Infinite Ryvius (1999)

Mugen no Ryvius / 無限のリヴァイアス

Rezensionen – Mugen no Ryvius

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Infinite Ryvius“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
Infinite Ryvius ist ein wahres Meisterwerk. Absolut fesselnd und schockierend zugleich. Dieser Anime hat eine so unglaublich dichte Atmosphäre das man mitfiebert und vor Sorge um die Charaktere fast zu Grunde geht. Eine geniale Story hält den Spannungspegel aufrecht und auch wenn dieser Anime zu Beginn etwas schleppend vorangeht hat mir das nicht im geringsten etwas ausgemacht, was hauptsächlich an den großartigen Charakteren lag. Selten habe ich so dermaßen tiefe und emotionsgeladene Figuren in einem Anime gesehen die so unglaublich authentisch wirken und den Zuschauer komplett in ihren Bann ziehen. Es ist beeindruckend wie sehr sich jeder Charakter vom anderen unterscheidet bei einer so hohen Anzahl an Protagonisten. Nach einem Sabotageakt sind sie (alles Teens bzw Kinder) an Bord der Ryvius komplett auf sich allein gestellt und der Kampf ums überleben beginnt. Von nun an müssen die Kids nicht nur den Kampf gegen den Feind sondern auch den Kampf mit sich selbst aufnehmen, was sehr dramatisch und emotionsgeladen rüberkommt. Man verschlingt eine Episode nach der anderen weil man unbedingt wissen will wie es ausgeht und ob die Kids trotz ihrer Angst und seelischen Belastungen die Situation doch noch meistern. Ein wahrlich großer Sci-Fi-Anime der komplett ohne Klischees auskommt (auch wenn ich nichts gegen Klischees habe solang der Anime meinen Nerv trifft) und seinen ganz eigenen Charme hat. Infinite Ryvius sollte JEDER gesehen haben der sich auch nur annährend mit Science-Fiction beschäftigt (ja man muss nicht mal Anime-fan sein). Diesen Anime stufe ich als absoluten Must-Watch und Klassiker ein.

Animation

Die Animationen sind schön und flüssig, besonders die Fights mit dem Vital Guarder sind schön animiert. Ryvius ist zwar nicht besonders farbenfroh aber das liegt daran das sich alles an Bord eines Raumschiffes abspielt und dort das typische grau regiert, dennoch sehr atmosphärisch.

Sound

Der Soundtrack ist echt total funky und bietet sowohl Violinen bis hin zu Rap-Musik, klassischem J-Pop und Scratch-Beats, hat mir sehr gefallen. OP und ED sind ebenso sehr schön auch wenn das OP etwas Zeit gebraucht hat um sich mit mir anzufreunden ;)

Story

Der Kampf ums Überleben und mit sich selbst, schon an sich eine großartige Grundlage die viel Spielraum lässt der einfach großartig ausgenutzt wurde. Zu Beginn scheint die Welt noch in Ordnung doch es wird zunehmend dramatischer bis alles zu eskalieren droht. An Dramatik kaum zu überbieten.

Charaktere

Die stärkste Kategorie von Infinite Ryvius. Eine hohe Anzahl an Charas, jeder einzelne mit seinen eigenen Problemen, eigenen Ängsten, Hoffnungen usw. An Bord der Ryvius müssen sie einiges durchmachen und werden von einem Wechselbad der Gefühle ins nächste geworfen: Hass, Liebe, Eifersucht, Angst, Korruption, Machtgier, Resignation, Unterdrückung, Diktatur, unfaire Politik, Selbstsüchtigkeit, Verrat, Verzweiflung. Diese ganzen Faktoren brechen auf die Figuren nieder und noch viele mehr die mir jetzt bei diesem kleinen Brainstorming nicht eingefallen sind. Alte Beziehungen gehen zu Bruch, neue Beziehungen entstehen, man lernt neue Seiten an sich kennen die einem vorher verborgen waren, wie gesagt ich habe selten so tiefe Charaktere in einem Anime gesehen und auch so mancher Realfilm verblasst im Vergleich zu Infinite Ryvius, in dieser Kategorie. Das einzige was mich etwas aufgeregt hat war der Hauptachrakter Kouji, seine überaus passive und feige Art war am Anfang noch tragbar aber wenn man sieht das sich bis zum Ende der Serie nichts daran ändert wird man schon etwas ungeduldig mit ihm, aber das war für mich nur nebensächlich und schmälert meinen überaus positiven Gesamteindruck nicht im geringsten.

Wert

Zugegeben wenn man Ryvius schon gesehen hat ist das 2. mal nicht mehr ganz dasselbe, doch es ist nach wie vor immer wieder dramatisch und bewegend. Eine Anime den man unbedingt in seiner Sammlung haben sollte da er ohne Zweifel ein Science-Fiction-Meisterwerk ist.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Infinite Ryvius war und ist ein relativ unbeachteter Anime, zumindest wenn man seine Qualität berücksichtigt, denn was seine Handlung angeht ist er sicher eines der interessantesten Werke aus dem Animebereich, das was die Charakterentwicklung angeht so gut ist, wie nur wenige andere Serien.


Story:
Sie orientiert sich vom Konzept her stark an „Herr der Fliegen“ und zeigt die Entwicklung einer menschlichen Gemeinschaft ohne Führung unter Extrembedingungen. Dieser Punkt stellt auch den Hauptteil des Animes dar. Actioneinlagen sind zwar vorhanden, dienen aber wiederum nur als Bühne für die einzelnen Charaktere. So verfolgt man, wie die anfangs schon schwache Hierarchie an Bord der Ryvius bald durch eine radikale Gruppe umgekrempelt wird und wie auch diese schnell ihre Ideale verrät und zu drastischen Maßnahmen greift, um den wachsendem Unmut unter den Passagieren entgegen zu wirken. Hier hat man es mit einer gelungenen Darstellung einer Gesellschaftsentwicklung zu tun, die anhand der verschiedenen Phasen der Reise zeigt, wie die sozialen Strukturen immer weiter zerbrechen, Neid und Missgunst das Verhalten dominieren, bis nur noch das Recht des Stärkeren herrscht und die Lage zu eskalieren droht.

Charaktere:
Neben der gesellschaftlichen Entwicklung, stellen die Charaktere die große Stärke des Animes dar. Bei nahezu allen Hauptpersonen kann man beobachten, wie sich ihre Persönlichkeit im Laufe der Zeit verändert und teilweise ins Extreme ausschlägt. Dabei sind die unterschiedlichsten Charaktertypen vertreten, die alle auf ihre Weise mit den Ereignissen umgehen: Opportunisten, Mitläufer, Aufrührer, Optimisten, Pessimisten, usw. Personen die anfangs noch stark erscheinen, erreichen irgendwann ihre Grenzen und zerbrechen an der Situation. Andere wiederum zeigen erst unter diesen Extrembedingungen, zu was sie eigentlich in der Lage sind. Zusätzlich werden einige der Hauptcharaktere noch durch Ereignisse in der Vergangenheit belastet, die großen Einfluss auf ihr Verhalten haben. Mit einem Wort: Infinite Ryvius ist ein Fest der Charakterentwicklung

Fazit:
Infinite Ryvius zählt für mich zu den absoluten Top-Animes. Gelegentliche zu ruhige Phasen in der Story werden durch die absolut überzeugende Gesellschafts- und Charakterentwicklung wieder wettgemacht und lassen einen so das Schicksal der Besatzung bis zum Schluss mit Spannung mitverfolgen. Ein absolutes Muss für jeden, der bei einem Anime Wert auf Charaktere legt.
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Avatar: odesue#3
Wie reagieren Kinder, die der Obhut der Zivilisation entrissen werden und plötzlich auf sich allein gestellt sind? Das packende Science-Fiction-Drama "Infinite Ryvius" verfrachtet die Thematik des Romans "Der Herr der Fliegen" von William Golding von der einsamen Insel in den Weltraum und liefert genauso wie der Roman eine schockierende wie pessimistische Antwort auf diese interessante Frage.


