Tales of the Street Corner (1962)

Aru Machi Kado no Monogatari / ある街角の物語

Informationen

Beschreibung

Das Szenario spielt sich lediglich auf einem Plakat an einer Straßenecke ab. Zu sehen ist ein Mädchen mit einem Teddy in der Hand, die an einer Straßenlampe steht. Die Geschöpfe und unbelebten Objekte besitzen allesamt ihre eigene Geschichte, die in einem tragischen Höhepunkt ausartet. Es handelt sich um ein Stück, das eher Gefühle ausdrückt, als eine Geschichte zu erzählen.
The scenario only takes place on a poster on a street corner. A girl with a teddy bear in her hand is seen standing by a street lamp. The creatures and inanimate objects all have their own story, which degenerates into a tragic climax. It is a piece that expresses feelings rather than telling a story.
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Forum

Rezensionen

Avatar: Asane
Redakteur
#1
Wer Osamu Tezuka ist, muss man wohl keinem Animefreund erklären. Dieses knapp 40-minütige Werk, das mich vom Stil her ein wenig an Kazuhiro Hotchi erinnert hat, gibt sich ähnlich verspielt, aber zugleich auch deutlich rätselhafter. Mit einer Botschaft, über die jüngere Generationen die Augen verdrehen mögen, die aber Anfang der 60er Jahre noch einigermaßen frisch und originell war.

Ort der Handlung ist eine Plakatwand an einer Straßenecke in einer westlichen Stadt, in der es üblich ist, auf dem Dach Trinkwasser in einem Behälter zu sammeln, wie man das aus gewissen amerikanischen Filmen kennt. Die auf den Plakaten abgebildeten Figuren stellen den Cast des Animes dar – zuzüglich einiger Tiere, einem Baum und einer Straßenlampe. Allein angesichts dieses Umstands kann man davon ausgehen, daß hier einiges auf allegorischer Ebene abläuft. Über näheres gibt der Vorspann Auskunft:

Cast

ここに住んでいる人たちは
Die Leute, die hier wohnen, sind:
なかよしの女の子とクマの人形
ein kleines Mädchen und ihr Freund, der Teddybär
いたづら子ねずみカンク坊や
die kleine, freche Maus Klein-Kanku
種をまくプラタナス
Eine Platane, die ihre Samen verstreut
年老いた街灯
eine altersschwache Straßenlaterne
街のチンピラ蛾
eine streitlustige Motte
ポスターの酒場女
Bardame auf einem Plakat
そしてポスターの青年バイオリニスト
schließlich ein jugendlicher Geiger auf einem Plakat
ものがたりはある秋の日にはじまります
Die Geschichte beginnt an einem Herbsttag

Anmerkungen dazu:
  • Das Mädchen und ihr Teddybär spielen eine untergeordnete Rolle. Abgesehen von den letzten zwei Minuten.
  • Wozu die Maus namentlich erwähnt wird, ist einigermaßen unklar; dieser Fakt ist völlig irrelevant.
  • Das ist von der Bauform her eine ziemlich untypische Platane.
  • Würde es nicht explizit erwähnt, hätte ich in diesem bunten Ding keine Motte erkannt.
  • Der Geiger wird erwähnt, die Pianistin (siehe Cover) eigenartigerweise nicht. Immerhin spielt sie eine größere Rolle als die Bardame.

Muntere, heitere Musik älterer Tage eröffnet diesen seltsamen Reigen. Eine Art Polka, wie sie genauso gut zu einem Film von Jacques Tati passen würde. Recht schnell gewinnt man den Eindruck, vor einem Kinderfilm zu sitzen, denn hier gibt es nicht eine gerade Linie, alles scheint freihändig gezeichnet. Tezukas kleiner Film zitiert (oder kopiert) deutlich die graphische Ästhetik der 50er Jahre, vielleicht auch etwas früher, und das, was man hier an Ecken und Kanten und gebogenen Linien hat, wird kompensiert durch die kindlichen Rundungen der lebendigen Charaktere, zum Beispiel der Mäusefamilie. Alles ist extrem flächig und cartoonish, man kommt sich vor wie bei den Looney Tunes, nur daß die Farben generell gedeckter, trüber, melancholischer sind, wenn man das so sagen kann.

