The Law of Ueki (2005)

Ueki no Housoku / うえきの法則

Rezensionen – Ueki no Housoku

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „The Law of Ueki“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Shiawase#1
Anspruch:4
Action:8
Humor:8
Spannung:6
Erotik:0
Müll in Bäume verwandeln?

Durchaus mal eine etwas innovative Fähigkeit für einen Shounen Helden. Die Story dreht sich um eine Art Wettbewerb, in der ein neuer Gott gefunden werden soll. Die Gotteskandidaten suchen sich einen Schüler aus und geben diesem eine Fähigkeit zum kämpfen. Damit die Schüler auch was davon haben, kann der Gewinner auf einen so genannten Null-Zai einen Wunsch schreiben, der dann in Erfüllung geht. Jeder Mensch hat eine bestimmte Anzahl dieser Zais ( eine Art Begabung zu etwas, z.B. der Zai schnell rennen zu können). Jeder Teilnehmer in diesem Wettbewerb bekommt einen Zai dazu, wenn er einen Gegner besiegt und verliert einen, wenn er jemanden, der nicht an dem Wettbewerb teilnimmt mit seinen Kräften verletzt. Ueki erhält von seinem Lehrer die Fähigkeit Müll in Bäume zu verwandeln und die Geschichte beginnt.
Nun ja, klingt lachhaft, ist es anfangs auch. Denn wer denkt, Ueki habe die einzige dermaßen "tolle" Fähigkeit, der irrt gewaltig. Denn die anderen Teilnehmer nutzen teilweise noch weitaus amüsantere Kräfte. So kommt es schon mal vor, dass man aus Erde Sensen erschaffen kann, Tomaten in Lava verwandeln oder seine Haare in einen Riesenbohrer "umbauen" kann. Und das sind nur einige wenige Beispiele. Ueki trifft auf unzählige Gegner, die ihm wie so oft anfangs übermächtig in den Boden stampfen, um dann am Ende der Episode winselnd auf dem Boden zu liegen. Somit läuft alles nach einer Art Enemy of the Day-Prinzip ab, in der sich Ueki von schwächsten zum stärksten Widersacher hocharbeitet. Klingt langweilig, ist es aber komischerweise nicht. Die vielen verschiedenen (und extrem lustigen Fähigkeiten) in Verbindung mit den Zais und der Persönlichkeit der Gegner gestalten die meisten Kämpfe sehr interessant. The Law of Ueki bietet auch einige sehr interessante Plot-Twists. Der ganze Anime dreht sich um den Wettbewerb und somit dürfte einem der Ausgang in einem typischem Shounen von vornherein klar sein. Jedoch gestaltet sich der Endkampf als sehr ansehnlich, in der auch jeder wichtige Charaker etws beiträgt. Überhaupt ist das Ende sehr rund geworden und lässt kaum Fragen offen.

Von den Charakteren her bekommt man das übliche geboten. Leider ist unser Ueki wieder mal der typische Shounen-Junge, der stärker werden muss, um seine Freunde zu beschützen. Natürlich ist er dazu noch strunzdoof und hilft auch seinem schlimmsten Feind, wenn er mal in Not ist. Mori, das zu Anfang noch nervige Mädchen, welches Ueki immer von der Seite anfeuern muss, störte mich zu Beginn sehr, doch im Verlauf der Serie bessert es sich und Mori bekommt später die wohl genialste Fähigkeit^^. Sano und Rinko sind da schon etwas besser geraten, jedoch auch nichts wirklich neues. Der fünfte im Bunde, Hideyoshi, welcher ungefähr nach der hälfte des Animes auftaucht, könnte glatt der Bruder von Usopp aus One Piece sein. Er ist ungefähr genauso nützlich und rennt genauso gerne weg (seine Fähigkeit unterstützt dies auch noch). Er hat sogar den gleichen Synchronsprecher im japanischen. Dennoch entwickelt man im lauf der Serie eine gewisse Sympathie zu den Hauptcharakteren. Der Oberbösewicht möchte wie (sollte es auch anders sein) mal wieder die ganze Welt zerstören (was natürlich auf ein traumatisches Kindheitserlebnis zurückzuführen zu ist)(Jedoch kommt durch einen sehr interessanten Plottwist im zweiten Teil der Serie frischer Wind in das ganze). Die wichtigen Nebencharaktäre, ob nun gut oder böse, erhalten alle eine kleine Hintergrundgeschichte, damit sie nicht alle wie leere Hülsen rüberkommen ( man hatten da auch wieder viele eine schlechte Kindheit^^). Dadurch, dass es wirklich sehr viele auch wichtige Charaktere gibt, kann man schnell den Überblick verlieren. Dennoch gibt es durch die große Anzahl viel Abwechslung und somit kommt selten Langeweile auf.