Wir befinden uns im Jahr 2225 und auf der Trainings-Raumstation Liebe Delta, einem Ausbildungsplatz für zukünftige Weltraumpiloten. Nach einem Sabotageakt, bei dem alle Erwachsenen ums Leben kommen, flüchten die Jugendlichen, dank eines Raumschiffs namens Ryvius von der Raumstation, die in Richtung Geduld, einem See aus Plasma, der durch eine astronomische Katastrophe hervorgerufen wurde, abdriftet und von dessen enormen Druck zerstört wird. Die Jugendlichen müssen nun alleine mit der Situation klar kommen und eine Gruppe von erfahrenen Schülern bemüht sich die Ordnung auf dem Raumschiff aufrecht zu erhalten. Persönliche Konflikte sind da vorprogrammiert, aber auch der Feind lässt nicht lange auf sich warten.

Aus diesem eher simplen Grundplot, entwickelt sich im Laufe der Zeit eine interessante Hintergrundgeschichte, die mit einigen unerwarteten Wendungen zu glänzen weiß. Dabei ist die äußere Handlung aber gar nicht das Prunkstück dieses Animes, sondern dient eigentlich nur als Bühne für die unzähligen, einzigartigen Haupt- und Nebencharaktere. Diese geraten durch die tragischen Ereignisse in eine unerwartete Extremsituation, die sie sowohl physisch als auch psychisch an ihre Grenzen treibt.

Um zu überleben, müssen die Jugendlichen nicht nur ein halbwegs funktionierendes gesellschaftliches System aufbauen, sondern auch den Kampf mit einem äußeren Feind bestehen, der es auf ihr Schiff abgesehen hat. Mit der Zeit wird die Stimmung an Bord immer bedrückender, die Spannungen zwischen der Führungsgruppe und dem Rest der Besatzung immer größer. Es beginnt ein sozialer und moralischer Zerfallsprozess, der die Jugendlichen dazu bringt all ihre Hemmungen fallen zu lassen. Der Zuschauer ist dabei mittendrin, wird emotional hin und her gerissen, zwischen Freude und Wut, Hoffnung und Resignation.

Das dies so gut gelingt hat man vor allem der realistischen und stets glaubhaften Charakterentwicklung zu verdanken, denn diese ist in keiner anderen Serie so ausgeprägt wie in "Infinite Ryvius".
Selbst unter den vielen Statisten gibt es eine Reihe von außergewöhnlich Persönlichkeiten, die immer wieder in die Handlung miteingebunden werden und sich im Laufe der Zeit verändern, indem sie ihr Verhalten der Situation anpassen.
Diese große Bandbreite an Charaktereigenschaften und die damit zusammenhängenden Sichtweisen, Meinungen und Handlungen erzeugen in Verbindung mit der Extremsituation und der tragischen Vergangenheit einiger Figuren ein enormes, unberechenbares Konfliktpotential. Die sich hieraus ergebenden dramaturgischen Möglichkeiten werden von der Serie aber zur Genüge ausgereizt und die daraus entstehenden Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen werden immer wieder dazu verwendet, um die unterschiedlichen Facetten der einzelnen Figuren näher zu beleuchten.

Dies gelingt "Infinite Ryvius" auf beeindruckende Art und Weise, denn der Anime schafft es glaubhaft und authentisch die Entwicklung der einzelnen Protagonisten und sozialen Strukturen auf dem Schiff darzustellen, gleichzeitig aber eine gewisse Unberechenbarkeit in die Geschichte reinzubringen, die für einige Überraschungen sorgt und den Spannungspegel, trotz der einen oder anderen Länge, immer weiter nach oben treibt.

Optisch ist der Anime dabei erstaunlich gut gelungen, wenn man bedenkt, dass er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Zwar ist das Charakterdesign etwas schlicht und zurückhaltend, passt aber hervorragend zum Stil der Serie, die hier auf Realismus setzt. Die Hintergründe sind technisch präzise und sorgfältig gefertigt und die Actionszenen können sich auch sehen lassen. Diese sind flüssig und detailliert in Szene gesetzt, aber nicht unbedingt das Aushängeschild dieses Animes.

Der Soundtrack, eine Mischung aus knackigen Hip-Hop-Beats, klassischen Orchesterstücken und elektronischen Rhythmen, sorgt zunächst für etwas Verwirrung, passt aber in gewisser Weise zu den Jugendlichen und der Situation an Bord der Ryvius und schafft im Laufe der Zeit eine einzigartige Atmosphäre, die vom Opening und Ending gut abgerundet wird, auch wenn diese J-Pop-Songs niemanden vom Hocker hauen werden.

Fazit:
Dass diese Serie in der Animefangemeinde nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es eigentlich verdient hätte, ist wirklich bedauerlich. Dabei ist der Anime technisch mehr als ordentlich, inhaltlich ungemein komplex und nicht nur für Science-Fiction-Fans von Interesse. Die grandiose Inszenierung und vorallem die authentischen und glaubwürdigen Charaktere sorgen für ein intensives und unheimlich spannendes Animeerlebnis, das man nicht verpassen sollte.
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Avatar: Nexus#4
Infinite Ryvius zeigt dem Zuschauer wie sich eine Gesellschaft ohne Führung verhalten kann und dabei teilweise ins Extreme abstürzt und so vor Augen führt wie abhängig Menschen von einer geordneten Gesellschaft sind.

Story
In Infinite Ryvius geht es um den Jungen Kouji Aiba und seine Freunde, die auf der Raumstation Liebe Delta ihre Ausbildung zu Level 2 Piloten machen und dabei Opfer eines terroristischen Aktes werden und alle Erwachsene an Bord getötet werden. Nun müssen die paar Hundert Kinder und Jugendliche ohne Führung ums überleben kämpfen und genau hier fängt die Story erst an. Selten habe ich in einem Anime eine so dermaßen spannende und Charakterorientierte Erzählweise gesehen wie hier. Wobei ich zugeben muss am Anfang macht es sich Infinite Ryvius schwer Spannung aufzubauen bis dann endlich mal die Handlung ins Rollen kommt. Es wird hier toll gezeigt wie sich eine Gesellschaft entwickelt deren Hoffnungen eine nach der anderen wie eine Seifenblase zerplatzt und Angst und Unmut sich breit macht. Aber dass ist noch nicht alles. In Infinite Ryvius kommen so viele Emotionen in den Figuren hoch wie z.B. Hass, Wut, Trauer, Verzweiflung, Mut, Neid, Verrat, Vertrauen und Liebe. Es fällt mir wirklich schwer das Gefühl, dass diese Serie vermittelt zu beschreiben, denn diese Serie packt einen dermaßen dass ich einfach sprachlos bin und sich die Story wohl am besten als eine Abwechslungsreiche mit Twists ausgestattet Geschichte deren Augenmerk auf die Gesellschaftliche Entwicklung unter Extrembedingungen liegt., beschreiben lässt.

