The Vision of Escaflowne (1996)

Tenkuu no Escaflowne / 天空のエスカフローネ

Rezensionen – The Vision of Escaflowne

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „The Vision of Escaflowne“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: ryuri#1
Vordergründig erstmal alles was einen Märchen-/Fantasyanime ausmacht:
Drachen, Ritter, Prinzessinen, Tarotkarten, Schwerter, Mythen und natürlich Flügel, plus das obligatorische (nicht) ganz normale Schulmädchen

Unter viel Kitsch, einer übergroßen Portion Pathetik und einem etwas ungewohnten Zeichenstil verbirgt sich eine ziemlich gute Geschichte die, die verschiedensten Elemente zwischen MechaSciFi und dem Atlantismythos zusammenbringt. Letzterer dient als Hintergrund für eine politisch recht mittelalterliche Welt mit verschiedensten Minderheiten und genügend Konfliktpotential.
Plötzlich mitten drin: ein normales irdisches Schulmädchen und seine verwirrte Gefühlswelt, die natürlich für den gerade beginnenden Krieg eine entscheidende Rolle spielt.

Wenn ich die Umsetzung inzwischen auch als recht platt bewerte - ja, irgendwann wächst man aus der Zielgruppe halt raus - die Komplexität der Charaktere und ihrer Beziehungen in der Geschichte ist immernoch herausragend und geht weit über die typische Gut-Böse-Polarisierung vieler Animes hinaus.
Schade, dass man im Film davon nur Fragmente findet.


Für Fantasyfreunde wirklich empfehlenswert.
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Avatar: s1mpLe#2
The Vision of Escaflowne habe ich immer als Maerchen betrachtet, denn die Story ist einfach märchenhaft!

Hitomi ist ein ganz normales Maedchen. Sie hat einen Hang dazu ungluecklich verliebt zu sein, liebt Leichtathletik und amuesiert sich gerne mit Tarot Karten. Eines Tages taucht ein mysterioeser junger Mann, gekleidet in einer Ruestung, mit einem Katana, einem Bogen und einem Schild ausgeruestet und ein Drache in ihrer Welt auf. Zusammen koennen Hitomi und der junge Van das Ungeheuer besiegen. Durch eine Lichtseule gelangen sie in ein Parallel Universum, die Welt Gaia. Dort erlebt Hitomi die zeremonielle Koenigsernennung von Van Farnel mit. Doch der friedliche Augenblick wird durch feindliche Kampfmaschinen, so genannten "Guymelefs" gestört.
Van eilt zur Schutzgoetting Farnelias, dem Guymelef Escaflowne und tritt seinen Kampf gegen die unbekannten Feinde an und das Abenteuer nimmt seinen Lauf...
Ein Abenteuer in dem neue Hauptcharaktere an Bedeutung gewinnen, in dem jeder der Hauptcharaktere seinen Weg sucht, angetrieben durch verschiedenste Sehnsuechte. In den 26 Folgen des Animes entwickelt sich unser Heldengespann in ganz verschiedene Richtungen, selbst die vermeidlichen "Boesen" machen Entwicklungen durch, die nachvollziehbar sind. Und genau da liegt auch ein Reiz dieses Animes. Aehnlich wie bie Naruto kaempft nicht gut gegen Boese, es kaempfen einfach unterschiedliche Ansichten gegeneinander: So ist der Weg, den Kaiser Dornkirk und seine Zaibacher einschlagen genauso verstaendlich und nachvollziehbar wie der, den die Protagonisten einschlagen. Es sind zwei Mentalitäten die aufeinander knallen, genauso wie in X-Serie sind die Bösen nicht Böse, und die Guten nicht gut.
So nimmt Dornkirk die Haltung ein, dass ein paar Opfer entbährlich sind, wenn er an das Wohl aller denkt. Jede noch so niederträchtige Aktion wird vertretbar, so erscheint Dilandaos Morden als ein Akt des Terrors, doch wird im Laufe der Geschichte klar, dass auch dieser nur dazu gedient hat, einen Schritt naeher an die "Sphaere der vollkommenen Glueckseligkeit" zu gelangen.
Auf der anderen Seite stehen unsere Helden, die der Ungerechtigkeit, die dadurch entsteht entgegenwirken wollen.