Die Openings sind beide sehr schön anzuhören. Die Endings fand ich Ok, aber nichts weltebewegendes. In der Bgm gibts leider nich so viel Abwechslung und häufig wird auch mal ein Opening abgespielt, was ich aber nicht so schlimm fand.

Die Animationen bewegen sich auf einem konstantem Niveau, es gibt zwar besseres, aber für einen 50 Folgen Anime ist das was man geboten bekommt durchaus Ok.

Insgesamt kann man sagen, dass The Law of Ueki ein Standard-Shounen ist, nur eben etwas anders verpackt. Ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Anime und empfehle ihn jedem Shounen-Fan weiter.
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Avatar: Nukedashitete#2
Ein Wunder, das ich die Serie überhaupt bis zum Ende geschaut habe, denn die ersten Folgen hauen einen nicht gerade vom Hocker. Die erste Folge ist eine der langweiligsten Folgen, die ich jemals gesehen habe. Man erfährt nicht worum es eigentlich geht (ich wollte es dann nicht mal wirklich wissen), die Hintergrundgeschichte der Nebencharaktere (welche auch nur in dieser einen Folge vorkommen) wissen nicht zu überzeugen und außer Ueki selbst gingen mir alle anderen Charaktere auf die Nerven. Die Folgen danach waren zwar interessanter, wussten jedoch auch nicht wirklich zu überzeugen. Ich weiss ja nicht, aber soll der Anfang nicht die Zuschauer ermutigen weiterzugucken? Da ich mir nun mal aber immer bei jeder Serie mehrere Folgen anschaue um mir eine etwas vernünftigere Meinung zu bilden, habe ich auch hier keine Ausnahme gemacht.

So kam alles anders. The Law of Ueki gehört für mich mit Sicherheit zu den besseren Vertretern von Shounen-Serien. Die Serie bleibt nämlich nicht die ganzen 51 Episoden lang so monoton wie am Anfang.
Ab Folge 13 verflog meine anfängliche Skepsis vollkommen. Ab hier ändern sich nämlich einige Dinge. Ueki besaß bis dahin ja nur eine Fähigkeit (aus Müll Bäume wachsen zu lassen). Die Tatsache, das er sie jedoch recht vielseitig nutzen konnte, hatte jedoch verhindert, dass mir zu langweilig wird. Das Erscheinen von Tenko verleiht Ueki die Möglichkeit mehr Attacken nutzen zu können. Das kam mir gerade Recht, denn obwohl die Kämpfe recht einfallsreich sind konnte ich mir nicht vorstellen, wie man 51 Folgen lang spannende Kämpfe mit nur einer Fähigkeit des Protagonisten bewerkstelligen kann (Eigentlich hätte ich nie zweifeln sollen, ich meine, One Piece schafft es ja auch… und es sind bereits mehr als 300 Folgen vorhanden).

Die Kämpfe sind während der gesamten Serie spannend, obwohl die kleine Anzahl an verfügbaren Attacken immer wieder genutzt wird. Das liegt sowohl an der bereits erwähnten Vielseitigkeit der Attacken als auch der Personen.

