Kenzo Tenma rettet eiem Jungen mit Kopfschuss namens Johann das Leben. Nach der Operation ist er mitsamt seiner Zwillingsschwester plötzlich spurlos verschwunden. Jahre später taucht Johann wieder auf und entpuppt sich als wahres Monster. Er begeht mehrere Morde, die Dr. Tenma zur Last gelegt werden. Besessen davon, den Fehler, den er vor Jahren gemacht hat, als er diesem Monster das Leben gerettet hat, wieder zu korrigieren, macht sich Dr. Tenma auf die Jagd nach Johann und folgt seiner Spur quer durch Deutschland...
Was folgt, ist eine der besten und komplexesten Detective-Stories, die ich kenne. Im Verlauf der Handlung treten die unterschiedlichsten Charaktere auf den Plan, die zu Beginn scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Und doch hängen sie alle irgendwie zusammen, sind verknüpft durch das Johann umgebende Rätsel.
Das große Plus der Serie ist dabei gar nicht die Handlung an sich, sondern vielmehr die Art, wie sie erzählt wird. Der Storyverlauf folgt abwechselnd den verschiedenen Protagonisten. Dabei werden immer wieder neue Handlungsstränge aufgerollt und über längere Dauer getrennt voneinander verfolgt, bis sie schließlich gegen Ende der Geschichte gekonnt miteinander verknüpft werden. Dabei gibt es natürlich auch den einen oder anderen Twist. Der nicht unerhebliche Mystery- (teilweise würde ich sogar sagen: Horror-) Anteil tut sein Übriges, um die enorme Spannung noch weiter anzuheizen.

Charaktere:

Bei einer Dauer von 74 Folgen ist es nur logisch, dass es einen großen und abwechslungsreichen Cast gibt. Löblicherweise werden die meisten Charaktere tiefergehend beleuchtet. Selbst Nebencharaktere, die nur ein paar Folgen lang auftauchen, kommen dabei nicht zu kurz und wirken niemals blass oder farblos, sondern durchwegs abgerundet und wie aus einem Guss.
Kenzo Tenma ist von Beginn an sympathisch. Er ist ein herzensguter Mensch, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen Menschen zu helfen, und der niemandem ein Leid zufügen könnte. Doch gerade deswegen hat er sich geschworen, Johann zu töten und ihn damit von weiteren Morden abzuhalten. Tenmas daraus resultierender innerer Konflikt und, wie er an seiner Besessenheit, Johann zu töten, zu zerbrechen droht, wird überzeugend dargestellt.
Überhaupt machen viele der Charaktere einen überzeugenden Wandel durch. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle vor allem Eva Heinemann, Tenmas Ex-Verlobte. Zu Beginn ein richtiges Miststück, macht sie eine Entwicklung durch zur gescheiterten Alkoholikerin und schließlich... na ja, ich will hier nicht zu viel verraten.
Eine äußerst gute Figur macht auch Anna Liebert/Nina Fortner, Johanns Zwillingsschwester. Auch sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Bruder zur Strecke zu bringen. Auf Grund eines Gedächtnisverlusts erinnert sie sich aber nicht an Johanns Vergangenheit, wie er zu einem Monster geworden ist und welche Rolle sie selbst dabei gespielt hat. So bleiben ihre wahren Absichten bis zum Schluss verborgen.
Von den Hauptcharakteren ist noch unbedingt Insp. Runge (bzw Lunge, je nach Lesart) zu nennen, ein durch und durch brillianter und gleichzeitig engstirniger BKA-Kommissar, welcher durch seine Besessenheit für seine Arbeit auf dem besten Wege ist, sein eigenes Familienleben zu zerstören. Er verfolgt Dr. Tenma wegen Mordverdacht, denn Johann hält er nur für ein Phantom.
Doch auch die Nebencharaktere machen allesamt einen guten Eindruck und bringen viel Abwechslung in die Serie. Bestes Beispiel dafür ist der Mafia-Handlanger Martin, der gegen Ende der Serie (leider nur) ein paar Folgen lang im Mittelpunkt der Handlung steht und noch einmal so richtig Schwung in die Serie bringt.
Bleibt mir nur noch, ein paar Worte über Johann zu verlieren. Er ist wohl der kälteste, gefühlloseste, berechnendste und gleichzeitig charismatischste Bösewicht im gesamten Animeuniversum. Die ganze Story dreht sich um ihn, um seine Vergangenheit, um seinen Ursprung und um seine Pläne. Obwohl er, zumindest am Anfang, vergleichsweise selten auftritt, fühlt man doch ständig, dass er im Hintergrund die Fäden zieht. So ist seine Präsenz andauernd zu spüren.