Nebenbei wissen die Charaktere, mit ihren ineinander verwobenen Gefuehlssträngen zu begeistern. Tiefe Gewissensbisse stehen momenten des Gluecks gegenueber, und oft nimmt alles eine ziemlich unerwartete Wendung.

Mit Engelsymbolik, Drachen, Sagen, der Erwähnung von Atlantis und Gaia (die Welt der Goetter) bietet Escaflowne einen so unvorstellbaren Reichtum an Deutungsmoeglichkeiten, dass ein aufmerksames Schauen belohnt wird - und das macht Spaß. Es ist einfach klasse, wenn man durch gekonntes Lesen "zwischen den Zeilen" einiges ueber die Charaktere und die Welt Gaia versteht.

Escaflowne wird auch deswegen ueber die gesamte Zeit der 26 Folgen nie langweilig. Wenn gerade mal keine Entwicklung in der "Story" stattfindet, hat der Anime genuegend Zeit sich auf die Charakterbindungen zu konzentrieren. Dies steht in gutem Gleichgewicht, wobei sich grade zu Ende die Ereignisse ziemlich ueberschlagen, was auch ein Minus Punkt an diesem Anime ist: Es ist nicht ganz genau klar geworden was es mit dem Volk des Drachengottes auf sich hat und inwiefern die Wuensche die Hitomi hat sich auf das Schicksal Gaias auswirken. Kurz: Die Schranken sind nicht genau geklaert. Es hat so etwas wie von Yu-Gi-Oh, wenn er mit irgendeiner Mega Karte noch einen genialen Spielzug aus dem Aermel zieht. Es ist eben nicht genau nachvollziehbar wo die Grenzen des Escaflownes - Universums liegen....

Trotzdem gehoert der Anime, mit zu meinen Lieblingen und zu den absoluten "Must Sees" in meiner Sammlung. Authentische und Symphatische Charaktere auf beiden Seiten, ein angenehmes und ungewohntes Setting, eine fantastische Story mit viel Liebe erzaehlt und ein unvorstellbar guter Soundtrack von Yoko Kano, der mal wieder wie die Faust aufs Auge passt, wissen neben fluessigen und passenden Animationen zu begeistern.
Fuer mich ein Schatz meiner Sammlung, den ich wahrscheinlich auch deshalb so lieb gewonnen habe, weil es der erste Anime ueberhaupt war, den ich gesehen habe.
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Avatar: Conny#3
The Vision Escaflowne gilt als DER Fantasy Anime Klassiker schlechthin. Nun war es halt an der Zeit mal einen Blick drauf zu werfen.

Als ich gelesen habe, die Serie sei so ähnlich wie 12 Kingdoms, ging ich mit eher schlechten Erwartungen an die Serie, denn 12 Kingdoms konnte mich zu keinster Minute überzeugen.

Um es auf den Punkt zu bringen : In der heutigen Zeit, wo es ein CLAYMORE und ein ROMEO X JULIET gibt, wirkt dieser Anime längst überholt. Ich fand ihn zwar nicht so schlecht wie 12 Kingdoms, aber für ein richtiges Fantasy Meisterwerk fehlte mir das gewisse etwas.

Die Animationen sind schon etwas in die Jahre gekommen. Ich mag aber diesen alten Style, drum stellte mich der Zeichenstil von VoE vollends zufrieden.

Die Story ist sehr mystisch. Teilweise bekommt man wirklich sehr spannende Kämpfe geliefert, teilweise aber auch Mystery pur, Sachen wo man sich frag : "Hä, was war das denn jetzt?".