Die Charaktere wussten später auch mir zu gefallen. Ueki, der typische Shounen-Held. Dumm wie Stroh, aber stärker und entschlossener als jeder andere (Son-Goku, Ruffy oder Gash Bell sind gute Beispiele für das gleiche Phänomen). Er war die einzige Person, die ich schon anfangs mochte. Seine Blödheit und die daraus folgenden Witze sind zwar nichts Neues, aber sie brachten mich schon zum Schmunzeln. Auch die anfangs nervende Mori war später nur noch halb so unausstehlich. Auch wenn sie aufgrund fehlender Fähigkeit nicht viel auswirken kann und sich deshalb oft beklagt, handelt sie immer noch im leicht tolerablen Bereich (sie ist keine übertriebene Heulsuse). Sano ist auch völlig in Ordnung, genauso wie Rinko und selbst Hideyoshi (die anderen Kämpfer und Freunde von Ueki). Sie alle, wenn auch weniger relevant, finden einen Platz in der Serie und werden nicht einfach so in den Raum gestellt (wobei Hideyoshi doch ein wenig spontan erscheint). Deren Hintergrundgeschichten haben mich mehr interessiert als die der zahlreichen Gegner, was mich zu einem negativen Aspekt der Serie führt.
Wie in den meisten Shounens wird einfach zu viel während der Kämpfe geredet. Ich verstehe zwar, dass man diese zur Füllung von Folgen einsetzt, aber während der Kämpfe stören mich solche Gespräche, die kein normaler Mensch halten würde (ich erzähle doch meinem Feind nicht mein Kindheitstrauma). So werden zwar die Gegner menschlicher und nachvollziehbar, aber diese Geschichten wären am Ende oder vor dem Kampf besser erzählt worden als währenddessen. Nichtsdestotrotz waren auch die Gegner gelungen,
obwohl die kaum mehr als eine Folge kämpfen, bevor sie zu Boden gehen.
Das ist eigentlich die Weise, wie es sein sollte und nicht 7 Folgen Kampf mit einer Person, während 4 bis 5 davon langweiliges Gerede und Gekloppe ist (DBZ ahoi).


Viel Logik besitzt die Serie zwar nicht
(Ich nenne mal drei Beispiele:
1) Die Fähigkeiten (Zais): Ueki bekommt nur nutzlose Zais (wohl nur für die Gags) und besitzt im Allgemeinen nur wenige, während die Gegner sehr viele haben, aber kaum welche nutzen oder anscheinend keine nützlichen besitzen. Wird in einem anderen Review hier bereits erwähnt.
2) Dann wären auch noch die Gespräche im Kampf, die unter Zeitlimit gar nicht stattfinden könnten oder geheim durchgeführt werden, obwohl der Feind alles mitbekommen oder es unterbrechen müsste). Apropos Zeitlimit: Folge 39 hat einen Zeitfehler (Leicht zu merken, es geht um das 10 min Limit und die 10 min Fähigkeit (wenn der Sub keinen Übersetzungsfehler hat).
2) Die Geistesblitze von Ueki: Außerhalb der Kämpfe ist er dumm und er verliert die Fähigkeit zu lernen, doch innerhalb der Kämpfe hat er schon bemerkenswerte Einfälle… irgendwie unglaubwürdig),
aber das ist auch nicht nötig bei diesem Genre. Wichtig ist, dass die Serie unterhält und das tat sie.
Besonders gefreut hat mich, dass es wenige Fillerfolgen gibt und selbst wenn es mal eine gab, dann war sie nicht langweilig (bis auf die Anfangsphase). Alle Folgen passten gut zueinander und füllten die Story sinnvoll. Jedenfalls kam mir wenig aufgesetzt vor. Dabei bietet die Story eine ähnliche Form wie die von „Konjiki no Gash Bell“. 100 Kandidaten kämpfen um den Platz eines Herrschers, hier ist es der Platz als Gott, und die Kämpfer werden nicht direkt durch diesen Platz belohnt, sondern erhalten eine Fähigkeit nach Wahl, während die Kandidaten, welche die Kämpfer beauftragen, Gott werden können, wenn ihr Kämpfer gewinnt. Nichts Bahnbrechendes, aber doch unterhaltsam. Es gibt auch ein paar Wendungen, die für mich unerwartet erschienen. Alles in einem gelungen.

