Jackson Wang (2022)

Jeder sucht doch irgendwie seinen Weg im Leben. Manche haben Glück, sie entdecken die richtige Abzweigung und andere brauchen dafür etwas länger. Einige Menschen finden ihren Weg hingegen nie. Davon handelt das Video.

Die Story dieses Werkes ist schnell erklärt, ein Junge schlendert den Bürgersteig entlang – das war’s. Mehr passiert in fast fünf Minuten nicht. Es zeugt beinahe von Wagemut, was die Künstler von »Jackson Wang« hier präsentieren. Ständig erwartet man eine Wendung, aber die gibt es nicht.
Zumindest scheint es so, bis man sich näher mit den Lyrics beschäftigt. Dann wird klar, dass es sich bei Jackson Wang um einen jungen Mann handelt, der seinen Traum – Musiker zu werden – folgt. Mit siebzehn verlässt er ohne Geld das Elternhaus, um sich in die weite Welt aufzumachen. Damit ist es offensichtlich, dass der Bürgersteig seinen steinigen Lebensweg repräsentiert und die Leute am Rand jene sind, die ihm auf seinem Weg begleiteten, wenn auch nur für eine kurze Zeit.
Ein bisschen hat man den Eindruck, dass die Künstler mit diesem Werk ihr eigenes Leben porträtieren.

Optisch setzt man auf eine reduziert gezeichnete Stadtkulisse vorm Nachthimmel, die vor allem in dunkle Lila- und Blautöne gehalten ist. Der Protagonist ebenfalls simplifiziert dargestellt, besticht durch eine schwarze Farbgebung. Die dämmerigen Farben verdeutlichen, dass der Lebensweg des Jackson Wang nicht das Leichteste war. Am Rande tauchen ab und an Details auf, die dem Zuschauer aufzeigen, in welchen Abschnitt des Lebens wir uns befinden – zum Beispiel eine Schule oder ein Verkehrsschild mit dem Wort »End« darauf.
Mit dem lässigen Rap-Song, unterstützt durch einen Background-Chor, hat man durchaus die richtige Wahl für diese Geschichte getroffen. Dazu nutzt man einen treibenden Beat in Verbindungen mit entspannt klingenden elektrischen Vibes. Insgesamt nicht so ganz meine musikalische Geschmacksrichtung, aber es ist auszuhalten.

Fazit
Wenn man den Lyrics nicht zuhört, kann es einem so vorkommen, als wollen einen die Künstler verarschen. Viel zu sehen gibt es nämlich nicht, nun ist nicht jede Lebensgeschichte eine wilde Achterbahnfahrt. Deswegen passt das Gesamtpaket gut zusammen – ein schönes Video für zwischendurch, aber mehr auch nicht.