Das Opening Lied fand ich sehr harmonisch und vor allem PASSEN zur Serie. Auch die BGM war sehr gelungen. Die ständigen Chor-Gesänge (Escaflooohooowneeee) wirkten auf mich unheimlich und faszinierend zu gleich.
Das Ending Lied passt absolut nicht zu dieser Serie und ist viel zu "popig".

Die Charaktere haben alle ihre Stärken und ihre Schwächen.
Van ist meiner Meinung nach etwas zu klein geraten um als "Superhero" zu agieren. Dafür aber sorgten seine regelmäßigen Ausraster für Unterhaltung.
Auch Hitomi konnte manchmal mit ihrer Hysterie, von wegen "NICHT KÄMPFEN" und so, ganz schön nerven. Falken und Dilando waren meine absoluten Lieblingscharaktere, leider war die Auflösung um Dilando sowas von an den Haaren herbei gezogen. Es wirkte auf mich unfreiwillig komisch und machte den ganzen Charakter "Dilando" kaputt.
Falken hingegen ist ein sehr cool-gemachter Schurke. Er ist - mal wieder - der "böse Bruder" der - so wie es aussieht - die Seiten gewechselt hat. Leider fängt auch Falken gegen Ende an zu schwächeln und wirkte nicht mehr ganz so cool wie am Anfang auf mich.
Auch auf Merle hätte man viel mehr eingehen müssen. Sie wirkte manchmal TOTAL überflüssig und trug absolut 0 zur Story bei. Die hätte man schon irgendwie mit einbinden müssen.
Sir Allen war mir etwas zu keimig, auch er passte irgendwie nicht ins Schema, auch wenn Allen stets nett war, wirkte er ganz schön unsympathisch auf mich. Vor allem gegen Mitte.

Fazit : Längst überholter Fantasy-Anime, der aber seine netten Momente hat. Das Ende hätte tiefgründiger sein müssen.

6,5/10
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Escaflowne kennen die meisten, weil es einer der wenigen Anime war, die im deutschen TV liefen. Doch nicht nur unter einer beschränkten Auswahl macht die Serie einen guten Eindruck, auch jetzt, Jahre später, kann man ihr ihre Qualitäten nicht absprechen. Ein kurzweiliger, gut aufgebauter Fantasy-Anime ohne große Schwächen.


Gleich vorweg: Ich bin kein Fantasy-Fan, also kann mich ein Drachenkampf in der ersten Episode ebenso wenig sofort in Verzückung versetzen wie sonstige Magie- und Fantasy-Elemente. Escaflowne allerdings versteht es den Zuschauer von der ersten Episode an zum Weiterschauen zu motivieren, denn die Serie hat einen gelungenen Erzählfluss. Man ist es ja heutzutage ja schon gar nicht mehr gewohnt einen Anime vor sich zu haben, der seine 26 Episoden für die Erzählung einer abgeschlossenen Geschichte nutzt und dabei nie auch nur einen Teil einer Episode für Nichtigkeiten verschwendet. Von Anfang bis Ende schreitet die Handlung kontinuierlich voran und bietet auch die richtige Mischung aus ruhigen Szenen für die Charaktere und Action. Dass die Zielgruppe weiblich ist, kann man vor allem an der Hauptfigur Hitomi sowie den dadurch entsprechend ausgerichteten Romantikteil festmachen, denn ansonsten wird viel Action geboten und die Handlung an sich ist eher martialisch. Einen Shoujo-Schmachtfetzen braucht man sich also sicher nicht erwarten.

Dass die Wertung letztendlich doch nicht ganz hoch ausfällt liegt weder an irgendwelchen großen Schwächen oder Fehlgriffen, noch am etwas gewöhnungsdürftigen Charakterdesign, sondern mehr an einer Ansammlung von kleineren Verfehlungen. Es mag damit zusammenhängen, dass ich keinen Faible für Fantasy habe, aber mit der sich einem schließlich eröffnenden Hintergrundgeschichte schießt man für meinen Geschmack schon etwas über das Ziel hinaus und sie ist schon ein wenig zu obskur bzw. wollte man eine Spur zu viele Dinge einbauen. Weniger ist mehr wäre dann auch das bessere Motto bei einzelnen der Charaktere gewesen, denen weniger dramatisch-tragische Hintergründe und Verflechtungen gut getan hätten. Alles in allem lässt die Serie im Verlauf etwas nach, ohne jedoch beim Zuschauer Langeweile zu verursachen.