Animation:

Die Zeichnungen fand ich durchwegs gelungen. Natürlich muss man bei 74 Folgen einige Abstriche beim Detailreichtum machen, vor allem was die Hintergründe anbelangt. Ich fand jedoch das Gesamtbild durchaus in Ordnung. Ein Wort muss ich noch zum Charakterdesign loswerden: Es ist interessant, wie man in Japan offenbar die Mitteleuropäer sieht. Die Serie spielt ja in Deutschland und Tschechien. Man sieht also viele dicke Bäuche, große Nasen und runde Backen... Na ja, ist wenigstens eine Abwechslung vom üblichen Charakterdesign-Einheitsbrei. Von dieser Auffälligkeit abgesehen, war das Charakterdesign schon passend, jeder Charakter eben sehr "charakteristisch" gezeichnet. Zugute kommt der Serie dabei noch, dass (zB trotz der bewussten Darstellung von Ninas/Annas Schönheit) konsequent auf Fanservice verzichtet wurde. Das hätte bei dieser Serie nur die Atmosphäre zerstört.

Musik:

Das Opening von "Monster" fand ich absolut passend, vor allem da es keinen Text gab. Auch war es in Ordnung, das Opening die ganze Serie lang beizubehalten. Das sich kontinuierlich weiterentwickelnde Ending, welches auf mich ebenso ungewöhnlich wie freakig wirkte und dabei genial zur Serie passte, hat da die gebotene Abwechslung gebracht. Ausdrücklich loben möchte ich noch die Melodie, die immer zum Preview gespielt wurde. Diese Melodie mit ihrem hohen Wiedererkennungswert ist für mich aus irgendeinem Grund zum Charakteristikum von "Monster" avanciert. Auch sonst hat, denke ich, die Musik viel zur spannenden Atmosphäre beigetragen. Jedenfalls ist sie mir an keiner Stelle als unpassend aufgefallen.

Fazit:

