CipherDoodV.I.P.
#1Glory to Mankind
Dies ist der Leitfaden, die Richtlinie oder das größere Ziel der Androiden der Organisation YoRHa, welche stellvertretend für die Menschheit, die auf den Mond geflohen ist, in dieser apokalyptischen Zukunftsvision, den Kampf gegen Maschinenwesen auf der Erde führt. Die Spielereihe, auf welcher der Anime basiert, geschaffen durch seinen Schöpfer Yoko Taro ist nicht eine der ganz großen Reihen in der Spielewelt, allerdings eine Reihe, welche sich eine starke Fanbasis geschaffen hat, und diese durch seine tiefgründige Story fesselte. Eine Adaption als Anime hat allerdings eine schwere Aufgabe, denn die Geschichte des Spiels wird absichtlich nicht durchgängig linear erzählt und führt durch mehrere Enden und verschiedene Blickwinkel, bevor man die eigentliche Wahrheit ergründet. Daher wollen wir einmal betrachten, wie das ganze geworden ist.
Seitens der Handlung finde ich, macht der Anime eigentlich einen guten Job, die teilweise sehr tiefgründige und beinahe schon philosophische Frage zu behandeln, wo die Grenze ist zwischen Maschine und Mensch. Ist das, was die Maschinen und Androiden, als Gefühl der Zugehörigkeit, Zuneigung, Angst, Freude, Hass oder Trauer empfinden nur eine Imitation von Verhalten, dass sie von Aufzeichnungen der Menschheit gelernt haben, oder sind sie wirklich dazu in der Lage diese nachzuempfinden? Dem Anime gelingt es in vielen Episoden recht gut, die atmosphärische Stimmung des Spiels einzufangen, allerdings nicht durchgehend, was eher dem Format vermutlich geschuldet ist und dass man sich nicht immer die Zeit dafür nehmen kann. Positiv sollte man anmerken, dass der Anime nicht nur Nier: Automata als Vorlage nimmt, sondern Elemente aus dem Vorgänger Replicant, sowie die Handlung des Bühnenstücks, welche eine Vorgeschichte erzählt, ergänzend einbaut.
Künstlerisch und gestalterisch macht man eigentlich einen ziemlich guten Job, zumindest so lange man zweidimensional bleibt. Besonders die Gestaltung der Androiden zeugt oft von recht viel Liebe zum Detail und bringt einige schöne Momente. Das Problem ist, wenn ab und an CGI zum Einsatz kommt. Besonders in Episode eins fallen die Flugeinheiten wie ein stark stilbrechender Fremdkörper im Bild auf. Allerdings ist dies nur in Episode eins so stark der Fall, bei späteren CGI Einsätzen hat man mehr darauf geachtet diese dem eigentlich Gesamtbild anzugleichen, wodurch sie wesentlich positiver in Erscheinung treten und keinen Stilbruch mehr erzeugen. Und auch allgemein sind die CGI Einsätze eher seltener.
Was Musik und Sound anbelangt, fällt es einem schwer, nicht volle Punktzahl zu vergeben. Die von Fans geliebte Musik, geschaffen von Keiichi Okabe, findet direkt ihren Weg aus dem Spiel in den Anime, und weis dort genauso zu gefallen wie im Spiel schon. Sie trägt auch öfter besonders dazu bei, die nötige Atmosphäre zu schaffen.
Um dies abzurunden, benötigt es für Opening und Ending einige großartige Künstler, und ich finde, mit Aimer und amazarashi hat man eine sehr gute Wahl getroffen. Sowohl das Opening "escalate", als auch das Ending "Antinomy (アンチノミー)" wissen das ganze gut abzurunden.
Fazit:
Würde ich nun am Ende NieR:Automata Ver1.1a empfehlen? Sagen wir einmal bedingt. Der Anime kann sehr gut für sich alleine auf eigenen Beinen stehen, und gibt die Essenz der Handlung sehr wohl gut rüber. Trotz allem, bleibt jedoch nur das Spiel die wirklich ultimative Erfahrung der Atmosphäre und Handlung. Sollte euch der Anime zusagen, kann ich nur empfehlen, sich dem Spiel einmal zu widmen. Allerdings kann einen der Anime sehr wohl packen und mitfühlen lassen. Die teilweise tiefgründige Handlung regt zum Mitdenken an und lässt vieles hinterfragen. Solltet ihr also auf Titel wie Vivy oder Ergo Proxy stehen kann der Titel sehr wohl auch für sich alleine Zuschauer begeistern.
Ich bin zumindest einmal gespannt wie der Anime die Handlung abschließen wird in Part 2. Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
Kommentare
aber hier merkt man deutlich die unterschiede und die vorteile von zwei verschiedenen medien.
für jemanden der das spiel auch gespielt hat war das nochmal besonders deutlich.
als game muss man ja auch gameplay liefern. kampf, action kurz das spiel muss bei laune halten und spaß machen.
als anime/film hat man die möglichkeit dialoge und geschichten umfangreicher und länger zu erzählen. keine unterbrechungen durch das eigentlich gameplay, wenn wieder abwechselung rein kommen muss. im spiel kann man die geschichte ja nur durch cutscenen erzählen und das auch nicht die ganze zeit.
daher bietet der anime als zweites medium eine genauere erzählung. zusammenhänge werden ausgesprochen und nicht nur angedeutet. genauso die gefühle und gedanken der protagonisten kann gezeigt werden, statt das man im spiel dafür extra animationen machen müsste.
der anime wäre ja auch deutlich langweiliger wenn man einfach nur stundenlang am wasser rumstehen würde und die standardanimation abfährt.