Charaktere
Die große Stärke von Infinite Ryvius. Die Charaktere müssen so viel durchmachen und dem Zuschauer wird immer eine toller Blick in eben diese Gefühlswelt der Figuren gegeben. Die Charaktere verhalten sich zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und es ist auch erstaunlich das bei einem Cast von ungefähr 15 Figuren (den ab und zu auftretenden Statisten ausgenommen) alle Figuren so unterschiedlich sind und jeder für eine Sache steht.Ist es nun der typische Mitläufer oder der Idealist, alles ist vertreten. Schön dargestellt ist besonders die Charakterentwicklung jener Figuren auf die am meisten Wert gelegt wird, sprich : Kouji, Yuuki, Izumi und Aoi. Sie alle machen ihre Eigene Entwicklung durch und beeinflussen sich dabei. Des weiteren spannend zu beobachten war wie alte Beziehungen von Figuren aufgelöst und neue Beziehungen untereinander geschlossen werden. So sind am Ende die Beziehungen untereinander nicht mehr zu vergleichen als noch am Anfang. Zusammenfassend sind die Charaktere das was Infinite Ryvius grade so spannend macht und ich hab mich selbst immer wieder gefragt, was würde ich unter so einer Extremsituation machen. Welche Seite würde ich wählen.....Einfach nur große Klasse was einem hier geliefert wird.

Animation
Ich hab mit Infinite Ryvius begonnen ohne mir davor irgendwelche Screenshots anzusehen und als ich dann mit der ersten Episode anfing dachte ich nur ‚Hmm das kennste doch von irgendwoher, den Zeichenstil’. Den Ryvius hat einen sehr ähnlichen Zeichenstil wie Gundam SEED, beide Animes wurden von Sunrise produziert. Die Farbwahl gibt sich eher Trist und Kalt, passt damit aber auch perfekt zu der Stimmung auf der Raumstation, wo sich auch das ganze Spektakel abspielt. Die Bewegungsabläufe der Figuren sind alle samt flüssig und vor allem bei den Weltraumkämpfen legt sich Infinite Ryvius ins Zeug und gibt ein Zufriedenstellendes Gesamtwerk in dieser Kategorie ab.

Musik
Was mir gefallen hat war die mal etwas andere Musikwahl. Man bekommt hier oft coole Rap und Elektromusik spendiert im Zusammenhang mit J-Pop und fetten Beats. Wobei das OP von der Sorte ‚ Umso öfter man es hört desto besser gefällt es einem’ ,ist.

Ergebnis
Infinite Ryvius ist für mich eindeutig einer der Animes mit den überzeugensten Charakteren und Drama ohne Ende. Ein wahres Sfi-Fi Spektakel der besonderen Art. Einmaliges gucken würde ich jedem Empfehlen der großen Wert auf Charakterdarstellung legt und nichts gegen ein Sfi-Fi Szenario hat.
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Avatar: Wetter#5
Anspruch:10
Action:8
Sound:10
Spannung:10
Zeichenstil:9
Infinite Ryvius ist einer der Anime, der es zu verstehen weiß den Zuschauer so zu packen und ein derart in seinen Bann zu ziehen, das man es nicht aushalten mag, den nicht zu Ende sehen zu wollen.

Ryvius ist weitaus mehr als eine SCI-Fi Serie. Die Serie stellt die Situation vor, was passieren möge, wenn eine Raumschiff voller Kids durchs Weltall umher irrt und ständig von unbekannten Feinden angegriffen wird.
Wenn man sich überlegt, das es sich hier meist nur um Studenten der Raumakademie handelt und sich kein einziger Erwachsener mehr an Board befinden - der kann sich vielleicht denken das "Menschliche Werte" ganz schnell, ganz geringe Bedeutung mehr haben werden...


Der Anfang der Serie beginnt noch recht harmlos. Zuerst einmal werden quasi alle Charaktere in den ersten Folgen einmal vorgestellt, ehe plötzlich das große Unheil beginnt. Von den Charakteren ist hier von mehr als 15 Personen die Rede! Jeder hat seine eigene Art von Wertvorstellungen und "Status" auf der Ryvius. Das ist in Verlauf der Serie sehr wichtig und wird vortrefflich weiter gesponnen und realistisch umgelagert.

Als das große Chaos nun beginnt, befinden sich die Teenager in einer unbekannten Lage. Wieso ist es soweit gekommen? Was tun wir jetzt? Wie halten wir die Leute unter Kontrolle? Geht das überhaupt?

Schnell tut sich eine 2, später sogar eine 3 Klassengesellschaft auf.
Das dies auch Konflikte und Neid hervorruft nimmt die 1. Klasse nicht richtig war - sie haben weitaus mehr Probleme und sind mit der Situation überfordert. Sie wollen einfach nur überleben und suchen nach Rettung.
Doch es wartet weitaus mehr auf sie, als nur die unbekannten Angreifer aus dem All.

Die Storykonstruktion ist sehr komplex und doch recht simpel, die aber dank der Konfliktfelder schön ausgefechert wird und ein großartiges Spannungsfeld aufbaut.

Dies gebührt aber auch zumeist den großartigen Charakteren dieser Serie, wovon man ca. 6 Leute als Hauptcharaktere nennen kann. Diese müssen mit den allerlei neuen Situationen fertig werden und das dies nicht spurlos an ihren Seelen vorbeigeht, wird in Verlauf der Serie mehr als deutlich.

Genau da liegt die große Stärke von Ryvius. Bei 3/5 der Serie ist der Spannungsverlauf so extrem, das man total mit fiebert und schier verzweifelt, wenn man sieht was dort passiert.
Den Zerfall einer Gesellschaft und die Situationen die daraus entstehen, aber auch das große Unbekannte, was die Zukunft angeht, lassen ein schier Wahnsinnig werden vor Spannung.

Und als man denkt "Oh gott, schlimmer gehts nimmer", haut die Serie da ein was vorm Kopf, wo zumindest mir die Spucke weg blieb und ich es kaum fassen konnte.

Zum Sound lässt sich erzählen, das sie sehr "Jugendlich" orientiert aufgebaut ist. Neben Rap und DJ Artigen Sounds, gibst auch ein paar Balladen, die besonders traurige oder heftige Situationen untermalen. Insgeheim eine sehr gute Abstimmung, die sehr gut zur Serie passt.

Der Zeichenstil ist für den Anime sehr gut geworden. Das Raumschiff Ryvius ist "echt", in Sinne von "Da gibst eine Brücke, Zimmer, Maschinenraum usw." - also man erkennt anhand der Wände und Arten wo man ist. Auch das Weltall ist recht realistisch gezeichnet worden, auch bei den Planeten gab man sich große Mühe zur Realität. Die Charaktere sind zwar etwas einfach gehalten, unterscheiden sich aber nahtlos alle von einander und auch bei großen Menschenansammlungen gab man sich viel Mühe für Individualität.

Fazit:
Ein überaus sehr spannender Anime, der eine sehr tolle Story bietet und für Leute der "Charakterstudie" ein großes Festmahl bietet.
Auch Leute die einfach nur ein spannenden und unterhaltenen SCI-FI Anime sehen wollen sind hier bestens aufgehoben!
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Avatar: Marharbal#6
Vorgezogenes Fazit:
Eine sehr intensive und spannungsgeladene Serie im Science-Fiction-Gewand, welche in vielerlei Hinsicht neue Wege einschlägt und aufgrund ihrer schonungslosen Offenlegung zwischenmenschlicher Verhaltensmuster mehr als nur in Erinnerung bleibt.