Für Freunde spannender und komplexer Mystery-Geschichten ist "Monster" absolut empfehlenswert. Eindeutig die beste Detective-Serie, die ich bisher gesehen habe.
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Avatar: Truchsess#14
Ein Anime mit über 70 Folgen und dem Ruf eines absoluten Meisterwerkes? Kann denn so etwas überhaupt stimmen? Sämmtliche Animes mit einer höheren Anzahl an Folgen als 30 haben sich bisher eigendlich praktisch immer als bessere Zeitvergeudung herausgestellt (kleine Ausnahmen, wie z.B. NGE oder Wolfs Rain mal ausgenommen). Kann ein solcher Anime also seinen Lohrbeeren wirklich gerecht werden?
Mit dieser Fragestellung im Kopf habe ich mich an diese über 24 Stunden Anime rangewagt und ich muss gestehen, diese Serie überzeugt wirklich auf (fast) jeder Ebene!
Was als erstes ins Auge sticht ist der eigenwillige Look von "Monster". Die Bilder verzichten auf bunte Farben oder irgendwelche abstrakte Spielereien und erscheinen daher auf den ersten Blick kühl und schon fast etwas langweilig. Doch hier trügt der Schein. Mit Voranschreiten der Serie erkennt man nämlich doch ziemlich rasch, dass jeder andere Stil total unpassend gewesen wäre. Die Geschichte ist nämlich ziemlich düster, die Orte die besucht werden sehr überzeugend an ihre historischen Vorlagen angelehnt. Durch die nüchtere Optik wird man in diesem Falle also sehr stark in die Geschichte hineingezogen, mehr als es mit einem bunten oder ausgefalleren Stil möglich gewesen wäre.
Ähnlich ungewöhnlich wie die optische Präsentation ist auch das Setting. Hauptsächlich spielt die Geschichte in Deutschland ab. Die meisten auftretenden Figuren sind daher auch Deutsche oder zumindest Europäer. Mal abgesehen von Tenma, dem Hauptcharakter, trifft man also eigendlich praktisch nie auf eine Japanische Figur. Ein bisschen seltsam wirkt es zwar schon, gerade wenn man den Anime auf Japanisch schaut, wenn all die eigendlich Deutschen Unterhaltungen mit Deutschen Untertiteln versehen werden müssen, und auch innerhalb der Dialoge merkt man öfters mal, dass hier Dinge gesagt werden, die einem Europäer so wohl kaum über die Lippen kommen würden, dennoch ist das Setting erfrischend anders und durchaus zu begrüssen.
Auch die Charaktere sind äusserst interessant. Man hat eine Hand voll Hauptpersonen, die jedoch oft nicht im Vordergrund einer Folge stehen, sondern viel mehr mit der folgenabhängigen Hauptperson in Kontakt kommen. Durch die sich abwechselnden Bezugspersonen für unsere Protagonisten sieht man somit immer wieder unterschiedliche Züge der Personen. Einzig der tatsächliche Hauptcharakter, Dr. Tenma, bleibt bis zum Schluss etwas platt. Der gutmütige Held, schlechthin. Da er aber praktisch gegen das personifizierte Böse kämpft, stellt er als total gute Figur dann ja auch irgendwie wieder einen perfekten Gegensatz zu dem titelgebenden Monster dar. Zudem entwickelt sich die Geschichte so, dass die Spannung immer dann wirklich greiffbar wird, wenn zwei oder mehrere der Hauptpersonen aufeinandertreffen. Diese Folgen bieten dann jeweils die obersten Spitzen in dem durchaus gut gelungenen Spannungsbogen der Geschichte.
Und genau das ist auch das Wichtigste an diesem Anime: Die Geschichte. Diese füllt, völlig entgegen meinen Erwartungen, die gigantische Anzahl an Folgen fast ohne Durchhänger und/oder überflüssigen Fillern. Zwar sind die, für die Geschichte wichten Teile der meisten Folgen relativ klein, so könnte man zwar durchaus einmal eine überspringen, doch diese kleinen Teile werden so spannend und nahtlos in den Rest der Folge eingeführt, dass man kaum eine Folge verpassen WILL. Einzig und allein der Anfang der Serie, die erste Hand voll Folgen, sind etwas zäh und ziehen sich zu weilen ein klein wenig, vor allem, da sie im späteren Verlauf sehr oft durch Rückblenden oder ähnliches wieder aufgegriffen werden.
Doch all diese positiven Punkte hätten "Monster" wohl noch nicht zu dem Toptitel gemacht, welcher er meiner Meinung nach zweifellos ist. Es ist vielmehr die Tatsache, dass die Serie voller kleiner Details und Ideen steckt. So erzählt zum Beispiel der Abspann ein Kindermärchen, mit dem man erst nichts anfangen kann, dass sich aber irgendwann nahtlos in die Serie einfügt.
Zudem stimmt die Atmosphäre einfach durchgehend, und so erreicht auch bestimmt über die Hälfte der Folgen mit mindestens einer markanten Szene, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken läuft und sei es auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, wo mir plötzlich irgend einen Zusammenhang innerhalb der Geschichte verständlich gemacht wird.
Das einzige was mir wirklich negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich zu viele der Charaktere, die in der Vergangenheit irgendeinde Verbindung gehabt hatten, irgendwann, irgendwo wieder über den Weg laufen. Etwa zur Mitte der Serie hin werden es dann einfach zu viele Zufälle, und zerstören damit ein bisschen die Illusion einer möglicherweise realen Begebenheit.

