AsaneRedakteur
#1Diese OVA baut auf der Welt der Serie auf (das Produktionsteam ist im wesentlichen das gleiche), konzentriert sich aber auf die Konkurrenz der beiden magischen Eliteschulen Urara und Momiji. Da bei allerhand öffentlichen Events Urara immer alles an Ruhm & Ehre einheimst und Momiji dabei leer ausgeht, besinnt man sich dort auf Maßnahmen und schickt Popi-kun (oder auch "Poppy", der Varianten sind hier viele) los, um die Urara auszuspionieren.
Das Ergebnis kann man getrost vorwegnehmen, denn es ist in allen drei Teilen der OVA nur zu offensichtlich: sehr gediegen und geordnet geht es auf der Momiji zu, die Dinge nehmen ihren geregelten, und doch auch langweiligen Lauf, während auf der Urara Chaos pur herrscht, irre abgedrehte Lehrer einen ebenso überdrehten Sack voll Flöhe unterrichtet, überhaupt alle möglichst schräg drauf sind – und dennoch (oder gerade deswegen?) allerhand auf die Reihe kriegen. Das ist zwar pädagogisch etwas zweifelhaft, aber dem kindlichen Publikum wird's gefallen.
Und für Kinder ist diese Serie auch zugeschnitten. Das wird klar an den Texteinblendungen (Furigana), an den Songs, am Verhalten der Charaktere, am Humor. Überhaupt an allem.
Vor allem an dem extrem hohen Tempo, das hier vorgelegt wird. Denn »Akazukin Chacha« ist zuallererst eine Nonsense-Komödie übelsten Schlages. Ein Haufen spinnerter, überdrehter Idioten erwartet Poppy-kun, als er die Konkurrenz auskundschaften will, um an das Geheimnis ihres Erfogs zu gelangen. Die Urara-Schule erweist sich nämlich als überaus lebhaft und in ihrem Grad an Irrsinn als absolut unzurechnungsfähig. Allerdings auch als eine Schule, in der alle freundschaftlich miteinander verbunden sind und in der alle, auch in der Freizeit zusammen mit den Lehrern, gemeinsam allerlei Dinge unternehmen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch die Gemeinschaft stärken. Typisch Japan eben.
Also wird der arme Poppy schnell Opfer ihrer Freundschaftsbemühungen, erfährt Läuterung in Sachen Menschlichkeit und Erlösung in Sachen Lebenssinn. Das ist im Grunde schön anzusehen, speziell in der Schlussfolge, aber je nachdem, wie man mit der Comedy zurechtkommt, werden die Nerven doch sehr auf der humoristischen Streckbank strapaziert. In bester Nonsense-Manier ist alles grenzenlos überdreht, die Slapstick-Einlagen überbieten sich in ihren explosiven Idiotien, das Tempo ist immer auf oberster Stufe – doch so hat der Zuschauer wenigstens den Komfort, nicht unbedingt jedem Gag folgen zu müssen, die Sache ruhiger angehen und die Aufmerksamkeit schleifen zu lassen. Situationen, die an sowas Exotischem wie Realismus und Logik ausgerichtet sind, bleiben deutlich in der Unterzahl.
Dem Eingewöhnen auf der Urara (Ep. 1) folgt ein Attentat (Ep.2 ) und am Ende (Ep. 3) ein Entscheidungskampf, der sich in seinen Plot-Twists nur so überbietet.
Noch kurz zum Künsterlischen:
Die BGM ist erwartungsgemäß Komik-orientiert, jedoch bei erstaunlicher stilistischer Vielfalt. Man begegnet sogar älteren Jazz-Richtungen bis zurück zu Dixieland und Swing. Passt natürlich, da die Comedy sich oft nicht von dem unterscheidet, was man schon in den 30er Jahren lustig gefunden hat.
Was das Artwork betrifft, kann man das als typisch für die 90er Jahre bezeichnen, die Hintergründe beispielsweise sind nicht sehr detailliert, eher im großzügigen Aquarellstil gehalten. Bei dem man aber mehr erkennt (oder mehr imaginiert), als wenn's fotorealistisch ausformuliert wäre. Die Animationen selber sind nicht direkt überragend, aber passend für den Slapstick, den man hier geboten bekommt. Bewegungen sind bekanntermaßen knifflig, also werden sie gern durch Speedlines ersetzt.
Die titelgebende Heldin spielt hier zwar nur in der zweiten Reihe, dennoch ahnt man ihren Charme und ihr Potential, bei ihren Magieversuchen eine Schneise der Zerstörung zu hinterlassen.
