Akira (1988)

アキラ

Rezensionen – Akira

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Akira“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DevilsPlaything#1
"Akira" ist unbestritten einer der größten Meilensteine im Anime-Universum!!! Kein anderes Werk hat bis zum Erscheinen von Ghost In The Shell (der nächste Meilenstein) die weitere Entwicklung des Genres so nachhaltig beeinflusst. Der Manga „Akira" war der erste Manga, der in Deutschland veröffentlicht wurde. Der Anime, der erste, der bei uns ins Kino kam.


Zu den Animationen: Es versteht sich natürlich von selbst, dass der Film zeichnerisch mit heutigen Animes nicht mithalten kann. Was dabei oft vergessen wird, ist der fehlende Einsatz von Computer und Folien-Technik. „Akira" ist tatsächlich einer der letzten Animes, der komplett von Hand gezeichnet wurde. Und mit diesem Wissen erscheinen die Animationen des Klassiker auch in einem anderen Licht. Angefangen, mit den Hintergründen, die in ihrer Qualität den heutiger Animes in nichts nachstehen, sind es vor allem die hervorragend umgesetzten Actionsequenzen die den Zuschauer in Erstaunen versetzten. Rauchentwicklungen, Schüsse, Explusionen, Fahrzeugbewegungen, die Motorik der Akteure, fallende Glasplitter Und - Und - Und . . . Alles wurde sehr realitätsnahe, und physikalisch korrekt mit einer unglaublichen Detaildichte umgesetzt. Erreicht wurde dies durch die Anzahl der Einzelbilder. Denn während eine normale Bildsekunde aus 24 Einzelbildern besteht, bestritt man für „Akira" den gigantischen Aufwand, satte 36 Bilder pro Sekunde zu zeichnen.

Beim Sound ging man ebenfalls keine Kompromisse ein. Kristallklar vernimmt der Zuschauer eine Fülle von vielseitigen Umgebungsgeräuschen den kompletten Film hindurch, wie das Beispiel einer Bar-Szene veranschaulicht: Schritte auf Parkett, eingeschenkter Alkohol, tuschelnde Gäste, Motorengeräusche von der Straße, Musik aus einer Jukebox, das Knarren der Tür usw..
Die Musik des Film unterstreicht mit einer Mischung aus Marsch und Oper die göttlich-apokalyptische Stimmung des Animes. Während in ruhigeren Szenen kaum Musik zum Einsatz kommt, was man als angenehme Verschnaufpause zwischen spannenden Actionszenen werten kann.
Die alte deutsche Synchronisation von 1988 weicht natürlich vom Original ab, doch sorgen die bereits damals hervorragenden Sprecher für echten Lauschgenuss. Anlässlich einer DVD-Neuauflage im Jahre 2005 gab Panini eine neue Snychronisation in Auftrag, die viel wortgetreuer ist, als die Damalige. Auf diese Weise wird der komplexe Plot um einiges verständlicher. Allerdings war Panini so schlau und engagierte dafür nur erstklassige und bekannte Synchronsprecher, die auch die neue Synchro zu einem Hörgenuss machen.

Die Atmosphäre des Animes setzt von Anfang an auf die düstere Seite der menschlichen Schöpfungskraft. Neo-Tokyo ist ein verdreckter und übersättigter Moloch und nur der Gipfel eines verrottenden Eisbergs. Der gewinnbringende Aufschwung ist vorbei. Regierungsgegner versuchen mit Terroranschlägen die Regierung zu beeinflussen. Da Regierung selbst unfähig und durch und durch korrupt ist, weiß auch die Bevölkerung nicht, auf wessen Seite sie sich schlagen soll. So kommt es immer öfter zu Demonstrationen, die immer mehr in gewalttätige Ausschreitungen enden. Angeheizt wird die Stimmung Weltuntergangs-Predigern, die endlich das reinigende Feuer herbeisehnen. Dazwischen sind die Loser und Vergnügungssüchtigen, die sich einfach treiben lassen und miese Rocker-Banden die sich aus Langeweile prügeln, bestehend aus Jugendlichen, die keine Perspektive haben. Alles in allem ergibt sich eine hässliche Welt, in der Keiner leben möchte.
Das Szenario wirkt deswegen so bedrückend, weil es trotz der Futuristik sehr realistisch gestaltet wurde. So blickte man bereits beim Entwerfen des Drehbuches auf die Nachkriegs-Ära Deutschlands und Japans.

