AsaneRedakteur
#1Weil Nekomimi niedlich sind, gibt es die in diesem Anime gleich dutzendweise. Und weil man es für wenig zumutbar hält, dem Zuschauer einzig und allein mit Niedlichkeit zu kommen, wird mit heißer Nadel noch eine dramatische Hintergrundgeschichte um diese Niedlichkeit gestrickt, damit man diesem Zuschauer eine Legitimation gibt, quasi als Ausrede, sich diese ganze Niedlichkeit mit reinem Gewissen und im Dienste eines Höheren anzutun. Also eine Konstellation, ähnlich wie bei Hentai.
Diese dramatische Vorgeschichte um tragische Vorkommnisse in einem wo auch immer gelegenen Katzenreich wird im kindgerechten Plauderton erzählt, begleitet von großer, epischer Orchestermusik im breit dahinströmenden Dreiertakt. Und unter Verwendung von auf "alt" getrimmten Illustrationen im Aquarellstil. Moses und sein Binsenkörbchen kommen auch vor – ein Motiv, das in vielen Hochkulturen recht beliebt scheint.
All die Niedlichkeit wird eingebremst von ein paar künstlerischen Unsauberkeiten, die jedoch zu der Zeit, in der der Anime entstanden ist, öfters anzutreffen sind. Das Charakterdesign ist zwar größtenteils ok, aber stellenweise scheint der Gesichtsgeometrie übel mitgespielt worden zu sein. Außerdem erinnern die Augen bisweilen an die der Killer-Lolis bei »Higurashi« im Psycho-Modus.
Das mit dem Setting ist auch so eine Sache. Generell scheint das irgendwo in Mittel- oder Südeuropa angesiedelt (das Gebäude in der Mitte mit diesen monströsen Außenkaminen ist das Wohnhaus der Protagonisten), mit allerdings gewissen Lizenzen, wohl damit das japanische Publikum sich einigermaßen zuhause fühlt und nicht mit der vollen Breitseite europäischer Exotik konfrontiert wird. Wobei man die Einschätzung "Zielgruppe: weiblich" sicherlich und guten Gewissens ausdehnen kann auf "Kinder". Daher gibt es hier sommerliches Zikadengezirpe wie in Japan, Rikscha, Karpfenteich (Koi), Außenwaschmaschinen, Schreine mit Torii und einiges andere mehr. Außerdem wird ständig und an jeder Ecke Ramune [Wikipedia] getrunken, daß man meinen könnte, der Anime sei gesponsort.
Von musikalischer Seite erfreut den Rezensenten der Umstand, daß das Opening von Masumi Itou gesungen wird. Ihre sanft-poetische Stimme hat wahrhaftig einen hohen Wiedererkennungswert. Überhaupt ist die BGM von überdurchschnittlicher Qualität, auch wenn sie meist, wie der Name sagt, im Hintergrund bleibt und eher wenig spektakuläre Momente bietet. Die sich aber auch mal breit aufschwingt zu epischen Höhen, wenn's denn sein muss. Und das meine ich völlig unironisch.
Im Mittelpunkt steht das Katzenmädchen Taruto, das nicht weiß, daß sie jene damals in letzer Sekunde gerettete Prinzessin sein könnte, und die naturgemäß ziemlich niedlich, kindlich und nervig agiert, mit einer hohen Piepsstimme, die fast ununterbrochen Aufmerksamkeit fordert, und mit ein paar durchgeknallten Typen um sich rum, die deswegen aber nicht zwangläufig die Bösen sind. Eine unverstellte Begeisterungsfähigkeit kennzeichnet ihren Charakter und in ihr spiegelt sich manches, was Menschen an Katzen so schätzen. Außerdem kennt sie Katzenwege.
Es mag vielleicht nicht gleich auffallen, aber der Anime ist ziemlich oldschool. Zumindest, was die Zeit der Handlung und ihre typischen Requisiten angeht, anhand derer man eine grobe Einschätzung vornehmen kann. Das alles erinnert auch ein wenig an »Sugar«, mit dem der Anime ein paar kleinere Gemeinsamkeiten hat, die vor allem in der Art der Unterhaltung und im Atmosphärischen liegen.