Fazit:
Wenn man auf der Suche nach einer Serie ist, die schlicht gute, wenn auch nicht sonderlich innovative oder ausgefeilte Unterhaltung bietet, ist Escaflowne sicher ein heißer Tipp. Eine der Serien die beweist, dass sich ältere Anime nicht vor den neuen verstecken brauchen.
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Avatar: Thratron#5
>The Vision of Escaflowne<. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die diesen Anime damals in der Kindheit geguckt haben. Irgendwie ist er in der damaligen Zeit an mir vorbeigegangen. Allerdings habe ich dieses Versäumnis nun nachgeholt und bin einfach gesagt begeistert. Eine fesselnde Handlung, faszinierende Charaktere und eine ungeheure Stimmung, die beim Schauen aufkommt.


1. Animation

Wenn man mal von den leicht gewöhnungsbedürftigen Figurenzeichnungen absieht – von Vorne noch ganz hübsch, aber wegen der Nasen nicht von der Seite -, hat man hier einen optisch einfach umwerfenden Anime vor sich. Der Grad an Details wie Kratzer, Schrauben oder modische Accessoires an Kleidern ist mehr als oft bei Filmniveau. Die Mechs erinnern bewusst an Rittern, sind auch interessant gestaltet und auch hier geht man mit einen großen Drang an Einzelheiten ran, wie beispielsweise der Schweiß, der den Charakteren beim Steuern in Strömen am Gesicht herunterläuft. Insgesamt ist das fantasievolle Design sowieso eine große Stärke der Serie, was man vor allem bei den vielen Städten, Maschinen oder Personen sieht. Noch ein letztes Lob auch für den sehr guten Einsatz von scharfen Licht- und Schattenkontrasten und das Spiel mit Farben zu bestimmten Szenen und Situationen.

2. Musik

Der Soundtrack ist zu großen Teilen einfach nur als vollkommen ideal und makellos. Einige Tracks klingen zwar wie die Scores von Fantasiefilmen aus den 80zigern, was für mich nicht unbedingt positiv ist, doch dafür gibt es dann weitere Stücke die mit vortrefflichen kirchlichen Chören oder Gesängen aufwarten, die vor allem in den Kämpfen sehr stark die Intensität der Szenen verstärken. Weiterhin bekommt man noch gute und teils deprimierende Geigen- oder Klavierklänge oder auf altertümlich getrimmte Musik. Es hört sich aber alles immer wohlig an und ich kann mir keinen besseren Soundtrack vorstellen, den man für die Serie hätte verwenden können.