Die Charaktere des Films sind ebenfalls nicht das, was man sich als klassische Helden oder Bösewichte vorstellt. Die Grenzen sind hier zunächst verschwommen und klären sich erst im Laufe der Zeit zwischen gut und böse auf. Ein genauer Blick auf das Umfeld unserer Akteure macht es sehr nachvollziehbar, warum man in so einer kalten Welt nur zu einem fiesen Arschloch mutieren kann und sich zu Banden zusammenrottet. Es ist die einzige Möglichkeit sich zu behaupten. Alleine ist man verloren. Für Kaneda und Tetsuo ist ihre Gang sogar eine Art Familienersatz, in der es gilt zusammenzuhalten! Doch während Kaneda versucht, sich trotz seiner beschissenen Lage ein bißchen Menschlichkeit zu bewahren; hadert Tetsuo sehr mir seinem Schicksal und bricht schließlich unter der Last seiner neugewonnenen Göttlichkeit zusammen. Der unausweichliche Konflikt scheint also von vornherein bereits vorprogrammiert.

Die düstere Story des Animes beschäftigt sich mit der unbändigen Schöpfungskraft des Menschen, und wie sie auch zu dessen Fluch geraten kann. Der spannende Konflikt zwischen Kaneda und Tetsuo ist eigentlich nur eine explosive Nebenhandlung in einem moralischen Lehrstück über den angeborenen Hang zum Größenwahn, der in jedem Menschen steckt. Dabei sind Tetsuo`s Handlungen und Motivationen stellvertretend für die gesamte Spezies Homo Sapiens.

Fazit: Bei einer Entstehungszeit von fast Vier Jahren setzte man bei diesem Anime-Film auf Qualität, die der Manga vorgab. Der Film ist ein MUSS für jeden Anime-Fan, aber auch Anhängern sozialkritischer Sience-Fiction-Hammer wie „Blade Runner" durchaus zu empfehlen. Jedem sei auch angeraten den Manga zu lesen, der noch wesentlich komplexer und sozialkritischer ist als der Anime. Zudem enthüllt der Manga das eigentlich Ende der Geschichte, denn er wurde erst 1990 fertig gestellt.
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Avatar: b-s-v#2
So, dann schreiben wir doch auch mal was zu unserem Lieblingsfilm. Für ein wirklich ausführliches Review, das Akira in seiner ganzen Größe lobt, solltet ihr aber vielleicht den Kommentar von DevilsPlaything lesen.

Dieser Anime gilt zu Recht als die Definition von Cyberpunk und hält allen autoritären Staaten den Spiegel vor's Gesicht. Neo-Tokyo wird im Jahr 2019 beherrscht von Korruption, Studentenprotesten und Straßenkämpfen mit der Militärpolizei. Selbsternannte Propheten verkünden den Weltuntergang und rivalisierende Rocker- und Jugendbanden schlagen sich zum Spaß die Schädel ein, während das Militär an Menschen mit telekinetischen Kräften herumexperimentiert, was eine kleine Gruppe von Terroristen zu verhindern sucht.


In diesem turbulenten Setting finden wir die beiden Hauptpersonen Kaneda und Tetsuo vor, deren bisheriges Leben, das sich bis dato nur um Mädchen, Drogen und vor allem ihre getuneten Motorräder drehte, bald gänzlich andere Bahnen einschlagen wird...

Optisch wie auch inhaltlich ist Akira bis heute einer der besten Anime, die ich je gesehen habe und ist an Flüssigkeit von Bewegungsabläufen, Detailgenauigkeit von Hintergründen, Realitätsnähe, sowie Spannung und Präsentation im Generellen kaum zu überbieten. 90% von Allem, was in den letzten 20 Jahren rauskam, kann sich hiermit nichtmal ansatzweise messen.

Ein weiteres Highlight stellt die Charakterentwicklung dar, die einem hier in nur knapp zwei Stunden geboten wird. Selbst in besseren Serien sucht man so viel Tiefgang meist vergeblich. Ebenso beeindruckend ist die Gesamtatmosphäre.