Was gibt es sonst noch zu sagen? Die OPs finde ich klasse (der orientalische Flair vom ersten OP ist zwar nicht so mein Ding, aber der Refrain hat mich doch angetan), die Eds sind passend, aber keine Ohrwürmer. Nebenbei muss jedoch gesagt werden, dass ich noch nie so ein Spolierlastiges Opening gesehen habe wie bei TLoU. Ereignisse werden so viel zu offensichtlich oder gar bereits gezeigt! Es sollte also beim Anschauen darauf geachtet werden.
Die Animationen sind ganz gut. Man erkennt schon eine gewisse Mühe, besonders wenn man bedenkt, dass die Serie 51 Folgen hat. Die Story hat meiner Meinung nach ein gelungenes Ende und neben dem eigentlichen Plot auch ganz gute Comedy-Einlagen
Moris Fähigkeit im späteren Verlauf ist ja wohl genial, wenn auch nur bedingt einsetzbar).


Ich kann jedem diese Serie empfehlen, der auf Shounen steht, wenn auch nur annähernd. Lasst euch nicht von den ersten paar Folgen in die Irre führen, die Story bleibt nicht so monoton wie es vorerst den Anschein gibt. Ein wenig Surrealismus muss man jedoch schon aushalten können.
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Avatar: Slaughtertrip#3
Wenn ich das Stichwort „Gottkandidaten“ in den Raum werfe, was kommt euch da zuerst in den Sinn? Vielleicht Mirai Nikki? Oder Ōba Tsugumis und Obata Takeshis – den Erschaffern von Death Note und Bakuman – neuester Manga Platinum End? Wenn ja, dann sind diese Werke zu Recht in euren Köpfen aufgepoppt, haben diese doch sowohl eine gewisse Klasse als auch eine große Fangemeinde. Mit The Law of Ueki fällt ein weiterer Anime in diese Kategorie, der – sowohl im Vergleich zu oben genannten Werken als auch generell – leider ein stiefmütterliches Dasein fristet. Ich will den Anime nicht als verkanntes Meisterwerk anpreisen. Ja, er hat einige Makel. Ist er dennoch empfehlenswert? Auch ja! Und das liegt vor allem an den unglaublich sympathischen Charakteren und den irrwitzigen Fähigkeiten und Kämpfen.

Wenn gleich zu Beginn aus dem Auto eines Bösewichts ein riesiger Bohrer ausfährt, weiß man ungefähr, in welche Richtung sich der Anime bewegt. Hier wird viel mehr Wert auf Comedy gelegt als in den meisten anderen Fighting Shounen. Vielleicht ist es sogar dem großen Comedy-Anteil – der teilweise übrigens großartig ist – geschuldet, dass ich bei der Umsetzung des Anime das Gefühl hatte, dass hier versucht wurde, vor allem Kinder und Jugendliche als Zielgruppe anzusprechen. Ich habe zwar nur den Manga von der Fortsetzung, The Law of Ueki Plus, gelesen, jedoch habe ich dort dieses Gefühl nicht bekommen.