3. Charaktere

Der Cast von >The Vision of Escaflowne< ist exzellent ausgearbeitet und gehört auch zu einem der Wenigen, wo ich sagen kann, dass mich kein Einziger irgendwie genervt hat oder unpassend wirkte. Für jeden sollte hier was dabei sein.
Hitomi Kanzaki. Die, sagen wir mal zarte, Hauptperson der Serie. Ein Mädchen, die in eine für sie vollkommen fremde und harte Welt gestoßen wird und die Kriege, Kämpfe oder einfach nur blinden Hass verabscheut. Das Wichtigste ist für sie, dass keiner der ihr was bedeutet oder überhaupt irgendein Mensch Schaden erleidet. Dafür ist sie sogar bereit sich großen Gefahren auszusetzen. Manche meinen sie wäre teils äußerst nervig und kaum zu ertragen und dazu sag ich Folgendes: Ich kenne Schlimmeres. Viel Schlimmeres. Sie handelt hier noch einigermaßen vernünftig und ist nicht so verblödet wie andere zu gut geratene Haupthelden.
Van Fanel. Ein junger Prinz in der für Hitomi neuen Welt, der sehr reizbar ist, sich schnell in irgendwas hineinsteigert, äußerst aufbrausend ist und sich mit kühner Wildheit in den Kampf wirft. Sicher nicht die intelligenteste Person unter dem Himmel, aber er ist mutig und hat das Herz schon am rechten Fleck. Doch sein Drang nach Rache und sein Zorn für seinen verräterischen Bruder liegen wie ein Schatten über ihn.
Allen Schezar. Ein stolzer Ritter, der wesentlich überlegter, kühler und charmanter rüberkommt als Van. Sein Problem ist aber ein Schwesterkomplex und ein stiller Hass auf seinen Vater.
Dies kann man grob als die drei Hauptpersonen betiteln. Allerdings ist auch der Rest sehr ordentlich gemacht. Jede Person hat Kanten und Ecken, hegt für dieses oder jenes Gefühle, hat seine Vergangenheit und seine Ziele. Besonders gegen Ende zeichnet sich vor allem ab, dass es kein Gut oder Böse gibt, sondern einfach nur jeder seinen Träumen hinterherjagt und seine Wünsche erfüllen will.
Durch eine ganze Reihe von Entwicklungen und Liebesbeziehungen, kommt dazu auch eine sehr gute Charakterkonstellation, die immer schwieriger wird und sich nicht so einfach lösen lässt – vor allen nicht zum Besten aller.
Einige nette und witzige Nebencharaktere wie das Katzenmädchen Merle oder der grabende Dieb sind auch vorhanden und ebenfalls erfreulich ist, dass jeder in der Serie ansprechende rhetorische Fähigkeiten zu besitzen scheint.

4. Inhalt

Auch wenn mich die Welt von Escaflowne nicht gerade umgehauen hat, ist die Mischung aus mittelalterlichen Sagen, Steampunk, Magie, Rittern, Kampfrobotern, großen Schlachten, stolzen Kriegern und Romantik doch sehr interessant ausgefallen.
Die Welt Gaia besitzt eine Reihe netter Kulturen, die sich auch immer stark voneinander unterscheiden. Das eine Land wirkt wie eine Mischung aus feudalem Japan und Europa, das Nächste wie das Venedig in der Renaissance und danach wiederum eines, das wie ein antikes Thailand aussieht.
Doch das Beste daran ist, dass man über diese Welt eine fabelhafte Geschichte gelegt hat, die Spannung erzeugt, große Höhepunkte besitzt und eine Reihe von Twist und große Gefühle bietet. So viel will ich hier auch nicht weiter verraten. Es soll nur erwähnt werden, dass man mit Hintergedanken ans Werk gegangen ist und dank der meist guten Inszenierung ein Gänsehautmoment den Nächsten jagt. Applaus meinerseits. Es kam nur ein paar Mal vor, dass ich so sehr von einer Handlung mitgerissen wurde und mich so viele Momente beeindruckt haben. Oft ging es mit der Gewalt einer epischen Oper voran. Tragik, Krieg, Hoffnung und Leid sind Leitwörter die man sich aber beim Schauen im Kopf halten sollte.
Trotz aller Begeisterung muss ich aber ein paar negative Punkte aufsagen. So wirken einige Abschnitte so, als wollte der Regisseur innerhalb kurzer Zeit so viel Geschichte wie möglich unterbringen. Die Folge sind ruckartige und unsauber wirkende Szenenwechsel.
Auch beim Ende hat man das Gefühl, es wäre einfach schnell und billig hingeklascht wurden.