Einleitung:
Es heißt ja immer gerne eine Serie soll vorrangig vor allem eines, nämlich unterhalten. Wenn man sich nun diesem Prinzip verschreibt, geschieht dies leider nur allzu oft auf Kosten anderer Faktoren. So ist es zumindest schon ein Weilchen her seitdem ich das letzte mal behaupten konnte, das Schauen eines Anime hätte mir auch wirklich „etwas gebracht“. Infinite Ryvius hat mich dahingehend echt über alle Maßen überrascht. Warum das so war ? Nun es gibt dafür einige gute Gründe...

Story:
Was passiert, wenn man eine Gruppe von etwa 400 Jugendlichen auf ein im All treibendes, mysteriöses Schiff sperrt und sie ohne offensichtlichen Grund von „Terroristen“ jagen lässt ?
So in etwa gestaltet sich die Ausgangslage bei „Infinite Ryvius“. Diese bietet wirklich eine Menge an Möglichkeiten die Geschichte voranzutreiben. Möchte man das Augenmerk vor allem auf einen spannungsgeladenen Überlebenskampf gegen diese äußere Bedrohung legen oder doch lieber vornehmlich die depressive Grundstimmung ( allein gelassen im Weltraum ohne klares Ziel ) und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben an Bord fokussieren ? Außerdem wären da ja auch noch allerlei ungeklärte Phänomene, welche Platz für übernatürliche Ideen, ja fast schon Fantasy, bieten. Will man großes Popcorn-Kino mit viel Action und Zitterpartien oder große Dramatik und schwerwiegende/schicksalhafte Entscheidungen ? Und überhaupt: Wie wäre es denn mit einer philosophischen Auseinandersetzung über das Leben an sich ?
Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Der Anime vereint all diese Aspekte und vernetzt sie zu einer funktionierenden, nie aufgesetzt wirkenden Storyline. Dass er dabei keine ( einfachen ) Antworten zu vielen Dingen gibt ist auch nur konsequent, geht es bei dieser Serie im Kern doch um das Thema „Coming of Age“, also das Erwachsen werden.
Zu guter Letzt finden sich dabei sogar ein paar leichte Comedy-Einlagen. Diese sind trotz oder vielleicht auch gerade wegen der eigentlich sehr ernsten Grundlage der Serie sehr passend und runden das Gesamtbild gekonnt ab. Denn es hieß schon bei den alten Samurai man solle wichtige ( ernste ) Angelegenheiten mit leichter Hand ( gelassen ) behandeln.
( 9.5/10 )

Charaktere:
Infinite Ryvius bietet ein ganzes Orchester an komplexen Persönlichkeiten, welche alle zusammen eine wahrlich wunderbare Konzertvorstellung abliefern. Dabei stehen die Auseinandersetzung mit eigenen Idealen und das Bewusst werden eigenen Verhaltens im Zentrum der Entwicklung bei den Charakteren. Je weiter die Handlung also voranschreitet, desto ausgeprägter wird die Selbstreflexion der Akteure, desto unausweichlicher wird der offene Konflikt mit sich Selbst und der eigenen Umwelt. Hierfür nimmt sich der Anime anfangs glücklicherweise auch die nötige Zeit um das aufziehende Gewitter in den Gemütern der Protagonisten plausibel zu machen. Zur Analyse der breiten Masse wird sich dabei durchaus bei den typischen Stereotypen bedient. Man erzeugt dadurch eine Art Spiegelbild einer typischen „Gesellschaft“ aus der sich die mehr im Detail beleuchteten ( und damit nahezu frei von Stereotypen befindlichen ) Hauptcharaktere nur scheinbar abheben. Spätestens hier wird also klar, dass es wohl keinerlei Heldentum und Selbstlosigkeit an Bord der „Ryvius“ geben wird. Auch wird der komplette ( relevante ) Cast verletzlich und damit der Situation nicht gewachsen gezeigt. Dass man dabei einige Geschehnisse und auch ganze Charaktere in ihrer Bedeutung für den Anime eher metaphorisch verstehen muss, sorgt am Ende zwar für einige ungeklärte Fragen, verstärkt die Wirkung der Serie aber noch zusätzlich.
( 9.5/10 )

Animationen/Sound:

Die Serie hat ja bekanntlich schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Gestaltung der Charaktere und deren Umgebung entspricht also auch nicht mehr wirklich dem Stand der Zeit. Trotzdem erkennt man bei dieser Perle einiges an Liebe zum Detail. Die Animationen sind sehr abwechslungsreich und kommen ohne große Standbilder aus. Auch hat man zu keiner Zeit die Szenerie mit Animationen überfrachtet, wodurch eine sehr realistische Atmosphäre entsteht ( was man auch bei der Charakterzeichnung beobachten kann ).
Die Musik ist vor allem eines: Einzigartig ! Der Mix aus elektronischen Beats und HipHop-Anleihen ist für mich eine Art Novum in meiner Zeit als Anime-Genießer. Ich war dabei echt überrascht, wie gut sich diese doch recht experimentierfreudige Mischung in das Gesamtbild der Serie einfügt und an vielerlei Stelle die Intensität sogar noch verstärkt.
Die japanischen Sprecher leisten außerdem mal wieder allesamt eine Glanzvorstellung. So schaffen sie es die zu Hauf vorkommenden Gefühlsausbrüche wohl 1:1 zu transportieren. Super Leistung !
( 9.0/10 )

Zwischennote: 9.5/10

Persönliche Stellungnahme:
Mir fällt auf die schnelle nur ein Anime ein, mit dem man dieses kleine Meisterwerk wirklich vergleichen kann: Neon Genesis Evangelion. Und dies nicht wegen seiner Endzeitstimmung oder dergleichen, sondern wegen seiner Schonungslosigkeit im Umgang mit den Protagonisten, welche in vielen Fällen auch fast schon als Antagonisten gesehen werden können. Ich habe wirklich von Anfang an mitgefiebert und war emotional zu jeder Zeit mit Haut und Haar in die Gefühlswelt der Charaktere involviert. Ich habe nur zu oft das Gleiche wie manch eine dieser Personen gedacht und fühlte mich auch ein ums andere Mal in meinen Verlangen ( zb. Nach Rache/Genugtuung oder auch Zuneigung oder Scham und Mitleid ) durch das darauf folgende Handeln dieser Charaktere bestätigt... nur um anschließend mit den negativen Konsequenzen solchen Verlangens knallhart konfrontiert zu werden.
Nein, dieser Anime ist mir ganz und gar nicht auf den Leib geschneidert... dafür hat er jedoch auch mich zur Selbstreflexion gebracht und mir mal wieder klar gemacht, dass auch ich in meiner Entwicklung noch nicht abgeschlossen bin. Dafür also ein herzliches Danke.
Jedoch bin ich mir auch relativ sicher, dass viele ( genau wie ich auch ) ein Problem mit einer solch schonungslosen Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und Idealen haben werden... niemand verändert sich gern...