Die Handlung ist schnell erklärt. Wortwörtlich. Gleich in der ersten Folge wird die Story – 100 Kandidaten für den Posten Gottes erwählen Schüler, denen sie eine ihrer Fähigkeit überlassen, mit der Absicht, zum neuen Gott auserkoren zu werden, sofern der ausgewählte Schüler in einem Kampfturnier triumphiert – in Windeseile erklärt, sodass keine Fragen mehr übrigbleiben.
Ich hatte schon die Befürchtung, dass dieses schnelle Storytelling die ganzen 51 Folgen so weitergeht. Glücklicherweise wurde dieses rasche Tempo anscheinend nur deshalb gewählt, um bald zum Punkt kommen zu können: die Kämpfe. Doch bereits hier taucht einer der angesprochenen Makel auf: die Eintönigkeit. Die Kämpfe nehmen den Hauptteil der Laufzeit ein und es gibt kaum Entwicklung bezüglich Story oder Charaktere. Erst nach ungefähr zehn Folgen gibt es den ersten wirklich interessanten Twist. Denkt man aber, dass es danach abwechslungsreicher vonstattengeht, hat man sich getäuscht. Für die nächsten ca. sieben Folgen stehen wieder nur rein die Kämpfe im Mittelpunkt. Danach gibt es zwar wieder eine kleine Entwicklung in der Story, aber das Schema wiederholt sich. Um dieser Eintönigkeit zu entgehen, werden jedoch ab hier die Regeln immer wieder mit neuen Ideen aufgepeppt. Spätestens in den weiteren Turnierrunden, die zur Halbzeit des Anime beginnen, wird die Serie immer interessanter. Aufgrund der neuen Regeln, den vielen Teilnehmern und den bis hierhin immer weiterentwickelten Fähigkeiten kann man aus einem riesigen Arsenal an kreativen Kämpfen schöpfen. Die Folgen vergehen wie im Flug, was immer ein gutes Zeichen ist.