5. Fazit

Trotz einiger winziger Mängel ist >The Vision of Escaflowne< ein einzigartiger Anime, der brillant bebildert ist, nicht mit Spannung geizt und so einige denkwürdige Szenen besitzt. Der Charme kann man sich kaum entziehen und man merkt zu jeder Sekunde die Mühe die man sich bei der Produktion gemacht hat.
Ganz großes Kino in Serienformat. Eine große Empfehlung von mir und eindeutig ein Titel, den man im Kopf behalten sollte.
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Avatar: Mimi90#6
Heute möchte ich mich einem meiner absoluten Lieblinge widmen. "The Vision of Escaflowne" hat mein Herz auf Anhieb erobert. Nun ist Fantasy auch eines meiner Lieblingsgenres, aber selbst innerhalb dieser Kategorie sticht der Anime für mich besonders hervor.

Story
Hitomi Kanzaki ist ein normales Mädchen im Teenageralter, das gerne Tarotkarten legt, sportlich ist und für einen älteren Mitschüler namens Amano schwärmt.
Als sie einen Trainingslauf absolviert, erscheinen auf einmal ein großer, furchteinflößender Drache- und ein junger Mann. Dieser heißt Van Fanel und kann den Drachen töten. Ein Lichtstrahl befördert Van und auch Hitomi auf den Planeten Gaia, Vans Heimatplaneten.
Es stellt sich heraus, dass Van der Thronfolger des Königreichs Fanelia ist. Außerdem kann er einen mächtigen Guymelef (ein großer Roboter) namens Escaflowne steuern.
Doch es dauert nicht lange, da wird Fanelia von dem Zaibaicher Reich angegriffen. Die Charaktere geraten immer wieder in große Gefahr und Hitomi muss nicht nur mit ihren romantischen Gefühlen klarkommen, sondern auch mit der Frage, wie sie wieder nach Hause kommt....

Eigentlich könnte man meinen, dass diese Geschichte zu überladen sei. Man hat hier Fantasy (Drachen, Hauptfigur landet in einer anderen Welt), Romance (Hitomi verguckt sich während der Geschichte in mehrere junge Männer), Mecha (Escaflowne)...
Aber irgendwie passt es einfach. Es wirkt nie "too much", im Gegenteil: Ich habe es geliebt, wie abwechslungsreich die Serie war. Mal gab es eher niedliche, romantische Szenen, dann aber auch wieder sehr abenteuerliche- und der eine oder andere Kampf ist sogar ziemlich brutal.

Ich wurde in den 26 Folgen jedenfalls bestens unterhalten und war vollkommen "drin" in dieser fremden Welt. Nicht mal das Ende, das vielen Zuschauern gar nicht gefallen hat, störte mich wirklich (obwohl ich die Kritik nachvollziehen kann).
Es ist schon schade, dass Hitomi in ihre Welt zurückkehrt und zumindest in Sachen Love nichts gewonnen hat. Van, den sie liebt, bleibt auf Gaia und ihr erster Schwarm Amano geht jetzt mit ihrer besten Freundin. Allerdings war auch gerade die Melancholie, die das Ende ausstrahlte, für mich etwas Besonderes.

Charaktere
Was ich sehr angenehm fand: Die beiden Hauptfiguren Hitomi und Van verhalten sich wie normale Leute. Sie haben keine übermäßigen Gefühlsausbrüche oder handeln absolut nicht nachvollziehbar, was mich in anderen Animeserien oft stört.
Wer allerdings eher abgedrehte Charaktere mag, kommt auch auf seine Kosten. So ist Merle (halb Mensch, halb Katze), die Kindheitsfreundin von Van, sehr quirlig und eifersüchtig. In ihren Augen ist Van "ihr Van" und daher sieht sie Hitomi als Rivalin. Obwohl ich verstehen kann, wenn man Merle nervig findet, hat mir ihr Charakter gut gefallen.
Mit Dilandau hat "The Vision of Escaflowne" auch einen der verrücktesten Bösewichte der Animewelt zu bieten. Diese Figur ist so irre, dass sie glatt Bellatrix Lestrange aus "Harry Potter" Konkurrenz machen könnte.
Etwas schwächer wirkt im Vergleich für mich Allen Schezar, ein edler Ritter, den Hitomi auf Anhieb mag, da er sie optisch an ihren Schwarm Amano erinnert. Allen wirkt eher flach, allerdings finde ich, dass seine Rolle zu der märchenhaften Atmosphäre der Serie doch gut passt.