Für den Soundtrack zeigte sich Geinoh Yamashirogumi verantwortlich, der hier ebenfalls ganz klar ein apokalyptisches Meisterwerk abgeliefert und vor allem mit dem Stück "Tetsuo" Gänsehautmaterial allererster Güte geschaffen hat, das bis heute seinesgleichen sucht.

Dieser Film liefert ein einmaliges Maß an Kritik an Gesellschaft und Politik, Action, Dramatik und sogar ein wenig Humor und Romantik. In Zeiten anhaltender weltweiter Konflikte, zunehmender Globalisierung, totalitärer Regime und Bürgerkriege, der Genmanipulation und des Klonens ist Katsuhiro Otomo's Meisterstück aktueller denn je.

Kurz: Wer Akira nicht gesehen hat, der hat ein Stück Filmgeschichte verpasst.
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Avatar: Ag3ntOrang3#3
Anspruch:sehr viel
Action:viel
Humor:mittel
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
Von Anfang an soll klar sein, dass ich diesen Anime schon oft gesehen habe, aber den Manga bis jetzt noch nicht gelesen habe. Ich bedauere dies, da ich eigentlich immer zuerst gerne den Manga also die "Urfassung" einer Geschichte lese und mir dann den Anime, wenn es ihn den gibt, zu Gemüte führe. Ich hoffe, dass der Manga zu Akira bei uns in Deutschland irgendwann noch mal vollständig zu bekommen sein wird.

Der Anime Akira ist ein Meilenstein der Geschichte des japanischen Zeichentricks und zählt zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen. Alle nur erdenklichen Faktoren, die zu einem wirklich guten Anime gehören, fließen in gelungener Form in dieses Meisterwerk ein: Handlung, Anspruch, Charaktere, Animationsqualität und meiner Meinung nach ein wirklich atemberaubender Soundtrack von Shoji Yamashiro glänzen durch hochwertige Qualität und machen Akira zu einem dieser Anime, die man immer wieder anschauen möchte.

Es gibt Werke, die keinerlei Schwächen aufweisen, die von niemandem in ihren Grundfesten erschüttert werden könnten und Akira zählt definitiv dazu. Zusammen mit Ghost in the Shell hat dieser Anime den westlichen Markt für Anime hellhörig gemacht und dies zeigt, was für eine wichtige Rolle Akira für jeden Animefan spielen sollte. Ohne solche Wegbereiter wären wir in Europa wohlmöglich niemals in den Genuss gewisser Animeserien und Filme gekommen. Ich finde es ist wichtig die Wurzeln zu kennen und solchen "Urvätern" den nötigen Respekt zu zollen.

Dabei hat Akira bis heute nichts von seinem Stil und seiner überzeugenden Handlung eingebüßt. Im Gegenteil: Die Zukunftsvisionen, die in solchen Anime geliefert werden sind heute mehr relevant als je zuvor.

Fazit: Im Grunde genommen kann ich mich nur bei Katsuhiro Otomo und anderen Genies, wie Shoji Yamashiro, die ihren Teil zu diesem Epos beigetragen haben, bedanken.
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Avatar: flumo#4
"Akira" stellt nach Meinung vieler Filmkritiker die Referenz im Genre Anime und einen Meilenstein in Sachen Animationsfilm dar. Trotz seines Alters spürt man diesem Urgestein immernoch seine Klasse an. Doch bietet "Akira" wirklich den Stoff aus dem das Anime-Genre heute gewoben ist? Und ist dieser Titel auch heute noch relevant?

Handlung:

1988, Tokyo wurde durch eine nukleare Explosion zerstört. Der 3. Weltkrieg brach unmittelbar danach aus und die Menschen der ehemaligen Millionenmetropole machte sich daran Tokyo wieder neu zu errichten. 31 Jahre später ist diese durch den Wiederaufbau erweckte Euphorie in einem Sumpf aus Korruption und Gewalt erstickt. Die Menschen auf der Straße beten zu einer Macht namens "Akira", die anscheinend für die Zerstörung Tokyos vor 31 Jahren verantwortlich war. Sie beten für einen Neuanfang, den die korrupten Politiker unter keinen Umständen zulassen möchten.