Die Musik ist auf bestimmte Weise "reaktiv", indem sie nur die jeweilige Stimmung einer Szene aufgreift und nachmalt. Das muss sie in gewisser Weise auch, da das Werk keine Dialoge, überhaupt keinen gesprochenen Text (oder eingeblendete Informationen) enthält. Perspektivisches ist immer einen Tick überzogen bzw. überhöht. Der Humor grenzt ans Bizarre, Rauchen ist selbstverständlich erlaubt (hat hier das HB-Männchen Pate gestanden?), Sexismus natürlich auch.

Anfangs übt man sich in kindgerechten Lustigkeiten, die sich im Zusammenwirken all dieser vermenschlichten Figuren ergeben – was immer wieder an die Geschehnisse in Strawinskys "Petruschka" erinnert, vergegenwärtigt man sich das Ende. Musik wird überhaupt sehr sorgfältig eingesetzt; viele Begebenheiten sind genau im Takt orchestriert. An solchen Dingen kann man auch gut erkennen, wie genau hier gearbeitet wird, mag allgemein der Anschein auch trügen, da es über weite Strecken recht slapstickartig zugeht. Denn wenn's drauf ankommt, sind die Animationen sehr flüssig und präzise. Wüsste man's nicht besser, könnte man glatt CGI vermuten.

Zur Mitte hin erfolgt der Umschwung, leise und unmerklich. Solche Plakatwände waren lange Zeit der bevorzugte Ort für Reklame und Ankündigungen. Aber nun bemächtigt sich dieser unangenehme Herr der Szene, indem das Plakat, das bisher dort hing, eliminiert wird – was dem bunten Treiben der abgebildeten Figuren ein jähes Ende bereitet. Es kommt wie es kommen muss, und alles folgt dem Strudel des Unabwendbaren.

Was bleibt, ist das leere Pfeifen des Windes über den Trümmern einer vergangenen Welt. Nur die beiden Liebenden, der Geiger und die Pianistin, sehen sich in brennender Liebe vereint. Buchstäblich.

Angesichts des hier um sich greifenden Militarismus in Gestalt dieses ordenbehangenen Herrn gerät die Phantasie so mancher Rezensenten auf MAL natürlich völlig aus dem Häuschen. Von "Stalin" und "Hitler" liest man da und von "an obvious representation of a cruel dictator". Da ist natürlich garnix "obvious" – weder das "cruel" noch das "dictator". Was jedoch der Sinn der ganzen Veranstaltung ist, da wird's dann sehr verwaschen. Eine leider nicht mehr verfügbare Website äußert sich dergestalt:

This is a private animated piece that expresses feelings rather than telling a story. It can be said that Tezuka Osamu, frustrated with working for big companies, made an attempt here to depict what he really wanted in his animation. This work illustrates that even a poster on the wall can have a vivid drama behind it, and brings the magic of animation alive for us.
[web.archive.org]

Das ist natürlich sehr vage ("can be said") und wirkt etwas hilflos. Eine Besprechung auf MAL bringt es aber schön auf den Punkt:
MAL … this 1962 Tezuka short is not for “anime fans,” but “animation fans”
Mir fällt kein würdigeres Schlusswort ein, also lass ich das einfach mal so stehen.
Beitrag wurde zuletzt am 20.01.2024 00:15 geändert.
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Kommentare

Avatar: Hepatitis#1
Für sein alter schöne Animationen. Dazu eine instrumentelle Tonspur. Gerede ist für die Story nicht nötig. Durchaus sehenswert. Für jedes Alter geeignet.
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