Übrigens fand ich auch die deutsche Synchro klasse. Julia Meynen, die Hitomi ihre Stimme leiht, ist eh sehr zuverlässig und enttäuscht auch hier nicht. Claudia Urbschat-Mingues bringt den Wahnsinn von Dilandau hervorragend rüber und Björn Schalla hat Van so gut gesprochen, dass ich es richtig schade finde, dass er eher selten Animefiguren synchronisiert.

Sonstiges
Ich kann verstehen, wenn man den Zeichenstil auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig findet. Das Charakterdesign ist speziell, da die Figuren sehr markante Nasen haben (vor allem im Profil). Aber nach einigen Folgen hat mich das beim Ansehen nicht mehr gestört und ich könnte mir die Charaktere mit kleinen Stupsnasen auch gar nicht vorstellen.
Was die Hintergründe angeht, kann man wirklich nicht meckern. Die sind oft sehr detailreich gezeichnet und auch die sanften Farben haben mir gut gefallen, da sie die träumerische Atmosphäre gut unterstrichen haben. Es schadet natürlich auch nicht, dass der Planet Gaia mit seinen verschiedenen Königreichen auch ein tolles, abwechslungsreiches Setting ist.

Die Musik fand ich auch klasse. Zuständig dafür waren Yoko Kanno (die auch die Musik für "Cowboy Bebop" komponierte) und Hajime Mizoguchi- und sie haben einen wunderbaren Job gemacht. Nicht nur, dass die epische Musik immer gut zu den einzelnen Szenen passte, sie blieb mir auch absolut im Ohr.

Was das Opening angeht: Das japanische Intro Theme "Yakusoku wa Iranai" (gesungen von Maaya Sakamoto, die im Original Hitomi spricht) gefällt mir mit seinen ruhigen, verträumten Klängen sehr gut und wirkt einfach lieb.

Als "The Vision of Escaflowne" in Deutschland das erste Mal ausgestrahlt wurde (auf dem Sender MTV), hat man allerdings den Electronic-Track "People" von der Gruppe Dax Riders als Opening verwendet.
Und ich muss sagen: Ich find's richtig cool! Auch wenn der Song musikalisch und textlich objektiv betrachtet nicht so gut zur Serie passt wie das Original, konnte mich der höchst eingängige Song auf Anhieb überzeugen. Ich kann jeden verstehen, der "People" dem japanischen Opening vorzieht.

Das Ending "Mystic Eyes" (Hiroki Wada) fällt etwas ab. Der Dance-Song wirkt etwas deplatziert und ist einfach nicht herausragend, aber auch sicherlich nicht schlecht.

Fazit
Ein echtes Juwel! Ich finde es schade, dass "The Vision of Escaflowne" ein bisschen im Schatten von anderen Anime-Klassikern der 90er steht.
Klar, ein paar Dinge könnte ich schon kritisieren.
Dass zum Beispiel Dilandau sich am Ende als Allens manipulierte Schwester herausstellte, war doch etwas weit hergeholt.
Aber ehrlich gesagt: Das möchte ich gar nicht! Denn das Gesamtpaket hat für mich einfach gestimmt: Story, Atmosphäre, Charaktere, Synchro, Musik, Zeichenstil und Folgenanzahl.

Wer ganz allergisch auf alles reagiert, was ansatzweise mit Märchen oder Fantasy zu tun, sollte vielleicht lieber die Finger von der Serie lassen. Immerhin kommen hier Ritter, Prinzessinnen, Tarotkarten und Figuren mit Engelsflügeln vor.

Ansonsten: Absolute Empfehlung!

PS: Ich finde es irgendwie niedlich, dass man auf Gaia die Erde als "den Mond der Illusionen" bezeichnet.
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