AsaneRedakteur
#1So langsam stellt sich der Eindruck ein, je weiter man in der Zeit zurückgeht, desto anständiger werden die Hentais. Anständig in mancherlei Hinsicht. Die Charaktere zum Beispiel, bzw. die Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkt; die Atmosphäre und der Humor, die beide von dem Ansatz eines low-paced Anime profitieren; die Musik natürlich auch, die entspannt im Stil der Achtzigerjahre vor sich hin plätschert und oft, wenn das Gespräch auf die Monroe kommt, die Welt der Fünfzigerjahre zitiert; aber natürlich auch der Sex, der so garnix Hentai-mäßiges hat, sondern sehr soft und unter Ausschluss sämtlicher primärer Geschlechtsorgane ausfällt, sehr liebevoll und durchaus romantisch.
Aber leider hat man es hier nicht nur mit einem Vertreter jener seltenen Gattung zu tun, in der kaum Sex in nennenswertem Maße vorkommt, sondern auch mit dem weitaus häufigeren Fall, daß eine Geschichte nicht zu Ende erzählt wird. Nach 2 Folgen ist einfach Schluss. Möglicherweise nach Bekanntwerden der ersten Verkaufszahlen.
Sämtliche Personen dieses Animes haben die Schulzeit längst hinter sich und stehen voll im Berufsleben, pflegen daher ein eher erwachsenes Verhältnis zur Sexualität, also ohne verhuschtes und verdruckstes Peinlichkeitsgetue. Desgleichen der Körperbau der Charaktere, der entsprechend der Ästhetik des letzten Jahrhunderts ein deutlich anderes Schönheitsideal widerspiegelt, vor allem deutlich näher an der Realität. (Mal abgesehen von diesen seltsamen geschminkten Brustwarzen [Ü16]. Und abgesehen von dem Umstand, daß die Protagonisten nackt eine deutlich ausgeprägtere Figur haben als angezogen.)
Deswegen ist hier aber nicht gleich alles eitel Sonnenschein. Natürlich hat auch dieses Werk so seine Schwächen, und das sogar recht deutlich. Nicht nur ist das Charakterdesign bisweilen ziemlich formlos und etwas aus der Geometrie geraten, auch das Verhalten, wenngleich deutlich moderater als in späterer Zeit, folgt nicht immer der Logik, sondern mehr dem Humorverständnis der Regie. Allen voran natürlich der Büroangestellte und Protagonist Kentarou, der ohne mit der Wimper zu zucken gleich mit drei Frauen in die Kiste steigt, wie auch sein Mitbewohner und Sidekick Haruo, der den Charme eines Beistelltisches hat und für die Rolle des Deppen gut ist.
Beim Sex fällt auf, daß man auf Biegen & Brechen Nacktheiten unterhalb der Gürtellinie meidet, wohl aus Gründen der Zensur. Daher wird das Liebesspiel eher indirekt ins Bild gesetzt, und dann mit viel metaphorischen Bezügen und symbolisch reduziert, so daß man sich seinen Teil dazu denken kann. Da es dem Hentai nicht in erster Linie darum geht, Sex zu zeigen, kann es vorkommen, daß man die Personen auch mal nackt nebeneinander sitzen sieht und über Gott & die Welt reden lässt. Im Grunde ist das für das Protagonistenpärchen Momoko und Kentarou auch besser so, denn Sex sieht bei Kentarou aus, als würde er gegen finstere Mächte kämpfen, und eine Liebeserklärung, als würde er eine Morddrohung aussprechen.
Der unangefochtene Star dieser Vorstellung ist natürlich Momoko, die japanische Marylin-Monroe-Anwärterin, die, wie es scheint, wöchentlich ihren Job wechselt und auch sonst so ihren eigenen Kopf hat. Jedenfalls lässt sie sich von autoritären Personen nicht unterkriegen. Was ein Gutteil des Humors ausmacht.
Leider ist es aber auch so, daß der Hentai, obwohl er die Charaktere (und nicht den Sex) in den Mittelpunkt stellt und eine ganze Reihe an Standard-Eigenheiten späterer Produktionen meidet, trotzdem ziemlich blass bleibt.
Bonuspunkt für originelles Haustier!
Aber leider hat man es hier nicht nur mit einem Vertreter jener seltenen Gattung zu tun, in der kaum Sex in nennenswertem Maße vorkommt, sondern auch mit dem weitaus häufigeren Fall, daß eine Geschichte nicht zu Ende erzählt wird. Nach 2 Folgen ist einfach Schluss. Möglicherweise nach Bekanntwerden der ersten Verkaufszahlen.
Sämtliche Personen dieses Animes haben die Schulzeit längst hinter sich und stehen voll im Berufsleben, pflegen daher ein eher erwachsenes Verhältnis zur Sexualität, also ohne verhuschtes und verdruckstes Peinlichkeitsgetue. Desgleichen der Körperbau der Charaktere, der entsprechend der Ästhetik des letzten Jahrhunderts ein deutlich anderes Schönheitsideal widerspiegelt, vor allem deutlich näher an der Realität. (Mal abgesehen von diesen seltsamen geschminkten Brustwarzen [Ü16]. Und abgesehen von dem Umstand, daß die Protagonisten nackt eine deutlich ausgeprägtere Figur haben als angezogen.)
Deswegen ist hier aber nicht gleich alles eitel Sonnenschein. Natürlich hat auch dieses Werk so seine Schwächen, und das sogar recht deutlich. Nicht nur ist das Charakterdesign bisweilen ziemlich formlos und etwas aus der Geometrie geraten, auch das Verhalten, wenngleich deutlich moderater als in späterer Zeit, folgt nicht immer der Logik, sondern mehr dem Humorverständnis der Regie. Allen voran natürlich der Büroangestellte und Protagonist Kentarou, der ohne mit der Wimper zu zucken gleich mit drei Frauen in die Kiste steigt, wie auch sein Mitbewohner und Sidekick Haruo, der den Charme eines Beistelltisches hat und für die Rolle des Deppen gut ist.
Beim Sex fällt auf, daß man auf Biegen & Brechen Nacktheiten unterhalb der Gürtellinie meidet, wohl aus Gründen der Zensur. Daher wird das Liebesspiel eher indirekt ins Bild gesetzt, und dann mit viel metaphorischen Bezügen und symbolisch reduziert, so daß man sich seinen Teil dazu denken kann. Da es dem Hentai nicht in erster Linie darum geht, Sex zu zeigen, kann es vorkommen, daß man die Personen auch mal nackt nebeneinander sitzen sieht und über Gott & die Welt reden lässt. Im Grunde ist das für das Protagonistenpärchen Momoko und Kentarou auch besser so, denn Sex sieht bei Kentarou aus, als würde er gegen finstere Mächte kämpfen, und eine Liebeserklärung, als würde er eine Morddrohung aussprechen.
Der unangefochtene Star dieser Vorstellung ist natürlich Momoko, die japanische Marylin-Monroe-Anwärterin, die, wie es scheint, wöchentlich ihren Job wechselt und auch sonst so ihren eigenen Kopf hat. Jedenfalls lässt sie sich von autoritären Personen nicht unterkriegen. Was ein Gutteil des Humors ausmacht.
Leider ist es aber auch so, daß der Hentai, obwohl er die Charaktere (und nicht den Sex) in den Mittelpunkt stellt und eine ganze Reihe an Standard-Eigenheiten späterer Produktionen meidet, trotzdem ziemlich blass bleibt.
Bonuspunkt für originelles Haustier!
Beitrag wurde zuletzt am 04.06.2023 23:27 geändert.
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