Fazit: Monster wird seinem Ruf auf jeden Fall gerecht, nutzt seine grosse Folgenzahl wirklich extrem gut und trumpft mit einer Grosszahl einmaliger Ideen auf. Dieser Anime ist bestimmt nicht etwas für jedermann, doch wer Spannung, Atmosphäre und interessante Charaktere liebt und über genügend Sitzfleisch verdient, der sollte dieses Werk auf keinen Fall verpassen!
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Avatar: Eliholz
V.I.P.
#15
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Soundtrack:9
Monster ist ein Anime-Thriller, der seinesgleichen sucht, doch warum?

Zuerst einmal schafft es dieser Anime, die Spannung über 74 Episoden lang aufrecht zu erhalten und gegen Ende hin diese nahezu ins Unermessliche zu steigern. Das Phänomen resultiert vor allem aus der immensen Anzahl an perfekt durchdachten Charakteren, von denen im Laufe der Handlung immer mehr auftauchen. Es ist aber nicht so, dass auch nur irgendein Charakter fehl am Platze wirkt, denn jeder einzelne von ihnen fügt ein mehr oder weniger großes Puzzleteil zum komplexen Gesamtbild hinzu, welches sich um das mysteriöse Zwillingspaar Anna/Nina und Johann, den Protagonist Doktor Kenzo Tenma vom Tod errettete, dreht. Vom Möchtegern-Gangster bis zum Dorfarzt sind die verschiedensten Arten von Menschen vertreten und sorgen somit für viel Abwechslung. Immer mehr Menschen werden also in die Mordserie verwickelt und so wird das Ausmaß des Mysteriums verdeutlicht.

Monster behandelt vor allem ein Thema: Charisma.
Durch Menschen wie Jesus Christus oder Adolf Hitler wissen wir, welches Ausmaß diese Eigenschaft hat und wie sich dadurch die Umwelt der charismatischen Persönlichkeit verändert. Dieser Aspekt ist während des gesamten Animes immer nachvollziehbar und teilweise echt erschreckend, so sehr, dass mir der Atem immer wieder eine Zeit lang stehengeblieben ist.
Aber auch das Thema über den Wert des Lebens wird ausführlich behandelt, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Hauptfigur Arzt ist. Ist nicht jedes Leben gleichwertig oder sollte es Ausnahmen geben? Nebenbei taucht noch die Kindesmisshandlung und deren Folgen auf, sowie eine Vielzahl anderer düsterer Themen(z.B. Rassismus).

Aber auch die verschiedenen Umgebungen, in denen dieser Anime spielt, machen Monster zu einem Hit. Man bekommt viele deutsche Städte sowie Prag zu Gesicht und wer diese kennt, wird sich heimisch fühlen, denn die Umgebungen strotzen nur so vor Detailreichtum. Dieses trägt sehr zur Authenzität bei, auch wenn das ein oder andere Mal in Deutschland plötzlich Linksverkehr herrscht oder ein Fotoalbum von hinten nach vorne geblättert wird. Was ich allerdings schade fand, war, dass Lateinvorlesestunden in Japanisch waren. Man schaut ziemlich verwirrt, wenn jemand japanisch liest und der Zuhörer plötzlich urteilt, dass sein Latein grausam sei. Dennoch bleibt Monster sonst immer durchdacht, vor allem die Bilderbuchparabel, welche das "Monster ohne Namen" behandelt, passt einfach hervorragend.

Die Animationen sind wegen der bedrückenden Athmosphäre ziemlich düster und realistisch gehalten. Auch sehen ziemlich viele Figuren vergleichsweise hässlich aus, aber nichtsdestotrotz ist das Charakter-Design hervorragend gelungen.
Die Hintergrundmusik unterstützt prima die Handlung, was auch für das Opening und das erste Ending gilt. Das zweite Ending halte ich allerdings für fraglich. Wenn nach einem unsagbar packenden Episodenabschluss plötzlich ein leicht feminin angehauchtes und etwas in die Länge gezogenes Yees ertönt, dann weiß ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.

Alles in Allem absolut empfehlenswert für jeden, der auf Spannung steht. Im Prinzip unumgänglich für alle, die anspruchsvolle Unterhaltung suchen. Ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte!
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