Zwischennote: 9.5/10


Endnote: 9.5/10 ( aufgerundet )
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Avatar: Enklave#7
Sci-Fi-Action trifft Herr der Fliegen. Mugen no Ryvius ist sicher kein Anime von der Stange; hier wird die Frage neu durchgespielt, was passiert, wenn sich Jugendliche abseits der Autorität Erwachsener selbst überlassen werden. Insgesamt ist diese Neuauflage ein vergleichsweise anspruchsvoller Anime mit hohem Unterhaltungswert, der aber auch viele Schwachstellen aufweist.


Inhalt: In Mugen no Ryvius sind mehrere hundert Jugendliche auf einem Ausbildungs-Spaceship unterwegs, das bei einem Manöver außer Kontrolle gerät. Nachdem sich die Ausbilder für die Rettung des Spaceships geopfert haben, flüchten sich die Überlebenden auf ein unbemanntes Raumschiff (Ryvius), werden daraufhin aber als Terroristen klassifiziert und mehrfach attackiert. An Bord finden währenddessen Kämpfe um die Führung des Schiffes statt, in deren Verlauf die Ordnung unter den Jugendlichen schrittweise zusammenbricht.

Bewertung: Die Stärken von MnR liegen im Durchspielen der möglichen Entwicklungsstadien einer sich selbst überlassenen Gemeinschaft. So wechselt die „Regierung“ der Ryvius von der Ersatzcrew hin zu einer gewalttätigen Clique, die wiederum durch eine Revolution gestürzt wird und eine demokratische Führung hervorbringt, die sich aber als zu schwach erweist um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Parallel dazu entwickeln sich die maßgeblichen Figuren der Serie in dem Sinne weiter, dass die wachsende Unordnung das „wahre Ich“ der Jugendlichen entblößt. Aus manchen braven Studenten werden kalte Zyniker oder gewissenlose Opportunisten, in einigen egoistischen Charakteren bringt die Situation gute Seiten zum Vorschein. Vor allem diese Charakterentwicklungen sind interessant anzuschauen und bergen manche Überraschungen in sich. Allerdings bleiben diese Entwicklungen leider aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere meist recht oberflächlich und wirken daher teilweise wenig glaubwürdig.

Auf Seiten der Sci-Fy-Story, die den Hintergrund der Entwicklungen bildet, wirkt das Ganze ebenfalls wenig überzeugend. Die Angreifer sind weitgehend 0815-Bösewichte, die sich trotz ihrer militärischen Erfahrung von strategisch völlig unerfahrenen Schülern austricksen lassen, die sich noch nicht einmal mit ihrem Raumschiff wirklich auskennen. Auch das Verhalten der Jugendlichen während der Kampfsituationen ist kaum realistisch – so vertreiben sich die meisten während der Kämpfe die Zeit mit sinnlosen Spielen oder lehnen sich entspannt oder genervt zurück, obwohl sie mehrfach nur knapp ihrer Vernichtung entkommen.

Fazit: Mugen no Ryvius ist in meinen Augen trotz einiger Schwächen ein recht gelungener Versuch, eine gehaltvolle Story durch die Kombination mit einem Sci-Fi-Setting für ein breites Publikum interessant zu machen. Handlungsverlauf, Charaktere und Dialoge sind weitgehend gut durchdacht und zwingen den Zuschauer zur eigenständigen Bewertung der Dinge. Zwar erreicht MnR nicht die Qualität herausragender Sci-Fi-Dramen wie etwa Texhnolyze, bietet dafür aber durchgehende Unterhaltung bis zur letzten Episode. Kategorie: Sehenswert.
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Avatar: Thratron#8
Anspruch:10
Action:7
Humor:4
Spannung:9
Erotik:1
>Infinite Ryvius<. Diese grandiose Sci-Fi-Serie hat mich im allen Bereichen überrascht und am Ende, als die letzten Sekunden vorbeidrifteten, kristallisierten sich alle Erfahrungen, Eindrücke, Emotionen und Schock die ich beim Gucken gesammelt habe in das folgende Wort: >Wow<.
Dieser Anime ist wirklich ein perfekter Geheimtipp, besonders wenn man ein Fan von ausgezeichneter Charakterentwicklung ist.


Animation:

Der Zeichenstil ist seiner Zeit entsprechend und trotz der meistens eher düsteren Farben (spielt halt zum großen Teil im Weltraum und auf Raumschiffen) doch sehr detailliert. Was mir sehr angetan hat, war das doch sehr durchdachte Design der normalen Raumschiffe (also nicht die Vajaschiffe). Die sehen wirklich so aus, wie die Allkreuzer in naher Zukunft aussehen werden: Einfach nur bloße Röhren, an denen Messinstrumente drangehängt sind. Im Vakuum braucht man halt keine Aerodynamischen Formen. Die namensgebende Ryvius ist dagegen recht konventionell geraten, sowohl innen als auch außen. Cool sieht sie aber natürlich trotzdem aus.

Musik:

Das Opening und Ending sind zwar nicht gerade die Besten die ich je gehört habe, sollten aber trotzdem nicht verkannt werden. Der normale Soundtrack deckt so einige Bereiche ab: Rap, Violine, Elektrobeats – die kamen eher selten vor und dafür bin ich dankbar – und leise, fast verstörende Scores und Lieder.

Charaktere:

Wer sich sehr für menschliche Entwicklungen und Eigenarten interessiert wird hier seinen Garten Eden vorfinden.
Sehr viele und vor allem sehr realistische Charaktere. Fast jede Hauptperson hat so seine Standpunkte, Traumata, psychische Macken oder Eigenarten. Im Laufe der Serie sieht man dann wie sie aufsteigen, ihre Meinungen verteidigen, sich mit anderen zusammenschließen, auseinanderbrechen, von Emotionen zerrissen werden, zerbrechen oder am Rande des Wahnsinns driften. Es ist teilweise wirklich erschreckend wie sehr sich einige verändern und Dinge tun, die man ihnen am Anfang nicht zugetraut hätte. Dazu kommen noch einige sehr extreme Geflechte zwischen ihnen. Als Beispiel nehme ich mal das Mädchen, das regelrecht von einem Jungen besessen ist (Liebe kann man das fast nicht mehr nennen) und ihm vollkommen zerfallen ist, was dann später große Auswirkungen auf sein Verhalten hat. Leider haben realistische Charaktere auch das Problem bestimme Verhaltensmuster zu haben, die dem Zuschauer nach eine Weile doch etwas nerven können. Die beiden Brüder und ihr nicht enden wollender Streit sollten hier als Beispiel genannt werden.
Daneben gibt es noch viele kleine und amüsante Nebencharaktere wie die in dem Kostüm, der Junge der ein Mädchen nachstellt oder das dumme Paar.
Dazu kommt noch der Inbegriff eines mysteriösen Mädchens.
Psychologisch interessant ist >Infinite Ryvius< auf jeden Fall und man wird sicher in irgendeiner der Figuren hier etwas von sich entdecken.