Was ist eigentlich für einen Fighting Shounen besonders wichtig? Klar, die Fähigkeiten und Attacken natürlich. Ich weiß noch, als ein Freund und ich damals die Fusion aus Dragon Ball Z nachgestellt haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier nicht der Einzige bin, der schon einmal die Kamehameha-Pose inklusive dem dazugehörigen Ausruf gemacht hat. Hat The Law of Ueki ebenfalls so coole Techniken und Namen, die heute wohl schon zum Japanischen Kulturgut zählen, zu bieten? Coole Techniken: ja. Namen: nein. Wenn eine Attacke ausgeführt wird, wird nicht der Name der Technik gerufen, sondern die Erklärung davon. Ueki Kōsuke – der Hauptcharakter der Serie – hat die Fähigkeit, Müll in Bäume zu verwandeln. Wendet er diese Fähigkeit an, ruft er also: „Die Fähigkeit, Müll in Bäume zu verwandeln!“ Für den Schulhof wohl eher ungeeignet, wenn man zu den hippen Kids dazugehören möchte. Dabei sind die Fähigkeiten selbst meist ziemlich kreativ, andere wohl eher ulkig. Man darf aber nicht auf übertriebene Planet-Buster-Attacken hoffen. Ist der Anwender jedoch gut trainiert, kann er auf Level 2 aufsteigen und seine Fähigkeit auf noch effektivere Weise nutzen.
Was die Kämpfe zu einer taktisch geprägten Schlacht werden lassen, sind die Einschränkungen der Fähigkeiten. Man kann diese also nicht immer und überall benutzen. Der Anwender muss sein Köpfchen anstrengen, um sowohl die Nachteile seiner Einschränkung am besten zu umgehen als auch diese vor seinem Gegner so gut wie möglich geheim zu halten. Auf der anderen Seite muss der Kontrahent durch genaues Beobachten eben jene Einschränkung herausfinden und, sollte ihm dies gelingen, sich eine Strategie überlegen, wie er den Gegner davon abhalten kann, seine Fähigkeit einzusetzen oder zumindest deren Effektivität zu vermindern.
Abgesehen von den Fähigkeiten, die die Gottkandidaten ihren Schülern geben, wird der Katalog der Attacken im Verlauf der Serie durch weitere Techniken wesentlich umfangreicher, spannender und wohl mit keinem anderen Anime vergleichbar. Hierzu zählen unter anderem die „Heiligen Waffen“, die aber nur von Himmelswesen eingesetzt werden können. Der Erhalt dieser Waffen, die von Stufe 1 bis Stufe 10 reichen, kann auf unterschiedlichste Weise erlangt werden. Entweder nimmt man den einfachen und langen oder den schwierigen und kurzen Weg. Gelegentliche Animezuschauer wissen bereits im Vorfeld, für welche Variante sich Ueki entscheidet. Diese Waffen sind nicht personengebunden, weshalb jedes Himmelswesen dieselben Waffen besitzen kann. Die Fähigkeiten inklusive des Level 2 lassen sich jedoch mit den Heiligen Waffen kombinieren, wodurch diese bei jedem Heiligen Wesen einen eigenen, persönlichen Touch bekommen.
Ein weiteres Unikum stellen die sogenannten „Zai“ dar. Diese sind die Talente eines Menschen und müssen sich nicht immer auf das Kämpfen beziehen. So gibt es z.B. sowohl Talente für Martial Arts als auch ein Talent fürs Tanzen, fürs Lernen oder für Sarkasmus. Wird ein Turnierkampf gewonnen, bekommt man Zai. Greift man aber mit seiner Fähigkeit eine unbeteiligte Person an, verliert man welche. Die Relevanz der Zai ist jedoch etwas willkürlich gestaltet. Wird der Fokus in einer Folge auf die Zai gelegt – mit praktischer Anwendung davon und der Erwähnung, dass jemand mit vielen Zai gegen jemanden mit wenig Zai nicht gewinnen kann –, spielen diese in der nächsten Folge überhaupt keine Rolle. In der zweiten Hälfte der Serie kommen sie – mit einer einzigen Ausnahme – gar nicht mehr vor, was ich etwas schade finde.
Und wenn das nicht schon genug wäre, trifft Ueki zudem noch auf einen Turnierteilnehmer, der ihm beibringt, sich nicht nur auf seine übernatürlichen Fähigkeiten zu verlassen, sondern auch seinen Körper trainieren zu müssen.
Was aber das Erlernen all der aufgezählten Fähigkeiten und Techniken betrifft, hat man sich leider das Tempo der ersten Episode zum Vorbild genommen. Es ist keine Seltenheit, dass Ueki innerhalb einer Folge mehrere neue Techniken lernt. Rekordverdächtig sind sechs Upgrades, die er sich in nur fünf Folgen – den Episoden 13 bis 17 – aneignet. Außerdem kommt es vor, dass er Off-Screen Techniken lernt, die er erst später einsetzt. Wäre man hier intensiver darauf eingegangen und hätte man sich mehr Zeit gelassen, hätte das dem Abwechslungsreichtum der Serie gutgetan.