In dieser postapokalyptischen Welt lernen wir Tetsuo und Kaneda kennen. Beide sind Mitglieder einer Motorradgang und verbringen die meiste Zeit damit, mit Mädels rumzuhängen und motorisierte Straßenschlachten auszuüben. Der Gang in die Berufsschule hat für die Jungs keine Bedeutung mehr, stattdessen wird sich in üblen Spelunken der Kopf mit Drogen zugedröhnt.

Eines Abends wird Tetsuo in einen Unfall mit einem kleinen Jungen verwickelt, der seltsame Kräfte besitzt. Tetsuo wird durch das Militär abgeführt und unter Beobachtung gestellt. Scheinbar wurde durch den Kontakt mit dem kleinen, greisenhaften Jungen eine zerstörerische Kraft aktiviert, die Tetsuo in den Wahnsinn treibt. Er flieht aus der Anstalt und macht sich auf den Weg um "Akira" zu finden, dessen Name ihm pausenlos durch den Kopf schwirrt.

Vorweg muss man erwähnen das der Regisseur sich sichtlich darum bemüht hat, den sehr umfangreichen Manga auf 2-stündiges Zelluloid zu bannen. Die Schwächen die sich dabei ergeben, macht man erst im letzten Teil des Films aus, indem Tetsuo mit seinen Kräften die Kontrolle verliert. Bis dahin nimmt der Film kontinuierlich Fahrt auf und zeigt einen Handlugsabschnitt nach dem Anderen. Als Zuseher muss man ein gewisses Maß an Konzentration mitbringen, denn "Akira" lenkt abseits der stringenten Handlung durch sozialkritische und philosophische Ansätze immer mal wieder von der Handlung ab. Auch der Wechsel von Pro- und Antagonisten, der im Film sehr dynamisch ist, macht das Zusehen nicht sonderlich einfacher.

Doch genau dieser Facettenreichtum ist neben der eindringlichen Präsentation einer der Gründe für die Faszination von "Akira". In wenigen Bildern werden viele unterschwellige Botschaften und Metaphern suggeriert, sodass man sich nach dem gemeinsamen Sehen mit Freunden oder dem Partner gerne für eine halbe Stunde hinsetzt, um den Film nochmal zu genauer besprechen.

Der letzte Teil des Films wirft den Zuschauer nochmal komplett über Bord und bietet einen Endkampf, in dem Tetsuo in ein ekelerregendes, riesengroßes Babywesen mutiert und mit seiner Masse alles um sich herum einschließt. Das Gesehene ist atemberaubend, wirkt aber trotz der guten Ansätze in der vorherigen Handlug interpretationstechnisch nicht ganz rund. Die vielen philosophischen und sozialkritschen Ansätze waren bis dahin sehr schlüssig verpackt, gegen Ende hin geht mir der Fim zu sehr in eine metaphysische Ebene, in der der Zuschauer letztendlich mit seiner Logik komplett im Stich gelassen wird. Der Schluss des Films ist im Kontrast zu der vorherigen Konsequenz überraschend versöhnlich ausgefallen. Trotz oder wegen der vielen metaphysischen Allegorien am Ende lässt der Film auch einige Fragen offen.

Insgesamt bietet "Akira" heute noch das was man von einem Cyberpunk-Endzeitanime erwartet: eine peitschende Handlung, schräge Einfälle, Gewalt und Sex, Metaphern und Sozialkritik ohne Ende, und ein Finale furioso, welches alles auf einen Haufen wirft.

Charaktere:

"Akira" wartet mit einer Fülle von interessanten Charakteren auf. Wir haben natürlich den typischen Protagonisten in Form von Kaneda, der die Motorradgang leitet und den Mut aufbringt Tetsuos Tour de Force aufzuhalten. Er selbst steht sinnbildlich für die Gesellschaft des Wiederaufbau Tokyos: auf der einen Seite perspektivlos, rüpelhaft und leichtsinnig. Auf der anderen Seite loyal, sorgsam und mutig. Tetsuo steht dagegen für die Verzweiflung und die Wut, die diese Gesellschaft tief verborgen in sich trägt. Als er die wahren Ausmaße seiner Kraft erkennt, nutzt er diese trotz aller Warnungen aus, um diese Welt am Abgrund zu zerstören. Auf seinen Weg erkennt er bald nicht mehr Freund und Feind. Diese Gleichung findet man auch in den Kämpfen zwischen Polizisten und Demonstranten, die in ihrer Verzweifelung und ihrer Angst selbst nicht mehr wissen was sie tun und wem sie gehorchen sollen. Trotz seines wortwörtlich destruktiven Verhaltens merkt man Tetsuo seine Verwirrung und seine Hilflosigkeit jederzeit an. Dies steigert sich zum Ende, in der er komplett die Kontrolle verliert. Die restlichen Charaktere bekommen jeweils einen beachtlichen Anteil an Screentime zugeteilt, wenn man dies in Verhältnis zu den Hauptcharakteren stellt. Speziell der Oberst ist durch sein udurchsichtiges Verhalten sehr positiv aufgefallen.

Genau wie die Handlung gibt es bei den Charakteren keine wirkliche Schwarz-Weiß-Seherei
und jeder Charakter hält sich bis zum Ende ein Hintertürchen offen um richtig glänzen zu können.

Zeichnungen:

Die Animationen sind heute noch auf höchstem Niveau. Man kann sich Szene für Szene nochmal angucken und man findet immer etwas Neues - so detailliert sind die Zeichnungen ausgefallen. Es gibt viele Szenen die sich bei diesem Film einfach ins Gedächtnis brennen. Der Zeichenstil hingegen ist Geschmackssache, wenn man dies mit dem heutigen Standard vergleicht. Sicherlich wäre aber "Akira" nicht das Meisterwerk geworden, hätte es sich dem allgemeinen Standard bedient.

Insgesamt kann man präsentationstechnisch das erwarten, was man sich von einem aufwendig produziertem Animemovie verspricht

Zeichnungen:

Der Soundtrack ist eigenwillig-sakral, bringt aber den Bombast mit, um einzelne Szenen unvergesslich zu machen. Speziell die Motorradjagd am Anfang des Films wirkt durch den peitschenden Soundtrack noch um einiges aufregender als dies ohnehin der Fall ist ist. Wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass man die Wirkung einer vernünftigen musikalischen Untermalung nicht unterschätzen sollte.

Fazit:

Ein in sich rundum gelungener Film, den Film- und Animekenner gesehen haben müssten. Der damals ausgelöste Hype ist in Anbetracht des Ergebnisses mehr als berechtigt. Das ist der Stoff mit dem sich das Genre anfang der 90er Gehör verschafft hat und allmählich zum Geheimtipp wurde. Viele Filme mit ähnlicher Thematik wie z.B. "Ghost in the Shell" haben sich sichtlich "Akira" bedient.

Das absolute Referenzwerk stellt der Film aufgrund der Zahl von hochklassigen Animefilmen, die in der Zwischenzeit erschienen sind, nicht mehr dar. Dennoch ist dieser Film ein echter Klassiker und gehört in jede Filmsammlung.
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Avatar: Animation is Art#5
Akira von Katsuhiro Otomo setzte 1988 Maßstäbe.
Er gilt als Meilenstein der Comic Geschichte und spielte für die Verbreitung von Mangas und Animes im Westen eine große Rolle. Akira war die erste in Deutschland komplett veröffentlichte Manga-Serie. Er konnte das in westlichen Ländern bestehende Klischee "Animes seien Kinderfilme" überwinden und fand bei einem erwachsenen Publikum interesse.


Die Handlung spielt im Jahre 2019 in einem Zukunfts-Szenario in Tokio nach dem dritten Weltkrieg. Die beiden Motorrad-Gangmitglieder Kaneda und Tetsuo begegnen zufällig einem Jungen mit seltsamen Gesichtszügen und übernatürlichen Fähigkeiten. Die beiden werden in politische Intrigen verwickelt und ein höheres Wesen soll das Ende der Welt heraufbeschwören...

Dem ganzen Film über wird dem Zuschauer ein düsteres Setting geboten. Die Atmosphäre ist dicht und Tokio ist im Chaos versunken. Es herrscht Gewalt. Die zeichnerische Leistung war damals überragend und steht dem auch heute in nichts nach, wobei wir heute natürlich ganz andere Standards haben. Die Charaktere sind weit davon ab irgendwelche Helden zu sein, auch sind sie vielleicht nicht so eingängig, was zu dem Setting natürlich sehr gut passt.