Warmherzig, abgedreht und old-fashioned. Ähnlich »Hime-chan no Ribbon«, das kurz einmal erwähnt wird. Wer also gerade mit der Frage schwanger geht, ob es lohnt, sich die immerhin 74 Folgen der Serie anzutun, kann in dieser OVA sicherlich eine brauchbare Antwort finden.
Das Ergebnis kann man getrost vorwegnehmen, denn es ist in allen drei Teilen der OVA nur zu offensichtlich: sehr gediegen und geordnet geht es auf der Momiji zu, die Dinge nehmen ihren geregelten, und doch auch langweiligen Lauf, während auf der Urara Chaos pur herrscht, irre abgedrehte Lehrer einen ebenso überdrehten Sack voll Flöhe unterrichtet, überhaupt alle möglichst schräg drauf sind – und dennoch (oder gerade deswegen?) allerhand auf die Reihe kriegen. Das ist zwar pädagogisch etwas zweifelhaft, aber dem kindlichen Publikum wird's gefallen.
Und für Kinder ist diese Serie auch zugeschnitten. Das wird klar an den Texteinblendungen (Furigana), an den Songs, am Verhalten der Charaktere, am Humor. Überhaupt an allem.
Vor allem an dem extrem hohen Tempo, das hier vorgelegt wird. Denn »Akazukin Chacha« ist zuallererst eine Nonsense-Komödie übelsten Schlages. Ein Haufen spinnerter, überdrehter Idioten erwartet Poppy-kun, als er die Konkurrenz auskundschaften will, um an das Geheimnis ihres Erfogs zu gelangen. Die Urara-Schule erweist sich nämlich als überaus lebhaft und in ihrem Grad an Irrsinn als absolut unzurechnungsfähig. Allerdings auch als eine Schule, in der alle freundschaftlich miteinander verbunden sind und in der alle, auch in der Freizeit zusammen mit den Lehrern, gemeinsam allerlei Dinge unternehmen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch die Gemeinschaft stärken. Typisch Japan eben.
Also wird der arme Poppy schnell Opfer ihrer Freundschaftsbemühungen, erfährt Läuterung in Sachen Menschlichkeit und Erlösung in Sachen Lebenssinn. Das ist im Grunde schön anzusehen, speziell in der Schlussfolge, aber je nachdem, wie man mit der Comedy zurechtkommt, werden die Nerven doch sehr auf der humoristischen Streckbank strapaziert. In bester Nonsense-Manier ist alles grenzenlos überdreht, die Slapstick-Einlagen überbieten sich in ihren explosiven Idiotien, das Tempo ist immer auf oberster Stufe – doch so hat der Zuschauer wenigstens den Komfort, nicht unbedingt jedem Gag folgen zu müssen, die Sache ruhiger angehen und die Aufmerksamkeit schleifen zu lassen. Situationen, die an sowas Exotischem wie Realismus und Logik ausgerichtet sind, bleiben deutlich in der Unterzahl.
Dem Eingewöhnen auf der Urara (Ep. 1) folgt ein Attentat (Ep.2 ) und am Ende (Ep. 3) ein Entscheidungskampf, der sich in seinen Plot-Twists nur so überbietet.
Noch kurz zum Künsterlischen:
Die BGM ist erwartungsgemäß Komik-orientiert, jedoch bei erstaunlicher stilistischer Vielfalt. Man begegnet sogar älteren Jazz-Richtungen bis zurück zu Dixieland und Swing. Passt natürlich, da die Comedy sich oft nicht von dem unterscheidet, was man schon in den 30er Jahren lustig gefunden hat.
Was das Artwork betrifft, kann man das als typisch für die 90er Jahre bezeichnen, die Hintergründe beispielsweise sind nicht sehr detailliert, eher im großzügigen Aquarellstil gehalten. Bei dem man aber mehr erkennt (oder mehr imaginiert), als wenn's fotorealistisch ausformuliert wäre. Die Animationen selber sind nicht direkt überragend, aber passend für den Slapstick, den man hier geboten bekommt. Bewegungen sind bekanntermaßen knifflig, also werden sie gern durch Speedlines ersetzt.
Die titelgebende Heldin spielt hier zwar nur in der zweiten Reihe, dennoch ahnt man ihren Charme und ihr Potential, bei ihren Magieversuchen eine Schneise der Zerstörung zu hinterlassen.
Warmherzig, abgedreht und old-fashioned. Ähnlich »Hime-chan no Ribbon«, das kurz einmal erwähnt wird. Wer also gerade mit der Frage schwanger geht, ob es lohnt, sich die immerhin 74 Folgen der Serie anzutun, kann in dieser OVA sicherlich eine brauchbare Antwort finden.
Beitrag wurde zuletzt am 05.09.2022 23:56 geändert.
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