Inhalt:

Durch einen Unfall landen mehrere hundert Kinder ohne Erwachsene auf der Ryvius und werden anschließend von beinahe dem gesamten Sonnensystem gejagt.
Die Folge was man sieht ist etwas was ich oben schon bei den Charakteren beschrieben habe, nur diesmal auf eine Gesellschaft bezogen.
Man erlebt mit wie die Kinder versuchen sich zu organisieren und zu überleben. Dabei geht es doch sehr hart zur Sache. Unterdrückung, Anarchie, das Recht des Stärkeren, Misshandlung, Diktatur, Machwillkür und noch so einige nicht allzu Positive Sachen ereignen sich auf dem Schiff. Hier sieht man ein paar der wirklich dunklen Stellen der Menschheit und wie Gleichgültig einem das Wohl anderer werden kann. Gleichzeitig wird auch gezeigt was Zusammenhalt und Wille ausrichten können, auch wenn dies alles oft später wieder in Leid mündet.
Mit einer grandiosen Spannung und Atmosphäre klebt man an den Episoden, während die Entwicklung voranschreitet und das Schiff sich sowohl gegen Gefahren von außen als auch von innen verteidigen muss.
Die Raumschlachten sind äußerst authentisch, was bedeutet, dass man keine Laserfeuerwerke vorgesetzt bekommt. Man muss halt zugeben müssen, dass Kämpfe im All sich doch etwas hinziehen, was in diesem Fall mehrere Stunden oder Tage bedeutet – natürlich nur auf die Serie bezogen, für den Zuschauer wurde das alles kürzer zusammengeschnitten. Beeindruckend sind sie trotzdem und sie sind auch Gott sei Dank nicht so wie in einigen Sci-Fi-Büchern, wo die Schlachten oft Wochen dauern und die Kontrahenten ein halbes Sonnensystem voneinander entfernt sind.
Als negative Punkte kann man gelegentliche doch sehr langatmige Passagen nennen und einige nicht ganz schlüssige Punkte:

So hätte ich mir etwas mehr schockierte Reaktionen (von allen Beteiligten) vorgestellt, wenn glatt mal ein Mond und dessen Bevölkerung ausgelöscht werden, was hier sowieso viel zu schnell und sauber über die Bühne ging.


Fazit:

Absolut empfehlenswert und mit einigen der härtesten emotionalen Szenen die ich erleben dürfte. >Infinite Ryvius< hat mich bisweilen an meinen favorisierten Sci-Fi-Film >Sunshine< erinnert, wo auch immer neue Koalitionen und Begebenheiten entstehen und die Serie braucht sich vor so einigen Klassikern im Genre nicht zu verstecken.
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Avatar: Zero Yui#9
Anspruch:viel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:viel
Erotik:nichts
Infinite Ryvius ist mir jetzt im Vorfeld mehrere Male immer wieder empfohlen und hochgepriesen worden worauf ich mich jetzt auch darauf eingelassen habe. Skeptisch war ich ja schon als ich einen Zeichenstil wie Gundam Wing/Seed sah und dessen Charaktere die nur aus 15- und 16-Jährigen bestehen zu scheinen.
"Kann es dann auch Spannung, Interesse und packende realistische Atmosphäre aufbauen wie z.b. Monster, Death Note, Black Lagoon usw... ??????? ", hab ich mich gefragt.

Letztendlich war ich sehr überrascht wie spannend und ergreifend ich anfangs vor dem Bildschirm saß und hab mich sogar sehr gefreut in der Hoffnung mal wieder ein Prunkstück vor meinen Augen zu sehen, was nicht wieder nur typisches 0815 ist. Aber nach einigen Folgen bei fortgeschrittener Handlung bemerkte ich auch so dann n paar "Schwächen" im Storyboard.



Story:
Die Handlung ist sicher sehr interessant. Viele Jugendliche die sich gerade noch in Ausbildung verschiedenster "Weltraumberufe" befinden finden sich nach einigen Folgen dann auf einem unbekanntem Schiff ohne Lehrer und Erwachsene im All "driftend" wieder und müssen sich selbst organisieren um zu überleben und dann auch noch mit den Feinden fertig werden.
Sehr viel Potential..... ABER ...

"Sie greifen uns an, sie werden uns töten" - aber Nein WIR dürfen nicht auf sie schiessen - das könnte sie ja töten - und das wäre dann ja schlecht. Wenn ich es bei einem KIRA YAMATO aus Gundam Seed noch verstehen kann Pazifist zu sein, da er allen überlegen ist und ohne Kratzer zu erleiden alle Feinde kampfunfähig machen kann ohne sie zu töten - was bei einem Mecha-Anime auch nicht so stört, da brauch es auch (Super-)Helden manchmal :-) - paßt diese Einstellung einfach nicht in ein eher von der Realitätsnähe lebendes Anime wie Mugen Ryvius einfach nicht. Alle an Board wissen von der Nähe des Todes wodurch dieses Verhalten nicht nachvollziehbar ist. ( -> FSK 12 ???? ).
Niemand hat Superkräfte und somit ist jeder mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert, was eigentlich jeden dazu bringen würde, sich konsequent zu verteidigen ohne Rücksicht auf gegnerische Verluste. Das eigene Leben wird normalerweise mit wenig Skrupel höher gehalten in solchen Situationen - sprich Notwehr.

Genauso die Attitüden des Hauptcharakters der oft leider zu weinerlich ist und auch teilweise nicht nachvollziehbar v.a. zum Machtwechsel Folge 15/16 absolut sich unlogisch verhält.
(Anm: Ich persönlich hab kein Problem mit männlichen oder weiblichen Hauptcharakteren die nahe am Wasser gebaut sind aber das paßt nicht zur Situation HIER. Adrenalin, Überleben, Atmen.)

Andere Szene die ich "unpassend" für dieses Genre fand:
Anführer Blue droht allen sie zu erschießen und 5 min später werden manche von Ihm Bedrohten von anderen von Ihm Bedrohten aufgefordert mit ihm und seinem Schicksal und eventuell seiner Heimat Mitleid zu haben...

"Hey, Junge der hat ne Waffe auf dich gerichtet, dich windelweich geschlagen und gedroht das Mädel zu erschießen, außerdem ist er ein Diktator... aufwachen bitte...", hätt ich da am Liebsten geschrieen.

Letztlich hab ich dann einfach eingesehen dass Mugen Ryvius ein guter Weltraumthriller ist aber wohl eher für Jüngere, da auch die Komikeinlagen des "Möchtegernkapitäns" nicht so wirklich dem Handlungsfaden treu bleiben bzw. der Sache und den Ernst nehmen, auch das einerseits spontane Überrelaxen nach einer Kampfsituation und andererseits die mangelnde Spannung/Kampfbereitschaft wenn es dann zum Kampf kommt bei einigen Charakteren.

Sonst finde ich die Story sehr interessant und auch packend. Auch die Fähigkeiten der Jugendlichen sich zu wehren sind nachvollziehbar da sie ja auch entsprechende Unterstützung von "Neeya" ( im Englischen übrigens mit der Lacus Clyne Stimme - mußte ich lachen, da mich das wieder an Gundam erinnerte :-) ) bekommen und somit anfangs auch nicht ganz auf sich alleine gestellt sind.

Animation:
Fand ich ganz gut, auch eher realistisch gehalten was den Weltraum und die Objekte betrifft. Klar eindeutig aus dem Jahr 1999/2000, muß man sich eingestehen. Allgemein auch eher alles dunkel und düster gehalten, was die Atmosphäre unterstreicht. In Ordnung.

Sound:
Die Musik fand ich sogar ganz gut, mal abgesehen vom Intro was ich eher langweilig fand, war doch die BGM oft sehr passend bzw. die entsprechende Dramatik oder Atmosphäre schon verstärkend. 2 Tracks gab es die mir sogar richtig SUPER gefallen haben, dazu ab und zu ein bißchen R&nB und Hip&Hip like Tracks - SEHR GUT!!!
Zu den Stimmen muß ich sagen dass ich die Englische Synchro ganz in Ordnung fand und auch glaube dass diese Ihr Ziel gut erreicht hat.