Fazit:
Akira kann man wohl als wichtigen Film für den westlichen Anime und Manga Markt beschreiben.
Alleine dies rechtfertigt schon, dass man diesen Film gesehen haben sollte. Dies wird mit einem düsteren Setting, einer dichten Atmosphäre und einer sozialkritischen Story, die Interpretationsfreiraum lässt bestärkt.
Mich hat der Film auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt.
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Avatar: AnimeChris#6
Anspruch:sehr viel
Action:viel
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
Akira zählt nicht nur zum alten Eisen, sondern auch zu den erfolgreichsten Animes der letzten 30 Jahre. Er ist nicht besser als alles was seitdem veröffentlicht wurde, doch warum hat gerade er es geschafft die westliche Welt für Anime zu begeistern?

Bevor 1988 Akira das Licht der Leinwand erblickte ahnte noch kaum jemand, dass es sogar schon eine Mangavorlage gab, die sich in Japan beachtlicher Berühmtheit erfreute. Kaum jemand ahnte, was ein japanischer Anime denn wirklich alles kann. Und so stellte der Film mal so eben mit Links eine neue Größenordnung dar.

Das beginnt schon mit der Genauigkeit der Zeichnungen, was damals einfach nicht Standart war. Es ist Regisseur Katsuhiro Ôtomo zu verdanken, dass so etwas überhaupt in einem Film realisiert wurde. Der Erfinder der Akira Mangaserie ließ es sich nicht nehmen auch das Ruder beim Anime zu übernehmen und das merkt man an jedem einzelnen Bild mit seinem unverwechselbaren Zeichenstil, den Kenner schon aus Robot Carnival kannten. Doch um noch einen drauf zu setzen steigerte er sich selbst gegenüber seinen früheren Werken und arbeitete mit tollen Lichteffekten vor allem bei Nacht, genialen technischen Designs wovon die Motorräder wohl das Beste sind und Szenen in denen sich wirklich an jeder Bildecke etwas tut und dabei noch jeder Millimeter toll animiert wurde.

Doch es ist nicht nur der Zeichenstil und die für die Zeit einfach sagenhafte Animation, die alles in den Schatten stellten was wir Westliche damals gesehen hatten, es war mehr. Otomo schaffte eine schon fast seltsam erdrückende Atmosphäre, die bei diesem Titel einfach unglaublich wichtig war. Keine Gute-Laune-Disney Welt, sondern eine harte Zukunftsvision. Man ist gefesselt und geschockt zugleich und so war schnell klar, dass hier mit einem „Zeichentrickfilm“ aus Japan wirklich ein erwachsenes Publikum angesprochen wurde. Von daher war der kommerzielle Erfolg in Deutschland nicht möglich, doch jeder junge Erwachsene wollte dieses Spektakel sehen und erzählte es weiter.

Auch die Klänge des Film trugen ihren Teil zur besonderen und anderen Atmosphäre bei. Otomo ließ einen Soundtrack produzieren, der deutlich seine asiatischen Wurzeln betont und gleichzeitig in eine westlich geprägte Zukunft passt. Das Ergebnis kann sich hören lassen und ich war verblüfft wie gut der Soundtrack auch heute noch in der Lage ist meinen Puls bei den Spannungsszenen nach oben zu treiben.

Natürlich ist das Herz des Erfolgs die Geschichte, die Otomo hier erzählt. Knallhart wird hier an der Gesellschaft kritisiert und davor gewarnt was Genmanipulation anrichten kann. Viele weitere moralische und ethische Probleme landen in den 119 Minuten auf dem Tisch und keines wird auch nur ansatzweise oberflächlich behandelt – sei es das Problem sich als Außenseiter zu fühlen, Eifersucht auf den besten Freund, Gruppenzwang, Wissenschaftler die ihre Grenzen nicht kennen, und Freundschaften die keine Grenzen kennen – nicht einmal den Tod. All das und noch vieles mehr erwartet den Zuschauer auf einer visuell und erzähltechnisch spannenden Reise, in der es nie wirklich eine Verschnaufpause gibt. Selbst am Ende der Geschichte steht einmal mehr fest, dass einen hier kein Hollywoodende erwartet, sondern eine andere Art von Ende, wie es bis dato völlig neu war. Es provoziert, regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen mit einem seltsamen Gefühl.