Das Herzstück des Anime sind die Charaktere. Plätschern diese am Anfang noch etwas seicht dahin, verwässert sich dieser Eindruck von Folge zu Folge.
Ueki ist ein typischer Shounen-Held… oder auch irgendwie nicht. Er ist ziemlich unbekümmert. Wirft ihm z.B. jemand einen Gegenstand an den Kopf, setzt er, ohne sich umzudrehen oder sich Gedanken darüber zu machen, unbehelligt seinen Weg fort. Anders, wenn es um seine Freunde geht. Befinden sich diese in Gefahr, überschreitet er dank seiner starken Willenskraft Grenzen. Im alltäglichen Leben ist er vielleicht nicht die hellste Leuchte, in Kämpfen avanciert er aber aufgrund seiner Geniestreiche zum strahlenden Stern des Turniers. Wie die meisten Shounen-Protagonisten hat auch er einen ausgebildeten Sinn für Gerechtigkeit. Dieser ist ihm aber nicht angeboren. Er wurde von seinem Gottkandidaten Kobayashi, den er sich als Vorbild genommen hat, geprägt. Was ihn aber sichtlich von anderen Protagonisten des Genres abgrenzt, sind die bereits erwähnten Zai. Am Anfang sieht man, welche Zai – also Talente – Ueki hat, wodurch es ein Leichtes ist, ihn kennenzulernen, ohne seine Worte und Taten interpretieren zu müssen. Er hat z.B. das Lernen- und das Laufen-Zai. Mit jedem Kampf kann es aber passieren, dass er entweder seine eigenen Zai verliert oder nicht angeborene Zai dazubekommt, was sein wirkliches Wesen etwas verfremdet. Da es sich hierbei aber nur um Talente und keine Charaktereigenschaften handelt, ist das nicht weiter schlimm. Sein Umgang mit verlorenen Zai zeigt aber seine unerschütterliche Willenskraft. Hat er z.B. sein Talent zum Laufen verloren, hört er nicht einfach damit auf, sondern trainiert noch mehr als vorher, nur um einen winzigen Fortschritt zu machen. Aber auch deshalb, weil er Spaß an der Sache hat. Durch die Zai entstehen oft die lustigsten Szenen des Anime, was Ueki noch sympathischer macht. Diese tauchen meist in Kombination mit dem zweiten Hauptcharakter auf: Mori Ai.
Zu Beginn wird man von Ai förmlich überrumpelt. Sie ist sehr energiegeladen; ja, fast schon hyperaktiv. Aber statt einfach nur sinnlos Lärm zu machen, ist sie eigentlich ein sehr emotionales Mädchen, das ihre Gefühle – egal, in welche Richtung sie tendieren – offen und ehrlich zum Ausdruck bringt, sei es durch übertriebene Mimik oder Gestik. Sie sorgt – meist ungewollt – für viel Gelächter, hat aber auch Züge des „Straight Man“, wenn sie Ueki aufgrund seiner Blödheiten in ihrer temperamentvollen Art in die Schranken weisen muss.
Wenn ich jeden Charakter, der mir sympathisch ist, näher vorstellen würde, müsste ich ein Buch schreiben. Fukuchi Tsubasa – der Mangaka dieses Werks – hat ein so gutes Gespür für das Entwickeln von Charakteren, dass mir sogar die Komparsen besser gefallen als die Hauptcharaktere manch anderer Anime. Auftauchende Freunde oder Feinde, die ich anfangs für potentielle Hauptcharaktere hielt, stellten sich leider nur als „Friend/Villain of the Week“ heraus. Vor allem von B.J. und Suzuki Sakura hätte ich gerne noch mehr gesehen.

Das Schöne an dem Anime ist seine Message. Der Hauptcharakter kann Müll in Bäume verwandeln. Noch offensichtlicher geht es ja wohl nicht, oder? Obgleich dem guten Willen, ein wichtiges Thema wie Umweltschutz anzusprechen, finde ich es dennoch schade, dass dieses – bis auf eine Szene am Schluss – nicht noch tiefergreifender behandelt wurde. Ich denke, so hätte der Anime längerfristig einen viel größeren Eindruck hinterlassen, wäre er dadurch wohl DER Umwelt-Fighting-Shounen schlechthin geworden (Memo an mich selbst: Copyright für einen Umwelt-Fighting-Shounen beantragen).

Wenn ich The Law of Ueki damals auf Pokito gesehen hätte, zusammen mit ähnlich linear aufgebauten Serien wie Pokémon, Digimon, Monster Rancher oder Flint Hammerhead, wäre ich wahrscheinlich jeden Tag nach der Schule vor der Glotze geklebt. Das Prädikat „Gut“ hat der Anime dennoch verdient. Die wenig komplexe, relativ vorhersehbare Story und die im Übermaß auftretenden Kämpfe werden durch ideenreiche und strategische Umsetzung Letzteres, kreative, abwechslungsreiche und lustige Fähigkeiten, charmante Charaktere und gut gemachte Comedy mehr als nur ausgeglichen.
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