Charaktere:
Viele Charaktere, viel Potenzial was auch gut genutzt wird.
Außerdem können einem die Charaktere schön ans Herz wachsen wodurch man dann auch schön mitfiebern kann.

Positiv waren da Yuuki, Aoi, Faina und Stein hervorzuheben.
Stein behält immer den kühlen Kopf und handelt sehr realistisch auf die Situation bezogen - ein persönlicher Favorit v.a. in den ersten 2 Dritteln der Serie (gegen Ende screwt er)wenn ich mal wieder mir ans Hirn langen mußte wenn manche Dummgeister Kommentare abgaben.
Yuuki, konstant rebellisch und nachvollziehbar, starker Charakter der aber ein bißchen mehr behandelt hätte werden können im Gegensatz zu seinem älteren Bruder.
(Leider manchmal zu stereotypisch Haudrauf für einen Space-Cadet.)
Aoi ist für mich einer der realistischten Charaktere in der Handlung.
Und Pat war auch immer ein Lichtblick :-) .


Aires Blue hätte MEHR Potential gehabt als die Position vor sowie nach dem Machtwechsel.
Zum Glück taucht er später auf wo die meisten total durchdrehen.

Zwielichtig fand ich da Juli obwohl sie einer meiner Lieblingscharaktere war, da ihr Charakterscript nicht ganz nachvollziehbar war - auch wenn sie sich in Blue verliebt usw..
Genauso war Kouji anfangs einer meiner Lieblingcharaktere bis er einfach zu oft sich wohl lieber hätte töten lassen als auf die anderen zu schießen oder auch bis er einfach zu devot und zu wenig selbstdenkend und selbstverantwortlich gehandelt hat.
Dennoch ist sein Konflikt sehr interessant und belebt die Story stark, ist ER eindeutig DER Hauptprotagonist mit der wohl größten Entwicklung.
Als er dann gegen Ende noch einen gewaltigen Sprung machte und ich die letzte Folge sah war mir klar wieso das nächste Projekt von Sunrise damals Gundam-Seed war und irgendwie mußte ich schmunzeln. Denn dessen Charaktere müssen wohl schon in Mugen Ryvius teilweise in ihrem Script geboren sein.


Sonst ist der Cast gut, bietet viel Abwechslung und auch Charakterentwicklung und es ist spannend zu beobachten wie sich die Bindungen und Beziehungen in den verschiedenen Krisen entwickeln. Jede Art von Perönlichkeit ist da, die aber auch sich vertiefen oder sogar noch ändern kann.
Aber mir persönlich hätte es einfach mehr gefallen wenn ein paar Charaktere sich realistischer oder intelligenter (IQ>100 :-) ) verhalten hätten in Bezug darauf dass es ja um eine Life or Death Situation geht.
Klar wollten da typische Animeelemente und Comicelemente miteinfließen aber das muß ja nicht sein und ist oft besser wegzulassen wenn es um einen Thriller geht.

Fazit:
Sehr erfrischend mal wieder etwas ganz anderes am Animehimmel zu sehen. Es hat auch Spaß gemacht durch die Folgen hindurch die Crew zu begleiten und war ich auch des öfteren sehr gespannt.

Hätte es wohl als TOPTITEL bezeichnet wenn nicht die einzelnen genannten Schwächen da wären.
Wer mit diesen kein Problem hat oder dies nicht so eng sieht dem kann ich nur sagen ---->


EMPFEHLENSWERT!!!

Trotz dem Ganzen für und wieder kam ich zu dem Entschluß es doch an der Grenze Beim Hervorragenden zu plazieren - das tuts ja auch auf seine Weise - da ich mal von den genannten Macken absah und mein Bauchgefühl mir auch riet mehr Punkte zu geben -
also 83 von 100 Punkten.

So ist dann meine anfängliche Frage beantwortet und ich bin wohl weiterhin der Meinung, dass Animes mit anspruchsvollem Setting und Plot auch eine anspruchsvolle Machart brauchen ( Beispiele siehe am Anfang oben).
Nach wie vor bin ich der Meinung dass Infinite Ryvius einen guten Versuch macht dieses Thema als ansprechende Geschichte rüberzubringen wodurch glaub ich die Kombination Genre Science-Fiction-Pychothriller-Drama und Zielgruppe Jugendliche kein perfektes Rezept für ein Gesamtergebniss sind, aber für diese Zielgruppe mal nur betrachtet würde ich sagen : ein Toptitel!



POSITIV:
- spezielle interessante Story, packend, ergreifend
- viele, verschiedene und interessante Charaktere
- interessantes nicht übertriebenes Space-Setting
- Psychologie, Ethik, Politik als Spannungsfaktoren

NEGATIV:
- Tiefe und Anspruch wird dem Genre nicht immer gerecht ( -> Dann hätte mehr Humor/Witz "reingemüßt")
- unrealistisches Verhalten paßt vor allem nicht in einen Überlebenskampf
- manche Charakter werden für dieses Genre zu überspitzt dargestellt ( Charlie, Lucson, ..)
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Avatar: Xisenable#10
Einer der besten Animes die ich je gesehen habe.

Story:
Die Story überzeugt auf ganzer Linie. Das Thema welches der Anime aufgreift ist einfach nur fantastisch umgesetzt. Wie reagieren Kinder die komplett auf sich alleine gestellt sind und dabei ums Überleben kämpfen? Diese Frage beantwortet der Anime mit solch einer Tiefe, die kaum zu übertreffen ist.

Characktere:
Die Charackter in Mugen no Ryvius sind einer der großen Stärken des Animes. Nicht nur das sie sich im Laufe
der Handlung weiterentwickeln, jede von Ihnen hat auch eine gute Hintergrundgeschichte, Probleme, Ängste etc.

Animation:
Dafür das der Anime mittlerweile 12 Jahre alt ist, ist die Animation erstaunlich gut.
Die Fights sind schön und flüssig, ausserdem ist alles schön Atmosphärisch gestaltet (wenig Farben, aber das liegt wohl daran, dass alles am Bord eines Raumschiffes stattfinden und ist auch nicht weiter tragisch).

Fazit:
Für mich ein SciFi-Meisterwerk. Nicht nur der dramatische Teil, sondern auch der Psychologische Teil sind sehr gut umgesetzt. Der ganze Anime überzeugt auf ganzer Linie. Einfach ein Muss für jeden Anime Fan!
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Avatar: AnimeChris#11
Anspruch:sehr viel
Action:viel
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:wenig
Infinite Ryvius
- Eine Odyssee, für sowohl die jungen Charaktere als auch den Zuschauer selbst, im Weltraum basierend auf Goldings Klassiker –


Sich einer der erfolgreichsten Klassiker der englischsprachigen Literatur anzunehmen kann inhaltlich zu Höhenflügen im Animegenre führen, doch bei halbherziger Ausführung ist es mehr ein netter Versuch, der am Ende kläglich scheitert.



Wer kennt sie nicht. Die Geschichte des Lord of the flies. Lange Zeit musste jeder Schüler egal ob Grund- oder Leistungskurs Goldings Klassiker durchkauen. Das Buch bietet dabei viele Inhalte, die einen schockieren, provozieren und zum Nachdenken anregen. Kein Wunder also, dass Goro Taniguchi sich die Idee schnappt und sie durch das Sci-Fi Ambiente aufpeppen will. Dadurch spricht er geschickter Weise alte und neue Fans gleichermaßen an.