Die westliche Welt hat auch heute noch ein Problem mit Animes. Oft belächelt und meist nicht ernst genommen ist sich jedoch jeder der Akira gesehen hat einig, dass japanische Animes etwas großartiges sein können und einen frischen Wind und eine besondere Tiefe bieten, was selbst über 20 Jahre später noch von keinem westlichen Animationsfilm erreicht wurde.
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Avatar: Tribunator#7
Akira, „der Anime“ schlechthin. Kein Film, ja ich benutze das Wort „Film“ und nicht „Anime“, den ich je gesehen habe, hat mir so viele Facetten, die ein Film bieten kann, gezeigt.
Ein Überblick der Story:
Akira spielt in einem futuristischen Tokio der nahen Zukunft. Tokio war vor kurzem noch komplett zerstört durch den dritten Weltkrieg, ist aber jetzt als „Dark-Futur“ à la „Blade Runner“ wieder aufgebaut. In der Handlung geht es hauptsächlich um die genetischen Experimente an jungen Menschen mit der DNA eines, mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten Jungen, Akira, durchzuführen. Dies geschieht mit dem jungen Tetsuo, einem Rockerbandenmitgliedes und dem besten Freund des Hauptcharakters Kaneda. Kurz gesagt: das Experiment artet aus.

Story:

Die Story – der erste Faktor weswegen der Film bei dem Zuschauer so großes Interesse weckt. Die Story ist durchgängig sehr verstrickt, sprich es spielen soziale- bzw. gesellschaftliche Probleme (z.B. Studentendemonstrationen), aber auch anarchistische (die Rockerbanden) sowie Intrigen in Politik, Militär und Wissenschaft, einen großen Unterhaltungsfaktor. Dabei verliert aber der Film nicht seinen roten Faden und überrascht stellenweise den Zuschauer mit unvorhergesehenen Dingen.

10/10 Punkten.

Animation:

Akira ist der Anime, der den Leuten der Welt zeigte, das Zeichentrick nicht unbedingt nur etwas für Kinder und Jugendliche sein muss, d.h. Blut kommt auch nicht zu kurz. Das ganze Setting bietet natürlich viele Möglichkeiten, zeichnerisch etwas herauszuholen, doch Akira nimmt einfach alles heraus. Das will heißen, dass Animation, Kulisse und Charaktere, einfach nur passen – und das immer. Man kann den Anime 10x schauen und entdeckt immer wieder kleine Zeichenelemente die einem zuerst nicht aufgefallen sind. Man merkt beim schauen: hier haben die Zeichner alles rausgeholt.

10/10 Punkten.

Soundtrack:

Wie schon von den vorherigen Wertungen zu erwarten, spielt auch hier Akira in einer ganz hohen Liga. Der Soundtrack ist durchgehend stimmig und passt sich den Szenen an. Des Weiteren ist der Soundtrack absolut kinoreif und nicht irgendein „Gedudel“ im Hintergrund.
Ich habe den Film öfters auch nur wegen dem Soundtrack angeschaut, was schlussendlich zum Kauf der CD des Soundtracks des Films bei mir folgte.

10/10 Punkten.

Fazit:

Akira ist und bleibt einfach der maßgebliche Spitzenreiter aller Animes. Wer Animes nur im Entferntesten mag, darf sich diesen Film NICHT entgehen lassen!

30/30 Punkten, sprich 100% Wertung, sprich 5/5 Sternen.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#8
Akira ist ohne Zweifel das Werk was die Anime Kultur am meisten verändert und beeinflusst hat. Soviel Liebe zum Detail...

Ich komme immer wieder nicht aus dem Staunen heraus wenn ich erneut in die Welt von Katsuhiro Otomos Akira betrete. Neo Tokyo 3 wird einfach mit einer genialen Musik untermalt die für die Ohren geschaffen worden sind. Hört euch am Besten neben dem Lesen Requiem an. Dabei im Hinterkopf halten das der Film aus dem Jahre 1988 stammt und selbst heute noch mit mittelklassigen Animationen mithalten kann. Das reicht noch nicht? Okay.. okay dann das hier!