Was dem Anime etwas Leben und Abwechslung einhaucht, ist die Vorgehensweise, meist zwei oder drei kleinere Handlungsstränge parallel zu erzählen. Dem kommt auch der Umstand zugute, daß Katzen ein Doppelleben führen (jeder Katzenliebhaber weiß, daß das in der Natur der Sache liegt). Einerseits als Personen unter sich, andererseits als Katzen unter Menschen.
Dann gibt es da noch welche, die sich sehr früh schon wie die typischen Antagonisten aufführen. Verdächtig früh. Viel erfährt man nicht, erst im letzten Drittel der Serie lichtet sich das Dunkel. Die Motivation dieser Antagonisten? "Wir sind die Bösen, also ist das so in Ordnung". Im Zuge der dramaturgischen Zuspitzung wird der Zuschauer mit den üblichen Inkonsistenzen und Logiklöchern belästigt. Wie mit dieser längst aufgegebenen unterirdischen Örtlichkeit, die seit Jahren leer steht, aber immer noch elektrischen Strom hat. Wer bezahlt den eigentlich?
Zur Handlung hab ich jetzt noch garnix gesagt, ist aber auch nicht nötig, denn das steht alles vollumfänglich in der Kurzbeschreibung. Der Humor ist das, was man erwartet. Nicht übermäßig anstrengend, weder in Sachen Pointenqualität noch was den Slapstickanteil anbelangt.
Fazit:
Nicht sehr anspruchsvoll, aber deshalb noch lange nicht schlecht. Solide Qualität von Studio Madhouse, das auch immer wieder einen guten Wechsel hinbekommt von temporeichen zu entspannten Szenen. Was einen bei diesem Anime erwartet, zeigen vor allem auch die Namen der handelnden Personen: Taruto ("Tarte"), Anzuko ("Aprikose"), Potechi (Kartoffelchips), Kakipii (Snack aus Kakisamen und Erdnüssen), Nachos, Candy, Nougat, Mousse, Cookie, etc. Und zum Schluss noch das katzenmagische Königreich "Ganache". Es geht also vorwiegend um Knabberzeug, ums Knuspern, Naschen und Futtern. Ähnlich wie in »Tokyo Mew Mew« auch.
Und so sollte der Zuschauer das auch halten.
Wie lautet das beliebte Standard-Verdikt bei solchen Serien? "Für zwischendurch".
Diese dramatische Vorgeschichte um tragische Vorkommnisse in einem wo auch immer gelegenen Katzenreich wird im kindgerechten Plauderton erzählt, begleitet von großer, epischer Orchestermusik im breit dahinströmenden Dreiertakt. Und unter Verwendung von auf "alt" getrimmten Illustrationen im Aquarellstil. Moses und sein Binsenkörbchen kommen auch vor – ein Motiv, das in vielen Hochkulturen recht beliebt scheint.
All die Niedlichkeit wird eingebremst von ein paar künstlerischen Unsauberkeiten, die jedoch zu der Zeit, in der der Anime entstanden ist, öfters anzutreffen sind. Das Charakterdesign ist zwar größtenteils ok, aber stellenweise scheint der Gesichtsgeometrie übel mitgespielt worden zu sein. Außerdem erinnern die Augen bisweilen an die der Killer-Lolis bei »Higurashi« im Psycho-Modus.
Das mit dem Setting ist auch so eine Sache. Generell scheint das irgendwo in Mittel- oder Südeuropa angesiedelt (das Gebäude in der Mitte mit diesen monströsen Außenkaminen ist das Wohnhaus der Protagonisten), mit allerdings gewissen Lizenzen, wohl damit das japanische Publikum sich einigermaßen zuhause fühlt und nicht mit der vollen Breitseite europäischer Exotik konfrontiert wird. Wobei man die Einschätzung "Zielgruppe: weiblich" sicherlich und guten Gewissens ausdehnen kann auf "Kinder". Daher gibt es hier sommerliches Zikadengezirpe wie in Japan, Rikscha, Karpfenteich (Koi), Außenwaschmaschinen, Schreine mit Torii und einiges andere mehr. Außerdem wird ständig und an jeder Ecke Ramune [Wikipedia] getrunken, daß man meinen könnte, der Anime sei gesponsort.