Leider reicht es jedoch nicht aus, sich einfach eine gute Idee zu schnappen. Mann muss den Mut haben einen Schritt weiter zu gehen und auch neue Wege zu gehen. Gleichzeitig muss man aber das Niveau konstant halten oder sogar steigern. Hier versagt meiner Meinung nach Infinite Ryvius. Zu Beginn ist man wirklich fasziniert von der Geschichte. Die Weltraumatmosphäre ist eine gelungene Abwechslung zur einsamen Insel. Jedoch ist das ganze auch mit viel Unglaubwürdigkeit verbunden. Nachdem die erwachsene Crew der Ryvius den Abflug gemacht hat übernehmen Kinder und Jugendliche das Ruder. Dass sie keine oder nur notdürftige Ausbildung haben hält sich nicht auf das hochmoderne Schiff zu steuern. Um von dieser Logiklücke abzulenken konzentriert man sich ganz schnell auf das was in der Romanvorlage gut funktioniert hat. Die Abgründe der Menschlichkeit aufzutun und dem Betrachter zu zeigen was alles schief gehen kann, wenn Jugendlich selbst eine eigene Gesellschaft bilden müssen. Stellenweise erreicht hier Infinite Ryvius Starpotential. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen und mit aller Härte gezeigt wozu Menschen in der Lage sind. Nur hätte das ganze besser funktioniert wenn man sich mit den Hauptfiguren anfreunden könnte.

Das Charakterdesign ist aber so was von eingeschlafen und stellenweise schlecht gezeichnet, dass man schon optisch sich sehr schwer tut mit den kleinen Helden und Schurken warm zu werden. Was schon bei den Hauptfiguren nicht gerade prickelnd war ist absolut misslungen bei den Nebenfiguren. Stellenweise wurde hier ganz arg geschludert. Da stimmen Proportionen nicht, Gesichter sehen einfach nur schräg aus und wenn dann noch Komik angesagt ist, versagt das Design vollständig.

Es muss aber auch erwähnt werden, dass alles was Sci-Fi Elemente angeht, das Design wirklich gut ist. Die Raumschiffe und Mecha sind gut, wenn auch nicht das beste Design, das man je gesehen hat. Die Brücke scheint man in irgendeinem Anime auch schon mal ähnlich gesehen zu haben und die Spacesuits sehen realistisch wenn auch nicht innovativ aus. Trotzdem stimmt alles und man glaubt eine gut durchdachte zukunftswelt zu betrachten.

Größter Design Fauxpas ist jedoch Neeya, die Seele der Ryvius. Scheint sie am Anfang noch interessant mit ihrem over the top Outfit wirkt sie besonders neben den anderen Figuren lächerlich. Die Fragen sich auch gar nicht wieso da so ne Lady Gaga verwirrt durchs Schiff stapft. Um noch eins oben drauf zu setzen ist die Auflösung um sie einfach nur lächerlich und weit an den Haaren herbei geholt. Kein Wunder, denn hier hat man sich von der Buchvorlage entfernt und etwas neues Erschaffen wollen. Dass diese Figur aber einfach nur zu den nervigsten an Bord gehört ist nicht gerade ein Kompliment an Taniguchi und sein riesen Team an Scriptwritern. Die meisten Figuren sind leider recht nervig und ihre Konflikte drehen sich zu sehr im Kreis, als dass wirklich Spannung aufkommen könnte. Und so schlecht sich beim Zuschauer eher ein genervtes Gefühl beim Kampf der Kinder ein und man wünscht sich wirklich eine schnelle Rettung herbei, könnte aber auch vollkommen mit ihrer völligen Vernichtung gut leben. Hauptsache das ganze nimmt ein schnelles Ende.

Mit seinen 26 Folgen zieht sich das ganze tatsächlich ganz schön in die Länge. Zwischendurch gibt es dann noch mal Folgen die die letzten Episoden zusammenfassen, für die, die einfach eingeschlafen sind oder dem teils unlogischen Skript nicht mehr folgen wollen.

Leider ist auch vom Sound her nicht gerade eine Spitzeproduktion zu erwarten. Das gilt nicht nur für die moderaten Soundeffekte sondern auch für den Soundtrack. So ist das Opening noch ganz passabel, doch während der Serie ist das schon teilweise einfach falsch platzierte Musik ohne jegliche Höhepunkte. Hinzu kommt noch eine englische Synchronisation die stellenweise zum Weglaufen ist, obwohl hier nicht die schlechtesten Schauspieler sich hinter den Figuren verbargen. Hier wurde wirklich nochmal Potential verschenkt. Von daher besser das Ganze im japanischen Original mit Untertitel schauen.

Ach, wie schade. Das dachte ich vor 12 Jahren als ich Infinite Ryvius zum ersten mal gesehen habe und auch jetzt wieder beim Rewatch. Der Anime besitzt so viel Potential und kann das auch die ersten 10 Folgen gut halten, doch dann geht es einfach nur noch abwärts und man sehnt sich dem Ende entgegen.
Den Hype um die Serie kann ich leider bis heute nicht nachvollziehen, denn dafür ist die Story zu schlecht zusammengeschustert und das Storytelling alles andere als packend, was vor allem an den stereotypischen Charakteren liegt mit denen man überhaupt nicht warm wird.

So bleibt Infinite Ryvius für mich ein passabler Sci-Fi Anime der Jahrtausendwende, der seiner Buchvolrage weit hinterher hinkt.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#12
Du hast's gewusst, wie? Dass ich ein Teil von euch bin, von ganz innen, innen, innen? Dass ich daran schuld bin, wie's gekommen ist? Innen war alles dunkel, von einer Schwärze, die sich ausdehnte. Und wir waren jetzt im Maul. Wir fielen und fielen und verloren das Bewusstsein...

- Herr der Fliegen

Mugen no Ryvius
orientiert sich sehr stark an den Herr der Fliegen von William Golding. Hierbei wird den Kindern auf dem Schiff Liebe Delta der Schutz der Erwachsenen bei einem Sabotageakt genommen und sie selbst entkommen diesen nur knapp, indem sie mithilfe dem Ryvius Schiff fliehen können. Nun sind sie auf sich selbst gestellt und der Heimweg wird ihnen selbst durch den aufkommenden Machtkampf auf dem Schiff erschwert. Wie nach seinem Vorbild zerbricht mehr und mehr die sozialen Strukturen und menschlicher Neid, Hass und Missgunst dominieren das Verhalten, bis letztendlich die Situation völlig ausartet.

Die Animation stammt aus dem Hause Sunrise und erinnert auf dem ersten Blick mit seinem Charakterdesign an The Vision of Escaflowne. Die Farbenpalette ist nicht besonders farbenfroh, dafür aber schön animiert und sehr flüssig. Die Musik variiert von ruhigen Violine Stücken zu Hip Hop Parts, J-Pop und elektronischen Rhythmen. Das Opening, dis-, hat es mir angetan und weißt im Gegensatz zum Ending, Yume wo Sugitemo, zu überzeugen.

Fazit:
Mugen no Ryvius ist, leider, ein recht unbeachter Anime, was seiner Qualität keines Wegs abspricht, der mit guter Inszenierung, eine packende und komplexe Geschichte erzählt und nebenbei mit großer Charaktertiefe aufwartet, was sich als die große Stärke des Animes herausstellt..
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