Katsuhiro Otomo arbeitete ganze 8 Jahre an dem Manga und Hälfte der Zeit war er nebenbei, von 1984 bis 1988, mit dem Film beschäftigt. Dieses Werk schaffte es das Animes nicht mehr als Kinderserien abgestempelt werden und endlich als das Medium anerkannt worden welches es heute in der westlichen Welt ist. Peinlich genau sind alle Hinter - und Nebengeräusche exakt für diesen Anime-Film aufgenommen worden. Jede einzelne Zeichnung umgesetzt worden und stellt somit einer der letzten kompletten Animewerke ,ohne Hilfe von Computer, dar.

In den Dark-Future Anime geht es darum, dass am 16. Juni 1988 durch eine nuklearen Explosion Tokyo nahezu vernichtet wird und dies der Auftakt zum dritten Weltkrieg ist! Die Handlung beginnt 2030 (im Anime/Film 2019) und zeigt Neo-Tokyo total herunter gekommen. In der düsteren Metropole wimmelt es von Gangs und Terroristen, die von der korrupten Regierung nur mühsam mit militärischer Gewalt unter Kontrolle gehalten werden können. Aufstände und brutale Bandenkriege prägen das Leben in den Straßen. Die beiden Straßenjungs Tetsuo und Kaneda, zwei junge Teenager, streifen nachts mit ihrer Motorrad-Gang durch die Gegend und raufen sich mit anderen Gangs. Eines Tages stoßen sie auf ein sonderbares Wesen. In der Gestalt eines Kindes und dem Gesicht eines alten Mannes, schlummert ungeheure Kräfte. Nachdem Zusammentreffen ist nicht wie es vorher war: Tetsuo wird vom Militär gefangen genommen und das Opfer von Experimenten. Das Militär und die Regierung hält Akira, dessen Erwachen dem Ende der Welt gleichgesetzt wird, in ein unterirdischen Labor fest. Tetsuo, ist nun ebenso wie das Kind, in der Lage psychische Kräfte zu entwickeln, die er bald nicht mehr unter Kontrolle hat! Ist dies der Beginn einer unvorstellbaren Katastrophe - oder doch gar ein Neuanfang?

Man bekommt hier also einiges an Kaliber geliefert. Eine hungerige Gesellschaft die den Wahn endlich hinter sich haben will. Einen Motorradganganführer der gegen sein besten Freund kämpft und viele Glieder der Society darstellt. Keine Perspektive, Loyalität und Leichtsinn. Kaneda gilt als ein klassischer Protagonist der aber auch mit sich selbst zu kämpfen hat und immer das Wort gegenüber seiner Gang und sein Freund, Tetsuo hatte. Auf der anderen Seite hat man Tetsuo der sich mit der neuen Macht konfrontiert sieht und die Wut, Hass und Verzweiflung der Gesellschaft wiederspiegelt. Ein wandelndes Pulverfass was tickt.
Man kann viel in die beiden Charaktere hinein interpretieren, da sie für soviel stehen und man sich wirklich bemüht hat sie zum Leben zu Erwecken. Man fühlt sich von beiden Seiten verstanden und schwangt immer hin und her. Dabei immer die philosophische Ansicht, die Akira ja vertritt, im Hinterkopf. Ohne dabei überzuschwappen ist das Werk letztendlich DAS Dark-Future Werk neben Blade Runner.

Der größte Pluspunkt den Akira bei mir hat ist aber seine geladene Stärke und Emotion von Soundtracks. Hier möchte ich Tsutomu Ōhashi fett die Schulter klopfen. Gemischte Oper und Marsch in einer postapokalyptische Stimmung, untermalt in einer neu modischen heruntergekommenen Großstadt wie Neo-Tokyo 3? Verdammt genial!

Fazit: Akira ist schlichtweg Kunst und großes Kino! Die Liebe zum Detail springt ein in die Augen und Ohren. Wer das Werk noch nicht gesehen hat soll sich schämen und es sofort nachholen. Passend hierzu stellt Universum Anime diesen Anime bald endlich als Blu Ray in die deutschen Regale. Kaufen lohnt sich!
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