Von musikalischer Seite erfreut den Rezensenten der Umstand, daß das Opening von Masumi Itou gesungen wird. Ihre sanft-poetische Stimme hat wahrhaftig einen hohen Wiedererkennungswert. Überhaupt ist die BGM von überdurchschnittlicher Qualität, auch wenn sie meist, wie der Name sagt, im Hintergrund bleibt und eher wenig spektakuläre Momente bietet. Die sich aber auch mal breit aufschwingt zu epischen Höhen, wenn's denn sein muss. Und das meine ich völlig unironisch.
Im Mittelpunkt steht das Katzenmädchen Taruto, das nicht weiß, daß sie jene damals in letzer Sekunde gerettete Prinzessin sein könnte, und die naturgemäß ziemlich niedlich, kindlich und nervig agiert, mit einer hohen Piepsstimme, die fast ununterbrochen Aufmerksamkeit fordert, und mit ein paar durchgeknallten Typen um sich rum, die deswegen aber nicht zwangläufig die Bösen sind. Eine unverstellte Begeisterungsfähigkeit kennzeichnet ihren Charakter und in ihr spiegelt sich manches, was Menschen an Katzen so schätzen. Außerdem kennt sie Katzenwege.
Es mag vielleicht nicht gleich auffallen, aber der Anime ist ziemlich oldschool. Zumindest, was die Zeit der Handlung und ihre typischen Requisiten angeht, anhand derer man eine grobe Einschätzung vornehmen kann. Das alles erinnert auch ein wenig an »Sugar«, mit dem der Anime ein paar kleinere Gemeinsamkeiten hat, die vor allem in der Art der Unterhaltung und im Atmosphärischen liegen.
Was dem Anime etwas Leben und Abwechslung einhaucht, ist die Vorgehensweise, meist zwei oder drei kleinere Handlungsstränge parallel zu erzählen. Dem kommt auch der Umstand zugute, daß Katzen ein Doppelleben führen (jeder Katzenliebhaber weiß, daß das in der Natur der Sache liegt). Einerseits als Personen unter sich, andererseits als Katzen unter Menschen.
Dann gibt es da noch welche, die sich sehr früh schon wie die typischen Antagonisten aufführen. Verdächtig früh. Viel erfährt man nicht, erst im letzten Drittel der Serie lichtet sich das Dunkel. Die Motivation dieser Antagonisten? "Wir sind die Bösen, also ist das so in Ordnung". Im Zuge der dramaturgischen Zuspitzung wird der Zuschauer mit den üblichen Inkonsistenzen und Logiklöchern belästigt. Wie mit dieser längst aufgegebenen unterirdischen Örtlichkeit, die seit Jahren leer steht, aber immer noch elektrischen Strom hat. Wer bezahlt den eigentlich?
Zur Handlung hab ich jetzt noch garnix gesagt, ist aber auch nicht nötig, denn das steht alles vollumfänglich in der Kurzbeschreibung. Der Humor ist das, was man erwartet. Nicht übermäßig anstrengend, weder in Sachen Pointenqualität noch was den Slapstickanteil anbelangt.
Fazit:
Nicht sehr anspruchsvoll, aber deshalb noch lange nicht schlecht. Solide Qualität von Studio Madhouse, das auch immer wieder einen guten Wechsel hinbekommt von temporeichen zu entspannten Szenen. Was einen bei diesem Anime erwartet, zeigen vor allem auch die Namen der handelnden Personen: Taruto ("Tarte"), Anzuko ("Aprikose"), Potechi (Kartoffelchips), Kakipii (Snack aus Kakisamen und Erdnüssen), Nachos, Candy, Nougat, Mousse, Cookie, etc. Und zum Schluss noch das katzenmagische Königreich "Ganache". Es geht also vorwiegend um Knabberzeug, ums Knuspern, Naschen und Futtern. Ähnlich wie in »Tokyo Mew Mew« auch.
Und so sollte der Zuschauer das auch halten.
Wie lautet das beliebte Standard-Verdikt bei solchen Serien? "Für zwischendurch".
Beitrag wurde zuletzt am 30.04.2023 18:25 geändert.
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